1 1) Psychologie und ihre Beziehung zur Pädagogik 1.1.) Skizzieren

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1)
Psychologie und ihre Beziehung zur Pädagogik
1.1.)
Skizzieren Sie mindestens drei Bereiche der Psychologie und erläutern Sie ihre
Beziehung zur Pädagogik!
Lernpsychologie:
-Lernen am Modell
Kinder lernen am Verhalten ihrer Umwelt; sie imitieren
-Lernen, indem eine Verhaltensweise gestärkt wird durch eine
Belohnung z.B.
Wir haben die Tendenz, diese Verhaltensweise dann wiederholt zu
zeigen ( das ist auch bei Tieren zu beobachten )
Gedächtnispsychologie:
Denkpsychologie:
Sie befaßt sich mit dem menschlichen, aber auch tierischen
Gedächtnis.
Wir sind nicht in der Lage, Informationen aufzunehmen, solange
wir nicht aufmerksam sind. Darauf sollten sie Lehrer bei ihren
Schülern achten.
Denken kann geschult werden; so z.B. die Syntax der Sprache und das
Vokabular
Wahrnehmungspsychologie: Aufnahme von Informationen
Dabei unterscheiden wir zwischen zwei Aufnahmequellen:
1)
2)
Neuropsychologie:
Augen ( visuelle Aufnahme )
Ohren ( auditive Aufnahme )
Sie beschäftigt sich mit dem System neuronaler Verschaltungen im
Gehirn und im gesamten Körper.
Sie schult die Lese-und Rechtschreibschwäche.
Motivationspsychologie:
Sie befaßt sich mit den menschlichen Motiven und deren Umsetzung orientierend an Befriedigung von Bedürfnissen.
So sollte der Lehrer z.B. immer darauf achten, daß der
Hunger seiner Schüler gestillt wird.
Bei bestehender Interesse ist die Motivation viel höher,
deswegen sollte der Lehrer auch Interesse in den Kindern
wecken.
Emotionspsychologie:
Sie befaßt sich mit den menschlichen Gefühlen. So kann man
z.B. beobachten, daß Kinder freiwillig mehr für ein Fach lernen,
wenn sie den entsprechenden Lehrer auch mögen
All diese Bereiche werden zur Allgemeinen Psychologie zugeordnet, weil sie für alle
Menschen gelten.
1.2.)
Nennen Sie weitere Bereiche der Psychologie, bei denen es mehr um die Unterschiede zwischen den Menschen geht!
2
Persönlichkeitspsychologie: Feststellen der Unterschiede in der Persönlichkeit des
Menschen.
Dabei muß man auch die verschiedenen Kulturkontexte berücksichtigen, die eine wichtige Rolle spielen.
Entwicklungspsychologie:
Wie groß ist der Einfluß der Gene auf die Entwicklung eines
Menschen und wie groß ist der Einfluß der Umwelt?
Lehrer können in diesem Fall nur den Einfluß der Umwelt
beeinflussen.
Sozialpsychologie:
Verhalten von Gruppen und Verhalten zwischen Mensch und Mensch
Testtheorie:
Entwicklung diagnostischer Verfahren, bei denen man sehr viel über
menschliches Verhalten lernt
Klinische Psychologie:
Sie befaßt sich mit Abweichungen von menschlichen
Normverhalten. Wie ist solch eine zu interpretieren und wie
kann man sie heilen?
2.)
Methodische Aspekte
2.1.)
Geben Sie ein Beispiel zu „Selbstverständlichen Ergebnissen der Psychologie“
und erläutern Sie es!
Beispiel:
Durch die Beobachtung von Eltern mit Säuglingen wollte man herausfinden,
Eltern mit ihren Säuglingen während der ersten drei Lebensmonate sprechen.
Ein Ergebnis war, daß sowohl Väter als auch Mütter im Laufe der Zeit immer
sicherer werden und dabei immer mehr Babysprache verwenden.
Wir können jetzt antworten:
1)
2)
3)
4)
Ich hätte dieses Ergebnis sicher so vorhergesagt.
Ich hätte diese Ergebnis wahrscheinlich so vorhergesagt.
Ich hätte wahrscheinlich das Gegenteil vorhergesagt.
Ich hätte sicher das Gegenteil vorhergesagt.
Mit diesen Untersuchungen stellte man fest, wie viele Menschen glauben, empirische
Ergebnisse vorhergesagt zu haben. Man läßt sich sehr schnell in die Irre führen.
2.2.)
Stellen Sie die Beziehungen zwischen Variablen dar!
Bei den Variablen unterscheidet man zwischen veränderbaren und unveränderbaren
Variablen.
Die Beziehungen zwischen solchen Variablen können dabei folgendermaßen aussehen:
Absicht
Art der Beziehung
Art des Vorgehens
1) Erklärung
2) Vorhersage
3) Kontrolle
logisch
zeitlich
kausal
interpretieren
korrelieren
experimentieren
3
zu 1) Interpretation von Beziehungen
Qualitative, interpretierende Forschung ( z.B. Gedichtsinterpretation )
Klare und eindeutige Entscheidungen können beim Interpretieren nicht getroffen werden.
zu 2) Bestimmung korrelativer Beziehungen
Dazu möchte ich einige Beispiele geben:
a)
Die Korrelation zwischen dem Zustand des Elternhauses und schulischer Leistung
beträgt +4.
Das heißt, daß zwar eine positive Beziehung, aber keine kausale Beziehung besteht.
Deswegen ist der Zustand des Elternhauses nicht verantwortlich für die schulischen
Leistungen, er nimmt höchstens ein wenig Einfluß darauf.
b)
Die Korrelation zwischen der Interesse an Technik und der Interesse an Theater und
Ballett bei Jungen beträgt -3.
Das heißt, daß die Chance, daß sich ein Junge, der sich für Technik interessiert gleichzeitig auch für Ballett und Theater interessiert, sehr gering ist.
Negative Beziehung
c)
Die Korrelation zwischen Ordenlichkeit einer Person und seiner Biokenntnisse
beträgt 0.
Das heißt, daß die Ordenlichkeit nichts über die Biokenntnisse einer Person aussagt.
All diese Beziehungen bestehen nicht durch Kausalität!!
Allgemein kann man also sagen:
a)
Korrelation von +1
Aus der Erkenntnis der einen Variablen trifft die zweite sicherlich auch zu. ( Eine Person hat
einen Busen, also können wir sofort erkennen, daß es sich hierbei um eine Frau handelt )
b)
Korrelation von 0
Man kann absolut keine Beziehung zwischen den Variablen erkennen
c)
Korrelation von -1
Aus der Kenntnis der einen Variablen wir die andere ganz sicher nicht zutreffen. ( ein Tier,
daß im Wasser lebt, ist wahrscheinlich nicht in der Luft anzutreffen )
zu 3) Bestimmung kausaler Beziehungen durch Experimente
Unabhängige Variablen:
werden manipuliert
4
Abhängige Variablen:
werden gemessen
Beispiel:
Zusätzliche Lernzeit ( unabhängige Variable ) hat einen positiven Effekt auf
die Behaltensleistung ( abhängige Variable )
Karfundierung:
Beide Variablen können auch gemeinsam auftreten, so daß man nicht
die Ursache der Ergebnisse erkennen kann
3)
Übertragung einiger Forschungsergebnisse aus der
Gedächtnispsychologie auf die Schulpraxis
3.1.)
Wie können Primär-und Rezenzeffekt in der Schulpraxis auftreten?
Das kann z.B. beim Vokabellernen oder auch beim Behalten von anderem Schulstoff
auftreten. Deswegen sollte man die Reihenfolge des zu lernenden Stoffs immer wieder
verändern.
3.2.)
Nenne sie zwei Beispiele für mögliche Interferenzeffekte beim schulischen
Lernen!
1)
Retroaktive Interferenz:
A: Zielinformation: Ergebnisse der Hausaufgabe
B: Interpretation eines neuen Textes
2)
Proaktive Interferenz:
A: Französische Vokabel
B: Zielinformation: Englische Vokabel
3.3.)
Was versteht man unter der Netzplantechnik?
Hier muß der Lernende zunächst die wichtigsten Gedanken/Begriffe des Lernmaterials
identifizieren und deren Beziehung zueinander bestimmen. Die Gedanken werden dann
graphisch als Knotenpunkte, die Beziehungen der Gedanken zueinander als Verbindungslinien
dargestellt.
3.4.)
Zwischen welchen Strukturen unterscheiden Dansereau et al bei der Netzplantechnik?
1)
Hierarchische Struktur
Der Inhalt eines niedrigeren Knotenpunktes ist ein Teil des Gegenstandes, der Idee etc. eines
höheren Begriffs.
Teil-von-Verbindung
Der Inhalt eines niedrigeren Knotenpunktes ist ein Beispiel für die Kategorie von Prozessen,
Ideen etc. eines höheren Knotenpunktes ( KP )
5
Beispiel-für-Verbindung
2)
Kettenstruktur
Der Gegenstand, Gedanke etc. eines KP führt zum Gegenstand etc. eines anderen KP.
Führt-zu-Verbindung
3)
Clusterstruktur
Der Gegenstand etc. eines KP ist analog, gleich etc. mit einem Gegenstand etc. eines anderen
KP.
Analogieverbindung
Der Gegenstand etc. eines KP hat die Eigenschaft, Qualität etc. des Gegenstands etc. eines
anderen KP.
Charakteristisches Merkmal
Der Gegenstand etc. eines KP liefert Evidenz, Fakten, Hinweise etc. für den Gegenstand etc.
eines anderen KP.
Evidenzverbindung
3.5.)
In welche Phasen ist das Problemlösungsmodell des Textlernens ( Körkel und
Hasselborn, 1987 ) unterteilt und warum?
1)
Abklärung des Ziels
Wozu lese ich den Text ?
2)
Planung der Mittel und Strategien
Mit welchen Mitteln und Strategien lese ich am besten den Text, um das Ziel zu
erreichen?
3)
Beurteilung des Ergebnisses der Textbearbeitung
4)
Planung, Bewertung und Durchführung von zusätzlichen Behaltenstechniken
Was kann ich noch zusätzlich machen?
Schüler sollen hierbei lernen, Texte selbständig und zielorientiert zu erarbeiten.
3.6.)
Anhand welcher Fragen können Kinder Geschichten besser verstehen und
behalten?
1)
2)
3)
Fragen zur Hauptfigur ( Wer ist sie, was macht sie... )
Fragen zum Ziel ( Wonach strebt die Hauptfigur, wie will sie das Ziel erreichen... )
Fragen zu den Hindernissen ( Welche Hindernisse muß die Hauptfigur bewältigen und
wie geht sie damit um... )
Fragen zum Ergebnis ( Hat die Hauptfigur ihr Ziel erreicht oder ist sie gescheitert und
warum... )
4)
6
5)
Fragen zum Thema ( Was behandelt die Geschichte... )
3.7.)
Welche unterschiedlichen Mnemotechniken gibt es?
1)
Alphabet lernen mit Hilfe der Geschichtentechnik z.B.
Ein Affe, ein Bär und ein Chamäleon gehen zusammen nach Domberg...
Vokabeln lernen mit der Schlüsselwortmethode
Vorstellungsbilder
Beim Buchstabenlernen z.B. verbessern bildhafte Hilfen das Einprägen der Form des
Buchstaben und die Verbindung mit einem Phonem
2)
3)
4)
Analogiebildung
Vergleicht man den Stromfluß mit dem Wasserfluß, so könnte der Irrtum aufkommen,
der Strom fließt bei einer Leitungsunterbrechung aus der Leitung. Bei der Analogie
eines Menschenflusses durch eine Röhre entsteht dieser Irrtum nicht.
3.8.)
Erläutern Sie das Lernen mit der Lernkartei!
Die Lernkartei besteht aus 5 Kästchen, in die Kärtchen mit dem zu lernenden Inhalt einsortiert
werden. Auf eine Seite des Kärtchen wird das Wort in Englisch geschrieben, auf die andere
Seite in Deutsch. Die Vokabel wird geübt und dann in das erste Kästchen gesteckt. Am
nächsten Tag werden alle Vokabeln des ersten Kästchen bearbeitet. Weiß man eine Vokabel,
wandert das Kärtchen ins nächste Fach, wenn nicht bleibt sie im ersten.
3.9.)
Was kann man mit der Lernkartei lernen und wann kann man mit ihr lernen?
Man kann mit ihr Vokabeln, Wörter, deren Rechtschreibung geübt werden muß, Staaten und
deren Hauptstädte, chemische Formeln etc. im Rahmen der Wochenplanarbeit oder im
Rahmen der häuslichen Arbeit lernen.
4)
Fragen zur Lerntheorie
4.1.)
Zwischen welchen beiden Größen wird bei der Klassischen Konditionierung
eine Verbindung gelernt?
Beim Klassischen Konditionieren lernt das Individuum, auf einen bestimmten Reiz
( 1. Größe ) in der Umwelt mit einem bestimmten Verhalten ( 2. Größe ) zu reagieren.
4.2.)
Beschreiben Sie eine Versuchsanordnung, mit der man eine Klassische
Konditionierung erzeugen kann?
Bei Hunden läuft der Speichel, wenn sie Futter riechen. Bietet man ihnen Nahrung und läßt
dabei ein akustisches Signal ( eine Glocke ) ertönen, so ist festzustellen, daß bei mehreren
Wiederholungen der Speichel auch dann zu fließen beginnt, wenn nur ein akustisches Signal
ertönt, da der Hund mit ihm Nahrung in Zusammenhang bringt.
4.4.)
Beschreiben Sie anhand von zwei Beispielen wie unangenehme und angenehme
Gefühle mit neutralen Reizen verknüpft werden können!
1)
Schüler kommen immer hungrig in die Schule, so daß sie bald das Gefühl haben, daß
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ihnen die Schule unangenehm ist. Das unangenehme Hungergefühl wird mit der
Schule assoziiert.
Schule ist unangenehm
2)
Ein Schüler hat Angst bei einem Test, daraufhin wird ihm übel. Er lernt, daß Test zu
Übelkeit führen.
4.4.)
Was versteht man unter Operantem Konditionieren?
Beim operanten Konditionieren lernt das Individuum, daß auf sein Verhalten eine bestimmte
Reaktion der Umwelt erfolgt. Beispielsweise lernt ein Schüler, daß auf Stören im Unterricht
eine Strafarbeit folgt.
4.5.)
Beschreiben Sie eine Versuchsanordnung, mit der man operante
Konditionierung erzeugen kann?
Eine Katze wird ein einen Käfig gesperrt. Durch Erkunden des Käfigs gerät sie zufällig an
einen Hebel. Dadurch öffnet sich eine Luke, in der ein Napf mit Futter steht. Sie lernt dabei,
daß bei Herunterdrücken des Hebels Futter zum Vorschein kommt und macht diese Handlung
in Zukunft öfter. Man spricht hierbei vom Lernen am Erfolg.
4.6.)
Zwischen welchen beiden Größen wird bei der operanten Konditionierung eine
Verbindung gelernt?
Auf ein Verhalten ( 1. Größe ) erfolgt ein bestimmter Reiz ( 2. Größe ). Der Reiz kann positiv
sein ( man bekommt eine Belohnung für sein Verhalten ), er kann aber auch negativ sein (
man wird bestraft für sein Verhalten ).
4.7.)
Welche drei Argumente sprechen gegen operantes Konditionieren durch
Bestrafung?
1)
2)
3)
Lernen von neuem Verhalten
Freisetzen von vorhandenem Verhalten ( Disinhibition )
Hemmen von vorhandenem Verhalten ( Inhibition )
4.8.)
Schildern Sie Beispiele für positive Verstärkungen und negative Verstärkungen!
Man unterscheidet im allgemeinen zwei Formen von Verstärkung und zwei Formen von
Bestrafung:
Positive Verstärkung:
Wir erhalten etwas Angenehmes:
Ein Kind hat sein Zimmer aufgeräumt und bekommt dafür ein
Eis.
Negative Verstärkung:
Etwas Unangenehmes wird weggenommen:
Ein Kind hat seinen Teller aufgegessen und muß dafür nicht
spülen.
Verstärkung bedeutet demnach eine Positive Reaktion der Umwelt. Das führt zu einer
erhöhten Wahrscheinlichkeit, daß das Verhalten erneut auftritt.
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Bestrafung I:
Wir erhalten etwas Unangenehmes:
Ein Kind hört nicht auf seine Eltern und bekommt dafür
Hausarrest.
Bestrafung II
Etwas Angenehmes wird weggenommen:
Ein Kind klaut seinen Eltern Geld und darf daraufhin nicht mit
auf eine Kinderfreizeit.
Bestrafung bedeutet also eine negative Reaktion der Umwelt. Das führt zu einer geringeren
Auftretenswahrscheinlichkeit des bestraften Verhaltens.
4.9.)
Nennen Sie die Vorteile von Verstärkung und die Nachteile von Bestrafung!
1)
Wird Verhalten bestraft, weiß das Individuum nicht, was es statt des nicht
erwünschten Verhaltens tun soll. Bei Belohnung hingegen weiß man, welches
Verhalten erwünscht ist. Aus diesem Grund sollte man bei Bestrafung zumindest
stets erläutern, welches Verhalten erwünscht ist.
2)
Wenn unser Verhalten bestraft wird, so ärgern wir uns oder wir sind beleidigt und
traurig. In einem solchen Zustand ist unsere Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft
im allgemeinen geringer.
3)
Bestraft ein Lehrer seinen Schüler, so wird er von diesem eher abgelehnt und kann in
Zukunft weniger Einfluß auf ihn ausüben.
4.10.) Wie häufig soll verstärkt werden?
Intermittierende Verstärkung hat sich als die effektivste Form der Verstärkung erwiesen. Das
heißt man verstärkt in unregelmäßigen Abständen, so daß das Individuum dann nicht weiß,
wann die nächste Verstärkung erfolgt und so sein Verhalten immer wieder zeigt.
4.11.) Nennen Sie mindestens fünf wichtige Regeln zur Formulierung von Verhaltensverträgen!
1)
2)
3)
4)
5)
6)
Belohnung sollte bei Erfüllung des Vertrages unmittelbar erfolgen
Verhaltensverträge sollten bewältigbar sein, denn im Vordergrund steht das Erreichen
eines Ziels und nicht der Gehorsam
Anfangs sollten häufig kleine Belohnungen gegeben werden
Das erwünschte Verhalten sollte immer erst nach dem Auftreten belohnt werden
Der Vertrag muß fair sein
Die Vertragsbedingungen müssen klar sein
Diese Verhaltensverträge können zwischen Lehrer und Schüler abgeschlossen werden, um ein
bestimmtes Verhalten in der Klasse zu erreichen.
4.12.) Was versteht man unter Sozialem Lernen = Modellernen?
Beim Modellernen lernt das Individuum durch Beobachtung anderer. Dabei unterscheidet
Bandura ( 1977 ) zwischen 4 Phasen:
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1)
2)
3)
4)
Aufmerksamkeitsphase:
Behaltensphase:
Reproduktionsphase:
Motivationsphase:
Das Verhalten einer anderen Person wird beobachtet
Das beobachtete Verhalten wird gespeichert
Verhalten selbst ausführen
Um dieses Verhalten auch öfters zu zeigen, müssen wir
dazu auch motiviert sein
4.14.) Von welchen Faktoren hängt es ab, ob wir ein bestimmtes Modell auswählen und
welche Verhaltensweisen wir übernehmen?
Die Attraktivität eines Modells ( Person ) hängt ab von:
1)
2)
3)
4)
5)
dem sozialen Status
der Kompetenz
der emotionalen Beziehung zwischen Modell und Beobachter
der erwarteten Verstärkung ( Belohnung des Beobachters ) oder auch der
stellvertretenden Verstärkung ( Belohnung des Modells )
und von der eigenen Leistungsfähigkeit
4.14) Wie kann das Leistungsverhalten von Schülern durch das Verhalten von
Modellen beeinflußt werden?
Ein Modell ohne Ausdauer und pessimistischer Leistungserwartung führt zu weniger
Anstrengung bei den Schülern. Ist das Modell dagegen optimistisch und weist eine große
Ausdauer auf, so steigt auch die Ausdauer der Schüler.
4)
Lehrmethoden
4.1.)
Welche unterschiedlichen Lehrmethoden gibt es?
1)
2)
3)
4)
Unterrichtsvortrag
Unterrichtsgespräch
Diskussion
Einzel-und Kleingruppenarbeit
4.2.)
Wie sollte ein Vortrag vorbereitet werden und welche Argumente sprechen für
und gegen solch einen Unterrichtsvortrag?
Vorbereitung:
Sprechangst überwinden
Thema und Lernziele festlegen
Wissensstand der Zuhörer abschätzen
Vortrag üben!
Argumente dagegen: Passivität der Schüler
keine Anpassung an individuelle Unterschiede
häufig langweilig
Argumente dafür:
Überblick über ein Thema kann gut vermittelt werden
ein guter Vortrag kann Interesse wecken
Einführung in ein neues Thema
Aus diesen Gründen sollte ein Unterrichtsvortrag eingesetzt
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werden!
4.3.)
Aus welchen Teilen sollte ein Vortrag aufgebaut sein?
Nennen Sie zu jedem Teil zwei charakteristische Merkmale!
Ein Vortrag gliedert sich in drei Teile:
1)
Einleitung:
Thema vorstellen und motivieren
Lernziele nennen
Vorwissen aktivieren
Struktur des Vortrages vorstellen
Hier soll das Interesse geweckt werden und ein Überblick über den Vortrag gegeben werden.
2)
Hauptteil:
gut strukturieren und die Struktur den Zuhörern immer wieder verdeutlichen
verständlich vortragen ( durch Beispiele und nicht mit so vielen Fachbegriffen um sich
werfen )
Verwendung rhetorischer Mittel
Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit durch engagiertes Vortragen ( Fragen stellen,
Dias verwenden... )
Das Thema wird hier präsentiert.
3)
Schlußteil:
wesentliche Inhalte zusammenfassen
Lernziele nochmals nennen
Beantwortung von Schülerfragen
Wesentliche Punkte werden abschließend zusammengefaßt.
4.4.)
Nennen und charakterisieren Sie mindestens drei unterschiedliche Arten von
Fragen in Anlehnung an Sommer ( 1981 )!
Bei einem Unterrichtsgespräch sind zum einen die Fragen, die der Lehrer an die Klasse stellt
und zum anderen die Fragen, die die Schüler an Mitschüler oder an Lehrer stellen zentral.
Deswegen sollte man das Formulieren geeigneter Fragen üben. Sommer unterscheidet dabei
folgende Typen der Lehrerfrage:
1)
Wissensfragen
Sie fordern das Wiedergeben oder Wiedererkennen bereits gelernter Fakten.
2)
Denkfragen
Sie können Denkprozessen anregen. Hier unterscheidet man noch zwischen zwei Typen von
Denkfragen: a) Konvergente Fragen ( Es gibt nur eine Lösung )
b) Divergente Fragen ( Sie lassen verschiedene Lösungen zu )
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3)
Gefühlsgerichtete Fragen
Sie beziehen sich auf die affektive Dimension des Unterrichts.
4)
Ablaufgerichtete Fragen
Sie dienen zur Klärung von Problemen des organisatorischen Unterrichtsablaufs.
4.5.)
Welche Regeln sollte der Lehrer beim Fragestellen beachten?
1)
2)
3)
War die Frage eindeutig?
Wurde jeweils nur eine Frage auf einmal gestellt?
War nicht zuviel Information in der Frage enthalten?
1)
2)
3)
Wurde genügend Zeit zum Nachdenken gegeben?
Wurde die Antwort nicht abrupt unterbrochen?
Organisation des Fragestellens
Wurde die richtige Antwort bekräftigt?
4.6.)
Nennen Sie drei Einsatzmöglichkeiten für die Diskussionsmethode!
1)
2)
3)
4)
5)
Meinungsbildung
Übung von Rede-undZuhörfähigkeiten
Förderung des kritischen Denkens
Förderung demokratischer Fähigkeiten
Verändern von Einstellungen und Verhalten
4.7.)
Welche Gefahren können bei Gruppendiskussionen auftreten?
1)
2)
3)
4)
5)
6)
Beeinflussung der Diskussion
Zurückhalten wichtiger Informationen
Verharren bei einem erledigtem Thema
Passivität
ungleiche Aktivität
verletzte Gefühle
4.8.)
Nennen Sie vier Punkte, die bei der Gestaltung von Einzel-und
Kleingruppenarbeit berücksichtigt werden sollten!
1)
2)
3)
4)
5)
6)
Interessante und sinnvolle Arbeitsaufträge stellen
Arbeitsaufträge gut erläutern
Lehrer sollte als Ansprechpartner jederzeit verfügbar sein
Binnendifferenzierung vorsehen
Kontrollmöglichkeiten für Schüler vorsehen
Positives Lernklima schaffen
Die formale Struktur
intellektuell
sozial und emotional
Diese Form von Lehrmethode wird eingesetzt, um Wissen zu erwerben, zu festigen und
anzuwenden.
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4.9.)
Was versteht man unter dem „Wochenplanunterricht“?
Der Wochenplanunterricht ist eine Lehrmethode, bei der das selbständige Lernen der Schüler
im Vordergrund steht. Jeder Schüler erhält einen Wochenplan mit einer Reihe von Aufgaben,
die er in der Woche erledigen soll. Um Binnendifferenzierung zu ermöglichen, gibt es jeweils
noch Zusatzaufgaben für besonders leistungsstarke Schüler oder auch einfachere Aufgaben für
leistungsschwächere. Bei der Gestaltung von Wochenplanunterricht sollte man folgende
Aspekte berücksichtigen:
- Übungsphasen für Wochenplanarbeit nutzen
- Arbeitsecken im Flur oder im Klassenraum einrichten
- vielfältiges Material bereitstellen ( Spiele, Lexika...)
- kontinuierliche Kontrolle der erledigten Aufgaben
4.10.) Welche Aspekte sollten bei der Gestaltung einer Unterrichtseinheit berücksichtigt
werden ( mindestens zwei )?
Erläutern Sie knapp die Lösungswege!
a)
b)
Was will ich vermitteln?
Wem will ich es vermitteln?
c)
Wie sollte ich es vermitteln?
Lernziele formulieren
Vorwissen der Schüler und Schülereigenschaften
berücksichtigen
Lehrmethoden auswählen
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