Übungen zur Analysis I Prof. Dr. C. Deninger Dr. G. Quick Abgabe: in der ersten Übungsstunde des Sommersemesters 2007 WS 06/07 Aufgabe 1. Gibt es unendlich viele natürliche Zahlen n derart, dass für alle k mit n! ungerade sind? 0 ≤ k ≤ n die Binomialkoeffizienten nk = k! (n−k)! Aufgabe 2.* Man definiert die Sägefunktion S : R → R als S(x) := min{x − [x], 1 − x + [x]} . Zur Konstanten 0 < q < 1, definieren wir die Folge von Funktionen fn : [0, 1] → R , fn (x) := n X q k S(2k x) . k=0 a) Zeigen Sie, dass f (x) := lim fn (x) für alle x existiert und dass f stetig ist. n→∞ b) Zeigen Sie, dass für q < 41 bei x = 21 das einzige lokale Maximum von f liegt. c) Zeigen Sie, dass f für q > 12 genau zwei lokale Maxima besitzt. Wo befinden sie sich? d) Wie sieht die Menge der x ∈ [0, 1] aus, an denen f im Fall q = 12 ein lokales Maximum besitzt? e) Was passiert für 41 ≤ q < 12 ? Aufgabe 3. Es sei f : R → R eine beliebig oft differenzierbare Funktion, a ∈ R und (an )n≥1 eine Folge mit an 6= a für alle n ≥ 1, die gegen a konvergiert. Weiterhin gelte f (an ) = 0 für alle n ≥ 1. Zeigen Sie, dass dann gilt: f (n) (a) = 0 für alle n ≥ 1. Aufgabe 4. Sei g : R → [0, 1] eine stetig differenzierbare Funktion mit g ′ (0) = 6 0 und limx→−∞ g ′ (x) = 0, limx→+∞ g ′(x) = 0. Beweisen Sie für die Funktionenfolge fn (x) = 1 g(nx) die folgenden Aussagen: n a) fn konvergiert gleichmäßig. b) fn′ konvergiert punktweise, aber nicht gleichmäßig. d d c) An der Stelle x = 0 gilt: lim fn (x) 6= lim fn (x). n→∞ dx dx n→∞ Aufgabe 5. Beweisen Sie den folgenden Satz über Doppelfolgen. Satz: Für alle n, m ≥ 1 seien an,m ∈ C gegeben. Es gelte: 1) Für jedes m ≥ 1 existiert lim an,m =: a∞,m n→∞ 2) Für jedes n ≥ 1 existiert lim an,m := an,∞ und die Konvergenz ist gleichmäßig in m→∞ n, d.h.: Für alle ε > 0 existiert ein m0 = m0 (ε), so dass für alle m ≥ m0 (ε) und alle n ≥ 1 gilt: |an,m − an,∞ | < ε . Behauptung: Dann existieren auch limm→∞ a∞,m und limn→∞ an,∞ und diese Limiten stimmen überein, i.e. lim lim an,m = lim lim an,m . m→∞ n→∞ n→∞ m→∞ 1 1 Bemerkung: Im allgemeinen kann man Limiten nicht vertauschen: Sei an,m = √ n m für n, m ≥ 1. Dann ist limn→∞ an,m = 1, limm→∞ an,m = 0. Also existieren die DoppelLimiten, aber sie stimmen nicht überein: lim lim an,m = 1 6= 0 = lim lim an,m . m→∞ n→∞ n→∞ m→∞ Aufgabe 6. Zeigen Sie z.B. mit Hilfe von Aufgabe 5, dass Regelfunktionen f : [a, b] → R in jedem Punkt von (a, b] einen linksseitigen Grenzwert besitzen und in jedem Punkt von [a, b) einen rechtsseitigen Grenzwert. [Dies ist die Richtung von Satz 13.12, die in der Vorlesung nicht gezeigt wurde.] 2