INFORMATION zur PRESSEKONFERENZ zum Thema „Eröffnung des 1. Brust-Gesundheitszentrums in Oberösterreich“ am Mittwoch, 9.Februar 2005 um 10.00 Uhr Gesprächsteilnehmer: Dr. Andreas Krauter, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Linz OA Dr. Sabine Pöstlberger, Leiterin des Brust-Gesundheitszentrums Brustkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen in Österreich Jede achte Frau in Österreich erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Damit ist diese Krankheit die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen, derzeit leben allein in Oberösterreich 32.000 Personen mit der Diagnose Brustkrebs. Im vergangenen Jahr wurden in unserem Bundesland 755 Neuerkrankungen registriert, davon werden im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz 306 Patientinnen (41 Prozent) betreut. Nun wird mit der Eröffnung des 1. Brust-Gesundheitszentrums beim Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz ein neuer Meilenstein gesetzt, um die Diagnose-, Behandlungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten für die Patientinnen deutlich zu verbessern, betont Dr. Andreas Krauter, Geschäftsführer und ärztlicher Direktor der Barmherzigen Schwestern Linz. 1. Brust-Gesundheitszentrum Oberösterreichs wird am 10. Februar 2005 im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern eröffnet Höchste Qualitätskriterien (Einhaltung der EUSOMA-Richtlinien) wurden bei der Errichtung des 1. Brust-Gesundheitszentrums Oberösterreichs berücksichtigt. Schon bisher hat das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern als onkologisches Schwerpunktkrankenhaus sehr gute Fallzahlen aufgewiesen, zahlreichen Patientinnen konnte entscheidend geholfen werden. Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern betreut mit 41 Prozent die meisten Frauen mit der Diagnose Brustkrebs in Oberösterreich. „Es ist uns ein großes Anliegen, den Menschen mit dieser schwerwiegenden Diagnose umfassend zu helfen und ihnen bei der Behandlung dieser Erkrankung die bestmögliche medizinische und psychologische Betreuung anzubieten. In den vergangenen 18 Monaten wurde im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern intensiv daran gearbeitet, die Abläufe und Behandlungsmöglichkeiten weiter zu verbessern. "Mit dem 1. BrustGesundheitszentrum können wir den Patientinnen nunmehr eine oberösterreichweit einzigartige Betreuung anbieten, die von der Diagnose bis zur Nachsorge in einem Haus stattfindet.", so Dr. Krauter. Die offizielle Eröffnung des Brust-Gesundheitszentrums findet am 10. Februar 2005 statt. Das neue Brust-Gesundheitszentrum bietet zahlreiche Vorteile: Umfassende interdisziplinäre Betreuung der Patientinnen Die Diagnose-, Betreuungs- und Therapiemöglichkeiten werden durch die umfassende interdisziplinäre Betreuung deutlich verbessert. Die Befunde sämtlicher Patientinnen werden bei gemeinsamen Konferenzen (Mammaboard) aller betreuenden Ärzte besprochen und analysiert. "Dadurch ist eine koordinierte und optimale Betreuung der Patientinnen gewährleistet. Sämtliche betreuenden Ärzte aus allen Fachrichtungen sind während der gesamten Behandlungsdauer vom Zeitpunkt der Diagnose bis zum Abschluss der Rehabilitation auf dem neuesten Wissensstand. Dadurch kann der Patientin gezielt und rasch geholfen werden. Zusätzlich gibt es wissenschaftliche Konferenzen, um immer am neuesten Stand der Brustbehandlung zu sein.", betont Dr. Pöstlberger. Brustambulanz neu ausgerichtet Der neu installierten Brustambulanz gehört eine Kerngruppe behandelnder Fachärzte an: Diese bestehen aus 3 BrustchirurgInnen, 2 BrustpathologInnen, 3 BrustonkologInnen, 2 RadioonkologInnen, 3 BrustradiologInnen und aus onkologischem Diplompflegepersonal. Alle für eine Behandlung von Brustkrebspatientinnen relevanten Stationen befinden sich im Krankenhaus (Mammaambulanz, Radiologie, Pathologie, Klinische Psychologie, Plastische Chirurgie, Interne, Chirurgie, Labormedizin, Nuklearmedizin und PET - CT Zentrum Linz, Radio-Onkologie (Strahlentherapie), Physiotherapie, Komplementärmedizin). Verbesserte Diagnose- und Behandlungsabläufe Die Abläufe bei der Behandlung von Brustkrebspatientinnen wurden weiter verbessert. So werden im neuen Brust-Gesundheitszentrum sämtliche Diagnosen innerhalb von 2 bis 5 Tagen gestellt, eine möglicherweise notwendige stationäre Aufnahme erfolgt spätestens nach 10 Tagen. Neue Räumlichkeiten für Patientinnengespräche Die umfassende Information der Patientinnen ist bei Brustkrebserkrankungen von besonderer Bedeutung. Für die Beratungsgespräche wurden im Krankenhaus neue Räumlichkeiten eingerichtet. Dort erfolgen die Beratungsgespräche nach Vorliegen der Befunde und die Aufnahmegespräche mit den Patientinnen im Beisein der Klinischen Psychologin. Die Betreuung erfolgt auf der Frauenstation der Chirurgischen Abteilung, wo sich in einem eigenen Bereich speziell ausgebildete Mitarbeitende um die Patientinnen kümmern. Neue Begleittherapien werden angeboten Auf eine begleitende Therapie wird im neuen Brust-Gesundheitszentrum besonderer Wert gelegt: Neben der bereits bestehenden umfassenden prä- und postoperativen Betreuung der Patientinnen (z.B. durch Psychologen und Komplementärmedizinerin) werden im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern ab sofort auch Begleittherapien im Bereich der Traditionellen chinesischen Medizin (Ganzheitsmedizin mit den Schwerpunkten Akupunktur und Chi Gong) und eine Maltherapie angeboten. EUSOMA- Richtlinien bilden die Grundlage des neuen BrustGesundheitszentrums Die Grundlage für die Errichtung eines Brust-Gesundheitszentrums bildeten die EUSOMA (European Society of Mastology)- Richtlinien, die im Jahr 1998 bei der Europäischen Brustkrebskonferenz in Florenz beschlossen wurden. Dabei wurden die wesentlichen Qualitätskriterien bei der Behandlung von Brustkrebspatientinnen definiert. Die EUSOMA- Richtlinien umfassen unter anderem eine kritische Größe (ab welcher Größe ist die Schaffung eines Brust-Gesundheitszentrums sinnvoll), eine Kerngruppe (die Zusammenarbeit der behandelnden Experten verschiedener Fachrichtungen), die Services (notwendige Einrichtungen in einem Brust-Gesundheitszentrum), das NichtKerngruppenpersonal (unter anderem psychologische Betreuung und Therapien) sowie eine umfassende Patienteninformation und den Bereich Forschung, um neueste Erkenntnisse in der Brustkrebsbehandlung weiterzugeben. Zertifizierung für das neue Brust-Gesundheitszentrum in Linz wird angestrebt Gleichzeitig mit der Inbetriebnahme des neuen Brust-Gesundheitszentrums in Linz wird auch um eine Zertifizierung nach den EUSOMARichtlinien angesucht. Die kritische Größe - ein wesentliches Kriterium, das festlegt, ab welcher Größe ein Brust-Gesundheitszentrum sinnvoll ist - wird vom Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern erreicht. Auch die anderen festgelegten Standards werden erfüllt. Das BrustGesundheitszentrum der Barmherzigen Schwestern ist die erste Einrichtung in Österreich, die eine solche Auszeichnung aufgrund der vorliegenden Qualitätskriterien anstrebt. Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern einziges Radioonkologisches Schwerpunktkrankenhaus in Oberösterreich Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz mit insgesamt 704 Betten ist das einzige Radio-onkologische Schwerpunktkrankenhaus in Oberösterreich. Derzeit werden 752 Brustkrebspatientinnen in klinischen nationalen und internationalen Studien behandelt. Die Strahlentherapie hat es möglich gemacht, dass heute bei 75 Prozent aller Brustkrebspatientinnen die Brust erhalten werden kann. Modernste Diagnose- und Therapiegeräte im Einsatz Durch neueste medizinische Geräte können Tumore genau diagnostiziert und behandelt werden. Das Radiologische Institut wurde zu den bereits bestehenden diagnostischen Einrichtungen mit einem neuen hoch auflösenden Ultraschallgerät ausgestattet. Für diesen Zweck erfolgte eine Patientinnen- und Untersucherfreundliche Adaptierung der Räumlichkeiten. Das neueste Gerät stellt die digitale Mammographie dar, welche bei besserer Bildqualität eine deutlich geringere Strahlenbelastung aufweist. Mit dem österreichweit erstinstallierten PET - CT (Positronen-EmissionsTomograph und Computertomograph) verfügt das Krankenhaus über die innovativste Technologie und hohe Erfahrungswerte bei der Tumorerkennung. Dieses Gerät liefert mit nur einer Untersuchung zwei Befunde und verkürzt die Untersuchungszeit um 50 Prozent. Der PET CT liefert exakte Informationen über Lage, Größe und Ausdehnung eines Tumors sowie deren Fermetastasen (Tumorabsiedelungen). "Chirurgische Eingriffe können daher noch wesentlich besser geplant und räumlich eingegrenzt werden, was für die Patienten von großem Vorteil ist", betont Dr. Krauter. Vorsorge bei Brustkrebs von großer Bedeutung Auf Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung von Brusttumoren wird im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz großer Wert gelegt. So bietet das Brust-Gesundheitszentrum auch extern regelmäßig Kurse zum Thema „Brustkrebs-Vorsorge“ an, in denen unter anderem über die endogenen und exogenen Risikofaktoren und die Vererbbarkeit informiert wird, so Dr. Pöstlberger. Nähere Informationen sind auch unter www.bhs-linz.at erhältlich.