Institut für Wärme und Oeltechnik e.V. IWO-Pressedienst Nr. 185, Dezember 2012 Neue Heizung und Dämmung für Zweifamilienhaus Energiebedarf sinkt fast um die Hälfte In deutschen Eigenheimen kommt es immer mehr auf die inneren Werte an, sprich Heizung und Dämmung. Wird hier modernisiert, lässt sich der Energieverbrauch erheblich senken. Selbst bei Häusern, die nach dem Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung nach 1977 errichtet wurden, können mit wenig Geld hohe Einsparungen erreicht werden. Das zeigt das Beispiel des 31 Jahre alten Zweifamilienhauses der Familie Harm im baden-württembergischen Kuppenheim. In die energetische Sanierung ihres 220 Quadratmeter großen Zweifamilienhauses investierte das Ehepaar rund 30.000 Euro, von denen ein Teil aus der Aktion „Energie-Gewinner“ des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO) stammte. Bei diesem Wettbewerb konnten sich Hauseigentümer mit ihrem Modernisierungsvorhaben bewerben und wurden mit etwas Glück von der Fachjury ausgewählt. Die Höhe des Zuschusses richtete sich nach der erzielten Primärenergieeinsparung. Die Harms brachten es in ihrem Haus auf ganze 49 Prozent Einsparung. Daraus ergab sich ein IWO-Zuschuss von 7.500 Euro. Das beachtliche Ergebnis ist in erster Linie der Erneuerung der Heizungsanlage zu verdanken. Ein effizientes ÖlBrennwertgerät ersetzt den technisch überholten Niedertemperaturkessel und die elektrische Warmwasserbereitung. Um auch die kostenlose Sonnenwärme für die Wärmeversorgung nutzen zu können, wurde auf dem Dach eine Fläche von fast neun Quadratmetern mit Solarkollektoren ausgerüstet. Damit erfüllt die Familie auch das BadenWürttemberg-spezifische Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG), das die Einbindung erneuerbarer Energien im Gebäudebestand vorschreibt, sobald die zentrale Heizungsanlage ausgetauscht wird. Brennwertkessel und Solaranlage speisen ihre Wärme in den neuen Kombispeicher ein. Dort kann die Sonnenenergie über einen gewissen Zeitraum bevorratet werden, so dass vor allem im Sommer die Ölheizung nur selten einspringen muss. Darüber hinaus ist es mit dem Speicher problemlos möglich, weitere erneuerbare Energien wie etwa einen Holzkaminofen einzubinden. Die drei bereits vorhandenen Kunststoff-Batterietanks mit einem Fassungsvermögen von zusammen 4.500 Litern entsprechen nach wie vor den aktuellen Sicherheitsstandards und mussten nicht ersetzt werden. Durch den gesunkenen Heizölbedarf von fast 3.800 Litern auf nur noch rund 2.600 Liter pro Jahr müssen die Harms aber nur noch alle 20 Monate neues Heizöl bestellen. Zum gesunkenen Energiebedarf hat auch die Dämmung der obersten Geschossdecke mit zehn Zentimeter dicken Hartschaumplatten beigetragen. Eine weitere energetische Schwachstelle bildeten in der Vergangenheit die Heizungs- und Wasserleitungen. Ohne jegliche Isolation gaben sie viel Wärme an die unbeheizten Kellerräume ab, was den Verbrauch unnötig erhöhte. Eine Dämmung der Leitungen, wie sie in der Energieeinsparverordnung (EnEV) vorgeschrieben ist, hat dieses Problem gelöst. „Trotz der überschaubaren Investitionssumme fällt die Energieeinsparung beachtlich aus“, berichtet das Ehepaar Harms. Besonders freue sie der Förderzuschuss aus der Aktion „EnergieGewinner“, wodurch die finanzielle Belastung geringer ausfiel. IWO, 2012 Foto: IWO-Pressebild_Modernisierung_Kuppenheim_Haus.jpg Bildunterschrift: Aus energetischer Sicht gehörte das Haus der Familie Harm zum alten Eisen. Durch eine Modernisierung von Heizung und Dämmung konnte der Energiebedarf um fast die Hälfte gesenkt werden. Foto: IWO Foto: IWOPressebild_Modernisierung_Kuppenheim_Hausbesitzer.jpg Bildunterschrift: Das Ehepaar Harm ist froh, den Schritt zur Modernisierung getan zu haben. Statt den bisherigen 3.800 Litern Heizöl im Jahr brauchen sie nun nur noch rund 2.600 Liter. Foto: IWO Foto: IWOPressebild_Modernisierung_Kuppenheim_Heizungskeller.jpg Bildunterschrift: Ein effizientes Brennwertgerät sorgt nach der Modernisierung für Wärme. Einmal vollgetankt reicht der Heizölvorrat der Familie nun für fast zwei Jahre. Foto: IWO Foto: IWOPressebild_Modernisierung_Kuppenheim_gedaemmte_Leitungen.jpg Bildunterschrift: Energieverluste aufgrund ungedämmter Leitungen werden oft unterschätzt. Eine nachträgliche Isolation, wie im Keller der Harms, ist schnell angebracht und senkt den Energieverbrauch. Foto: IWO Kontakt: Institut für Wärme und Oeltechnik e. V. (IWO) Süderstraße 73 a, 20097 Hamburg Tel. +49 40 235113-884 Fax +49 40 235113-29 [email protected] www.zukunftsheizen.de