Die falsche Persönlichkeit Gnostische Psychologie Samael Aun Weor Dieser außergewöhnliche Mensch, der weise Begründer der heutigen Gnostischen Anthropologie (einer Wissenschaft in ihrer vollen Entwicklung) wird für seine zahlreichen Beiträge auf dem Gebiet der Anthropologie, Astronomie, Psychologie, Alchemie, Medizin, etc. von den wissenschaftlichen und kulturellen Behörden vieler Länder anerkannt. Seine unglaublichen Fähigkeiten als Forscher haben ihm erlaubt, durch direkte Erfahrungen und Studien in die großen Mysterien des Lebens und des Todes einzutauchen. Seine Untersuchungen richten sich auch auf das Studium der Rätsel und Mysterien der großen Jahrtausendkulturen wie die Mayas, Azteken, Inkas, Tibetaner, Hindus, Griechen, Römer, etc. Als Ergebnis seiner Untersuchungen hat Dr. Samael Aun Weor die Früchte seiner Untersuchungen in mehr als 60 Werken und Hunderten von Konferenzen kristallisiert. Seine einzige Absicht, die in seinen Büchern bewiesen und in allen Augenblicken seines Lebens ausgedrückt wird, ist, der Menschheit zu dienen, indem er den Menschen den Weg zeigt, um den chaotischen Zustand zu überbrücken, in dem man als Produkt der psychologischen Hypnose und des Unbewusstseins lebt. Wenn er in seinen Büchern davon spricht, das Bewusstsein zu erhalten, tut er das, weil er genau weiß, dass alle Menschen in einem Traumzustand, d.h. schlafend, leben und von den Problemen des Lebens gefangen sind, das nicht nur wie bei den niederen Gattungen aus geboren werden, heranwachsen, sich fortpflanzen und sterben besteht, sondern dazu da ist, mit einem Zweck erfüllt zu werden. Nur wenn man diesen Zweck entdeckt, schafft man es, den Menschen nicht als Produkt des Zufalls sondern als Teil einer universellen Ordnung zu sehen, die einen Daseinsgrund hat und deshalb weise auf die Erde gesetzt wurde. Der heutige Mensch kennt diesen Zweck nicht, er kennt das vollständige Lehrsystem, um das Bewusstsein umzuwälzen, nicht und deshalb lebt er dank der Strömungen, die die Lebensumstände schaffen in mechanischer Weise. Durch das strenge Studium der Anthropologie und der Psychologie übergibt der Autor der Menschheit den höchsten Schlüssel, um das Bewusstsein zu erwecken: das Große Arkanum, dessen Studium uns in die universelle Weisheit einführt. Wir laden unsere Leser dazu ein, die tiefgründigen Lehren, die dieser große Gelehrte der Menschheit übergibt, zu erforschen. Die falsche Persönlichkeit Sicherlich gibt es in uns ein schädliches Element, das uns daran hindert, das wahre Glück zu erhalten. Ich möchte mich hier deutlich auf die falsche Persönlichkeit beziehen. Zweifelsohne würde, wenn diese verschwände, in unseren Herzen nur die Seligkeit herrschen. Leider besteht die falsche Persönlichkeit aus bestimmten schädlichen Inhalten. Natürlich spreche ich hier von der Eitelkeit und der Einbildung. Es besteht kein Zweifel, dass sich das Leben der Menschen vollständig ändern würde, wenn diese zwei Elemente vom Angesicht der Erde verschwänden. Mit der Einbildung und der Eitelkeit entstehen viele falsche Ursachen und Wirkungen. Der Eingebildete möchte bis zum Ende der Leiter steigen, verwöhnt werden, Ehre, Würde, Herzen und Gefühle mit den Füßen treten, ohne dass ihn der Schmerz des anderen interessiert. Der Eitle fühlt sich natürlich gekränkt, wenn jemand ihn verletzt, und auf den Altären seiner Eitelkeit opfert er andere, damit er das hat, was die Menschen am meisten blendet: ein brandneues Auto, eine luxuriöse Villa, elegante Anzüge, etc. Es macht nichts, dass er viele Menschen ausbeuten muss, wenn er dadurch oder durch andere Mittel das notwendige Geld bekommt, das ihm erlaubt, der Welt seine Aufgeblasenheit zu zeigen. Also, meine lieben Brüder, die Einbildung und die Eitelkeit sind sehr schlimm. Schlimm sind auch die Eifersucht und die Voreingenommenheit. Die Voreingenommenheit ist wie die Fliege: Tausende von Ichs der Voreingenommenheit flattern im Geist herum und warten auf etwas, um Probleme zu schaffen. So wie die Fliegen setzen sie sich gleichgültig auf alles, was sie finden, auf den Schmutz und auf das Essen. So sind auch die Schwärme der Ichs der Voreingenommenheit. Sie warten auf etwas, auf das sie sich setzen können, um Vorurteile zu bilden: eine Vorstellung, ein Wort, eine Idee, eine Theorie, was auch immer. Die Ichs der Voreingenommenheit warten nur auf den Augenblick, in dem sie Probleme schaffen können und schwimmen im Geist herum. Für jene Menschen, die die göttliche Hellsichtigkeit besitzen, sind sie wahrnehmbar. Es ist schrecklich: ganz einfach daran zu denken, dass diese Ichs der falschen Persönlichkeit entsprechen. Seht ihr, wie schädlich die falsche Persönlichkeit ist? Und was die Eifersucht betrifft, was würden wir da sagen? Der Eifersüchtige macht aus einer Wanze einen Elefanten, schafft überall Probleme. Wenn die geliebte Frau lächelt, ist das schon ein Grund zur Eifersucht für den Eifersüchtigen, und dann verleumdet, verletzt, schadet er. Es gibt aber nicht nur Eifersucht aus Leidenschaft, sondern es gibt auch eine andere Klasse von Eifersucht: religiöse Eifersucht, politische Eifersucht, etc. Es gibt Eifersucht aus Freundschaft, das kann niemand abstreiten. Die Eifersucht ist vielfältig und diese Arten von Eifersucht, all diese Ichs der Voreingenommenheit, schaffen großes Leid. Die Einbildung, die zweifelsohne schrecklich ist, die Eitelkeit, die so viel Prahlerei schafft, all das gehört ganz einfach zur falschen Persönlichkeit. Die Menschen könnten glücklich sein, wenn sie die falsche Persönlichkeit nicht besäßen. Leider besitzt sie jeder. Ohne die falsche Persönlichkeit würden wir in Ekstase leben. Wie glücklich würden wir uns fühlen! Aber leider besitzen alle Menschen die falsche Persönlichkeit und das ist sehr schlimm. Es ist wichtig, dass wir uns vornehmen, die falsche Persönlichkeit zu zerstören. Das ist möglich, wenn wir die Eifersucht, die Eitelkeit, die Ichs der Voreingenommenheit, den Stolz, etc. herausschneiden. Wenn man versteht, dass die Einbildung einer der wirrsten Faktoren der falschen Persönlichkeit ist, nimmt man sich vor, dieses Element herauszuschneiden und zerstört es von Grund auf. Denken wir an das, was das Glück des Wesens ist und das, was die falsche Persönlichkeit ist. Das Wesen an sich ist glücklich, unendlich glücklich. Wenn man die falsche Persönlichkeit auslöscht, bleibt das reine Wesen zurück und man ist voller Seligkeit. Leider gibt es sehr wenige Menschen, die sich um diese Klasse von Studien kümmern. Es gibt nur sehr wenige, die versuchen, sich selbst tiefgründig zu erforschen... Meine lieben Brüder, natürlich müssen wir einen Wandel in uns hervorrufen. Wenn ein Zauberer mit Hilfe seiner Magie die Eitelkeit und die Einbildung auflösen würde, wären die Menschen vollständig verändert, aber leider wüssten sie nicht, was sie tun sollten, sie wären verwirrt, sähen keinen Sinn im Leben, begingen Selbstmord und stürben. Trotzdem muss man diese zwei Beigaben, die Einbildung und die Eitelkeit, auflösen. Aber der Prozess der Verwandlung, der Auflösung, muss methodisch, didaktisch und sogar dialektisch sein. Andererseits würden wir sterben, wären wir verloren. Wenn man das versteht, nimmt man sich vor, an sich selbst zu arbeiten. Wir müssen uns unsere eigenen Gedanken, eigenen Gefühle und auch die Wirkungen, die andere Menschen auf uns haben, bewusst machen. Wenn man die Notwendigkeit des Selbst-BewusstWerdens versteht, verschwinden die Faktoren der Einbildung und der Eitelkeit, so wie die der Eifersucht und der Voreingenommenheit. Dann entsteht ein Wandel, der uns natürlich erwachen lässt. Das wäre grundlegend, das Erwachen ist total... Die Ichs der Einbildung und der Eitelkeit, die der falschen Persönlichkeit entsprechen, machen, dass man sich mit den Dingen dieser Welt, mit den materiellen Dingen, mit den Ereignissen, mit den verschiedenen mit der Zeit sich wieder ereignenden Dingen, identifiziert. Man muss lernen, die Trennung des Ich-Selbst, die Trennung aller Dinge zu schaffen: sich nicht mit den Geschehnissen, mit den Ereignissen, den Dingen, etc. zu identifizieren, denn diese Identifizierung absorbiert und saugt einem das Bewusstsein aus und versenkt einen noch tiefer in den Schlaf. Also müssen wir unser Bewusstsein erwecken. Das ist möglich, indem wir eine Trennung zwischen uns und den Dingen, Ereignissen, Geschehnissen, machen. So, meine lieben Brüder, müssen wir selbst-nachdenkend und selbst-bewusst werden. Natürlich ist die Arbeit der Auflösung der Elemente der falschen Persönlichkeit manchmal sehr schwierig und das können wir nicht abstreiten. Wir würden gerne bestimmte Elemente und Sub-Elemente der falschen Persönlichkeit heraustrennen, um das Glück, auf das wir ein Recht haben, zu erreichen, aber leider ist das das Schlimme: manchmal fühlen wir, dass wir nicht weiter kommen. Es gibt Ichs, Elemente, Sub-Elemente oder Beigaben der falschen Persönlichkeit, die sehr schwer aufzulösen sind. Dann müssen wir uns mit viel Geduld kleiden, wenn wir wirklich weiter kommen wollen. So wie wir uns mehr und mehr in uns selbst vertiefen, werden wir auch entdecken, dass in uns bestimmte unmenschliche psychische Beigaben bestehen, die sehr schwer zu zermahlen sind. Wir dürfen nicht ungeduldig werden, vor allem, wenn wir in Wirklichkeit den Preis des Fortschritts noch nicht bezahlt haben. Manchmal ist es möglich, bestimmte schwierige Elemente aufzulösen, wenn man bezahlt. Es ist aber absurd, bestimmte Sub-Elemente sofort auslöschen zu wollen, wenn man noch nicht bezahlt hat. Denkt daran, dass diese oder jene unmenschlichen Beigaben, die Fehler personifizieren, in Wahrheit eng mit falschen Ursachen verbunden sind, und diese ihrerseits mit dem Karma. Es darf euch also nicht wundern, wenn ihr einmal bei diesem oder jenem Element stecken bleibt. Dieses Element ist einfach mit dieser oder jener schlechten Ursache verbunden. Schlechte Ursachen schaffen schlechte Wirkungen, und diese schlechten Wirkungen oder Ich-Wirkungen ihrerseits sind mit dem Gesetz des Soll und Habens, mit dem Gesetz des Karma, verbunden. In diesen Fällen muss man bezahlen, damit man diese oder jene schwierigen Elemente herausnehmen kann. Man zahlt Karma nicht nur mit Schmerz, man kann auch mit guten Taten bezahlen und man kann durch höchste Buße sogar Vergebung erreichen. Dann lösen sich die Ich-Ursachen auf. Die Ungeduld bei diesen Studien schadet unseren Neophyten. Wenn diese ernsthaft Fortschritte machen wollen, müssen sie ernsthaft sein. Ein Mensch kann nicht ernsthaft sein, wenn er keine Geduld hat. Jesus Christus sagte: „Mit Geduld werdet ihr eure Seelen besitzen.“ Man braucht eine gute Dosis Geduld, wenn man nicht bei diesem oder jenem Ich stecken bleiben will. Deshalb ist es unbedingt nötig, dass wir uns in Gedanken, Gefühlen und Worten selbst bewusster werden. Bild Perseus und die Meduse ist ein Mythos, der auf das Bewusstsein und das Ego anspielt, den blutigen Kampf, der unendlich viel Geduld und große Opfer verlangt. Wir unterscheiden zwischen dem, was Sprechen und dem was Schwätzen ist. Das Geschwätz und der Schwätzer sind das gleiche. Deshalb dürfen wir in unseren Studien niemals das Wort Geschwätz oder Schwätzer in unseren Konferenzen akzeptieren. Wir halten kein Geschwätz, ich schwätze hier nicht mit euch, ich bin ein ernsthafter Mensch, der nicht zum Schwätzen gekommen ist, sondern um mit euch zu sprechen, das ist der Unterschied. Das Geschwätz ist für die Schwätzer und das Gespräch finden wir in den Dialogen Platons, das ist der Unterschied, in den Gesprächen, die Sokrates mit seinen Schülern führte. Es ist schon ausführlich darüber gesprochen worden und es wäre es wert, „Die Republik“ von Platon zu studieren. So könnten wir einen deutlichen Unterschied zwischen dem, was Sprechen und dem, was Geschwätz der Schwätzer ist, machen. Das Geschwätz ist etwas von Natur aus mechanisches. Der Schwätzer, der eine Rede hält, ist das Individuum, das sich nicht bewusst ist, worüber er spricht, er spricht mechanisch. Das Gespräch ist eine andere Sache, Gespräch ist das eines Sokrates mit seinen Schülern in seiner Akademie, das eines Platon in den Mysterien von Eleusis: das ist ein Gespräch, hier gibt es Überlegungen. In diesem Fall spricht der Redner, der die Lehre verbreitet, durch deutliches Nachdenken des Wesens, er wählt die zutreffenden Worte für jede Idee aus, so bekleidet er die Ideen mit exakten Worten, was ein klares Ergebnis der Selbst-Überlegung des Wesens ist. Wer spricht, wer die esoterische Lehre verbreitet, würde niemals mechanisch reden. Seht selbst, dass die nachdenklichen Menschen, wenn sie sprechen, das merkbar konzentriert tun. Sie wählen die Begriffe, die sie brauchen, um die transzendentalen Ideen des Wesens zu bekleiden. Also müssen wir uns des Wortes bewusst werden, wir müssen auch unserer Gefühle und unserer Gedanken bewusst werden. Es besteht kein Zweifel, dass es die fünf Hauptzentren der organischen Maschine gibt: das intellektuelle, das emotionelle, das motorische, das instinktive und das sexuelle Zentrum. Das intellektuelle befindet sich im Gehirn, das motorische Zentrum im oberen Teil der Wirbelsäule, das emotionelle zweifelsohne im Herzen, dem solaren Geflecht und den sympathischen Nervenzentren, das instinktive im unteren Teil der Wirbelsäule und das sexuelle genau gesagt im Geschlecht. Das sind die fünf Zylinder der organischen Maschine. Wir müssen lernen, unsere Zentren zu lenken, wenn wir bewusst leben wollen. Ein großer Gelehrter sagte, dass „wir auch die unteren Teile der fünf Zentren des Wesens benutzen sollten“. Vielen Menschen wird es seltsam vorkommen, was ein Gelehrter rät (und ich beziehe mich in diesem Augenblick in kategorischer Weise auf Ouspensky): auch die unteren Teile der verschiedenen Zentren der organischen Maschine zu benutzen, aber so ist es. Diese setzen uns in Verbindung mit dem praktischen Leben, mit den konkreten Tatsachen des Daseins. Wenn wir das wissen, vermeiden wir die unnötige Verschwendung von Energie. Es wäre absurd, die unteren Teile der verschiedenen Zentren der Maschine zu benutzen, wenn man die höheren Teile der verschiedenen Zentren benutzen soll, und umgekehrt. Es wäre absurd, die höheren Zentren zu benutzen, wenn man die unteren benutzen sollte, oder anders gesagt, den oberen Teil der fünf Zentren der Maschine zu benutzen, wenn man den unteren Teil benutzen sollte. Ein konkretes Beispiel: Nehmen wir an, dass jemand in einem bestimmten Augenblick mit einer anspruchslosen Arbeit beschäftigt ist, und dass er in diesem Augenblick schrecklich auf diese dumme Arbeit konzentriert ist, dass er das Beste seines Geistes und seines Willens darauf setzt, etwas Unsinniges zu machen. Hier gibt es eine unnötige Verschwendung von Energien. Um eine unsinnige Arbeit zu verrichten, reicht der untere Teil der Zentren der Maschine, das ist klar, und man vermeidet so die unnötige Verschwendung von Energie. Wer lernen will, die – sagen wir – schädlichen Faktoren der falschen Persönlichkeit auszulöschen, muss die fünf organischen Zentren lenken und wissen, wie man sie lenkt. Es ist auch wichtig, dass man weiß, wie man die im Inneren des menschlichen Organismus fließenden Energien nutzt. Einen schlechten Gebrauch der Energien haben wir z.B. in einem erregten Gedanken. Ein erregter Geist funktioniert schlecht. Natürlich arbeiten das intellektuelle und das emotionelle Zentrum in einer koordinierten und wundervollen Weise zusammen, werden produktiv, verrichten herrliche und wundervolle Werke, funktionieren gut zusammen. Aber: was ist, wenn der Geist erregt ist, z.B. durch die sexuelle Energie oder die Energie des instinktiven Zentrums, oder durch die Energie des motorischen Zentrums? In dem erwähnten Beispiel ist der Geist erregt und funktioniert schlecht. Was muss man da tun? In das mentale Zentrum eintauchen und untergehen, um Ordnung in den Geist zu bringen, ihn aus dem Zustand der Erregung zu nehmen und mit vollkommener Gemütsruhe und Logik denken. Ich beziehe mich nicht auf die formelle Logik, sondern das „Tertium Organum“, die höhere Logik. Der erregte Geist funktioniert also nicht richtig. Wir müssen lernen, die Zentren der Maschine richtig zu lenken, wenn wir wirklich die unerwünschten Elemente der falschen Persönlichkeit auslöschen wollen. Es gibt viele unnötige mechanische Ichs in den fünf Zentren, Ichs vieler Dummheiten, die ausgelöscht werden müssen. Die Einbildung, die Eitelkeit in der falschen Persönlichkeit rufen aus ihren Tiefen bestimmte Handlungen hervor, die vollständig falsch und schädlich sind. Seht, wie wichtig die SelbstErforschung ist, wie unerlässlich es ist, sich selbst zu erforschen. So wie wir das heraustrennen, was wir heraustrennen müssen: die Zutaten der falschen Persönlichkeit, findet ein didaktischer und dialektischer Wandel statt, und am Ende ist das Resultat, dass das klare Bewusstsein erwacht. Wenn man diese Lehre wirklich in seinem Geist und in seinem Herzen errichtet, versteht man die Notwendigkeit, viele Dinge zu opfern, die Notwendigkeit, aus vielen Gründen zu kämpfen. Es ist wichtig, viel zu opfern, viel, um die Verwandlung der Kräfte zu erreichen, das zu opfern, was im Leben des Menschen am angenehmsten ist. Das ist in Wirklichkeit unbedingt nötig, wenn wir die Transformation erreichen wollen. Was versteht man unter Transformation? Uns in eine andere Kreatur zu verwandeln, in eine Kreatur, die eher der zukünftigen solaren Periode entspricht: das ist Transformation. Aber wir könnten eine solche Transformation nicht erreichen, wenn wir keine Geduld hätten. Ich wiederhole, was ich am Anfang gesagt habe: „Mit Geduld werdet ihr eure Seelen besitzen.“ Der Ungeduldige bleibt stecken und scheitert für immer. Ich sage nicht, dass ihr nicht Etappen des Steckenbleibens erfahren werdet, natürlich wird es diese Etappen geben, aber wenn ihr euch mit Geduld kleidet, werdet ihr aus diesen Zuständen herausfinden. Wir müssen tiefgründiger denken. Was gleichen die oberflächlichen Menschen? Die oberflächlichen Menschen sind wie jene Pfützen, die sich auf den Wegen bilden. In den Pfützen ohne Grundwasser bleibt das Wasser stehen und es bleibt nur Matsch zurück. Und die tiefgründig denkenden Menschen, was gleichen sie? Den tiefen Seen, dort schlägt das Leben, dort leben die Fische. Wir müssen tiefgründig werden, um so viele Dinge zu entdecken, die die falsche Persönlichkeit hat. Das Schlimmste ist, dass, wenn sich jemand mit der falschen Persönlichkeit identifiziert, wenn man in ihr lebt, dieser Mensch scheitert, und auf längere Zeit gesehen wird er in den Höllenwelten involutionieren müssen. Wenn wir tiefgründig nachdenken, meine lieben Brüder, entdecken wir in uns selbst bestimmte Fehler, die bestimmten psychischen Beigaben als Grundlage dienen und sehr schwer zu entfernen sind. Das zu verstehen ist wesentlich. Aber, wie können wir die falschen Ursachen zerbrechen, jene, die uns an einem Punkt stecken bleiben lassen, von dem aus wir nicht mehr weiter kommen, so gern wir das auch wollen? Man muss den Fehler, der uns stecken bleiben lässt, unbedingt in analytischer Weise auflösen, man muss jene psychische Beigabe tiefgründig studieren und man braucht tiefste Reue und größten Schmerz. Es gibt etwas, was ich euch immer wiederholt habe: die Auflösung dieses oder jenes Fehlers ist keine rein intellektuelle Arbeit, man muss manchmal große emotionale Krisen durchmachen, man muss blutige Tränen vergießen, wenn man sich wirklich verwandeln will. Dann schafft man die Auflösung dieser oder jener schwierigen Beigabe. Im allgemeinen – ich wiederhole – haben diese schwierigen Beigaben sehr schwerwiegende Gründe. Diese Gründe oder Ich-Gründe stehen in direkter Weise mit dem Gesetz, mit dem Karma in Verbindung. Es ist möglich, die Vergebung bestimmter Schulden zu erreichen, wenn die Reue ehrlich ist. Bei einer bestimmten Gelegenheit wandte ich mich einmal an meine Göttliche Mutter Kundalini. Sie, die Heilige Schlange der Großen Mysterien, war um eine Säule zusammengerollt und hatte einen menschlichen Kopf. Ich bat sie um Vergebung, denn ich kämpfte natürlich um die Aufwertung bestimmter ethischer Prinzipien in mir, um die Aufwertung bestimmter mystischer Werte, um die Wiederherstellung des spirituellen Goldes. Ihre Antwort war endgültig: „Dir ist vergeben, mein Sohn. Ich vergebe dir, ich habe dir schon drei mal vergeben.“ Gewiss war mir schon auf der alten Mond-Erde, während des Mahanvantara des Padma oder Goldenen Lotus vergeben worden. Auf dem alten Kontinent Mu, der sich zwischen den tobenden Wellen des Pazifik befindet, war mir schon vergeben worden, und jetzt brauchte ich zum dritten Mal eine Vergebung. Aber die Heilige Schlange fügte hinzu: „Bei einer dieser Vergebungen, bei der zweiten (sie bezog sich auf den Kontinent Mu) war dein Karma ganz einfach so schwer, dass ich mich, obwohl ich dir vergab, nicht traute, in den Palast der Herren des Karmas zu treten, denn die Herren des Gesetzes hätten mich mit Tritten hinausgejagt. Und trotzdem vergab ich dir.“ „Danke, Mutter!“ war meine Antwort. Bild In der Vergangenheit begangene Fehler haben in unserem Inneren psychologische Beigaben karmischer Art geschaffen, die nur durch das Gesetz des Karma selbst ausgelöscht werden können. Also vergibt die Heilige Schlange der antiken Mysterien, die Prinzessin Kundalini, wenn man vollkommen stecken geblieben ist und weder nach vorn noch nach hinten kann. Wenn man nicht mehr voranschreiten kann, bleibt keine andere Möglichkeit, als Devi Kundalini Shakty um Vergebung zu bitten, damit sie einen aus der Situation hilft, in der man sich befindet. Ich bin also sicher, dass sie bestimmte falsche Ich-Gründe auflösen kann. Indem sie diese zerstört, werden die Wirkungen aufgehoben. Man muss also Geduld haben, um die Arbeit zu verrichten. Wichtig ist für uns alle, die Transformation wirklich zu erreichen, und es ist möglich, sie zu erreichen, wenn man wirklich Geduld hat. Der Ungeduldige kommt nicht einen Zoll in diesen Studien voran. Auf jeden Fall schafft man es mittels der buddhistischen Zerstörung, mittels der Auflösung aller Art von unmenschlichen Elementen oder schädlichen untermenschlichen Elementen in uns, dass die Essenz oder das Bewusstsein in Abwesenheit der falschen Persönlichkeit vollständig befreit, erweckt wird. Dieses wache Bewusstsein beschert uns etwas, was man Seligkeit nennt. Also muss man die Seligkeit hier und jetzt durch die radikale Transformation erreichen. Durch all das verstehen und spüren viele Brüder allmählich die Notwendigkeit des Wandels. Es ist bedauernswert, dass viele wirklich keine Beständigkeit bei ihren Vorsätze aufweisen, einige halten eine Zeit lang durch und dann werden sie müde und geben die Arbeit an sich selbst auf und so erhalten sie wirklich keine Transformation. Um sie zu erhalten, ist die Beständigkeit bei den Vorsätzen notwendig. Wir müssen in einem Zustand der ständigen Selbst-Beobachtung leben. Durch die SelbstBeobachtung entdeckt man alle Prozesse der Eitelkeit und der Einbildung. Dann kann man sie schon mit diesen Daten bearbeiten, all das bearbeiten und diese Eitelkeit und Einbildung zermahlen. Es ist schwer, sich Tag und Nacht ständig selbst zu beobachten. Es ist schwer, so jemanden zu finden. Wenn man wirklich durchhält, die Ichs zerbricht und das Bewusstsein befreit, lässt man es erleuchten und erwachen. Man muss sich verändern, meine lieben Brüder, die Veränderung ist unbedingt notwendig und sie ist nicht möglich, wenn die falsche Persönlichkeit weiter in uns existiert. Ich möchte euch mit dieser Rede zum Nachdenken anregen... „Mit der Geduld werdet ihr eure Seelen besitzen.“, mit der Geduld werdet ihr erwachen.... Wir müssen uns unsere eigenen Gedanken bewusst machen, uns unsere eigenen Gefühle bewusst machen, uns wirklich die Wirkung, die die uns umgebenden Menschen auf uns haben, bewusst machen. Wir müssen uns das Umfeld, in dem wir leben, bewusst machen und die Beziehungen, die wir zur Umgebung haben. Wir müssen uns die Beziehungen, die wir zu uns selbst haben, bewusst machen, denn solange wir weiterhin wie unbewusste Maschinen leben, tun wir nichts. Wir müssen aufhören, Maschinen zu sein. Soweit meine Rede heute Abend, meine lieben Brüder. Jetzt bin ich bereit, Fragen zu diesem Thema zu beantworten. Fragen F: Ehrwürdiger Meister, worauf ist die fehlende Beständigkeit bei den Vorsätzen zurückzuführen? A: Nun, wenn man kein ständiges Bewusstseinszentrum in sich errichtet hat, fehlt die Beständigkeit bei den Vorsätzen, aber wenn man ein magnetisches Zentrum im Zentrum der Essenz errichtet hat, dann gibt es Beständigkeit bei den Vorsätzen. Normalerweise befindet sich das magnetische Zentrum unseres eigenen Daseins in der falschen Persönlichkeit. F: Ehrwürdiger Meister, woraus ist die wahre Persönlichkeit gemacht? A: Sicherlich ist die Persönlichkeit an sich reine Energie. Niemand wird mit einer Persönlichkeit geboren, die Persönlichkeit ist die Tochter ihrer Zeit, sie wird zu ihrer Zeit geboren, sie stirbt zu ihrer Zeit, es gibt kein Morgen für die Persönlichkeit des Toten. Wenn wir zurückkehren, wenn wir in einen neuen Körper steigen, müssen wir eine neue Persönlichkeit schaffen. Sie ist an sich Energie, aber diese wird in Wirklichkeit verfälscht, wenn bestimmte Ichs in ihr Inneres eindringen und sich in ihr entfalten. Zum Beispiel: Das Ich der Eitelkeit, das Ich der Eifersucht, die Ichs der Voreingenommenheit, die Ichs des Intellektualismus. Die mechanischen Ichs benutzen also diese Energie, ergreifen Besitz, setzen sich in diese Persönlichkeit und verfälschen sie. Wenn wir aber diese Ichs zerstören, dann wird die Persönlichkeit rein, energetisch, ohne diese Ichs und ist nicht mehr verfälscht, sondern ein Instrument zum Arbeiten. Wir haben dann keine falsche Persönlichkeit mehr. F: Ehrwürdiger Meister, wie können wir eine starke Persönlichkeit in uns entwickeln? A: Die Persönlichkeit muss sich mit der Essenz ausgleichen. Wenn die Persönlichkeit stärker ist, als die Essenz, gibt es ein Ungleichgewicht. Bestimmte Menschen vom Land entwickeln die Essenz auf wundervolle Weise auf Kosten der Persönlichkeit. Wenn sie in die Stadt kommen, sind sie unausgeglichen, und bestimmte Stadtmenschen entwickeln die Persönlichkeit in einer übertriebenen Weise, und wenn sie aufs Land fahren, wenn sie mit einfachen Menschen in Kontakt kommen, sind sie unausgeglichen. Wir brauchen ein perfektes Gleichgewicht zwischen der Essenz und der Persönlichkeit. F: Wenn ein Adept sich selbst verwirklicht, wird eine bestimmte Persönlichkeit unendlich? A: Gut, wir könnten sagen, dass das so ist. Ein wiederauferstandener Meister z.B., der seinen physischen Körper erhalten kann, hat natürlich eine ewige Persönlichkeit in der physischen Welt, eine andere ewige Persönlichkeit in der astralen Welt, die mit dem Astralkörper in Verbindung steht, eine andere ewige Persönlichkeit in der mentalen Welt, die mit dem mentalen Körper in Verbindung steht und eine andere Persönlichkeit in der kausalen Welt, die mit dem kausalen Körper in Verbindung steht. Also gibt es vier grundlegende Persönlichkeiten: die physische, die astrale, die mentale und die kausale. Es sind vier Persönlichkeiten, die physische, die von 48 Gesetzen regiert wird, die astrale, die von 24 Gesetzen regiert wird, die mentale, die von 12 Gesetzen regiert wird und die kausale, die von 6 Gesetzen regiert wird. F: Kann man sie nicht als eine Beigabe sehen, weil sie ein Werk ihrer Zeit ist,? A: Nein, denn im Gegensatz zu den psychischen Beigaben lebt die Persönlichkeit so lange wie der physische Körper lebt, nicht länger. Eins wie das andere ist ein rezeptives Instrument, ein Gefährt der Handlung, wenn die Persönlichkeit nicht verfälscht ist, sondern im Originalzustand fließt, wenn sie in einer ursprünglichen Weise lebt. F: Ehrwürdiger Meister, könnte man sagen, dass die reine Persönlichkeit, wenn man von den göttlichen Meistern wie z.B. Anubis spricht, so ist, wie dieser sich mit allen seinen Eigenschaften darstellt, wenn man ihn ruft? Bild Die Persönlichkeit formt sich im Alter von 0 bis 7 Jahren und stärkt sich mit den Lebenserfahrungen. A: Jeder wahre Meister hat vier Persönlichkeiten: die physische, astrale, mentale und kausale. F: Entschuldigung, Meister, sind die Darstellungen je nach Ebene, auf der wir uns befinden, d.h. auf der mentalen oder der kausalen, unterschiedlich? A: Natürlich, eins ist die Darstellung in der physischen Welt mit der physischen Persönlichkeit, etwas anderes ist die Darstellung in der astralen Welt mit der astralen Persönlichkeit, etwas anderes ist die Darstellung in der mentalen Welt mit der mentalen Persönlichkeit und wieder etwas anderes ist die kausale Darstellung. Der kausale Mensch ist übrigens der wahre Mensch. Aber denken wir wirklich an das, was die Persönlichkeit ist: wenn wir es schaffen, uns von der falschen Persönlichkeit zu befreien, errichten wir uns in der Tat im dritten Bewusstseinszustand, welcher der der Erinnerung an sich selbst, an das eigene Wesen, ist. Nun gut, wir alle haben von Geburt an das Recht auf den dritten Bewusstseinszustand. Beobachtet die neugeborenen Babys, sie leben im dritten Bewusstseinszustand, in der Erinnerung an sich selbst, an ihr eigenes Wesen. Leider fallen wir alle aufgrund der falschen Erziehung, die wir erhalten haben, aufgrund der schlechten Beispiele unserer Familienangehörigen, vom dritten Bewusstseinszustand in den zweiten Bewusstseinszustand. Das ist wie vom Himmel in die Hölle fallen. Wir werden im dritten Bewusstseinzustand geboren und bald fallen wir in den zweiten, in das Schlechte, was Wachzustand genannt wird. Ich wiederhole, das ist, wie vom Himmel in die Hölle fallen. In dieser Hölle des zweiten Bewusstseinzustands werden die Ichs geboren, dort stellen sich die psychischen Beigaben dar, dort erblühen, sprießen und stärken sich alle unmenschlichen perversen Elemente, die wir haben. Der zweite Bewusstseinszustand ist eine wahre Hölle. F: Ehrwürdiger Meister, in ihrer Abhandlung sagten sie, dass wir lernen müssen, zu opfern. Wir würden gerne fragen, was ist das, was wir opfern müssen? A: Nun, wir müssen anfangen, die Einbildung zu opfern, anfangen mit dem Wissen, uns selbst bewusst zu werden, dass wir nichts als elende Schlammwürmer sind. Opfern wir auch die Eitelkeit. In Wahrheit sind wir nichts als - wie ich schon sagte - elende Schlammwürmer. Es gibt nichts, auf das wir uns etwas einbilden können. Wir müssen die Voreingenommenheiten, die zu nichts nützen, opfern, sie zu Staub werden lassen, sie können für nichts gut sein. Wir müssen die Eifersucht, die uns zu Irrtümern, zu Verleumdungen und zu Verbrechen führt, opfern. F: Es gibt einige Autoren, die davon sprechen, das Leiden zu opfern. Hat das Leiden etwas mit der falschen Persönlichkeit zu tun? A: Nun, die Menschen würden alles opfern, außer dem Leiden, die Menschen sind in der Lage, ihre Laster, ihre Leidenschaften, ihr Leben selbst, zu opfern, aber ihren Schmerz nicht. Ihre Leiden lieben sie zu sehr, sie opfern sie um keinen Preis, aber man muss sie auch opfern. Man muss lernen, aus dem Leiden das Nützlichste zu machen, sagen wir, die Widrigkeiten zu nutzen, denn die schlimmsten Widrigkeiten bescheren uns immer die besten Gelegenheiten zur Selbstverwirklichung. So verstehe ich das Opfern des Leidens. Es gibt schreckliche, tiefe Schmerzen, die in das Bewusstsein eindringen. Wenn wir wissen, wie wir daraus einen Nutzen ziehen, wenn wir wissen, wie wir die Wahl, die sie uns geben, nutzen, wissen, sie aus dem Schmerz zu extrahieren und zu nutzen, dann opfern wir das Leiden. Was wir hier sagen, sind gewaltige Wahrheiten, aber – ich wiederhole – man muss durch die Auflösung des Geistes, des Gefühls, der Persönlichkeit, des Ich gehen. Als Resultat so vieler Transmutationen, als Resultat so vieler Arbeiten, entsteht am Ende auf dem Grund jedes einzelnen von uns ein anderer, schrecklich göttlicher Mensch. Deshalb sagt man, dass durch den Tod die Transformation beginnt, und durch die Transformation können wir die zweite Geburt erreichen und uns in schrecklich göttliche Wesen jenseits von Gut und Böse verwandeln. F: Meister, wie können wir das Verständnis entwickeln? A: Das schaffende Verständnis entwickelt sich aufgrund der reinen Urteilskraft. Es kann kein Verständnis geben, wenn man kein perfektes Gleichgewicht zwischen Wesen und Wissen errichtet. Wenn das Wesen größer ist als das Wissen, entspringt daraus - wie Gurdief sagte – ein dummer Heiliger. Wenn das Wissen größer ist, als das Wesen, entspringt daraus – sage ich – ein intellektueller Taugenichts, und die Welt wird heutzutage von Taugenichtsen regiert. Daher der chaotische Zustand, in dem sich die Menschheit befindet. Das Gleichgewicht zwischen Wesen und Wissen zu errichten, ist unbedingt notwendig. Man errichtet das Gleichgewicht zwischen Wesen und Wissen aufgrund der Meditation. Wenn wir z.B. einen Bibelvers studieren und für das Studium nichts als das informative Zentrum, das Zentrum, das im Intellekt registriert, benutzen, dann ist das natürlich falsch. Wir vernichten dieses Zentrum, aber wenn wir den Vers studieren und dann in tiefer Meditation untertauchen, um uns durch die Erleuchtung die tiefgründige Bedeutung dieses Verses deutlich zu machen, dann formt sich – sagen wir – ein Austausch von Wesen und Wissen. Das Wissen basiert auf dem Wesen und das Wesen basiert auf dem Wissen. Aus dieser so engen Verschmelzung entsteht die lebendige Flamme des Verständnis. F: Kann man subjektive Reue spüren? A: Ja, es gibt subjektive und es gibt objektive Reue. Die subjektive Reue ist eher mechanisch. Manchmal geschieht sie aus Zwang. Jemand lässt einen sehen, dass man diesen oder jenen Fehler begangen hat und dann sagt man: Ich bereue das. Das ist mechanische Reue. Wir brauchen keine mechanische Reue, wir brauchen bewusste Reue, objektive Reue durch die innere Dialektik des Wesens, durch die Dialektik des Bewusstseins. Nur durch die Dialektik des Bewusstseins kann man die wahre, authentische Reue erreichen, die einen natürlich zu einem tiefgründigen Wandel seiner Innigkeit führt. Auf jeden Fall, meine Brüder, zeige ich euch den Weg der Transformation. Dieser führt uns zum Selbsterwachen, zur wahren Sachlichkeit und das ist es, was wichtig ist, das Transzendentale. F: Diese Reue, Meister, kann es die von mystischen Menschen sein, die von erregenden Zusammenstößen bewegt sind? A: Nun, wir könnten uns in dieser Form nicht gegen bestimmte mystische Personen aussprechen. Oft kann eine arme Frau, die eine Kerze vor einem Heiligen anzündet, Wunder bewirken, die kein Professor der Atomphysik vollbringen könnte. Also müssen wir sehr vorsichtig sein mit den Worten. Ich bin Mathematiker in der Forschung und anspruchsvoll in der Ausdrucksweise. Deshalb verlange ich von euch, bei der Wortwahl sehr genau zu sein.