Abteilung Gymnasium · Referat Latein/Griechisch Schellingstr. 155 · 80797 München · Tel.: 089 2170-2136 · Fax: 2125 Projektliste zur Mittelstufenlektüre Latein Die vorliegende Projektliste bezieht sich auf die im Lehrplan für das achtjährige Gymnasium in Bayern aufgeführten Themenbereiche zur lateinischen Lektüre in den Jahrgangsstufen 9 und 10. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei den vorgeschlagenen Unterrichtseinheiten um Vorschläge und Anregungen zur Gestaltung der Mittelstufenlektüre handelt und nicht um einen verpflichtenden Katalog. Die Reihenfolge bei der Behandlung der einzelnen Themenblöcke sowie ihr zeitlicher Umfang sind nicht festgelegt und können von jeder Lehrkraft bzw. Fachschaft nach eigenem pädagogischen und didaktischen Ermessen festgelegt werden. Jahrgangsstufe 9 Macht und Politik Autor / Werk A1 Textstellen Interpretationsschwerpunkte Bedeutende Römer (Auszüge aus Gellius und Texte von/über Caesar); Auswahl möglich Gellius, Noctes Atticae Caesar, Bellum Gallicum Sueton, Vita Caesaris max. 15 Wochen 9,13,1-4 und 7-20 Manlius Torquatus: römische virtus am Beispiel des Soldaten und Feldherrn 1,14; 3,8; 4,8,1-6 C. Fabricius: Handeln zum Staatswohl, auch unter Hintanstellung moralischer Grundsätze 6,1,7-11; 7,8,1-6; 4,18 (Ausz.) P. Cornelius Scipio: Darstellung einer schillernden Persönlichkeit (als Feldherr, als Mann von umstrittenen Moralvorstellungen, als selbstbewusster Politiker) 1,1 Caesar als „Geschichtsschreiber“ 4, 1-15 Caesar als Militär, aufgezeigt am Bellum Germanicum 6, 11-19 und 21-23 (m. Ausl.) Caesar als Ethnograph (Exkurse über Gallier und Germanen) 81 f. Caesar als Politiker: Selbstherrlichkeit und Tod an den Iden des März 1 A2 Caesar – albus an ater homo (Texte von/über Caesar); Auswahl möglich max. 17 Wochen Catull, Carmina Carm. 93 Einstieg: Caesar – eine umstrittene Persönlichkeit Sueton, Vita Caesaris 4 Gefangennahme Caesars durch Seeräuber; natürliche Autorität und großes Selbstbewusstsein Caesars 6 Caesars Leichenrede für seine Tante Julia – Stolz Caesars auf die glänzende Abstammung seiner Familie 19,2; 20 Caesar als zielstrebiger und machtorientierter Politiker: 1. Triumvirat und sein erstes Konsulat von 59 v. Chr. 1,1 Vorstellung seines Handlungsraumes als Prokonsul 2, 29-33 Die Auseinandersetzung mit dem Stamm der Atuatuker als Beispiel für Caesars Handlungsweise nach dem Prinzip “parcere subiectis et debellare superbos” 4, 16-19 (m. Auslass.) Brückenschlag über den Rhein: Caesars Möglichkeiten und Einschüchterungspolitik 6, 11-19 u. 21-23 (m. Auslass.) Caesar als Ethnograph: die Exkurse über Gallier und Germanen 7, 4-8; 27-32; 77 f.; 88 ff. (m. Auslass.) Das entscheidende Kriegsjahr 52 v. Chr.: Vorstellung des Gegners Vercingetorix, die Eroberung Avaricums, die verzweifelte Lage der Gallier in Alesia (mit der Critognatus-Rede sowie allgemeinen Überlegungen zur röm. Vorstellung eines bellum iustum und zum Problem des römischen Imperialismus), Kapitulation der Gallier Sueton, Vita Caesaris 31-33 Caesar am Rubicon; sein Ausspruch “Alea iacta esto” Caesar, Bellum civile 1, 21, 5 – 23, 5 (m. Auslass.) Caesars Einnahme der Stadt Corfinium; die “clementia” Caesaris Cicero, Atticus-Briefe 9, 7C (Brief Caesars!) “Eine neue Art zu siegen” – Caesars “clementia” als politisches Programm Sueton, Vita Caesaris 81 f. (m. Auslass.) Caesars Ermordung (in diesem Zusammenhang kritische Würdigung der Leistungen Caesars als Militär und Politiker) Mögl. Rezeptionsdokumente: Rezeption d. Gestalt Caesars (I) i. d. Oper; Umgang d. Nachwelt m. ber. Caesar-Zitaten; Händel, Giulio Cesare: Chor der Ägypter „Es lebe unser Hercules“ u. Arie Caesars „Einen Schurken heiß ich dich“; Shakespeare, Julius Caesar: 3. Akt, 1. Sz.; Rezeption d. Gestalt Caesars (II): Monolog Caesars als Beleg f. s. tyrannisches Wesen Caesar, Bellum Gallicum 2 A3 Bedeutende Persönlichkeiten der Antike: Alexander oder Hannibal sowie Caesar und max. 15 Wochen seine Gegner Curtius Rufus, Alexander oder: Nepos, Hannibal Caesar, Bellum Gallicum III 1; III 11; IV 8; V 6 f. Der Gordische Knoten (Einstieg: Charakterisierung Alexanders); die Schlacht bei Issos (Alexander als Feldherr und Soldat; dazu: Interpretation des Alexander-Mosaiks aus Pompeji); Entstehung der Metropole Alexandria; die Einnahme von Persepolis (brutaler Umgang mit den Besiegten) auf das Wesentliche beschränk- Kurzporträt des bedeutendsten Gegners der Römer: Vorstellung der Person (1); Schwur te Auswahl: ewigen Hasses auf Rom (2,3-6); Eroberung Sagunts und Alpenübergang (3,2-4); Rückzug 1; 2,3-6; 3,2-4; 5,4-7,6; 12 nach Afrika trotz vieler Siege in Italien, Niederlage bei Zama, politische Tätigkeit in Karthago, Flucht nach Syrien zu König Antiochos (5,4- 7,6); Aktionen bei Antiochos und später bei König Prusias (8-11 in Zusammenfassung); Selbstmord (12) 1,1 Der Handlungsraum des Krieges; Absicht Caesars: Charakterisierung der ersten Gegner 1, 30-54 (sehr knappe Aus- Die Auseinandersetzung mit Ariovist wahl) 4, 16-19 Erster Rheinübergang: Caesars Abschreckungspolitik gegenüber den Germanen Sueton, Vita Caesaris A4 6, 11-19 und 21-23 (Auswahl) Ethnographische Exkurse über die Gallier und Germanen 7, 4-8; 77 f.; 88 ff. Die entscheidenden Phasen im Kampf gegen Vercingetorix (Charakterisierung des Vercingetorix, Alesia [mit Critognatus-Rede] und Kapitulation) 29-38 und 81 f. (dt.) Caesar im Bürgerkrieg; seine Ermordung; Gesamtwürdigung Bedeutende Persönlichkeiten der Antike: Alexander oder Hannibal sowie Caesar und seine Gegner (Alternativvariante) Nepos, Biographien Alcibiades und/oder Hannibal (in Auswahl) max. 15 Wochen Charismatische Persönlichkeit; Athen im 5. Jhdt. v. Chr. römische Geschichte; Hannibal als der große Gegner Roms 3 Caesar, Bellum Gallicum A5 Cäsar als Machtmensch; seine militärischen, narrativen, psychagogischen Leistungen 1,1 (Proöm) „Der Stratege und seine Landkarte“ B.1: [2-29] 6;7;11-14; 20;25;28 B.4: [20-36] 24;25;29;31 B.6: 13 Bellum Helveticum Britannienexkursion Germanenexkurs Karl der Große: Machtpolitik im Zeichen des Christentums Einhard, Vita Karoli Magni Sueton, Biographien max. 5 Wochen 1-3 Die Ablösung der Merowinger durch die Karolinger; Karls Herkunft und die Vorgänge bis zu seinem Regierungsantritt 4 Überblick über den Aufbau der Biographie 5,6,7 (mit Auslass.) Karls Kriege (Auswahl): der aquitanische Feldzug, der Krieg gegen die Langobarden (für den Papst), der Sachsenkrieg; Karl als erfolgreicher Eroberer und Wegbereiter des christlichen Europa – mit deutlichen Affinitäten zu Caesar 9;11 (gekürzt oder dt.) Besondere Episoden: der missglückte Spanienfeldzug (Tod des Sagenhelden Roland) bzw. die Auseinandersetzung mit dem Bayernherzog Tassilo 15; 16 (dt.) Überblick über Karls Eroberungen; seine weltweite Akzeptanz (auch dank Diplomatie) 17 (Beginn) Die Bautätigkeit Karls: Demonstration von Macht und Kultur 19 Kindererziehung – eine andere Art politischer Zeichensetzung 21; 22, 24 (gekürzt) 25; 26/27(mit Auslass.) Karls ideale Herrscherpersönlichkeit: liberalitas; imposantes Erscheinungsbild, maßvolles Verhalten und unermüdlicher Einsatz für das Volk; Bildung; christliche Tugenden 28 Kaiserkrönung Karls: Geschichte und Leserlenkung durch den Biographen Einhard ggf. 30-32 (dt.) Tod und Bestattung Karls; Beginn der Mystifizierung durch Wunderzeichen Divus Augustus, 64f; 79f.; 76- Augustus – eine Vorbildfigur für Karl? (vgl. sein Verhältnis zu Söhnen und Töchtern, sein 78 (mit Auslass.), 84-89 (dt.) Äußeres, das Maßhalten im Alltag; andere Herrschertugenden; Bildung, rhetorische Begabung) 4 Liebe, Laster, Leidenschaft Autor / Werk A1 Textstellen Interpretationsschwerpunkte Lyrik von Catull und Ovid (Auswahl möglich) ca. 12 Wochen Catull, Carmina 93, 29, 43 Invektiven gegen (mehr oder weniger) berühmte Zeitgenossen: Kein Interesse an Caesar (93); Angriffe auf den Verschwender Mamurra und damit gegen Caesar und Pompeius (29, ggf. unter Entschärfung der „derben“ lat. Formulierungen); Invektive gegen Mamurras schlechten Geschmack in Bezug auf Frauen (43) Catull, Carmina 5, 109, 92, 70, 72 oder 87, 85 Liebesgedichte auf Lesbia: Lieben und Leben als Einheit (5); Bitte um dauerhaftes Liebesglück (109); Schmähungen – als Beweis von Liebe (92); Erkenntnis von Lesbias Untreue (72 oder 87); Hass und Liebe (85) Ovid, Amores 2, 4 Das lyrische Ich: Unmöglichkeit, der Liebe zu entsagen; Begeisterung für jede Art von Mädchen Mögliches Rezeptionsdokument: Register-Arie des Leporello aus Mozarts „Don Giovanni“ Ovid, Ars amatoria 1, 1-4; 35-38; 41-44 Prooemium und Aufbau des Lehrprogramms 1, 135-164 Tipps für den Mann: Annäherungsversuche im Circus (vgl. dazu Amores 3, 2) 1, 229 f; 237-250 Tipps für den Mann: Chancen und Gefahren, die sich bei Gastmählern ergeben 1, 437-456 oder 505-524 Tipps für den Mann: Nutzen eines Liebesbriefes (437-456) oder: Gepflegtes Aussehen von großer Bedeutung (505-524) 2, 223-234 Tipps für den Mann: Bedingungsloser Einsatz wichtig, um das Mädchen auf Dauer für sich zu gewinnen (vgl. dazu Amores 1, 9) 3, 255-280 Tipps für die Mädchen: Verbergen von Schönheitsfehlern entscheidend 3, 749-768 Tipps für die Mädchen: Richtiges Verhalten beim Gastmahl 5 A2 Gesellschaftskritik bei Catull und Martial (Auswahl möglich) ca. 7 Wochen Catull, Carmina 93, 29, 10 Invektiven gegen (mehr oder weniger) berühmte Zeitgenossen: Kein Interesse an Caesar (93), Angriffe auf den Verschwender Mamurra und damit gegen Caesar und Pompeius (29, ggf. unter Entschärfung der „derben“ lat. Formulierungen), Bereicherung in den Provinzen (10) Martial, Epigramme 12,12; 2,21; 5,45; 3,43; 5,43; 1,19; 11,101; 3,8 Charakterfehler – Körperfehler: Großzügigkeit nur im Rausch (12,12); Küsse oder Handschlag? (2,21); anzuzweifelndes Selbstlob (5,45); gefärbte Haare verdecken das wahre Alter nicht (3,43); weiße und schwarze Zähne (5, 43); Aelias Husten und die Folgen (1,19); die spindeldürre Thais (11,101); die einäugige Thais (3,8) 9,10; 10,8; 8, 79; 3,26 Frauen: Paula will Priscus heiraten, aber … (9,10); die alte Paula will heiraten (10,8); die Tricks der alten Fabulla (8,79); die Ehefrau des Candidus (3,26) 9,78; 1,47; 4,24; 10,16; 9,68 Unangenehme und gefährliche Zeitgenossen: Galla bringt ihre Ehemänner ins Grab, aber jetzt … (9,78); die Berufe des Diaulus (1,47); die Freundinnen der Lycoris (4,24); Apers Art zu spielen (10,16); der brüllende Schulmeister (9,68) 14,194; 7,3; 1,110; 9,97; 6,60 Literarisches Leben: Martial – ein Erfolgsautor (14,194); der Dichterling Pontilianus (7,3); der richtige Umfang von Epigrammen (1,110); Neid auf Martial (9,97); die Autorabsicht Martials (6,60) 2,53; 5,58 Richtige Lebensweise: Was es heißt, wirklich “frei” zu sein (2,53); lebe heute! (5,58) 6 A3 Liebe und Laster (Auswahl möglich) Ovid, Ars amatoria und/oder bzw. ergänzend: Martial, Epigramme ca. 8 Wochen 1, 1-4; 35-38; 41-44 Prooemium und Aufbau des Lehrprogramms 1, 135-164 Tipps für den Mann: Annäherungsversuche im Circus (vgl. dazu Amores 3, 2) 1, 229 f; 237-250 Tipps für den Mann: Chancen und Gefahren, die sich bei Gastmählern ergeben 1, 505-524 Tipps für den Mann: gepflegtes Aussehen von großer Bedeutung (505-524) 2, 223-234 Tipps für den Mann: bedingungsloser Einsatz wichtig, um das Mädchen auf Dauer für sich zu gewinnen (vgl. dazu Amores 1, 9) 3, 255-280 Tipps für die Mädchen: Verbergen von Schönheitsfehlern entscheidend 3, 749-768 Tipps für die Mädchen: richtiges Verhalten beim Gastmahl 9,10; 10,8; 8,12; 10,43; 9, 78 Epigramme zum Thema „Heiraten“ 12,12; 2,21; 5,45; 3,43; 5,43; 1,19; 11,101; 3,8 Epigramme zum Thema „Charakterfehler – Körperfehler“ 7 Rom und Europa Autor / Werk A1 Textstellen Interpretationsschwerpunkte Die Römer in Bayern (Auswahl möglich) Die historische Situation von 15 v. Chr. bis zum Ende des 2. Jh.s Materialien Inschrift des Siegesdenkmals von Einführung: Römische Provinzen, Deutschland zur Zeit Caesars, das Jahr 15 v. Chr., die La Turbie; Karten Varus-Schlacht, Militäranlagen, Limes, Provinz Raetien mit Augsburg und Kempten, römische Zivilsiedlungen, erste germanische Völkerwanderung, Gründung von Castra Regina; die Provinz Noricum mit Passau Die Römer in Bayern Römisches Leben in Raetien, Teil 1 ca. 8 Wochen Kurzinformationen (der Schüler) über wichtige Römer-Orte in Bayern und ihre Attraktionen (z. B. Weißenburg, Pfünz, Eining, Straubing, Passau, Regensburg, Kempten, Augsburg) Inschriften zu Römerbauten, Weih-Inschriften, Grab-Inschriften (aus den Römer-Museen in Augsburg, Kempten, Regensburg o. a. oder aus Handbüchern) Römisches Leben in Raetien, Teil 2 Einführung in die Grundprinzipien römischer Inschriften; Bedeutung der Inschriften: Einblick in historische Entwicklungen, römisches Brauchtum, römischen Alltag und antike Jenseitsvorstellungen; Kennenlernen römischer Bestattungsbräuche und heiliger Bezirke; Museumsbesuch Kurzinformationen (ggf. durch Schüler) über die Einwohnerschaft, Provinz-Verwaltung, Kleidung und Haartracht, Essen und Trinken, Wohnweise sowie die Religion der Römer, Kelten (und Germanen) Der Niedergang der römischen Herrschaft in Süddeutschland Inschrift des „Augsburger Sieges- Reichsorganisation um 300 und die Auswirkungen auf den Donauraum; die zweite Völkeraltars“ wanderung; Einzelaspekt: der Sieg über die Juthungen bei Augsburg Lebensverhältnisse im Donauraum der Spätantike Auszüge aus der Severinsvita des Eugippius a) Severins Erscheinen in 1,4; 1,9; 2; Ufer-Noricum b) Einschneidende Ver20 änderungen im Jahr 476 Unsichere Verhältnisse mit häufigen Barbareneinfällen; Erscheinen Severins und sein mäßigender Einfluss auch auf einfallende Germanenstämme Keine Soldzahlungen mehr an die Soldaten nach dem Ende Westroms 8 c) Selbsthilfemaßnahmen unter Severins Anleitung d) Die Not der Bevölkerung e) Hilfe für die Bevölkerung von Lauriacum f) Der Rugierkönig Feletheus 27 Erfolg von Bürgermilizen gegen Alamannen; Rückzug der Romanen in die Stadt Lauriacum 28 und 29 Kein Nachschub an Nahrungsmitteln (bes. von Öl) aus Italien; Wundertaten des Severin; Organisation von Kleidersammlungen und ihr Transport über die Alpen Aufruf Severins zur Selbstverteidigung g) Severins Tod 40 h) Die Entwicklung nach Severins Tod 44 A2 30 31 Feletheus, der König des Stammes der Rugier, erfährt von der Bevölkerungsansammlung der Romanen in Lauriacum; dessen Angriffsplan; Verhinderung des Angriffs durch geschicktes Eingreifen Severins Kurz vor seinem Tod Prophezeiung Severins, dass sich alle Romanen nach Italien zurückziehen werden Abzug der Romanen aus dem Donauraum; Überführung des Leichnams Severins nach Italien, wo er in der Nähe von Neapel seine letzte Ruhestätte findet Das frühe Christentum im römischen Reich Apostelgeschichte Tacitus, Annales Märtyrerakten Lactantius, de mort. pers. max. 5 Wochen Materialien Ausbreitung des Christentums durch Missionierung in Richtung Westen Begegnung des frühen Christentums mit der heidnisch-antiken Welt Apg 9,1 - 9, 19 von Saulus zu Die Wandlung von Saulus zu Paulus Paulus oder: Apg 19, 23 - 19, 31 Aufruhr in der Silberschmiede oder: Apg 17, 16 - 17, 25 Paulus in Athen: Altar für den „unbekannten Gott“ exemplarische Zeugnisse der Christenverfolgung Annales 15, 44 (mit deutscher Beispiel für frühe, sporadische Christenverfolgung Übersetzung) Akten des Maximus Beispiel für systematische Christenverfolgung unter Decius; außerdem: - Inschriften (z. B. Papst Benedikts XIV. am Kolosseum oder Damasus I. in der Callixtuskatakombe) - archäologische Zeugnisse (Katakomben) Konstantin und das Ende der Christenverfolgung de mort.pers. 44 - Schlacht an der Milvischen Brücke de mort.pers. 48 - Toleranzedikt der Kaiser Konstantin und Licinius; Inschrift: Konstantinsbogen 9 A3 Warum ist Europa christlich? – Texte von Paulus bis zu Karl dem Großen Apostelgeschichte Märtyrerakten Lactantius, de mort. pers. Minucius Felix Symmachus Mirabilia Urbis Salvian: oder : Eugipp oder: Othloh max. 10 Wochen Materialien Apg 19, 23 – 19, 31 (Aufruhr in Begegnung Christentum – Heidentum / erste Missionierung der Silberschmiede) Auseinandersetzung Christentum – Heidentum: Acta proconsularia Sancti Cypria) blutige Auseinandersetzung ani (mit deutscher Übersetzung) - Beispiel für die systematische Christenverfolgung unter Kaiser Valerian - Schlusspunkt der Christenverfolgung: die Schlacht an der Milvischen Brücke de mort. pers. 44 oder 48 - Toleranzedikt der Kaiser Constantin und Licinius Octavius, 6, 1 – 6,3 b) intellektuelle Auseinandersetzung Octavius, 22, 5-7; 23, 1 - der Octavius des Minucius Felix – ein Streitgespräch zwischen dem Heiden Caecilius und dem Christen Octavius - Caecilius: Die Werte und Traditionen, die Rom zur Weltherrscherin machten - Octavius: Karikatur der heidnisch-antiken Götterwelt relatio 3, 3-5 - Streit um den Victoriaaltar: Bitte des Symmachus im Namen des Senats um die Wiederaufstellung des Victoriaaltars durch die Kaiser Valentinian und Theodosius - Inschrift: Vestalin wird Christin c) architektonische Auseinandersetzung architektonische Zeugnisse zu: - imitatio mit Funktionswechsel von Profan- zum Sakralbau (Basilika; Zentralbau) 16 - Umfunktionieren konkreter Bauwerke (Pantheon, etc.) Zusammenbruch des römischen Reichs – Zusammenbruch des Christentums? - historischer Kontext: Zusammenbruch der römischen Staatsgewalt in den Gebieten nördlich der Alpen (→ Germanisierung und Verdrängung des romanischen Christentums) de gubernatione dei, 6, 15, 82-89 - Zeugnisse über den Untergang des römischen Reiches: - Zerstörung Triers - Ursachen nach Salvian: innerer Verfall des römischen Reiches vita Sancti Severini, 30 - Beispiel für couragiertes Verhalten in der Krisenzeit: die Rettung Lorchs durch oder: den hl. Severin vita Sancti Severini, 27 - Die Räumung Künzings durch den hl. Severin - Merkmale der Hagiographie Vita S. Bonifatii Arch. Mogunti- Missionierung der germanisch-bajuwarischen Bevölkerung nach Verdrängung des ni. MG SS rer. Germ. Bd. 57, S. romanischen Christentums 111 ff. - Fällen der Donar-Eiche durch Bonifatius 10 oder: Einhard A4 vita Karoli Magni, 21; 22 vita Karoli Magni, 25-28 Karl der Große und Europa - historischer Kontext: translatio imperii – Fortführung des römisch-imperialen Anspruches; das Christentum als politische und kulturelle Einigungskraft des neuen „Heiligen Römischen Reiches“ - Charakteristik Karls des Großen - Karls Verbindung zu Rom; Kaiserkrönung Karls des Großen - antikes Erbe in Kunst u. Architektur: das Aachener Münster u. karol. Renaissance Europa und das Christentum: Von Paulus bis zum 3. Jahrtausend Lactantius, de mortibus per- de mort.pers. 44 secutorum Einhard Materialien Das Christentum in seiner geschichtlichen, Europa prägenden Dimension die wichtigsten Stationen der Entwicklung des Christentums: - Auseinandersetzung Heidentum – Christentum - Ende der Christenverfolgung durch Konstantin Karl der Große und Europa Europa: Einheit im Christentum vita Caroli Magni, 21; 22 oder - Charakteristik Karls des Großen; Karls Verbindung zu Rom; Kaiserkrönung Karls 25-28 des Großen - Epoche: die karolingische Renaissance und ihre Kennzeichen (Aachener Münster) vita Heinrici IV. Imperato- vita Heinrici IV., 3 (in Auszügen) ris Regel des hl. Benedikt max. 10 Wochen reg. Ben. 4; 6 Weltlichkeit und Geistlichkeit – der Streit um die Herrschaft - der Gang nach Canossa und sein historischer Hintergrund: Investiturstreit zwischen Kaiser und Papst; Höhepunkt des Konflikts: Kirchenbann Heinrich IV und Gang nach Canossa; Auflösung des Konflikts durch das Wormser Konkordat - Klöster: Machtfaktoren und geistige Zentren Europas - Rekonstruktion eines Skriptoriums - die Mönche und das Lachen - mögliches Rezeptionsdokument: Auszug aus Umberto Eco, Der Name der Rose (dt.) - Epoche: Romanik; exemplarisch dargestellt an einer Rekonstruktion des Klosters Cluny 11 Martin Luther, 95 Thesen Ulrich von Hutten Johannes Lorichus Renaissance und Reformation - historischer Kontext : kopernikanische Wende, Auflösung des mittelalterlichen WeltThesen 1,2,5, 21, 33, 36, 37, 43, bilds; Rückbesinnung auf die Antike; Reformation und Kirchenkritik 44, 45,94, 95 (lat. und dt.) - Argumentation Luthers gegen Ablass; neuer „Gnadenbegriff“ Nemo loquitur (lat. und dt.) - deutsche Humanisten: “Cur non femineam mos est"; Kirchenkritik Ulrich von Huttens; Bezug auf Odysseus und Polyphem “Ex Petro Crinito" - Epigramme und Spott à la Martial - die Renaissance in der Kunst (veranschaulicht an Kunstwerken der Renaissance, z. B. Raffael (Schule von Athen), Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer Katholizismus und Protestantismus - die Inschrift der Mariensäule als Zeugnis des Dreißigjährigen Krieges und der Gegenreformation - Epoche Barock: z. B. Theatinerkirche, München Inschrift Mariensäule München Zeitalter der Säkularisation - historischer Kontext: Napoleon; Reichsdeputationshauptschluss 1802 Bischof Georg Karl von relatio status Bambergensis (lat. - Einzug kirchlicher Güter, um deutsche Fürsten für den Verlust linksrheinischer Fechenbach, relatio status und dt. in Auszügen) Gebiete zu entschädigen; veranschaulicht am Beispiel des Bistums Bamberg (dem Bambergensis Königreich Bayern zugeschlagen) Enzyklika „Nostra aetate“ Johannes Paul II. das Christentum an der Schwelle zum 3. Jahrtausend: Öffnung und Toleranz - historischer Kontext: 2. Vatikanisches Konzil; Reform der katholischen Kirche in Annäherung an den modernen Menschen; Bemühen um die Einheit der getrennten Kirchen; Öffnung zu anderen Weltreligionen - Anerkennung des Islam Ansprache Papst Johannes Pauls - Weltgebetstreffen 1986 in Assisi; gemeinsames Gebet der Führer der Religionen für II. zu Beginn d. Weltgebetstags den Frieden d. Religionen für d. Frieden, Okt. - Brückensprache Latein: Vom Lateinischen zum Italienischen; Erschließung des 1986 (ital. m. dt. Lückentext) Italienischen „Nostra aetate“, 3 12 A5 Europäische Epochen und historische Wendepunkte Einhard, vita Karoli Magni vita Karoli Magni, 25-28 vita Heinrici IV. Imperato- vita Heinrici IV., 3 (in Auszügen) ris Heinrich IV. Absageschreiben an Papst Gregor VII. am 26. 01. 1076 (Auszug; dt.) Papst Gregor VII. Absetzung und Bannung Heinrichs IV. im Februar 1076 (Auszug; dt.) 1-5 Wormser Konkordat max. 4 Wochen Materialien Karolingische Renaissance a) Historischer Kontext: Karl der Große und Europa b) Karolingische Renaissance als Erbe der Antike: - die Pfalzkapelle - der älteste Teil des Aachener Münsters und Verwirklichung eines antiken Vorbilds: oströmische Kaiserkirchen (z. B. San Vitale in Ravenna) - Verwendung von Spolien als sinnfällige Verbindung zum antiken Rom Romanik - historischer Kontext: Investiturstreit; hohe Bedeutung der Klöster als religiöse, wirtschaftliche und politische Machtfaktoren - der Gang nach Canossa als Höhepunkt des Konflikts zwischen Kaiser und Papst: Kirchenbann gegen Heinrich IV.; Auflösung des Konflikts durch das Wormser Konkordat - Kennzeichen der Romanik anhand des Doms von Worms und des Klosters Cluny - Klöster – Machtfaktoren und geistige Zentren Europas Gotik Gregor v. Tours Historia Francorum, II, 30; 31 - Prototyp: Kathedrale von Reims; imitatio der ecclesia spiritualis - Die Taufe Chlodwigs in der Kathedrale von Reims Renaissance und Reformation Martin Luther Thesen 1, 2, 5, 21, 33, 36, 37, 43, - geistesgeschichtlicher Kontext 44, 45, 94, 95 (lat. und dt.) - die Kennzeichen der Renaissance in Kunst und Architektur (veranschaulicht an Ulrich v. Hutten Nemo loquitur Werken und Künstlern wie S. Maria degli Angeli, Assisi; erster Entwurf der neuen Peterskirche in Rom, S. Pietro in Montorio [Tempietto]; Michelangelo, Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer) Barock Inschrift Mariensäule Mün- historischer Hintergrund: Dreißigjähriger Krieg; inhaltliche Verbindung mit chen Gegenreformation - die Kennzeichen des Barock veranschaulicht z. B. an der Theatinerkirche, München Papst Paul VI. Enzyklika „Nostra aetate“ 3 religiöse Toleranz 13 A6 Christliche Lebensentwürfe: Martin von Tours - Benedikt von Nursia – Franz v. Assisi max. 4 Wochen Materialien Entwicklung des abendländischen Mönchtums Beispiele christlicher Lebensentwürfe - Martin: Bischof von Tours - Jugend des hl. Benedikt; das Siebwunder - Beginn in Monte Cassino - der Brand in der Küche Regel des hl. Benedikt - die Regel für die Mönche - die Mönche und das Lachen (Auszug aus Umberto Eco: Der Name der Rose) Iacobus de Voragine, Le- Historia de Sancto Francisco - Jugend des Franz von Assisi; der Wendepunkt in seinem Leben; Bedürfnislosigkeit; genda aurea (Auszüge) „Kameradschaft“ mit Tier und Natur - Kunst und Christentum: Monte Cassino; Assisi: Fresken von Giotto mit Szenen aus dem Leben des hl. Franz Franz von Assisi Cantico delle creature - Brückensprache Latein: Vom Lateinischen zum Italienischen; Ergänzen der dt. Übersetzung mit Hilfe von Lateinkenntnissen Sulpicius Severus Gregorius Magnus A7 Vita Sancti Martini, 3, 1-5 dial. lib. II, 1, 1-2; 8, 10-11 10 36 reg. Ben. 4; 6 Heiligenlegenden; Auswahl möglich Jacobus de Voragine, Legenda aurea ca. 5 Wochen Materialien Hl. Franziskus oder: Vita eines Ordensgründers: der innere Kampf und Wandel eines jungen Mannes Hl. Paulus der Eremit oder: Einsiedelei, Gebet und Askese als Form christlichen Lebens; vgl. Mohammed, Buddha Hl. Georg Sage über den Drachentöter, Bekehrung zum christlichen Glauben; Bezüge zur antiken Mythologie oder: Hl. Anastasia Hl. Lucia oder: Leben und Leiden junger Märtyrerinnen; ihre rechtlose Stellung in spätrömischer Zeit; Verfolgungen durch die Römer oder: Hl. Marina Leben und Rechte der jungen Christinnen im Mittelalter; Bedeutung der Klöster für Bildung und Wissenschaft; vgl. die „Päpstin Johanna“ oder: Hl. Macarius Widerstand gegenüber weltlichen Begierden und Versuchungen durch standhaften Glauben oder: Die Sieben Schläfer Christenverfolgungen im römischen Reich; Umgang mit bzw. Verfolgung von religiösen Minderheiten 14 A8 Durch Raum und Zeit - Chimus Lacus Antike: Bedaium-Seebruck Mittelalter: Frauenchiemsee Mittelalter: Herrenchiemsee - lateinische Rede zur Museumseinweihung Seebruck - Plinius d. Ä., Naturalis historia III, 20 - Auszug aus Itinerarium Antonini - Grab- und Weihestein-Inschriften - Auszug aus Bistumsbeschreibung von Bischof Johann Graf von Lichtenstein - Auszüge aus den Chroniken Aventins, Arnpecks, Reginos - Bleitafelinschrift aus dem Grab Irmengards - Auszug aus Bistumsbeschreibung von Bischof Johann Graf von Lichtenstein - Auszüge aus den Chroniken Aventins, Apians, aus den Annales Fuldenses und dem Auctarium Gartense - Auszug aus den Monumenta Boica - Auszüge aus Luitprants Antapodosis, Annales Alaman., Palidens. zum Jahr 906 - Auszug aus Vita Beati Hartmanni - Totenrotel des Propstes Sebastian Thaner; - Bibliotheksinschrift ca. 6 Wochen Materialien - Geschichte der römischen Besiedlung, Provinzialisierung und Romanisierung Noricums bzw. Seebrucks; Brücke und Castell von Bedaium-Seebruck; Museumsbesuch - Vorrömische keltische Besiedlung des Chiemgaugebietes; der Alpenfeldzug unter Drusus und Tiberius; Besuch des rekonstruierten Keltengehöfts Stöffling - Römisches Straßennetz in Noricum und Rätien; die älteste Erwähnung des Ortes Bedaium als Ort an der Straße von Iuvavum nach Augusta Vindelicum; Radeln auf „Via Julia“ - Belege für die römische Besiedlung Seebrucks, die Verehrung des keltischen Wassergottes „Bedaius“ (= Namensgeber des Ortes „Bedaium“); Museumsbesuch - Ethnographische Beschreibung des Chiemsees bzw. Frauenwörths - Gründung und Geschichte des Klosters auf der Fraueninsel; Besuch der Fraueninsel, besonders der karolingischen Torhalle bzw. des Münsters - Die selige Irmengard - Ethnographische Beschreibung des Chiemsees bzw. Herrenwörths - Gründung des Klosters auf der Herreninsel; Funktion und Bedeutung eines Klosters im Mittelalter; Besuch des Augustiner-Chorherrenstifts und der dortigen Dauerausstellung zur Klostergeschichte - Entwicklung und Geschichte des Klosters auf Herrenchiemsee (von der Benediktinerabtei zum Augustiner-Chorherrenstift) - Zerstörung des Klosters durch die Ungarneinfälle - der selige Hartmann, erster Propst des Chorherrenstifts Herrenchiemsee; typische Inhalte und Elemente einer „Heiligen-“ bzw. „Seligen-Vita“ - Gattung „Totenrotel“; Todesanzeige bzw. Leben und Werk würdigender Nachruf auf Propst Thaner als Beispiel für Inhalt und Struktur einer Totenrotel - Die Stiftsbibliothek von Herrenchiemsee; Buch bzw. Bibliothek im Mittelalter 15 Neuzeit: - Auszug aus Bistumsbeschrei- Überblick über Gründung, Ausdehnung und Leben in Pfarrei und Bistum Herrenchiemsee Bistum und Pfarrei Chiem- bung von Bischof Johann Graf see von Lichtenstein - statistische Übersicht über - Erfassung und „Klassifizierung“ der Menschen nach kirchenorganisatorischen Aspekten; „Seelen“ des Bistums Chiemsee vorsäkulare fehlende Trennung von Kirche und Staat Moderne: „Altes Schloss“ chiemsee Moderne: Neues Schloss chiemsee A9 - lateinische Übersetzung der Herren- Art. 1- 10 des Grundgesetzes Herren- - Ovid, Metamorphosen: Auszug aus der Latona-Metamorphose - Schülerübersetzung der Grundrechtsartikeln 1- 10 des Grundgesetzes anlässlich des 55. Jahrestages des Herrenchiemseer Verfassungskonvents von 1948; Besuch des AugustinerChorherrenstifts und der dortigen Dauerausstellung zum Verfassungskonvent - Die Latona-Metamorphose als Verständnishintergrund für den Latona-Brunnen im Park des Ludwig-Schlosses auf Herrenchiemsee; Besuch des Neuen Schlosses Meilensteine europäischer Briefliteratur: Ovids Heroïdes – Abaelard und Heloïsa – der europäische Briefroman max. 3 Wochen Materialien Ovid Heroides: Dido Aeneae (Auszüge/kursorisch) Jeanne Bourin Très sage Héloïse - die weise Héloïse (franz. und/oder dt.) - erste, schicksalshafte Begegnung zwischen Abaelard und Heloïsa Abaelard historia calamitatum: Quomodo in amorem Heloisae lapsus vulnus … (Auszüge/kursorisch) - das Kennenlernen aus der Sicht Abaelards, seine Strategie; die wachsende Liebe; die Tragödie - Geständnis immerwährender Liebe und Leidenschaft für Abaelard; vergeblicher Versuch, ihn „zurückzugewinnen“ - Rezeption ovidischer Motive Heloïsa epistula ad Abaelardum (Auszüge/kursorisch) Guilleragues Lettres portugaises Grundsituation: von ihrem Geliebten verlassene Frau; Trauer und Schmerz - Klage und Vorwürfe Didos an Aeneas; vergeblicher Versuch, ihn zurückzuholen; Verzweiflung 16 A 10 Die Rezeption der Antike bei Petrarca; Auswahl möglich Petrarca, Briefe A 11 ca. 5 Wochen Materialien Epistula ad Marcum Tullium Ciceronem (XXIV, 3) oder: Epistula ad eundem (XXIV, 4) Leben und Werk Ciceros im Spiegel eines humanistischen Denkers; Ciceros Leistung und Bedeutung für die Nachwelt; Lob des Cicero oder: Epistula ad Anneum Senecam (XXIV, 5) - Leben und Werk des Lucius A. Seneca aus humanistischer Perspektive; Lob des Seneca; Petrarcas Auseinandersetzung mit der Antike oder: Epistula ad Quintilianum (XXIV, 7) oder: Epistula ad Titum Livium historicum (XXIV, 8) kritische Auseinandersetzung und Würdigung antiker Historiker und Schriftsteller De locis insignibus urbis Romae (I, 4) Beispiel für Literatur der descriptio urbis, Städtelob am Beispiel der Stadt Rom, humanistische Reiseberichte; geschichtliche Ereignisse im Spiegel von Monumenten, Plätzen, Straßen; inhaltliche Bezugnahme auf Livius; Rezeption antiker Stadtgeschichte und historischer Ereignisse - Latein in der europäischen Musik von der Antike bis zur Gegenwart; Auswahl möglich ca. 8 Wochen Materialien Thema I: a) „Ista!“ und „Abiit“ der Hip-Hop-Songs auf Lateinisch zu Alltagsproblemen der Liebe „Liebe und Musik“ von der Gruppe ISTA Antike bis zur Gegenwart b) „Odi et amo“ von ISTA nach Hip-Hop-Bearbeitung von Originaltexten Catulls als Collage aus den carmina 85, 5, 83, 92 Catull und 8 c) Carl Orff, Catulli Carmina Auszüge aus der Praelusio; Überblick über die Handlung; Vergleich paralleler Stellen mit der ISTA-Version d) Carmina Burana (mittelalter- Beispiele aus der Textsammlung, z.B. „Bacche, bene venies“ (Nr. 200) oder „In taberna liche Version) quando sumus“ (Nr. 196); Einführung in die Vagantenlyrik e) Carl Orff, Carmina Burana Auszüge, z. B. „O fortuna“, „In taberna quando sumus“; Vergleich mit der mittelalterlichen Fassung; nach Möglichkeit Zusammenarbeit mit dem Fach Musik 17 und/oder: Thema II: Texte und Musik der Liturgie a) Gregorianischer Kirchengesang Verwendung in der Liturgie des Mittelalters; mittelalterliche Notenschrift b) Die Hauptformen der lateini- Messe, Requiem, Te Deum, Stabat mater: Besprechung der jeweiligen Texte (in Auszügen), schen Messe Beispiele aus der Musikliteratur (z. B. Werke v. Mozart, Berlioz, Rossini, Verdi, Bruckner) c) Beispiele aus der Gegenwart z. B. Arvo Pärt, Te Deum d) Exkurs I: Aufruf von Papst Benedikt XVI. zur Wiedereinführung der lateinischen Messtexte e) Exkurs II: Die Pflege der lat. Sprache (Auszug aus der Constitutio Apostolica “Veterum sapientia” von Papst Johannes XXIII.) und/oder: Thema III: Antiker Mythos in der Musik Abschluss: Lateinische Europa-Hymne a) Strawinsky, Oedipus Rex - Kurzfassung des Mythos nach Hyginus - Hintergrundinformationen - Text des Opern-Oratoriums Fundierter Einblick in den Mythos (Schüler damit in derselben Situation wie antike Zuschauer beim Betrachten des Dramas) b) Jan Novák, Kantate „Dido“ - Grundzüge der Aeneas-Sage Einführung anhand eines geeigneten Textes mit Bildmaterial (z. B. Laokoon-Gruppe, Münzen mit Aeneas-Darstellungen, römische Reliefs) - Kantaten-Text (entspricht Original-Auszügen aus der Aeneis Vergils) Textpräsentation lateinisch-deutsch mit Fragen zur lateinischen Fassung (Kernbegriffe, grammatische Einzelheiten, Stilmittel) und zur Interpretation Europa-Hymne Knappe Hinweise zum Schluss-Satz aus Beethovens 9. Sinfonie und zur Schiller-Ode „An die Freude“, Besprechung der lateinischen Europa-Hymne Griechisches Theater, Sophokles, Werk von Cocteau/Strawinsky Besprechung der Einzelszenen, des Gesamtaufbaus, Deutung der Handlung; Ödipus-Komplex 18 A 12 Nuntii Latini Nuntii Latini ca. 3 Wochen Nachrichten des finnischen Sen- www. yleradio1.fi/nuntii/ ders YLE Monatsrückblick bei Radio Bre- http://www.radiobremen.de/nachrichten/latein/ men Radio Vatikan, Nachrichtenseite http://www.vaticanradio.org/tedesco/nuntii_latini.htm Online-Zeitung „Ephemeris“ http://www.alcuinus.net/ephemeris/ 19 Materialien Jahrgangsstufe 10 Rede und Brief – Kommunikation in der Antike Autor / Werk A1 Textstellen Verres und Vesuv – Momente der Krise Cicero, in Verrem actio II 4, 1-2 actio II 4, 3-6 ca. 9 Wochen Historischer Rahmen: Biographie Ciceros; der „homo novus“ gegen den Optimaten Verres Proömium mit Polarisierung „ego“ – „iste“, Skizzierung des Sachverhalts und captatio benevolentiae Exemplifizierung der Skrupellosigkeit des Verres: auch dessen Freunde unter seinen Opfern actio II 4, 22-25 Exemplifizierung der Vergehen des Verres: Plünderung der Stadt Syrakus; Strategie Ciceros: indirekte Charakteristik des Verres durch Gegenüberstellung mit einem „bonum exemplum“ ep., 6, 16 Zeitzeugen aus der Antike: die verschiedenen Phasen des Vesuvausbruchs; Wertvorstellungen der Antike: Streben nach „memoria posteritatis“ Plinius Maior: sein Verhalten in der Katastrophe; sein Charakter, seine „Philosophie“; sein Tod und: Plinius, Briefe A2 Interpretationsschwerpunkte Ciceros Kampf für die Republik Cicero, Pro Sestio 1-2 ca. 9 Wochen Bedeutung der Rede Pro Sestio: - Ciceros Versuch der Beschwörung aller staatstragenden Kräfte (boni), um die res publica libera noch zu retten - Proömium: captatio benevolentiae, attentum facere, docilem facere (Pervertierung der bisherigen Werteordnung) - Einsatz Ciceros für die communis libertas; Strategie Ciceros: keine Details zum konkreten Fall, sondern Erhöhung des Falls auf eine allgemeine staatspolitischphilosophische Ebene: für und wider Sestio = für und wider res publica; - starke Polarisierung zw. „omnes boni“–„qui omnia divina et humana everterint“; - Identifikation zwischen eigener Person und res publica 20 15; 17 historischer Rahmen: - Feindschaft Cicero – Clodius, die in die Verbannung Ciceros mündet - Charakteristik des Clodius (Tyrannentypologie) - Aufstieg des Clodius durch die Konsuln Gabinius und Piso 20-22 Charakteristik der Konsuln Gabinius und Piso: (ab: Atque alter eorum fefellit - Invektive und Ironie neminem) - Strategie Ciceros: persönliche Schmähungen 31 Hintergrundsituation: - Verbannung und Rückberufung Ciceros, Rolle des Clodius und des Sestius Strategie Ciceros: Verflechtung von Sestius’ Schicksal mit seinem eigenen 71 (bis: rei publicae causa suscepit) Engagement des Sestius für Cicero 138-139 Neudefinition des Optimatenbegriffs: (bis: cum multis audacibus … - keine Zuordnung zu einem bestimmten ordo, sondern Einbeziehung aller Mendimicandum) schen, die Gefahren für das Gemeinwohl und für die Rettung der Republik auf sich nehmen - Aufruf an alle „boni“, für die Freiheit zu kämpfen und/oder: Cicero, Philippica 145 conclusio/peroratio VI, 17-19 historischer Rahmen: - allgemein: Ciceros Kampf gegen Marcus Antonius - speziell: Ciceros Scheitern bei dem Versuch, den Senat zu einer sofortigen Kriegserklärung gegen Marcus Antonius zu bewegen, der im Dezember 44 durch die Belagerung Mutinas die Übergabe des diesseitigen Galliens erzwingen will; Beschluss des Senats: keine Kriegserklärung, sondern die Entsendung einer Gesandtschaft zu Antonius, vgl. 6. Philippische Rede: Verkündigung dieses Senatsbeschlusses vor der Volksversammlung Strategien in der peroratio/conclusio Ciceros: - Suggerierung einer Einheit zwischen seiner Person und dem Staat - starke Polarisierung - Beschwören der „concordia omnium ordinum“ zur Rettung des Staates 21 A3 Schwerpunkt Brief: Plinius; Auswahl möglich Plinius, Briefe ep. I, 9 otium – negotium negative Charakteristik des negotium; Definition von otium, vgl. Biographie des Plinius: Relativierung der apodiktischen plinianischen Sichtweise durch den sozialen Status des Plinius und die sozialen Strukturen der damaligen Zeit ep. IX, 6 Massenvergnügungen in der Antike – Massenvergnügungen heute Bewertung des Plinius: Verurteilung der Wagenrennen Relativierung der plinianischen Sichtweise: Standesdünkel, „akademische“ Arroganz ep. II, 6 soziale Struktur der Gesellschaft der Kaiserzeit; Bedeutung der liberti; humanitas des Plinius: eadem omnibus ponere statt gradatim amicos habere Relativierung der plinianischen humanitas (Gleichbehandlung aller unter bestimmten Voraussetzungen) Zeitzeugen aus der Antike: die verschiedenen Phasen des Vesuvausbruchs Wertvorstellungen der Antike: Streben nach memoria posteritatis Plinius Maior: sein Verhalten in der Katastrophe; sein Charakter, seine „Philosophie“; sein Tod ep. VI, 16 / VI, 20 A4 ca. 9 Wochen ep. X, 96 allgemeiner historischer Rahmen: Christenverfolgungen seit Nero bis zum Endpunkt durch Konstantins Toleranzedikt zögerliches Verhalten des Plinius als Statthalter in Bithynien Probleme des Plinius beim Umgang mit den Christen Ablauf einer Verhandlung gegen Christen Ablauf des frühchristlichen Abendmahls Plinius’ Beurteilung der christlichen Religion als superstitio prava et immodica ep. X, 97 Antwortschreiben Trajans: Umfang und Stil von Trajans Schreiben – Kontrast zu Plinius’ Ausführungen Trajans Botschaft zwischen den Zeilen Schwerpunkt Brief: Cicero; Auswahl möglich Cicero, Briefe Ad Att. 12, 14 Ad Quint. fr. 1, 3 Ad fam. 9, 23 Ad Att. 4, 10 ca. 6 Wochen Tod der Tochter Klage aus der Verbannung Leben ohne Gemeinschaft? Ist politisches Engagement sinnvoll? 22 Mythos – Verwandlung und Spiel Autor / Werk A1 Textstellen Interpretationsschwerpunkte Kernstellen der Metamorphosen; Auswahl möglich Ovid, Metamorphosen Proöm, I, 1-4 ca. 7 Wochen Inhalt und Aufbau des Werkes, Intention des Autors Goldenes Zeitalter I, 89 – 112 Ursprünglicher Zustand der Welt und glückliches Leben der Menschen A2 Ikarus VIII, 203-235 Grenzüberschreitung und Pioniertat, Missachtung von Bitten/Warnungen und deren Konsequenzen Thisbe IV, 137-166 Tragische Liebe und Tod zweier Menschen Niobe VI, 279-310 Missachtung der Götter, Hybris gegenüber den Göttern Metamorphosen und ihre Rezeptionsgeschichte; Auswahl möglich Ovid, Metamorphosen; Rezeptionsdokumente aus Kunst, Musik und Literatur ca. 4-6 Wochen Orpheus X, 1-85 Themenbearbeitung in der Musik: Ch. W. Gluck, Orfeo ed Euridice; J. Offenbach, Orpheus in der Unterwelt; Kunst: z. B. Piero di Cosimo, Orpheus musiziert vor den Tieren (1461); Johann Martin von Wagner, Orpheus in der Unterwelt (1809); Relief aus Neapel, „Orpheus – Eurydice – Hermes“ alle Rezeptionsdokumente ggf. fächerübergreifend Echo III, 370-403 Chr. Ransmayr, Die letzte Welt; Echo und Cotta; Echo als personifiziertes inneres Echo Cottas und Echo Ovids; Einbettung in den Kontext der Narcissus-Metamorphose oder: oder: Pyramus und Thisbe IV, 55- Shakespeare, Romeo und Julia, Akt II, 2 u. V, 3; Ein Sommernachtstraum, V,1; Umarbeitung 166 des Originals und Bearbeitung des Themas „Liebende und ihr tragisches Ende“ sowie Parodie oder: Vier Weltzeitalter I, 89- 150 oder: Umsetzung in der Kunst: Hendrick Goltzius, Johann Wilhelm Baur, Lucas Cranach d. Ä., Robert Delaunay, Hans von Marées; Vergleich der Originalstelle mit den Bildern 23 Dädalus und Ikarus VIII, 183- Darstellung und Vergleich bei P. Bruegel, Der Sturz des Ikarus; C. Saraceni, Landschaft mit 235 der Sturz des Ikarus (vor 1608); H. J. Draper, Trauer über Ikarus (1890); J. W. Baur, Absturz des Ikarus (um 1641); F. Radziwill, Sturz des Ikarus (1960) oder: Apoll und Daphne I, 452-567 A3 Musik: Richard Strauss, Daphne Kunst: z. B. Antonio di Pollaiuolo, Apoll und Daphne; Gian Lorenzo Bernini, Apoll und Daphne; Giovanni Antonio Rusconi, Apoll und Daphne Frauenbilder in den Metamorphosen; Auswahl möglich Ovid, Metamorphosen ca. 6–7 Wochen Apoll und Daphne I, 452-567 Die ihre soziale Rolle negierende und durch ihren Wunsch nach Jagd und Natur in klassische Männerdomäne eindringende Frau, die in ihrem Bestreben nach Unabhängigkeit scheitert und sich nur durch Verwandlung dem Mann entziehen kann; aitiologischer Bezug und/oder: Io I, 568-688; I, 713-750 Willenloses, sprachloses Opfer (Kuh) männlicher Macht, Willkür und Begierde und/oder: Arachne VI, 5-145 mit Aus- Die durch ihre besonderen Fähigkeiten die Götter herausfordernde Frau, die im Wettstreit lassungen durch ihr Motiv auf dem Webteppich über das Verhalten der Götter moralisiert, damit Grenzen überschreitet und bestraft wird; Eifersucht zweier Künstlerinnen verschiedener sozialer Herkunft und Rache der Machtvolleren; aitiologischer Bezug und/oder: Niobe VI, 146-312 Hybris einer Götter verachtenden und somit die Götter herausfordernden Frau; Bezug zum Drei-Kinder-Recht unter Augustus; Steigerung des Ansehens einer Mutter durch die Anzahl ihrer Kinder als Problem; Konflikt zweier Mütter und Rache der Machtvolleren Latona VI, 346-381 Macht einer zürnenden Göttin, die als fürsorgliche Mutter für ihre Kinder kämpft und wegen Missachtung ihrer Stellung und Situation die Hybris anderer bestraft; aitiologischer Bezug und/oder: 24 A4 Projekt Europatag: Zeugen europäischer Sprach- und Kunstgeschichte 1 Tag Materialien Jacobus de Voragine, Legenda aurea Hl. Franziskus Biographie, Persönlichkeit des Heiligen mögliche Rezeptionsdokumente: S. Francesco, Assisi, Fresken Giottos in der Oberkirche: Bestätigung der Ordensregel durch Papst Innozenz III.; Lossagung vom Vater (Entkleidung); Vogelpredigt Franz v. Assisi Cantico del Sole Übersetzung des italienischen Textes mit Hilfe von Lateinkenntnissen; Interpretation; Mögliche Rezeptionsdokumente: Bildnis des Heiligen von Cimabue, moderne Umsetzungen des Sonnengesangs A5 Projekt Europatag: Meilensteine europäischer Briefliteratur: Ovid, Heroides – Abaelard ca. 2 Tage und Heloise – Lettres portugaises Materialien Ovid, Heroides VII, 1-35 (Dido Aeneae) Kursorische Lektüre mit Leit- und Interpretationsfragen Petrus Abaelard Heloise an Abaelard Das Ende im Kloster; Kursorische Lektüre mit Leit- und Interpretationsfragen Mögliche Zusatztexte: Jeanne Bourin: Très sage Hèloise (die weise Heloise) zweisprachig; Trostbrief Abaelards an einen Freund, kursorische Lektüre Guilleragues Lettres portugaises Intertextualität in Bezug auf Ovid und Abaelard; zweisprachig 25 Denken – Schlüssel zur Welt Autor / Werk A1 Textstellen Interpretationsschwerpunkte De historia philosophiae antiquae; Auswahl möglich ca. 12 Wochen Materialien Definition von Philosophie Isidor von Sevilla, Etymologiae Definition von Philosophie 8,6; Cicero, Tusculanae disputationes V, 7 ff Vorsokratiker Cicero, De inventione 1, 111; Einführung in Leben, Denkansätze und Leistungen der Vorsokratiker: Augustinus, De civitate Dei 8, 2 ; Thales von Milet, Heraklit, Leukipp, Demokrit, Phythagoras, Anaxagoras, Walter Burley, De vita et moribus und Zusammenfassung der Vorsokratiker in ihren Denkansätzen bei Cicero philosophorum 47-48; Laktanz, De ira Dei 10, 4; Valerius Maximus, Memorabilia 8, 7; Cicero, De finibus I, 17; Valerius Maximus, Memorabilia 8, 7; Cicero, Tusculanae disputationes V, 8ff; Cicero, Academici libri 2, 118 f Sokrates Valerius Maximus, Memorabilia Leben, Denken und Wirken des Sokrates 3, 4 Tod des Sokrates Cicero, Tusculanae disputationes I, 97 ff; V, 10ff; V, 34; Augustinus, De civitate Dei 4, 3; Cicero, Academici libri I, 2, 15; Walter Burley, De vita et moribus philosophorum 30 26 Postsokratische Philosophie Walter Burley, De vita et moribus Leben, Denken und Wirken von Platon und Aristoteles philosophorum 52; Platons Vorstellung vom Staat Entstehung der klassischen Schulen Cicero, Epistulae ad Quintum Was leisten die Philosophen? fratrem 1, 1, 29; Walter Burley, De vita 53; Cicero, Academici libri I 2, 17ff; Seneca, De vita beata 20 A2 Leistungen der antiken Philosophie; Auswahl möglich ca. 6 Wochen Cicero Tusculanae disputationes V, 5 (Lob der Philosophie); V, 7, 10; II, 11, 13; Epistulae ad familiares 4, 4, 4; De officiis, II, 5 ff - Leistung, Ziele und Nutzen der Philosophie gemäß Cicero Begleittexte aus Später Stoa und Neuzeit) Seneca Epistulae morales 89, 4 ff; 16, 3-5; 90, 3; 20 (Ausz.); 44, 1 ff - Leistung, Ziele und Nutzen der Philosophie gemäß Seneca Begleittexte aus Später Stoa und Neuzeit) A3 Philosophische Einzelthemen; Auswahl möglich Glück und/oder: Freundschaft und/oder: ca. 10 Wochen Materialien Materialien Seneca, De vita beata 1 ff; Epistulae morales 71, 7; Epistulae morales 92, 3 ff; Augustinus, De vita beata 10 ff Antike Glücksvorstellungen, christliches „Konzept“ von Glück Begleittexte von Antike bis Gegenwart Cicero, Laelius de amicitia 26 ff; 33 – 35; 65 – 66; 86 ff; Seneca, Epistulae morales 35; Cicero, Laelius 103 – 104; Seneca, De tranquillitate animi 7; Gesta Romanorum 129 Plinius d. J., epistulae 6, 31 Ursprung wahrer Freundschaft; Zweifel an Dauer beständiger Freundschaft; Voraussetzungen für eine wahre Freundschaft, Unterschied Liebe – Freundschaft, Wesen einer guten Freundschaft Begleittexte 27 Tod und Lebenszeit A4 Cicero, De officiis I, 122, 123; Seneca, Epistulae morales 1; 58, 22 – 24; 99, 7 ff; Gesta Romanorum 97 Seneca, De brevitate vitae 1 ff - Umgang von Jung mit Alt; über die Zeit und Vergänglichkeit sowie über den Tod Kürze des Lebens Begleittexte Denkleistungen der Antike (Schwerpunkt: Texte von Vitruv); Auswahl möglich Altes Testament Ovid, Metamorphosen ca. 10 Wochen Genesis 1 1, 5-83 Der Schöpfungsvorgang (Chaos am Anfang; Schaffung von Himmel und Erde) in Form des Mythos Plinius d. Ä., Naturalis hi- 2, 1-6 storia Seneca, Naturales quaestio- 1, Pr 3-14 nes Die Schöpfung aus Sicht der Naturphilosophie: das geozentrische Weltbild, die Kugelgestalt der Erde, die Zahl der Elemente, die Bedeutung der Sonne, die Vorstellungen von Gott Vitruv, De architectura 8, Pr 1 ff. und 2, 2, 1 Die Grundelemente Wasser, Feuer, Luft und Erde und ihre Bedeutung für das menschliche Leben Vitruv, De architectura 2, 1-3 und 6 Die Entwicklung des Menschen von der Steinzeit bis zu ausgeprägten Kulturleistungen (Nutzung des Feuers, erste Behausungen, Herausbildung der arbeitsteiligen Gesellschaft) Cicero, De inventione Cicero, Brutus 1 30 Die Bedeutung der Redekunst für den Menschen; der Missbrauch der Redekunst durch die Sophisten Vitruv, De architectura 3, Pr 1 f. Die menschliche Schöpfungskraft (verdeutlicht an den Leistungen griechischer Bildhauer) und die Schwierigkeiten, diese richtig einschätzen zu können Vitruv, De architectura 3, 1, 2 f. Sallust, De coniuratione 1 f. Catilinae Der Körperbau des Menschen – das Wesen des Menschen Vitruv, De architectura Seneca, Epistulae morales Die Leistungsfähigkeit der Römer am Beispiel Badekultur: Anlage von Thermen, Nutzung der Thermen als Freizeitzentren 5, 10, 1 56, 1 f. 28 Vitruv, De architectura Seneca, Epistulae morales 6, Pr 1-3 106, 11 f. Der Wert der Bildung Vitruv, De architectura Plinius d.J., Epistulae 9, Pr 1-3 9, 6 Geistige und sportliche Leistung im Vergleich A5 Der Mensch beginnt zu denken - Die Naturphilosophie (Auswahl möglich!) ca. 8 Wochen Minucius Felix, Octavius 19, 4-5 Thales, Anaximander und Anaximenes: Wasser und Luft Cicero, De natura deorum De divinatione I, 10, 25-26 1, 111 - Seneca, Naturales quaestio- III, 14 nes Materialien Entmythologisierung des Denkens Beginn des rationalen wissenschaftlichen Denkens bzw. des Reflektierens Kosmogonie und Kosmologie Frage nach der „Arche“ Grundbausteine der Welt Augustinus, De civitate Dei VIII, 2 Hippolytus, Refutatio1 I, 1; I, 6, I, 7 1 Lateinische Übersetzung des griechischen Originaltextes: S. Hippolyti Refutationis omnium haeresium. Recenserunt, latine verterunt, notas adiecerunt Ludwig Duncker et Friedrich Schneidewin. Gottingae 1859 Hippolytus, Refutatio1 I, 6 Antikes und modernes Weltbild Weltbild des „physicus“ Anaximander Kopernikanische Wende, geozentrisches und heliozentrisches Weltbild Kopernikus, Commentario- ausgewählte Stellen lus de revolutionibus - Minucius Felix, Octavius 19, 6-7 Pythagoras und Xenophanes: Seele und Gott Laktanz, Epistulae 65, 1-5 Cicero, De natura deorum I, 11, 27-28 Seneca, Epistulae morales XVII, 108, 19 - Gellius, Noctes Atticae IV, 11, 1 I, 2; I, 14 V, 109, 3 Hippolytus, Refutatio1 Clemens, Stromata (dt.) Wesen der menschlichen Seele Unsterblichkeit der menschlichen Seele Seelenwanderung Gottesvorstellung Kritik am anthropomorphen und „anthropomoralischen“ Gottesbild 29 Vitruv, De architectura 8, Pr 1 ff. Heraklit und Parmenides: Sein und Werden Cicero, De natura deorum I, 11, 28 Albertus magnus, Veget. VI, 104 - Hippolytus, Refutatio1 I, 4; I, 11 Simplikios, Physica (dt.) DK 28 B8 Menschliche Erkenntnis: geistige und sinnliche Wahrnehmung Sein und Seiendes Sein und Nicht-Sein Werden und Vergehen Heraklit, Quaest. hom. (dt. ) DK 22 B49a Minucius Felix, Octavius 19, 6 Empedokles und Anaxagoras: Geist und Materie Vitruv, De architectura 8, Pr 1 ff. Cicero, De natura deorum Libri Academici I, 10, 26; I, 12, 29 2, 117 - Hippolytus, Refutatio1 I, 3; I 8 Minucius Felix, Octavius 19, 8 Leukipp und Demokrit: Unteilbar und unvergänglich Vitruv, De architectura 2,2 Cicero, De natura deorum I,12, 29 - Seneca, Naturales quaest. V, 2,1 Hippolytus, Refutatio1 I, 12 Cicero, Tusculanae disp. V, 10 Sokrates und die Philosophie: Die „sokratische Wende“ Hippolytus, Refutatio 1 Proöm; I, 5 - Phasen, Teilbereiche und Inhalte der antiken Philosophie - Begriff „Philosophie“ bzw. „Philosoph“ - Von der Physik zur Ethik Sokrates´ Denken und Methode als Wendepunkt in der Philosophie Trennung von Materie und Geist Stoffliches und bewegendes Prinzip Die „materia infinita“ als Urstoff Atome als Grundstoff der Welt Verbindung und Trennung von Atomen als Werden und Vergehen atheistisches Weltbild 30 A6 Philosophisches Denken als Lebensentwurf; Auswahl möglich Cicero, Libri Academici Tusculanae disputationes Brutus De divinatione 2, 118; 1, 15; 2, 117 ff; V, 7/34 f; I, 97-99 ; I, 103 f; 30-31; 1, 122 f ; 6, 8; 7; 7, 13; 22 ca. 9 Wochen Begriff „Philosophie“ Themen und Inhalte der Philosophie Aristoteles: Voraussetzung für Weisheit; Nutzen der Philosophie summum bonum Erasmus, Apophtegmata 3, 1/2, 3, 6/7, 9, 10, 25 Laktanz, Divinae institutio- 3, 4, extr. 1 nes Valerius Maximus, Memorabilia Die Vorsokratiker und ihre Denkansätze im Überblick Die ‚anthropologische Wende’ durch Sokrates Sokrates’ Lehre; Daimonion Sokrates und die Sophisten Sokrates’ Abschiedsrede (zweisprachig) Cicero, Tusculanae disp. De finibus philosophische Lebensentwürfe: Diogenes Epikur V, 92; I, 104 I, 62-64 Erasmus, Apophtegmata 3, 28/29, 33, 36, 40, 47, 91, 118, 195 Petron, Cena Trimalchionis 34 Pseudophilosoph Trimalchio Augustinus, Confessiones 3, 4, 7 - 3, 4, 8 Entdeckung der Philosophie durch Augustinus Cicero, Tusculanae disputa- V, 2 tiones Wesen der Philosophie Philosophie als Ziel des Lebens Minucius Felix, Octavius christliche Religion versus heidnische Philosophie Was ist der Mensch? 1, 1; 1, 5; 2, 4-3,1; 4, 1-5; 17, 1-6 31 A7 panem et circenses – Massenunterhaltung im antiken Rom; Auswahl möglich ca. 10 Wochen Terenz, Hecyra Plautus, Poenulus prol. prol. Äußere Bedingungen einer Theateraufführung; Publikum, „ad-spectatores“- Elemente; Konkurrenz des literarischen Dramas zu anderen „Spielen“ Phädrus, Fabeln 5, 7 Bühnenwesen und Theaterbetrieb; „aura frivola“ der plebs Ovid, ars amatoria 1, 89ff. Gesellschaftliche Bedeutung der Spiele, v. a. als Begegnungsstätte Martial, Epigramme 2, 75; 3, 59; 9, 68; 8, 30 u.74; 10, Distanzlose Bewunderung; Preis der Spiele und des Kaisers; 25 u. 53; Liber de spectaculis Einweihung des Kolosseums; Einzelaspekte (Auswahl) Cicero, Briefe Ad familiares 7, 1; 2, 11; Ad Atticum 4, 4a/8 (Tusc. 2, 40f.; Sest. 106) ep. 9, 6; 4, 22; 6, 34; Panegyricus 33 Reservierte, distanzierte Haltung des „homo politus“; Fehlen echter Kritik; Gladiatoren als literarisches Exempel; Einzelaspekte Persönliche Abneigung; Verhältnis Theater - Spiele; Einzelinformationen Seneca, epistulae morales ep. 7; 80 (vgl. ep. 70, 20ff.; 95, 33) Die Spiele als zentrales Beispiel zur Verdeutlichung des verrohenden Einflusses der „Masse“ auf den Zuschauer; der Rückzug des Philosophen als Konsequenz Tertullian, De spectaculis De spectaculis v. a. 12, 15, 16, 19, 26 Das „Opfer“ im Blickwinkel; Anprangerung der doppelten Moral der Heiden; Einzelaspekte Augustinus, Confessiones Confessiones 6, 7f. Die ansteckende Wirkung auf den (jugendlichen) Zuschauer Salvianus, De gubernatione Dei De gubernatione Dei 6, 10. 37f., 60f. Kritik an Grausamkeit und Tierfang; Konkurrenz Gottesdienst - Spiele; Spiele als Gottesfrevel Plinius, Briefe 32 A8 Denken – ein Abenteuer; Auswahl möglich Cicero, Academica Academica 1, 15 Cicero, Brutus Brutus 30-31 Cicero, Tusculanae disputa- Tusc. 1,97-99 tiones Cicero, Tusculanae disputa- Tusc. 5, 92; 1, 104 tiones Cicero, De finibus De finibus 1, 62-64 Cicero, Tusculanae disputa- Tusc. 4, 5-61 tiones Tusc. 5 64-66 Seneca, Epistulae morales Seneca, Dialogi Petron, Satyrica ep. 1 dial. 1, 4, 1-4 39 ca. 8 Wochen Die „anthropologische Wende“ durch Sokrates (mit zusammenfassender Einleitung über die vorsokratische Philosophie) Sokrates’ Lehre Sokrates und die Sophisten Sokrates’ Abschiedsrede (auch zweisprachig) Begleittexte z. B. aus Erasmus, Apophthegmata Buch 3 (z. B. Nr. 1/2, 3, 6/7, 9, 10, 25) Konkurrierende Lebensentwürfe Diogenes Begleittexte z. B. aus Erasmus, Apophthegmata Buch 3 (z. B. Nr. 28/29, 33, 36, 40, 47, 91, 118, 195) Epikur Der Umgang mit fremden Kulturen Die Philosophengesandtschaft von 155 v. Chr. - Ablehnung aus Ressentiments gegenüber Fremdem Die Auffindung des Grabes des Archimedes durch Cicero (philosophische Terminologie!); Übernahme des Fremden, Aneignung und Fortführung ‚Denken’ in Rom (Schwerpunkt Stoa) Umgang mit der Zeit Der Mensch stellt sich dem Unglück Die sofißa des Trimalchio 33 A9 Zeit und Vergänglichkeit max. 5 Wochen Materialien Blaise Pascal Pensée 47 (dt.) Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; Glück nur in der Gegenwart möglich Seneca, Epistulae morales Ep.mor. 101, 1-10 (Kernstellen fettgedruckt und durch inhaltliche Fragen vorentlastet) Möglichkeit eines plötzlichen Schicksalsschlages am Beispiel des Senecio Cornelius, der auf dem Höhepunkt von Macht und Reichtum plötzlich aus dem Leben gerissen wird; Konsequenz des Seneca: Leben im Hier und Jetzt statt Verschieben des Lebens auf morgen; Angst und Zweifel aufgrund eines nur auf die Zukunft gerichteten Lebens; Bedeutungslosigkeit der Quantität von Zeit: Verschwimmen der Grenzen zwischen einem Tag und einem ganzen Leben Seneca, Epistulae morales Ep.mor. 5, 7-9 Hoffnung und Furcht als negative Begleiterscheinung von Zukunftserwartungen; (Kernstellen fettgedruckt und Unterschied Mensch – Tier: Freiheit von memoria und providentia durch ein Leben im durch inhaltliche Fragen vorentla- Hier und Jetzt stet) Horaz carmen XVI (lat. und dt. mit steu- timor und cupido als Pendant zu Senecas metus und spes; Glück liegt im Hier und Jetzt (cf. ernden Vorfragen) Seneca); Glück durch otium, nicht durch Macht und Reichtum Heinrich Böll Anekdote zur Senkung der Ar- Intertextualität: Zuordnung von lateinischen Textstellen aus Seneca zu bestimmten beitsmoral Textstellen aus Bölls Anekdote 34