Bankenunterstufe AWL - Markt und Preis Lernsituation: Marktentscheidung „Dründell“ Kosten und Preiselastizität der Nachfrage Bei dem badischen Sekt-Hersteller „Dründell GmbH“ hat sich im letzten Jahr ein Generationenwechsel vollzogen und die bisherigen Gesellschafter setzten zwei jüngere, im Schaumweinbereich erfahrene, Geschäftsführer ein. Diese sehen sich in ihrem ersten Jahr der neuen Geschäftstätigkeit mit dramatischen Umsatzeinbußen aufgrund des verschärften internationalen Wettbewerbs konfrontiert. Frau Riemann und Herr Spelter, die beiden Geschäftsführer, treffen sich zu einem Krisenmeeting. Beiden ist klar, dass ihre Marken nicht eindeutig positioniert sind. Zur Diskussion stehen in jedem Fall Preisänderungen für den „LeMonsigneur“ (z. Z. 4,00 EUR) im Discountbereich und den „DeMarquis“ „Premium“ (z. Z. 11,00 EUR) im Exklusivsortiment. Diese beiden Marken machen den Hauptumsatz des Unternehmens aus. Die beiden können sich jedoch nicht über die zukünftige Preisstrategie einigen. Während Frau Riemann eine Preiserhöhung von höchstens 2,00 EUR pro Flasche für angemessen hält, befürchtet Herr Spelter dadurch zu hohe Absatzeinbußen und schlägt eine Preissenkung von jeweils 2,00 EUR pro Flasche vor. Aus ihrer kaufmännischen Ausbildung wissen beide noch, dass ein steigender Preis gewöhnlich den Rückgang der nachgefragten Menge zur Folge hat. Herr Spelter erwartet durch die Preissenkung insgesamt steigende Einnahmen, so dass die zusätzliche Nachfrage die Preissenkung überkompensieren wird. Frau Riemann hingegen nimmt an, dass der Effekt einer geplanten Preiserhöhung größer sein wird, als der zu erwartende Absatzrückgang. Unsicher geworden, erwägen die Geschäftsführer eine Marktbefragung durchzuführen… Die beiden Geschäftsführer beauftragen die Marketingabteilung ihres Hauses mit der Ausarbeitung einer begründeten Empfehlung vor dem Hintergrund der o.g. Zahlen. Die Marketingabteilung lässt eine Marktbefragung durchführen, deren erste Ergebnisse Wochen später vorliegen. Erste Ergebnisse der Marktbefragung: Vorgabe von „Drundell“: Bei beiden Sektmarken kommt eine Preisänderung bis zu +/-2,00 EUR in Frage. LeMonsigneur: Im Niedrigpreis-Segment liegt eine Elastizität von 2,0 vor. DeMarquis: Im Hochpreis-Segment beträgt die Elastizität 0,55. Oberhalb 13,00 EUR nimmt die Konkurrenz der Champagnerhersteller zu, so dass die Elastizität sich stark erhöhen würde. 1 75900343 Bankenunterstufe AWL - Markt und Preis Lernsituation: Marktentscheidung „Dründell“ Es ist zu klären, welche grundsätzliche Preisänderung aus der Mitteilung über die Nachfrage-Elastizität für das Unternehmen resultiert; auch der prognostizierten Umsatz muss mit einbezogen werden. Überdies muss die genaue Kostensituation hinterfragt werden, insbesondere dann, wenn Preissenkungen in Angriff genommen werden sollten. Auch die Gewinnsituation bei veränderter Preisstellung muss im Auge behalten werden, da die Gesellschafter trotz des verschärften Wettbewerbs natürlich weiterhin ihren Gewinn aus dem Unternehmen erwirtschaften möchten. Daher erwarten die Geschäftsführer von der Marketingabteilung die Ausarbeitung einer detaillierte Empfehlung für die Preisgestaltung beim LeMonsigneur und DeMarquis! Arbeitsaufträge: 1. Fertigen Sie sich jeder zu den Begriffen Nachfrageelastizität und Kosten jeweils eine Karteikarte als Lernunterlage an und vergleichen Sie anschließend Ihre Karteikarten innerhalb der Gruppe. Bereiten Sie sich auf eine kurze Vorstellung der Karten vor. 2. Erstellen Sie gemeinsam die begründete Empfehlung zur Preisgestaltung. Überzeugen Sie in einem Vortrag die Gesellschafter von Ihren Preisänderungsvorstellungen. Nutzen Sie Visualisierungshilfen für den Vortrag. 2 75900343