Kurzinformation

Werbung
Projektinformation
Projekt zum Bio-Zierpflanzenbau gestartet: Entwicklung und
Optimierung des Zierpflanzenanbaus zu nachhaltiger und
ökologischer Produktion im Rahmen eines Netzwerkes von
Leitbetrieben und Versuchsanstellern
Die Bioland Beratung GmbH bearbeitet ab Oktober 2011 im Auftrag der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und im Rahmen des
Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger
Landwirtschaft (BÖLN) über einen Zeitraum von 3 Jahren in Zusammenarbeit mit der
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LWK NRW), der Anbaugemeinschaft
Bio-Zierpflanzen e. V. und einem Netzwerk von Leitbetrieben und Versuchsanstellern
offene Fragen des Anbaus und Marketings von Bio-Zierpflanzen. Im folgenden
Beitrag soll das Projekt vorgestellt werden.
Das Interesse an ökologisch erzeugten Zierpflanzen wächst bei Produzenten, Handel
und Verbraucher. Bei Zierpflanzen, als nicht rückstandsrelevanten Kulturen, sind
zwar bisher keine Höchstmengen für Pflanzenschutzmittelrückstände gesetzlich
festgelegt, aber die Problematik der Rückstände und der daraus möglicherweise
resultierenden Umwelt- und Gesundheitsgefährdungen werden sowohl in
Fachkreisen von Produzenten und Handel, als auch von den Medien und vom
Verbraucher, immer häufiger kritisch diskutiert.
Konventionell wirtschaftende Betriebe, die sich aus den beschriebenen Gründen auf
den Weg zum ökologischen Anbau machen, ändern Schritt für Schritt ihre
Produktionsweise. Diese einzelnen Schritte sind betriebsindividuell, in ihrer
Reihenfolge unterschiedlich und teilweise unabhängig voneinander. Jedoch sind es
alles Schritte der Nachhaltigkeit im Sinne des Umwelt- und Ressourcenschutzes. Am
Ende des Weges kann nach den Schritten der Nachhaltigkeit die ökologische
Produktion von Zierpflanzen stehen. Es ist daher eine besondere Chance dieses
Projektes, sowohl für konventionelle, als auch für ökologisch wirtschaftende Betriebe
Forschungs- und Entwicklungsfortschritt zu erzielen und dadurch Betriebe der beiden
Produktionsarten zusammen und miteinander in Austausch zu bringen.
Bei den Betrieben die bereits vollständig ökologisch produzieren zeichnet sich ab,
dass die ökologische Produktion von Zierpflanzen bei gleichbleibender, bzw.
verbesserter Pflanzenqualität möglich ist. Allerdings mit einem bisher gegenüber der
konventionellen Produktion höherem Kostenaufwand, einer Aneignung des
entsprechenden Spezialwissens über die einzelnen Schritte der nachhaltigen
Produktion und einer Sortimentsanpassung an die Produktionsweise.
Der Absatz der ökologisch produzierten Zierpflanzen zu einem höheren Preis ist
bisher, trotz des Interesses des Handels nur selten durchzusetzen. Um das zu
ändern und eine Steigerung des Bekanntheitsgrades der Produkte zu erreichen, ist,
laut Expertenmeinung, eine entsprechende Aufklärung und Bewerbung, sprich ein
umfangreiches Marketing notwendig, zu dem sich der Handel erst bei einer
Kontinuität und höheren Stückzahl des Produktes in der Lage sieht.
Ziel des Projektes ist es, den Zierpflanzenbau bei seiner aktuellen Entwicklung zu
nachhaltiger und ökologischer Produktion zu unterstützen und zu optimieren. Hierfür
soll:
1
Projektinformation




die Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei der Suche nach Schritten der
nachhaltigen Produktion in konventionell wirtschaftenden Leitbetrieben und in
Forschungsanstalten koordiniert und begleitet werden,
die Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei der Suche nach Lösungen für die
aktuellen Probleme der ökologischen Produktion in den ökologisch
wirtschaftenden Leitbetrieben und in Forschungsanstalten koordiniert und
begleitet werden,
die gesamte Handelskette, d. h. vom Bündler bis zum Einzelhandel bei der
Suche nach Produktionspartnern und der Aufklärung und Bewerbung zur
Steigerung des Bekanntheitsgrades von ökologisch erzeugten Zierpflanzen
unterstützt werden,
ein Wissenstransfer zwischen den Leitbetrieben, Forschungsanstalten,
Beratungsinstitutionen und interessierten Zierpflanzenbetrieben sowohl
konventionell, als auch biologisch wirtschaftend durch die Einrichtung von
Netzwerken auf den verschiedenen Ebenen des Projektes und die
Veröffentlichung von Ergebnissen erfolgen.
Es arbeiten Leitbetriebe mit, die persönliche und betriebliche Erfahrungen auf dem
Gebiet des nachhaltigen Gartenbaus bzw. der Bio-Produktion haben und bereit sind,
ihre Betriebsdaten offen zu legen und für Berufskollegen u. a. weiterzugeben. Da die
Leitbetriebe nach unterschiedlichen Produktions- und Vermarktungsschwerpunkten
ausgewählt wurden, ermöglicht das Projekt, Impulse der nachhaltigen und
ökologischen Produktion für die vielfältigen Schwerpunkte des Zierpflanzenbaus zu
setzen. Als Leitbetriebe arbeiten mit:
 Klaus Bongartz, 41334 Nettetal-Hinsbeck, Schwerpunkt Stauden, Indirekte
Vermarktung – Landgard, Bioland-Gärtnerei
 Willi Rankers (Ansprechpartner für das Projekt Norbert Rankers), 47638
Straelen, Schwerpunkt Zimmerpflanzen – Warmhaus, Weihnachtssterne,
Cyclamen, Vertragspartner Gartencenternetz Labio, Indirekte Vermarkung,
Bio-Gärtnerei nach EU-Bio
 Bernd Brüx, 47638 Straelen, Schnittblumen, Indirekte Vermarktung,
konventioneller Gartenbau
 Pelagonien Stegmeier, 73457 Essingen, Beet&Balkon, Endverkauf + Verträge
mit individuellen Kunden der Region, konventioneller Gartenbau
 Gerd Grotegut und Heidrun Plogmeier, 32704 Detmold, Lebenshilfe Detmold
e. V., Beet & Balkon, Schnittblumen, Endverkauf, Bioland-Gärtnerei
Fragestellungen der Produktion, die sich aus der Begleitung der Leitbetriebe
ergeben, wie z. B. Sortimentssichtung Beet- & Balkonpflanzen (Sortimente Frühjahr,
Sommer,
Herbst)
sowie
Zimmerpflanzen,
Düngung,
generative
Jungpflanzenproduktion,
Unkrautmanagement,
Pflanzenstärkung
und
Pflanzenschutzmittelreduktion, werden von den Betriebsbegleitern in Absprache mit
der Projektkoordination zu Versuchsfragen weiterentwickelt und in den Leitbetrieben
und in Forschungseinrichtungen entsprechend bearbeitet, dokumentiert und
veröffentlicht.
Die Projektkoordination Marketing wird den Abgleich der Kundenbedürfnisse an BioZierpflanzen in verschiedenen Vermarktungskanälen mit dem Marketingmanagement
der tätigen Unternehmen, sowie die Abstimmung der Angebotssortimente und mengen der Bio-Zierpflanzen-Gärtnereien bearbeiten. Gemeinsam mit dem
Marketingmanagement
der
aufnehmenden
Vermarkter
und
der
2
Projektinformation
Bündelungsunternehmen wird Handlungsbedarf auf den Ebenen des PR
Managements für Bio-Zierpflanzen, der Sortimentsgestaltung der Leit- und
Produktionsbetriebe und der Optimierung der Logistik und Warenpräsentation im
Markt ermittelt. Die daraus abgeleiteten Fragestellungen werden bearbeitet.
Einmal jährlich tagt ein Beirat zum Projekt. Die Beiratsmitglieder sind aufgefordert die
Entwicklung der Projektarbeit mit dem geplanten Projektziel und der aktuellen
Entwicklung in der Praxis in der Produktionstechnik und Vermarktung des
Zierpflanzenbaus abzugleichen. Durch die berufliche Nähe der Beiratsmitglieder
kann durch deren Expertenmeinung sichergestellt werden, dass die Fragestellungen
des Projektes nicht an der Praxis vorbei laufen.
Der Wissenstransfer erfolgt, indem die Arbeitsergebnisse des Projektes dokumentiert
und den Zielgruppen - interessierte Gärtner, Vermarkter, Multiplikatoren wie Politiker
und Berufsstandvertreter, Berater und Verbraucher - zugänglich gemacht werden.
Während der Laufzeit des Projektes werden Erkenntnisse und Zwischenergebnisse
u. a.
auf
den
Internetseiten
www.oekolandbau.de,
www.hortigate.de,
www.oekolandbau.nrw.de, in die Öko-Beraterdatenbank des Landeskuratoriums für
pflanzliche Erzeugung, sowie in dem Forum der Arbeitsgemeinschaft BioZierpflanzen (nach Anmeldung bei der Anbaugemeinschaft werden die
Zugangsdaten erteilt) veröffentlicht.
Die Arbeitsteilung zwischen Kooperationspartnern im Projekt ist wie folgt geplant:
 Projektleitung: Thomas Fisel, Bioland Beratung GmbH
 Fachliche Projektkoordination: Wiebke Hönig, Bioland Beratung GmbH und
Dr. Karl Kempkens, Landwirtschaftskammer NRW (LWK NRW)
 Vorgesehene Betriebsbegleiter: Wiebke Hönig (Bioland Beratung GmbH),
Nicole Kern (LWK NRW), Hermann-Josef Schumacher (Anbaugemeinschaft
Bio-Zierpflanzen)
 Praxisversuche in Leitbetrieben, Praxisbetrieben und Versuchsanstalten sowie
Sortimentsentwicklung: Forschungs- und Versuchseinrichtungen im BioZierpflanzenbereich (z. B. GBZ Straelen-Auweiler, LVG Heidelberg, Humbold
Universität Berlin, TU Weihenstephan)
 Projektkoordination Marketing Bio-Zierpflanzen: Hermann-Josef Schumacher,
Anbaugemeinschaft Bio-Zierpflanzen
Kontaktadressen:
Wiebke Hönig, [email protected], T: 02385-9354-11
Dr. Karl Kempkens, [email protected], T:0228-703-1456
"gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms
Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft".
3
Herunterladen