Themen der Sportpädagogik

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Themen der Sportpädagogik
Themen der Sportpädagogik
KOLB
Wie wurde in der Vorlesung der Wert „Freiheit“ charakterisiert und welche Verstöße gegen
diesen Wert wurden genannt?
o Selbstbestimmung: Verfügung über die eigene Person
o Selbstentfaltung: „Streben nach Glückseligkeit“:
o Freie Meinungsäußerung
o Toleranz von weltanschaulichen und religiösen Unterschieden
o Erwerb von Besitz und Status durch eigene Leistung
o Sicherung der individuellen Freiheit durch Gesetze
!!! rücksichtslose Durchsetzung eigener Interessen!!!
Verstoß:
o Machtmissbrauch
o Verfolgung Andersdenkender und Andersglaubender
o Wissenskontrolle und (Presse-)Zensur
o Einschränkung der Bewegungs- und Reisefreiheit
o Verletzung der Privatsphäre
Pädagogische Zielsetzung: Emanzipation: Fähigkeit zur Selbstbestimmung
Wettkampfsport: Konkurrenz
o Konkurrenz im Wettkampf und Leistungsmaximierung
o Selbsterprobung: Austesten persönlicher Grenzen
o Körperlicher Einsatz im Rahmen der Regeln
o Individueller Durchsetzungswille
o Selbstkontrolle eigener Affekte
o Verzicht auf psychische Aggression sowie physische Gewalt insbesondere in
Foulsituationen
Beispiele
o Comeback nach schwerer Verletzung
rücksichtslose Durchsetzung: „Sieg um jeden Preis“!!!
Wettkampfsport: Verstoß
o Ergebnisabsprache, Bestechung
o Nicht-Akzeptierung von Schiedsrichterentscheidungen, „Tätlichkeit“
o Verletzung des Gegners billigend in Kauf nehmen
Beispiele
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o „Skandal von Gijon“
o John Drummond“: Reaktion auf Disqualifikation wegen Frühstarts
o Unbeherrschter Einsatz im Wettkampf
Wie wurde in der Vorlesung der Wert „Gleichheit“ charakterisiert und welche Verstöße gegen
diesen Wert wurden genannt?
o Gerechtigkeit: Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz
o Gleiche Rechte und Pflichten für alle Menschen
o Legitimation der Regierungsgewalt durch demokratische Wahlen
o Geschlechter- und Generationengleichheit
!!!Gleichbehandlung von Menschen mit ungleichen Voraussetzungen!!!
Verstoß
o Ungleichbehandlung von Menschen
o Diskriminierung auf Grund von Rasse, Geschlecht, Weltanschauung, Bsp.:
„Kopftuchstreit“
o „Quoten“ für verschiedene Ethnien und Geschlechter
Pädagogisches Ziel: Fähigkeit zur Mitbestimmung
Wettkampfsport: Chancengleichheit
o Freier Zugang zum Wettkampfsport
o Gleiche Chancen, im Wettkampf zu siegen
o Sicherung der Chancengleichheit durch Wettkampfregeln
o Regelakzeptanz Akzeptierung von Schiedsrichterentscheidungen
Beispiele
o Alters-, Geschlechts- und Leistungsklassen
!!! Ignorieren unterschiedlicher Vorsaussetzungen!!!
Wettkampfsport: Verstoß
o Heimliche Verletzung der Regeln
o Vorteilsverschaffung durch vorsätzliche Missachtung von Regeln und Einsatz
unerlaubter Mittel: Doping, Täuschung, unerlaubte Geräteveränderung,
Geschlechtsumwandlung
o Ausschluss von Athlet/innen auf Grund von Nationalität oder Ethnie
Beispiele
„Notbremse“: Foul vor dem 16-m-Raum
„Schalbe“: Vortäuschen eines Fouls
„Ausländerregel“ und Apartheidpolitik“
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Wie wurde in der Vorlesung der Wert „Brüderlichkeit“ charakterisiert und welche Verstöße
gegen diesen Wert wurden genannt?
o Menschheit als Gemeinschaft
o Humanität und Menschenliebe
o Solidarität in Gemeinschaften zur gegenseitigen Unterstützung
!!!Solidarität nur innerhalb der eigenen Gruppe, Nationalismus!!!
Verstoß
o Unmenschlichkeit
o Verweigerung von Asyl
o Einschränkung von Solidarität, Bsp.: Solidarversicherungen
Pädagogisches Ziel: Solidaritätsfähigkeit
Wettkampfsport: Fairness
o Gegenseitige Achtung innerhalb der Gemeinschaft der Sportler/innen
o Teamgeist
o Respektierung der Gegner
o Anerkennung besserer Sportler/innen und Akzeptieren von Niederlagen
o Bescheidenheit bei einem Sieg
o Gespür für Chancengleichheit: gerechter Ausgleich von unverschuldeten
Benachteiligungen zur Wahrung der Chancengleichheit
o Bereitschaft, andere in die eigene Gruppe zu integrieren
Beispiele
o Beglückwünschen des Gegners zum Sieg
o Ball aus dem Spielfeld schlagen bei Verletzung eines Gegners
o Korrigieren von falschen Schiedsrichterentscheidungen, die den Gegner
benachteiligen
o Warten auf den Gegner nach einem Missgeschick, z.B. unverschuldeter Sturz beim
Radrennen
!!!Außer-Kraft-Setzen des Wettkampfs!!!
Wettkampf: Verstoß
o Missachtung des Gegners als Person
o Benachteiligungen des Gegners als Vorteil nutzen
o Bewusste Ausnutzung von Regeln zum eigenen Vorteil
Beispiele
o Brutales Foulspiel
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Themen der Sportpädagogik
o Angriff starten, wenn der Gegner verletzt am Boden liegt.
Beschrieben Sie das Werterziehungs-Modell
einer Moralerziehung als
Wertübermittlung!
Moralerziehung als Wertübermittlung
o „normative“ Pädagogik
o Ziel: Handeln nach vorgegebenen Werten
o Schüler/innen: Übernahme tradierter Werte
o Methodischer Weg: Vermittlung von Regeln und Werten sowie Kontrolle deren
Einhaltung
o Sportunterricht: Vermittlung sportlicher Regeln
Bsp.: Vermittlung „fertiger“ Sportspiele Sportlehrkraft fungiert als Schiedsrichter
Überwachung der Einhaltung von Regeln Bestrafung bei Regelverstoß
Beschrieben Sie das Werterziehungs-Modell einer Moralerziehung als Entwicklung der
moralischen Urteilskraft!
Moralerziehung als Entwicklung der moralischen Urteilskraft
o "emanzipatorische" Pädagogik
o Ziel: autonome Bewältigung moralischer Konfliktsituationen
o Schüler/innen: Förderung moralischen Urteilsvermögens
o Methodischer Weg: Entscheidungsfindung in Konfliktsituationen gemeinsame
Diskussion über moralische Dilemmatasituationen und Suche nach Urteilsprinzipien
bzw. Lösungen
o Sportunterricht: Initiieren regelungsbedürftiger Situationen Bsp.: Einführung
"unfertiger" Spiele Gemeinsame Diskussion möglicher RegelLösungen und deren
praktische Erprobung schriftliche Fixierung eines gemeinsamen Regelkanons
Im Rahmen der Vorlesung wurden 4 Funktionen beschrieben, die der Körper für
Menschen in modernen Gesellschaften erfüllen kann. Beschreiben und erläutern Sie
kurz eine dieser Funktionen! Gehen Sie dabei auch auf die Probleme ein, die darin
angelegt sind!
1. Körper und Bewegung als Mittel „ganzheitlich“, „authentischer Identitätsgewinnung
über direkte „natürliche“ Erfahrungen
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Themen der Sportpädagogik
2. Köper als symbolisches, soziales Kapital und „Sportivitäts-Zeichen“ zur „jugendlichsportlichen“ Selbstinszenierung
3. Körper als „knappes Kapital und Ressource“ für Gesundheit und
Selbstverwirklichung
4. Körper als „Konsumgegenstand“ und „Marktobjekt“
Körper als ideales, zukunftsorientiertes "Investitionsobjekt" zum Erhalt und zur
Steigerung des Körperkapitals
Um den Körper gruppierter Konsummarkt: "gesundheitssteigernde" Produkte und
Dienstleistungen: Körperpflege, Fitness, pharmazeutische Mittel, körperbezogene
Massenmedien: Men's Health, Fit for fun, etc.!
Problem: Etablierung körperbezogener Verhaltens- und Aussehensnormen!
Nennen und beschrieben Sei kurz die Kennzeichen des Zivilisationsprozesses! Gehen Sie
dabei kurz auf die mikro- und die makrosoziologische Ebene dieses Prozesses ein!
Kennzeichen
o Prozess der Zivilisation ist ungeplant, aber nicht richtungslos
o Richtung ergibt sich aus dem zunehmenden Abstandnehmen vom Körper,
zunächst vom Körper des anderen, dann vom eigenen Körper.
o Im Prozess der Zivilisation kommt es, ausgehend von den Oberschichten, zu
langfristigen
Veränderungen
der
menschlichen
Psychostruktur
und
des
verknüpft
mit
individuellen Verhaltens.
o Veränderungen
des
individuellen
Verhaltens
sind
eng
Veränderungen der Gesellschaft.
o Psychogenese und Soziogenese: enge Beziehung zwischen Individualstruktur –
Sozialstruktur
Mikrosoziologische Ebene/Psychogenese
o Distanzierung vom Körper und dessen Bedürfnissen
o zunehmende Trieb- und Verhaltensregulierung
o zunehmende Affekt- und Gewaltkontrolle
o Anheben der Scham- und Peinlichkeitsschwellen
o Internalisierung äußerer Kontrollen: Transformation von Fremd- in Selbstkontrolle
o Herausbildung der psychischen Instanz des Über-Ich: Gewissen
o Differenzierung der psychischen Struktur
Makrosoziologische Ebene/Soziogenese
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Themen der Sportpädagogik
o Zentralisierung der Herrschaftsformen, Bildung von Machtmonopolen
o Staatenbildung und staatliches Gewaltmonopol
o arbeitsteilige Ausdifferenzierung der Gesellschaft,
Verlängerung und Verdichtung der Interdependenzketten
damit
einhergehend
Welche gesellschaftlichen Funktionen erfüllt der Sport aus Sicht der Zivilisationstheorie?
o Sport ist eine Aktivität in der "Freizeit", eine "Insel" in der Welt tief greifender (Selbst)Disziplin und (Selbst-)Kontrolle!
o Ziel: kontrollierter, räumlich und zeitlich begrenzter, geregelter Aufbau von Spannung
und Erregung in einer "langweiligen" Gesellschaft mit kathartischer Wirkung!
o Risiko: Überschreiten zivilisatorischer Verhaltensgrenzen!
o Sportbezogene
"Erziehung"
und
Sport
als
"Erziehungsmittel":
Vermittlung
gesellschaftlich erwünschter Affektkontrolle und Regelakzeptanz im und über Sport
durch Reglementierung und Überwachung sportlichen Handelns!
o Zivilisierung
„wilder“
Volksspiele,
Entwicklung
moderner
Sportspiele
und
leistungsorientierten Sports!
Nennen und beschreiben Sei kurz die Kennzeichen des Individualisierungsprozesses!
o Verlust und Freisetzung aus traditionalen sozialen wie individuellen Sinn- und
Lebensmustern (Religion, Familie) sowie sozialen Milieus
o Auflösung und permanente Veränderung von Lebens- und Arbeitswelten
o wahrgenommene Unübersichtlichkeit und Bindungslosigkeit, "Leiden" an der
Gesellschaft
o Mensch als Gestalter seines Lebens: Optionenvielfalt und Wahlzwang
o erhöhte Eigenleistung zur Herstellung der eigenen Biographie
o Körper als letzte persönliche "authentische" Gewissheit im Leben, aus der
überzeugend Sinn geschöpft werden kann!
o zunehmende Thematisierung der "Ressource" Körper
o
Konjunktur des Körpers und körperorientierter Bewegungsfelder
Erläutern Sie das Phänomen der „paradoxen
Gleichzeitigkeit des
Ungleichzeitigen“ im Hinblick auf den Körper in modernen Gesellschaften!
„Verschwinden
und Wiederkehr“ des Körpers; paradoxe „Gleichzeitigkeit des
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Themen der Sportpädagogik
Ungleichzeitigen“; Gleichzeitigkeit von Körperdistanzierung und aufwertung
a)
„Entkörperlichung“ sozialer Systeme
„Verdrängung“ und „Stilllegung des Körpers
Zunehmende "Entkörperlichung" gesellschaftlicher Prozesse, z.B. von
Arbeitsprozessen, gesellschaftlicher Kommunikation,ect.
b)
Thematisierung des Körpers im sozialen System „Sport“
Aufwertung und moderne „Nutzung“ des Körpers
Versportlichung“ der Gesellschaft gesellschaftliche Modernisierungs- u.
Individualisierungsprozesse
„Sportivität“, Fitness, Erlebnis, Gesundheit, Spaß als gesellschaftliche Leitwerte
„Entsportlichung“ des Sports Ausdifferenzierung des Sportsystems und veränderte
Bedeutungen des Körpers
Körper- und Bewegungs-„Szenen“ -Fitness-Sport, -Gesundheitssport, -Abenteuerund Extremsport, -Erlebnissport, etc.
KLEINER
Erörtern der Begriffe
Kind bzw. Kindheit und Grundfragen dazu (S. 61ff)
Kindheit gelebte Wirklichkeit, aber auch Projektionsflächen vielfältiger
Wunschvorstellungen, nicht objektiv beurteilbar; Kindheit steht für eine bessere Zukunft;
Kindheit ist eine Erfindungen der letzten Jahrhunderts daher existieren eine Vielzahl an
Begriffen und Definitionen, z.B. Säugling, Kleinkind, Teenager, Jugendliche, Stadtkind,
Landkind,, Fernsehkindheit, Zukunftskindheit, Jeder Mensch bleibt, solange er lebt, Kind
seiner Eltern; Charakterisiert als Menschen am Anfang ihres Lebens (Herzka) oder
Leben im Anfangsstadium (Montessori), Neulinge in der Welt (Doehlemann),
Definition:
o Kindheit ist die erste Phase im Lebenszyklus
o intensive Entwicklungsphase mit starken physischen und psychischen
Veränderungen
o von kulturellen, gesellschaftlichen und sozioökonomischen Einflüssen Abhängig
o formbarer Lebensabschnitt mit einem sehr individuellen Verlauf
Grundfragen:
o Ist das Kind ein kleiner Erwachsener oder der Erwachsene ein groß gewordenes
Kind (Kind kein Miniaturerwachsener und kein Zwangsaufenthalt, qualitative und
quantitative Unterschiede, Erwachsene und Kinder haben ihre eigenen
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Themen der Sportpädagogik
Gesetzmäßigkeiten bilden Subkulturen, Rousseau: Erwachsene als Erwachsene
sehen und Kind als Kind sehen)
o Ist das Kind ein aktiver Erkunder oder ein passiver Empfänger
o Ist Kind ein Bündel von Elementarprozessen oder ein integriertes Gesamtsystem
(KD ist zukunftsorientiert, Spieltrieb, braucht soziale Kontakte zu peer group und
Eltern, Bewegungsdrang, braucht Zeit)
o Ergebnisse kindlicher Entwicklung stärker von Erbfaktoren o. Umwelteinflüssen
bestimmt
Zentrale Thesen
zum Kinderhochleistungssport (S. 64)
o Kinderhochleistungssport wird kontrovers gesehen und diskutiert
o Kinderhochleistungssport ist keine heile Welt und fordert versch.
Wissenschaftsdisziplinen zur Stellungnahme
o Bis 80er vorrangig normative Setzung und theoretische Erwägungen der
Stellungnahmen über Gefahren u. Chancen, ab 90er eher die Frage ob die Kosten
der Jugendlichen für den Sport fordert, pädagogisch Verantwortbar sind (vor
Verletzungen geschützt werden)
o Ausgangspunkt pädagogischer Erkenntnisse ist die Erziehungswirklichkeit
o Kinder werden in diesem System instrumentalisiert was dem Postulat der
Selbstbestimmung widerspricht
o Daher auch die Vermutung das Kinderhochleistungssport verschwindet
o Kinder und Jugendliche im Hochleistungssport eine Gruppe die eine
Entwicklungsabschnitt durchlaufen, daher ist die Pädagogik auch zuständig
Forderungen an den Kinderhochleistungssport (min 5) (S. 65-66)
o Berücksichtigung der kindlichen Eigenarten und Bedürfnissen sowie theoretische
Bedingungen des Kindseins
o Modere Einstellung von Kindheit darf mit Engagement von Kindern im Sport nicht in
Konflikt kommen
o Interesse an Steigerung der Leistung darf kindes- und entwicklungsgemäße
Gestaltung nicht überlagern
o Pädagogische Verantwortung der Erwachsenen muss zum tragen kommen
o Kind und Eltern müssen vor Laufbahn über das System aufgeklärt werden
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Themen der Sportpädagogik
o Vielseitige, ganzheitliche und individuelle Persönlichkeitsentwicklung auch in
außersportlichen Bereich möglich. Umfassendes pädagogisches psychologisches
und soziales Betreuungsangebot
o Zur zunehmenden Selbstbestimmung erziehen (Selbstsicherheit und
Selbstständigkeit)
o Keine Nachteile in der schulischen oder sozialen Entwicklung
o Trainer fundierte pädagogische Ausbildung
o Konsequentes kontrollieren von Leistungssport mit Kindern
Kinderhochleistungssport aus ethischer Sicht (S. 70ff)
Relativ junges Thema in der Sportethik; Zur sorgfältigen Differenzierung bieten sich zwei
einer lebenszeitspezifischen Ethik an:
1) implizit pädagogischen Ethik
In nicht ethischen Einzelwissenschaften (Medizin, Trainingswissenschaften, Soziologie,
Pädagogik) latent eingelagert und ein konstitutiver Bestandteil derselben ist, d.h.
Disziplin die ihre Wertefreiheit und Objektivität eigentlich schätzen, also ihren
unethischen Status, wenn es um den Kinderhochleistungssport geht wird Zurückhaltung
abgelegt. Sportmedizin (verhält sich nicht in ethischer Hinsicht nicht wertneutral) auf
Gesundheitsmoral ausgerichtet, dabei ist letzte Gewissheit von Geboten nicht garantiert.
Da es sich um Ermessensfrage handelt. Vertreter der Trainingswissenschaft sehen KHS
unterschiedlich. Psychologie rückt von Wertefreiheit ebenfalls ab (erkennbar durch
Begriffe wie sollen, dürfen) ebenfalls die Soziologie die Humanität des KHS anhand der
persönlichen Identität beurteilt; Vor allem die Pädagogik treibt die Moralisierung des
KHS am offensivsten an. KHS im Kontext einer pädagogischen Ethik.
2) explizit pädagogischen Ethik
verfolgen ein ethisches Interesse; Sind durchgängig normativ und verfahren
unterschiedlich kritisch, ist eine Stellvertreter und Sekundarethik weil von den
betroffenen nicht selbst gestaltet. Als Individualethik stellt sie das Wohl des einzelnen
Heranwachsenden in den Mittelpunkt. Systematische Analyse fördert folgende
Strukturelemente zutage:
1) Pädagogische Ethik nicht ohne Grundsätze, meth. Verfahren, Tugenden und Werten
auskommen
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2) Heterogenität wird verstärkt durch unterschied. Kindheitsverständnis in einzelnen
Ethiken. Bilder was Kinder sein sollen und sind, bestimmen die pädagogischen
Ethiken.
3) für pädagogische Ethiken ist ein Bildungs- und Erziehungsverständnis notwendig
4) Traditionsbedingtheit (wechselvolle Geschichte die sich nicht ignorieren lässt) als
Strukturmerkmal und wird zur ethischen Legitimationsinstanz
5) ihr Anwendungsbezug; formulieren von situationsrelevanten Maßgaben die
konkretisiert werden, dadurch tritt Pragmatik ein die unersetzbarer Zweig der Ethik ist.
6) ihrer jeweiligen Bewertung von normativen Ethiken; ausgehend von bestimmten
Wertpräferenzen
Beitrag der Pädagogik
Initiativen)
zu humanen Kinderhochleistungssport (Maßnahmen,
Pädagogik ist außer Stande die Lücke zwischen Idealität und Realität zu schließen,
wegen ihrer anhaftenden Ungewissheit kein Garant für moralisch sauberen KHS. Sie ist
ein Konstrukt wie die Kindheitsmodelle die einen fordern den Ausstieg, andere die
Beibehaltung des KHS. Die Ethik wird zur Verantwortungsethik da immer die Folgen in
betracht gezogen werden. Kurz fordert mit Hilfe von bildungstheoretischen u.
anthropologischen Kriterien einen humanen Leistungssport. Pädagogik treibt
Moralisierung des KHS am offensivsten voran; Vielseitige, ganzheitliche und individuelle
Persönlichkeitsentwicklung auch in außersportlichen Bereich möglich; Umfassendes
pädagogisches psychologisches und soziales Betreuungsangebot; Zur zunehmenden
Selbstbestimmung erziehen (Selbstsicherheit und Selbstständigkeit); Keine Nachteile in
der schulischen oder sozialen Entwicklung
Konzepte in der Bewegungs- und Sportpädagogik
1. Geben Sie einen vergleichenden Überblick über Hauptströmungen der Pädagogik! Erörtern
Sie, wofür die einzelnen Ansätze im Sport sensibilisieren können!
2. Erörtern Sie die wesentlichsten Unterschiede zwischen dem Konzept eines „normativen“
Pädagogikansatzes und eines „empirischen“ Pädagogikansatzes!
3. Zur Positionierung des „gesellschaftskritischen Pädagogikansatzes (der Pädagogikkritik, der
Antipädagogik; Ivan Illich): Nennen Sie einige Aspekte die dieser Ansatz an unterschiedlichen
Institutionen kritisiert und welche Lösungskonzepte angeboten werden!
4. Welcher Erziehungsbegriff liegt einem „tiefenpsychologisch orientierten Pädagogikansatz“
(Alice Miller) zu Grunde? Zeigen Sie auf welche Bedeutung dieser im System Erziehung und
Schule hat!
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Themen der Sportpädagogik
Normative Pädagogik (Heitger, Lassahn).allgemein überzeitlich geltender
Sollensanspruch daher formal. Jedes Sollen hat Aufgabencharakter daher die Frage wie
realisierbar (kein Rezeptdenken); Letztlich ist Gewissen der Ort wo Konkretisierung von
Normativität stattfindet, Gewissen nie inhaltsleer, sondern immer auf Wissen bezogen;
Pädagogik soll Hilfeleistung bieten wie, überzeitlich gültiges Sollen klarlegen,
Gesamtsituation in der pädagogische Praxis wirkt erfassen, päd. Ziele für konkrete
Situation entwerfen. Funktionale Erziehung = Sozialisation (unbeabsichtigt); Intentionale
Erziehung = beabsichtigte Führung eines Menschen; Problem: Gleichwertigkeit von
Lehrer und Schüler; Sensibilisiert für: Sport in Vorhof der Erziehung, Legalität u.
Moralität, überzeitliches Sollen ist der Vernunft zugänglich, es gibt überzeitliches Sollen
Empirischer Ansatz: (Brezinka) Wodurch unterscheiden sich erzieherische Handlung
von anderen?; Bei Erziehung geht es darum das „Innere“ des Kindes zu determinieren;
Erziehung muss als Tatsache beschrieben werden, Problem daher ist, dass
Bedingungen für das erreichen von Erziehungszielen erforscht wird; auf empirische
Methoden beschränkt; Aufgabe Ziele oder Zwecke der Erziehung zu erforschen nicht
anzuwenden; Sensibilisiert für: Reduktion auf empirisch fassbare, Ziele, normen Werte
empirisch nicht begründbar, Ideologie nicht als Tatsachenwissenschaft; Werturteile u.
normative Sätze als solche gekennzeichnet
Tiefenpsychologischer Ansatz: (Alice Miller) Psychische Probleme lassen sich auf
frühkindliche Traumatisierung zurückführen  was Kind passiert kommt später wieder
zurück; Kind rächt sich in späteren Jahren; kann Kind in ersten Jahren biegen, strafen –
Kind rächt sich nicht; Stummheit Signal für Wirksamkeit der Erziehung; schwarze
Pädagogik: sind Techniken früherer Konditionierung zu verstehen; Lügen, Ängstigung,
Manipulation sind Mittel der Unterdrückung; Ziele: Achtung vor Kind und seinen
Rechten; Toleranz gegenüber seinen Gefühlen Bereitschaft von ihm zu lernen;
Sensibilisiert für: Bedeutung frühkindlicher Erfahrungen, Kinder haben Recht auf
Befriedigung motorischer Bedürfnisse, Übertragung, Projektion
Befreiender Pädagogikansatz: (Freire) Unesco Experte für Bildungsfragen;
Alphabetisierungsprogramme; Erziehung ist niemals neutral; Generative Themen und
Dialoge; Problemformulierende Methoden (Bewusstseinsbildung, was ist Problem zuerst
Hunger stillen, dann lernen,…); Auflösung Lehrer-Schüler-Widerspruchs durch
Schülerlehrer; Sensibilisiert für: Qualität der Lehrer-Schüler Beziehung,
Problemformuliernde Methode als Lösung
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Themen der Sportpädagogik
Gesellschaftskritischer Ansatz: (Illich) Kritik an Institutionalisierung von Werten (Kirche
für Religion, Schule für Bildung)dies führt zu geistigen Umweltverschmutzung, sozialer
Polarisierung und psychologischer Impotenz; Schule entwickelt Eigendynamik die sich
von ursprünglicher Idee wegentwickelt, sogar konträr; Schule löst auf Gesellschaft eine
bildungsfeindliche Wirkung aus; Gleiche Bildungschancen nicht mit Schulpflicht gleich
zusetzen; Anregung Bildungsgutscheine, Sensibilisiert für: Qualitätskontrolle als
Chance; Schüler bringen bereits motorische Kompetenz mit; wichtigsten Dinge lernt
man nicht in der Schule
5. Geben Sie einen vergleichenden Überblick über Konzepte der Bewegungs- und
Sportpädagogik (z.B. Robert Prohl, Eckhard Meinberg)!
Maßstab der Differnenz der Konzepte der Sportpädagogik sind verschiedene
Zugangsweisen zum Konstitutionsproblem der Diszpilinen. Orintieren sich an
bestimmten Grundsätzen und verschiedenen Forschungsmethoden.
Meinberg: versucht Aufgrund der Vielfalt vorherrschender Theorien eine
Kategorisierung die wie folgt aussieht.
Anthropologische Sportpädagogik:
An traditionelle Theorie der Leibeserziehung ausgerichtet, scheint mit herkömmlichen
Theorien der Leibeserziehung eng verwandt; Verschränkung von anthropologischen und
bildungstheoretischen Vorstellungen bevorzugt wird eine implizierte Anthropologie;
sportpädagogische Konzepte lassen sich oft an jeweils bevorzugten Methoden ablesen
z.B. empirische Methoden, Mensch – Tier vergleich, ideologiekritische Versionen;
Entwicklung entscheidend von Art und Weise ihrer Rezeption abhängig; begreift sich als
deskriptive und normative Handlungswissenschaft.
Kommunikative Sportpädagogik: Sammelbezeichnung für Konzepte die Wirklichkeit von
Sport mit Leitbegriffen wie Kommunikation, Interaktion, Identität; Herkunft aus
unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen und philosophische Theorien; eignet sich zur
Erläuterung wichtiger Konstruktionsprinzipien; Übernahme von Forschungsmethoden
aus kommunikativen Theoriebildung; Zwei Hauptformen: einlineare (rezipiert eine
bestimmte fremde Theorie) und mehrdimensionale (nutzt zahlreiche unterschiedliche
Theoriestücke); inhaltliche Ausrichtung auf die Beschreibung, Erklärung des
Zusammenhanges von Spiel, Sport und Unterricht, Erziehung; beschränkt sich auf
Darstellung des sportlichen und spielerischen Bewegungshandelns; Vorliebe für die
Alltagswirklichkeit
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Themen der Sportpädagogik
Szientifische Sportpädagogik: Hintergrund die „realistische Wende; junge Wissenschaft
die keine strenge empirische Tradition hat; versteht sich als erfahrungswissenschaftliche
Sozialw., daher wenig Fundament und zu wenig selbstkritische Analyse.;
Bewegungshandlungen für szientifische Sportpädagogik insoweit von Bedeutung, las es
sich quantifizieren, messen, und erklären lässt; zeigt auf das sportpädagogische
Denkform einem Rationalitätsbegriff verpflichtet ist, der sein Vorbild in der
Naturwissenschaft hat und auf Wertefreiheit ernst nimmt; legt Wert auf Erkenntnisideale
der Exaktheit, Objektivität und kausalen Beziehungen; auf Beobachtung, Befragung,
Experiment wird hochgeschätzt, es besteht eine Verknüpfung zw. Theorie und
Methodologie
Sythemteoretischer Ansatz: nach Luhmann (Anspruch alles mit System zu erklären);
Schnittpunkt zwischen Pädagogik, Sporttheorie und Systemtheorie; Neben Allg. auch
spez. Ansätze; Anwendungsbereiche reichen von sportlichen Bewegungshandeln,
Bildung, Erziehung, Lernen; Gedanke der Komplexitätsreduktion wichtige Rolle, rüttelt
an Vorurteilen
Systematisierung nach Jürgen Funke- Wieneke: Von der Praxis ausgehend 4
maßgebliche Antworten:
o Wirkungen des Sportreibens wertfrei mit empirischer Methodik nachprüfbar und
Erkenntnisse in Erziehungstechnologie einbringen
o Erziehungsbedürftigkeit differenziert nach Lebenswelten von Menschen in
Hinblick auf eine Norm um festzustellen was bewegungserzieherisch getan
werden soll
o Pädagogische Inszenierung auf Ebene der personalen Interaktion und des
geselsschaflichen Umfeldes
o Philosophische Sinnorientierung für Fragen der Praktiker mit hermeneutischen
und beschreibenden Methoden
Systematisierung nach Robert Prohl: Als Integrationswissenschaft skizziert, deren
Aufgabe in der Begründung (=Philosophie), Orientierung (= allgm. Pädagogik), Prüfung
(=Sportwissenschaften)und Beratung(=Sportdidaktik) des Handelns im Rahmen der
Bewegungskultur besteht.
Auf Grundlage der klassischen Einteilung nach Herbart sind 3 Perspektiven der
Sportpädagogik zu unterscheiden:
1. Problemgeschichtliche Perspektive: historische Entwicklung; Frage nach dem
WOHER
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Themen der Sportpädagogik
2. Bildungstheoretische Perspektiven: Frage nach dem WOZU (Sinn und Orientierung
des Handelns)
3. Erziehungswissenschaftliche Perspektive: Erhebung von Tatsachen der
Bewegungskultur; Frage nach dem WARUM
Erörtern Sie Begriffe: Norm, Wert Ethik, Moral + Beispiele
Norm (lat. Norma): aus Antike (Winkelmaß beim Bauen); handlungsleitend, treten in
Form von Handlungsanweisungen auf; jedes Sollen verweist auf Wert aber nicht
umgekehrt; von außen aufgestellt, untrennbar mit der Frage der moralischen Richtigkeit
verbunden; Beispiel: nicht dopen
Wert (lat. valor): entstammt aus Nationalökonomie; mehrere Definitionen; übergeordnete
Grundsätze auf deren Basis das Leben in einer sozialen Gemeinschaft geordnet
strukturiert u. geregelt wird; nennt man die zw. Einem Gegenstand und einem Maßstab
durch den wertenden Menschen hergestellte Beziehung; unterscheiden sich im
ethischen Sinne von Normen; sind was wir hochachten, Grundlegung für unsere
Meinung, unsere Wahl, gibt unseren Entscheidungen den Rahmen; nicht notwendig, an
den Anspruch gebunden moralisches Sollen zu begründen; Beispiel: Fairness
Ethik: hat mit menschlichen Handeln zu tun, das Anspruch auf Moralität hat; versteht
sich als Wissenschaft von moralischen Handeln beschäftigt sich mit dem Maß sittlicher
Normierung; Beispiel: Ist Kinderhochleistungssport vertretbar?
Mora (lat. Moralis, Sitte): individueller Wert; Normvorstellungen für Praxis mit teilweisem
Allgemeinheitsanspruch; moralische Urteilsfähigkeit auf Basis verinnerlichter Werte;
kann nur vom Standpunkt einer best. Moral aus beurteilt werden (z.B. christliche)
Beispiel: keinen Neid bei Niederlage sondern Gewinner gratulieren
Zusammenhänge zw. den
Dimensionen „Sportliche Aktivität“ + „Wertsystem“
Anhand einer Stichprobe von SchülerInnen (16-19 Jahre) wurde Frage untersucht, ob
Ausmaß sportlicher Aktivität Einfluss auf die Bedeutung von Werten hat; Bei Zunahme
der sportlichen Aktivität nimmt die Wichtigkeitsbeurteilung der Werte Gesundheit,
Leistung und Körper zu. Toleranz und Fairness nehmen an Bedeutung ab. Die
Wertebereiche Pflichterfüllung, Hedonismus, Gesundheit, Leistung, Materialismus und
Körper unterscheiden sich je höher der Grad der sportlichen Aktivität ist.
Geschlechtsspezifische Unterschiede auf allen Niveaus sportlicher Aktivität und für
Vielzahl von Wertebereichen nachweisbar. Materialismus, Hedonismus,
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Themen der Sportpädagogik
Konservatismus, Mehrbedeutung bei Schülern sowie, Werte wie Gesundheit, Fairness,
Toleranz, Leistung und Körper und z.T. Pflichterfüllung für Schülerinnen wichtiger sind.
Wichtig: Es konnte ein neg. Zusammenhang zw. Leistung und Toleranz bzw. Fairness
nachgewiesen werden, wobei der Wert Leistung mit den Niveaus sportlicher Aktivität
zunimmt.
These von den 2 Moralen (S 36ff)
Gilligans These der 2 Moralen traf auf breite Zustimmung und auf heftige Kritik.
Ausgangspunkt waren empirisch fundierte Rekonstruktionen der Entwicklung der
moralischen Urteilsfähigkeit. Demnach befinden sich Frauen auf einer 6-teiligen
Moralskala auf der Stufe 3, das bedeutet Erwartungen von Menschen, die einem nahe
stehen bzw. an bestimmte Rolleninhaber gerichtet sind, zu erfüllen. Männer stehen auf
der Stufe 4: wichtig ist es Pflichten, die man übernommen hat zu erfüllen bzw. Gesetze
zu befolgen und seinen Beitrag zur Gesellschaft, Gruppe oder Institution zu leisten.
Empirisch wurden 2 moralische Orientierungsmuster gefunden: das eine zentriert auf
persönliche Anteilnahme und zwischenmenschliche Beziehung, das andere auf
Pflichterfüllung in Institutionen. Diese unterscheiden sich in inhaltlicher und formaler
Hinsicht und zogen heftige Diskussionen nach sich. Daraus ergaben sich zwei
theoriestrategische Reaktionen; Eine bestand dann, Differenzen in beiden Moralischen
Orientierungen durch Unterschiede im Inhalt der moralischen Konfliktsituationen, durch
Unterschiede in spez. Anwendungsbereichen, die andere, sie durch individuelle o.
gruppenspez. Unterschiede in der Zugangsweise zu moralischen Konflikten.
Wertewandel und mögliche Auswirkungen auf die Stellung von Bewegung und
Sport (S42ff)
Wertewandel zunächst paradox (wenn Wert sich wandelt per Definition keinen Wert
mehr); sind neue Bewegungsangebote bloß Ergebnis eines intensiven
Kulturaustausches oder eines Wertewandels. Die Einen (Heinemann) sehen einen
dramatischen Wandel der Wertstruktur, die anderen (Hentig) sehen nur eine falsche
Diagnose und eher einen Wandel in der Bewertung der Werte.
Somit kommt es im Sport:
o Ausdifferenzierung des Sports; Potenzierung der Komplexität;
o Hohe Einstufung des Sports in der kulturellen Werteskala
o Wandel der sportlichen Inhalte
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Themen der Sportpädagogik
o Veränderte Mitgliederstrukturen in Sportvereinen
o Motive des Sportes werden vielseitiger und differenzierter
o neue Körperkultur und neues Körperverständnis
o Abwertung pflichtethischen Handelns; Kommerzialisierung; Professionalisierung
Wertewandel wird interpretiert einerseits als individuell lebensgeschichtliches
Phänomen, andererseits als gesellschaftlich- kulturelles Phänomen. Für die Erklärung
der Veränderungsprozesse des Gesamtsystems Gesellschaft können 4 Positionen
unterschieden werden:
1. Werte ver- bzw. zerfallen (Zunahme an Wohlstand, pessimistische Haltung)
2. Wertesubstitution ( Wertewandel als ein Nullsummenspiel zw. materialistischen Pol
und postmaterialistischen Pol.
3. Werteakkumulation (Wertorientierung nicht aufgegeben, nur durch weitere/ andere
ergänzt;
4. Wertepluralisation: Zusammenfügen unterschiedlicher Dimensionen
Macht Sport moralisch, Stellungsnahme?
Ergänzung zu Frage 2:
Studien zeigen dass der schulische Sport und Freizeitsport einen wesentlichen Einfluss
auf moralisches Bewusstsein und das Handeln der Schüler hat. In der Literatur wird
einer Zunahme aggressiver Handlungsorientierung und eine Abnahme sozialer
Orientierung angeführt, jedoch gibt es hier sehr divergierende Meinungen. Wichtig dabei
auch das Kriterium der Selektion bestimmter Werte und die Auseinandersetzung mit den
theoretischen Ansätzen dieser. Die sozialen Erfahrungen im Sport sind unterschiedlich
zu denen zu denen in anderen Freizeitbereichen. Die Ausübung bestimmter
Freizeitaktivitäten bleibt ohne Einfluss auf die Präferenzmuster allg. Wertehandlung.
DIKETMÜLLER
Welche Bedeutung haben Schulerinnerungen für das künftige Handeln von
Leibeserziehern bzw. Sportwissenschaftler und wie können Schulerinnerungen in die Ausbildung
integriert werden?
Schulerinnerungen in der Lehrerbildung:
Idee: den biografisch-persönlichen Aspekt unterrichtlichen Handelns aufgreifen
Ziel: Schüler in ihrem Verhalten Lehrern gegenüber besser begreifen
 „Ob und wie ein Lehrer seine Schüler versteht, dürfte im Wesentlichen davon
abhängen, welche Art von Schülern er selbst einmal war.“ (Grundke, 1980)
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Themen der Sportpädagogik
Nach Alfred Adler:
Erinnerung ist mehr Konstruktion als Reproduktion
-
Erinnerung ist immer Interpretation und daher Produkt des biografischen
Lebensprozesses
-
Es geht um subjektives Erleben. nicht um real nachprüfbare Wirklichkeiten.
-
radikal subjektiver Standpunkt wird eingenommen
Für künftiges Handeln der lehrenden Person ist wichtig:
-
wie die Ereignisse erlebt und verarbeitet wurden
-
zu welchen Sichtweisen und Handlungstendenzen sie geführt haben
Methode:
-
Seminare in der Lehrerbildung
-
früheste Schulerinnerung
-
Bericht über allg. Einstellung zur Schule
-
Auswertung und Reflexion
-
Bezug zum Hier und Jetzt im Seminaren herstellen
Nennen und beschreiben Sie die 3
Wissensformen in der Kasuistik (nach
Stadler), die das (professionelle) praktische Handlungswissen kennzeichnen und formulieren
Sie Konsequenzen für die Lehrerausbildung unter Berücksichtigung der Zielsetzungen der
Kasuistik!
WISSEN – IN – DER – Handlung:
-
Routinewissen
-
reaktiv-instinktiv, reaktiv-habituell
-
geringer Bewusstheitsgrad, Schwierigkeiten in der Verbalisierung der Inhalte des
Wissens
-
„überlebenswichtig“ bei Handlungsdruck und widerstandsfähig gegenüber
Veränderung
REFLEXION – IN – DER – Handlung:
-
kurzzeitig bewusste Deutung zwischen situativer Reizsetzung und der darauf
folgenden Aktion
-
rasches Pendeln zwischen Aktion und Reaktion in der Handlung
REFLEXION – ÜBER – DIE – Handlung:
-
Unterrichtsdokumentation (Verschriftung)
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Themen der Sportpädagogik
-
Hinaustreten aus dem Handlungsfluss
-
Wissen wird analysierbar, mittelbar …
-> Kasuistik will dokumentieren, interpretieren und experimentieren
Konsequenzen für die Lehrerausbildung:
-
professionelles Wissen zwischen Alltagswissen und wissenschaftliche Wissen
-
Lehrer als „forschende Lehrer“
-
gegenseitige Unterrichtsbesuche
-
fächerverbindender Unterricht
-
kritische Freunde (zeitweilige externe Berater)
Nennen und beschreiben Sie verschiedenen Momente didaktischen Theoretisierens nach
Schierz!
a) Identifikation von Unterrichtsproblemen: WAS-IST?
-
Frage nach dem BEDEUTSAMEN
-
Aufmerksamkeit darauf, was nicht erwartet, sofort erklärbar, diffus usw. ist
b) Dokumentation identifizierter Unterrichtsprobleme: WIE-WAR-ES?-Beobachtungen
-
schriftliche Beschreibungen (Reduktion)
-
Rekonstruktion aus der Erinnerung
-
subjektive Wahrnehmung „ALS-WAS?“ ZIRKULARITÄT von Rekonstruktion und
Interpretation
c) Interpretation dokumentierter Unterrichtsproblem:
-
Interpretation als Explikation des MITERLEBENS (eigene Erlebniswelt bestimmt,
WIE wir uns in einzelne Personen des Textes hineinfühlen)
-
Interpretation als Explikation von ZWECKEN und MITTELN (Methode des
praktischen Schlusses = Rekonstruktionsschema: Versuch [post ex actu] zu
erklären, warum der Handelnde wohl meinte, dass eine Handlung getan werden
musste)
-
Interpretation als Explikation von KONTEXTEN (sozialer Kontext als Basis;
Vorverständnis über konventionelle Regeln, die das Handeln der Subjekte
mitbestimmen)
-
Interpretation als Explikation von BEURTEILUNG (Unterrichtsprobleme zu
LÖSEN erfordert Stellung nehmen, bewerten und begründen; notwendig: die
eigene VORMEINUNG auf Geltung und Herkunft zu prüfen!!)
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Themen der Sportpädagogik
d) Komparation interpretierter Unterrichtsprobleme: WAS-IST-TYPISCH?
-
Frage nach den GEMEINSAMKEITEN dokumentierter und interpretierter
Probleme
-
Vergleich von Begebenheiten
Nennen und Beschreiben Sie die 5 verschiedenen Ebenen der elementaren Didaktik nach
Scherler!
a) Unterrichtliche Differenzen:
= Unterschiede des Denkens, Sprechens und Handelns der am Unterricht Beteiligten
(Lehrer, Schüler, …)
Differenzen sind Tätigkeiten von Schülern (was sie tun und unterlassen; nicht tun, aber
tun sollten; was sie tun wollen, aber nicht dürfen; …)
Differenzen zu ERKENNEN ist die Voraussetzung, um PROBLEME zu lösen
b) Unterrichtliche Probleme:
… ergeben sich bei der Aufhebung der unterrichtlichen Differenzen durch die LEHRER.
Ziel ist, didaktisch begründet zu handeln
-
Wird eine Differenz vom Lehrer überhaupt erkannt?
-
Kann Differenz bestehen bleiben oder muss/kann sie beseitigt werden?
-
Werden Schüler-/Lehrerinteressen dabei berücksichtigt oder vernachlässigt?
-
Gibt es Problemlösungen, die beiden Seiten gerecht werden?
c) Didaktische Differenzen:
Didaktik = Nachdenken, Sprechen und Schreiben ÜBER Unterricht
Hier geht es um Differenzen ÜBER Unterricht, die im unterschiedlichen Beschreiben,
Auslegen und Bewerten von Unterrichtsgeschehen liegen können.
d) Didaktische Probleme:
… sind Schwierigkeiten des Sprechens und Schreibens über Unterricht und dienen der
methodischen Reflexion.
e) Metadidaktische Lösungen:
… thematisieren das Sprechen über Didaktik und fassen die Ergebnisse über
unterrichtliche und didaktische Problem auf einer übergeordneten/abstrakten Ebene
zusammen, z.B.
-
Analyse in logischen Stufen
-
Einbeziehung von persönlichen Ansichten
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Themen der Sportpädagogik
-
Verwendung fachlicher Begriffe
-
Einfluss didaktischer Grundpositionen und Erfahrungen auf die Analyse
-
sprachliche Darstellung und Prinzipien einer „vernünftigen“ Auslegung
-
didaktisches Theoretisieren (eigene Erfahrungen, sprachliche Darstellung der
Erfahrung, Auslegung der Darstellung, praktische Beratung auf GL dieser
Beratung)
Auf welche Theorietraditionen fußt die Fallforschung und welche Bedeutung
kommt ihr in Aus- und Fortbildung/Didaktik/ Sportwissenschaft zu (Relevanz, Sinn fallanalytischen
Arbeitens, …)?
Theoretischer Bezugsrahmen:
 Sportpädagogik: forschendes Lernen (Stadler, Scherler&Schierz)
 Kasuistik (Scherler, Schierz, Wolters)
 Tradition der Fallarbeit in Ausbildungskonzepten angloamerikanischer Provenienz
(reflexives Praktikum, case-based teacher training, Fallanalyse der Harvard
Business School, problem-based learning)
Relevanz:
-
Bedeutung des Fallwissens für die Qualität unterrichtlichen Könnens/Anleitens
-
Verknüpfung mit praktischem Handlungswissen
-
Hilfestellung in der Reflexion von Praxiswissen
Sinn fallanalytischen Arbeitens:
-
stellvertretender Deutungsangebote (bei erfolgsunsicherem, krisenanfälligem
oder problembelastendem beruflichen Handeln)
-
Teil der Praxis (sport-)pädagogischer Beratung (rationale Klärung von
Problemlagen, argumentative Begründung von Entscheidungen)
Ansätze der erziehungs
wissenschaftlichen Geschlechterforschung und diskutieren Sie anhand eines
Beschreiben Sie kurz die verschiedenen
von Ihnen gewählten Ansatzes die Relevanz bzw. Anwendbarkeit für die Sportwissenschaft!
Pädagogische Frauenforschung:
Frauenbewegung als Auslöser, Feministische Wissenschaft = interdisziplinär, Quer
durch alle Disziplinen
1. Feministische Sozialisationstheorien
Feministische Erziehungsw. beginnt mit der Rezeption geschlechtsspez.
Sozialforschung
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Themen der Sportpädagogik
Sozialisation = soziale Prägung
Geschlechtertypisches Verhalten
Entwicklung der Geschlechteridentität
Sozialisationstheorien als Teilaspekte einer pädagogischen Theorie der
Geschlechterverhältnisse
Dekonstruktion des dualen Diskurses
2. Androzentrismuskritik in der Koedukationsdebatte
Reproduktion von Männlichkeiten
Männliche als Maßstab in der erziehungswissenschaftl. Reflexion
Geschlechtsneutrale Aussagen, die Mädchen u Frauen ignorieren
Strukturelles Doppelinteresse: Parteilichkeit u. wertneutrale Wissenschaftlichkeit
Pädagogische Forschung
Forschung von Frauen für Frauen
Aufzeigen von Geschlechterunterschieden
Hinterfragen der männlichen Maßstäbe
Situation der Mädchen als gesellschaft. Problematisch
Defizite zu Stärken der Mädchen bzw. auch auf Schwächen der Männer
Koedukation vs. Koinstruktion
Koedukation beseitigt Differenz o. Hierarchie nicht (Erziehung reproduziert
androzentristische Strukturen)
Konzepte einer reformierten Geschlechtererziehung
Geschlechtertrennung
Koedukative geschlechtersensible Erziehung
Zeitweilige Geschlechtertrennung
Ziele: Bildungsinhalte für alle; krit. Analyse von Aneignungsprozessen; Alle fördern u.
egalitäres Geschlechterverhältnis
3. Weibliche Pädagogik
von der Gleichheit zur Differenz
Weibliche Bildungstheorie
Affidemento – Konzept: Bewusste Gestaltung von Beziehungen unter Frauen;
Aufwertung von Frauen
4. Pädagogik der Vielfalt
Anerkennung von Vielfalt unter Bedingung von Gleichberechtigung
Entfaltung einer pos. egalitären Differenz
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Themen der Sportpädagogik
Geschlechterhierachie
Betonung der Geschlechterunterschiede
Spezif. Lebensweisen u. Sozialisationsprozesse als kulturelle Erfahrungen
Geschlechterdifferenz ist kulturelle Differenz
Für Bildungstheorie egalitärer Differenz
5. De-Konstruktionsdebatte und Postmoderne
Pädagogische Frauenforschung u. Postmoderne
Heterogenität
Patchwork - Identität
Pädagogische Männerforschung: (entstehen parallel zur Männergruppenszene)
-
Jungenarbeitsansätze als Reaktion auf Mädchenarbeit
-
männliche Rituale (Sport als Initiationsritus)
-
„männliche Sozialisation“
Außenorientierung – Mangel an Innebindung
Gewalt u. Benutzung
Stummheit u. Alleinsein
-
Väterforschung
-
Männerberatung, -therapie
Beschreiben Sie die Grundannahmen der Geschlechtertheorie von
Judith Butler, Michel
Foucault und Pierre Bourdieu! Gehen Sie dabei auch näher darauf ein, in welcher
Weise sie sich in ihren Ansätzen auf Körper bzw. Körperlichkeit beziehen!
Judith Butler:
 „Das Unbehagen der Geschlechter“; „Körper von Gewicht“: Differenz zwischen
Frauen (weder für Gleichheit der Frau mit dem Mann, noch für die Betonung der
Differenz zum Mann, sondern: Dekonstruktion von beiden Geschlechtern)
 für nicht-hierarchische Vielheit
 (sprachliche) Dekonstruktion von geschlechtlichem Körper und biologischem
Geschlecht
 Kritik: Geschlecht auch als Existenzweise denken; enthistorisierte Betrachtung von
Geschlechterverhältnissen
 Queer Theorie
Queer = Anderssein, Verwirrung der Attribute des Körpers
„Queer will quer sein“ (gegen Definition als normierende Macht)
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Themen der Sportpädagogik
duale Geschlechterkritik (Schwulen- und Lesbenszene)
kulturelle Praxis der Dekonstruktion (Parodie der Idealgeschlechter)
Michel Foucault:
 historische und strukturelle Analyse von Macht
 Techniken und Praktiken der Diskurskontrolle
 Körper als Einschreibefläche der Ereignisse
 Analyse von Alltagspraktiken als Machtbeziehungen
 Geschlechterverhältnisse als strukturelle Machttheorie
 Geschlecht = Produkt des Dominanzverhaltens zwischen Frauen und Männern
WARUM oder WAS? strukturelle Bedingungen der unterschiedlichen Vermögen,
sich Ressourcen und Vorteile zu verschaffen
Theorie sozialer Ungleichheit -> kritische Pädagogik
WIE? Suche nach Wegen einer „positiven“ Wirkungsweise, Analyse von Absichten
und Zielen -> Feld der klassischen Erziehungstheorie als Handlungstheorie
 gegen verfestigte Machtformen
 für eine Entgeschlechtlichung von Beziehungen und Gesellschaftsstrukturen
 Unterdrückung kann nur verringert werden, indem die Geschlechter als
Geschlechter verändert werden
Pierre Bourdieu:
Klassenhabitus und Geschlechtshabitus
Deshalb ist die Grunderziehung grundlegend positiv: sie zieht auf die Einprägung von
Haltungsweisen ab – des Körpers als ganzen oder jenes seiner Teile, der rechten,
männlichen oder linken, weiblichen Hand, der Art zu geben, den Kopf zu halten oder
den Blich zu richten, ins Gesicht, in die Augen oder im Gegenteil auf die Füße usf. -, die
eine Ethik, eine Politik und eine Kosmologie enthalten.“ (Bourdieu, 1997)
 Habitus:
= Produkt aus gesellschaftlichen Verhältnissen
= Summe individuell erworbener Dispositionen
1. Hexis (Körperlichkeit)
2. Eidos (Wahrnehmungen, Denkformen)
3. Ethos (Urteile, Wertmuster)
 Habitus erzeugt alltagsvernünftige Strategien
 Zweigeschlechtlichkeit als Fundament der männlichen Herrschaft
 Sozialisation über den eingekörperten Geschlechtshabitus
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Themen der Sportpädagogik
 Kult der Männlichkeit
Reproduktion männlicher Herrschaft
geschlechtshierarchische Arbeitsteilung
 weiblicher Geschlechtshabitus
Ausschluss
Selbstausschluss und Glaube an die weibliche Bestimmung
Ein- und Verkörperung der Kultur, weil
o
(sozialer) Körper ist sicherste Ort der Selbstvergewisserung
o
Glaube an die Normalität verleiht habituelle Sicherheit zum Handeln
o
Sozialisation und Bildung
- Verleiblichung von Geschlecht
- biologisches Geschlecht als Ursache für Geschlechterverhältnisse sozial
konstruiert
- Aufbau von Geschlechterstereotypen, -diskursen und –riten
Ziel:
Beschreibung des Tradierens der männlichen Herrschaft und ihrer Stabilität
Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse
-
Aufklärung der Gewalt zwischen den Geschlechtern
-
durch Revolutionierung der materiellen und mentalen Strukturen der
Geschlechterordnung
Frauenforschung, feministischen
Forschung und Geschlechterforschung einander gegenüber und erklären Sie sie
Stellen Sie die wesentlichen Prinzipien der
kurz!
Frauenforschung
Feministische
Forschung
Geschlechterforschung
Egalität: Frauen + Männer
„sind“ gleich/-wertig
Differenz: Frauen sind
ANDERS
Chancengleichheit
Wissenschaftsbegriff und –
betrieb weitgehend okay
gegen männlichen
Wissenschaftsbetrieb
Reflexion der Strukturen
+ Prozesse des
Wissenserwerbes
subjektive Betroffenheit von
Frauen im Gegensatz zu
männlichem
Objektivitätsanspruch
Ziel ist frauenfördernde
Kultur
Frauen-Räume zur
Entwicklung einer
eigenen Frauen-Identität
Zielperspektive:
Veränderung der
Geschlechterverhältnisse
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Themen der Sportpädagogik
Nennen und beschreiben Sie die
verschiedenen Phasen der Frauen- und
Geschlechterforschung in den Sportwissenschaften! In welcher Phase würden Sie
Studien zur Sportbeteiligung von Frauen und Männern bzw. sozialisationstheoretische Ansätze
verorten und welche Ergebnisse liegen hierzu vor (2 Beispiele)?
1. Phase der Geschlechterblindheit
- geschlechtslose Wissenschaft
- ausgehen von natürlichen Geschlechtsunterschieden
- Frauen „mitgedacht“ oder übersehen
2. Phase: der kompensatorische Ansatz
- Vorherrschen des männlichen Blickwinkels
- Aufarbeitung fehlender Info über Frauen (Frauenkapitel in Lehrbüchern)
- orientiert an männlicher Norm
3. Phase: Analyse von Geschlechterunterschieden:
- geschlechtervergleichende Studien (-> Verstärkung von Geschlechterdichotomien)
- Sichtbarmachen von Unterpräsentation in sportlichen Handlungsfeldern
- Festschreibung typische weiblicher/männlicher Einstellungs- und Verhaltensweisen
4. Phase: der feministische Ansatz
- Frauen sind anders
- Förderung von Frauen
- Verknüpfung von Wissenschaft und frauenpolitischer Praxis
- mädchenparteiliche Arbeit
- Ziel = gerechte Sportpraxis
- Kritik: fehlender Vergleich zu Männern
5. Phase: die „neue“ Geschlechterforschung (Gender)
- Erforschung von weiblichen Menschen nur mit Blick auf die geschlechtlich geprägte
Welt und in Beziehung zu männlichen Menschen
- Diskurse der Hervorbringung des Systems der Zweigeschlechtlichkeit
- Doing gender
STUDIEN in der 3. PHASE
Beispiele:
- Sportbeteiligung von Männern und Frauen -> neuere Daten: Frauen um 30-40
haben Männer überholt
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Themen der Sportpädagogik
- Sportartizipation von Mädchen und Jungen im Sport/Sportverein (Sportaktivität
außerhalb der Schule) -> regelmäßig: 30% der Mädchen und 55% der Buben; nie:
28% der Mädchen und 17% der Buben
- Hauptsportarten im Vergleich:
-> Mädchen: Radfahren, Schwimmen, Schilauf -> eher Individualsportarten
-> Buben: FB, Radfahren, Schwimmen -> vor allem Mannschaftsportarten
- Wunschsportarten im Vergleich:
-> Mädchen: Reiten, Tennis, VB, Tanzsport, FB, Schwimmsport, Tauchen
-> Buben: Tennis, FB, BB/Streetball, Motocross/Gokart, Inline-Skating
- Sportvereine – Ergebnisse:
-> 41% weibliche Sportvereinsmitglieder
-> 86% ehrenamtliche Mitarbeiter (1/3 davon Frauen)
-> Vorstand (1/4 Frauen)
-> schlechtere Vertragsbedingungen für Frauen in den Vereinen
-> wenig weibliche Trainer
geschlechtsspezifische Bewegungssozialisation:
 geschlechtsspezifische Erwartungsalter hinsichtlich des Bewegungsverhaltens
Unterschiede in den Möglichkeiten und Grenzen der Lebensraumforschung
(Aktionsradius, Anregung zu Sportaktivitäten/Vereinsbindung)
 Sportidole (mehr männliche als weibliche)
 Rolle und Werte der Gesellschaft
Bewegungssozialisation von Mädchen:
 Mädchen treten selten in SV ein (fehlende/geringere Aufforderung, Ermutigung zu
informellen Bewegen)
 Mädchen wechseln früher und häufiger die Sportarten
 Mädchen treten häufiger zu Beginn des Jugendalters aus dem SV aus
Mit welchen Maßnahmen wurde „Erziehung
zur Gleichstellung“ an Österreichs
Schulen initiiert und an welchen Stellen verweist der neue Lehrplan für die Unterstufe auf
Genderaspekte? Diskutieren Sie kurz die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die
Unterrichtsplanung „LÜM“ bzw. „LÜK“!
Genderaspekte im neuen Lehrplan:
Allg. Bildungs- und Lehraufgaben
- Entw. der Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz, Selbstvertrauen, Umgehen mit
Geschlechterrollen im Sport
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Themen der Sportpädagogik
- Ziele sind Entdecken von Vorlieben für best. Bewegungsformen und vielfältige Körperund Bewegungserfahrungen in versch. Räumen
- Bildungsbereiche: Sprache und Kommunikation, Mensch und Ges., Kreativität und
Gestaltung, Gesundheit und Bew.
Didaktische Prinzipien
… setzen von alters- u. entwicklungsgemäßen Schwerpunkten unter Beachtung
geschlechtsspezifischer Anliegen
Lehrstoff
- GL zum Bewegungshandeln
- könnens- und leistungsorientierte Bewegungshandlungen
- spielerische Bewegungshandlungen
- gestaltende u. darstellende Bewegungshandlungen
- erlebnisorientierte Bewegungshandlungen
Erziehung zur Gleichstellung = Unterrichtsprinzip
 Berücksichtigung Einbeziehung in den Lehrinhalten der Lehrpläne, im Unterricht, in
den Schulbücher und sonstigen in Verwendung stehenden Unterrichtsmitteln
sowie die Diskussion an den Schulen über dieses Thema zu intensivieren
 in allen Unterrichtsgegenständen, aber auch fächerübergreifend
Bewusste Koedukation bzw. „geschlechtssensibles“ Unterrichten (didaktischer
Grundsatz im Lehrplan 99)
„Techniken“ geschlechtssensiblen Unterrichtens in koedukativen Gruppen:
Mädchen
Parteilichkeit für Mädchen statt
Mädchenförderungsprogramme
Mädcheninteressen integrieren
(Kommunikation, Raumgestaltung,..)
wehren statt erdulden
Ansprüche stellen statt harmonisieren
Partnerin statt Objekt
zupacken statt zögern
Erklären Sie die zentralen
sowie
Buben
Parteilichkeit für Buben statt
Disziplinierungsprogramme
Bubeninteressen integrieren
(Bewegungsdrang, Konkurrenz, …)
reden statt hauen
Emotionen zeigen statt cool erstarren
Partner satt Rivale
berühren statt „angreifen“
Begriffe kulturelles und interkulturelles Lernen
Integration mit den jeweils genannten Unterbegriffen!
kulturelles Lernen
Enkulturation = Aneignung der eigenen Kultur
primäre Enkulturation (Kindheit) = kulturell akzeptierte Verhaltensweisen
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Themen der Sportpädagogik
sekundäre Enkulturation = Hineinwachsen in spezifische Kultur
Akkulturation = andere Kultur verstehen und aneignen
Interkulturelles Lernen = Enkulturation und Akkulturation
Vorgang, in dem eigene und fremde kulturelle Wahrnehmungs-,Interpretations- und
Handlungsmuster erkannt und reflektiert werden können
Integration
= prozesshaft verlaufende Teilhabe u. –nahmen benachteiligter Gruppen am
gesellschaftlichen Leben sowie chancengleiche Eingliederung
-
Integriert ist der, der ein positives oder konstruktives Verhältnis zu den allg. Zielen
und Werten des Systems hat
Integration – Theorien und Befunde:
-
Individuum: Integration in neue Lebensumwelt = Entwicklungsschritt
- Gruppe: Doppelbezug zu Kulturen, „Minderheit“, „gute“ Integration bei positiver
Identifizierung mit der Mehrheitskultur
- Kulturen: Reflexion von kulturellen Rollen und Normen; kulturelle Unterschiede als
Ressourcen zur Weiterentwicklung einer multikulturellen Gesellschaft
- praktische Maßnahmen
Welche Bedeutung kommt mit dem Schulsport
im Hinblick auf interkulturelles
Lernen zu und mit welchen Begründungen und Zielen wird er gefördert? Diskutieren
Sie in diesem Zusammenhang die Konsequenzen für die „interkulturelle Handlungsfähigkeit“ von
Schülern und Leibeserziehern!
interkulturelles Lernen im Schulsport
- interkulturelle Kommunikation wird in Zukunft der Normalfall ges. Lebens
- Schulen als interkulturelle Lern- und Lebensorte
- Sportunterricht als Ort interkultureller Begegnung und Auseinandersetzung
- Pluralität von Lebensformen
- Begegnung von Schülern (vs Begegnung von Kulturen)
- Konstitution eines kulturellen Habitus
- ethnische Herkunft/kulturelle Identität nur ein Aspekt unter mehreren
- Kernproblem interkulturellen Unterrichtens: Umgang mit Gleichgewicht von Gleichheit
und Differenz
Interkulturelle Erziehung
Zielgerichteter u. geplanter Vorgang
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Themen der Sportpädagogik
Anerkennen der kulturellen Vielfalt
Prinzip jeden Unterrichts
Begründungen und Ziele:
- „Sport ist universell“
- Mittel zur Völkerverständigung
- baut auf nonverbalen Handlungen auf
- spricht Schüler auf affektiver und handlungsbezogene Ebene an
- Auslösen von Lern- und Erfahrungsprozessen
- Chancengleichheit
- Perspektivenübernahme
- gleichzeitig Feld für Konflikt(lösungen)
interkulturelle Handlungsfähigkeit im Sport
„ausländische“ Schüler
„inländische“ Schüler
Selbstbewusstsein
stärken
andere Mitschüler besser
verstehen
interkulturelle
Konfliktsituationen
aufgreifen und zum
Thema machen
Integration fördern
Empathie entwickeln
gezielt interkulturelle
Lernprozesse als soziales
Lernen inszenieren
gemeinsames Lernen im
Sport
Übernahme anderer
Perspektiven initiieren
Identitätsdarstellung
zulassen
Bereitschaft für andere
Bewegungsformen lernen
Toleranz, Verständnis
aufbauen
Unterschiede akzeptieren
und zulassen
Lehrer im Fach
interkulturelle
Unterrichtseinheiten
anbieten
Ebenen, Bedingungsfaktoren und didaktischen Leitideen
setzt interkulturelle Erziehung im Sportunterricht an und welche (sozialen)
Auf welchen
Lernfelder eröffnet es? Versuchen Sie dies am Bsp. der Sportspielvermittlung zu präzisieren!
Ebenen interkultureller Erziehung im
Sportunterricht
Schule als universale Institution
und multikultureller Lebensraum
Curriculum:
interkulturelle
Lerninhalte
methodisch-didaktische
Ebene: interkulturelles
soziales Lernen
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interpersonale Ebene:
interkulturelle
Kommunikation
Themen der Sportpädagogik
Bedingungsfaktoren
- Angebot fremdkultureller Inhalte
- Perspektive der Schüler
- Perspektive der „ausländischen“ Schüler
 Aufbau von gemeinsamen Perspektiven und W
 Unterschiede erkennen und damit umgehen
 Mädchen
 Vermitteln von Erfolgserlebnissen
 positive Diskriminierung und damit verbundene Stigmatisierung nur mit
Einverständnis
- Sportlehrer: Konfliktfähigkeit, Arrangement von Lerngegebenheiten
Didaktische Leitideen
1. dem Fremden begegnen
2. Selbstrelativierung: den eigenen Ethnozentrismus erkennen
3. die Wahrnehmung differenzieren
4. Ent-Differenzierung: transkulturelle Elemente erkennen
5. anerkennen und wertschätzen
6. Zugehörigkeit erfahren
7. zum Aushandeln befähigen (Konfliktfähigkeit)
8. Grenzen wahrnehmen und überschreiten
soziale Lernfelder des interkulturellen Sportunterrichts
1. soziale Regeln verstehen und handhaben
2. Rollen übernehmen und gestalten
3. kooperieren, konkurrieren, Konflikte austragen und bewältigen
4. Gefühle und Beziehungen erleben
5. mit Unterschieden umgehen
Sportspiel
1. Regeln entwickeln sich aus situativen Kontexten, die sich dann kulturell
unterschiedlich ausprägen
2. kulturell spezifische Regelcodes im Spiel können adaptiert werden
3. Erfahrung von Gleichwertigkeit im Spiel
4. Konkurrenzsituationen als pädagogische Chancen
5. Spiele: Mix aus Wettbewerb und Kooperation
6. Überwindung sprachlicher Barrieren
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Themen der Sportpädagogik
7. Einbindung anderer Sprachen
Diskutieren Sie den Satz „Sport
ist ein ideales Medium zur Integration von
Migranten“ kritisch aus der Perspektive der Integration in Sportvereine (Vorteile für Migranten
und Sportvereine; Schwierigkeiten oder Handlungsbedarf für die Migranten und die Vereine,
Installation von eigenethnischen Vereinen)!
Integration durch Sportvereine
- wissenschaftlicher Nachweis schwierig
- Sportvereinsmitglieder haben wesentlich höhere Integrationsbereitschaft
- Integration
 im Subsystem Sport
 in die Gesamtgesellschaft
 demokratische Handlungsstrukturen
 Fähigkeit im Team zu handeln und zu organisieren
 Selbstbewusstsein und Handlungssicherheit
 Mut zu Eigeninitiative
 Fähigkeiten, eigene und fremde Stärken und Schwächen erkennen und
damit umgehen
Sport als Integrationsmittel – Maßnahmen zur Effizienzerhöhung
- Gewinnung von Migranten als Mitglieder
- Info- und Aufklärungskampagnen
- zielgruppenspezifische Ansprache und Angebote
- Schaffung von Strukturen (qualifiziertes Personal, Angebot, …)
- Verbindung mit außersportlichen Aktivitäten
- 2050 in D: jede 5.Pers. ist Migrant
Integration durch eigenethnische Vereine
- kulturell vertrauter Raum
- bewusste Entscheidung für den ethnischen Verein (Unzufriedenheit mit integriertem
Verein)
- Instrumente zur Begegnung zwischen Bevölkerungsgruppen
- Gettoisierung und Separation
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Themen der Sportpädagogik
„Most difficult multicultural dilemmas in sport concern women and
not men“. Beschreiben Sie die besonderen Problemen, die sich hinsichtlich einer Teilnahme für
Mädchen und Frauen aus anderen Kulturkreisen (z.B. muslimische Mädchen und Frauen) ergeben
und formulieren Sie mögliche Konsequenzen für den vereinsorganisierten Sport (in Ö)!
Migrantinnen im Spitzensport
- Sozialisation von Familie geprägt
- Konfliktpotenzial Sport (Sportwelt-Kultur)
 Strategien der sanften Durchsetzung
 Problem: Lebens- und Bildungsplanung
 Balance zwischen weiblichen Rollenmodellen
 Diskurs = Voraussetzung für Veränderung
- Chance und Risiko
 Scheitern vs Konfliktlösungspotentiale
 intergenerative Transmissionseffekte
- Unterstützung durch Schule und Verein
- Handlungsbedarf für Vereine:
 Überprüfung der eigenen Angebote und Infrastruktur
 mädchen- und migrantinnengerechte Angebote
 gezieltes Ansprechen auf bestehende Angebote
 Werbung in und Kooperation mit versch. Einrichtungen (Jugendhäuser,
internationale Treffs)
 Einbindung von Migrantinnen in Übungsleitertätigkeit und Org.
DINOLD
Nennen und diskutieren Sie mögliche
handlungsleitende Modelle der
Sonderpädagogik zu Behinderung und versuchen Sie Konsequenzen für die didaktischmethodische Vermittlung im "Behindertensport" abzuleiten!
Exorzistische Modell
Das, das „Austreiben“ der Behinderung (die als etwas Personenfremdes vom Individuum
Besitz ergriffen hat) bewirken soll.
Rehabilitations- Modell
Das unter dem Paradigma des „Reparierens“ den Behinderten wieder in die Arbeitswelt
eingliedern soll
Karitatives Modell
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Themen der Sportpädagogik
Das an das christlich – religiöse motivierte „Helfen“ appelliert (und mehr oder weniger
von Schuld – und Mitleidsgefühlen geprägt) zur Befreiung von dieser
Bedürfnisspannung „verhilft“
Medizinisches Modell
Das den Behinderten als Patienten und dabei wieder nur die „betriebswidrige“ Störung
des Organsystems sieht und deren lineare Bekämpfung im Erkennen und Heilen der
Ursache, des Erregers zu suchen ist, wobei das ärztliche Interresse der Krankheit, nicht
dem Menschen gilt.
Interaktionsmodell
Das nicht die Behinderung an sich gelten lässt, sondern erkennt, dass über
Zuschreibungen (abhängig von Machtkonstellationen, kreisförmige Interaktionen)
komplexe soziale Zusammenhänge relevant und zu berücksichtigen sind, und somit der
behinderten Mensch nicht bloßes Objekt pädagogischen Handelns sein kann.
Erklären Sie die wichtigsten Unterschiede der Klassifikation der WHO zu „ Impairment
–
Disability – Handicap“ gemäß den Fassungen von 1980 (ICIDH-2) und 2001 (ICF)!
Nach ICIDH 1980
Impairment (Schädigung): Funktionsstörung bzw. Schädigung auf der organischen
Ebene (menschlicher Organismus allgemein)
Disability (Behinderung): Störung auf der individuellen personalen Ebene (Bedeutung für
einen konkreten Menschen)
Handicap (Benachteiligung): Störung bzw. Mögliche Konsequenzen auf der sozialen
Ebene (Nachteil, durch die die Übernahme von solchen Rollen eingeschränkt oder
verhindert wird, die für die betreffende Person im Bezug auf Alter, Geschlecht, soziale
und kulturelle Aktivitäten als angemessen gelten)
Definitionen Nach ICF 2001
Impairment (Schädigung): Schädigungen sind Beeinträchtigungen einer Körperfunktion
oder Struktur wie z.B. eine wesentliche Abweichung oder ein Verlust
Body functions (Körperfunktionen): Körperfunktionen sind die physiol. Funktionen von
Körpersystemen (einschl. psych. Funkt)
Body structures (Körperstrukturen): Körperstrukturen sind anatomische Teile des
Körpers wie Organe, Gliedmaßen und ihre Bestandteile.
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Themen der Sportpädagogik
Activity (Aktivität): Eine Aktivität bezeichnet die Durchführung einer Aufgabe oder
Handlung (Aktion) durch einen Menschen
Activity Limitations (Beeinträchtigung der Aktivität): Beeinträchtigung der Aktivität sind
Schwierigkeiten die ein Mensch bei der Durchführung einer Aktivität haben kann.
Participation (Teilhabe): ist das Einbezogensein in eine Lebenssituation
Participation Restrications (Beeinträchtigung der Teilhabe): Beeinträchtigung der
Partizipation sind Probleme, die ein Mensch beim Einbezogensein in eine
Lebenssituation erlebt.
Enviroments Factors (Umweltfaktoren): Umweltfaktoren bilden die materielle, soziale
und einstellungsbezogene Umwelt ab, in der Menschleben und ihr Dasein gestalten.
Was ist soziale Integration?

Prinzip der sozialen Eingliederung behinderter Menschen

Entzieht sich einer genauen Bestimmung

Wechselwirkungsprozess, bei dem sich beide Seiten auseinander zu verändern

Mehr Gemeinsamkeit und Zugehörigkeit

Der Grad der Integriertheit – unterschiedlich, subjektiv (je nach persönlichen und
sozialen Gegebenheiten), lässt sich nicht standardisieren
Definition: „ ...ein Prozess- und eine Zielvorstellung, die darauf gerichtet ist, dass
Menschen in sozialen Gruppen und Institutionen zusammenleben , d.h. sich
gegenseitig akzeptieren und einander unterstützen und ergänzen, gleichgültig, ob
sie ansonsten eine Behinderung aufweisen oder nicht. Negativ gesprochen geht es
um die Aufhebung von sozialer Isolation“ (SPECK, 1996)
Welche Aufgabenstellungen hinsichtlich personaler
sehen, wenn soziale
und sozialer Aspekte sind zu
Integration als pädagogische Aufgabe verstanden wird?
Personale Aspekte
(personale Integration  pädagogische Aufgabenstellungen)

Relatives gesundheitliches Wohlbefinden

Eigene Tüchtigkeit als Lernfähigkeit u. prakt. Lebensfertigkeit

Sicherheit im Alltag
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Themen der Sportpädagogik

Einsicht und Bezug zur Umwelt der Menschen und Dinge

Angereicherte u. stabilisierende Emotionalität

Lebensbejahende Motivationen u. Einstellungen
Soziale Aspekte
(soziale Integration  psychologische und pädagogische Teilinhalte)

Mit der gegebnen Umwelt, sei sie behindert o. nicht kommunizieren u. mit iht
handeln können

Das Ausüben sozialer Rollen

Soziale Teilhabe an Gruppen nach eigener Wahl: Spiel-, Lern-, Arbeits- u.
Freizeitgruppen

Wohnhaftes u. berufliches Eingegliedertsein

Kulturelle Partizipation
Wichtige Einsichten für eine Verwirklichung von sozialer Integration behinderter
Menschen ist, dass es auch zum Scheitern kommen kann!
Pädagogisch soziales Grundprinzip bei der sozialen Integration:
Prinzip der Dienlichkeit für den Menschen > an Bedingungen gebunden (bedingte
Integration, passiert nicht von selbst! > ist Ergebnis von Kultur)
Was versteht man unter einem individualpädagogischen
Ansatz?
Ansatz, der die Bedeutung der ästhetischen Dimension in der Behindertenpädagogik
vertritt. Anlehnung an den Terminus der Individualpsychologie, aber nicht in identer
Ausrichtung gemeint, als unteilbares leiblich-seelisch-geistiges Individuum; Bezeichnung
soll verhindern, dass die unvoreingenommene ästehtische-phänomenologische Sicht
auf einen Menschen von vornhinein unangemessen, gewissermaßen formallogisch
verstellt wird.

Vermeidet nach Möglichkeit die Begriffe Sonder-, Behinderten-, Rehabilitations-,
oder Heilpädagogik

Spezifische Möglichkeiten und subjektive Bedürfnisse des einzelnen Individuums
unabhängig von einem ihm zugeschriebenen Defizitmerkmal (z.B.: geistig,
körperliche und Lernbehinderung)
Handlungsleitend.: individualpädagogische Sehen, Denken, und Handeln
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Themen der Sportpädagogik
o Individualpädagogischer Zugang
o Das unvoreingenommene Sehen (ästhetische Sensibilisierung des indiv.pädagog. Sehens)
Bedeutung der sinnlichen Dimension (Ästhetik->Lehre von der sinnlichen
Wahrnehmung); Überwindung möglich durch die Blickrichtungsänderung auf das
individuelle des Kindes
o Die dialogische Struktur des Individualpädagogischen Handelns
(die sinnliche Mannigfaltigkeit der versch. Individuellen Ausdrucksformen des
einzelnen Kindes u. die untersch. Lebensmöglichkeiten)
Nennen Sie 2 der möglichen Definitionen sowie die jeweils damit verbundenen
Zielorientierungen von Adapted Physical Activity!
Begriff APA 1973 eingeführt; erster Definitionsversuch 1989: APA bezeichnet den
Bereich von Beweg. u. Sport, in dem die Interessen u. Möglichkeiten von Menschen mit
physischen u. psychischen Beeinträchtigungen, wie Menschen mit Behinderungen,
Krankheiten oder Ältere, im Mittelpunkt stehen.
IFAPA regt an das Ziel der APA-Experten sollte sein, alle Menschen zum lebenslangen
Sporttreiben zu ermutigen.
Aktuelle Fassung der Statuten (IFAPA) betont, dass Augenmerk von IFAPA
Programmen u. Aktivitäten auf Menschen mit Behinderungen, Beeinträchtigungen oder
Benachteiligungen gerichtet ist, deren indiv. Fähigkeiten bei der Ausübung von für sie
interessanten körperlichen Aktivitäten eingeschränkt sind.
Bereich von APA kann definiert werden als Bereitstellung von:
Adaptierten Praxis; physischem u. sozialem Umfeld; Ausrüstung; Regeln
Und anderen Faktoren, die es Menschen mit Beeinträchtigungen ermöglichen, einen
aktiven Lebensstil durch die Teilnahme an körperlicher Aktivität zu führen.
Im deutschsprachigen Raum existiert keine einheitliche Übersetzung aus dem
Englischen, versucht wird ihn mit Begriffen Prävention, Rehabilitation o.
Behindertensport zu umschreiben.
EUFAPA definiert den Forschungsbereich Bewegung u. Sport bei Behinderung u. in der
Reha (=APA) aktuell als interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit Erkennen u. der
Beseitigung indiv. Probleme bei Sport u. Bewegung beschäftigt. Es handelt sich dabei
auch um ein Berufsfeld im Dienstleistungsbereich u. ein akademisches Studiengebiet,
das die gesellschaftlichen Akzeptanz indiv. Unterschiede fördert, für einen verbesserten
Zugang zu aktiven Lebensstil u. sportlichen Aktivität eintritt, sowie Innovationen,
gemeinschaftliche Dienstleistungen u. Empowerment -Systeme unterstützt.
Zielorientierung
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Themen der Sportpädagogik
Vielfältige Forschungsaufgaben in den Bereichen Bewegungserziehung u. Schulsport,
Theraphie u. Reha., Freizeit- u. Hochleistungssport.
Was sind die Hauptprinzipien, theoretischen Grundlagen sowie
Herausforderungen für das Fach APA als Lehrdisziplin?
Hauptprinzipien der Adaptionstheorie: Adaption
 Ist ein elementarer, interaktiver u. reziproker Wechselprozess zw. Individuum u.
Umwelt
 Ist ein Selbstorganisierter o. vorsätzliche durchdachter u. geplanter Prozess
 Bedingte modifizierte, abgestimmte o. in Einklang gebrachte Beziehungen
innerhalb des Ökosystems (Person, Umwelt, Aufgabe)
 Steht in Zusammenhang mit den Angeboten zu körperlicher Aktivität (Therape,
Rekreation, Bewegung, Sport) u. bedürfnisorientierten Unterricht (integriert o.
segregiert)
Theoretische Grundlagen
 Humanistische Philosophie
 Normalisierung
 Theorien der Selbstverwirklichung u. Selbstbestimmung
 Sozial-kognitive Theorie
 Ökologische Aufgabenanalyse
 Empowerment
Wissenbereiche
 Biomechanik
 Sportpsycho.
 Sportphysio
 Sportsozio
 Sportpädagogik
Die Anwendungen der Paradigmen u. Methoden dieser Disziplinen im APA Kontext sind
hilfreich, um Serviceleistungen u. Praxis für Menschen mit eingeschränkter Funktion zu
entwickeln u. zur Verfügung zu stellen.
Herausforderungen
 Verstärkte Spezialisierung
 Bemühungen um interdisziplinäre Zusammenarbeit in Lehre u. Forschung
 Vertretung in relevanten sportwissens. Gremien/Org.
Welche Vorüberlegungen/Vorentscheidungen sind zu treffen bei
behindertengerechten
sportlichen Bewegungsangeboten?
o Gelten in gleicher Weise für schulischen, wie außerschulischen Bereich
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Themen der Sportpädagogik
o Vorüberlegungen müssen hinsichtlich der personellen, konzeptionellen und
materiellen Ressourcen gemacht werden.
o Problemfelder der allgemeinen Didaktik bei Bewegung und Sport müssen
identifiziert werden
o Umfassen allg. u. behindertenspez. Aspekte
Allgemeine Aspekte
Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Bedingungen
Berücksichtigung der alterspezifischen Bedingungen
Berücksichtigung von Interesse u. Motiven
Behinderungsspezifische Aspekte
Prinzip der Behinderungsgemäßheit
Prinzip der Zweckmäßigkeit
Prinzip der Ökonomie
Berücksichtigung des motorischen bzw. konditionellen Ausgangsniveaus
Berücksichtigung der koordinativen Fähigkeiten
Berücksichtigung der interkulturellen u. psychosozialen Voraussetzungen
Besondere Berücksichtigung:

Innere Differenzierung

Mehrperspektivität

Offenheit (erweitertes Sportverständnis)
Wichtige Elemente: Spaß, Spiel, Kreativität, Beweglichkeit, Kommunikation
Nennen Sie inhaltliche Möglichkeiten (mit Beispielen) für
Bewegungsangebote im
Rahmen des Integrationssports!

Sportarten – orientiert Angebote (Federball, Basketball, Tischtennis,...)

Sportarten – unabhängig Angebote (allgemeine Spiel, verschiedene Aufgaben
lösen)

Sportarten – modifizierte Angebote (Rollbretter sind in keiner Sportart in
Verwendung, modifizierte Bewegungsaufgaben)
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Themen der Sportpädagogik
sportlichen Aktivitäten, die sowohl ergebnis- bzw. fertigkeitsorientiert als auch erlebnisbzw. aufgabenorientiert sind (Sport ist mehr)
Wichtigsten Elemente sind: Spaß, Spiel, Kreativität, Beweglichkeit Kommunikation,
Partnerschaft
Nennen und kommentieren Sie einige Punkte (mind.
5) der Checkliste für den
Integrationssport!

Integrationssport - Sport für alle (wird oft nicht in Sportvereinen angeboten)
Nichtausgrenzende Bewegungs-, Sport-, Spielangebote, da Menschen mit
Behinderung kaum berücksichtigt werden

Heterogenität der Integrationssportgruppen (Unterschiede ansprechen, erkennen,
diskutieren und daraus lernen); integrative Angebote sind für alle offen (werden nicht
von homogenen Teilnehmern besucht); Bedarf einiger Adaption u. Differenzierung

Ausrichtung an den Interessen und Bedürfnissen der Teilnehmer (sollte
selbstverständlich sein, Problemfeld: Sie wissen es oft selber nicht genau, oder
haben zu unterschiedliche Meinungen, da gilt es Alternativen auszuhandeln und
Kompromisse zu schließen, möglichst gleiche Interessen zusammenfassen)

Integrationssport und Akzeptanz: (Überprüfen der Akzeptanz, im Kindesalter
schneller Akzeptiert); notwendige gegenseitige Wertschätzung ist im Sport leichter
realisierbar

Integrationssport und Toleranz: einander tolerieren und akzeptieren im So-sein ist
Vorraussetzung um Einzigartigkeit zu erleben; behinderte – nicht behinderte (nb), als
auch (b) – (b);

Integrationssport und Wechselseitiger Lernprozess: beide Seiten nb und b sollten
etwas lernen. Gegenseitige Einflüsse bewirken dynamische Veränderung für alle ->
gesellschaftlicher Lernprozess -> Idealfall Bewusstseinsveränderung. Chance für
soziales Lernen liegt im in besonderen Kooperations- u.
Kommunikationserfordernissen des Sports in heterogenen Gruppen. Bsp:
Federballprofi – Rollstuhlfahrer (aus den Vertiefungsthemen)
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Themen der Sportpädagogik
Panovsky
Bewegungspädagogik im Rahmen der Gesundheitsbildung
1. Welche Betrachtungsweisen (Orientierungen) kennzeichnen neues
(umfassendes) gegenüber altes Gesundheitsverständnis?
Gesundheit:
Krankheits- -> Gesundheitsorientierung
Risikofaktoren -> Ressourcenorientierung
Produkt -> Prozessorientierung
Verhaltens- und Verhältnisorientierung
Def. Gesundheit (WHO-1946)
Mehr als nur Abwesenheit von Krankheit u. Gebrechen
Wohlbefinden
Physische, psychische u. soziale Ebene
Bedeutung v. Gesundheit (Ottawa-Charta 1986)
Wesentlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens, nicht vorrangiges Lebensziel
Gesundheit als Prozess; wird von den Menschen geschaffen und gelebt, dort wo
sie spielen, lernen, arbeiten und lieben
Positives Konzept: soziale, indiv. Ressourcen ebenso bedeutsam wie körperliche
Fähigkeiten
Vorraussetzung für Gesundheit (Ottawa-Charta 1986)
Lebensverhältnisse:

Frieden

Angemessene Wohnbedingung, Ernährung, Einkommen

Stabiles Ökosystem, sorgfältiger Umgang mit Nahrungsressourcen

Bildung

Soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit

Selbstbestimmung über Gesundheit

Kontrolle über eigene Lebensumstände

Sorgen für sich selbst und andere

Gesellschaftliche Bedingungen
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Themen der Sportpädagogik
2. Erklären Sie die wesentlichen Grundgedanken des Konzepts der
Salutogenese!
Salutogenese (Antonovsky 1989)

Der Fokus richtet sich in der salutogenetischen Fragestellung auf die
Gesundheitsförderung und somit gegen die Frage:"Was macht uns krank?"
Die Fragen aus salutogenetischer Sicht lauten demnach: Was erhält uns
gesund? ; Was fördert unsere Gesundheit?

Kontinuum Gesundheit – Krankheit
Nach Antonovksy´s Meinung stellt die Gesundheit nicht den Zustand der
Abwesenheit von Krankheit dar, sondern Gesundheit und Krankheit bilden
eine Einheit in Abhängigkeit voneinander.

Ressourcenorientierung
Nach Antonovsky bestimmt eine individuelle und psychologische
Einflussgröße den Gesundheits- und Krankheitszustand eines Menschen.
Dabei geht es um die Grundhaltung, die Lebenseinstellung oder auch
Weltanschauung des Individuums.

Kohärenzsinn
o Verstehbarkeit (comprehensibility)
Die Verstehbarkeit bezieht sich auf das Ausmaß und die Fähigkeit,
dass äußere oder innere Reize (z.b. krisenhafte Ereignisse, wie Tod,
Ärger, Erkrankung, Verlust) aufgenommen, verarbeitet und eingeordnet
werden und vorherzusehen sind.
o Handhabbarkeit (manageability)
Unter dem Gefühl von Handhabbarkeit ist die Gabe gemeint, sich mit
einem Ereignis angemessen auseinandersetzen zu können und dieses
mit seinen Aufgaben oder Reizen anzunehmen, zu bewältigen, so dass
im nachhinein ein gutes persönliches Ergebnis daraus zu ziehen ist
oder die Konsequenzen dafür getragen werden können.
o Sinnhaftigkeit (meaningfulness)
Mit dem Gefühl, dass alles was im Leben geschieht einen Sinn und
eine eigene Bedeutung hat, ist die Komponente der Sinnhaftigkeit
gemeint. ,,Anforderungen werden als Herausforderung gesehen, die
Interventionen und Engagement lohnen."
3. Beschreiben Sie die drei Ebenen des Lernens und veranschaulichen Sie die
Unterschiede anhand eines Beispiels aus dem Bereich Bewegung, Sport bzw.
Spiel!
Bildung = lebenslanger Prozess des Lernens
3 Ebenen des Lernens (Prange 1986):
Positives Lernen: Wissens und Fertigkeitsvermittlung
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Themen der Sportpädagogik
Methodisches Lernen: „Lernen Lernen“
Reflexives Lernen: Auseinandersetzung nicht nur mit den neuen Inhalten,
sondern auch mit sich selbst -> Selbstbildung
Bsp.:
4. Beschreiben Sie die drei Interventionsformen des Lernens im Bereich der
Gesundheit und veranschaulichen Sie die Unterschiede anhand eines
Beispiels!
Bildung als Vorraussetzung für Gesundheit
Gesundheit als Thema von Bildung
3 Interventionsformen (Kolb 1995)
 Gesundheitserziehung
Fertigkeitsvermittlung, Verhaltensänderung, Kompetenzentwicklung
 Gesundheitsaufklärung
Wissensvermittlung
 Gesundheitsbildung
Reflexion, Entwicklung der Gestaltungsfähigkeit der eigenen
Lebensführung
Bsp.:
5. Diskutieren Sie mögliche Bedeutungen und Voraussetzungen von Bewegung,
Spiel und Sport für die Förderung der Gesundheit sowie der Gesundheit für die
Ausübung dieser Aktivitäten!
Gesundheit durch Bewegung

Bewegung als Voraussetzung für Gesundheit

Gesundheit als Legitimation für Bewegungsaktivitäten

Gesundheitsrisiken durch Bewegungsaktivitäten

Gesundheit als Voraussetzung für Bewegung

Bewegung trotz gesundheitlicher Einschränkung/Risiken

Über „Gesundheit“ hinausgehende Sinn und Wertgehalte von
Bewegungsaktivitäten
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Themen der Sportpädagogik
6. Welche Erfahrungswerte müssen bewegungspädagogische Aktivitäten
beinhalten, um Anspruch auf Bildungswirksamkeit erheben zu können? Finden
Sie dazu jeweils ein praktisches Beispiel!

Selbstwahrnehmung eigener Wünsche und Ausdrucksmöglichkeiten über die
Bewegungserfahrung

Selbstbestimmung und Selbstverantwortlichkeit
o Setzen persönlicher Ziele
o Wahlmöglichkeiten aus Bewegungsangeboten
o Eigenständige Entscheidung über Einsatz u. Aufwand hierfür

Selbstwirksamkeit
Umsetzen eigener Vorsätze sowie deren Anpassung an sich ändernden
Bedingungen

Lebensbewältigung und ganzheitliche Entfaltung
o Entwicklung der Fähigkeit zur Gestaltung und Veränderungdes eigenen
Bewegungsverhaltens
o Übertragung erworbener Fähigkeiten in den Alltag
7. Erläutern Sie die mögliche Verschiedenartigkeit der Erwartungshaltungen von
Teilnehmer(inne)n gesundheitsfördernder Bewegungsangebote!
Steigende Anzahl von Nachfragen mit unterschiedlichen Motivationen
Positive/negative Gesundheitsdefinition
Unterschiedliche Wertgewichtung physischer, kognitiver, psychischer u. sozialer
Wirkungen
Prägung durch Lebensgeschichte und frühere Erfahrungen mit
Bewegungsangeboten
Beeinflussung durch Medien und Werbung
8. Erläutern Sie Probleme der derzeitigen Umsetzungswirklichkeit
gesundheitsorientierter Bewegungsangebote!
Vielfalt möglicher Inhalte und Methoden
Unterschiedliche Qualif. der Lehrer
Unterschiedliche Voraussetzungen der Teilnehmer
Schwierigkeit der Qualitätssicherung
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Themen der Sportpädagogik
9. Beschreiben Sie Möglichkeiten der Weiterentwicklung von
Bewegungsangeboten in Richtung einer umfassenderen Gesundheitsbildung
und nennen Sie jeweils ein praktisches Beispiel!
A) Wahrnehmung schulen
Ganzheitlichkeit und Genauigkeit
o Sinneseindrücke, Übungserfahrungen, Lernerlebnisse und Gefühle
(Vertrauen, Wohlbefinden
o Verschiedenartig erleben u. genau benennen bezüglich

Art der Wahrnehmung

Blickwinkel

Erwartungshaltung

Möglichkeiten der Beschreibung/Darstellung/Wiedergabe

Einordnung in Sinneszusammenhänge

Bewertung
An den Stärken ansetzen
o Blickpunkt auf Fähigkeiten und deren Erweiterung
o Selbstbestimmung ermöglichen
o Selbstwirksamkeit erleben
o Selbstverantwortlichkeit bewusst werden lassen
o Schwierigkeiten verstehen
o Probleme handhabbar gestalten
o Misserfolge, Missempfindungen sinnstiftend verarbeiten
o Sichtbarkeit von Fortschritten gewährleisten
Vielfältig Handeln
o Umfassende Gesundheitsorientierung
o Verhaltens u. Verhältnisorientierung
o Auswahl von Inhalten und Methoden aus Sport u. Spiel
o Psychosoziale Bedürfnisse miteinbeziehen (das sorgen für sich selbst u.
andere)
o Anpassung an das Umfeld/Veränderung des Umfeldes thematisieren
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Themen der Sportpädagogik
Gesundheitsförderung durch Bewegung u. Sport mit Kindern u. Jugendlichen
1.
Lebenswelt und Risikospektrum von Kindern und Jugendlichen:
Vergleichen Sie Gegenwart und Vergangenheit und bewerten Sie die
Veränderungen aus gesundheitlicher Sicht!
2.
Beschreiben Sie die Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen
bezüglich Gesundheit und Sportengagement vor und nach der Pubertät!
o Angleichung des Sportengagments zw. Jungen u. Mädchen
o Anteil der Frauen in fast allen Altersgruppen stärker gewachsen als der Anteil der
Männer
o Mehr Mädchen (50%) als Jungen (35%) wünschen sich die Möglichkeit zu mehr
sportlicher Aktivität
o Geschlechterdiffernz bei der Beurteilung des Unterrichtfaches 70% der Burschen
u. 45% geben Sport als Lieblingsfach an
o Mädchen u. Frauen assoziieren mit Sportunterricht rückblickend eher negativen
Aspekt
o Vereinsmitgliedschaft in frührer Kindheit etwa gleich, Unterschied ab Jugendalter
o Informelles Sporttreiben nimmt im Jugendalter einen hohen Stellenwert ein->
kontinuierlicher Bedeutungszuwachs
Somatische Kulturen (Geschlechtsspezifische Muster)
o Bis etwa 10 Jahren Buben störanfälliger, Mädchen gesünder
o Ab Pubertät Umkehrung, subjektives Wohlbefinden, Krankheiten
o Junge häufiger riskantes Verhalten, mehr Alkohol
Beginn Adoleszenz
Mädchen
Sterblichkeit
Krankheiten
Arztbesuche
bei PsychologInnen
Medikamente
Burschen
Sterblichkeit
Krankheiten
Arztbesuche
bei PsychologInnen
Medikamente
Adoleszenz
Ende Adoleszenz
Psychosomatische und
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Nach außen gerichtete
Themen der Sportpädagogik
psychische Beschwerden
Arztbesuche
Unzufriedenheit mit dem
eigenen Körper
Wohlbefinden
3.
Störungen
Hyperaktivität
Agressivität
Riskantes Verhalten
In welchen Settings kann und soll Gesundheitsförderung mit Kindern und
Jugendlichen stattfinden und warum? Beschreiben Sie Schwerpunktziele
sowie Beispiele, wie diese verwirklicht werden können!
Ein bestimmtes gesundheitsbezogenes Verhalten ist immer das Resultat der
persönlichen Geschichte und der sozialen sowie gesellschaftlichen Lebensbedingungen
eines Menschen
Setting ist

Systemisch: Veränderungen zielen nicht nur auf Verhaltensweisen ab, sonder auf
Personen in ihrem relevanten Umfeld

Partizipativ: Die Definition von Problemen und das Erarbeiten von gemeinsamen
Lösungen erfolgen unter Einbeziehung der Menschen der jeweiligen Lebenswelt
(nicht ExpertInnenorientiert)

Im Vordergrund steht das selbst definierte und selbst organisierte Handeln

Einbeziehung aller relevanter Personen

Synergien mit Schulentwicklung

Qualitätsmanagement

Höhere Identifikation der Beteiligenten

Höhere Nachhaltigkeit
Settings können sein: Kindergarten, Schule, Universität, Sportverein, Bewegungs-,
Spiel, Sportszenen
Erweiterter Settingbegriff: allein, in der Peer-Gruppe, mit den Eltern

Kindergarten, Schule, UNI als Setting

Sportverein

Bewegungs-, Spiel- u. Sportszenen

Erweiterter Settingbegriff: allein, in der Peer-Gruppe, mit Eltern
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Themen der Sportpädagogik
Erziehungs u. Bildungseinrichtungen können als zentraler Bestandteil der
Lebenswelt von Kindern u. Jugendlichen betrachtet werden
Sie erreichen alle Angehörigen der jüngeren Jahrgänge (Problem der Erreichung von
Zielgruppen für Maßnahmen der Prävention u. Gesundheitsförderung)
Dabei werden sie nicht nur als Vermittler von Wissen wirksam sondern auch durch
ihr ganzes System (Gestaltung von Tagesrhythmus, Regeln, räumliche
Gegebenheiten); d.h. auch da wo Gesundheit nicht explizit thematisiert wird
Ein bestimmtes gesundheitsbezogens Verhalten ist immer Resultat der persönlichen
Geschichte u. der sozialen sowie gesellschaftl. Lebensbedingungen eines Menschen
Im Vordergrund steht das selbst definierte u. selbst organisierte Handeln
Höhere Identifikation der Beteiligten
Einbeziehung aller relevanten Personen
Synergien mit Schulentwicklung
In Schule geht es um Förderung von Gesundheitsfaktoren auf Personenebene u. um
eine gesundheitsfördernde Gestaltung der Lern-, Arbeits- und Lebensverhältnisse.
Für die Schule als gesundheitsförderndes Setting geht es um eine
gesundheitsförderliche Setting geht es um eine gesundheitliche Lebensentwicklung der
aller beteiligten in Schule in Verbindung mit entsprechender Gestaltung des
Schullebens.
Konsequenzen

Settings
Lösungen u. Problemdef. Sollen von Kindern u. Betroffenen ausgehen
An Erfahrung u. Erlebnissen von Jugendlichen ansetzen
Verltens- u. Verhältnisveränderung
Evaluation

Empowerment

Über Leben selbst bestimmen

Geschlechtlichkeit
o Geschlechtsspezifisches Bewältigungsverhäktnis bewusst machen
o Aneigung von Geschlechtlcihkeit thematisieren

Lebenswelten
o Zielgruppe genau beschreiben
o Erkennen eigener Fähigkeiten u. Kompetenzen
o Soziale Beziehungen knüpfen
o Sensibilität für für eigenen Körper u. Körperwahrnehmeung
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Themen der Sportpädagogik
„Bewegungsmangel als Krankheitsrisiko der Gegenwart“:
Diskutieren Sie die Berechtigung dieser Betrachtungsweise, das ihr
zugrunde liegende Gesundheitsverständnis, die Folgen für die Gestaltung
diesbezüglicher Interventionen sowie deren Wirksamkeit!
4.
Lebenswelt Bewegungsmangel
o historische Vergleiche mit Verlustbilanz
o Bewertung u. Defizithyphothesen Kinder als Opfer
o Schlussfolgerung -> Bewegungsmangel
o Kind als Subjekt: subjektive Sichtweisen u. Interesse der Kinder in Forschung
fehlen in hohem Ausmaß
o Das Forschungsobjekt Kind wird zu sehr aus der Erwachsenenperspektive
wahrgenommen
o Warnung vor tendenziöser u. part. Rezeption von Kindheitskonzepten
Komplexität u. Ambivalenz moderner Kindheit muss im Blick bleiben
Bezieht sich auf Erhebungen zu sportlicher Aktivität; durch Messungen motor.
Fähigkeiten u. Fertigkeiten oder Gesundheitsdaten; unterschiedl. Ergebnisse
beruhen auf untersch. Vorannahemn u. Methoden
Forschungsobjektiv Kind zu sehr aus Erwachsenenperspektive
Warnung vor tendenziöser u. partieller Rezepte
Vielfalt unterschiedlicher Lebenswelten bzw. Kindheiten (lebensgeschichtlich, regional
etc.)
Moderne Lebenswelt wird einseitig negativ dargestellt (Aufklärungswert von
Informantionszugängen)
Kausalität zwischen Medienkonsum und geringerer Bewegung empirisch nicht belegt
Was ist Bewegungmangel?
o Kriterien für gesundheitliche Wirksamkeit
o Empfohlene Kriterien für Kinder fehlen
o Eher allg. u. undifferenziert von Mangel gesprochen
5.
Gestaltung von Bewegungsangeboten für Kinder und Jugendliche:
Nennen Sie Kriterien für die Verwirklichung umfassender Gesundheitsziele
und beschreiben Sie deren Umsetzung anhand von Beispielen aus der
Bewegungsarbeit!
Lebenswelten, Bewegungsmangel zB Rückenschule bei Kindern

Zielgruppe genau beschreiben (Alter, Geschlecht etc,)
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Themen der Sportpädagogik

Differenzierter Zugang (spielerisch mit und ohne Gerät, Eigenerfahrung oder
Frontalvortrag, etc.)

Soziale Beziehungen knüpfen bzw. aktivieren (Gruppendynamische Spiele,
Partnerübungen etc.)

Sensibilität für den eigenen Körper (Körperwahrnehmungsübung,
Entspannungstraining, CHR-Methode etc.)

Erkennen eigener Fähigkeiten und Kompetenzen (Leistungsüberprüfung, Lob
und Tadel bei Spiele etc.)

Vermittlungsformen (selbstständige Erarbeitung von Übungen, Kreativität
anregen) entdeckendes und problemlösendes Lernen
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