Institut für Wärme und Oeltechnik e.V. Pressedienst Nr. 176, Februar 2011 77 Jahre altes Wohnhaus erreicht Neubau-Niveau Mit umfassender Sanierung drei Viertel Energie gespart Im Gebäudebestand liegen beträchtliche Potenziale zur Energieeinsparung. Das zeigt sich am Beispiel eines 77 Jahre alten Einfamilienhauses in Oldenburg. Nach einer umfassenden energetischen Modernisierung ist dort der jährliche Heizölbedarf von 6000 auf knapp 1000 Liter gesunken. Entsprechend hat sich der Primärenergiebedarf um drei Viertel auf 76 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr reduziert. Damit unterschreitet das 188 Quadratmeter große Haus die Anforderungen an das „KfWEffizienzhaus 100“ und entspricht dem Effizienz-Niveau eines vergleichbaren Neubaus. Der Primärenergiebedarf ist das Kriterium für die energetische Beurteilung von Gebäuden. Eine zentrale Maßnahme war die Heizungsmodernisierung. Ein alter Standardheizkessel wurde durch ein Öl-Brennwertgerät ersetzt und mit einer fünf Quadratmeter großen Solarthermieanlage zur Warmwassererzeugung kombiniert. Dieses Heizsystem erwirtschaftet eine Energieeinsparung von bis zu 40 Prozent, ist jedoch nur mit 18 Prozent an den Gesamtkosten für die Sanierung beteiligt. Parallel zur Heizungserneuerung wurde der Wärmeschutz des Gebäudes verbessert. Der Luftraum im zweischaligen Außenmauerwerk wurde mit einem Granulat ausgefüllt. Zusätzlich erhielten die Außenwände ein 18 Zentimeter dickes Wärmedämmverbundsystem. Die Wärmeisolierung des Daches wurde nahezu verdoppelt, die Fenster zum Teil mit DreiScheiben-Wärmeschutzglas erneuert. Die Decken des unbeheizten Kellers haben die Hauseigentümer in Eigenleistung mit Wärmedämmplatten ausgekleidet. Nach Umsetzung aller Maßnahmen ist der Heizölbedarf auf nur fünf Liter pro Jahr und Quadratmeter gesunken. Der 7000-Liter-Erdtank erlaubt künftig eine Heizölbevorratung für sieben Jahre. Die damit verbundene Unabhängigkeit von Energiepreisschwankungen werten die Bewohner als großen Pluspunkt ihrer Heizenergie. Insgesamt investierten die Hauseigentümer rund 91.000 Euro in die energetische Sanierung. Neben staatlichen Fördermitteln konnten sie auch einen Zuschuss aus der „Aktion Energie-Gewinner“ einkalkulieren. Das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) unterstützte mit diesem Modernisierungswettbewerb vorbildliche energetische Gebäudesanierungen. Die Fördersumme orientierte sich dabei ausschließlich an der erzielten Einsparung von Primärenergie. Bei dem Objekt in Oldenburg errechnete sich daraus ein IWO-Zuschuss von 9750 Euro. Fotos: IWO_Pressebild_Modernisierung_Oldenburg_Haus_Front.jpg IWO_Pressebild_Modernisierung_Oldenburg_Haus_Rueckseite.jpg Bildunterschrift: Nach der umfassenden Sanierung erreicht das 77 Jahre alte Wohnhaus Neubau-Niveau. Beim Primärenergiebedarf unterschreitet es die Anforderungen an das „KfW-Effizienzhaus 100“. Foto: IWO Foto: IWO_Pressebild_Modernisierung_Oldenburg_Haus_eingeruestet.jpg Bildunterschrift: Verbesserter Wärmeschutz der Gebäudehülle brachte weitere Energieeinsparung. Insgesamt sank der jährliche Heizölbedarf von 6000 auf knapp 1000 Liter. Foto: IWO Foto: IWO_Pressebild_Modernisierung_Oldenburg_Heizung.jpg Bildunterschrift: Eine zentrale Sanierungsmaßnahme war die Heizungsmodernisierung. Die neue Öl-Brennwert-Solar-Heizung erwirtschaftet eine Energieeinsparung von bis zu 40 Prozent. Foto: IWO Foto: IWO_Pressebild_Modernisierung_Oldenburg_Haus_unsaniert.jpg Bildunterschrift: Vor der Sanierung hatte das 77 Jahre alte Wohnhaus einen Heizölbedarf von 6000 Liter pro Jahr. Foto: IWO IWO, 2011 Kontakt: Institut für Wärme und Oeltechnik e.V. (IWO) Alexander Fack (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) Süderstraße 73 a, 20097 Hamburg Tel 0049 (0)40 23 51 13-22 Fax 0049 (0)40 23 51 13-29 [email protected] www.iwo.de