Der Donauraum – Von der Idee zur Umsetzung Konferenz an der Donau-Universität Krems diskutierte Möglichkeiten und Grenzen der EU-Strategie für den Donauraum Krems (kpr). Hochrangige VertreterInnen der Länder des Donauraums trafen sich am 12. November 2014 in Krems bei der dritten Konferenz zur EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR). Im Fokus der Diskussionen standen der Blick auf die bisherigen Entwicklungen in den Ländern des Donauraums und gemeinsame Forschungsprojekte zur Stärkung der europäischen Integration. Drei Jahre nach Start der EUSDR warfen die internationalen TeilnehmerInnen der Tagung „Von der Idee zur Umsetzung“ auch einen kritischen Blick auf die Verhältnisse in Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft der 14 Donauraumländer. Peter de Martin, Generalsekretär der ARGE Donauländer, bedankte sich bei der Eröffnung der Konferenz insbesondere bei den Veranstaltern, der Donau-Universität Krems und dem Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM). Als Ehrengast begrüßte de Martin unter anderen den tschechischen Botschafter Jan Sechter in Krems. Die anschließende Eröffnung nahmen der Rektor der Donau-Universität Krems, Mag. Friedrich Faulhammer, der IDM-Vorsitzende, Dr. Erhard Busek, und die niederösterreichische Landesrätin Mag. Barbara Schwarz vor. Rektor Faulhammer verwies in seiner Begrüßung auf das Engagement der DonauUniversität Krems für Europa. „Von Anfang an war Europa im Zentrum unseres Handelns in Lehre und Forschung“, sagte Faulhammer. So zählten die Europastudien EURAS und EUROJUS zu den ersten Weiterbildungsprogrammen der Universität. Die Donau-Universität Krems engagiert sich im Rahmen der Donauraumstrategie für die Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen in Ländern des Donauraums und ist unter anderem Mitglied der Donaurektorenkonferenz, der VertreterInnen von mehr als 70 Universitäten angehören. Eine wichtige Drehscheibe der „Danube Rectors’ Conference“ (DRC) bildet auch das am Institut für den Donauraum und Mitteleuropa angesiedelte DRC-Sekretariat. IDM-Vorsitzender Busek erinnerte an die Geschichte des Instituts, das 1953 als Forschungseinrichtung gegründet wurde, um „an jene Geschichte zu mahnen, die sich auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs befand“. Inzwischen hat sich das IDM „zum Advokaten der europäischen Integration“ entwickelt. Trotz der großen Herausforderungen, „bin ich optimistisch über die Gangart der EUDonauraumstrategie und freue mich über die Tatsache, dass die Konferenz an der Universität stattfindet. Denn es braucht den Anschub durch Wissenschaft und Bildung“, so Busek. Weg in die Zukunft erfordert Engagement Die niederösterreichische Landesrätin für Soziales, Bildung und Familie, Mag. Barbara Schwarz, blickte bei der Eröffnung der Konferenz kritisch auf die Disparitäten der Länder des Donauraums, wo hochentwickelte Regionen auf Länder mit großen politischen Instabilitäten und schlechter sozialer Versorgung treffen. Es müsse Priorität aller Beteiligten sein, diese Missverhältnisse auszugleichen und in Bildung und Wirtschaft zu investieren, so die Landesrätin. „Gleichzeitig müssen wir akzeptieren, dass die europäische Integration Zeit braucht“, sagte Schwarz. Enorme Chancen, auch Gefahren Auch Nicht-Mitgliedstaaten sind an der EUSDR beteiligt und haben koordinierende Rollen. Das beurteilte em. Prof. Dr. András Inotai, Forschungsdirektor des Instituts für Weltwirtschaft in Budapest, als eines der positiven Signale im Vergleich mit anderen ähnlichen Initiativen wie etwa der EU-Strategie für den Ostseeraum. Die Donau fließe von West nach Ost, auch das habe eine strategische Bedeutung, so der renommierte Ökonom, der dem Donauraum ein enormes Wachstumspotenzial zuschreibt. Problemfelder sieht Inotai in Bereichen wie Transport, Wohlstand und Zusammenarbeit, wobei die zentrale Frage bei allen Initiativen im Rahmen der EUStrategie für den Donauraum lauten müsse: „Wie kann die Donau-Identität verstärkt und wie kann das mentale Gefälle überwunden werden“, so der Experte. Univ.-Prof. Ing. Dr. Verena Winiwarter, Dekanin der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, betonte in ihrer Keynote die große Bedeutung von Forschungskooperationen im Donauraum als Beitrag zur Stärkung der europäischen Integration. Univ.-Prof. Dr. Viktoria Weber, Vizerektorin der Donau-Universität Krems, sagte zum Abschluss der Tagung, die Arbeit an gemeinsamen Zielen sei eines der wirksamsten Mittel, um Kohärenz zu schaffen und Grenzen durchlässig zu machen. Die DonauUniversität Krems wolle die Donau nicht nur in ihrem Namen tragen, sondern eine aktive Rolle bei der Mitgestaltung der Wissenschaftslandschaft im Donauraum einnehmen. Über die EUSDR Im Dezember 2010 von der Europäischen Kommission und im April 2011 vom Europäischen Rat angenommen, dient die EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR) der Abstimmung gemeinsamer Themen der 14 Teilnehmerstaaten, dazu zählen unter anderem Umweltschutz sowie die Stärkung des Raums durch Nutzung gemeinsamer Wachstumspotenziale. Unter der Patronanz der ARGE Donauländer und mit Unterstützung des Landes Niederösterreich fand 2014 die dritte Konferenz zur EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR) an der Donau-Universität Krems statt. Nähere Informationen zur EU-Donauraumstrategie unter www.danube-region.eu (13.11.2014), 4.539 Zeichen (inkl. Leerzeichen) Bild: 3. EUSDR-Konferenz in Krems, von links: Generalsekretär Peter de Martin (ARGE Donauländer), Vizerektorin Viktoria Weber (Donau-Universität Krems), Geschäftsführerin Susan Milford (IDM), Vorsitzender Erhard Busek (IDM), Landesrätin Barbara Schwarz, Rektor Friedrich Faulhammer (Donau-Universität Krems) und Thomas Ratka (Donau-Universität Krems) (Foto: DUK/Reischer) Das Bild darf ausschließlich für redaktionelle Medienberichte über die Donau-Universität Krems verwendet werden. Die Veröffentlichung ist unter Angabe des Fotonachweises honorarfrei. Rückfragen Dr. Gerhard Gensch Pressesprecher Donau-Universität Krems Tel. +43 (0)2732 893-2575 [email protected] www.donau-uni.ac.at/pr Mag. Dr. Silvia Nadjivan Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) Tel. +43 (1) 319 72 58-24 [email protected] http://www.idm.at