Seite 1 von 16 Traumamanagment Verteilung von Verletzungen beim Polytrauma: Kopf Unterkiefer Thorax Obere Extremitäten Untere Extremitäten 60% 5% 25% 44% 44% Helfer 1 BAP Diagnostik Helfer 2 Erkennen, vorbereiten u. durchführen notwendiger Maßnahmen, evnt. Lagemeldung u.s.w. Durchführung Maßnahmen „Primary Survey“ Durchführung Maßnahmen „Primary Survey“ Monitoring des Patienten Lagemeldung, Nachforderung weiterer Einsatzkräfte „Secondary Survey“ Erkennen, vorbereiten u. durchführen notwendiger Maßnahmen Primary Survey Bewusstsein Atmung Kreislauf Quantitatives Bewusstsein Vorhanden Ja/Nein Puls Ja/Nein Frequenz, Rhythmus, Qualität Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 © 2002 [email protected] Seite 1 von 16 Seite 2 von 16 HWS Immobilisierung Suffizienz Ja/Nein Zyanose / Dyspnoe Ja/Nein Hautcolorid „Cappilar refill“ O2-Gabe Beatmung (ass./kontrl.) Stark Blutungen Versorgen Schocklagerung i.v. Zugang Volumentherapie (Stauung mit Blutdruckmanschette = Systolischer RR) Cave: Apnoe, dann zum Algorhythmus Reanimation Secondary Survey (Head to Feet) (nach Möglichkeit im RTW durchzuführen) - Kopf Differenzierte Ganzkörperuntersuchung Monitoring (EKG,RR,Puls,Spo2,...) Weiterführende Therapie (Narkose, Thoraxdrainage, ....) ! ! ! Bei Patientenverschlechterung zurück „Primarey Survey“ Differenzierte Ganzkörperuntersuchung Generell Hinterkopf Inspektion (Hämatome, Wunden) Schädeldach Gesichtsschädel Kommunikation (wenn möglich) „Haben Sie am Kopf Schmerzen“ „Wo tut es Ihnen weh“ Palpation (Stufenbildungen, Deformationen) Kopfhöhlen Augen „Sehen Sie normal?“ „Wie Sehen Sie?“ (Tunnelblick, Doppelbilder, Verschwommen) Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 Speziell Wunden Hämatome am Warzenfortsatz (hinter den Ohren= Mastuiden Hämatom) Wunden Hämatome Brillenhämatom Monokelhämatom v.a. Frakturen Zahnreihen abfühlen Cave: Beißschutz Austritt Blut / Liquor PERRLA Pupils Eaquel © 2002 [email protected] Seite 2 von 16 Seite 3 von 16 (Isokor/unisokor) Round (Rund/Entrundet) Reactiv L of Light (direct/konsensuell) Bewusstsein „Wie Heißen Sie“ (qualitative Prüfung) „Was ist passiert“ „Welcher Tag ist heute“ Raum-Zeit Orientierung und zur Person Amnesien? Hals / HWS Accomidation (Eigentlich scharf Sehen) (hier: Herdblick –Blick in Richtung v.a. zerbrales Geschen-, Sichtfeld –wann sieht der Patient meinen Finger-, Augenmotorik –Dem Finger folgen-) Frage nach Initialbewusstlosigkeit Weiter Anamnese (Kommunikation) Generell Inspektion (Hämatome, Wunden) Kommunikation (wenn möglich) „Haben Sie am Hals Schmerzen“ „Wo tut es Ihnen weh“ Palpation (Stufenbildungen, Deformationen) Speziell Kehlkopf u. Trachea Sitz Medial? Generell Speziell Schultergürtel Inspektion Thorax Kommunikation „Haben Sie am Brustkorb Schmerzen“ „Wo tut es Ihnen weh“ Hautemphysem Schlüsselbein Sternum Rippen Druck in 2 Ebenen (Rippen mit beiden Händen kopremieren, Hals HWS Thorax (+Schultergürtel) Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 Wenn noch kein Stiffneck angeleckt! © 2002 [email protected] Seite 3 von 16 Seite 4 von 16 leichter Druck mit der Hand auf das Sternum IC-Räume Seitengleich gedehnt/gebläh? Palpation Auskultation (Beim Traumapatient anterrior) Siehe Auskultationsbefunde Perkussion Abdomen Generell Inspektion Kommunikation Evtl. Auskultation (Vor Palpation, sonst verfälscht) Speziell Sektorenweise Untersuchung Peritonismus Druckschmerz Palpation Becken Untere Extremitäten Generell Inspektion Kommunikation „Haben Sie Schmerzen wenn ich hier Drücke“ „Wo tut es Ihnen weh“ Palpation Speziell Generell Inspektion Kommunikation „Haben Sie Schmerzen wenn ich hier Drücke“ „Wo tut es Ihnen weh“ Speziell Druck in 3 Ebenen DMS Durchblutung Farbe/Temp. Puls: A. dorsalis pedis A. tibitalis posterior Motorik „Bewegen Sie mal bitte die Zehen“ Sensibilität „Welchen Zeh berühre ich gerade?“ Seitengleich? Palpation Obere Extremitäten Generell Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 Speziell © 2002 [email protected] Seite 4 von 16 Seite 5 von 16 Inspektion Kommunikation „Haben Sie Schmerzen wenn ich hier Drücke“ „Wo tut es Ihnen weh“ DMS Durchblutung Farbe/Temp. Puls: A. radialis A. ulnaris Motorik „Bewegen Sie mal bitte die Finger“ Sensibilität „Welchen Fimger berühre ich gerade?“ Seitengleich? Palpation Wirbelsäule Generell Bei der Kopf bis Fußuntersuchung nur im Bereich des Abdomen und der HWS möglich ohne Gefahr von Weitere Manipulation an einem evtl. Querschnitt Speziell Wenn Möglich bei Umlagerung mit der Schaufeltrage von unten Kontrollieren Glasgow-Coma Scale Generell Speziell Immer nach der Ganzkörperuntersuchung Und vor Übergabe noch einmal. Angabe: GCS (4/3/6) oder GCS 13 (2Ansprechen) Retrograde Amnesie (Erinnerungsverlust für Ereignisse vor dem Geschehen) Anterograde Amnesie (Erinnerungsverlust für Ereignisse nach dem Geschehen) Scores Traumscore nicht einheitlich und mit großer regionaler Variation Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 © 2002 [email protected] Seite 5 von 16 Seite 6 von 16 Thoraxdrainagen Zwei Möglichkeiten Nach Monaldi 2 oder 3 ICR mittlere Klavikularlinie (Sternum Übergang Handgriff = 2 ICR) Nach Bülau 4, (5) ICR mittlere Axilarllinie Verletzungsgefahr der Leber (Abdomen) Durchführung: Flachlagerung Abduktion des Armes Punktion Oberrand Unterrippe Entlastungspunktion mit möglichst großer Vigo Hirndruckzeichen - initiale Bewusstlosigkeit (Scherkräfte am Übergang Gehirn und Rückenmark) - Schwindel, Übelkeit, Erbrechen (S.Ü.E.) - Kopfschmerzen - Störungen des Sehvermögens Erneute Eintrübung aufgrund eines Raumfordernden Prozesse. Druckpuls Bedarfshypertonus Blutdrucksenkung ist bis 210 Systolisch auf Grund der drohenden Unterversorgung des geschädigten, eingeklemmten Gewebes. Schädel-Hirn-Trauma (SHT) Einteilung: SHT 1 Comotio cerebri (Gehirnerschütterung) Def: Ein oder mehrer Hirndruckzeichen / Initiale Bewusstlosigkeit nicht länger als 15 Minuten Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 © 2002 [email protected] Seite 6 von 16 Seite 7 von 16 Ausbildung fokal begrenzter Hirnödeme an der Stelle der Gewalteinwirkung und eventuell gegenüber SHT 2 Contusio cerebri (Hirnquetschung) Def: Bewusstlosigkeit länger als 15 Minuten bis Stunden und Symptomfreies Intervall Ausbildung von Kontusionsblutung und Hirnödem SHT 3 Compressio cerebri (Hirnkompression) Def: Patient von Anfang an Bewusstlos. Tage bis Wochen Massive Einblutung Symptome: Anamnese Retrograde / Anterograde Amnesie Hirndruckzeichen Pupillenerweiterung meist einseitig Herdblick Palpation evtl. Frakturspalt Evtl. Verletzungen Kopfschwarte / Austritt von Hirnmasse Evtl. Krampfanfälle Therapie: Immobilisieren Stiffneck +Vakuummatratze (Komplette Ruhigstellung der HWS) Abfluss aus dem Schädel Erleichtern (keinen abgekippten Kopf, keine Kopftieflagerung, ...) Sicherstellung und Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen Glasgow-Coma-Scale Keine Schocklage (Erhöhung des Hirndrucks) Bei Schocksymptomatik flach lagern I.V. Zugang Ringer oder Hyperhäes (keine hypotonen Lösungen z.B G5) Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper ca. 25 - 30 Grad O2 Monitoring BZ !!!! Venöser Zugang Notarzt ITN (großzügig GCS <= 8, SHT>=2) (CO2 ca. 30-35 Vasodilatation ) Voranmeldung, Sonderrechte, RTH anstreben Sonstiges: Offen oder Geschlossen Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 © 2002 [email protected] Seite 7 von 16 Seite 8 von 16 Besteht eine Öffnung zwischen Liquorraum und Außenwelt? (Dura mater, Schädeldach eröffnet) Schädelbasisfraktur Ätiologie: Symptome: Zusätzlich Austritt von Blut und Liquor aus Nase oder Ohren Therapie: Wie SHT Steriele Wundversorgung Sonstiges: Thoraxtrauma Ätiologie: Plötzliche Interthorakaledruckerhöhung Symptome: Bulbuseinblutung (Rot Augen) Diagnose: Therapie RD.: Therapie Klinik: DD: Sonstiges: Contusio Cortis Ätiologie: Herzquetschung Symptome: Bradycard Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 © 2002 [email protected] Seite 8 von 16 Seite 9 von 16 Verbreiterter Kammerkomplex Ventrikuläre Extrasystolen Arrhythmien Diagnose: Therapie RD.: Therapie Klinik: DD: Sonstiges: Herzbeuteltamponade Ätiologie: Myocardcompression durch Einblutung ins Pericad Symptome: Hypotonie Tachycardy Hypovolämischer Schock Prellmarken im Bereich des Herzens Dyspnoe / Zyanose Therapie RD.: Monitoring Lagerung: Flach oder leicht erhöhter Oberkörper O2-Gabe Schocktherapie Evtl. Pericardpunktion (Subxyfoidalpunkrion.) Reanimationsbereitschaft Voranmeldung, Sonderechte, nächstgelegene Klinik Therapie Klinik: DD: Sonstiges: Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 © 2002 [email protected] Seite 9 von 16 Seite 10 von 16 Accelarations / Decelerations Verletzung Ätiologie: Cor und Aorta frei im Mediastinum gelagert Aorta thoracal bindgewebsartig an Wirbelsäule befestigt - Ruptur, aorten Dissection traumatischer Genese Symptome: Schell einsetzender Schmerzen Kardiogener, Volumenmangel Schock Diagnose: Therapie RD.: Gefäßchirugie Notarzt entgegefahren Mehrere großlumiege Zugänge i.V. Kontrolierte Hypotension „Scoop and Run“ Wenn möglich Blutprobe für Kreuzblut vorschicken Therapie Klinik: OP DD: Sonstiges: In aller Regel Reanimationspflichtig Akutes Abdomen – traumatischer Genese Stumpfes Bauchtrauma Ätiologie: Gewalteinwirkung auf das Abdomen Ein / Zeiseitige Ruptur von Milz oder Leber Darm Rupturen u.s.w. Symptome: Prellmarken Schmerzen Anamnese Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 © 2002 [email protected] Seite 10 von 16 Seite 11 von 16 Schocksymptomatik Peritonismus Symptomfreies Intervall seid Unfallgeschehen Therapie RD.: Monitoring Lagerung: Flach + Knierolle (Schmerzstillung) O2-Gabe Schocktherapie Notarzt / Bei Lebensgefahr entgegenfahren oder Richtung Klinik Mehrere großlumiege Zugänge i.V. „Scoop and Run“ Wenn möglich Blutprobe für Kreuzblut vorschicken Voranmeldung, Sonderechte, nächstgelegene Klinik Therapie Klinik: DD: Akutes Abdomen internistischer Genese Herzinfarkt Sonstiges: Perforierendes Bauchtrauma Ätiologie: Gewalteinwirkung mit Eröffnung der Bauchhöhle Und evtl. Fremdkörper Symptome: Prellmarken Schmerzen Anamnese Schocksymptomatik Peritonismus Evtl. Sichtbare Bauchorgane Evtl. Fremdkörper sichtbar Therapie RD.: Fremdkörper in Wund belassen und Stabilisieren Steriele Wundversorgung Keine Reponierung von Organen Länge des eingedrungenen Messers oder Fremdkörper in Erfahrung bringen. Monitoring Lagerung: Flach + Knierolle (Schmerzstillung) O2-Gabe Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 © 2002 [email protected] Seite 11 von 16 Seite 12 von 16 Schocktherapie Notarzt / Bei Lebensgefahr entgegenfahren oder Richtung Klinik Mehrere großlumiege Zugänge i.V. „Scoop and Run“ Wenn möglich Blutprobe für Kreuzblut vorschicken Voranmeldung, Sonderechte, nächstgelegene Klinik Therapie Klinik: OP, Röntgen, CT DD: Sonstiges: Zwei Höhlenverletzung wenn Diaphragma verletzt ist Äußere Blutungen nicht gleich Innere Blutungen Frakturen Erkennen von Frakturen Sicher Zeichen - sichtbare Knochenteil die aus der Wunde ragen - Fehlstellungen der Extremitäten - abnorme Beweglichkeit - Knochenreiben hörbar (Krepitation) / fühlbar - Stufenbildung Unsicher Zeichen - Schmerzen - Schwellung - Funktionseinschränkung Blutverlust bei Frakturen Oberarm bis ca. 800ml Unterarm bis ca. 400ml Becken bis ca. 5000ml Oberschenkel bis ca. 2000ml Unterschenkel bis ca. 1000ml Einteilung Offener Frakturen Grad 1 Minimale Gewebsläison Evtl, Spontanreponierung, Wunde < 5 cm Grad 2 Durchspießung der Haut / Sichtbarer Knochen Wunde > 5 cm Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 © 2002 [email protected] Seite 12 von 16 Seite 13 von 16 Grad 3 Ausgedehnte Weichteilzerstörung, Verletzung größerer Gefäße, Nerven, Gelenkanteile Grad 4 Totale / Subtotale Amputation mit Zerstörung von wichtigen Gefäßen und Nerven. (drohende ischämie) Geschlossene Frakturen Ätiologie: Gewalteinwirkung Symptome: Siehe Oben. Sensibilitätsverlust Therapie RD.: Ruhigstellen D.M.S. Monitoring Therapie Klinik: Röntgen DD: Sonstiges: Offene Frakturen Ätiologie: Gewalteinwirkung mit Eröffnung der Weichteile Symptome: Siehe Oben. Sensibilitätsverlust Blutungen Sichtbare Knochenteile Therapie RD.: Ruhigstellen D.M.S. Monitoring Notarzt Reponieren Analgosedierung Schocktherapie Steriele Wundversorgung Evtl. Asservation von Knochenfragmenten Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 © 2002 [email protected] Seite 13 von 16 Seite 14 von 16 Voranmeldung Therapie Klinik: Röntgen DD: Sonstiges: Amputationen Totale Amputation Ätiologie: Totale Amputation einer Extremität oder eines Körperteils. Symptome: Sichtbare Deformation Evtl. Starke Blutung Schmerzen Anamnese Schocksymptomatik Therapie RD.: Blutstillung Evtl. bei Bedarf Abdrücken der Arterie Schocktherapie Zugang i.V. Evtl. mehrer Notarzt nachfordern Amputat Aservieren (rechtliche Verpflichtung) Klinik mit Replantationschirugie Voranmeldung, Sonderechte RTH bei größeren Entfernungen Therapie Klinik: Evtl. Replantation DD: Sonstiges: Für Rettungsdienst besteht eine rechtliche Verpflichtung das Amputat zu sichern. Bei Amputationsverletzungen setzen massive Blutungen u.U. erst später ein. Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 © 2002 [email protected] Seite 14 von 16 Seite 15 von 16 Subtotalamputation Ätiologie: Das Amputat ist noch über eine Gewebebrücke mit einer evtl. Minimalperfusion mit dem Körper verbunden Symptome: Sichtbare Deformation Evtl. Starke Blutung Schmerzen Anamnese Schocksymptomatik Therapie RD.: Blutstillung Evtl. bei Bedarf Abdrücken der Arterie Schocktherapie Zugang i.V. Evtl. mehrer Wundversorgung Schienen wenn Möglich Notarzt nachfordern Klinik mit Replantationschirugie Voranmeldung, Sonderechte RTH bei größeren Entfernungen Therapie Klinik: Evtl. Gewebsrekonstruktion DD: Sonstiges: Verletzungen der Wirbelsäule Ätiologie: Hämatome Ödeme Symptome: Aufsteigender Querschnitt Teilweise länger Ausbildungsphase Diagnose: Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 © 2002 [email protected] Seite 15 von 16 Seite 16 von 16 Therapie RD.: Immobilsieren Urbason Therapie Klinik: DD: Sonstiges: Erstelldatum 22.04.2002 20:57:00 © 2002 [email protected] Seite 16 von 16