MATHEMATISCHES INSTITUT DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN Dr. E. Schörner WS 2013/14 Blatt 1 21.10.2013 Tutorium zur Vorlesung Differential– und Integralrechnung I“ ” — Bearbeitungsvorschlag — 1. a) Es ist sowie • a1 = 33 = 1, a2 = 45 , a3 = 75 , a4 = 96 = 32 und a5 = 11 7 1 1 7 • b1 = 1 − 1 + 1 = 1, b2 = 1 + 2 + 4 = 4 , b3 = 1 − 1 21 1 = 16 und b5 = 1 − 15 + 25 = 21 . b4 = 1 + 14 + 16 25 1 3 + 1 9 = 7 , 9 b) Die Berechnung der ersten fünf Folgenglieder unter a) legt nahe, daß die Folge (an )n∈N streng monoton wachsend ist; dies läßt sich auf verschiedene Weise zeigen: • Für alle n ∈ N gilt an = 2 (n + 2) − 3 3 2n + 1 = =2− n+2 n+2 n+2 und damit auch an+1 = 2 − 3 ; n+3 3 3 > und damit n+2 n+3 3 3 an = 2 − <2− = an+1 . n+2 n+3 wegen n + 2 < n + 3 ist • Für alle n ∈ N gilt 2n + 1 2n + 3 < ⇐⇒ n+2 n+3 ⇐⇒ (2 n + 1) (n + 3) < (2 n + 3) (n + 2) ⇐⇒ ⇐⇒ 2 n2 + 7 n + 3 < 2 n2 + 7 n + 6 ⇐⇒ 0 < 3 an < an+1 ⇐⇒ Da die Aussage 0 < 3 richtig ist, ist auch die gemäß den Äquivalenzumformungen ( ⇐⇒ “) gleichwertige Aussage an < an+1 richtig. ” • Für alle n ∈ N gilt 2n + 3 2n + 1 (2 n + 3)(n + 2) − (2 n + 1)(n + 3) − = = n+3 n+2 (n + 3) (n + 2) 3 (2 n2 + 7 n + 6) − (2 n2 + 7 n + 3) = = >0 (n + 3) (n + 2) (n + 3) (n + 2) an+1 −an = und damit an < an+1 . • Für alle n ∈ N gilt an+1 2n + 3 n + 2 2 n2 + 7 n + 6 = · = >1 an n + 3 2n + 1 2 n2 + 7 n + 3 und damit an < an+1 ; hierbei geht an > 0 ein. Die streng monoton wachsende Folge (an )n∈N ist insbesondere (etwa durch a1 = 1) nach unten beschränkt; des weiteren ist (an )n∈N wegen 3 <2 n+2 für alle n ∈ N auch nach oben beschränkt. Wegen b1 = 1 < 74 = b2 und b2 = 74 > 97 = b3 ist die Folge (bn )n∈N weder monoton fallend noch monoton wachsend; genauer gilt für alle m ∈ N an = 2 − b2m = 1 + 1 1 1 (−1)2m + + = 1 + >1 2m (2m)2 2m (2m)2 und b2m+1 (−1)2m+1 1 =1+ + = 2m + 1 (2m + 1)2 1 2m 1 + =1− < 1, =1− 2 2m + 1 (2m + 1) (2m + 1)2 folglich also b2m > 1 > b2m+1 und b2m+1 < 1 < b2m+2 . Für alle n ∈ N gilt mit der Dreiecksungleichung n (−1)n 1 (−1) 1 + =1+ 1 + 1 , |bn | = 1 + + 2 ≤ |1| + n n n n2 n n2 1 1 ≤ 1 und 2 ≤ 1 folgt daraus |bn | ≤ 1 + 1 + 1 = 3; damit ist n n die Folge (bn )n∈N beschränkt. und wegen c) Wir zeigen, daß die Folge (an )n∈N den Grenzwert a = 2 besitzt. Zu jedem 1 ε < , und für alle n ∈ N mit n ≥ n0 gilt ε > 0 gibt es ein n0 ∈ N mit n0 3 (2 n + 1) − 2 (n + 2) 2 n + 1 = |an − a| = − 2 = n+2 n+2 −3 = 3 ≤ 3 = 3 · 1 < 3 · ε = ε. = n + 2 n + 2 n0 n0 3 Wir zeigen, daß die Folge (bn )n∈N den Grenzwert b = 1 besitzt. Zu jedem 1 ε ε > 0 gibt es ein n0 ∈ N mit < , und für alle n ∈ N mit n ≥ n0 gilt n0 2 (−1)n (−1)n 1 1 + 2 − 1 = + 2 ≤ |bn − b| = 1 + n n n n n (−1) 1 1 + ≤ + 1 ≤ 1 + 1 = 2 · 1 ≤ 2 · 1 < 2 · ε = ε. ≤ n n2 n n2 n n n n0 2 2. a) n = 10“: ” 103 = 1000 < 1024 = 210 n → n + 1“: ” (n + 1)3 = n3 + 3 n2 + 3 n + 1 ≤ n3 + 3 n2 + 3 n + n = n3 + 3 n2 + 4 n ≤ ≤ n3 + 3 n2 + n · n ≤ n3 + 4 n2 ≤ n3 + n · n2 = 2 n3 < 2 · 2n = 2n+1 1 n2 1 = 0 gilt dann b) Für alle n ∈ N mit n ≥ 10 gilt 0 ≤ n < ; wegen lim n→∞ n 2 n 2 n nach dem Schrankenlemma auch lim n = 0. n→∞ 2 1 n2 1 1 c) Sei n0 = = 1000; für alle n ∈ N mit n ≥ n0 gilt dann n < ≤ = ε. ε 2 n n0 3. Für die beschränkte Folge (bn )n∈N reeller Zahlen existiert eine Schranke M > 0 mit |bn | ≤ M für alle n ∈ N. a) Ist die Folge (an )n∈N beschränkt, so gibt es eine Schranke M ∗ > 0 mit |an | ≤ M ∗ für alle n ∈ N. Damit gilt aber |an bn | = |an | · |bn | ≤ M · M ∗ für alle n ∈ N; folglich ist auch die Folge (an bn )n∈N beschränkt. b) Die konstante Folge (an )n∈N mit an = 1 für alle n ∈ N ist konvergent, und die alternierende Folge (bn )n∈N mit bn = (−1)n für alle n ∈ N ist beschränkt; für die Folge (an bn )n∈N gilt dann an bn = (−1)n für alle n ∈ N, und damit ist (an bn )n∈N nicht konvergent. c) Ist (an )n∈N eine Nullfolge, so gibt es zu jedem ε > 0 ein n0 ∈ N, so daß für alle n ≥ n0 gilt ε |an | = |an − 0| < M und damit ε |an bn − 0| = |an | · |bn | < · M = ε; M damit ist auch (an bn )n∈N eine Nullfolge. 4. a) Für alle n ∈ N ist r− 1 1 <r− n n+1 und r+ 1 1 <r+ ; n+1 n damit gibt es, da Q dicht in R liegt, rationale Zahlen an und bn ∈ Q mit r− 1 1 < an < r − n n+1 und r+ 1 1 < bn < r + . n+1 n b) Für alle n ∈ N ist r− 1 1 < an < r − n n+1 und r− 1 1 < an+1 < r − n+1 n+2 und damit 1 < an+1 ; n+1 damit ist die Folge (an )n∈N streng monoton wachsend. Wegen 1 1 =r und lim r − =r lim r − n→∞ n→∞ n n+1 an < r − ist nach dem Schrankenlemma auch die Folge (an )n∈N konvergent, und es gilt lim an = r. n→∞ c) Für alle n ∈ N ist r+ 1 1 < bn < r + n+1 n und r+ 1 1 < bn+1 < r + n+2 n+1 und damit 1 > bn+1 ; n+1 damit ist die Folge (bn )n∈N streng monoton fallend. Wegen 1 1 lim r + =r und lim r + =r n→∞ n→∞ n+1 n bn > r + ist nach dem Schrankenlemma auch die Folge (bn )n∈N konvergent, und es gilt lim bn = r. n→∞