4 1 I. Gegenstandsbestimmung 01. Definition von Sozialpsychologie

Werbung
1
I. Gegenstandsbestimmung
01. Definition von Sozialpsychologie
Individualistische Orientierung:
Allport (1968): Sozialpsychologen untersuchen den Einfluß, den die tatsächliche, vorgestellte oder implizierte Gegenart
anderer auf die Gedanken Gefühle und das Verhalten einer Person hat, zu verstehen und zu erklären.
Allgemeiner: Zajonc (1967): Sozialpsychologie ist die Wissenschaft, die sich mit der wechselseitigen Abhängigkeit
menschlichen Verhaltens befaßt.
02. Abgrenzung zu anderen Gebieten der Psychologie?
Gegenstand der Sozialpsychologie ist schwer eingrenzbar.
Nachbardisziplinen sind
Allgem. Ps.
- Anthropologie
Diff. & PP
- Soziologie
Entwickl. Ps.
- Ökonomie
Päd. Ps.
ABO-Ps.
- Pädagogik
- vergl. Verhaltensforschung
Klinische Ps.
03. Inhaltliche Bereiche der Sozialpsychologie?
Soziale Wahrnehmung - soziale Interaktion/Kommunikation
Soziale Urteilsbildung - soziale Motive
Soziale Motivation - Gruppenprozesse
Attribution - Sozialisation
Einstellungen, soziale Normen - Anwendung/soziale Probleme
04. Beispiele für Theorien der Sozialpsychologie!
Festinger: Dissonanztheorie
Kelley: Attributionstheorie
Bem: Theorie der Selbstwahrnehmung
Fishbein & Ajzen: Einstellungs-Verhaltens-Theorie
Heider: Balance-Theorie
Thibaut & Kelley: Austauschtheorie
II. Zum Begriff der Theorie
01. Allgemeine Definition:
Was ist eine Theorie?
Eine Theorie ist ein System von Begriffen, Definitionen und Aussagen das dazu dienen soll, Erkenntnisse über einen
Bereich von Sachverhalten zu ordnen und dabei Tatbestände zu erklären und vorherzusagen.
02. Definition von empirischer und normativer Theorie?
Eine empirische Theorie macht Aussagen über beobachtbare Sachverhalte.
Eine normative Theorie macht Aussagen darüber, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten sollte.
03. Beschreibung des deduktiv-nomologischen Erklärungsschemas?
Explanans:
2
Allgem. Gesetzesaussage:
Einstellungsähnlichkeit führt zu zwischenmenschlicher Anziehung
Antecedenzbedingung (Anfangsbedingung):
In bestimmten Gruppen herrscht mehr Einstellungsähnlichkeit als in anderen.
Explanandum:
In diesen Gruppen sind sich die Mitglieder sympathischer als in anderen.
04. Wozu nutzt eine Theorie?
Beschreibung, Erklärung und Vorhersage von Sachverhalten wird durch sie möglich.
05. Wie überprüft man eine Theorie?
Deduktives System der Prüfung von Theorien von Popper, 1966
1. Aus Theorien werden Hypothesen deduktiv abgeleitet (diese müssen widerspruchsfrei sein) - innere Konsistenz
2. Die Theorie muß empirisch überprüfbar sein (keine Tautologien) Redundanzen vermeiden!
3. Eine Theorie muß untersucht werden, ob sie auch einen weiteren Geltungsanspruch hat, stellt die Theorie einen
Wissensfortschritt dar?
4. Prüfung der Theorie durch empirische Überprüfung der Folgerungen.
06. Was versteht man unter dem Falsifikationsprinzip?
Eine Theorie wird vorläufig bestätigt oder aber verworfen. Es gibt keine endgültige Verifikation.
07. Was kennzeichnet eine gute Theorie?
Primäre Kriterien:

logische Konsistenz

Verträglichkeit mit empirischen Daten

Prüfbarkeit (Widerlegbarkeit
Sekundäre Kriterien:

Breite des Gegenstandsbereichs

Einfachheit

Ökonomie (wenig Axiome z.Bsp.)

gute Anwendbarkeit

Integrierbarkeit mit an. Theorien

Präzision der Prognose

Stimulation der Wissenschaft
08. Wie kommt man zu einer Theorie?
Durch vorher gewonnene Daten,
über andere Theorien,
über Einfälle,
über Beobachtung bzw.
die Interpretation von Sachverhalten.
III. Methoden der Sozialpsychologie
01. Welche verschiedenen Untersuchungsansätze gibt es?
Befragung
- Beobachtung
Längsschnitt
- Querschnitt
3
Feld
- Labor
Erhebung
- Experiment
02. Welche werden in der Sozialpsychologie bevorzugt benutzt und warum?

Beobachtung:
Verhalten wird festgehalten

Querschnitt:
effizienter als Längsschnitt

Labor:

Experiment:
Personen wissen, daß sie an einer Untersuchung teilnehmen
läßt Kausalschlüsse zu.
03. Was sind Ex-post-factum-Untersuchungen?
Daten, die aus einem anderen Zusammenhang stammen, führen zu einer Theorieentwicklung und einer neuen Untersuchung
04. Was sind Quasi-Experimente?
Es werden nicht manipulierbare Variablen wie Geschlecht, Wohnviertel, Status u.a. untersucht.
05. Wie sieht ein Kontrollgruppenversuchsplan aus?
Vortest-Nachtest-Kontrollgruppenversuchsplan:
R (Zufallszuordnung) Gruppe 1 Messung1 X M2
R Gruppe 2 M2 X M4
R = Randomisierung
M1, M2 Vortest M2, M4 Nachtest
X = experimentelle Manipulation
Kontrollgruppen-Versuchsplan ohne Vortest:
R Gruppe 1 x M1
R Gruppe 2
M2
KGVP ist einen Minimalforderung, mit der sämtliche Störbedingungen außer der Interaktion von Vortest und Manipulation ausgeschaltet werden.
06. Was ist der Salomon 4-Gruppen-Versuchsplan?
Er tritt dem Problem der Interaktion von Vortest und Manipulation entgegen. (von 1949)
R
X
X
X
X
Gruppe
1
2
3
4
Vortest
X
X
Exp.Man.
X
X
Nachtest
N1
N2
N3
N4
UV sind : experimentelle Manipulation und Vortest,
ja, nein
07. Vorteile dieses Versuchsplans?
Der Vortest wird praktisch als eine zweite experimentelle Manipulation eingeführt - zweifaktorieller Versuchsplan: Vortest und Manipulation.
Dadurch wird es möglich, neben den Haupteffekten mögliche Wechselwirkungen zwischen den Effekten zu erfassen.
08. Vor- und Nachteile der Randomisierung?
Durch die Randomisierung erreicht man, daß evtl. Störvariablen in allen Gruppen gleich auftreten und sich somit diesbezüglich keine Unterschiede zeigen. Der Nachteil ist allerdings die höhere Fehlervarianz innerhalb der Gruppen.
Durch diesen unvermeidbaren, aber unsystematischen Fehler (Wirkung der Störvariablen wird ja nicht aufgehoben)
4
erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines Beta-Fehlers (die H1 irrtümlich zu verwerfen), d.h. es ergibt sich eine geringere Präzision.
09. Welche sozialpsychologischen Aspekte können als Störvariablen auftreten?
1. Zeiteinflüsse: Bsp.: Thema in Zeitung aufgegriffen
2. Reifeprozesse: (Müdigkeit, lesen gelernt)
3. Instrumentierungseffekte: Veränderung der Kalibrierung
der Meßinstrumente, Ermüdung des Beobachters
4. Stat. Regression: wegen nicht perfekter
Reliabilität der Meßwerte S. 30f Stroebe
5. Versuchspersonenauswahl: Randomisierung fehlerhaft
6. Vpn-Verlust: -- systematische Fehler möglich
7. Testeffekte: Intelligenztest verbessert die Leistung im Nachtest wegen Übung
8. Interaktion von Vortest und Manipulation bleibt problematisch.
9. Sozialpsychologische Aspekte als Störvariablen:
1. Die Erwartungen des Vls: Rosenthaleffekt
2. Der Aufforderungscharakter der experimentellen
Situation: Vp errät die experimentelle Hypothese
3. Motiv der Vp:

„Die gute Vp“

„Bewertungserwarten der Vp“

„Die loyale Vp“

„Die negativistische Vp“
10. Welche Kriterien zur Bewertung experimenteller Befunde gibt es und von wem stammen sie?
Cooke und Stanley:
1. Interne Validität:
Hat die UV wirklich die AV beeinflußt oder gibt es alternative Erklärungen?
Statistische Validität: ist das statistische Prüfverfahren o.k.?
2.
Externe Validität: Bezieht sich auf die Übertragbarkeit der Ergebnisse, die Allgemeingültigkeit.
3.
- Konstruktvalidität: Ist das Konstrukt wirklich operationalisiert worden, d.h. wird das gemessen, wonach gefragt
wird.
IV. Soziale Wahrnehmung
01. Kurze Beschreibung der Thematik
soziale Wahrnehmung
Soziale Umwelt besteht im Vergleich zur natürlichen, physischen Umwelt aus zahlreichen Eigenschaften, die nicht
objektiv wahrgenommen werden können.

Soziale Wahrnehmung: Mitbedingtheit der Wahrnehmung durch soziale Faktoren

Wahrnehmung von Ereignissen in sozialen Situationen
02. Soziale Einflüsse im Wahrnehmungsprozeß - Theorie hierzu?
Die Hypothesentheorie der (sozialen) Wahrnehmung von Bruner und Postman (1951, 1957) - WahrnehmungsErwartungs-Hypothese
03. Definition von sozialer Wahrnehmung:
Veränderung und Bedingtheit der Wahrnehmung durch soziale Einflüsse und Interaktionen;
Prozeß, auch um Rückschlüsse auf seine eigenen Motive oder die anderer zu erhalten.
5
directive state theory
auf Allport zurückgehende Bezeichnung für das Postulieren eines direkten Einflusses sozialer Variablen auf die Wahrnehmung
4.
Beispiel für Annahmen, die aus der directive-state Theorie abgeleitet wurden!
6 Haupthypothesen

körperliche Bedürfnisse

Belohnung und Bestrafung

Wert eines Objektes

charakteristische Werthaltungen einer Person

Persönlichkeitseigenschaften
determinieren die Wahrnehmung. Außerdem kommt es bei Wahrnehmung von bedrohlichen oder verwirrenden Reizen
zu einer Wahrnehmungsabwehr, erkennbar an der längeren Erkennenszeit.
Experimente hierzu
Die Annahme der „Directive State“ Theorie ist, daß die sozialen Variablen direkten Einfluß auf die Wahrnehmung nehmen.
Versuch von Levine:
a) körperliche Bedürfnisse tendieren dazu, Wahrnehmung zu determinieren. Vpn erhalten über einen längeren Zeitraum keine Nahrung. Sie sollen daraufhin mehrdeutige Abbildungen (u.a. Nahrungsmittel) beschreiben.
Ergebnis: Die Zahl der Nahrungsbezogenen Antworten steigt zwar bis zu einer bestimmten Zeitspannen des Nahrungsentzuges, fällt dann jedoch wieder ab. Dies widerspricht der directive-state Hypothese.
Weitere Experimente und Annahmen aus der directive-state Theorie!
b) Wahrnehmung ist durch Belohnung bzw. Bestrafung determiniert, wenn diese mit einer bestimmten Reizsituation
assoziiert wird.
Experiment von Schafer & Murphy, 1943
c) Charakteristische Werthaltungen beeinflussen die Wiedererkennungszeit für Wörter, die sich auf Wertvorstellungen
beziehen.
Experiment von Postman, Bruner & McGinnies, 1948
UV Werthaltung Der Wert, den ein Objekt für eine Person hat, determiniert die wahrgenommene Größe des Objektes früheste Hypothese zur Akzentuierungstheorie von Bruner & Goodman, 1947: 10-jähre Vpn sollten einen Lichtfleck auf
die Größe regulieren, die der Größe einer Geldmünze in ihrer Hand entspricht.
Je mehr Wert die Münze hatte, um so größer war die Überschätzung - besonders bei Unterschichtkindern. Überprüfungen mit Pappscheiben.
05. Grundannahme der Hypothesentheorie von Bruner und Postman?
subjektie Repräsentation
(1950): Sie geht von der zentralen Annahme aus, daß die Wahrnehmung nicht durch tatsächliche, sondern durch die
erwartete Reizsituation determiniert wird. Erwartungen fungieren als Wahrnehmungshypothese;
Bedürfnisse, Motive und Werte sind nur einige unter vielen anderen Faktoren, die die Stärke der WahrnehmungsErwartungs-Hypothese beeinflussen.
Was sind die Grundlagen der Theorie von Bruner & Postman?
Erwartungen entstehen durch frühere Erwartungen des Individuums mit ähnlichen Reizsituationen;  Schemata,
Kategorien
Nicht bestätigte Hypothesen werden ausgeschieden, System von Wahrnehmungs-Erwartungen
Assimilation Akkomodation
06. Was sind laut Bruner Kategorien?
Laut Bruner sind Kategorien erfahrungsbedingte Modelle oder Theorien von Sachverhalten, die auf Erfahrungen beruhen.
07. Beschreibung des 3-Stufen-Zyklus mit Beispiel!
Prüfung einer Wahrnehmungs-Erwartungs-Hypothese:
6
1.
2.
3.
Bereitstellen einer Wahrnehmungs-Hypothese, die eine Vorhersage beinhaltet
Kontakt mit der Reizsituation
Entscheidung darüber, ob die Wahrnehmungs-Erwartungs-Hypothese mit dem
Ergebnis übereinstimmt.
08. Wo liegen bei dem Stufenmodell Fehlermöglichkeiten?
Auf der 1. Stufe - Wahrnehmungshypothese könnte falsch sein.
Auf der 2. Stufe - Ich nehme die Situation aufgrund meiner falschen Wahrnehmungshypothese verzerrt wahr
Auf der 3. Stufe Ich bin nicht bereit, meine Wahrnehmungshypothese sofort abzuändern, sondern halte lieber aus Bequemlichkeitsgründen an ihr fest.
09. Einwände gegen die Theorie?

Soziale Kategorien sind häufig nicht falsifizierbar (z.B. Stereotype)

Strittig ist, ob Kategorien beliebig zu erfinden sind

Entspricht eine Kategorisierung der äußeren Struktur oder findet eine beliebige Zuordnung statt (z.B. große Variabilität, mit der verschiedene Kulturen ihre Umwelt kategorisieren)
11. Kurze Beschreibung des Phänomens Wahrnehmungsakzentuierung mit Beispieltheorie!
Überschätzung wertvoller Objekte!
Die absolute Akzentuierung postuliert eine Tendenz des Wahrnehmenden, wertvolle Objekte in ihrer Größe zu überschätzen. In einer Reihe experimenteller Untersuchungen ließ sich die erweiterte Annahme bestätigen, daß nicht nur
innerhalb der Größendimensionen, sondern auch in anderen visuellen Wahrnehmungsdimensionen akzentuiert wird,
wenn die Objekte für den Wahrnehmenden wertvoll sind (siehe Bruner & Goodman).
Das Ausmaß von Akzentuierung ist eine Funktion der Kovariation von Wert und Stimulus Dimension, in welcher Wahrnehmungsurteile abgegeben werden. Secord, Bean & Katz konnten nachweisen, daß gegen Neger vorurteilige Vpn,
verglichen mit neutralen Vpn, die Hautfarbe von Negern dunkler einschätzten und sich analog in anderen StimulusDimensionen verhalten, in denen sich Neger von Weißen unterscheiden.
soziale Urteilsbildung!
... ist mitbestimmt durch Merkmale des Urteilenden und den Kontext der Situation, innerhalb dessen geurteilt wird.
V. Attribution und Fremdwahrnehmung/Selbstwahrnehmung
01. Was bedeutet der Begriff Attribution?
Es ist ein Prozeß der Zuschreibung von Gründen oder Ursachen, um die Handlung anderer zu erklären.
Attribution kann als Interpretationsprozeß aufgefaßt werden, durch den sozialen Ereignisse und Handlungen Ursachen
zugeschrieben werden. Attribution beantwortet unsere „Warum-Fragen“.
02. Wozu ist Attribution gut?
unserer sozialen Umwelt

Zur Beschreibung, Strukturierung, Erklärung und Vorhersage von Ereignissen
Zur Ursachenerklärung menschlicher Handlungen
Wir bemühen uns, unsere soziale Umwelt durch Auffinden von Regelmäßigkeiten im Verhalten unserer Interaktionspartner vorhersehbar zu machen (Bsp. Stereotype und Rollenerwartungen)

„Durch Zuschreibung von Dispositionen wird unsere soziale Umwelt vereinfacht und stabilisiert, indem das Verhalten anderer Personen zusammengefaßt (charakterisiert wird, was Vorhersagen über deren zukünftiges Verhalten
ermöglicht“ (Zadny & Gerard)

Es geht um die überdauernden Bedingungen in der handelnden Person und/oder ihrer Umwelt.
03. Allgemeines Vorgehen bei der Fremdwahrnehmung nach Heider?
Man fragt, inwieweit haben Personen- oder Umweltfaktoren zu einem bestimmten Handlungsergebnis beigetragen?

internen Attribution:
Handlungsergebnisse werden überwiegend auf die Wirkung von Fähigkeit (stabil) und Anstrengung bzw. Motivation
(variabel) zurückgeführt.

externe Attribution:
7
Handlungsergebnisse werden überwiegend durch Umwelteinflüsse, nämlich Schwierigkeit (stabil) und Zufall (variabel),
erklärt.
04. Was beschreibt seine Theorie?
Verhalten =
H=
f(Person (internal) + Umgebung external)
f[(Fähigkeit x Anstrengung) + (Schwierigkeit + Zufall)]
Sie beschreibt die Komponenten, die einen Einfluß auf unsere Einschätzung von Handlungsergebnissen haben und
untersucht, welche Information den einzelnen Komponenten zugrunde liegt und wie die Komponenten miteinander
verbunden sind!
+: = Jede Komponente kann das Verhalten erklären
*: = Wenn eine Komponente Null ist, ist es der ganze
Parameter
05. Wie wird ein Handlungsergebnis interpretiert, bzw. Wovon ist es abhängig?
Fähigkeit:
wird häufig aus den vergangenen Leistungen bei ähnlichen Aufgaben erschlossen, relative Leistung einer Person im
Vergleich zu anderen.
Anstrengung:
Einschätzung der Konzentration oder des Aufwandes für die Vorbereitung bei geistiger Arbeit; körperliche Anstrengung
Aufgabenschwierigkeit:
Zufall:
Erfolgsquote bei einer Aufgabe
Hervorstechende Inkonsistenz einer Leistung_
06. Warum sind die Personenvariablen multiplikativ, die Umweltvariablen aber additiv verknüpft?
Fähigkeit x Motivation = internale Attribution
Wenn einer dieser beiden Komponenten 0 ist, ist der ganze Parameter Null.
Schwierigkeit + Zufall = externale Attribution
Die Umgebung wird immer berücksichtigt, da dieser Parameter nicht Null werden kann.
07. Warum werden die effektive persönliche Kraft und die effektive Kraft der Umwelt additiv verknüpft?
Sie sind additiv verknüpft, da auch bei Fehlen der einen effektiven Kraft ein Handlungsergebnis zustande kommt.
08. Welche Attributionsmöglichkeiten bietet das Modell?
Interne Attribution (auf die Person bezogen) und externale Attribution (auf die Umwelt bezogen).
09. Welche Möglichkeiten gibt es, Informationen über die einzelnen Faktoren zu bekommen?
Siehe Frage 05, Fähigkeit, Anstrengung, Aufgabenschwierigkeit, Zufall
10. Wie unterscheidet Heider Selbst- und Fremdwahrnehmung?
Obwohl Heider dies nie besonders betonte, geht er davon aus, daß kein grundsätzlicher Unterschied zwischen der
zwischenmenschlichen und der Selbstwahrnehmung besteht (wenn die Personen über die gleiche Information verfügen).
11- Empirische Überprüfung? Kritik daran?

Weiner & Kukla, 1970
Lehrer hatten 3 Informationen über Schüler
UV:
Leistung Noten 1 - 5
Begabung B+, B-
8
Anstrengung A+, AAV:
Lob, Tadel -5 - +5
Ergebnis: Lehrer loben mehr als daß sie tadeln. Anstrengung wird mehr als Begabung gelobt. Geringer Begabte werden mehr gelobt. Gefahr: Lehrer neigen vielleicht zu besseren Zensuren, wenn die Schüler sich anstrengen.
Kritik: Relativ wenig empirische Untersuchung. Es werden die internalen Faktoren untersucht, nicht jedoch die externalen Faktoren (Schwierigkeit).
12. Von welcher Theorie geht die Kovariationstheorie von Kelly aus?
Mit der Entwicklung eines „varianzanalytischen Modells“ der Attribution systematisierte Kelle (1967) die Überlegungen
Heiders.
Kelly hat 2 Umweltfaktoren (Reizgegebenheit und Umstände), wobei die besonderen Umstände Heider’s Zufall entsprechen. Es gibt bei Kelly keine Unterscheidung von Fähigkeit und Anstrengung.
13. Erläuterungen des Kovariationsprinzips!
mehrfache Beobachtung!
Der Effekt (Handlung, Ergebnis) wird auf die Ursache zurückgeführt, mit der er über die Zeit hinweg kovariiert bzw.
gemeinsam auftritt (Ursache, die immer dann auftritt, wenn der Effekt auftritt und umgekehrt).
14. Von welchen Kriterien hängt die Beurteilung einer Person bei mehrfacher Beobachtung ab?

Entitäten: Reizgegebenheiten (z.B. Fach Latein)
Distinktheit: ist hoch, wenn der Effekt nur in Gegenwart der Reizgegebenheit, nicht aber in ihrer Abwesenheit auftritt
(Peter hat nur in Latein Schwierigkeiten)

Kontext: - Zeitpunkte (z.B. dies war schon immer so) Kontext = Umstände
- Modalitäten
(z.B. im mündlichen und schriftlichen gibt
es schlechte Noten)

zeitl. Konsistenz: ist hoch, wenn die Reizgegebenheit den Effekt auch zu verschiedenen Zeitpunkte erzeugt;

Konsistenz über Modalitäten: ist hoch, wenn die Reizgegebenheit bei verschiedenen Interaktionsmodalitäten denselben Effekt erzeugt.

Person: Konsens ist hoch, wenn die Reizgegebenheit bei allen Personen denselben Effekt erzeugt (z.B. alle Klassenkameraden schneiden schlecht ab.
15. Welche Ursachen kann es für die unterschiedlichen Ausprägungen in diesen Merkmalen geben, d.h. worauf
wird bei den unterschiedlichen Ausprägungen der vier Kriterien attribuiert?
Attribuierte Ursache:
1. Entität:
(Fach)
Distinktheit Konsistenz
hoch!!!
2.
Person:
3.
Umstände: hoch
niedrig
hoch
Konsens
hoch
hoch
niedrig!!!
niedrig
niedrig
Nur in einem einzelnen Fach
Nur in einer Klausur
(Zufall)
16. Empirische Überprüfung!
Situationsbeschreibungen in McArthur, 1972
4 Aussagen wurden vorgegeben, hohe oder geringe Ausprägung von Distinktheit, Konsistenz und Konsensus bzw.
deren Kombination. Die Beurteiler hatten ein Urteil zu fällen, worauf das Ereignis zurückzuführen sei.
Emil lacht über Komiker A
Emil lacht ansonsten kaum über Komiker - Distinktheit hoch
Emil lacht immer über Komiker A - zeitliche Konsistenz ist hoch
Beinahe jeder lacht über Komiker A - Konsensus ist hoch.
17. Grund für die Schaffung der Konfigurationsanalyse von Kelley?
Bei nur einmaliger Beobachtung eines bestimmten Effektes will man ebenfalls zutreffende Vermutungen über seine
potentiellen Ursachen anstellen.
18. Wie erklärt die Konfigurationsanalyse, daß man auch bei nur einmaliger Beobachtung eines Effektes zutreffende Vermutungen über seine potentiellen Ursachen anstellt?

Rückgriff auf frühere Erfahrungen aus ähnlichen Situationen
9

Rückgriff auf „kausale Schemata“
Annahmen darüber, wie 2 oder mehr Ursachenfaktoren in der Erzeugung bestimmter Effekte zusammenwirken.
Unvollständige Datenmuster einer Einzelbeobachtung werden mittels der Erfahrungen aus früher in ähnlichen Situationen durchgeführten Kovariationsanalysen vervollständigt.
19. Welche kausalen Schemata gibt es nach Kelly?
1. mehrfach hinreichende Ursache:
2. kompensatorische Ursachen
3. mehrfach notwendige Ursachen
bei extremen Effekten wie hervorragender Leistung
20. Beschreibung der Schemata und Erläuterung der von Kelly postulierten Prinzipien!
1. mehrfach hinreichend Ursache: Es wird vom Beobachter angenommen, daß jede der Ursachen für sich alleine ausreicht, um einen Effekt zu erzeugen.  Abwertungsprinzip: Abwertung einer Ursache aufgrund der
Gegenwart weiterer plausibler Ursachen; z.B. interne Verursachung nur in Abwesenheit einer externen Verursachung.
2. kompensatorische Ursachen: Ist bei gegenläufiger Wirkung der Ursachen gegeben, etwa wenn die externe
Ursache die Wirkung der internen Ursache nicht fördert, sondern unterdrückt.  Aufwertungsprinzip: dan
wird man in Gegenwart einer exernen Ursache (Gruppendruck) noch stärker auf eine interne Ursache
attribuieren, als wenn keine externe Ursache gegeben ist.
3. mehrfach notwendige Ursache: Es wird angenommen, daß beide Ursachen gegeben sein müssen, um den
beobacheten Effekt zu erzielen (z. Bsp. Fähigkeit und Anstrengung = hervorragende Leistung) 
Aufwertungsprinzip
21. Versuch zum Abwertungsprinzip! Thibaut & Rieken
Blutspenden der Erstsemester bzw. der Doktoranden: Die Personen, die um eine Blutspende baten, waren Studenten
etwas höherer Semester
UV: Status: hoch, niedrig
AV: Rückschluß auf internale/externale Attribution
Hilfsbereitschaft oder externer Druck durch die Doktoranden  mehrfach hinreichende Ursachen
- Abwertungsprinzip
22. Problem bei der Konfigurationsanalyse?
Es werden eigentlich viele Informationen benötigt, aber der Mensch attribuiert auch, wenn er ein Ereignis zum ersten
Mal erlebt. Dies kann dann natürlich zu Fehlattributionen führen, da die Gefahr besteht, daß man auf Stereotype etc.
zurückgreift.
23. Worum geht es bei der Theorie der korrespondierenden Schlußfolgerungen?
Jones & Davis (1965) setzen sich mit der Frage auseinander, wie ein Beobachter nach Bejahung persönlicher Verursachung die Beweggründe analysiert, die zu einer Handlung geführt haben.
Sie versuchen zu erklären, wie ein Beobachter, der davon ausgeht, daß die Konsequenzen einer Handlung für die
handelnde Person vorhersehbar waren, und daß diese für das Handlungsergebnis benötigte Fähigkeit besaß, Rückschlüsse auf die Motive des Handelnden zieht.
Also nach Attribution auf internale Faktoren unter Voraussetzung einer freien und verantwortlichen Endscheidung
24. Wie ist die Korrespondenz dieser Schlußfolgerungen definiert?
ihre Motive
Die Korrespondenz der Schlußfolgerungen wird durch den Gewinn an Information über die handelnde Person bestimmt.
Je größer der Gewinn an Informationen über eine Person, desto größer ist die Korrespondenz (sich entsprechen) der
Schlußfolgerungen.
Ich ziehe alle möglichen Effekte in Betracht, die eine Handlung nach sich zieht. Diejenigen, die den handlungsalternativen und der gewählten Handlung nicht gemein sind, sowie die unerwünschten, erlauben mir sicherere Rückschlüsse
auf die Motive. Daraus folgt höhere Korrespondenz!
25. Woraus gewinnt ein Beobachter seinen Informationen bzgl. der zu beurteilenden Person?
1. Je geringer die Zahl der nicht gemeinsamen Effekte zwischen der gewählten und den unterbliebenen Handlungsalternativen ist, desto größer ist die Korrespondenz.
2. Je geringer die allgemeine Erwünschtheit dieser Effekte, ...
3. Je größer die Zahl der nicht-gemeinsamen negativen Effekte, desto ...
4. Je unerwünschter diese negativen Effekte sind, desto ...
10
26. In welcher Theorie gibt es ähnliche Gedanken?
Kelley Auf- bzw. Abwertung entspricht Davis & Jones
Kellys Abwertungsprinzip:= Gemeinsamkeiten von Konsequenzen; die Sicherheit der Schlußfolgerungen nimmt mit
jeder zusätzlichen plausiblen Ursache ab
Kellys Aufwertungsprinzip:= Erwünschtheit von Konsequenzen; einer potentiellen Ursache wird mehr Bedeutung beigemessen, wenn sie trotz der Gegenwart von hindernden Ursachen ein Verhaltensergebnis herbeiführt.
27. Wovon hängt die Korrespondenz der Schlußfolgerungen ab?
1.
Die Zahl der nicht-gemeinsamen Konsequenzen zwischen gewählter Handlung und der Handlungsalternativen
2. Die Erwünschtheit dieser Konsequenzen  hohe Korrespondenz entspricht der Anzahl nicht gemeinsamer Konsequenzen: niedrig;
Erwünschtheit von Konsequenzen: niedrig
28. Wann ist die Korrespondenz dieser Schlußfolgerungen besonders groß?
Anzahl nicht gemeinsamer Konsequenzen: niedrig,
Erwünschtheit von Konsequenzen: niedrig
29. Was ist ein klassisches Experiment zur Theorie? Jones et al. , 1961
In der Untersuchung mußten Vpn andere Personen (Studenten) aufgrund von Tonbandaufnahmen beurteilen, die eine
gespielte Interviewsituation wiedergaben, in der sich diese Person als U-Boot-Fahrer bzw. Astronaut bewarb. Sie
hörten, wie der Student über seine Rolle aufgeklärt wurde: die Eigenschaften eines idealen U-Boot-Fahrers bzw. AstronautsU-Boot-Fahrer
Astronaut
sollte extravertiert sein
sollte introvertiert sein
Die Versuchsperson sollte die „wirkliche Persönlichkeit“ des Studenten, seine Anschlußfreudigkeit und Bereitschaft zur
Konformität beurteilen.
Ergebnis: Die Vpn gaben bei rolleninkonsistentem Verhalten (U-Boot-Fahrer: introvertiert, Astgronaut: extravertiert,
extremere Einstufungen mit höherer Sicherheit ab (Aufwertungsprinzip)
30. Einschränkung bzgl. allgemeiner Erwünschtheit?
Sind alle nicht-gemeinsamen Handlungskonsequenzen allgemein erwünscht, dann sagen sie wenig über die besonderen Charakteristiken der handelnden Person aus. Die Bedeutung der allgemeinen Erwünschtheit verliert jedoch, je
besser man eine Person kennt /category based expectancies, arget-based expectancies).
31. Von wem stammt die Theorie der Selbstwahrnehmung?
D. J. Bem (1972)
32. Von welcher grundlegenden Annahme geht sie aus?
Es geht um die Frage, ob man selbst nicht mehr über seine eigenen Einstellungen weiß als andere Leute.
Wenn die inneren Hinweisreize schwach, mehrdeutig oder nicht interpretierbar sind, ist die Person funktional in derselben Lage wie ein Außenbeobachter.
Unsere Einstellung erschließen wir häufig erst durch unser Verhalten, wenn keine zwingende extreme Ursache (Befehl,
Geld, Norm) vorhanden ist.
Der Ansatz von BEM ist vereinbar mit der Situationsabhängigkeit von Beschreibungen von Gefühlen.
Fehlattribution von Gefühlen - Schachter, Valins
Foot- in- the- door- Theorie kann sie erklären (wenn ich einer kleinen Bitte nachgegangen bin und werde von derselben
oder einer anderen Person um einen größeren Gefallen gebeten, erfülle ich diesen! Verhalten „hilfsbereit“ führt zu der
Erkenntnis, daß ich eine hilfsbereite Person bin vielleicht fundamentaler Attributionsfehler?
Overjustification kann sie erklären
33. Welcher theoretischer Ansatz liegt dieser Ansicht zugrunde?
Ursprung ist die Skinner’sche Lerntheorie bzw. Seine Theorie des kindlichen Sprachlernens. Kinder lernen Worte, die
Erwachsene in Gegenwart des betreffenden Gegenstandes benutzen, d.h. die Kinder lernen, das Wort nur für diesen
Gegenstand zu benutzen.
Bei internen Zuständen wie Hunger oder Schmerz müssen Eltern oft durch den äußeren Zustand/das Verhalten auf den
inneren Zustand schließen, da das Kind sich noch nicht artikulieren kann.
Das führt dazu, daß wir später unsere Einstellungen auch durch unser Verhalten erschließen.
11
34. Was ist nach Bem eine Einstellung? Vor allen Dingen folgt aus dem Verhalten die Einstellung! Ungeklärt bleibt,
wie sich die Einstellung auf das Verhalten auswirkt.
Eine Einstellung ist nach BEM nicht einen Ursache, sondern eine Folge eines Verhaltens! Es ist anzunehmen, daß
Einstellungen normalerweise nicht klar formuliert im Bewußtsein einer Person existieren!
Unsere Handlung spiegelt unsere Einstellung wieder, sie stellt allerdings nur eine von mehreren Möglichkeiten dar, auf
die Einstellung zurückzuschließen.
35. Welche Rolle spielen interne und externe Kontrolle?
Das Verhalten ist nur dann Hinweis auf Einstellungen, wenn keine externen Ursache vorliegt.
Beispiel: Wenn die Eltern das Kind anweisen, still zu sitzen, ist der eigentliche innere Zustand des Kindes nicht unbedingt Ruhe.
36. Empirische Überprüfung der Theorie?
BEM versuchte zu belegen, daß 1. die Beobachter sich auch bei Schlußfolgerungen über ihre eigenen Einstellung auf
gegebene Verhaltensweisen stützen und 2. sie gleichzeitig diese Information abwerten, wenn Grund zu der Annahme
besteht, daß ihr Verhalten unter Situationsdruck (äußere Kontrolle) zustande kam (Lügenlicht)
Die Vp sollte bei grünem Licht die Wahrheit sagen, bei gelbem Licht die Unwahrheit. (Licht entspricht externer Kontrolle!)
Danach sollten die Vpn Karikaturen beurteilen, die sie in einem Vortest als neutral beurteilt hatten
Messung der Einstellung (100-Punkte Skala von sehr lustig bis sehr langweilig).
Ergebnis: Verhalten bei Lügenlicht wurde als Informationsquelle für die Einstellung abgewertet; wenn die Vp ein Extremurteil unter Einfluß des Lügenlichts gegeben hat, beeinflußt dies das spätere
Urteil auf der Skala nicht so sehr.
38. Grundannahme von Schachter? 2 Faktoren: unspez. phys. Erregung und emotional relevante Einschätzung der
Situation. Kausalattribution der Erregung auf die Einschätzung der Situation
Gefühle setzen sich aus einer Interaktion relativ unspezifischer physiologischer Erregungszustände und der sich aus
der Situation ergebenden Interpretation der Erregung zusammen.
Wenn man keinen eindeutigen Grund für seinen Erregungszustand hat, wird man sich seine Interpretation stark von
emotional relevanten situativen Faktoren und besonders vom Verhalten anderer Mensch in derselben Situation beeinflussen lassen.
39. Von welcher Theorie geht Schachter aus? Grundannahmen?
Da die James-Lange-Theorie Gefühle als kognitive Repräsentationen physiologischer Veränderungen versteht, muß
aus diesem Ansatz gefolgert werden: Wir sind traurig, weil wir weinen
1. unterschiedliche Gefühle werden von unterschiedlichen Erregungsmustern begleitet und
2. eine direkte Erzeugung dieser Erregungsmuster (etwa durch Drogen) reicht aus, das entsprechende Gefühl hervorzurufen.
40. Klassisches Experiment von Schachter!
UV1: physische Erregung
1. Adrenalin, informiert
2. Adrenalin, fehlinformiert
3. Adrenalin, nicht informiert
4. Placebo, Kochsalz (Kontrollgruppe)
UV2: emotionale Kognition
und UV3: Erklärungsbedürfnis je nach Information
1. euphorische Stimmung wird angeboten
2. Ärger wird dargeboten
AV: Selbsteinschätzung bzgl. Euphorie/Ärger, Verhaltensbeobachtung, anstecken lassen von Euphorie bzw. Ärger.
41. Kritik hieran? Grundsätzlich: Können wir erst etwas fühlen, wenn wir Kognitionen erlernt haben?
Die Werte der Vpn in der Placebogruppe entsprechen nicht den Erwartungen. Da in dieser Gruppe keine künstliche
Erregung erzeugt wurde, hätten die Werte dieser Gruppe etwa denen der korrekt informierten Vpn entsprechen sollen.
Tatsächlich lagen sie aber deutlich höher.
12
Kritik: Durch die Injektion wurde physiologisch Erregung erzeugt. Mehr als s10% der Vpn in fehl- und uninformierten
Versuchsbedingungen erklärten ihren Erregungszustand durch die Injektion. Das senkte natürlich die Selbsteinschätzungs- und Verhaltenswerte in der entsprechenden Bedingungen.
42. Ansichten von Valins? wahrgenommene Erregung, es muß keinen tatsächliche Erregung sein.
Valin, Schüler von Schachter:
Es ist nicht die physiologische Erregung per se, die aufgrund der situativen Faktoren interpretiert wird, sondern es sind
die wahrgenommenen Erregungssymptome.
44. Belege hierfür?
Die Vpn bekamen Fotos halbnackter Damen zu sehen, bei der einen Hälfte wurde ihnen eine langsemere Herzfrequenz vorgetäuscht, angegeben, bei der anderen Hälfte eine Zunahme der Herzfrequenz
Vpn wurden bei Darbietung von Dias mit nackten Frauen eine falsche physiologische Erregung rückgemeldet  Dias
wurden später positiver beurteilt, selbst dann, wenn man die Vpn anschließend über die falschen Rückmeldungen
aufgeklärt hatte.
 Man versucht die „physiologische Erregung“ zu rechtfertigen und findet tatsächlich positive Aspekte auf diesem Dia
(Aufmerksamkeit wird gelenkt!)
43. Neuere Ansätze der Emotionsforschung?
Emotionen sind nicht ganz so unspezifisch, wie Schachter gedacht hat. Überraschung und Ärger oder Angst rufen
unterschiedliche spezfische Reaktionen hervor. Zajonc sieht Emotion und Kognition als getrennte Systeme, nach ihm
kann es zu Emotionen kommen, ohne das einen Kognition stattgefunden hat.
Nach Lazarus kommt es zu einer Bewertung von Situationen bezüglich dessen, ob ich ein entsprechende CopingVerhalten haben, um darauf zu reagieren.
45. Vereinbarkeit mit Schachter?
Die Ansicht Schachters, daß die Qualität von Emotionen ausschließlich von der kognitiven Interpretation einer unspezifischen physiologischen Erregung abhängt, hat sich außerhalb der Sozialpsychologie nie in diesem Ausmaß durchsetzen können.
46. Fundamentaler Attributionsfehler - Wer machte in diesem Bereich wichtige Forschungen?
Jones und Nisbett!
47. Was versteht man unter dem fundamentalen Attributionsfehler?
Zur Erklärung einer Gegebenheit macht man bei sich selbst eher situative Faktoren, bei anderen eher Persönlichkeitsfaktoren verantwortlich.
48. Erklärung von Jones und Nisbett?
Akteur-Beobachter-Verzerrung: Der Beobachter sieht den Akteur eher im Zentrum des Geschehens, die Situation rückt
in den Hintergrund.
Umgekehrt nimmt der Akteur sich bei der Handlung nicht selbst wahr, und konzentriert sich dementsprechend eher auf
seine Umgebung 
Perspektive der Aufmerksamkeit
49. Weitere Erklärung?
Der Beobachter stützt sein Urteil also notgedrungen auf Konsensus-Informationen (wie würden sich andere in dieser
Situation verhalten), während die handelnde Person auch über die Distinktheit und Konsistenz ihres Verhaltens informiert ist (Kelly).
50. Versuch zum Ansatz von Jones und Nisbett? Ergebnis!
1. Vpn paarweise am Tisch, pro Paar 1 Akteur und 1 Beobachter
2. Beurteilung: Akteur sich selbst, Beobachter Akteur
3. vorher: keine Videoaufnahme/Video aus Beobachterperspektive/Video aus Akteur-Perspektive
4. Verhalten soll dann auf Skala als eher situationsbedingt oder persönlichkeitsbedingt eingeschätzt werden.
Ergebnisse: Bestätigen die Vermutung, daß die unterschiedliche Perspektive für die Fehlattribution verantwortlich ist.
Sieht der Beobachter bzw. Akteur das Video aus der entgegengesetzten Position, daß attribuiert der Beobachter plötzlich situativ und der Akteur plötzlich personenbezogen.
13
51. Welche Aspekte der Perspektivumkehrung sahen Jones und Nisbett als entscheidend für den fundamentalen Attributionsfehler an?
Der Aspekt der Aufmerksamkeit ist entscheidend für den fundamentalen Attributionsfehler.
denke an Figur und Grund
52. Alternative Erklärung hierzu? Empirische Überprüfung?
Kelly: Konsensus  Beobachter, Distinktheit, Konsistenz  der Handelnde (Kovariationsanalyse)
53. Was versteht man unter der Selbstschutzverzerrung?
Bei Mißerfolg attribuiert man gerne auf die Situation, bei Erfolg gerne intern auf die eigene Person, um gut dastehen zu
können.
54. Versuch hierzu? Berglass
1. Vpn wurden entweder lösbare oder nicht lösbare Aufgaben gestellt (UV)
2. Sie wurden gelobt, auch wenn die Aufgabe nicht gelöst wurde.
3. Danach wurden ihnen entweder fördernde oder hemmende Präparate angeboten
4. Es folgten weitere Aufgaben
5. Ergebnis: Wenn der Erfolg zufallsbedingt war (bei nicht lösbaren Aufgaben), dann nahmen 60% der Vpn hemmende Präparate, um sich vor späterem Mißerfolg zu schützen. Bei den lösbaren Aufgaben nahmen nur 20% das
hemmende Präparat.
55. Beschreibung des Phänomens der Verzerrung durch sozialen Vergleich!
Um uns in der Welt zurechtzufinden, versuchen wir zu überprüfen, ob unsere Einstellung über einen bestimmten Sachverhalt richtig ist. Dies kann durch Überprüfung anhand der physikalischen Realität erfolgen (z.B. ob ein Glas zerbricht).Das geht nicht immer. Daher überprüft man anhand der sozialen Realität. Je mehr Konsens man findet, um so
richtiger ist die Annahme.
Verzerrung: Meist wird allerdings der Vergleich mit Personen gesucht, die uns relativ ähnlich sind.
56. Wo spielt es eine wichtige Rolle?
Bei der Gruppenbildung und bei der Konvergenz der Meinung in Gruppen.
57. Von wem stammt die zugehörige Theorie?
Kellys Konsensinformation
Festinger: Theorie der sozialen Vergleiche.
58. Was beschreibt die soziale Vergleichstheorie in der Terminologie von Kelly?
Beim sozialen Vergleich vergleichen wir uns mit Personen, die uns in vielen Merkmalen ähnlich sind, um unsere eigenen Annahmen zu bestätigen - um Konsens mit anderen zu erhalten.
59. Was sind „sich selbst erfüllende Prophezeihungen“?
Durch Attributionen versuchen wir , das Verhalten anderer zu erklären und vorherzusagen. Da solche Erwartungen aber
auch unser eigenes Verhalten bestimmen, können sie leicht als “sich selbst erfüllende Prophezeihungen“ wirken, die
bei anderen erst das Verhalten hervorrufen, das wir aufgrund von Attributionen erwartet hatten.
60. In welchen Bereichen gibt es solche Prophezeihungen? Beispiele!

Erwartung und Sympathie:
Je niedriger das Selbstwertgefühl einer Person, um so mehr sollte sie dazu neigen, negatives Verhalten ihr
gegenüber (z.B. die Ablehnung einer Einladung) auf interne Ursachen(Antipathie), positives Verhalten (etwa
die Einladung zum Essen) hingegen auf externe Ursachen (Höflichkeit, Norm) zurückzuführen.
 X führt die bei Y vermutete Antipathie erst durch sein eigenes Verhalte nachträglich herbei.

Leistungsverhalten:
Leistungsmotivierte: führen den Mißerfolg auf Mangel an Anstrengung zurück  er wird sich noch mehr anstrengen  Erfolgsaussicht
Nicht-Leistungsmotivierte: führen den Mißerfolg auf Mangel an Begabung zurück  kein Bemühen oder
Vermeiden der Situation
14

Kooperation und Konkurrenz: Kelly und Stahelski (1970)
Kompetitive und kooperative Spieler
Prisoners Dilemma-Spiel: Dem Partner ist zwar einsichtig, daß es für beide gemeinsam am günstigsten wäre, wenn sie nicht gestehen würden. Da er aber weiß, daß der andere aussagen wird, muß er auch gestehen,
um der Höchststrafe zu entgehen. Indem er gesteht, bestätigt er nur die Ansicht seines Partners.
VI. Eindrucksbildung
01. Von wem stammen Experimente zur Eindrucksbildung?
Von Solomon Asch!
02. Um was geht es bei der Eindrucksbildung?
Nach welchen Regeln wird die Fülle von Einzelhinweisen, die wir über eine Person haben (Kleidung, Haare, Stimme
etc.) zu einem Gesamtbild geordnet.integriert
Bisher wurden nur Ereignisse beachtet, bei denen der Beobachter über die Kenntnis des Verhaltens auf Persönlichkeitseigenschaften schloß.

Rückschlüsse auf die Eigenschaften einer Person:

Kenntnisse der Gruppenzugehörigkeit einer Person (Stereotype)

ihr Verhalten (Attribution)

ihr Aussehen, Kleidung, Meinung und Einstellung
Ein Gesamteindruck entsteht nicht aus der Summation von Einzelinformationen. Vielmehr erzeugen Einzelinformationen im Kontext ein organisches Ganzes.
03. Allgemeines Vorgehen:
1. Vp wird Liste mit Adjektiven vorgelesen, als Charakterisierung einer Person
2. Vp soll ihren Eindruck frei beschreiben und auf einer Liste mit anderen Eigenschaften ankreuzen (= Trait-InferenceMethode)
04.WelcheEntdeckungen machte Asch:
1.zentrale Eigenschaften:
Es gibt zentrale Eigenschaften (warm/kalt), die die Eindrucksbildung mehr prägen. mehr bestimmen
2.Kontextveränderung:
eitel schlau skrupellos
„warm“ zusammen mit den extrem negativen Begriffen wurde schlechter bewertet. Wenn „warm/kalt“ mit anderen sozialen Qualitäten genannt wird, verliert es seine zentrale Bedeutung, nicht jedoch, wenn es mit intellektuellen Qualitäten genannt wird (Es wird dann eine neue Eigenschaft beschrieben).
3. Reihenfolgeeffekt:
primacy-Effekt:
wenn die positiven Eigenschaften zuerst genannt werden, wird der Gesamteindruck auch positiver beurteilt,
recency-Effekt:
bei langen Listen werden allerdings die zuletzt genannten Worte besser behalten
4. Komplettierung: Teileindruck wird zum Stereotyp komplettiert.
05. Was versteht man unter impliziten Persönlichkeitstheorien? IPT
Subjektive Vorstellungs- und Bewertungsmuster in Form von Konfigurationen von Merkmalen, Verhaltensbescreibungen, -begründungen
Unsere Schemata, die wir irgendwann erworben oder übernommen haben, formen unser Urteil über Personen und ihre
Motive zutiefst.
Wir assoziieren z.Bsp. kalt mit aggressiv, dies führt bei mir dazu, daß ich bei gewissen Automarken die Beleuchtung
mit kaltem Licht als aggressiv beurteile.
Def.:
Gruppen-, Schicht- oder kultursspezifische Meinungen (Laienansichten) über zusammenpassende
Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmale, die im Alltagswissen begründet sind.
Also Eigenschaften, die in der Eigenwahrnehmung miteinander verbunden sind.
Implizite Persönlichkeitstheorien: dieser Begriff spricht generelle Auffassungen über die Frequenz und Veränderlichkeit
von Persönlichkeitseigenschaften bei Individuen und Gruppen an, sowie Auffassungen über die Zusammenhänge
zwischen diesen Eigenschaften
Menschen können die Persönlichkeit der anderen wahrnehmen.
2

mittels Assoziationen (z.B. Intelligenz hängt mit Wohlstand zusammen)

mittels Relationen zwischen Dimensionen (z B. Schüchternheit korrreliert negativ mit Geselligkeit, aber beide Charakterzüge liegen auf einer Dimension („extravertiert“/“introvertiert“) und

mittels Informationsbündelungen („clusters“, z.B. der „intellektuelle“ Typ ist intelligent, effizient, kompetent und
strebsam).
Personentypen oder Informationsbündel
(„cluster“) fallen mit Stereotypen zusammen, d.h. mit gemeinsamen Auffassungen über Persönlichkeitsmerkmale und
über das Verhalten von Gruppenmitgliedern.
06. Zusammenhang mit der Eindrucksbildung?
Enger Zusammenhang (wie werden einzelne Informationen zu einem Gesamteindruck verarbeitet?)
Aschs Studien über Persönlichkeitseindrücke:

Auf der Grundlage einiger weniger Bestandteile zeichnen Menschen das globale Bild einer anderen Person, das
seiner Essenz nach einer Kategorie entspricht. Menschen verfügen über Daten, Hypothesen und implizite Persönlichkeitstheorien, die festlegen, wie Daten verarbeitet werden (Globalität)
 Der Mensch als Laienpsychologe
07. Grundannahme der impliziten Persönlichkeitstheorie:
Allgemein wird ein kognitiver Rahmen, ein Schema, vorausgesetzt, eine Zusammenfassung (Cluster) von Eigenschaften, die in der Vergangenheit gültig waren, z.B. Extraversion.
08. Wichtige Methoden? Beschreibung:

Trait-Inference-Methode: von bestimmten, gegebenen Eigenschaften wird auf die Wahrscheinlichkeit geschlossen,
daß auch andere Eigenschaften zutreffen (z.B. wie wahrscheinlich ist es, daß P fleißig ist, wenn er intelligent ist?)

Trait-Rating-Methode:
Vp stellt sich eine konkrete Person frei vor (also keine vorgegebene Liste) die dann nach ihren Eigenschaften bewertet
werden soll. Anschließend werden die Urteile der Beobachter nach Ähnlichkeit miteinander verglichen. Dabei ist allerdings zu beachten, daß die Eigenschaften des Beurteilenden in die Beurteilung einfließen
mit einfließen, z.B. beurteilt ein Beobachter alle Personen ähnlich, aber die Beobachter untereinander unterscheiden
sich in bezug auf das Urteil über die bestimmte Person

Komplettierung: vorgegebene Eigenschaften werden mit anderen Eigenschaften ergänzt
 Eigenschaftsratings werden miteinander korreliert
 Faktorenanalyse
 2 Hauptcluster: soziale und intellektuelle Qualitäten
multidimensionale Skalierung:
prüft, inwieweit der Eindruck der impliziten Hypothese mit den realistischen Eigenschaften des Betreffenden zusammenhängt.
Klassenanalyse:
sucht nach Gruppierungen, d.h. wie oft bestimmte Eigenschaften mit anderen zusammen genannt werden.
09. Welche Annahme erwies sich bzgl. der kognitiven Informationsaggregation (aus mehreren Gliedern bestehende Ausdruck) als unzureichend?
Mittelung der Einzelbewertung; es zeigte sich, daß eine Person, die durch vier extrem positive Eigenschaften beschrieben wurde, eine positivere Beurteilung erhielt, als eine nur durch 2 extrem positive Eigenschaften charakterisierte
Person.
10. Was spricht für das Mittelwertsmodell?
Anderson ist ein Kritiker von Asch’s Ansatz: nach Anderson haben Daten Vorrang vor Theorien über Daten! bottom-upvor top-down-Verarbeitung
Nach Anderson ist die endgültige Antwort nicht das Ergebnis eines allgemeinen Eindruckes oder einer impliziten Persönlichkeitstheorie, sondern eine

lineare algebraische Kombination der gewichteten Bewertungen von Einstufungen“, die den verschiedenen Eigenschaften zugeteilt wird.
 Andersons Auffassung von Menschen ist die eines Datenverarbeiters, der Tatsachen objektiv betrachtet und Informationen vorurteilslos untersucht. (Asch: Mensch verarbeitet Informationen eher anhand seiner Theorien).
3
Versuch: Systematische Variation von Positivität oder Negativität von Eigenschaftswerten.
2 Bedingungen: E+ E+ oder E- E- oder
E+ E+ L++ oder E- E- L- LAV: Einschätzung der Person auf Sympathieskala
Ergebnis: Bei einem Summationsmodell müßte E+ E+ L+ L+ positiver als E+ E+ sein; aber E+ E+ ist aufgrund der
Mittelung positiver als E+ E+ L L+
(20 + 20)/ 2 = 20 (20 + 20 + 10 + 10)/4 = 15
11. Was spricht gegen das MittelwertsmodellL?
Siehe Frage 09. E+ E+ E+ E+  E+ E+
12. Wie behebt Anderson diese Widersprüche?

Der Beurteiler, der eine Person bewertet, beginnt nicht am Nullpunkt, sondern mit einem anfänglichen Eindruck,
der schon vor jeglicher Information über die Person besteht und in den Mittelwert eingeht.

Skalenwert = S
psychologisches Gewicht (Bedeutung der Information) = W

anfängliche Tendenz, positiv oder negativ zu beurteilen:
b x Summe ws + bs
 E = b1  W i Si + bo so
b = Bewertungstendenz
b1  W i Si = Effekt der Information
bo = Eingangseinstellung
E = gewichteter Mittelwert + Anfangsurteil, mit Bewertungstendenz gewichtet;
E = Mittelwert der Bewertungen des anfänglichen Eindrucks sowie der einzelnen Informationen, wobei sowohl der
anfängliche Eindruck wie die einzelnen Informationen nach ihrer Bedeutung gewichtet sind.
VII. Einstellungen
01. Was versteht man unter einer Meinung?
Sie besitzt keine affektive Komponente und reflektiert die Information, die man über einen Sachverhalt erworben hat.
Wahrscheinlichkeitsurteil über das Bestehen einer Verbindung zwischen dem Objekt und einem Attribut (= jeder unterscheidbarer Aspekt der Umwelt einer Person) (z.B. die BRD ist eine Demokratie, die Pille verhindert unerwünschte
Schwangerschaften),
Annahmen, Überzeugungen.
02. Was versteht man unter einem Stereotyp?
Nach Tajfel ein besonderer Fall der Kategorisierung mit einer Betonung der Ähnlichkeit innerhalb von Gruppen und der
Unterschiede zwischen Gruppen.
Stereotype sind Komplexe von Eigenschaften, die Personen aufgrund der Zuordnung zu bestimmten Gruppen, Nationalitäten etc. zugeschrieben werden.
Bezeichnung für vereinfachende schematisierende und verzerrende Kognitionen von Eigenschaften von Personen
wegen ihrer Zugehörigkeit zu Gruppen, Klassen, Berufen etc. Diese Kategorien sind vielfach kulturell vorgeformt und
indirekt von anderen übernommen.
Allgemeine Definition: Stereotyp als Menge von Überzeugungen bezüglich der individuellen Merkmale der Mitglieder
einer bestimmten sozialen Kategorie.
Die interpersonale Umwelt wird vereinacht durch Bildung von Äquivalenzklassen nach Kriterien wie Geschlecht, Rasse,
Nationalität.
03. Was versteht man unter einem Vorurteil?
Negativ wertende, invalide und generalisierende Einstellungen gegenüber sozialen Objekten;
Auffassung von Vorurteilen als „Sonderfall“ von sozialen Einstellungen (Orientierung am Einstellungskonzept)
04. Was versteht man unter einem Vorausurteil?
siehe Vorurteil, man beurteilt eine Person (bereits negativ), bevor man sie wirklich kennengelernt hat.
Das Urteil über die Person eilt dem sozialen, unbeschwerten Kontakt mit dieser Person voraus.
4
 wenig Wissen, Änderung durch spätere Infos möglich
05. Verschiedene Definitionen von Einstellung?  affektive Komponente!!!
Einstellung heißt die Antwortbereitschaft auf soziale Situationen
Thurstone: Einstellung als Ausmaß der positiven oder negativen Bewertung eines Einstellungsobjektes (Sachverhaltes)
Katz: Einstellungen beinhalten sowohl einen affektiven oder Gefühlskern von Mögen oder Nicht-Mögen
Wie auch kognitive oder Meinungs-Elemente, die den Einstellungsgegenstand, seine Eigenschaften und seine Beziehung zu anderen Objekten beschreiben.
Hovland & Rosenberg: Drei Komponenten

kognitive (Meinung)

affektive (Bewertung)  Gefühle

(Verhaltensmäßige Komponente)
06. Wie kann man Einstellungstheorien unterscheiden?
A) lerntheoretische Theorien
B) funktionalistisch (Einstellungen befriedigen Bedürfnis, ändern sich, wenn sich das Bedürfnis verändert)
C) Konsistenztheorien (Konsistenz zwischen den Einstellungen)
07. Wie entstehen Einstellungen?
a) durch soziales Lernen:

klass. Konditionierung (das Kind erfährt bei seinen Eltern immer wieder Verärgerung in Zusammenhang mit Äußerungen über Minderheiten, die sie am Kind auslassen
Daraufhin werden Äußerungen über Minderheiten Grund für negative Einstellungen des Kindes

Operantes Konditionieren (durch Belohnen richtiger Ansichten)
b) Modellernen: Bandura
durch Beobachten anderer wird die Einstellung generiert.
c) direkte Erfahrung
resistenter als indirekte Erfahrung!
d) genetische Faktoren:
Es gibt Anzeichen für hohe Korrelationen der Einstellungen von Zwillingen, die früh getrennt wurden.
08. Welche Methoden gibt es zur Einstellungsmessung? Grundannahmen?

Klassische Methoden von Thurstone (1928), Likert (1932) und Guttman /1944)

Annahme, daß die Meinung einer Person über einen Einstellungsgegenstand (manchmal auch ihre Verhaltensintention) ihre Einstellung zu dem Gegenstand widerspiegeln.
Einstellungsskalen bestehen aus Aussagen über den Einstellungsgegenstand.

„Semantische Differentiale“: Osgood, Suci & Tannenbaum, deutsch als Polaritätsprofil von Hofstätter (1959) beruhen nicht auf spezifischen Meinungsaussagen
Einstellungsgegenstand wird auf einer Reihe von bewertenden Adjektivskalen (gut - schlecht, angenehm - unangenehme, leise - laut, eingestuft.  Summe der Einstufungen = Einstellungsmaß
Skalen scheinen unspezifisch zu sein;
indirekte Methoden
1.
projektive Verfahren: Proband kann die Schlußfolgerungen, die aus alternativen Verhaltensweisen gezogen werden, nicht erkennen.
2. physiologische Messung: keine bewußte Kontrolle über die fragliche Reaktion
09. Wie heißt die Methode von Thurstone?
Die Methode der gleich erscheinenden Intervalle
10. Vorgehen bei dieser Methode?
5
1.
Sammlung von ca. 100 Meinungsaussagen
z.B. Hundehaltung ist euer, Hunde stinken Hunde sind treue Lebensgefährten
2. Beurteilung der Meinungsaussagen hinsichtl.des positiven bzw. Negativen Gehalts für das Einstellungsobjekt durch
ca. 30 Beurteiler auf einer Skala von 0 - 11
3. Berechnung der Skalenwerte: durch den Mittelwert der Urteile der 30 Personen
4. Auswahl der Items für die Einstellungsskala:

Mehrdeutigkeitskriterium: hohe Streuung der Urteile
Irrelevanzkriterium: keine Streuung zwischen den Urteilen, keine Trennschärfe: keine Trennung von Personen mit
positiver oder weniger positiver Einstellung
Meinungen, die von allen unabhängig von ihren Einstellungen vertreten werden, sind irrelevant
 Einstellungsskala: ca. 20-25 Items mit relativ niedriger Streuung der Beurteilungen, die sich etwa gleichabständig
über das Einstellungskontinuum verteilen.
5. Messung von Einstellungen:
Der mittlere Skalenwert der Items, mit denen der Proband übereinstimmt, ist sein Einstellungswert
11. Kritik von Hovland und Sherif an Thurstone?
Es gab ein Sorgfältigkeitskriterium, das diejenigen Beurteiler, die 30% der Beurteilungen einer Kategorie zuteilten,
ausschloß. Genau so beurteilen aber extreme Beurteiler!
Die extremen Beurteiler sollten sowohl die positiven wie die negativen Einstellungsaussagen extremer beurteilen als
Vpn mit eher neutraler Einstellung
 Assimilations-Kontrast-Theorie Sherif, Hovland, 1961
Die Annahme Thurstones, daß mit der Methode der gleich erscheinenden Intervalle tatsächlich Intervall-Skalen konstruiert werden konnten, ist nicht mehr haltbar.
Die mit dieser Methode konstruierten Skalen besitzen höchstens das Niveau von Rangordnungsskalen.
12. Allgemeine Kritik an Thurstone?
Postulat Thurstones

Die Skalenwerte der Items dürfte nicht von den Meinungen der Personen beeinflußt worden, die bei ihrer
Konstruktion geholfen haben! Dabei würde ja lineare Transformation überhaupt nichts ausmachen, nur nichtlineare Transformation

Eiser und Stroebe:
Je positiver die Einstellung der Beurteiler war, um so mehr benutzen sie die extremen Kategorien der Einstufungs-Skala. Beurteiler mit positiver Einstellung neigen eher zu einer polarisierten Einstufung der negativen
wie auch der positiven Einstellungsaussagen als Beurteiler mit einer negativen Einstellung.


Hovland & Sherif
Einstellungskontinua lassen sich in das ist die Assimilations-Kontrast-Theorie
der Regel nach der persönlichen Einstellung eines Beurteilers im Bereich (Ablehnung, neutraler Bereich, Zustimmung)
gliedern.
Die relative Weite des Bereichs ist abhängig von der Wichtigkeit der Aussage für den Beurteiler.

Einstellungskontinua werden zusätzlich noch durch gesellschaftliche Wertungen in Zustimmungs- und Ablehnungsbereiche aufgeteilt.
 Die mit dieser Methode konstruierten Skalen besitzen höchstens das Niveau von Rangordnungsskalen.
13. Wie heißt die Methode von Likert?
Die Methode der summierten Einstufungen
14. Vorgehen bei dieser Methode?
1. Sammlung von ca. 100 Meinungsaussagen (man benötigt aber keine Beurteiler, da der Konstrukteur der Skala die
Aufgabe übernimmt). Er urteilt, ob eine Aussage positiv oder negativ ist.
2. Graduierte Zustimmung/Ablehnung  5 vorgegebene Antwortkategorien (Zuordnung von Zahlen 1-5 zu den Antwortkategorien)
3. Bestimmung der Richtung (pos., neg.) einer Aussage
4. Auswahl von Items:
5. Kriterium der inneren Konsistenz: 
Probanden ordnen zu
6
Ausgewählt werden Items mit dem größten Mittelwertsunterschied zwischen Extremgruppen und kleinster Varianz
innerhalb der Gruppen (ca. 20-25)
 Die Größe der Unterschiede in den Skalenwerten sagt nichts über die Größe der entsprechenden Einstellungsunterschiede aus:
Likert-Skalen haben nur das Niveau von Rangordnngsskalen. Zwei Probanden mit den Gesamtwerten „r00“ und „400“
weisen nicht unbedingt den gleichen Unterschied in ihren Einstellungen auf wie zwei Personen mit den Werten „300“
und „200“.
15. Wie heißt die Methode von Guttmann?
Die Skalogramm-Methode. Sie prüft die Eindimensionalität von Einstellungsskalen
16. Vorgehen bei dieser Methode?

Eindimensionalität einer Einstellungsskala, „sukzessive Hürden“  Jemand, der einer extrem negativen Aussage zustimmt, bejaht auch alle weniger negativen Aussagen.

Der Schwierigkeitsgrad der Items nimmt von 1. Nach ...6. zu.

Stimme zu: 1
stimme nicht zu: 0
 Reproduzierbarkeit der Antworten eines Probanden bei Kenntnis seines Einstellungswertes:
duzierbar sein
90% sollten repro-
Erhält ein Proband den Wert 3, so wissen wir, daß er den leichten Aussagen (1, 2, 3), nicht aber den schwierigen Items
(4, 5, 6), zugestimmt hat.
15. Kritik?
Rangordnungsskala, da die Skalogrammanalyse nichts über den psychologischen Abstand zwischen den einzelnen
Items aussagt.
16. Wie heißt die Methode von Osgood?
Das semantische Differential
17. Vorgehen bei dieser Methode?
Was sind semantische Differentiale?

bipolare Einstufungsskalen, deren Endpunkte von gegensätzlichen Adjektiven gebildet werden.

Es ergeben sich drei grundlegende Dimensionen (Faktoren)
1. Bewertung (Evaluation): gut/schlecht, sauber/schmutzig  werden als Einstellungsmessung benutzt
2. Potenz: Kraft/Stärke, hart/weich
3. Aktivität (activitiy)
 die Einstufungen werden summiert und ergeben den Einstellungswert.
18. Vorteile dabei?

Das semantische Differential gewann als Methode der Einstellungsmessung schnell an Beliebtheit, da sie
nicht auf spezifischen Einstellungsaussagen (siehe vorherige Skalen) beruht und allgemein verwendet werden kann.
weil unspezifisch

die Autoren postulieren, daß sie Intervallskalen-Niveau besitzt.
19. Nachteile?
Eigenschaften sind nicht kontextfrei; die Bedeutung der einzelnen Adjektivskalen hängt vom beurteilten Einstellungsgegenstand ab!
 Forderung von Fishbein & Ajzen (1975):
In jeder Messung eine Itemanalyse, um festzustellen, welche Adjektivskalen sich am besten für ein spezifisches Einstellungsobjekt eignet („Kriterium der inneren Konsistenz“)
20. Entwicklung?
7
Vpn beurteilen Konzepte wie Vater, Sünde, USA etc. mit verschiedenen Skalen. Ursprünglich semantisches Differential
als Nebenprodukt eines Projektes zur Erforschung der Dimensionen des semantischen Raumes.
21. Wozu sind die indirekten Methoden gut und wie werden sie auch genannt?
Verfälschungsimmunisierte Methoden der Einstellungsmessung, da die willkürliche Verfälschung des Einstellungswertes durch den Probanden erschwert wird.
22. Welche Rolle spielen diese Methoden bei der Einstellungsmessung und warum?
Diese Methoden haben keine große Bedeutung in der Einstellungsforschung, da sie ethisch nicht angemessen erscheinen.
Sie sollen die willkürliche Beeinflussung des Ergebnisses durch die Vpn erschweren.
Validität und Reliabilität nicht so hoch, hoher Arbeitsaufwand, diese Methoden könnten natürlich auch in Anwendungsgebieten mißbraucht werden.
23. Beispiele für indirekte Methoden!
1. Projektive Methoden: Rohrschach-Test , TAT
2. Irrtum-Wahl-Methode: Hammond, 1948: Die Art des Irrtums verrät die Einstellung des Probanden (z.B. der durchschnittliche Wochenlohn eines Arbeiters) Unter einer Menge von Tatsachenfragen sind solche, wo nur falsche Antworten zur Wahl stehen. - mehrdeutig
3. Gegenseite hat extremere Meinungen: Dawes, Sinder und Lemons (1972) ließen ihre Probanden die politische
Position des Gegners und ihre eigene darstellen.
4. Urteil über die Plausibilität von Argumenten als indirektes Maß für die Einstellung: Waly & Cook, 1965 Pro und
Kontra, Argumente, mit denen man nicht übereinstimmt, wird man nicht für plausibel halten.
5. „Bogus Pipeline“ Lügen-Pipeline von Jones & Sigall, 1971
6. Abnutzung des Fußboden: Melton, 1933
7. „Lost-letter-Methode“, Milgram, Mann und Haster
8. „Belauschung eines Gesprächs“ und Wahl einer Person aus einer Menge von 2 Personen, deren Einstellung man
vorher belauschen konnte.: Rokeach& Mezei,1966
24. Welche Gütekriterien gibt es für Methoden der Einstellungsmessung und welche Verfahren erfüllen sie?
Zuverlässigkeit: Reliabilität; ein Meßverfahren kommt stets zu ähnlichen Werten
 gut bei: Thurstone- , Likert- und Guttman-Skalen und Semantischem Differential  schlecht bei täuschungsimmunisierten Verfahren
Validität: ein Meßverfahren mißt das, was es messen soll, Übereinstimmung mit anderen Verfahren;
Gültigkeit
gute Übereinstimmung bei Thurstone-, Likert- und Guttman-Skalen; semantisches Differential scheint ebenfalls gut
mit den klassischen Verfahren übereinzustimmen.
25. Bsp. Für Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Einstellung und Verhalten?
LaPieres Reiseerlebnisse (1934) Eigentlich will man aber Verhalten vorhersagen und hier zeigt sich die Inkongruenz
wurde erst in den 60igern problematisiert
Meinungsumfrage ergab, daß zu dieser Zeit extreme Vorurteile gegenüber Asiaten bestanden; problemloses Reisen
mit einem chinesischen Ehepaar trotz 82% schriftlicher Ablehnung der Hotels.
 Inkonsistenz von Einstellung und Verhalten

Kothandapani: 1971 wiederholte Messungen
gute Korrelation zwischen den Einstellungsmaßen und dem Verhaltensmaß bei Einstellung zur Geburtenkontrole und
Benutzung von Empfängnisverhütungsmitteln (Verhütungsmittel wurden in einer Siedlung umsonst verteilt). Angaben
konnten überprüft werden
26. Welche Probleme ergeben sich hierbei?
Verhaltensbeobachtung findet immer auf einem spezifischen Niveau statt, während sich die Einstellung auf einer wesentlich allgemeineren Ebene abspielt.
Kern des Problems: die Vorhersage von spezifischen Handlungen in spezifischen Situationen!?!
unterschiedliche Spezifität der Maße
27. Konsequenzen hieraus?
Eine Einstellung muß spezifischer werden und auch alle drei Charakteristiken (Spezifische Handlung, spezifische
Situation, spezifische Person) berücksichtigen. Verhaltensebene kann den entsprechenden Allgemeinheitsgrad nur
durch Mehrfachbeobachtung erzielen  „repeated behavior criterion“ (Wenn man nur Verhaltensangaben der Probanden erhebt, fragt man hier nach der Häufigkeit der Verhaltensweise). Fishbein & Ajzen
8
„multiple behavior criterion“: Beobachtung aller relevanten Handlungen in allen relevanten Situationen.
die Vorhersage von spezifischen Verhalten in spezifischen Situationen:
Das Verhalten einer Person in einer spezifischen Situation ist vorhersagbar, wenn man ihre Bewertung der Konsequenzen der in dieser Situation möglichen Verhaltensalternativen kennt.
1. „Einstellungs“-Faktor
Konsequenzen:
2. „normativer“-Faktor
28. Aus welchen Faktoren setzt sich nach Fishbein & Ajzen eine Verhaltensabsicht = Verhalten zusammen?
1. Die Meinung über die Konsequenz eines Verhaltens (beliefs)
2. Die Bewertung dieser Konsequenzen (values)  Einstellungsfaktor: Einstellung zum Verhalten (beliefs x values)
3. Die Verhaltenserwartung von Bezugspersonen (normative beliefs)
4. Die Motivation, diesen nachzukommen (motivation to comply) normativer Faktor: subjektive Normen
 Verhalten = W (Gewichtung) Einstellungsfaktor + (x?) normativer Faktor
29. Wie erfolgt eine Einstellungsänderung?

Erfahrungen mit dem Objekt der Einstellung

Sanktionen durch Mitmenschen

Befriedigung der Bedürfnisse (funktionale Sicht von Einstellungen)

Beobachtung der Erfahrungen der anderen mit dem Einstellungsobjekt

Kommunikation /McGuire)
30.Versuch von Bandura hierzu?

Kinder sehen einen Film, in dem ein Modell ein neues Verhalten zeigt.

Das Modell wird im Film entweder bestraft, belohnt oder es wird keine Konsequenz gezeigt.
Das Modell, das belohnt wird, wird häufiger nachgeahmt.
31. Modell von McGuire?
Es handelt sich um ein Modell mit aufeinanderfolgenden Stufen. Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Änderung der
Einstellung des anderen:
1. Person muß aufmerksam sein
2. Kommunikation muß verstanden werden
3. Argumente müssen akzeptiert werden
4. Argumente müssen beibehalten werden
5. in kritischer Situationen müssen Einstellung im Verhalten widergespiegelt werden
6.  Die Wahrscheinlichkeit eines Einstellungswandels ist: P(E) = P ( R )x P(A) R = Rezeption (gehört/verstanden)
A = Akzeptanz
32. Welchen Einfluß hat die Kommunikationsquelle? Versuch?
Versuch von Hovland & Weiss: „sleeper Effekt“
UV: Artikel aus glaubhafter oder nicht glaubhafter Zeitung
AV: Einstellungsmessung vor dem Lesen, kurz danach und 4 Wochen später
 Ergebnis: 1. Glaubhafter Artikel: Einstellungswandel kurz nach dem Lesen sehr hoch
2.
nicht glaubhafter Artikel: „sleeper-Effekt“ ein großer Einstellungswandel nach 4 Wochen, da die Quelle vergessen
wird und nur der Inhalt der Kommunikation noch erinnert wird.
Um den „sleeper-Effekt“ zu verhindern, sollte man fragen, aus welcher Zeitung die Information stammt.
33. Woraus besteht dieser Einfluß laut Kelmanns?
Der Einfluß besteht nach Kelmann aus 3 Komponenten:
9
1. Glaubhaftigkeit:
Vertrauenswürdigkeit und Sachkundigkeit /führt zu Internalisierung des Arguments, wenn man glaubt, daß es richtig ist,
somit recht stabil)
2. Attraktivität:
führt zur Identifizierung mit dem Redner und seinen Argumenten , der Wahrheitsgehalt spielt keine große Rolle, ist
somit nicht stabil)
3. Nützlichkeit, Nachgeben, Macht:
Macht führt zu Nachgeben, verschwindet aber wieder, wenn die Machtinstanz nicht mehr präsent ist.
34. Ist Furcht als Mittel zur Einstellungsänderung geeignet? Versuch! Kontext!
Furcht als Mittel zum Einstellungwandel ist nicht so effektiv: Janis & Feshbach; Kinder sehen Film zur Zahnpflege
UV:

allgemein hilfreiche Tips - 30%

furchterregende Darstellung von Abszessen im Mund + Tips - 22%

weniger drastische Version + Tips - 8%
am hilfreichsten scheinen leichte bis mittlere Furcht in Verbindung mit hilfreichen, konkreten Tips zu sein. Extreme
Bedrohung bewirkt anscheinend nur Verdrängung.
35. Welchen Einfluß hat die Art der Kommunikation auf die Einstellungsänderung?

ein- bzw. zweiseitige (pro und Kontra) Kommunikation:
(einseitige ist bei geringer Schulbildung effektiver)

Reihenfolge der Argumente:

primacy-Effekt

recency-Effekt (bei einem sehr langen Vortrag)

Inhalt: mittlere Abweichung von der eigenen Meinung ist notwendig, denn sonst gibt es einen Kontrast und somit
eine Polarisierung der eigenen Meinung!
36. Welchen Einfluß hat der Kommunikationskontext? Versuch mit Erklärung?
Ablenkung: Festinger & Macoby
1. Vpn hören Tonbandaufnahmen mit Vortrag über Burschenschaft
2. Gleichzeitig können sie entweder einen sehr stark ablenkenden Stummfilm oder einen weniger ablenkenden Film,
der den Vortragenden zeigt, sehen
 Die Wirkung auf den Einstellungswandel war bei dem sehr ablenkenden Film effektiver, allerdings nur, wenn Vpn
selbst in einer Burschenschaft war
(wo ist der Einstellungswandel?)
Erklärung: Ablenkung stört zwar die Rezeption, behindert aber gleichzeitig das Formulieren von Gegenargumenten
(Akzeptierung). Wenn ein Argument dann einmal doch akzeptiert wurde, ist die Wahrscheinlichkeit größer, daß es dann
auch akzeptiert wird, da die Gegenargumente fehlen.
37: Welchen Einfluß hat die Diskrepanz zwischen Kommunikator und Zielperson?
Je höher die Diskrepanz, desto weniger Einstellungswandel.
Bei einem glaubhaften Kommunikator kann auch bei großer Diskrepanz ein Einstellungswandel erfolgen, bei einem
nicht glaubhaften ist auch bei geringer Diskrepanz mit weniger Einstellungswandel zu rechnen.
Glaubwürdiger Kommunikator: kann nicht abgewertet werden  Einstellungswandel
unglaubwürdiger Kommunikator: kann abgewertet werden  kein Einstellungswandel
38. Welche Maßnahmen schlägt McGuire gegen Beeinflussung vor?
Person soll Gegenargumente finden;
Unterstützende Therapie: mit bereits festgelegten Gegenargumenten versorgen
39. Welche Einstellungstheorien gibt es?
10
Kognitive  Attributionstheorie, Wahrnehmungstheorie
funktionalistische und Konsistenztheorien
siehe Frage 06
40. zusammenfassende Beschreibung der Merkmale von Sender, Empfänger und der Kommunikation bzgl.
Einstellungsänderung?
Sender:
Sachkenntnisse
Glaubhaftigkeit (wird durch Sachkenntnisse erhöht)
Vertrauenswürdigkeit (wird durch Eigeninteresse des Kommunikators eingeschränkt)
Empfänger:
Intelligenz, Selbstwert, Beeinflußbarkeit
Kommunikation:
einseitig versus zweiseitig
Reihenfolge der Argumente,
Inhalt.
VIII. Konsistenztheorien
01. Gemeinsamkeiten von Konsistenztheorien?

Inkonsistenz zwischen Verhalten und/oder Einstellungen erzeugt eine gewisse Spannung im kognitiven System
einer Person und damit eine Tendenz zur Wiederherstellung von Konsistenz.
1. Was jemand denkt, fühlt und tut, steht in Beziehung zueinander (Ordnungsgesichtspunkt)
2. Es können Inkonsistenzen bestehen
3. Inkonsistenzen führen zu Spannungen (emotionale Komponente) im kognitiven System
4. Spannungen werden als unangenehm erlebt
5. Motivation, Konsistenz herzustellen
02. Unterschiede?

in der Bestimmung der Zustände, die Inkonsistenz erzeugen

Natur der Spannung

Strategien, um Konsistenz wiederherzustellen.
03. Welches sind die wichtigsten Konsistenztheorien?

Gleichgewichtstheorie von Heider (1946)! Die erste Theorie!

affektiv-konvitiv Konsistenztheorie von Rosenberg (1966)

Kongruitätstheorie von Osgood und Tannenbaum /1955)

Dissonanztheorie von Festinger!
04. Beschreibung der Gleichgewichtstheorie von Heider (Fremdwahrnehmung)
3 Elemente:
1.
eine Person p, in deren Phänomenologie oder Lebensraum die Gleichgewichtsprozesse auftreten
2. eine zweite Person 0
3. eine „impersonal entity“ x, etwa eine Situation, Idee, Ereignis oder ein Gegenstand
2 Arten von Beziehungen:
1. Gefühlsbeziehungen (sentiment relations). (bestehen aus positiven oder negativen Bewertungen von Personen
oder Objekten/Liebe, Ablehnung etc)
2. Einheitsbeziehungen (unit relations): Wenn zwei Elemente als zusammengehörig erscheinen (Nähe, Mitgliedschaft,
Besitz, Kausalität)  positive Einheitsbeziehung: „p ist für 0 verantwortlich“.
 negative Einheitsbeziehung: Abwesenheit von positiven Einheitsbeziehungen (nicht das Gegenteil!) „p ist nicht
für 0 verantwortlich“.
11
5.
Wann besteht in Dyaden Gleichgewicht?
P - x, p - o
Gleichgewicht in Zweierbeziehungen besteht immer dann, wenn die unterschiedlichen Beziehungen zwischen 2 Elementen alle positiv oder alle negativ sind (identische Vorzeichen haben)
06. Wann in Triaden? P-o-x System
Multiplikationsregel zur Definition von Gleichgewichtszuständen: Das Produkt der Vorzeichen der Beziehungen muß
positiv sein.
07. Was fand Zajonc bzgl. des Gleichgewichtsansatzes heraus?
Zajonc fand heraus, daß balancierte Zustände auch besser erlernt werden (sie ließen Vpn sowohl ausbalancierte als
auch unbalancierte Beziehungen lernen).
08.Empirische Überprüfung der Theorie?
Jordan (Schüler von Heider) ließ Vpn 64 hypothetische p-o-x Triaden beurteilen. Jordan ließ jede der Situationen auf
einer 90-Punkte Skala mit den Endpunkten „angenehm- unangenehm“ einstufen.
Bei genauer Analyse weichen seine Ergebnisse deutlich von den gleichgewichtstheoretischen Erwartungen ab:
+ ++, + - - wird positiver eingeschätzt als
- + -, - - + nach Heider im Gleichgewicht, werden aber als unangenehm empfunden!
09. Probleme mit der Gleichgewichtstheorie?
Operationalisierung der negativen Einheitsbeziehung: Problem
(negative Gefühlsbeziehung: Gegenteil positiver Gefühlsbeziehung; negative Einheitsbeziehung: !Abwesenheit positiver Einheitsbeziehung!)
- Zusätzlich zur Gefühlsbeziehung zwischen p und o wird von den Vpn stets noch eine positive einheitserzeugende
Beziehung angenommen  eine Triade mit 4 Beziehungen! Heiders entwickelte Kriterien lassen sich aber nur auf
maximal 3 Beziehungen anwenden.
10. Cartwright & Harari hierzu?
Graphentheoretische Formalisierung bietet Kriterien, die auch Aussagen über das Gleichgewicht in komplexen kognitiven Strukturen erlauben.
Grad des Gleichgewichts: Zahl der ausgeglichenen Zyklen/Gesamtzahl der Zyklen
11. Untersuchung zur Reaktion auf Ungleichgewicht?
Untersuchung von Esch:
Vpn wurden Beschreibungen sozialer Situationen mit unausgeglichenen p-o-x Triaden vorgelegt.
Die Mehrheit der Vpn war der Ansicht, daß das Gleichgewicht in der beschriebenen Situation durch Änderung der
Vorzeichen einer der drei Beziehungen wiederhergestellt würde.
Bob hält Jim für einen Trottel P nL O
Jim ist Autor einiger Gedichte OE X
Die Gedichte schätzt Bob sehr P L X
80% Konsistenz
46% Bob ändert seine Meinung über Jim P L O
29% Bob ändert seine Meinung über Gedichte P nL X
5% Bob zweifelt Autorenschaft an = nE X
Änderung von Vorzeichen!
12. Weitere Möglichkeiten, das Gleichgewicht wiederherzustellen?

Differenzierung: Aufspaltung des Gesamtbildes von Kim in unterschiedlich bewertete Teilaspekte nur eine
Zwischenlösung, kein endgültiges Gleichgewicht
12

Polsterung: zusätzliche konsistente Info zu harmonieren (Rauchen ist zwar gefährlich, aber beruhigend) oder
gar nicht an die Inkonsistenz zu denken. Dies mindert den Wert der Theorie etwas, da eine genaue Vorhersage für den Einzelfall, wie Konsistenz wiederhergestellt wird, schwierig ist.
13. Folgerung aus der Gleichgewichtstheorie:
1. Bevorzugung der balancierten Zustände (Jordan)
2. Schnelles Lernen von balancierten Zuständen (Zajonc & Dornstein) (Erinnern besser an Gleichgewichte)
3. Herstellen von Gleichgewicht (Esch): wenn eine Geschichte zu Ende erzählt werden soll!
4. „Fehler“ in Richtung auf Konsistenz: Falsches Erinnern einer Geschichte in Richtung einer Konsistenz; Geschichte ist überstrapaziert mit Information und widersprüchlichen Infos.
5. Ausdifferenzierung von Aspekten zur Herstellung von Konsistenz („Die Gedichte der Person sind zwar ganz
gut, aber ansonsten ist die Person nicht so liebenswert“.)
14. Beschreibung der Dissonanztheorie von Festinger!

Informationen kommen an

Vorhandene Kognitionen: Ordnungsprinzip: Relevanz und Wichtigkeit

Beziehungen zwischen Kognitionen:
- 1. Dissonant:
Wenn bei Betrachtung nur dieser beiden Kognitionen aus der einen das Gegenteil der anderen folgt. Bsp. „Ich bin
absolut pleite“ und „ich sitze gerade mit meiner Frau im besten Restaurant der Stadt“
+ 2. Konsonant: Bsp. „ich bin pleite“ und „Ich hungere heute“.
# 3. Irrelevant: z.B. „ich bin pleite“ und „Es regnet heute“.
 Dissonanz: immer, wenn man von mehreren annähernd gleichwertigen Möglichkeiten eine wählt, sollte Dissonanz
auftreten, verursacht durch die Gründe, die gegen die Entscheidung sprechen.
4. Motivation
Die Stärke der Dissonanz und damit auch die Stärke der Motivation, Konsonanz herzustellen, hängt von 2 Variablen ab
1. den Anteil der dissonanten Kognitionen an der Gesamtheit der für die Entscheidung relevanten Kognitionen und
2. der Wichtigkeit der relevanten Kognitionen 
Dissonanz: Wichtigkeit x Anzahl der dissonanten Elemente/ (Wichtigkeit x Anzahl) der konsonanten Elemente
5. Abbau von Dissonanz
Je stärker die Dissonanz, desto größer das Bedürfnis, sie abzubauen.
Möglickeiten
- Verringerung Zahl/Wichtigkeit der dissonanten Informationen
-
Erhöhung Zahl/Wichtigkeit der konsonanten Informationen
-
 Eingriff ins Wertesystem als weitere Möglichkeit: a) Dissonanz ist erlaubt
b) Umbewertung
Der Änderungswiderstand der Kognition bestimm, ob sie zum Abbau von Dissonanz verwendet wird. Der Widerstand
ist um so höher, je mehr Kognitionen in konsonanter Weise mit ihr verknüpft sind. Veränderte Kognitionen müssen sich
konsistent in das kognitive System der Person einfügen.
 Verringerung der Zahl dissonanter Kognitionen durch Verhaltensänderung (Aufgabe des Rauchens)
 Dissonante Beziehung zu den Kognitionen leugnen: 1. Umbewertung von verfügbaren Informationen
2.
Suche neuer Informationen
3.
Anhänger suchen, die auch derartige Beziehungen anzweifeln.
Vergrößerung der Zahl konsonanter Kognitionen:
Polsterung: Anhäufen positiver Kognitionen (positive Aspekte aufzählen) [ bei sehr bedeutsamen dissonanten Kognitionen etwas zweifelhaft]
-
Manipulation der Wichtigkeit: nicht die Beziehung an sich, sondern deren Wichtigkeit
-
Manipulation der Beziehung: Sie wird angezweifelt! „Bis ich dann erkrankt bin, gibt es schon
Heilmethoden!“
13
15. Wie kann Dissonanz reduziert werden?
1. Kognitionen verändern (Substitution)
2. Wichtigkeit der Kognitionen verändern
3. Konsonante (neue) Kognitionen aufnehmen (Addition)
4. Dissonante (alte) Kognitionen abwerten (Subtraktion)
5. Verhalten verändern
6. Situation verdrängen
16 Beispiel für Dissonanzreduktion? Information:“ Rauchen gefährdet ihre Gesundheit“. (Raucher)
 Vergrößerung der Zahl der konsonanten Kognitionen:

Methode der Polsterung: „Rauchen beruhigt mich so“ Verringerung der Zahl der dissonanten Kognitionen:

bei eigenem Verhalten durch Verhaltensänderung: weniger Rauchen

leugnen der Beziehung zwischen Kognitionen:

Umbewertung von bereits verfügbaren Infos: „Was ist heute eigentlich nicht ungesund?“

Suche nach neuer Information: „Forschung, die die Gefährlichkeit des Rauchens herunterspielt“.
Zusammenfassend:
a) Veränderung der Kognitionen
Abbau durch:  weniger dissonante Information bzw. Verringerung des Gewichtes/Abwerten bestehender Information
 Vermeiden der Aufnahme neuer dissonanter Information
 Abwerten der Wichtigkeit neuer dissonanter Information
 Aufwertung bestehender konsonanter Information
Polsterung  suchen neuer konsonanter Information
Aufwerten neuer konsonanter Information
a)
 Umbewertung von Kognitionen/verfügbarer Information
b)
 Suchen neuer Information/Vermeiden von dissonanten neuen Informationen
 Die dissonante Beziehung anzweifeln (Gleichdenkende suchen/leugnen – neue Informationen suchen
 sich Dissonanz erlauben
 die Wichtigkeit der Beziehung wird angezweifelt
 Verhaltensänderung
7. Welches sind die wesentlichsten Gebiete der Dissonanzforschung?
1. Dissonanz nach freier Entscheidung zwischen zwei Alternativen
2. Dissonanz nach einstellungskonträrem Verhalten
3. Dissonanz und die Auswahl von Informationen
4. Dissonanz nach sozialer Unterstützung.
18: Beschreibung von Dissonanz nach freier Entscheidung!

Konsonant mit einer Entscheidung: Vorteile der gewählten und Nachteile der nicht gewählten Alternative

dissonante Kognition: Vorteile der nicht gewählten und Nachteile der gewählten Alternative (sprechen gegen die
Entscheidung)
Die Dissonanzstärke wird von 3 Faktoren beeinflußt:
1. der Wichtigkeit der Entscheidung
2. der relativen Attraktivität der nicht gewählten Alternative - positiver Zusammenhang;  Mit steigender Ähnlichkeit in
den Attributen nimmt die Dissonanzstärke ab (z.B., wenn beide Alternativen identische Konsequenzen haben )
3.
kognitive Überlappung = substitutive Güter in der Ökonomie  Güter, die der Konsument in gewissen Grenzen
durch andere ersetzen kann (Butter, Margarine).
-
Je bedeutsamer die Entscheidung, desto mehr Dissonanz
-
Reversibilität der Entscheidung
14
-
Ressourcenaufwand (Zeit, Geld)
-
kurzfristige Entscheidung?
Jede Wahl zwischen 2 Alternativen ist eine Entscheidung zwischen zwei Mengen von Konsequenzen! Kosten und
Nutzen jeder Alternative!
Mit wachsender kognitiver Überlappung nimmt die Dissonanz ab. (Waschmittel y aus Regal oder x
19. Wie kann die Dissonanzreduktion erfolgen?
1. Rückgängigmachen der Entscheidung - meist nicht zufriedenstellend
2. Abwertung der Wichtigkeit der Entscheidung
3. Vergrößerung der kognitiven Überlappung zwischen den Alternativen
4. Änderung der Einschätzung der Attraktivität der Alternativen!!!
5. durch Aufsuchen von mit der Entscheidung konsistenten Informationen!!! (selektive Informationssuche)
20. Empirische Überprüfung
Brehm, Änderung der Bewertung
Akzentuierung der zwischen den Alternativen bestehenden Bewertungsunterschieden;
1. hohe Dissonanz: zwei ähnlich attraktiv beurteilte Gegenstände werden zur Wahl gestellt (2. Und 3. Position) 
Unterschied in der anschließenden Bewertung sehr groß
2.
niedrige Dissonanz:
durch großen Unterschied in der Bewertungsskala der Attraktivität (2. und 9. Position)  Unterschied in der anschließenden Bewertung nicht so groß.
Nachher sollten die Vpn ihre Produkte nochmals einschätzen. Das gewählte Objekt wurde jetzt höher und das nicht
gewählte niedriger bewertet als bei der ersten Beurteilung.
21. Beschreibung der Dissonanz nach einstellungskonträrem Verhalten?
Wir wählen oft aufgrund von zusätzlichen und extrinsischen Gesichtspunkten (Gruppendruck, Rollenverhalten, antizipierte Folgen und normative Erwartungen) die per se weniger attraktive Alternative.
Solange der Gruppendruck noch so gering ist, daß man etwas noch freiwillig tut, wird Dissonanz erzeugt.
Einstellungskonträres Verhalten beruht auf relativ freien Entscheidungen.
Weiterer wichtiger Punkt neben obigen 4) Belohnung/Bestrafung extrinsisch
In Gruppen: Einigkeit + Gruppendisziplin auftreten Konformitätsrechtfertigung
-
Druck aufwerten (Opfer – Verantwortung abgeben
-
Schaden durch Verhalten abwerten
Wenn das Verhalten negative Folgen hat, wird die „Aktion“ erst recht aufgewertet.
 Wahlfreiheit und Verantwortung stehen miteinander in Beziehung, wo keine Wahlfreiheit ist, ist auch keine Verantwortung.
22. Woraus setzt sich hier die Dissonanzstärke zusammen?
Einstellungskonträres Verhalten beruht auch im Normalfall auf relativ freien Entscheidungen; Als einzig zusätzlicher
Faktor muß hier die Rolle der extrinsischen Belohnung oder Bestrafung hinzugefügt werden; Entscheidung, sich
einstellungskonträr zu verhalten, erzeugt um so weniger Dissonanz, je größer die Belohnung/Bestrafung ist.
23. Wie erfolgt Dissonanzreduktion?
Siehe Frage 19
interessante Vorhersage: einstellungskonträres Verhalten wird zu einer Einstellungsänderung in Richtung auf eine
erhöhte Konsonanz zwischen Einstellung und Verhalten führen!
Änderung der Meinung!
24. Empirische Überprüfung!
Dissonanz in Abhängigkeit von der Belohnungshöhe: Festinger und Carlsmith Vpn nehmen an einem extrem langweiligen Versuch teil, und sollen die nächste Vp überreden, an dem „interessanten Versuch“ teilzunehmen.
15
Einstellungskonträres Verhalten: Erzählen einer Lüge
Kontrollgruppe: ohne Geldangebot
Experimentalgruppe: 1 Dollar oder 20 Dollar
Ergebnis: 20 Dollar Bedingung hier beurteilen die Vpn die Aufgabe als weniger interessant als in der 1 Dollar Bedingung; negativer Zusammenhang zwischen Belohnungshöhe und Einstellungswandel.
25. Beschreibung von Dissonanz und Auswahl von Informationen?
-
Rechtfertigung von Wahlen durch neue konsonante Informationen
-
Diese Tendenzen sind im mittleren Dissonanzbereich am stärksten
-
Die Informationssuche kann zusätzlich beeinflußt werden durch
-
Neugier
-
Wunsch nach intellektueller Fairneß
-
Nützlichkeit der Information
-
Widerlegbarkeit der dissonanten Information
Personen sollten bei bestehender Dissonanz Informationen aufsuchen, von denen sie sich eine Minderung ihrer Dissonanz erhoffen, sie sollten aber gleichzeitig vermeiden , sich potentiell Dissonanz erhöhenden Informationen auszusetzen.
kurvilineare Beziehung zwischen Dissonanzstärke und Informationsvermeidung bzw. Informationssuche
selective-exposure-Hypothese
- Die Vorhersage, daß dissonante Informationen aktiv vermieden würden, ließ sich jedoch nicht bestätigen.
26. Versuch hierzu?
Brock & Balloun (1967)
Informationsauswahl durch Aufmerksamkeit:
Raucher und Nichtraucher mußten Vorträgen zuhören, die sich entweder für oder gegen das Bestehen einer Beziehung
von Rauchen und Lungenkrebs aussprachen; Tonbandaufnahmen waren schwer zu verstehen.
AV: Häufigkeit, mit der der Knopf gedrückt wurde, der die Nebengeräusche „ausfilterte“.
Ergebnis: Knopf wurde bei konsonanten Kommunikationen signifikant häufiger gedrückt als bei dissonanten Kommunikationen
27. Festinger zu Dissonanz und soziale Unterstützung!
Nach der „selective-exposure“-hypothese müßte die Tendenz bestehen, sich Menschen mit ähnlicher Meinung zu
nähern und Menschen mit unähnlichen Meinungen zu vermeiden.
Festinger: die Verbindung zwischen der Dissonanztheorie und seiner sozialen Vergleichstheorie; belegt gleichzeitig die
Relevanz der Dissonanztheorie für die Kleingruppenforschung.
28. Woraus setzt sich die Dissonanzstärke zusammen?
Die Stärke der Dissonanz, die durch Kenntnis einer abweichenden Meinung erzeugt wird, hängt von folgenden Tendenzen ab:
1. der Diskrepanz zwischen der eigenen und der abweichenden Meinung
2. dem Grad der Verankerung der eigenen Meinung
3. den Charakteristiken der Person, die die abweichende Meinung vertritt
4. dem sozialen Kontext (Gruppe)
29. Wie erfolgt die Dissoanzreduktion?
1. Man kann der anderen Person zustimmen (nur bei schwach verankerten Meinungen erfolgreich)
2. man kann versuchen, die andere Person zu einer Meinungsänderung zu bewegen
3. Man kann die Glaubhaftigkeit der anderen Person herabsetzen, indem man ihre Sachkenntnisse, ihre Motive
oder die Zugehörigkeit zu einer relevanten Bezugsgruppe in Zweifel zieht.
4. Man kann versuchen, Personen zu finden, die die eigene Meinung teilen.
16
30. Welche Alternativen gibt es zur Dissonanztheorie?

Die gleichgewichtstheoretische Interpretation der Dissonanzbefunde: Die Gemeinsamkeiten zwischen diesen Theorien sowie die Möglichkeit einer gleichgewichtstheoretischen Analyse werden gewöhnlich stark unterschätzt.

Selbstwahrnehmung als Alternative zur Dissonanztheorie:
Gegenposition von Bem
Bem: Vp hat zwei Informationen:
1. ihre Erinnerung an die Aufgabe
2. ihre positive Aussage, daß der Versuch interessant ist. kein verläßlicher Hinweis auf ihre eigene Einstellung bei
hoher Belohnung.
Aufgrund dieses Einflusses der Belohnungshöhe auf die Gewichtung des Informationswertes der Aussage ist es zu
erwarten, daß sich eine Vp, die für die positive Aussage nur eine geringe Bezahlung erhielt, eine positivere Einstellung
zuschreiben würde als jemand, der gut bezahlt wurde.
Kontroverse zwischen den beiden Theorien nicht entscheidbar
31. Empirische Überprüfung!
Allerdings konnten Zanna und Cooper mit der Methode der Fehlattribution aus der Emotionsforschung nachweisen,
daß die Dissonanztheorie besser greift (zumindest bei einstellungskonträrem Verhalten):
Hypothese: Bei Darbietung eines externen Reizes als alternative Erklärung für den aversiven Zustand sollte weniger
Einstellungswandel gezeigt werden.
 Verwendung eines Placebos:
UV:
a) unangenehme Spannungszustände
b) keine Nebenwirkung
c) ein Gefühl äußerster Entspannung
d) Ergebnis: Einstellungswandel in Abhängigkeit der erwarteten Nebenwirkungen der Tablette
a) keine normale Dissonanzeffekte
b) Entspannung
größter Einstellungswechsel, da hier eine entgegen den Erwartungen auftretende aversive Spannung als besonders
unangenehm empfunden werden sollte.
c) Erregung 
keine Notwendigkeit, ,Dissonanz durch Einstellungswandel zu reduzieren;
Dies spricht für das Auftreten eines Spannungszustandes nach einstellungskonträrem Verhalten, denn das Placebo
hatte ja keine Wirkung auf die Vp.
IX. Vorurteile und Diskriminierung
01. Wie kann man die Begriffe voneinander abgrenzen?
Definition
Vorurteil ist eine meist negative Einstellung zu Mitgliedern einer Gruppe, die nur auf der Zugehörigkeit dieser Personen
zu der Gruppe basiert (im Gegensatz zum Stereotyp, das eine Meinung darstellt, also keine affektive oder Verhaltenskomponente hat).
Definition Diskriminierung:
Dies ist das offene Verhalten, das Umsetzen der Gefühle, der Kognitionen und Verhaltenstendenzen, kurz des Vorurteils.
02. Womit hängen Vorurteile neben den Gefühlen des Hasses noch zusammen?
Die affektive Komponente eines Vorurteils ist negativ
Die kognitive Komponente ist stereotyp, pauschal
die Verhaltenskomponente ist diskriminierend.
03. Definition von Diskriminierung?
17
Geringere Varianz in der Definition als bei Vorurteilen;
meist moralisch ungerechtfertigte, Grundwerten widersprechende Verhaltensweisen, mit denen bestimmte Personen
(oder Gruppen, Rassen, Nationen) 9oft aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Kategorie von anderen Personen oder Institutionen benachteiligt werden.
Kontaktmeidung und Beleidigungen - über Entrechtung und Ausschluß bis hin zu Extremformen offener Aggressionen; hängt von den zugrunde liegendes Normen und Maßstäben ab.
04.Wie kann man Vorurteile erfassen?
Durch die Tabuisierung von Vorurteilen ist eine direkte Messung schlecht möglich.
a) Bogus-pipeline
b) Skalen zur sozialen Distanz (Bogardus-Skala - Differenzierung ist schlecht möglich)
c) Listenskalierung: Positive und negative Eigenschaften darbieten, dann untersuchen welche davon einer bestimmten Gruppe zugeschrieben werden und prüfen, ob von allen Personen die gleichen negativen Angaben gemacht
werden.
05. Problem hierbei?
Vorurteile werden oft nicht gerne öffentlich zugegeben (Tabuthema!)
06. Ansätze zur Erklärung von Vorurteilen?
1. Persönlichkeits- und Tiefenpsychologie: Vorurteile schützen vor Angst und Selbstkritik, ermöglichen Motivbefriedigung und Aggressionsabfuhr in sozial gebilligter Form.
2. klassische sozialps. Auffassung: Abgrenzung und Aufwertung der Eigengruppe gegenüber Fremdgruppen
3. kognitionstheoretische Auffassung: Vorurteile schützen vor einem „kognitiven Chaos“, erleichtern die Einordnung
und Interpretation von Umweltreizen
4. Realistische-Konflikt-Theorie: Intergruppenkonflikt aufgrund knapper Ressourcen.
5. Persönlichkeitseigenschaften wie z.B. autoritäre Erziehung
6. Lerntheoretisch: erlernte Reaktion
7. kognitiv/dissonanztheoretisch: Konsonante Information wird besser wahrgenommen und erinnert, dissonante Information vermieden, so entwickeln sich Stereotype.
07. Experimente zur Diskriminierung?
1) Gaerter und Davidio:

Weiße Personen in einem Raum, glaubt entweder alleine zu sein oder daß 2 andere Weiße in der Nähe sind.

im Nachbarraum ist Lärm zu hören, Stühle fallen zusammen. Im Raum befindet sich entweder eine Weiße oder
eine schwarze Person.
Ergebnis:
Weiße Person als Opfer: es wird zu 75% geholfen; eher mehr, wenn kein anderer Helfer da ist.
Schwarze Person als Opfer: Es wird auch zu 75% geholfen, wenn kein anderer Helfer da ist, aber nur zu 25-30%, wenn
jemand dabei ist  Kombination von Bystander-Effekt und Vorurteil.
2) Ugwegbu:
mehrdeutige Situation im Gericht entspricht mittlere Schuld, da Angeklagter seine Schuld abstreitet, der Zeuge ist sich
nicht sicher,
schwarze und weiße Vpn beurteilen den Fall stets zu Gunsten des Angeklagten, wenn dieser die gleiche Hautfarbe wie
sie selbst hat - zugunsten der eigenen Rasse also.
08. Wie kann man Vorurteile reduzieren?
Vorurteile sind besonders resistent gegen Änderungsversuche Maßnahmen:
1) Pädagogische Maßnahmen in Familie und Schule: Nicht die Kinder, sondern ihre Erzieher sind dann die Objekte für
das Problem der Vorurteilsänderung
2) Unterrichtsprogramme
3)Persuasive Kommunikation: Umbewertung der Vorurteilsobjekte durch Massenmedien
18
4) Kontaktaufnahme zu Vorurteilsobjekten: Gleicher Status, intensiver Kontakt, freundliches Klima, sofortiger Widerspruch gegen auftauchende Vorurteile, Belohnung der Kooperation durch Erfolg,
5) Demonstration vorurteilsfreier Modelle in Massenmedien
6) Rollenspiele
7) Lernen durch eigene Benachteiligung: Armbinden
8) Neukategorisierung. Verschieben der Grenzen zwischen Ingruppe und Outgruppe.
Fragen zur Sozialpsychologie II
1.
Definition von Gruppe?
Eine Anzahl von Individuen, die untereinander Beziehungen eingehen, die sie zu einem bestimmten Grad voneinander
abhängig machen (Cartwright & Zander).
Sherif & Sherif brachten in ihrer Definition noch Status, Rolle, Normen und Beziehung mit ein.
„Eine Gruppe ist eine soziale Einheit. Sie besteht aus einer Anzahl von Individuen , durch Rolle und Status aufeinander
mehr oder weniger bezogen. Es gibt Werte und Normen, wie sich das Individuum als Gruppenmitglied zu verhalten hat“
Ein Gruppe (mehrere sich gegenseitig beeinflussender Individuen) hat eine integrativ gefügte soziale Struktur, d.h. die
Beziehungen zwischen Individuen innerhalb der Gruppe sind regelmäßig und zeitlich überdauernd. Es besteht ein
Bewußtsein für die Zusammengehörigkeit. Die Gruppe grenzt sich gegenüber anderen ab. Das gemeinsame Handeln
ist an gemeinsamen Zielen und Interessen ausgerichtet. Um diese Ziele zu verfolgen, wird ein System differenzierter
Rollen entwickelt. Die Rollen beinhalten je nach Position unterschiedlichen Status.
2.
Charakteristiken einer Gruppe?
Interaktion: alles an Verhalten, was von anderen wahrgenommen wird und Reaktion hervorruft; über einen längeren
Zeitraum führt Interaktion zu gegenseitiger Beeinflussung;
Struktur: das stabile Muster der Beziehungen: bezieht sich auf Rolle (das erwartete Verhalten einer Person innerhalb
einer Gruppe), Status, Anziehung, Aufgabenverteilung, Normen (implizit, das Bestehen von Normen fällt erst auf, wenn
Normen gebrochen werden), Kommunikation.
Größe: ab zwei bis viele
Ziele: das Durchsetzen der gemeinsamen Ziele als Absicht (z.B. Anerkennung, Problemlösen, Freizeitgestaltung ...) oft Grund, einer Gruppe beizutreten.
Zusammengehörigkeit: das Wir-Gefühl (Kohäsion)
3. Differenzierung von Gruppen nach Hofstätter?
Hofstätter: Von ihm stammt eine Kategorisierung: Familie und Gruppe versus Klasse und Masse. Eine Gruppe besteht
im Gegensatz zur Masse aus einer Anzahl ähnliche Mitglieder mit ausgebildeter Struktur und gemeinsamen Interessen und Zielen. Bei der Masse besteht untereinander keine Verbindung, Eine zufällige Ansammlung von Menschen konzentriert sich auf ein Objekt, z.Bsp. den österlichen Segen des Papstes.
Arten von Gruppen?
Man kann Gruppen unterschiedlich differenzieren
1. Soziogruppe (Arbeitsgruppe)
Psychogruppe (Sympathie) Jennings, 1950
2. Primärgruppe (Familie)
Sekundärgruppe (Verein etc.) Cooley, 1902
Formelle Gruppe
Informelle Gruppe Roethlisberger & Dickson, 1939
Direktorium mit festgesetzten Entscheidungsprozessen)
4. Offene Gruppe (ohne Aufnahmeformalitäten)
Geschlossene Gruppe Irle, 1975
Artifizielle Gruppe (z.Bsp. Laborgruppe)
Echte Gruppe (Freizeit)
4.Was ist Gruppendynamik und womit beschäftigt sie sich?
Gruppendynamik ist ein Begriff, den Kurt Lewin geprägt hat. Gruppendynamik
meint die dynamischen Merkmale von Regionen oder Kräftefeldern bezüglich
möglicher Lokomotionen, d.s. Bewegungen des Organismus; z.Bsp. führen
Kommunikation oder ähnliche Einstellungen zu einem Zusammenrücken der
Personen.
Lewin prägte den Begriff „group dynamics“, da die Aspekte von Gruppen nicht
stabil, sondern flexibel und beweglich sind. Charakteristisch ist, die Gruppe als
Ganzes zu sehen (gestaltpsychologischer Ansatz), die Gruppe ist mehr
als die Summe der Mitglieder.
19
SFJ: „social facilitation and inhibition“ (facilitation = erleichtern) Triplett erkannte
zu Beginn unseres Jahrhunderts, daß Radfahrer schnellere Zeiten erreichen,
wenn sie mit anderen Radfahrern fahren.
Es gibt zwei grobe Kategorien:
1. wie die Anwesenheit eines passiven Publikums die individuelle Leistung
beeinflußt
2. Koaktion: wie die Anwesenheit eines anderen, der dieselbe Aufgabe löst,
sich auf die Leistung eines Individuums auswirkt (manchmal quantitative Verbesserung, manchmal qualitative Verschlechterung).
5. Lewins Feldtheorie?
Lewins Feldtheorie ist ein Motivationskonzept. Dem Verhalten liegen Bedürfnisse oder Absichten (Quasi-Bedürfnisse) zugrunde. Bedürfnisse oder Absichten erzeugen einen Spannungszustand. Spannung wird abgebaut, indem sich
die Person auf ein Ziel zu- oder von einem Ziel wegbewegt, je nach Valenz.
Verhalten = f(P, U); Verhalten setzt sich aus der Person, der Umwelt und der
Interaktion von Person und Umwelt zusammen. Dies läßt sich auf das Verhalten innerhalb der Gruppe übertragen [Gruppe = Umwelt]
6. Gruppendynamik als Forschungsgebiet?
Gruppendynamik als Forschungsgebiet hat interdisziplinären Charakter. Mit ihr beschäftigen sich Sozialpsychologie,
Soziologie, Anthropologie, politische Wissenschaften, Kommunikationswissenschaften, es gibt vielfältige Anwendungsgebiete (wie z.B. Schule, Betrieb)
II. Methoden der Erforschung von Gruppen
1. Welche Forschungsmethoden gibt es?

Felduntersuchung
Grundsätzlich unterscheiden wir die teilnehmende oder nicht teilnehmende Beobachtung
- Whyte lebte eine ganze Zeit als Sozialwissenschaftler mit einer Straßenbande - Vorteil: tiefere Prozesse zu erfahren,
Nachteil: selbst Einfluß auszuüben, steigende Subjektivität mit zunehmender Involviertheit, sh.
- Die Beurteilung des Spieles Princetown/Dartmouth - Die Anzahl der Fouls wurde ganz unterschiedlich eingeschätzt,
je nachdem, wessen Fans urteilten (hing evtl. vom Sieg ab)
- nicht teilnehmende Beobacahtung IPA

Fallstudie: siehe Janis’ Untersuchungen zum Groupthink (archivarisches Material) reine Analyse

Laboruntersuchung

Befragung: sh. Symlog
Experiment: siehe Lewin über die Führungsstile (autokratisch, demokratisch, laissez-faire) in der Schule
2. IPA von Bales? Beobachtung?

Interaktionsprozeßanalyse von Bales

Bales bildete aus Personen, die sich nicht kannten, Problemlösungsgruppen bei einer Interaktion von 3 - 6 Personen.
AV: Verhaltensweisen von Teilnehmern, die die jeweilige Verhaltensweise initiieren, und von Gruppenmitgliedern, die dieses Verhalten „erhalten“

IPA-Kategorien:
1.Positives sozioemotionales Verhalten:
1. erscheint freundlich
2. zeigt Spannungsreduktion
3. stimmt zu
2. Aufgabenorientiertes Verhalten
4. Macht Vorschläge
(versucht Antworten)
5. Bietet eine Meinung an
6. Bietet Orientierung
3. Informationsaustausch (Fragt):
7. Bittet um Vorschläge
8. Bittet um Meinungsäußerung
9. Bittet um Orientierung
4. negatives sozioemotionales Verhalten:
10. Stimmt nicht zu
11. zeigt sich angespannt
20
12. Erscheint unfreundlich
 z.B. aufgabenorientierter Führer: Gruppenmitglieder wenden sich oft mit der Bitte um Information an ihn (Kategorie
7-9),bringen ihm gegenüber aber negatives emotionales Verhalten zum Ausdruck (Kategorien 10-12).
sozioemotionale Führer erhalten am meisten Informationen von anderen Gruppenmitgliedern .
3.
Soziogramm/Psychogramm von Moreno? Befragung
Die Soziometrie ist ein Verfahren zur quantitativen Erfassung unterschiedlicher Arten von zwischenmenschlichen Beziehungen durch positive Wahlen von ein oder mehreren Personen für das Zusammenarbeiten, -spielen oder Zusammensein in spezifischen Situationen. Es lassen sich damit Gruppenstrukturen erkennen, z.B. Führer, Außenseiter, Cliquenbildung und Kohäsion. Das Soziogramm ist eine Darstellungsform der Ergebnisse.

Die zwischenmenschlichen Beziehungen in einer Gruppe werden dargestellt.

Personen einer Gruppe werden mit numerischen Kreisen bezeichnet und gemäß ihrer Wahlen mit Pfeilen und
Linien verbunden. Bei Gegenseitigkeit der Wahl können die Verbindungen verstärkt sein (Netz-Soziogramm)
A
C
B
D
E
Zielscheibensoziogramm:
die beliebteste Person in der Mitte, die am wenigsten gewählte nach außen.
4) System for the Multiple Level Observation of Groups, Bales, 1970
fragung)

SYMLOG - Erhebungsinstrument (Be-
dreidimensionales Modell:
1)instrumental versus emotional (siehe IPA)
 Rollenorientierung (aufgaenorientiert/sozioemotional)
2) dominant versus submissiv
 Status
3) freundlich versus unfreundlich
 Anziehung
1. Welche Funktionen haben Gruppen?
Hill ,1987 schlug vor, daß die Menschen die Gesellschaft anderer aus 4 Gründen suchen:
1. um durch den Vergleich mit anderen Unsicherheit zu reduzieren
2. um durch interessanten und lebhaften Kontakt positiv stimuliert zu werden
3. um Lob und Anerkennung zu gewinnen
4. um emotionale Unterstützung zu erhalten
- Motive für Affiliation nach Schachter:

soziale Vergleiche

Verringerung von Angst und

Informationsgewinnung
Fox, 1980 - Der Wunsch nach Gesellschaft ist größer als der Wunsch nach Alleinsein, wenn
- Situation angenehm oder bedrohlich ist
Der Wunsch nach Alleinsein ist größer, wenn
- Situation unangenehm (peinlich) oder Konzentration erfordert
2. Welche Folgen und Nachteile hat Isolation?
21
Personen, die länger in Isolation leben, erfahren verstärkt das Bedürfnis nach menschlichem Kontakt (Ersatz: Tiere als
Freunde), Depression bis zur Apathie (dagegen: auch selbst geschaffenen Arbeit oder Aufgaben); Halluzinationen und
nach sehr langer Isolation sogar Veränderung der Persönlichkeit.
3. Versuch von Schachter zur sozialen Deprivation?
Vpn befanden sich 2-3 Tage alleine im Raum (keine sensorische Deprivation)
 1 Vp brach nach einem Tag ab, eine Vp in der Mitte der Versuchszeit, nur 3 Vpn beendeten das Experiment regulär,
eine Vp wollte nie wieder mitmachen.
4. Zeichen von Einsamkeit?
Shaver & Rubinstein (1990): 4 Cluster an Gefühlen und Erfahrungen:
1. Verzweiflung
2. Depression
3) ungeduldige Langeweile (unfähig sein, sich zu konzentrieren)
4) Selbstherabsetzung
 geringe Selbstachtung, geringe Hilfsbereitschaft, man macht sich selbst für Mißerfolg verantwortlich.
5. Fragebogen zur Erfassung von Einsamkeit?
UCLA Loneliness Scale mit Aussagen wie Ich fühle mich ausgeschlossen“ oder „keiner kennt mich wirklich gut“
Zur Frage, ob die Skala wirklich Einsamkeit mißt:
1) Studenten, die an einem Therapie-Kurs über Einsamkeit teilnahmen erzielten höhere Scores /Hinweis auf Konstruktvalidität)
2) Personen mit Depression, Angst, Schüchternheit, erzielten ebenfalls einen höheren Score, d.h. der Test mißt zumindest einige Variablen der Einsamkeit.
6. Muster der Einsamkeit?
Einsamkeit ist in einem festen Muster eingebettet, das sich selbst verstärkt.
Unzufriedenheit, Alleinsein
 Gedanke: Mit mir ist etwas falsch
 Gefühl: Traurigkeit, Langeweile
 Verhalten: bleibt allein
 zurück zum Muster Unzufriedenheit, Alleinsein
7. Soziale versus emotionale Einsamkeit?
1)Emotionale Isolation: ergibt sich aus der Abwesenheit eines intimen Partners
Sie ist verbunden mit: - Angst

mit fehlendem intimen Kontakt

fehlenden romantischen Beziehungen und

fehlendem Gefühl der Bedingung
2)soziale Isolation: fehlende unterstützende Freunde und fehlende Einbettung in ein soziales Netz.

Fehlen von ungezwungenem Kontakt mit anderen

keine Freundschaften

Fehlen der Bestätigung des eigenen Selbstwerts
8. Psychodynamische Perspektive von Freud?
Warum tritt man Gruppen bei?
a)
Ursprung des sozialen Verhaltens sind Bedürfnisse und Wünsche
22
b)
Der Anschluß an eine Gruppe befriedigt die Bedürfnisse
Grundkonzepte: „Identifikation“ mit gleichgeschlechtlichem Elternteil n der Entwicklungsphase. Des verschafft Befriedigung, aber auch Abhängigkeit und Selbstüberschätzung, Loslösung von sich selbst.
 Übertragung: Die Gruppe dient dann als Ersatz für die Familiengruppe, der Anführer der Gruppe übernimmt dann die
Rolle des Elternteils
 Gruppenbildung ist also natürlich und nicht aus rationalen Gründen gesteuert.
9) William C. Schutz: FIRO Fundamental Interpersonal Relation Orientation?

Bedürfnisse: nach Zugehörigkeit
nach Kontrolle
nach Zuneigung

Vereinbarkeit: Bedingungen bei der Gründung einer Gruppe: Bedürfnisse ergänzen sich

Bedingungen bei der Interaktion innerhalb der Gruppe: Ausmaß der Bedürfnisbefriedigung

Messung: 6 Unterskalen

Empirische Prüfung
10. Soziobiologische Perspektive
Historisch gesehen war das Überleben früher in Gruppen sicherer. Heute fragt man sich auch, ob das Bilden von Gruppen genetisches Erbe (Soziobiologie) oder erlernt ist.
11. Theorie der sozialen Vergleichsprozesse?
Nach der Theorie der sozialen Vergleichsprozesse (Festinger) würde in einer mehrdeutigen Situation die
Gesellschaft anderer (Affiliation) die Möglichkeit bieten, die eigenen Reaktionen mit denen anderer zu vergleichen und
dadurch die Angemessenheit der eigenen Gefühle einzuschätzen. (siehe Schachter): Lieber mit einer Person warten,
die sich in der gleichen Situation befindet, als mit einer Person, die sich in einer ganz anderen Situation befindet.
12. Versuch von Schachter zu Bedürfnis nach Kontakt?
Zwei Gruppen von Studenten wurde erzählt, sie erhielten Elektroschocks. Der einen Gruppe wurde vermittelt,
diese seien sehr schmerzhaft - Bedingung: hohe Angst; der anderen Gruppe wurde gesagt, daß die Elektroschocks
nicht schmerzhaft seien. Die Studenten konnten sich aussuchen, ob sie die Wartezeit allein oder mit anderen zusammen verbringen wollten.
Bedingung 1: Androhung von schmerzhaften Elektroschocks:
 63% wollen lieber mit anderen warten
Bedingung 2: keine Angst,
keine schmerzhaften Elektroschocks
33% wollen lieber mit anderen warten.
Daraufhin wurde noch eine UV eingeführt: Die Vpn der Bedingung: hohe Angst - konnten sich aussuchen, ob sie alleine, mit anderen Vpn oder mit Fremden die Zeit verbringen wollten. Keiner wollte seine Zeit mit Fremden verbringen, 4
von 10 alleine, 6 von 10 mit Leidensgenossen.
13. Die Soziale Austauschperspektive?
Thibaut & Kelley  Welchen Gruppen schließen wir uns an?
Nach der sozialen Austauschtheorie ist die Zufriedenheit von Individuen in einer Beziehung vom Vergleichsniveau (CL)
abhängig, also von dem Ergebnisniveau, das sie ihrer Meinung nach in der Beziehung erzielen müßten. [Input und
Output muß im Verhältnis für die Beteiligten ausgeglichen sein]
Es wird weiterhin angenommen, daß sich ein zweiter Faktor, nämlich die Qualität der Alternativen, auf die Verpflichtung
auswirkt.
Qualität der Alternativen = individuelle Einschätzung der Attraktivität alternativer Möglichkeiten im Vergleich zum Verbleiben in einer bestehenden Beziehung.
Ein allgemeines theoretisches Modell, das Beziehungen aus der Kosten-Nutzen-Perspektive der beteiligten Personen betrachtet. Es betont, daß Individuen aufgrund ihrer persönlichen Standards ein bestimmtes Ergebnisniveau erwarten.
LG = Niveau einer Gruppe
CLA = Vergleichsniveau einer Alternativgruppe
CLInd = Vergleichsniveau des Individuums, aufgrund bisheriger Gruppenerfahrungen gebildet.
23
LG  CLA  Individuum tritt nicht ein
LG  CLInd
 Mitgliedschaft ist zufriedenstellend
4. Die Entwicklung von Gruppenzusammenhalt und Gruppenstruktur
5. Wodurch entsteht Gruppenzusammenhalt?
1) Subjektive Bedürfnisse wie die soziale Unterstützung
 Menschen, die von anderen Unterstützung erhalten, leiden weniger unter Streß in belasteten Situationen
(Puffer-Hypothese) und weniger unter negativen Gefühlen wie Einsamkeit und Langeweile
2) Objektive Gründe sind das Erreichen von Zielen. Dies ist in der Gruppe meist erfolgreicher und es entsteht
mehr Vergnügen bei der Zusammenarbeit.
2. Wie erfolgt der Zusammenhalt?
1) - Similarity/Attraction Effekt: Ähnlichkeit der Ziele, Interessen, Werte, Attraktivität der Gruppenmitglieder untereinander Bestätigung der eigenen Meinung (social comparison, Festinger), das Gefühl der Einheit.
2) Complimentary of Needs Effekt: wenn eine Person starkes Bedürfnis nach Dominanz hat und die anderen sich lieber
unterordnen
3) Proximity/Attraction Effekt: Attraktivität durch räumliche Nähe Festinger fand bei einer Untersuchung in 2 Appartmenthäusern heraus, daß Freundschaften oft durch die räumliche Nähe determiniert waren.
3. Messung des Zusammenhalts?
Die Messung des Zusammenhalts, das Wir-Gefühl, erfolgt durch das Messen der Freundschaften, die in der Gruppe
bestehen.  Je mehr Freundschaften, um so größer ist der Zusammenhalt.
4. Welche Tendenz erfolgt bei starkem Zusammenhalt?
Durch starken Zusammenhalt erfolgt eine Tendenz zur Abgrenzung zu anderen Gruppen. Die fremde Gruppe wird mit
negativen Eigenschaften besetzt, die eigene mit positiven. Dadurch entsteht ein wenig realistisches Bild der Gruppe
/siehe Groupthink!).
5. Versuch von Sherif (Robbers Cave Experiment) = Feldstudie!
Sommercamp:
1. Jungen werden in einem Ferienlager in 2 Gruppen getrennt
2. Durch Wettkämpfe mit attraktiven Preisen (Taschenmesser für jeden und 1 Trophäe für die Gruppe) wird ein Konflikt
aufgebaut.
3. Die Jungen identifizieren sich mit ihrer Gruppe, indem sie sich eigene Gruppennamen geben (rattlers und eagles)
4. Es entstehen Feindseligkeiten, die sich in Angriffen äußern. Die eigene Gruppe wird auf- bzw. die Fremdgruppe
abgewertet.
6. Was ist Groupthink?
Ein stark in Richtung Konsens orientierter Entscheidungsprozeß von Gruppen ähnlich denkender und kohärenter Individuen, der zu einseitigen und falschen Schlüssen führt.
Die Unterbindung kritischen Denkens und Entscheidungsvermögens durch Gruppendruck!
7. Beispiel: Janis Feldstudie zur Invasion der Schweinebucht?
Janis hat die gravierenden Fehlentscheidungen von 1961 bei der Invasion in der Schweinebucht erklärt, indem er die
Symptome und Ursachen von Groupthink analysiert hat.
das gemeinsame Streben nach Einigkeit wirft die realistische Einschätzung der Situation über Bord: Unterschätzung
der militärischen Ausrüstung, des Kommunikationsnetzes und Fehleinschätzung der geographischen Gegebenheiten
der Kubaner (Sümpfe an der Küste)
8. Symptome von Groupthink?
Überwiegendes Suchen nach Übereinstimmung:
1. Druck zur Konformität
2. Selbstzensur hinsichtlich divergenter Ideen
3. Gedankenwächter: meist selbst ernannt, verlangen Diskussion mit Abweichlern aus der Gruppendiskussion
24
4. Demonstrierte Einigkeit
Illusionen und Fehlwahrnehmungen:
1. Illusion der Unanfechtbarkeit
2. Illusion der Moralhaftigkeit: Rettung der Demokratie (Schweinebucht)
3. Fehlwahrnehmung der Außengruppen: Wahrnehmung des Gegners ist vereinfacht
4. Kollektive Rationalisierungen/fehlerhafte Entscheidungsstrategien: nur 2 extreme Handlungsalternativen
werden in Betracht gezogen.
9. Bedingungen für Groupthink?
Hoher Gruppenzusammenhalt: Kohäsion
1) Führungsstil
1) Isolation: keine Kritik von außen
2) Entscheidungsstreß
2) Polarisation
10. Untersuchung von Levine zur Anerkennung?
Der Wunsch nach Anerkennung ist ein Grund für Groupthink;
1. Ein Konföderierter nimmt an der Beurteilung über einen Film über einen jugendlichen Straftäter teil und ändert entweder seine Meinung oder bleibt dabei (5 x wird auf einer Skala eine Aussage von allen beantwortet, von starker Ablehnung bis zu starker Zustimmung).
2. Gemessen wird das Urteil über die Attraktivität des Konföderierten.
Wenn er zu Beginn der Diskussion anderer Meinung oder neutral war, dann aber zustimmte, schien er den Urteilern
attraktiver. Am attraktivsten war er allerdings, wenn er vorher und nachher zustimmte. Wenn er vorher nicht zustimmte, nachher aber doch, konnte dies anscheinend den ersten negativen Eindruck wettmachen.
11. Was ist Polarisierung?
Gruppen entscheiden meist extremer als das einzelne Mitglied.
Group Polarization
Risky-Shift  Einschätzung der Wahrscheinlichkeit auf Erfolg
1)
vor Gruppendiskussion
2)
in der Gruppe
3)
danach, wieder alleine
4)
Die Entscheidungen 2 und 3 sind riskanter als 1.
cautious-shift:  Gruppen sind vorsichtiger
 Gruppen sind extremer als Einzelpersonen! Die Gruppen Polarisation geht immer auf die extremen Positionen.
In Jurys ist Polarisation wahrscheinlicher, wenn es um Werte und Meinungen geht (was ist die gerechte Strafe für den
Schuldigen?) als um Fakten (ist der Angeklagte schuldig?), und am häufigsten, wenn Einstimmigkeit nötig ist!
Erklärungen: 1) Informativer Einfluß: neue Information und neue Argumente!
3) normativer Einfluß: Vegleich der eigenen Sicht mit der Norm der Gruppe
1.
Je mehr Argumente in die Diskussion gebracht werden (um eine besondere Position zu stützen), desto wahrscheinlicher wird die Polarisation in diese Richtung. Denn: Mitglieder stellen vor allem Argumente vor für eine Position, die sie präferieren und diskutieren häufiger über die gleiche Information, die sie schon kennen/teilen!
 Diskussion ist „biased“ verzerrt in die präferierte Richtung weitere Polaraisation dorthin!
2.
Während der Diskussion bemerken Mitglieder, daß andere die gleiche Meinung oder eine extremere Sicht haben.
Wenn sie motiviert sind, der Norm der Gruppe zu entsprechen, dann bestätigen sie die Meinung der Gruppe.
3.
„Tugendhaft zu sein bedeutet, sich von der Gruppe zu unterscheiden, in die richtige Richtung in dem richtigen
Maß!
Weiterhin stellt die Gruppe einen Rahmen dar, einen Kontext, in dem sie ihre Meinung neu bewerten können.
„ja, er sollte ein Risiko eingehen. 5 zu 10 ist es Wert – Du meinst 5 zu 10 ist riskant? Also ich finde 1 zu 100 ist riskant
und es wert“.
12. Versuch von Cartwright zur Kohäsion?
1.
Vpn werden in 3 Gruppen aufgeteilt. Sie sind entweder in einer

freien Diskussion mit viel Zeit, oder in einer
25

begrenzten Diskussion mit wenig Zeit und der Vorgabe, daß eine Entscheidung getroffen werden muß oder aber in
der

Kontrollgruppe.
2. Verglichen wurden hoch kohäsive und wenig kohäsive Gruppen nach der Anzahl der geäußerten abweichenden
Meinungen.
 hoch kohäsive Gruppen: unter Zeitdruck am wenigsten abweichende Meinungen; in der freien Diskussion am meisten abweichende Meinungen
wenig kohäsive Gruppen: auch unter Zeitdruck abweichende Meinungen.
13. Vermeidung von groupthink?
Verhinderung von frühzeitiger Übereinstimmung:
1. Einholen einer Meinungsvielfalt
2. Förderung offener Auseinandersetzung
3. Offene Diskussionsführung
4. Subgruppen bilden
5. Auch Gegenargumente prüfen
Korrektur der Fehlwahrnehmungen:
1) Zugeben von eigenen Schwächen
2) Alternativpläne entwickeln
3) Kritik von Außenstehenden erfragen
4) Moral auf eigene Handlungen stützen
5) Einfühlen auch in andere Seite
6) Überdenken/Überschlagen
Standardisierte Entscheidungsprozeduren
14. Was sind Rollen?
Rollen sind überindividuale Komplexe von Verhaltenserwartungen, die an den Inhaber einer Position gerichtet werden.
Sie kategorisieren Menschen nach ihren Funktionen
Rollen sind mit einer bestimmten sozialen Position verknüpfte Verhaltensformen
„Sozial definiertes Verhaltensmuster, das von einer Person, die innerhalb einer Gruppe eine bestimmte Position einnimmt, erwartet wird“.
Rollen fassen Menschen nach ihrer Funktion innerhalb einer Gruppe zusammen.
Soziales Handeln ist „patterned“
Die Geformtheit des sozialen Handelns liegt in der stabilen Struktur der Beziehungen, nicht in einzelnen Handlungen.
Menschliches Handelns ist als soziales Handeln Rollenhandeln.
Mit bestimmten Positionen sind Erwartungen verbunden, Rechte und Pflichten
Cooley: Der Mensch in der Gruppe spiegelt sich in den Erwartungen der anderen, Betonung Reziprozität, nicht der
Generalisiertheit.
Der Mensch zeichnet sich aus durch seine genuine Ausrichtung auf andere. Der Mensch als Individuum existiert im
Hinblick auf ein Du, das Kind definiert sich in seiner Rolle im Hinblick auf die Eltern usw. So wäre das Individuum als
Konstrukt und nicht als unmittelbare Erfahrung aufzufassen.. Aufgefaßt in unmittelbarer Erfahrung wird immer nur der
Mensch in Bezug auf andere.
Bei positiver Erfüllung der Erwartungen verschwindet das Gefühl der Geregeltheit der Rollen total
Wesentlicher Sinn des Rollenhandelns nicht in der Repression sondern in der Gestaltung zwischenmenschlichen Handelns.
Das Rollenkonzept unterscheidet zwischen Muß- Soll und Kann-Erwaratungen, d.s. rechtliche Regelungen, StatutRegelungen und nicht kodofizierte, informelle Regelungen
Es können an eine Person Erwartungen herangetragen werden, die simultan nicht realisierbar erscheinen und Rollenkonflikte auslösen.
26
Intra-Rollenkonflkt: Unverenbarkeiten zwischen Erwaartungen innerhalb einer Position - Erwartungen von Schüler und
Kollegen und Eltern gegenüber einem Lehrer
Inter-Rollenkonflikt: die Erwartungen an verschiedene von einer Person engenommene Positionen sind disksrepant
(Frau in ihrer Position als Berufstätige und Mutter usw.)
Was bedeutet Status?
Status: ist eine Position einer Person in einer bestimmten Konstellation (Pattern). Unabhängig von der innehabenden
Person bedeutet Status eine Reihe von Rechten und Pflichten. Rolle ist Vermittlung zwischen Person und Gesellschaft.
Später Einschränkung auf Attribute, die eine objektive Positionsbestimmung von Personen erlauben (Bsp. sozioökonomischer Status) oder
Rang einer Person in einer hierarchisch gegliederten Gruppe
Ausmaß der allgemeinen sozialen Anerkennung - Prestige
Was sind Normen?

Normen sind Verhaltensvorschriften (formale und informelle Regeln)

Das Erfüllen von Normen wird bewertet

Abweichungen werden sanktioniert

Normen werden nicht formell etabliert

Normen bemerkt man meist erst bei der Verletzung

Normen werden internalisiert, Teil des Wertesystems

Normen bleiben lange erhalten

kleine Abweichungen werden toleriert
 Normen helfen einer Gruppe, ihre Ziele zu erreichen und sich als Gruppe zu behaupten.
Was sind Normen? Definition!
Normen sind Richtlinien, die bestimmen, wie sich der einzelne in der Gesellschaft oder in Gruppen zu verhalten hat.
Sie sind definiert als Regulative zwischenmenschlichen Verhaltens, Regeln sozialer Interaktion oder akzeptierte Verhaltensübereinkünfte von Personen. Sie sind unmittelbare Begleiterscheinungen des Gruppenbildungsprozesses, d.h.
Gruppen konstituieren Normen aufgrund ihres individuenverbindenden Charakters, legitimieren deren Existenz nach
innen und außen.
Ansichten über den gesellschaftlichen Stellenwert von Normen:
Parson (funktionalistisch): Normen sind in einem Sozialsystem notwendig zur Integration, sie minimieren Konflikte
zwischen Personen und Gruppen.
Coser (konfliktbezogen): Normen sind dazu da, in frage gestellt zu werden und kritisiert zu werden. Dies bewirkt sozialen Wandel und damit die Weiterentwicklung der Gesellschaft.
Wieweit ist unser tägliches Verhalten an eine vorgegebene soziale Umwelt angepaßt und von ihr kontrolliert? Wie groß
ist der Spielraum des Individuums, sich Anpassung und Kontrolle zu entziehen bzw. seinerseits die soziale Umwelt
aktiv zu gestalten und zu verändern? Diese Fragen beziehen sich auf Prozesse des sozialen Einflusses, einem zentralen Thema sozialpsychologischer Forschung.
Die Untersuchungen, die hier exemplarisch vorgestellt werden sollen, beschäftigen sich mit Beeinflussungen, die im
Verlaufe von Interaktionen in Gruppen stattfinden. Sherif (1936> behandelt den Aspekt der Normenbildung. Wie und
unter welchen Bedingungen entwickeln Individuen in Gruppen einheitliche Richtlinien für ihr Handeln?
Prozesse der Normenbildung (Sherif)
Sherif geht davon aus, daß als Konsequenz der Interaktion von Individuen in Gruppen eine Standardisierung des Bezugsrahmens für das Verhalten auftritt
Diesen Prozeß bezeichnet er als Normenbildung.
Der Vorgang der Normenbildung ist nach Sherif besonders gut in einer ungewohnten, neuen Situation zu beobachten. In ihr können die Individuen nicht einfach auf einen bereits bestehenden Orientierungsrahrnen zurückgreifen. Eine
solche Situation nennt Sherif unstabil. Er stellte die Hypothese auf, daß Individuen in unstabilen Situationen nicht
ungeordnet und zufällig reagieren, sondern daß nach einem Zustand der Unsicherheit ein neuer Bezugsrahmen aufgebaut wird In der Gruppe entstehe eine gemeinsame Ordnung und damit eine Stabilisierung der Situation.
(1) Das experimentelle Vorgehen
Um die Entstehung von Normen in einer kontrollierten Laborsituation untersuchen zu können, mußte Sherif demnach
eine objektiv unstabile Situation schaffen. Diese Situation sollte, je nach Art der von den Pbn subjektiv gebildeten
Bezugspunkte, ganz unterschiedlich geordnet werden können.
Sherif benutzte in seiner Experimentalserie eine sehr einfache, aber wirkungsvolle Prozedur. Er führte seine Pbn in
einen abgedunkelten Raurn Durch ein winziges Loch in einer Metallbox erzeugte er einen Lichtpunkt Das Loch konnte
durch den Experimentator geöffnet und geschlossen werden. Zwischen dem Lichtpunkt und den Pbn lag eine Distanz
von fünf Metern, Die Pbn wurden aufgefordert ein Signal zugeben, sobald der Lichtpunkt sich nach seinem Erscheinen
zu bewegen beginne. Zwei Sekunden nach diesem Signal erlosch das Licht und die Pbn wurden um eine genaue
Schätzung der vorn Lichtpunkt zurückgelegten Strecke gebeten, Mit der Einschätzung der Strecke erlebter Bewegung
hatte Sherif die Möglichkeit, alle Prozesse der Urteilsbildung und -veränderung zu quantifizieren,
Tatsächlich veränderte der Punkt seine Lage überhaupt nicht Die Pbn nahmen eine Scheinbewegung wahr. Sherif
bediente sich nämlich einer durch die Pbn willentlich nicht zu beeinflussenden optischen Täuschung, die als autokinetischer Effekt bekannt ist. Wenn in einem völlig dunklen Raum ein einzelner kleiner Lichtfleck erzeugt wird, der sich
objektiv nicht bewegt, so scheint er nach kurzer Zeit in verschiedenen Richtungen im Raum umherzuirren
27
In der geschilderten Situation haben die Pbn praktisch keinen Anhaltspunkt für die Einschätzung der Position des
Reizes und des Ausmaßes seiner wahrgenommenen Bewegung. Externe Bezugspunkte für einen Vergleich fehlen. Die
Situation ist somit nach Sherits Definition unstabil.
UV: Bedingung der Urteilsabgabe: separat vs. gemeinsam , erst allein, dann gemeinsam, erst gemeinsam, dann allein
Individua/sitzung: Pbn, die ihre Urteile ausschließlich allein abgeben, bilden einen charaktenstischen Streubereich
(minimale und maximale Distanz) für ihre Streckenschätzungen. Innerhalb dieses Bereichs etabliert jede Person einen
Standard oder eine Bezugsgröße. Im Vergleich zu diesem Standard werden alle weiteren subjektiv wahrgenommenen
Bewegungen als kurz, mittel oder lang beurteilt Die Pbn unterscheiden sich hinsichtlich des Streubereichs und des
Bezugspunktes ihrer Urteile voneinander. Führt man das Experiment in weiteren Sitzungen fort, so bleiben die mittleren
Schätzungen (Median) jedes Pbn weitgehend stabil. Nach Sherifs Interpretation haben die Pbn erwartungsgemäß in
der unstabilen Situation einen internen Bezugsrahmen für ihre Schätzungen gebildet.
Wie wirkt sich nun die Kommunikation in einer Giuppe auf die Urteilsbildung der Individuen aus?
Gruppensitzung-Individualsitzung: Die Urteile der Pbn, die zuerst an Gruppensitzungen tei[nahmen näherten sich bereits in der ersten Sitzung einander an. Die mittleren Streckenschätzungen (Mediane) der Mitglieder der jeweiligen
Versuchsgruppe unterschieden sich kaum voneinander. Diese Übereinstimmung blieb auch dann erhalten, wenn die
Pbn in der vierten und letzten Sitzung allein urteilten. Zwischen den verschiedenen Gruppen gab es hingegen Unterschiede in den Streubereichen und den Bezugspunkten der Urteile,
Individualsitzung-Gruppensitzung:
Der Teil der Pbn, der zunächst an einer Individual- und dann an drei Gruppensitzungen teilnahm, bildete in der Einzelsitzung Streubereiche und Bezugspunkte für die Urteile heraus, die große
interindividuelle Unterschiede zeigten . Bereits in der ersten Gruppensitzung jedoch näherten sich die Urteile der Gruppenmitglieder einander an. Dieser Prozeß setzte sich in den weiteren Sitzungen fort. Bis zur vierten und letzten Sitzung
trat innerhalb der jeweiligen Gruppen eine Konvergenz der Urteile auf, die der Urteilsangleichung ähnelt, die die Pbn
mit der Kombination Gruppen-/IndividualSitzung bereits in der ersten Gruppensitzung erreichten.
Sherif sieht seine Ergebnisse als Beleg dafür an, daß in Gruppensituationen neue und supra-i'ndividuelle Qualitäten
entstehen. Als soziales Produkt der Gruppe wird in einer unstabilen Situation ein gemeinsamer Bezugsrahmen gebildet, der, ohne daß es den Personen bewußt werden muß, die Wahrnehmung des individuellen Gruppenmitglieds strukturiert und geordnet. Sherif geht davon aus, daß er mit seinen Experimenten in einfacher Form die grundlegenden
Prozesse autzeigen konnte, die an der Entstehung aller sozialer Normen beteiligt sind.
15. Wie entwickeln sich Rollen?
In kleinen Gruppen entwickeln sich Rollen. Zu Beginn bewerten sich alle Mitglieder ähnlich, dann erfolgt die Differenzierung in Rollen. In Notsituationen läuft dieser Prozeß schneller ab (siehe Flugzeugabsturz).
16. Was für Rollen gibt es?
Es gibt aufgabenbezogene Rollen (Anordnungen werden gegeben und Meinungsäußerung eingeschränkt) und sozioemotionale Rollen / Diese sind beziehungsorientiert.
17. Probleme mit Rollen?
Interrollenkonflikt: eine Person besetzt verschiedene, inkompatible Rollen
Intrarollenkonflikt: eine Person besetzt eine Rolle, sieht sich aber verschiedenen Erwartungen anderer an dieser Rolle
ausgesetzt (Lehrer: Schüler, Kollegen, Eltern ...), die nicht zu erfüllen sind.
17. Welche Normen gibt es?
Es gibt präskriptive Normen: vorschreibend; beziehen sich auf erwünschte Verhaltensweisen  Gebote und es gibt
restriktive Normen: Diese sind verbietend, sie beziehen sich auf unerwünschte Verhaltensweisen  Verbote.
20. Wie entstehen Normen?

Gruppenmitglieder neigen dazu, auf eine gemeinsame Norm zu konvergieren, die den Durchschnitt aus ihren
ursprünglichen individuellen Beurteilungen darstellt  siehe das autokinetische Phänomen von Sherif.

Normen verändern sich unterschiedlich aufgrund von Rückmeldung über Erfolg und Mißerfolg der Gruppe  die
Produktionsnormen werden häufiger erhöht, wenn die Leistung steigt, als daß sie gesenkt werden, wenn die Leistung abfällt.
21. Brechen von Normen?
Abweichungen werden sanktioniert, kleine Abweichungen werden toleriert.
22. Welche Beziehungen gibt es zwischen Gruppenmitgliedern?
Kommunikationsnetze von Leavitt (1951):
0
28
Stern: Bei einfachen Aufgaben besser Kreis: Bei komplexen Aufgaben besser
 Bei Gruppen mit komplexen Aufgaben zahlen sich die Vorteile eines zentralisierten Beziehungsnetzes erst nach
einiger Zeit aus, da die Gruppe zu Beginn auf die zur Bewältigung der Aufgabe nötigen komplexen Operationen achten
muß.
22. Beziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern?
1) Autoritäts-/Statusbeziehungen:

sind meist hierarchisch bis zentralistisch

Personen mit hohem Status haben mehr Befugnisse, mehr Verantwortung und leisten mehr für die Gruppe.
2) gefühlsmäßige Beziehungen/Attraktivität:

Stars

Isolierte (werden vernachlässigt, bei jedem unbeliebt)

Außenseiter (werden von fast jedem zurückgewiesen)
23. Versuch von Wright zur Einschätzung von Attraktivität?
1. Eine nicht aggressive Gruppe von jungen Männern wählt als populäre Jungen diejenigen mit prosozialem Verhalten.
2. Eine aggressive Gruppe dagegen eher selbstbewußte, eher aggressive und körperlich aktive junge Männer.
6. Einige (zentrale) soziale Motive)
Allgemeines zu Gerechtigkeit
Gerechtigkeit als der feste und beständige Wille, jedem sein Recht zu gewähren.
Aristoteles: ausgleichende und austeilende Gerechtigkeit: Die Ausgleichende Gerechtigkeit folgt dem Prinzip der
Gleichheit ohne Berücksichtigung von Unterschieden der Person, die austeilende Gerechtigkeit entspricht der proportionalen Gleichheit, entsprechend dem Wert einer Person (Verteilung von Ämtern), dazu kommt noch GesetzesGerechtigkeit: der einzelne wird verpflichtet, die Gesetze des Staates einzuhalten.
Neuzeit: Gerechtigkeit als Prinzip der Existenzsicherung (Hobbes) bzw. der Glücksmaximierung (Bentham)
Regulativ der Herrschaft, Pflicht der Herrschenden, dem entspricht das Widerstandsrecht gegen ungerechte Obrigkeit
1. Welche Arten von Gerechtigkeit gibt es?
1) Aufteilungsgerechtigkeit:
knappe Ressource, die aufgeteilt werden muß
Prinzip: Aufteilung nach Leistung, Gesetz oder Verträgen.


Gleichheitsprinzip
spruch

Beitragsprinzip - Anwendung des Beitragsprinzips ist voraussetzungsgebunden. Sie macht Aufteilungen
davon abhängig, was einzelne Personen geleistet, aufgewendet oder investiert haben, um gemeinsame
Ergebnisse zu erzielen, bzw Ressourcen zu vermehren.
- Auf gemeinsame Ergebnisse oder Ressourcen hat jeder den gleichen An-
Bedürfnisprinzip
- Individuelle Voraussetzungen wie Bedürftigkeit, besondere Umstände wie
unverschuldete Not- Zwangs- oder Krisenlagen.
2) Verfahrensgerechtigkeit: prozedurale Gerechtigkeit
3) Ansatz von Homans? 1958, 1961
Homans Ansatz ist balancetheoretisch.. Balancetheoretische Ansätze definieren Gerechtigkeit als Regel sozialen
Austauschs, die Personen sagt, was sie bei der Interaktion mit anderen Personen für sich selbst als angemessene
Ergebnisse erwarten und beanspruchen können.
Ergebnis = Gewinn = Belohnung minus Aufwendungen
29
Bei 2 interagierenden Personen sollte der Gewinn für beide gleich sein im Sinne einer absoluten Gerechtigkeit.
Diese Regel wurde von Homansn reformuliert. Er fordert relative Gewinngleichheit (Ein Partner könnte besondere
Kompetenz, Status, Erfahrung mit einbringen und verrechnen, auch dies wäre gerecht) 
relative Gerechtigkeit: Erwartung, daß sich die Gewinne proportional zu Investitionen bzw. Kosten verhalten.
Gewinn A/Kosten A = Gewinn B/Kosten B (Bruttoertrag)
 Bei materiellen Gütern ist dies einfach, schwierig wird es bei immateriellen Gütern.
Auf diesen Ausführungen Homans bauen die übrigen Balancetheorien der Gerechtigkeit auf.
4. Wozu führt Verletzung der Gerechtigkeit?
Wenn eine Person denkt, daß die Gerechtigkeit verletzt wurde, führt dies zu einer emotionalen Reaktion. Im Falle von
Benachteiligung zu Ärger, im Falle einer Bevorzugung zu Schuldgefühlen. Daraufhin findet eine Bemühung statt, die
Gerechtigkeit wiederherzustellen (Gewinnminderung bei den anderen oder Kostenminderung bei sich selbst). Dies wird
als Belohnung empfunden.
5. Der Inequity-Ansatz von Adams?
Der Ansatz von Adams verbindet das Austauschkonzept von Homans mit der Dissonanztheorie von Festinger (1957) Er
interessiert sich für den unausgewogenen Austausch (inequity) und wie dieser das Erleben und Verhalten von Personen beeenflußt Austauschverhältnissekönnen das Individuum entweder bevor- oder benachteiligen. Beide Male entstehe kognitive Dissonanz, im ersten Fall begleitet von Schuldgefühlen, im zweiten Fall von Ärger und Frustration

reduziert Gerechtigkeit auf zwischenmenschliche Beziehungen
Inequity:
Eigene Ergebnisse  oder  Ergebnisse anderer
Eigene Beiträge
Beiträge anderer

er ersetzt Homans Begriff „Gewinn“ durch Ergebnis, was auch Verlust bedeuten kann.

Die Variablen müssen gewichtet werden, da eine unterschiedliche Bedeutung bzw. Bewertung möglich ist.

Inequity erzeugt eine kognitive Spannung, die als unangenehm erlebt wird. Daraus entsteht die Motivation, diese
Spannung zu reduzieren (siehe Festingers Dissonanztheorie).
6. Wie erfolgt die Spannungsreduktion? - Adam
Um wahrgenommene Unausgewogenhei wiederum ins Gleichgeicht zu brngen, gibt es nach Adams eine Reihe von
Reaktionsmöglichkeiten.

Änderung der Kostenkomponente (Verhalten)
weniger einbringen!

Änderung des Ergebnisses (Verhalten)
ten und Ergebnisse beim Partner verändern
mehr herausholen! oder daraus hinwirken, daß sich Kos-

Kognitive Verzerrung der eigenen Kosten - oder Ergebniskomponente
Konsonanz

Aufgeben der Beziehung , mit anderen Austauschpartner interagieren etc.
Einstellungsänderung in Richtung
 Der Wechsel vom Partner weg geschieht erst, wenn keine Möglichkeit mehr besteht, Equity herzustellen.
Bei schwächer verankerten Austausckomponenten (z.Bsp. Beiträge oder aktuelle Aufwendungen anderer Personen)
wäre eher mit einer Veränderng der Einstellung diesen Komponenten gegenüber zu rechnen  Handlungsschwellen
liegen höher, wenn man selbst im Vorteil ist.
7. Der Ansatz von Walster et al?
Integration und Erweiterung der Ansätze von Homans und Adams zu allgemeiner Equity-Theorie
Sie sind auch an Nutzen-Maximierung orientiert, sehen aber die Notwendigkeit, egoistische Tendenzen zur besseren
Funktionsfähigkeit einzuschränken.

Menschen: sind egoistisch und streben nach Gewinnmaximierung
Es wird für jeden verbindlich geregelt, wie Beiträge und Ergebnisse zu verrechnen sind, Regeleinhaltung wird kontrolliert!

Beitragsprinzip: Gruppen können gemeinsamen Gewinn eher maximieren, indem sie allgemeine Systeme über die
Aufteilung der Belohnung und Kosten entwickeln.

Für Minuserträge ergibt sich eine modifizierte Formel:
Ergebnis A minus (Betrag)Kosten A/ = Ergebnis B minus (Betrag)Kosten B
 Nettoerträge
8. Gerechtigkeitsmotivtheorie von Lerner:

Kritik an Homans und Adams: ihr Ansatz sei nur auf die Marktsituation (Leistungsansätze) bezogen;
30

Gerechtigkeit: Folge der kognitiven Entwicklung

Handlungen: Konsequenzen werden antizipiert und geplant  kurzfristiger Verzicht kann z.B. langfristigen Gewinn
erzielen;

„legal Justice“: Erfüllung von Gesetzen, unabhängig von Leistung, meist durch unfreiwillige Interaktion verlangt.
9.
Allgemeine Annahmen der Equitytheoretiker (Ausgewogenheitstheoretiker)?
- sh. auch Piaget
Prinzip: Personen legen Wert auf ausgewogene Austauschverhältnisse . - Equitytheorie eher einflußreich in anwendungsorientierter Forschung. Sie sollte eher auf leistungsbezogene Situationen eingeschränkt werden.
1. Das Beitragsprinzip gilt immer, es müssen nur Kosten und Nutzen genau gemessen werden.
2. Kosten und Erträge liegen auf einer Skala:
- Kosten
0
Erträge +
10. Mehrprinzipienansatz von Leventhal?
Alle Prinzipien (Aufteilungsprinzipien: Gleichheits-, Beitrags- und Bedürfnisprinzip) sind vertreten, nur nach Situation,
Ressource und Beziehung gewichtet.
[In wettbewerbsorientierten Beziehungen werden eher Beitragsprinzipien vertreten werden, in kooperativen und solidaritätsorientierten Beziehungen eher das Gleichheitsprinzip, in Familien wird oft nach dem Bedürfnsprinzip vorgegangen,
trotzdem aber auch nach dem Gleichheitsprinzip oder dem Beitragsprinzip.
Achtung: das Beitragsprinzip wird gerne angewandt, wenn sich der Betreffende nicht verantworten muß. Bei geheimen
Aufteilungen tendieren Personen sogar dazu, mehr zu erwarten oder zu fordern, als ihnen nach dem Beitragsprinzip
zustände.]
11. Versuch von Hassebrauck zu Unter-/Überbezahlung?
Auf Unterbezahlung wird stärker reagiert als auf Überbezahlung.
Versuch: Einfluß von Fehlattribution und Stärke der Inequity auf Bezahlungsveränderungen;
1)
UV: Fehlattribution: Infraschall führt zu Spannung und Erregung;
keine Information

fiktive Ergebnisse über Konzentrationstest werden rückgemeldet
AV: Fragebogen über Befindlichkeit

Konföderierter teilt Geld aus:

UV: Konföderierter bekommt 8 DM, VP 7DM;
Konföderierter bekommt 13 DM, VP 7 DM,
AV: Wahl der Analogieaufgaben (leicht, schwer), die die VP dem Konföderierten stellt (davon hängt ab, ob der Konföderierte einen Zugewinn hat oder nicht!)
 Ergebnis: starke Benachteiligung (13 DM zu 7 DM) führt zu Stellung von schweren Aufgaben  Herstellen von
Gerechtigkeit; (gelöste Aufgabe: Konföderierter bekommt Geld; ungelöste Aufgabe: Vp bekommt Geld)
Wenn die erfahrene Ungerechtigkeit extern attribuiert werden kann, verringert sich das Bedürfnis, Gerechtigkeit auf
anderem Wege herzustellen.
 Emotionale Konsequenzen sind die Voraussetzung, um ausgleichend einzugreifen.
12. Was ist Hilfeverhalten?
Hilfeverhalten ist eine Absicht, einer anderen Person in Situationen zu nützen, in denen auch eine andere Handlungsmöglichkeit denkbar wäre.
Die Begriffe altruistisch, prosozial und hilfreiches Verhalten werden oft gleichbedeutend verwandt.
definiert durch: 1) Die Absicht, einer anderen Person Gutes zu tun
2)
die Freiheit der Wahl (z.B. Fehlen von beruflicher Verpflichtung)
3)
13. Ausgangspunkt der Forschung?
Der potentielle Helfer befindet sich meist in einer Konfliktsituation zwischen sozialen Normen, die Hilfeleistung vorschreiben und persönlichen Interessen (Zeitdruck etc). Die Lösung des Konflikts ist von vielen einzelnen Faktoren
abhängig (z.B. Bystander-Effekt: die Anwesenheit anderer beeinflußt die Hilfeleistung)
31
14. Von welchen 3 Faktoren ist Hilfeverhalten abhängig?
1. Der Helfer: - relativ überdauernde Dispositionen: Alter , ...

aktuelle Außeneinflüsse: Anwesenheit von Freunden, ...

Aktuelle interne Bedingungen: Betroffenheit, ...
2. Der Hilfesuchende: - äußerliche Merkmale des Opfers
3. Die Situation: - konkrete Sachumwelt: Ein-/Mehrdeutigkeit

zeitlich, räumlich überdauernder Rahmen: Dorf, Stadt
15. Versuch von Latané und Rodin zur Anwesenheit anderer?
Hilfsbereitschaft in Notsituationen ist am höchsten, wenn nur ein Zuschauer anwesend ist.

Studenten bekamen zufällig mit, daß eine Frau im Büro nebenan auf einen Stuhl gestiegen und heruntergefallen
war.
1.
Student war allein höchste Wahrscheinlichkeit (70%)
2.
Zwei Fremde in einem Raum  In 40% der Fälle griff zumindest ein Student ein
3.
Ein passiver Konföderierter in dem Raum  geringste Wahrscheinlichkeit (7%)
4.
Zwei Freunde in einem Raum  70%
16. Erklärungen zu nicht erteilter Hilfeleistung?
1. Verantwortungsdiffusion
2. Mehrdeutigkeit der Situation: pluralistische Ignoranz, der soziale Vergleichsprozeß mit dem anderen Zuschauer
führt zu der irrtümlichen Schlußfolgerung, daß die anderen Zuschauer das Ereignis als harmlos einschätzen.
3. Bewertungsangst
4. Vertrautheit der Situation
5. Sympathie
6. Deindividuation (Anonymität)
17. Versuch von Latané und Darley, 1968 (Rauch im Zimmer der Vpn)?
1) Vpn füllen Fragebogen aus, entweder allein, mit 2 anderen Vpn oder mit 3 sich passiv verhaltenden Konföderierten.
2) Rauch wird in den Raum geleitet
3) AV: Zeit, bis Vpn den Raum verlassen.
Die Vpn verlassen den Raum am ehesten, wenn sie alleine sind (75%). Mit 2 anderen Vpn dauert es länger (37%),
mit 2 sich passiv verhaltenden Konföderierten passiert am wenigsten. Nur 10% verlassen den Raum während 6
Minuten
Selbst die Befreiung aus der eigenen Notsituation kann durch andere gehemmt werden.
„bystander-Effekt“
Je mehr Personen anwesend sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, daß jemand hilft!
Das ist so wegen:

diffusion of responsibility: keine fühlt sich verantwortlich

ambiguity: Wenn andere keine Hinweise auf eine Notsituation geben, glauben wir, daß keine Hilfe benötigt
wird.

evaluation apprehension: Die Tatsache, daß noch andere Beobachter anwesend sind, hemmt den potentiellen Helfer, weil er auch in das Blickfeld der Beobachter gelangt.
18. Charakteristiken des Opfers?

Ähnlichkeit mit dem Helfer hilfreich
32

Geschlecht: Frauen (besonders attraktiven), wird eher geholfen

wenn das Opfer Bereitschaft zeigt, sich aus der Lage zu befreien, erfolgt eher Hilfe
19. Charakteristiken des Helfers?

bei guter Laune wird eher geholfen (Brief in Telefonzelle, Ajzen & Ibsen)

Furcht vor Komplikationen, z.B. selber verletzt zu werden oder sich schmutzig zu machen

Bedürfnis nach Anerkennung läßt eher Hilfe leisten

Glaube an eine gerechte Welt

Selbstbewußtsein

Empathie

eigene Erfahrung in ähnlichen Situationen
20. Versuch von Latané und Darley zu Diebstahlverhalten?
Diebstahlverhalten = ist immer Hilfeverhalten, entweder für den Dieb oder den Bestohlenen

Vp allein oder mit anderen im Raum mit einer Kasse.

Konföderierter (angeblich auch Vp) kommt und nimmt Geld aus der Kasse.
Die Anwesenheit anderer reduziert das Berichten des Diebstahls
Erklärung: Mehrdeutigkeit der Situation; wenn z.B. in einem Warenhaus andere auch sehen, daß gestohlen wurde, und
eine Person etwas sagt, stimmen die anderen sofort zu.
21. Theorie zur Erklärung von Hilfeverhalten:
1. Die biologische Ebene
2. Die individualistische Ebene
3. Die Interdependenzebene und
4. die sozialsystemische Ebene
zu 1) Soziobiologie:
Ein Schlüsselgedanke ist, daß Altruismus als Ergebnis der natürlichen Selektion verstanden werden könnte, wenn es
die Chance für eine Fortpflanzung des Individuums (oder seiner Verwandten) eher erhöht als erniedrigt.
zwei grundlegende Prozesse:
1) Verwandtenselektion („fitness“)
2) Reziprozität
zu2) individualistischer Ansatz:

gute Stimmung fördert Hilfsbereitschaft:
Stimmungslage beeinflußt die Verarbeitung von Informationen:

emphatische Anteilnahme:

anderer Leute Pech setzt soziale Vergleichsprozesse in Gang, die den potentiellen Helfer erkennen lassen, daß
sein relatives Wohlbefinden hoch ist.
zu3) Interpersonaler Ansatz:
Die Perspektive der Austauschtheorie besagt, daß Menschen bestrebt sind, die positiven Konsequenzen für sich zu
maximieren. Nach der Interdependenztheorie sind die Menschen voneinander abhängig und stehen in Austauschbeziehungen, die auf Kosten und Nutzen beruhen.
enge Beziehungen: Gleichheitsprinzip („equality-norm“);
sozial motivierte Beziehungen  hilfsbereiter
oberflächliche Beziehungen: Ausgleichsprinzip, („equity-norm“)
Austauschbeziehungen
zu 4) sozialsystematische Ebene:
Es wird angenommen, daß die Individuen gemäß gemeinsamer Normen des jeweiligen sozialen Umfeldes reagieren.
33

Normen der Fairneß: Altruismus erhält deutlichen Zuspruch, wenn er nicht die persönliche Norm verletzt, nach der
jedem faire Belohnung für die eigenen Anstrengungen zusteht.
 Menschen überlegen, was ihr eigener, gerechter Anteil ist. Darüber hinaus empfinden sie Empathiegefühl und handeln altruistisch (auf der Basis der eigenen, befriedigten Gerechtigkeit), wenn das Schicksal anderer ungerechtfertigt
ungünstig ist.

Norm der Selbstgenügsamkeit: impliziert, daß das Opfer zunächst auf sich selbst aufpassen sollte.
22. Kognitive Theorie von Latané und Darley?
Stufe 1: Nimmt die Person die Situation wahr?  Nein  Person hilft nicht!
Stufe 2: Interpretiert die Person die Situation korrekt?  Nein  Person hilft nicht!
Stufe 3: Fühlt sich die Person verantwortlich?  Nein  Person hilft nicht!
Stufe 4: Entscheidet sich die Person für ein angemessenes Verhalten?  Nein  Person hilft
nicht!
Stufe 5: Setzt die Person die Entscheidung in eine Handlung um?  Nein  Person hilft nicht!
Stufe 6: Person hilft
23. Prosoziales Verhalten als Belohnung?

Stolz

Selbstzufriedenheit

Freude über die Freude/den Dank des Opfers

Belohnung
 Helfen als Folge früherer Belohnung
Helfen als direkte Quelle von Belohnung
Helfen nach Abwägen von Belohnung und Kosten
Die Unterscheidung zwischen egoistisch und altruistisch motiviertem Helfen ist empirisch schwer zu verifizieren;
Motive für altruistisches Verhalten:
moralische Verpflichtung, Empathie, Reziprozität, Selbstwertsteigerung, Anerkennung
Allgemeines zur Aggressionsforschung
Aggression als individuelle Verhaltenskategorie konzipiert
Modellvorstellungen über Aggression sind auf Abläufe und Aspekte im Akteur begrenzt
24. Was ist Aggression?
Aggression ist jegliches Verhalten gegenüber anderen Lebewesen mit dem Ziel, diesen zu schaden oder sie zu verletzen, wobei jene bestrebt sind, dies zu vermeiden.
 Verhalten
1. Intention
2. Lebewesen
3. Nicht erwünscht
25. Welche theoretischen Ansätze gibt es?
1. Aggression als angeborenes Verhalten (Freud, Lorenz)
2. Aggression als Trieb (Miller & Dollard)
3. Aggression als gelerntes Verhalten (Bandura)
26. Ansatz von Freud?
Die psychoanalytische Theorie, 1920 „Jenseits des Lustprinzips“, duale Instinkttheorie;
34
Aggression ist eine Folge des Todestriebes; Impulse bauen sich über die Zeit auf;
wenn diese Impulse nicht abgebaut werden können, dann kommt es zu Aggressionen;
Vergleich mit einem Dampfkessel, der die Möglichkeit haben muß , einmal Dampf abzulassen;
kathartische Prozesse: feindselige und aggressive Tendenzen können in nicht destruktiver Weise in Form z.B. von
„bissigem“ Humor geäußert werden.
 letztlich ist Aggression als Form menschlichen Verhaltens aus der Sicht Freuds unvermeidlich!
Kritik an Freud: - nicht empirisch überprüfbar

nachträgliche Erklärung von Verhalten (à posteriori)
Die psychoanalytische Instinktheorie hat keinen nennenswerten Einfluß mehr in der gegenwärtigen Aggressionsforschung.
26. Ansatz von Lorenz?
Dampfkesselmodell nach Lorenz, biologischer Ansatz; Vorhandensein instinktiver aggressiver Energie;
Aggression hat für die Spezies eine nützliche Funktion; durch natürliche Selektion entstandene angeborene Verhaltensdisposition (z.B. dienen Kämpfe unter Rivalen der positiven Auslese des kräftigsten und gesündesten „Leithammels“
Wird über längere Zeit kein adäquater Schlüsselreiz wirksam, so kommt es zu einem Aggressionsstau, der sich unabhängig von der Reizsituation spontan entlädt.
Auch bei Lorenz ist Aggression unvermeidlich, aber die spontane Entladung des Dampfkessels kann vermieden werde,
indem eine kontinuierliche kontrollierte Abfuhr kleiner Energiemengen durch sozial akzeptierte Formen von Aggression
(sportliche Wettkämpfe) stattfindet.
Kritik an Lorenz:
keine empirisch begründeten Kenntnisse zu Lorenz’ These über spontanen und akkumulierende aggressive Energie,
Ergebnisse aus sportpsychologischen Untersuchungen zeigen oft eine gewalteskalierende statt kontrollierende oder
abschwächende Wirkung von Sportwettkämpfen!
Lorenz kurz: Aggression hat sich im Verlauf der Evolution entwickelt, sie dient der Verteidigung von Ressourcen;
Populationen, die stärker bzw. aggressiver sind, haben größere Überlebenschancen.
27. Dollard & Millers Frustrations Aggressions-Hypothese?
Zu Aggression führt das Stören von zielgerichtetem Verhalten. Die Aggression wird irgendwo ausgelebt und nicht
unbedingt an den Objekten, die die Frustration ausgelöst haben.
Frustration Motiv zu verletzen aggressives Verhalten.
Die Aggression könnte nur reduziert werden, wenn sich die Umwelt ändern würde, denn die Umwelt hält die Menschen
manchmal von ihrem zielgerichteten Verhalten ab.
Da die Umwelt nicht verändert werden kann, gibt es keine Reduktion der Aggression.
Es wird also eine Kausalbeziehung angenommen

Es kann eine Verschiebung von Aggression stattfinden: Zielsubstitution

Reaktionssubstitution
Liberalisierung der ursprünglichen Annahme:
Aggression wird angesehen als die dominante Reaktionstendenz auf Frustration  Frustration schafft also eine Bereitschaft für Aggression, ob sie sich aber tatsächlich in Verhalten äußert, hängt von zusätzlichen Bedingungen ab.
Aggression ist nur eine mögliche Verhaltensweise auf Frustration Frustration kann auch zu Depression führen oder
Aggression kann im Wettkampf entstehen ohne Frustration!
28. Versuch von Kulik und Brown? Zusammenhang von Frustration und Aggression
Zusammenhang zwischen Frustration und Aggression.
1) Vpn sollen potentielle Spender für einen guten Zweck von einer Liste anrufen und zu einer Spende überreden (je
mehr sie überreden, um so mehr Geld bekommen sie)
2) UV war die Art der Absage von den angerufenen Konföderierten:
legitimer Grund: keine Arbeit, kein Geld für Spende mittlere Aggressivität
illegitimer Grund: Spenden sind indirekte Diebstähle  höchste Aggressivität
selbstproduzierter Grund: „Wenn Sie netter gefragt hätten, hätte ich gespendet.“ die geringste Aggressivität Vp ist
selber schuld!
35
3)AV: Druck, mit dem Vpn nach Gespräch den Hörer auflegt. Außerdem kann sie nachher noch einen Brief abschicken,
den es in 3 verschieden aggressiven Versionen gibt.
29. Versuch von Zillmann? Einfluß von Erregung auf Aggression
Einfluß von Erregung auf Aggression:
1. Vpn werden in körperliche Erregung versetzt
2. UV: Vpn werden entweder unmittelbar danach oder einige Zeit später geärgert.
 Wenn unmittelbar danach geärgert wird, zeigt die Person keine Aggression. Nach einiger Zeit dagegen verstärkt
sich die aggressive Reaktion, die Erregung wird auf die externe Ursache attribuiert.
30. Versuch von Eppstein und Taylor zur Aggressionsspirale:
1. Vpn machen einen Reaktionstest zusammen mit einer anderen Person (Konföderierter), die sich in einem anderen
Raum befindet. Der langsamere von beiden wird mit Elektroschocks durch den anderen bestraft.
2. verschiedene Durchläufe des Tests werden gemacht.
3. AV: die Stärke des gegebenen Schocks.
 Wenn die andere Person stärkere Schocks gibt, steigert die Vp ihr aggressives Verhalten, indem sie auch stärkere
Schocks gibt. Der Anstieg ist fast linear.
Erklärung:

Einschätzungsfehler: die Vp will den anderen gar nicht richtig verletzen, schätzt aber ihre eigene Aggression als
schwächer ein, als die des anderen

fundamentaler Attributionsfehler: die eigene Aggression wird der Situation zugeschrieben, während die des anderen durch seine Persönlichkeit erklärt wird.
Aggression muß als verletzend empfunden werden, erst dann erfolgt eine Gegenreaktion.
31. Ansatz von Bandura?
Aggression ist nicht angeboren und kein Trieb, sondern wie jedes andere Verhalten gelernt; aggressives Verhalten wird
erworben und aufrechterhalten;
- soziales Modelling:
Lernen von neuen Verhaltensweisen durch Beobachtung einer Modellperson, Verhalten wird imitiert, wenn das Modell
dafür belohnt wurde.
32. ersuch von Bandura? (Puppe)
1. Kinder sehen einen Film, in dem ein Erwachsener eine Puppe schlägt oder nicht schlägt.
2.
Kinder sind danach allein im Raum und werden beobachtet.
Kinder schlagen Puppe, wenn der Erwachsene sie geschlagen hat.
Kritik: Ist diese Imitation des Verhaltens eine Aggression? Laut Definition richtet sich Aggressivität ausschließlich gegen Lebewesen.
33. Versuch von Leyens et al. (aggressive Filme)? (1975)
Leyens führte 3 Feldexperimente in den USA und in Belgien durch. Jugendlichen Straftätern wurden in ihren Wohnheimen 5 Tage lag entweder spannende Naturfilme oder Gewaltfilme gezeigt. Während des Tages wurde die Anzahl der
aggressiven Akte unter den Jugendlichen gemessen.
Die übereinstimmenden Ergebnisse der verschiedenen Experimente konnten nur den Eindruck vermitteln, daß einzelne
Individuen unmittelbar vom Fernsehen beeinflußt wurden.
Leyens: Individuen interagieren miteinander, sprechen über die Filme, die sie gesehen haben oder sehen wollen und
können sich dabei auch in ihrem aggressiven Verhalten beeinflussen  Hemmschwelle wurde herabgesetzt.
34. Versuch von Horten & Santagrassi zum Umgang mit Aggression? Kinder streiten!
1. Kinder streiten untereinander, um sie herum sind andere Kinder oder andere Kinder und ein Erwachsener
2. AV: wie schnell greifen Kinder ein?
36
 Wenn ein Erwachsener in der Nähe ist und das Verhalten der streitenden kritisiert oder ein anderes Verhalten vorschlägt, wird am ehestens eingegrifffen. Wenn kein erwachsener anwesend ist, dauert es am längsten.
Erklärung: der Erwachsene dient mit seinem Verhalten als Modell.
35. Versuch zum Einfluß von Drogen?
Aufbau wie bei Eppstein und Taylor:
Alkohol bewirkt in großen Mengen stärkere Aggression, Marihuana in großen Mengen geringere Aggression (Interaktionseffekt, wen wenig Alkohol getrunken wird, ergibt sich geringfügig weniger Aggression als bei Marihuana)
36. Wie baut man Aggressionen ab?
- Bestrafung ist nicht erfolgreich
- Falls Aggression wirklich ein rieb ist, muß nach einer Möglichkeit der Entladung (Katharsis) gesucht werden.
- Verhaltensweisen, die mit Aggressionen unvereinbar sind, sollten angestrebt werden (schwierige Texte lesen, depressiv sein, Tagträume)
- Einfühlungsvermögen reduziert Aggression
37. Versuch von Baron und Bell zur Ablenkung?
1. Vpn stehen mit Wagen an roter Ampel, die auf Grün schaltet. Der Vordermann fährt nicht los.
2. UV: attraktive Frau läuft vorbei;
eine lustig verkleidete Person,
normale Person
3. AV: Hupen  am schnellsten, wenn eine normale Person vorbeiläuft.
7. Führung und
1. Definition von Macht?
Von Macht ist immer dann zu sprechen, wenn es darum geht, daß jemand in der Lage sei, einen anderen zu veranlassen, etwas zu tun, was er sonst nicht tun würde.
2.
Was ist Führung?
Macht mit anderen zusammen; eingesetzt zur gemeinsamen Zielerreichung, d.h. ein positiver Einfluß. Führung erfordert Leistung für die Gruppe und ist ein wechselseitiger Prozeß in gegenseitigem Einvernehmen.
3. Welche Formen der Macht gibt es?
- Belohnungsmacht

- Zwangs- oder Bestrafungsmacht
eigentliche Macht
- legitimierte Macht
- Vorbildmacht

- Expertenmacht
- Informationsmacht
Attraktivität

Glaubwürdigkeit
4. Machtstrategien?
- Überredung
- Belohnungen
- Drohungen
- Gewalt, Zwang
- Versprechungen
- Umweltänderungen
 Bei den Strategien ist es wichtig, daß bei dem anderen, bei dem die Macht ausgeübt wird, ein Motiv angesprochen
wird, das nichts mit Macht zu tun hat.
5.
Reaktionen auf Macht?
- Widerstand von seiten der Zielperson
- Reaktionen der Zielperson:
Nachgeben, Gefügigsein,
Innerliche Zustimmung,
37
Verlust der Selbstachtung
Respekt vor Machthaber
6.
Wie schützt man sich vor Macht?
- Wissen und Intelligenz als Persönlichkeitsmerkmale
- Koalitionsbildung als Situationsmerkmal
7.
Untersuchung von Tock mit Spieltheorie?
8.
Vpn besitzen unterschiedlich große Grundstücke:
9.
Spieler A: das größte für 50
10. Spieler B: das mittlere für 20;
11. Spieler C: das kleinste für 15;
12. UV: Ein Konzern möchte alle Grundstücke kaufen und bietet für A + C = 60
13. für A + B = 60;
14. für alle = 70;
15. für B + C = 60;
 A hat zwar am meisten Macht, aber meist bilden sich minimale Koalitionen (B + C), um die Macht von A zu unterwandern.
8. Reaktionen und Veränderungen beim Machthaber?
- Änderung im Bedürfniszustand
- Sich mächtig fühlen
- Neues Bild von Zielperson

Änderung von Werten
Das Stanford. Gefängnisexperiment und seine Folgen (Haney, Banks und Zimbardo)
Philip Zimbardo und seine Mitarbeiter stellten sich exemplarisch die Frage, ob der traditionelle Strafvollzug in Gefängnissen das intendierte Ziel der Resozialisierung nicht nur vereitelt, sondern gar ins Gegenteil verkehrt. Hierzu machten
die Autoren folgende Untersuchung.
An einem ruhigen Sonntagmorgen verhaftete die Polizei der kalifornischen Kleinstadt Palo Alto, in der Nähe der Stanford-Universität, eine Reihe verdutzter Studenten in ihren jeweiligen Wohnungen. Die Verhafteten wurden des Diebstahls und des bewaffneten Raubüberfalls beschuldigt, in Handschellen gelegt, durchsucht und in das Polizeipräsidium
verfrachtet. Dort wurden Fingerabdrücke angefertigt und ihre Personalien aufgenommen, bevor sie in eine Arrestzelle
gebracht wurden. Die beteiligten Polizisten verhielten sich gegenüber den Verhafteten während der gesamten Zeit
korrekt und vermieden, auf Fragen zu antworten. Von der Arrestzelle wurden die Verhafteten mit Augenbinden in das
Simulationsgefängnis gebracht, das in den Kellerräumen des Instituts für Psychologie der Stanford-Universität untergebracht worden war.
Im Simulationsgefängnis wurden sie ganz entkleidet und entlaust, Um ein Optimum an Anonymität zu erzielen, erhielten die Gefangenen weite, sackähnliche Kleider, mit einer Erkennungsnummer auf Brust und Rücken; darunter trugen
sie keine Unterwäsche. An einem Fuß trugen sie eine Kette mit Schloß, um sie Tag und Nacht daran zu erinnern, in
welcher Lage sie sich befanden Über ihre Haare wurde eine Kappe gestülpt. Die Wärter trugen eine khakiähnliche
Uniform, waren mit Trillerpfeife und Polizeiknüppel ausgerüstet. Um direkten Augenkontakt zwischen Gefangenen und
Wärtern zu verhindern, trugen letztere reflektierende Sonnenbrillen.
Versuchsteilnehmer und Rolleninstruktion
Wie war es zu der Verhaftung gekommen? Etwa zwei Wochen zuvor erschien in der lokalen Zeitung eine Anzeige, in
der Freiwillige für eine psychologische Studie über das ,,Gefängnisleben“ gesucht wurden Die insgesamt 75 Interessenten wurden einer umfangreichen psychologischen Diagnose unterzogen, ihr Familienhintergrund exploriert
und Fragen über mögliche Vorstrafen wurden gestellt. Schließlich wurden diejenigen 24 Versuchspersonen für die
Studie ausgewählt, die im Hinblick auf ihre Testwerte und sonstigen Merkmale völlig unauffällig waren. Die ausgewählten Versuchspersonen, die sich untereinander nicht kannten, bestanden demzufolge aus einer relativ homogenen Stichprobe durchschnittlicher und emotional stabiler männlicher Collegestudenten, die sich freiwillig für eine
zweiwöchige Untersuchung gemeldet hatten und mit einem Tageshonorar von 15 Dollar ihre Ferienkasse aufzubessern hofften. Nachdem den Teilnehmern mitgeteilt worden war, daß sie nach Zufallsauswahl entweder die Rolle
eines Wärters oder eines Gefangenen übernehmen sollten, unterzeichneten sie einen Kontrakt, der festlegte, daß
ihnen für zwei Wochen ein Minimum an Nahrung, Kleidung, Unterkunft und medizinischer Betreuung sowie eine finanzielle Entlohnung von $ 15 pro Tag zur Verfügung stehen würde, Die Studenten, die nach der Zufallsauswahl
eine Gefangenenrolle spielen sollten, wurden gebeten, sich an einem bestimmten Sonntagmorgen zu Hause aufzuhalten, Den Teilnehmern, welche die Wärterrolle übernommen hatten, wurde einen Tag vor Beginn der Untersuchung vom Gefängnisdirektor (Philip Zimbardo) mitgeteilt, daß es das Ziel des Experiments sei, eine Gefängnisumwelt zu simulieren. Ihre Aufgabe darin war, einen ,,vernünftigen Grad von Ordnung innerhalb des Gefängnisses
aufrechtzuerhalten, damit es effektiv funktioniert' Sie wurden weiterhin darauf aufmerksam gemacht, daß sie auf
unvorhergesehene Zwischenfälle (wie z. Beinen Ausbruchsversuch) angemessen zu reagieren hätten Jede Anwendung von körperlichen Strafen oder Gewalt wurde von den Experimentatoren ausdrücklich untersagt. Zusammengefaßt läßt sich sagen, daß die Rolleninstruktion für Gefangene und Wärter relativ unspezifisch war, Die Ge-
38
fangenen verblieben Tag und Nacht im Simulationsgefängnis, Sie waren zu je drei Mann in drei Zellen untergebracht. Die Wächter verrichteten ihren 8-Stunden-Schichtdienst zu je drei Mann, Nach ihrem Dienst konnten sie
nach Hause gehen.
Ergebnisse
Obwohl die Autoren zunächst keine spezifischen Hypothesen prüfen wollten, waren sie jedoch daran interessiert, die
interpersonale Dynamik einer Gefängnisumwelt mittels einer funktionalen Simulation zu untersuchen, in der anfänglich keine dispositionellen Unterschiede zwischen Gefangenen und Wärtern existierten. Mit funktionaler Simulation meinen die Experimentatoren die Operationalisierung und Manipulation von konzeptuellen Variablen, die dem
Verhalten und den Erfahrungen in einer Gefängnisumwelt funktional äquivalent (jedoch nicht gleich) sind und die
somit ähnliche psychologische Reaktionen in den Versuchsteilnehmern - wie Machtlosigkeit, Frustration, Anonymität etc. hervorrufen können. Die Ergebnisse waren dramatisch und in dieser Form unerwartet
Am Abend des 6, Tages mußte das Simulationsgefängnis geschlossen werden, weil sowohl für die Rollenspieler als
auch für die Beobachter nicht mehr ersichtlich war, wo die Simulation endete und einer neuen Realität Platz machte
Während der 1. Tag noch ohne Zwischenfälle verlief, brach schon am 2. Tag ein Aufstand der Gefangenen aus, der
von den Wärtern brutal niedergeschlagen wurde Beginnende Solidarität unter den Gefangenen wurde mit subtilen
psychologischen Taktiken gebrochen. 36 Stunden nach Beginn des Experiments wurde ein erster Gefangener entlassen, weil er psychisch zusammenbrach. Die Mißhandlungen bestanden darin, daß Gefangene in Einzelzellen gesperrt
wurden, Zählappelle sogar nachts mitunter eine Stunde dauerten und der Gang zur Toilette ein Privileg wurde, das
gewährt oder abgelehnt werden konnte. Nachdem am 3, Tag die Wärter wegen eines Gerüchts über einen angeblich
geplanten Massenaushruch ihre Schikanen noch steigerten, mußten an den folgenden Tagen noch drei weitere Gefangene wegen schwerer emotionaler Störungen wie hysterisches Weinen und Depressionen entlassen werden. Die restlichen Gefangenen waren mittlerweile in tiefe Resignation und Hilflosigkeit versunken und duldeten widerspruchslos die
sadistischen Behandlungen ihrer Kommilitonen. Daraufhin brach Zimbardo die Simulation vorzeitig ab.
Die Bedeutung der Ergebnisse
Aufgrund der vorhandenen Daten und Ouetlen (Verhatensbeobachtungen, Videoaufnahmen, Fragebögen, Interviews) kommen die Autoren zu dem Schluß, daß die zunächst relativ harmlos erscheinende Rollenzuweisung in kurzer
Zeit eine Dynamik entwickelt, wie sie vom außenstehenden Beobachter weder in dieser Form vorhergesagt noch in
ihren Ursachen korrekt diagnostiziert wird. Somit stellt diese Simulation eine der eindrucksvollsten experimentellen
Demonstrationen über die Pathologie ungebremster Macht und Austauschbarkeit von Rollen dar, denn keines der
beobachteten Verhaltensnnuster konnte aufgrund der persönlichen oder sozialen Merkmale der Teilnehmer vorhergesagt werden Insofern ähnelt diese Untersuchung dem Gehorsamkeitsexperiment Milgrams.
Kritische Einwände
Die Kritik an der Studie läßt sich in zwei Problembereiche unterteilen. Der erste bezieht sich auf die ethischen Bedenken, die zweite auf methodisch-konzeptuelle Einwände - Vpn hätten bereits Stereotype über Gefängnisse mit in den
Versuch gebracht.
9. Experiment von Milgram ? Gehorsam
Es wurden Leute über ein Zeitungsinserat für ein angebliches Lernexperiment gesucht. Es ginge um die Auswirkungen
von Strafe auf das Lernen.
Die Vpn erhielten in einem fingierten Losverfahren die Rolle des Lehrers, ein Konföderierter des VL die Rolle des Lernenden
Die Vpn hatten die Aufgabe, als Lehrer Begriffspaare abzufragen. Bei falscher Antwort oder keiner Antwort sollte ein
Elektroschock verabreicht werden. Die Elektroschocks konnten in der Stärke variiert werden. Die Apparatur ging
von 15 bis 450 Volt. Die Vpn bekamen zum Test einen Elektroschock von 45 Volt.
Der Schüler wurde auf einem Stuhl angeschnallt, bekam eine Elektrode ans Handgelenk.
Die echte Vp sollte bei jeder falschen Antwort den Elektroschock erhöhen.
UV:
1) Räumliche Nähe der Vp zum Konföderierten - fernab, akustisch präsent - Raumnähe - Berührungsnähe
2) räumliche Nähe des wirklichen VL zur Vp
3) die Autorität des VL
2/3 der Vpn erwiesen sich bei akustischer Rückkopplung bereit, Elektroschocks bis zur Höchstgrenze zu geben.
Der VL hatte die Vp aufzufordern weiterzumachen „Bitte, fahren sie fort“ - „Sie müssen unbedingt weitermachen“ „Sie
haben keine Wahl“.
- Das Experiment war zu Ende, wenn sich die Vp trotz des Drängens des VL weigerte fortzufahren oder wenn sie 3
Stromstöße der höchsten Stufe verabreicht hatte (450 Volt)
° Belohnung war 4 $
10. Variationen des Versuchs:
- Nähe des Opfers:
- Klopfen des Opfers: 67%
- Hören des Opfers: 61%
- Sehen des Opfers : 40%
Fühlen des Opfers: 30%
Macht des VL:
39
Nur 20% der Vpn gehorchten der Autorität von gleichem Status bis zum Schluß; weigerte sich ein Teilnehmer weiterzumachen und entschied die „Autorität“, die Stromstöße selbst zu verabreichen, so griff eine Reihe von Teilnehmern
den „Folterer“ an und zog den Stecker des Schockgerätes aus der Steckdose. Leider kam es nie zu solcher Heldenhaftigkeit, wenn die Autorität ein Wissenschaftler im „weißen Kittel“ war.
Einfluß einer Gruppe:
- nicht gehorsamer anderer Teilnehmer anwesend: nur 10% maximaler Gehorsam
- keine anderen Teilnehmer anwesend: ca. 62% max. Gehorsam
 implizite Beeinflussung durch Verhalten und nicht durch Sprechen mit Vp
- Gehorsamer anderer Teilnehmer anwesend: ca. 88% max. Gehorsam
11. Erklärung von Gehorsam?
nach Milgram sind in diesen Situationen 3 miteinander verbundene Faktoren beteiligt:
- Erwartungen, daß Autoritäten vertrauenswürdig, glaubwürdig und legal sind/handeln  Macht durch Legitimation
(Wissenschaftler!);
- Subtile Weiterentwicklung und Eskalation von immer extremeren Verhaltensweisen
- „Handlungsverschiebung“, „Ich bin nicht verantwortlich, ich wurde angewiesen, es so zu tun“  Diffusion der Verantwortung
12. Was ist Führerschaft?
Führerschaft als elementarer Bestandteil einer Gruppe.
Definition: Der Führer handelt im Interesse der Gruppe und unter Zustimmung der Gruppe.
13. Was tun Führer?
In großen Gruppen werden Koordination und Motivation der Gruppenmitglieder zu einem Problem, das mit Hilfe der
Einsetzung eines Führers gelöst werden kann.
14. Arten von Führern?
Beziehungsorientierter Führer = sozioemotional (Bales)
Aufgabenorientierter Führer = aufgabenbezogen (Bales)
15. Wann wird jemand Führer?

eher bei formell organisieren Gruppen, die Führerolle ist meist in der Gruppenstruktur enthalten.

eher bei größeren Gruppen

eher wenn eine Gruppe in Streßsituation ist
16. Wie wird jemand Führer?
- Der Führer ist zum Führer geboren
- Er sollte spezifisches Verhalten zeigen
- Er sollte in spezifischen Situationen spezifisches Verhalten zeigen
 - durch externe Autorität (z.B. Militär)
- durch die Gruppe selbst (z.B. Wahl)
17. Wer wird Führer?
Stogdill (1948) stellte fest, daß Führer intelligenter sind, eine bessere Ausbildung haben, leichter Verantwortung übernehmen, aktiver sind und einen höheren Status haben.
Daraus folgte die „Eigenschaftstheorie der Führung“ - Man stelle die Eigenschaften erfolgreicher Führer fest, entwickle
Meßverfahren, um die Eigenschaften messen zu können und diagnostiziere die Anwärter auf Führungspositionen.
18. Versuch von Sorrentino und Boutillier: Gesprächsbeteiligung?
Wer wird Führer?
 Situationsvariable greifen eher, z.B. die Gesprächsbeteiligung. Leute, die mehr reden, werden eher Führer.
40
1.
Gruppe soll vorhersagen, welches Lämpchen angehen wird (Problemlöseaufgabe)
2.
UV = Quantität und Qualität der Aussagen eines Konföderierten. Entweder wenige oder viele Aussagaen, dabei
noch die Unterscheidung in qualifizierte oder nicht qualifizierte Aussagen.
3.
AV = Beurteilung durch die Gruppe bzgl. Führungsqualitäten.
 Der quantitative Effekt ist stärker, unabhängig von der Qualität der Aussagen.
Erklärung: Viel reden zeigt Engagement für die Gruppe und die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung.
19. Versuch von Lewin et al. zu Führungsstilen?
20. Vpn sind Kinder, die nach der Schule freiwillig Bastelarbeiten nachgehen;
UV: Führer:

autokratisch: kritisiert willkürlich, fällt Entscheidung allein etc

demokratisch: wenige Regeln, führt indirekt, versucht Kooperation und Gleichberechtigung zu fördern, ist meistens
bei der Gruppe.

laissez-faire: überläßt die Gruppe sich selbst, keine Regeln
UV: Hausmeister kommt rein
- Macht des VL:
3.
AV: Leistung, Zufriedenheit, Aggression, Reaktion beim Hinausgehen des Lehrers und Reaktion auf die Störung
4.
Ergebnisse:

autokratische Gruppe:
- Leistung am besten;
bei Störung am aggressivsten;
ist der Lehrer nicht da, wird nicht weitergearbeitet;

laissez-faire Gruppe:
Produktivität am schlechtesten
die wenigste Zufriedenheit
bei Abwesenheit des Lehrers übernimmt ein Kind die Führung  disziplinierte Weiterar-
beit

demokratische Gruppe:
 am besten
Zufriedenheit ist am höchsten
Reaktion bei der Störung am geringsten
beim Hinausgehen des Lehrers wurde weitergearbeitet
20. Wechsel von Führungsstilen?
Es empfiehlt sich ein Wechsel vom demokratischen zum autokratischen Führungsstil, da die Kinder hier diszipliniert
weiterarbeiten
Umgekehrt wird en demokratischer Lehrer in einer autokratischen Gruppe Disziplinschwierigkeiten bekommen.
21. Untersuchung von Tausch mit angehenden Lehrern?
Tausch machte eine Untersuchung mit angehenden Lehrern, die für verschiedene Situationen in einer Sprechblase ihre
Reaktion festhalten mußten. Demokratische Verhaltensweisen wurden theoretisch bevorzugt, jedoch verhielten sich
die Lehrer tatsächlich anders.
Eventuell spielt der Zeitfaktor eine Rolle, durch kurzfristiges Androhen von Strafe kann auch kurzfristig Disziplin erzielt
werden.
Außerdem könnten sozial erwünschte Antworten gegeben worden sein.
 Die Einsicht, daß demokratisches Verhalten besser ist, führt also nicht zu einer Verhaltensänderung.
Durch Training (Konditionierung) konnten Erfolge erzielt werden. Jedesmal, wen der Lehrer sich im Unterricht autokratisch verhielt, leuchtete ein rotes Licht, wenn er sich demokratisch verhielt, ein grünes. Dies führte zu insgesamt
demokratischerem Verhalten.
22. Fiedlers Kontingenzmodell zur Führungseffizienz?
Explizit entwickelte „Führungstheorie“ in der Sozialpsychologie, 1978

Unterschiedliche Gruppen bedürfen unterschiedlicher Führungsstrategien, d.h. die Ausübung von Macht und Einfluß ist in unterschiedlichem Maße erforderlich.
41
Fiedler: Die Effektivität des Führers wird bestimmt durch.
1) einen spezifischen Führungsstil und
2)
die situative Kontrolle
Zu 1) Der Führungsstil wird mit Hilfe des LPC (least preferred co-worker) erhoben
[niedriger LPC-Wert = aufgabaenorientierter Führer, hoher LPC-Wert = mitarbeiterorientierter Führer]
Hier beschreibt die Führungsperson mit Hilfe des semantischen Differentials diejenige Person, mit der sie bisher im
Leben am schlechtesten zusammengearbeitet hat.
Zu 2) die situative Günstigkeit setzt sich aus drei Faktoren zusammen
1) Einstellung der Mitarbeiter zum Führer (4)
2) Strukturiertheit der Aufgabe
(2)
3) Positionsmacht
Mitarbeitern erhoben.
(1) diese Faktoren werden durch Fragebogen von den
gibt an, wie günstig die Chancen des Führers sind, Einfluß auszuüben
Hohes LPC-Maß korreliert positiv in mäßig günstigen Stationen mit der Leistungsfähigkeit der Untergebenen, während
in extrem günstigen bzw. extrem ungünstigen Situationen die Korrelation zwischen LPC und Effizienz negativ ist.
Leistungsfähigkeit kann bei einem mitarbeiterorientierten Führer am besten bei einer mäßig günstigen Situation gelingen!
 positive Korrelation zwischen LPC-Maß und Produktivität.

Kritik: - ungeklärte Validität des LPC-Maßes
- mangelnde Reliabilität des LPC-Maßes bzw. Meßverfahrens
Vorteile: - es erlaubt Voraussagen, welche Führungsperson bzw. welcher Führungsstil in verschiedenen Situationen
am günstigsten zu sein scheint.
- dient der selektiven Zuweisung von Führungspersonen auf jeweils verschiedene Gruppen
- Fiedler leitet aus dem Modell ein Trainingsprogramm ab (Leader Match), mit dessen Hilfe Führungspersonen die verschiedenen situativen Variablen erkennen lernen sollen und Strategien erlernen, diese situativen Variablen
von sich aus zu verändern.
23. Kritik am Modell von Fiedler?
- einige Untersuchungen konnten die Befunde nicht stützen, daß aufgabenorientierte Führung in extrem guten bzw.
schlechten Situationen besser, beziehungsorientierte im mittleren Bereich der situativen Günstigkeit am besten ist.
- das Modell gibt keine Antwort auf die Frage, warum in Extremsituationen der aufgabenorientierte Führer besser ist.
- die Bewertung des LPC hängt sehr davon ab, wen man kennt, das Maß ist daher anfällig.
 Allerdings wurde das aus diesem Modell entwickelte Führerschafts-Training (Leader Match) relativ erfolgreich. Das
Prinzip ist, daß nicht der Führer geändert wird, sondern die Situationsvariablen.
8.
Konflikte in und zwischen Gruppen
9.
Welche Arten von Konflikten gibt es?
1) Intergruppenkonflikte: schwer lösbar
2) Intragruppenkonflikte: besser lösbar, da mehr Kontakt;
3. Realistic Group Conflict-Theorie von Muzafer Sherif?
- Wettstreit um Ressourcen (siehe auch Robbers Cave Experiment) [Ressource = Taschenmesser und Trophäe]
- Gruppen sind sogar kompetitiver als Einzelpersonen (siehe Insko et al. Prisoners Dilemma Game mit Individuen oder
3er Gruppen:
Die Konkurrenz bei Individuen lag bei 6,6 % bei den 3er Gruppen bei 53,5 %!!!
4.
Theorie der sozialen Kategorisierung von Tajfel?
Tajfel zeigte, daß die bloße Klassifikation ausreichte, um Intergruppendiskriminierung auszulösen  Paradigma der
minimalen Gruppe
5.
Minimales Gruppen-Paradigma?
Tajfel: 1. Gruppe: Paul Klee
2. Gruppe: Wassily Kandinsky
42

Zuweisung von Geldbeträgen; die Identität der aufgeführten Empfänger war unbekannt, die Gruppenzugehörigkeit
war jedoch bekannt;

um Eigeninteresse als Motiv auszuschließen, konnten die Vpn sich selbst in keinem Fall Geld direkt zuteile;
 Obwohl die Vpn durchaus versuchten, bei der Zuteilung fair zu sein, zeigten sie eine konstante Tendenz, den Eigengruppenmitgliedern höhere Beträge zuzuweisen als denen, von denen sie glaubten, sie gehörten zur anderen Gruppe.
Dies traf sogar dann zu, wenn - absolut gesehen - ein Mitglied der Eigengruppe dabei schlechter abschnitt;
Funktion, die Unterscheidung zwischen Kategorien schärfer zu machen und die Unterschiede innerhalb der Kategorien zu verwischen;
kategoriale Differenzierung durch unterschiedliche Geldbeträge.
Welche Charakteristika haben Beziehungen zwischen sozialen Gruppen, welchen Einfluß haben Charakteristika auf
das Verhalten zwischen sozialen Gruppen?
Hier verhalten sich Individuen nicht als einzelne Individuen, sondern als Angehörige oder Repräsentanten einer sozialen Gruppe.
Theorien über das Verhalten zwischen Gruppen postulieren grundlegende Unterschiede zwischen Verhalten zwischen
Individuen einerseits und sozialer Gruppenmitglieder andererseits.
Henri Tajfel Theorie der sozialen Identität S.I.T.
antezedente Bedingung hat nicht das Individum als Akteur, die Konzeptualisierung beginnt mit Annahmen über Charakteristika von Strukturen und Dynamiken des sozialen Kontextes.
Realistic groupconflict:
Ursache von Vorurteilen, diskriminierendem Verhalten, Feindseligkeiten ist ein Interessenkonflikt
2 Gruppen - bilden relativ stabile Intragruppenstruktur heraus
Konkurrenz- und Wettbewerbsspiele - Zunahme von Outgrup-Diskriminierungen
Übergeordnete Ziele - Verträglichkeit der Gruppen
Intergruppenkonkurrenz führt zu erhöhter Solidarität mit der eigenen Gruppe, durch die soziale Identität mit der Gruppe
muß die eigene Gruppe positiver bewertet werden als die fremde Gruppe (erweiterter Selbstwertschutz) Dissonanz wird
durch Abwertung der Fremdgruppe reduziert
Ist wirklich die Konkurrenz Ursache der Intergruppenkonflikte?
Minimales Gruppenparadigma zeigte auf, daß die reine Kategorisierung ausreicht,
Eine Gruppe ist das Ergebnis von Wahrnehmungen, die konsensual von innen und außen zu derselben Kategorisierung führen
Wissen um die eigene Gruppenmitgliedschaft
positive oder negative Bewertung der Gruppenmitgliedschaft
positive/negative Gefühle in Bezug auf die Gruppenmitgliedschaft
Ablaufender Prozeß nach Tajfel, Turner
soziale Kategorisierung
Bsp. Ingroup/Outgroup
soziale Identität
sozialer Vergleich
soziale Distinktheit
6.
Streben nach positiver Identität
soziale Identitätstheorie?
- Wer bin ich? Wer sind wir?
- unser Gefühl der Identität ist eng verbunden mit unseren verschiedenen Gruppenmitgliedschaften.
Tajfel, Turner: Da ein Teil unseres Selbstkonzeptes (Identität) über Gruppenbindungen definiert ist, wird es auch eine
Präferenz geben, diese Eigengruppen eher positiv zu sehen als negativ.
 Tajfel und Turner erweiterten die Theorie des sozialen Vergleichs von Festinger:
Wir schätzen den Wert unserer Eigengruppe durch den Vergleich mit anderen Gruppen ein;
wenn unsere Eigengruppe auf irgendeiner Wertdimension als eindeutig überlegen wahrgenommen werden kann, können wir uns im Licht dieser Vorzüge sonnen.
 positive Distinktheit = Theorie der sozialen Identität
7.
Verlauf von Intergruppenkonflikten?
8.
Bedrohung
9.
Gegendrohung
10. Eskalation (tätliche Angriffe)
oder:
- kleine Diskrepanz
- Eskalation
43
8.
Merkmale und Konsequenzen bei Intergruppenkonflikten?
- Veränderung der Intragruppenprozesse
- Gruppenkonhäsion
- Ablehnung der Außengruppe
- Veränderung der Wahrnehmung: fundamentaler Attributionsfehler = das eigene Verhalten wird lediglich als Reaktion
auf den Gegner interpretiert
Außengruppe: wird homogener wahrgenommen
Innengruppe: wird differenzierter wahrgenommen
9.
Lösung von Intergruppenkonflikten?
1) Übergeordnete Ziele:
konfligierende Gruppen müssen miteinander kooperieren, Sherifs Sommerlagerstudien  gegenseitige Toleranz:
aber: Kooperation darf nicht ihr Ziel verfehlen;
Beiträge der Gruppe sollten sich unterscheiden lassen
2) Revision der Kategoriengrenzen:
- Die vormaligen „Fremdgruppenmiglieder“ werden als gemeinsame Mitglieder einer neuen, größeren Eigengruppe
kategorisiert;
- oder Überschneidung der sozialen Kategorien
3) Die Kontakthypothese:
- Der Kontakt zwischen Gruppen allein, ohne eine gewisse Kooperation im Hinblick auf gemeinsame Ziele, führt nicht
zur Reduzierung, sondern höchstens zur Verschärfung des Vorurteiles.
- Personalisierung von Intergruppensituationen schwächt kategoriale Unterschiede ab;
- günstiger Effekt des Kontaktes mit typischen Fremdgruppenmitgliedern;
10. Gründe für Intragruppenkonflikte?
- Konkurrenz
- Bedrohung
11. Versuch von Deutsch und Krauss? (Bedrohung)
1. Paare von Frauen spielen zusammen, jede als Besitzer einer Spedition
2.
Die Schnelligkeit der Zielerreichung ist ausschlaggebend, den pro Sekunde wird 1 cent vom Gewinn abgezogen.
3.
Auf die schnellste Strecke paßt nur 1 Lastwagen. Die altaernativen Strecken sindn kurvig und zeitaufwendig.
4.
UV: unterschiedliche Bedrohungsbedingungen:
- eine hat nur die Kontrolle über ein Tor zur schnellen Straße
- beide haben ein Tor
- keine hat Kontrolle
keine Möglichkeit der Bedrohung = beide Frauen haben ca. gleichen Profit
nur ein Tor = beide ca. $ 2 Verlust
beide ein Tor = sogar$ 4 Verlust

Erklärung: Die Möglichkeit, andere zu bedrohen, ist bereits eine Basis für einen Konflikt. Die tatsächliche Bedrohung intensiviert ihn dann.
12. Verlauf von Intragruppenkonflikt?
1) Disagreement (Nicht-Übereinstimmung)
2) Konfrontation (Auseinandersetzung)
3) Eskalation (Verschärfung)
4) Deeskalation (Entschärfung)
5) Resolution (Konfliktlösung)  Normale Gruppeninteraktion
13. Reaktionen auf Intragruppenkonflikte?
- den anderen die Menung aufdrücken
44
- Rückzug
- Passivität
- zurückziehen der eigenen Forderungen
- Kompromisse, gemeinsame Lösung des Problems
14. Möglichkeiten zur Reduktion?
- Vertrauen durch offenes Verhalten wieder aufbauen
- Bereitschaft zeigen, durch Beitrag zur Lösung, auch den ersten Schritt tun
- externe Instanz aufsuchen, mit der aber beide Gruppen einverstanden sind.
15. Gefahren von Gruppen?
- Groupthink
- selektive Informationssuche (Dissonanztheorie)
Herunterladen