Zugänge

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Thermische Notfälle
Subfibrile Temperaturen < 38
> 37,5 Grad
In den Ersten Lebensmonaten von Säuglingen kein Kältezittern. Wärme auf Grund von
Fettverbrennung
Wiedererwärmung langsam und vom Körperstamm zu den Extremitäten
Erfrierungen (Lokale E.)
Ursache:
Meist isolierte periphere Kälteschädigung des Gewebes ohne absinken der
Körperkerntemperatur. Zehen, Finger, Ohren, Nase (Akren). Selten ganze Extremität
betroffen.
Diagnose/Symptome:
Erfrierungen 1. Grades
Erfrierungen 2. Grades
Erfrierungen 3. Grades
Erfrierungen 4. Grades
Hautschwellung, Vasodillatation, Haur: grau,
weiß, gefühllos, brennender Schmerz
Schädigung
Kutis
und
Subcutis,
Blasenbildung
Haut: blass, später blau, Einblutungen,
schwarze Nekrosen (arterielle Thrombosen)
Gangrän ganzer Extremitäten, irreversible
Gewebszerstörung
Therapie:
Steriele Wundversorgung
Wasserbäder (von 10-12 Grad zu 38 Grad)
Monitoring
I.V. Zugang + vorgewärmte Kochsalzlösung
Bei großflächigen Erfrierrungen Na. Nachfordern
Chirugische Abteilung
Evtl. Analgosedierung der Reperfusionsschmerzen (Morphin u. Valium)
Sonstiges:
Eine Hypothermie hat gegenüber einer Erfrierung Behandlungspriorität
Keine Mechanische Ein- Abreibung – zusätzliche Traumatisierung
Hypothermie
Def. Absenken der Körperkerntemperatur unter 35 Grad C
After drop: (Bergungstod)
Vom After drop spricht man dann, wenn ein Patient mit starker Unterkühlung passiv an den
Extremitäten erwärmt oder zu stark bewegt wird und dadurch ein Kreislaufstand eintritt.
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Der Körper zentralisiert bei Unterkühlung, d.h. das Blut in den Extremitäten kommt fast zum
Stillstand und kühlt aus. Gleichzeitig werden die Zellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff
versorgt und sterben teilweise ab. Dabei wird der hohe Kaliumanteil aus der Zelle in das Blut
abgegeben.
Wird der Patient nun künstlich erwärmt wird die Zentralisation vom Körper wieder abgebaut,
das Blut aus den Extremitäten wird in den Körperkreislauf gespült.
Durch die kalte Temperatur des Blutes und durch den höheren Anteil an Kalium im Blut
kommt es zu massiven Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herz Kreislauf Stillstand
(Kammerflimmern.).
Besonders gefährdete Personen:
- Alkoholisierte,
- Bewusstlose,
- Narkotisierte,
- Erschöpfte,
- Polytraumatisierte,
- entkleidete Patienten.
- Wasser- Schnee- Bergunfall
- Transport im kühlen Rettungstransportwagen
Des weiteren spielen Klimabedingungen eine große Rolle.
1. Grad 37-34 Grad C
Gradeinteilung der Unterkühlung
Bezeichnung
Symptome
Phase der Erregungssteigerung: Pat.
Bewusstseinsklar, Kältezittern, Schmerzen,
Haut blass und kalt, RR , Puls
2. Grad 34-30 Grad C
Phase der Erregungsabnahme: somnolenz,
keine Schmerzen, Muskelstarre, Bradykardie,
Arrhythmie, arrhythmische Atmung, RR, <
33 Grad C Bewusstseinsstörungen
3. Grad 30-27 Grad C
Phase der Lähmung: Koma, kaum tastbarer
Puls, absolute Arrhythmie, Atemtiefe und
Atemfrequenz nehmen ab, keine Reflexe, < 30
Grad C Bewusstlosigkeit
4. Grad < 27 Grad C
Phase des Scheintodes/Todes: keine
Pupillenreaktion, Atem- und Kreislaufstillstand
Hypothermie
Angina Pectoris Symptomatik (Auslösend/Verstärkend)
Stoffwechselsteigerung  Muskelzittern
- O2 Verbrauch
- Glykogenverbrauch
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-
Hypoxie
Ketonkörperbildung
Azidose
Hypoglykämie
Hypothermie
Ursache:
Oft begleitend oder auf Grund des Unfallereignisses
Diagnose/Symptome:
Muskelzittern
Vaskonstrikion der Haut und der Extremitäten
Stoffwechselbedingte Tachypnoe
Steife Gelenke und Muskeln
EKG Veränderungen:
- verlängertes PR-Intervall
- verbreiterter QRS - Komplex
- Drohendes Kammerflimmern/Kreislaufstillstand
Bewusstlosigkeit
Erlöschen der Schutzreflexe
Bradykardy
Drohendes Kammerflimmern/Kreislaufstillstand
Therapie:
BAK / Primary Survey
Langsam Flachlagern / Extremitäten nicht über Herzniveau heben
Hiblerpackung
Immobilisieren (Schaufeltrage u. Vakuummatratze)
Monitoring
Nasse Kleidung entfernen
O2-Gabe
Zugang i.V. (So zentral wie Möglich) + vorgewärmte Infusion
Klinik mit Herz-Lungen-Maschine,
Dialyseabteilung, Bauchraumspülung mit warmer Kochsalzlösung. Voranmeldung
CPR
Sonstiges:
Eine Hypothermie hat gegenüber einer Erfrierung Behandlungspriorität
Keine Mechanische Ein- Abreibung – zusätzliche Traumatisierung
Bei Körperkerntemperaturen unter 30 Grad C spricht eine Katecholamintherapie und
Defibrilationstherapie bei Kammerflimmern und Kreislaufstillstand nicht an.
Ausdauernde Reanimation/Herzdruckmassage und nicht am Notfallort beenden.
Auch nach 30-60 Min. noch gute Aussichten vor allem bei Kinder.
„No one is dead, until he is warm and dead“
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Verbrennungstraumen
Inhalationstrauma
Ursachen:
Explosionen, Verpuffungen, heiße Gase, Dämpfe.
Ätiologie:
Durch Inspiration während eines Ereignis, Schädigung des Flimmerepithel der Lunge,
Ödembildung, Bronchialveränderungen (Air Trapping)
Symptome / Diagnose:
Kratzen im Hals
Trockenheit im Hals
Atemnot
Evtl. Symptomfreiheit
Evtl. sichtbare Verbrennungen im Mund-Rachen-Bereich
Therapie:
O-2 Gabe
Kortison Gabe
Sonstiges:
Symptome können bis 48 Stunden nach dem Ereignis auftreten
Verbrennungen / Verbrühung
Einschätzung der Verbrannten Körperoberfläche:
Ab etwa 15% beim Erwachsenen und 10% beim Kind besteht Lebensgefahr (Schock)
Je weniger Schmerz desto schlechter die Prognose
Alert + %Verbrannte Körperoberfläche = Je weiter /über hundert desto schlechtwer die
Prognose
- Die Handfläche des Patienten ist ein Prozent
- Neunerregel (Erwachsene)
o Kopf 9 %
o Handflächen und Genitalbereich je 1%
o Öberkörper Vorn und Hinten je 18%
o Untere Extremitäten je 18%
Grad I
Grad der Verbrennung / Verbrühung
Rötung, Schwellung, Schmerz, Verletzung der Epidermis
(Heilt ohne Narbenbildung)
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Grad Iia
Grad Iib
Grad III
Rötung, Schwellung, Schmerz, Blasenbildung,
Abheben der Epidermis  Verletzung Kutis
(Heilt ohne Narbenbildung)
Totalnekrose, kein Schmerz,
Zerstörung der Haut und der Anhangsgebilde
Verkohlung, Zerstörung tiefster Gewebsschichten: Knochen, Muskeln,
sehnen
Volumensubstitution
1) 20 bis 40 ml kg/KG
2) nach Parkland
4 ml * %verbrannte Körperoberfläche * kg/KG in den ersten 24 Stunden.
Davon die hälfte in den ersten 8 Stunden.
Indikation Arzt:
- Kinder
- Verbrennungen 2 Grades > 5%
Indikation für Verlegung in eine Spezialklinik:
- Verbrennungen im Gesicht, den Genitalien, Hände und Füßen
- Schädigung der Atemwege
- Bekannte schwere Vorerkrankungen
- Schwere Elektrounfälle
- Chemische Verbrennungen/Verätzungen
- Verbrennungen >15% KOF beim Erwachsenen
- Verbrennungen >8% beim Kind
Ätiologie:
Reibung, direkte Flammeinwirkung, heiße Massen (Teer, Fette),Verbrühungen, Chemische
Verbrennungen (Säuren, Laugen), Elektrische Verletzungen (auch innerlich)
Symptome:
Rötung, Schwellung, Blasenbildung, Nekrosen, Verkohlung, Anamnese
Diagnose:
Therapie RD.:
Ausmaß abschätzen
Vollständigentkleiden, festgebrannte Kleidungsfetzen belassen
Notarzt
Initialtherapie:
unter laufendem klarem Wasser (ca. 20 Grad) mindestens 10 bis 20 min. spülen
cave: Wärmeverlust
Wärmeerhalt
Basismonitoring
Mindestens 2 großlumige Zugänge
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Volumensubstitution
Ggf. inhalative Kortikoide
Wundversorgung (Bunr Pac, Water Gel,...)
Sauerstofgabe
Analgsedierung
Eventuell Kathether (Volumenbilanzierung)
Intubation
Therapie Klinik:
DD:
Sonstiges:
Hitzeschäden
Sonnenstich
Ätiologie: Durch direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf kommt es zur Reizung der
Hirnhäute mit Gefahr eines Hirnödems. Prädisponiert Kinder ohne Kopfbedeckung
Glazenträger.
Symptome:
Heißer, hochroter Kopf
Kopfschmerzen, Nackenschmerzen
Übelkeit, Brechreiz
Schwindel, Unruhe
Normale Körperkerntemperatur
Tachykardie
Bei Hirndruck:
Bradykardie
Druckpuls, Bewusstseinsstörung,
Bewusstlosigkeit
Krämpfe
Diagnose:
Therapie RD.:
Pat. An kühlen Ort verbringen
Flachlagern / Kopf hoch
Beengende Kleidung öffnen/entfernen
Kopf kühlen
Haut kühlen (Luft fecheln)
Basismonitoring
BZ
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Therapie Klinik:
DD: Apoplex, SAB
Sonstiges: Tritt oft verzögert auf (Nachts)
Hitzschlag
Ätiologie:
Große Wärmezufuhr bei erschwerter Wärmeabgabe (geringe Ventilation, schwüle Luft)
Klassischer Hitzschlag: hohes alter, kardiovaskuläre Vorerkrankungen, Diabetes mellitus,
Alkoholismus, diuretische medikation.
Anstrengungshitzschlag: gesunde aber nicht hitzeakklimatisierte Menschen. Z.B. Sportler,
Soldaten
Symptome:
Kopfschmerzen
S.Ü.E:
Synkope
Rote heiße Haut, später grau
Evtl. Krämpfe
Evtl. Bewusstlosigkeit
Kaltschweißigkeit
Tachypnoe
Diagnose:
Rektaltemperatur >40Grad
Schocksymptomatik
RR normal
Therapie RD.:
Pat. An kühlen Ort verbringen
Flachlagern / Kopf hoch
Beengende Kleidung öffnen/entfernen
Körpertemperatur senken: Kopf kühlen / Haut kühlen (Luft fecheln) / mit Wasser benetzen
Basismonitoring
BZ
Venöser Zugang
Volumengabe
Therapie Klinik:
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DD:
Sonstiges:
Symptomatik oft durch Alkoholgenuss verschleiert
Bei Schock droht Multiorganversagen
Tod tritt bei ca. 43,5 Grad Körperkerntemperatur ein
Hitzeerschöpfung
Ätiologie:
Akute Dehydration bei hohen Außentemperaturen und mangelnder Volumensubstitution.
Symptome:
Zentralnervöse Störungen: Delirante Erscheinungen, Verwirrtheit, Schwindel, Erregung
Bewusstseinseintrübung, Bewusstlosigkeit
Rote warme Haut, später blasse kaltschweißige
Schwindel
Durst
Diagnose:
In schweren Fällen Schocksymptomatik
Therapie RD.:
Pat. An kühlen Ort bringen
Flach lagern, Evtl. Beine hoch legen
Elektrolyte oral Zuführen (Elektrolytgetränke, Getränke mit 1-2 Löffeln Kochsalz)
Basismonitoring
BZ
Venöser Zugang
Volumengabe
Therapie Klinik:
DD:
Sonstiges:
Oft zusätzlicher Alkoholabusus
Elektrounfälle
Schwachstromunfälle < 1000Volt = 5 AMP
Starkstromunfall > 1000Volt = 5 AMP
Ätiologie:
Gewebserwärmung, Ödembildung, Myolyse (Crush-Niere)
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Symptome:
Symptomlos
Bewusstseinsstörungen
Äußerlich geringe Verletzungen bei evtl. massiver innerer Gewebszerstörung
Ein- Austrittsmarken
Krämpfe
Herzrhythmusstörungen
Diagnose:
EKG
Therapie RD.:
Eigenschutz beachten
Notarzt nachbestellen
Monitoring
O-2 Gabe
Analgosedierung
Zugang i.V.
Bei guter Herzleistung Volumentherapie
Wundversorgung
Therapie Klinik:
DD:
Sonstiges:
Auftreten von Herzrhythmusstörungen bis 24-48 Stunden nach dem Ereignis
Laugen
Orale / dermale Aufnahme
Ätiologie
Säuren
Hautveränderungen,
Kreislaufreaktionen,
Schmerzen,
Schluckstörungen, Husten
Symptome:
Hautveränderungen,
Kreislaufreaktionen,
Schmerzen,
Schluckstörungen, Husten
Diagnose:
Therapie RD:
Kein Erbrechen,
Ausgiebig trinken (keine
Kohlensäurehaltigen
Getränke) lassen,
ausgiebig spülen (Auge, Haut
bis 2 Min.), O-2 Gabe,
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Zugang i.V., Sab Simplex
oder Lefax bei
Schaumbildern,
Analgosedierung,
Kortisongabe
Therapie Klinik:
DD:
Koliquation des Gewebes
(verquillt)
Sonstiges:
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Koagulation des Gewebes
(verschorfen)
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