2.0 Funktionen der nonverbalen Kommunikation - Edu-Uni-Klu

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Seminar aus der Publizistik und
Kommunikationswissenschaft
Prof. Beisswingert Stefan
Institut für Medien und Kommunikationswissenschaft
LV 180.084 Psychologie der Kommunikation
SS2008
Thema der Arbeit:
„Nonverbale Kommunikation“
Kerstin Holzmann(0660266)
Inhaltsverzeichnis
Eidesstaatliche Erklärung ........................................................................................... 1
Thesenpapier.............................................................................................................. 4
1.0 Einleitung .............................................................................................................. 5
2.0 Funktionen der nonverbalen Kommunikation ....................................................... 5
3.0 Ebenen der nonverbalen Kommunikation ............................................................. 6
3.1 Der Körper ........................................................................................................ 6
Emblems ............................................................................................................. 7
Illustrator.............................................................................................................. 7
Affect displays ..................................................................................................... 7
Regulatoren ......................................................................................................... 7
Adaptoren ............................................................................................................ 7
3.2 Das Gesicht ...................................................................................................... 8
3.3 Die Augen ......................................................................................................... 9
3.4 Der Raum.......................................................................................................... 9
3.5 Gegenstände .................................................................................................. 10
3.6 Berührungen ................................................................................................... 11
3.7 Nonverbale Elemente der Sprache ................................................................. 11
3.8 Die Stille .......................................................................................................... 12
3.9 Die Zeit............................................................................................................ 12
3.10 Gerüche ........................................................................................................ 13
3.11 Zusammenfassung........................................................................................ 13
4.0 Gliederung der nonverbalen Kommunikation ...................................................... 14
4.1 Unbewusste nonverbale Kommunikation ........................................................ 14
4.2 Teilbewusste nonverbale Kommunikation ....................................................... 15
4.3 Bewusste nonverbale Kommunikation ............................................................ 15
5.0 Schlusswort ........................................................................................................ 16
5.1 Diskussionsthemen ......................................................................................... 16
Stichwortverzeichnis ................................................................................................. 18
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EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG
Ich versichere ehrenwörtlich, dass ich den vorliegenden Text selbst verfasst
habe, dass ich außer den angebenen Quellen keine anderen benutzt habe,
dass jede Quelle gekennzeichnet ist, und dass ich diese Arbeit an keiner
anderen Stelle eingereicht habe.
Unterschrift aller Verfasser/Verfasserinnen
Datum _____________________________
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Thesenpapier
Text: Holzmann, Kerstin: Nonverbale Kommunikation, 2008, S. 4 – 16
1. „Nonverbale Kommunikation ist eine Form der Kommunikation, die nicht verbal erfolgt,
also weder über Lautsprache, Gebärdensprache oder Schriftsprache.“ (S. 4)
2. „Schon im frühen Kindesalter lernt ein Mensch gewisse Gesichtsausdrücke seiner
Mutter zu differenzieren und einzustufen.“ (S. 4)
3. Es gibt zehn Kanäle über die Nachrichten übertragen werden können, nämlich den
Körper, das Gesicht, die Augen, den Raum, Gegenstände, Berührungen, nonverbale
Elemente der Sprache, Stille, Zeit und Gerüche. (vgl. S. 5)
4. „ ‚Ein Blick sagt mehr als tausend Worte’ – die Augen haben eine zentrale Bedeutung
im gesamten Kommunikationsprozess.“ (S. 8)
5. „Heute spielen Gerüche auch schon eine tragende Rolle in der Entwicklung von
Produkten und Gestaltung von Marktflächen, Stichwort Aromatherapie.“ (S. 12)
6. „Nonverbale Kommunikation muss nicht immer und nicht bedingt bewusst erfolgen.
Viele nonverbale Signale die wir aussenden oder empfangen sind unbewusst.“ (S. 14)
7. „Nonverbale Kommunikation begleitet den Menschen in seiner gesamten
Entwicklung.“ (S. 16)
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1.0 Einleitung
Nonverbale Kommunikation ist eine Form der Kommunikation, die nicht verbal erfolgt, also
weder über Lautsprache, Gebärdensprache oder Schriftsprache.
Jeder von uns kommuniziert nonverbal, wie beispielsweise durch Kopfbewegungen,
Körperhaltungen, Gesichtsausdrücke, Blickrichtungen oder ein Lächeln. Jedoch muss
vorausgesetzt werden, dass diese Signale beim Empfänger ankommen und er sie
dekodieren kann.
Ob und in wie fern diese Signale kodiert werden können ist natürlich abhängig von dem
kulturellen Rahmen, in dem sie sich abspielen – den jede Kultur dekodiert unterschiedlich.
Wichtig ist es hier auf Paul Watzlawicks bekannten Ausspruch zu verweisen: „Man kann
nicht nicht kommunizieren“ – er bildet mit seiner zentralen These den Ausgangspunkt für
nonverbale Kommunikation und ihre Relevanz in der Forschung.
In dieser Seminararbeit werden wir versuchen das System der nonverbalen Kommunikation
zu erläutern und zu beschreiben wie nonverbale Kommunikation funktioniert und in welchen
Formen sie auftreten kann.
2.0 Funktionen der nonverbalen Kommunikation
Nonverbale Kommunikation überträgt Bedeutungen
Die Natur der nonverbalen Kommunikation ermöglicht es ihr, dem gleich der verbalen
Kommunikation Nachrichten zu übermitteln.
Die nonverbale Kommunikation ermöglicht uns zu entdecken, zu lernen und Informationen
über unsere Mitmenschen und unsere Umwelt zu erhalten.
Schon im frühen Kindesalter lernt ein Mensch gewisse Gesichtsausdrücke seiner Mutter zu
differenzieren und einzustufen.
Autisten zum Beispiel fehlt dieses Können die Gefühllage anderer Menschen einzuschätzen
und aufgrund dessen fällt es ihnen schwerer als unsereins sich in die soziale Gesellschaft
einzugliedern.
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Formen der nonverbalen Kommunikation besetzen wichtige Felder in unserem alltäglichen
Leben. Auf der einen Hand ermöglicht sie uns Beziehungen aufzubauen und zu festigen, wie
durch ein Lächeln oder eine sanfte Berührung – auf der anderen Hand jedoch kann
nonverbale Kommunikation auch Beziehungen zerstören, wie durch das Vermeiden des
Augen- oder Körperkontaktes oder einer gewissen Distanzhaltung.
Nonverbale Kommunikation als Metakommunikation
Metakommunikation bezeichnet die Kommunikation über die Kommunikation. Die nonverbale
Kommunikation wird sehr oft in Kombination mit der verbalen Kommunikation verwendet,
1. sie unterstreicht, (durch Anheben der Stimme)
2. sie kommentiert, (durch Kopfschütteln oder Kopfnicken)
3. sie dementiert, (z.B. durch einen Hinweis auf eine Lüge)
4. sie reguliert, (durch Aufzeigen, wenn man sprechen will)
5. sie wiederholt und (durch das Hochziehen der Augenbrauen, wie „ist das ok?“)
6. sie ersetzt (Daumen hoch sollen“ok“ signalisieren).
3.0 Ebenen der nonverbalen Kommunikation
Die Signale der nonverbalen Kommunikation können über zehn verschiedene Kanäle
übertragen werden, auf die hier genauer eingegangen werden soll.
Diese genannten zehn Kanäle umfassen den Körper, das Gesicht, die Augen, den Raum,
Gegenstände, Berührungen, nonverbale Elemente der Sprache, Stille, Zeit und Gerüche.
3.1 Der Körper
Auf der Ebene des Körpers und seiner Kommunikationsfunktion müssen zuerst zwei
grundsätzliche Unterschiede festgehalten werden, nämliche
o
die Körperbewegungen und
o
das körperliche Auftreten.
Die Körperbewegung
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Nonverbale Kommunikation durch den Körper als „Medium“ kann in fünf Kategorien eingeteilt
werden:
Emblems
a. Emblems beschreiben Gesten, die das gemeint direkt übersetzen. Wie zum
Beispiel „Daumen hoch“ als Zeichen für „OK“ oder „V“ für Victory. Diese
Emblems sind natürlich kulturabhängig, wie folgendes Beispiel
veranschaulicht: in den USA und Asien ist es weniger üblich sich mit
ausgiebigen Umarmungen zu begrüßen als im südlichen Raum.
Illustrator
b. Hier werden verbale Nachrichten durch körperliche Gesten illustriert und
bildhaft erklärt. Beim Erklären des Weges wird auch oft die gemeinte Richtung
mit der Hand angezeigt, um den Weg besser zu veranschaulichen und die
Beschreibung verständlicher zu machen. Auch kann diese Kategorie der
Bewegung in der Beschreibung von Formen wieder gefunden werden.
Affect displays
c. Das sind Bewegungen die die emotionale Bedeutung der Nachricht
überliefern. Diese Bewegungen sind oft unbewusst.
Regulatoren
d. Das sind jene Bewegungen, die das Sprechen einer anderen Person
kommentieren, wie etwa durch das Nicken oder Schütteln des Kopfes.
Regulatoren bilden den gesicherten Rahmen für eine fließende
Kommunikation, sie geben Regeln und Verhaltensweisen innerhalb der
Kommunikation vor. Bsp.: durch Öffnen des Mundes wird angezeigt, dass
jemand sprechen möchte.
Adaptoren
e. Gesten, die das persönliche Wohlbefinden steigern, wie zum Beispiel durch
das Kratzen an einer gereizten Hautstelle oder das Entfernen von Haaren aus
dem Gesicht.
f.
Gesten, die auf das Wohlbefinden des Gegenübers abzielen, wie zum
Beispiel einen Fussel von der Jacke entfernen.
g. Gesten, die sich auf ein Objekt beziehen, wie zum Beispiel das Zerreissen
eines Styroporbechers.
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Das körperliche Auftreten
Alleine die Körpergröße spielt eine wichtige Rolle in der nonverbalen Kommunikation.
Studien konnten zeigen, dass körperlich große Kandidaten öfter Wahlsiege verzeichnen
konnten, als ihre kleineren Mitstreiter.
Auch ermöglicht das körperliche Auftreten Menschen einer Nationalität leichter zuordnen zu
können.
Die Attraktivität spielt auch hier eine große Rolle, denn attraktive Menschen haben Vorteile in
allen Lebenssituationen. Unter anderem nennt DeVito, dass sie bessere Noten bekommen,
leichter Jobs bekommen und ein ausgeglichenes Liebesleben haben.
3.2 Das Gesicht
Unser Gesicht spricht viele Sprachen. Die Mimik ermöglicht es uns verschiedenste Gefühle
über unser Gesicht auszudrücken, sei es Sympathie, Antipathie, Zustimmung, Ablehnung,
etc.
DeVito nennt auch hier die Möglichkeit Gesichtsaudrücke im Internet zu vermitteln, nämlich
via Emoticons. Dies soll in dieser Seminararbeit nicht zum Thema werden, denn dieser
Bereich wird in einer anderen Arbeit ausführlich betont.
Der Mensch erlernt in seinem jeweiligen Entwicklungsprozess das kulturabhängige
nonverbale Kommunikationssystem. Jenes umfasst auch die verschiedenen
Gesichtsausdrücke und Techniken um diese gezielt einsetzen zu können.
Vier dieser Techniken lauten wie folgt:
1. Intensivierung: Durch den Gesichtsausdruck wird das Gemeinte verstärkt. (erstauntes
Gesicht als Signal für Überraschung)
2. Abschwächung: Dies beschreibt die Fähigkeit seine eigenen Gefühle zu unterdrücken
und abzuschwächen.
3. Neutralisation: Diese Technik ermöglicht es die eigenen Gefühle komplett zu
verstecken um nicht negativ auf andere zu wirken.
4. Maskierung: Sie beschreibt die Technik Gefühle zu spielen und vorzutäuschen.
Der Kodierungs- und Dekodierungsprozess dieser Gesichtsausdrücke ist schwer zu
klassifizieren, denn jeder Mensch hat unterschiedliche Qualitäten hinsichtlich seines Kodierund Dekodiervermögens.
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Einer Studie die in elf unterschiedlichen Ländern durchgeführt wurde, zeigte auf, dass es
Frauen leichter fällt zu dekodieren und zu kodieren.
3.3 Die Augen
„Ein Blick sagt mehr als tausend Worte“ – die Augen haben eine zentrale Bedeutung im
gesamten Kommunikationsprozess.
Der Augenkontakt erfüllt in der Kommunikation sehr wichtige Funktionen. Einerseits hilft er
den Kommunikationspartner sich Feedback einzuholen und andererseits um darzustellen,
dass auf eine Antwort gewartet wird oder dass nun dem Kommunikationspartner Raum für
seine Aussage gegeben wird.
Der Blick kann auch den Status einer Beziehung unterstreichen. Positive wäre es durch
einen schmachtenden Blick zu einer geliebten Person und negativ wäre es durch die
komplette Vermeidung des Augenkontaktes, denn dies würde zum Beispiel ein völliges
Desinteresse darstellen.
Durch das Aufnehmen von Blickkontakten zu einer anderen Person ist es möglich eine
nähere physische Distanz aufzubauen.
3.4 Der Raum
Mit der räumlichen Beziehung der Kommunikationspartner zueinander als besonderer
Aspekt der Körpersprache beschäftigt sich der Forschungszweig der Proxemik. Abstand,
Körperhöhe, Körperausrichtung und Formen der Berührung spielen hier eine Rolle.
Abhängig ist dieses Raumverhalten neben der aktuellen Situation auch von
kulturspezifischen Normen, dem Geschlecht, dem Alter und dem Beruf der
Kommunikationspartner sowie individuelle Faktoren wie Introvertiertheit oder Extrovertiertheit.
Unterschieden werden:
o
Intime Distanz (bis 60cm)
o
Persönliche Distanz (60-90cm)
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o
Gesellschaftliche Distanz (1-4 Meter)
o
Öffentliche Distanz (>4 Meter)
3.5 Gegenstände
Hier wird die Kommunikation über Objekte beschrieben. Diese Objekte können Kleidung,
Schmuck, Autos oder die Einrichtung des Wohnraumes sein.
Geschenke spielen auch eine wichtige Rolle, denn auch über sie können Nachrichten
übermittelt werden, wie z.B. „Ich liebe dich“, „Es tut mir leid“ oder „Alles Gute“.
In dieser Form der nonverbalen Kommunikation sollen drei wichtige Aspekte näher
beschrieben werden:
1. Kommunikation über Farben
a. Farben beeinflussen uns nachweislich auf physischer und psychischer Ebene.
Konsumenten wählen Produkte mehr oder weniger unbewusst nach ihrer
Verpackung aus, was implizit die Farbe betrifft. Auch die Farbe der Kleidung
kann unterschiedlichste Eindrücke erwecken, denn Farben werden
verschiedene Rollen zugewiesen.
2. Kleidung und Schmuck
a. „Kleider machen Leute“ – die getragenen Kleidungsstücke beeinflussen
andere Menschen in der Einschätzung des jeweiligen
Kommunikationspartners. Die Kleidung spiegelt in gewisser Hinsicht das
Wesen einer Person wieder, seine soziale Zugehörigkeit, seine Gewohnheiten,
seinen Stil und seine Kreativität.
b. Die Art wie Menschen ihre Haare tragen, lässt Rückschlüsse über ihre
Einstellung zu. Männer mit langen Haaren werden als viel offener und
unkonventioneller beschrieben, als Männer mit kurzen Haaren.
c. Auch getragene Schmuckstücke geben Einblick auf persönliche Hintergründe,
wie zum Beispiel ein Verlobungs- oder Ehering.
3. dekorative Gegenstände
a. Autos und Einrichtungsgegenstände geben Auskunft über den sozialen Status,
den finanziellen Hintergrund und den Stil.
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3.6 Berührungen
Als haptische Wahrnehmung bezeichnet man das aktive Erfühlen und Ertasten von
Gegenständen. Kommunikation mittels Berührungen wird als älteste und einfachste Form
der Kommunikation dargestellt.
Im Kindesalter ist die Berührung ebenso ein sehr wichtiger Sinnesbestandteil, da das Kind
durch Berührungen die Welt für sich erschließt.
Die Bedeutung von Berührungen
o
Berührungen übermitteln positive Gefühle (Beistand, Würdigung, Anteilnahme,
sexuelles Interesse, Vertrauen, Information, etc.) Weiters ermöglichen Berührungen
sich seinem eigenen Körper näher zu fühlen.
o
Berührungen ist es möglich Verhalten zu kontrollieren, denn durch gewisse
körperliche Kontaktaufnahme kann man Einfluss auf das Verhalten anderer Personen
haben.
o
Zu den kommunizierten Bedeutungen von Berührungen zählen ebenso die gängigen
Begrüßungsrituale.
3.7 Nonverbale Elemente der Sprache
Die Parasprache behandelt die nonverbale Dimension der Sprache. Sie beschäftigt sich
nicht mit dem was gesagt, sondern mit dem wie es gesagt wird. Hier kommt es auf die
einzelne Betonung von Wörtern und Silben an, denn hieraus ergeben sich oft
unterschiedliche Bedeutungen.
Über die Aussprache und den Tonfall wird es ermöglicht auf die Gemütslage und die
Persönlichkeit zu schließen.
Diese Fähigkeit ist abhängig von den Subjekten, die an der Kommunikation teilnehmen.
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Es konnte festgestellt werden, dass Menschen mit einer sehr schnellen Aussprache oft als
intelligenter, objektiver und vertrauenswürdiger eingeschätzt wurden, als Menschen, die sehr
langsam sprechen.
3.8 Die Stille
Auch die Stille kann kommunizieren, sie überliefert auch wichtige Mitteilung. Sie gibt dem
Sprecher Zeit zu denken und ermöglicht ihm seine Wörter und Sätze im Geiste zu ordnen.
Oft wird vor wichtigen Gesprächen eine kurze Sprechpause eingehalten, diese Stille gibt
dem Zuhörer das Gefühl, das etwas Wichtiges nachfolgt.
Schweigen darf nicht unterschätzt werden, sie kann verwirren und verletzen.
Neue Mitglieder in einer Gruppe verhalten sich oft zurückhaltend und ruhig, weil sie sich
noch unsicher fühlen.
Auch kann durch das gezielte Schweigen kann Kommunikation über gewissen Themen
verhindert werden.
3.9 Die Zeit
Die Zeit bestimmt unser Denken über Zusammenhänge zwischen der Gegenwart, der
Vergangenheit und der Zukunft.
Es gibt Menschen, die sehr in der Vergangenheit leben und auf Veränderungen mit Angst
und Ablehnung reagieren. Der zweite Typus lebt in der Gegenwart, im Jetzt, er genießt jede
Minute ohne Bedacht auf die Zukunft. Der dritte Typus lebt schon im Morgen, er arbeitet hart
für seine Zukunft.
Wie und welchen Typus ein Mensch ausbildet hängt von seinem sozialen Umfeld und seinen
persönlichen Erfahrungen ab.
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3.10 Gerüche
Gerüche sind extrem wichtig für die Kommunikation. Heute spielen Gerüche auch schon eine
tragende Rolle in der Entwicklung von Produkten und Gestaltung von Marktflächen,
Stichwort Aromatherapie.
Beispiele von Wirkungen:
o
Zitronengeruch gibt ein vitales Lebensgefühl
o
Lavendel und Eukalyptus erhöhen die Wachsamkeit
o
Der Rosenduft senkt den Blutdruck
Übermittelte Nachrichten durch Düfte:
o
Düfte als Körperliche Reize
o
Menschen benutzen Parfüms, Lotions und Cremen um ihre Attraktivität und
ihr Wohlbefinden zu steigern.
o
Geruch zur Steigerung des Geschmackes
o
Das Fehlen des Geruchssinns (wie z.B. im Falle einer Erkältung) führt zu
komplett gestörten Geschmackswahrnehmung.
o
Gerüche als Teile von Erinnerungen
o
Menschen verbinden mit Erinnerungen auch oft Geruchserlebnisse. Man
erinnert sich an den Duft eines geliebten Menschen, an den Geruch des
Meeres in einem wunderschönen Urlaub.
o
Identifizierung über Gerüche
o
Viele Hersteller von Produkten, seien es jetzt Kosmetika oder Putzmittel,
setzen auf ihre eigene besondere Duftnote, die dem Konsumenten ein Image
vermittelt und im Gedächtnis bleiben soll.
3.11 Zusammenfassung
Unter Punkt 3 wurden die unterschiedlichen Ebenen der nonverbalen Kommunikation
ausführend erklärt. Hier soll ein kurzer Überblick erfolgen.
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1. Nonverbale Nachrichten haben verschiedene Funktionen, wie beispielsweise das
Entdecken, das Aufbauen und Festigen von Beziehungen, Hilfe und
Überredungskünste.
2. Nonverbale Nachrichten treten in Kombination mit anderen Nachrichten auf und
bewegen sich auf der Ebene der Metakommunikation. Sie unterstreichen,
kommentieren, dementieren, regulieren und wiederholen.
3. Es gibt fünf Kategorien der Körperbewegung. Diese wären Emblems, Illustratoren,
Affect displays, Regulatoren und Adaptoren.
4. Gesichtsausdrücke übermitteln ein Vielfaches an Mitteilung. Techniken um
Gesichtszüge gezielt zu beschreiben: Intensivierung, Abschwächung, Neutralisation
und Maskierung.
5. Zielgerechter Augenkontakt fordert zum Feedback auf, signalisiert dem
Gesprächspartner zu sprechen und gibt Anzeichen für den Stand der
zwischenmenschlichen Beziehung.
6. Die Proxemik beschäftigt sich mit den Räumlichen Distanzen. Die wichtigsten vier
wären: intime, persönliche, gesellschaftliche und öffentliche Distanz.
7. Gegenstände am und um den Kommunikationspartner geben ebenso Auskunft.
8. Parasprache betrifft die nonverbale Dimension der Sprache. Es dreht sich hier um
den Rhythmus, die Schnelligkeit, die Lautstärke, etc.
9. Auch die Stille und das Schweigen enthalten oft sehr wichtige Botschaften.
10. Düfte als körperliche Reize, Geruch zur Steigerung des Geschmackes, Gerüche als
Teile von Erinnerungen und Identifizierung über Gerüche.
4.0 Gliederung der nonverbalen Kommunikation
Nonverbale Kommunikation muss nicht immer und nicht bedingt bewusst erfolgen. Viele
nonverbale Signale die wir aussenden oder empfangen sind unbewusst.
4.1 Unbewusste nonverbale Kommunikation
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Über den Geruchssinn aufgenommen Signale (wie z.B. Pheromone) beeinflussen unser
Verhalten unbewusst. Dies hat seine Ursache in der bereits auf der Ebene des Stammhirns
stattfindenden Verarbeitung, bei der die Schwelle zum Bewusstsein nicht überschritten wird.
4.2 Teilbewusste nonverbale Kommunikation
Bestimmte körpersprachliche Signale laufen teilbewusst ab. So bemerken wir in der Regel
durchaus bestimmte Veränderungen unserer Mimik selbst. Über längere Zeit nehmen wir
diese Mimik dann nicht mehr so stark war und können sie auch nicht mehr gezielt einsetzen.
Friedrich Nietzsche hat das schon auf den Punkt gebracht: „Man lügt wohl mit dem Munde,
aber mit dem Maule, das man dabei macht, sagt man doch noch die Wahrheit.“
Bestimmte autonome Körperfunktionen, wie beispielsweise Schweißbildung,
Pupillenveränderungen oder Puls, welche dem Gegenüber auffallen, können nicht bewusst
gesteuert werden, sind jedoch zum Teil durchaus selbst wahrnehmbar.
4.3 Bewusste nonverbale Kommunikation
Im Gegensatz zu den teilbewussten Ausdrucksformen nonverbaler Sprache, ist es in den
bewussten Bereichen der Körpersprache möglich, nonverbale Ausdrucksformen zu erlernen
und einzusetzen.
Beispiele hierfür sind:
o
Das Anlächeln des Gegenübers zur Kontaktaufnahme
o
Das „Pokerface“ des Kartenspielers
o
Die unterstützende Gestik mit den Händen im Dialog
o
Der „selbstbewusste Händedruck“ des Verkäufers.
Das „Schönmachen“ durch gezielte Verwendung von Duft- und Farbstoffen (Parfum,
Lippenstift, Mascara, Make-up, usw.), sowie sorgfältig ausgewählter Kleidung ist eine
kultivierte Kombination verschiedener Signalhandlungen bewusster nonverbaler
Kommunikation.
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Sie dient in gesellschaftlicher Umgebung als Ausdruck „gepflegter“ und somit attraktiver
Erscheinung
5.0 Schlusswort
Nonverbale Kommunikation begleitet den Menschen in seiner gesamten Entwicklung. Sei es
als Baby beim Ertasten und Erfühlen der Welt bis hin zur angewandten nonverbalen
Techniken in seinem späteren Berufsleben.
Nonverbale Kommunikation spielt sich auf zahlreichen körperlichen Ebenen ab. Gestik und
Mimik unterstützen in unserem Alltag das gesprochen Wort.
Fünf Gründe, warum Menschen Körpersprache verwenden:
1. Bereiche ohne verbale Kodierung
a. Nonverbale Signale ersetzen Wörter, wie zum Beispiel beim Zeigen einer
Form oder eine einfache Umarmung.
2. Nonverbale Signale sind wirkungskräftiger
3. Nonverbale Signale werden weniger gut kontrolliert und sind deshalb eher echt
a. Hierzu ist noch wichtig zu nennen, dass ein Mensch anhand seiner
Körpersprache immer beim Lügen ertappt werden kann.
4. Es wäre störend, wenn man seine Aufmerksamkeit auf einige Signale konzentrieren
oder sie deutlich machen würde.
a. Z.B. einer Autoritätsperson sehr klar zeigen, dass man sie nicht mag, obwohl
man doch eine gute Beziehung aufbauen möchte.
5. Es ist sehr nützlich, zusätzlich zur Sprache einen zweiten Mitteilungskanal benutzen
zu können.
5.1 Diskussionsthemen
o
Glauben sie, dass gut situierte Menschen sich gleich oft berühren wie weniger gut
situierte Menschen?
o
Glauben sie, dass Frauen stärker nonverbal kommunizieren als Männer? Bzw. dass
Frauen besser solche Signale dekodieren können?
o
Glauben sie, sie würden über Professoren anders urteilen, wenn sie total schlabberig
gekleidet wären?
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Stichwortverzeichnis
Bedeutung ..........................................6
Berührungen ..................................... 12
Bewusst ............................................ 17
Das Gesicht ........................................9
Der Körper ..........................................8
Der Raum ......................................... 11
Die Augen ......................................... 10
Gegenstände .................................... 11
Geruch .............................................. 15
Kleidung ........................................... 12
Kommunikation .................................. 6
körperliche Auftreten.......................... 9
Metakommunikation........................... 7
nonverbal ........................................... 6
Teilbewusste .................................... 17
Unbewusst ....................................... 17
Zeit ................................................... 14
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