Lösungen Institut für theoretische Physik, JKU Linz Termin: 15.12.2010 2. Quiz Theoretische Physik III SS 2010 1. Fragen (je 2 Punkte, insg. 6 Punkte) ∂2 (a) Kreuzen Sie die Lösungen der inhomogenen Wellengleichung, ∆ψ − c12 ∂t 2 ψ(r, t) = −4πρ(r, t), an. Die Punkte ergeben sich aus der Differenz richtiger Kreuzerl mit Falschen (je ±1 Punkt). Z 0 0 0 ρ(r , t ) |r − r | ψ(r, t) = d3 r0 dt0 δ t0 + −t 0 |r − r | c Z ρ(r0 , t) ψ(r, t) = d3 r0 |r − r0 | Z ρ(r0 , t + |r − r0 |/c) ψ(r, t) = d3 r0 |r − r0 | ψ(r, t) = A ei(k·r−|k|c t) Z ρ(r0 , t − |r − r0 |/c) + A ei(kr−ωt) ψ(r, t) = d3 r0 0 |r − r | ψ(r, t) = 1 (b) Wie lauten die Randbedingungen für die Felder E und D sowie das skalare Potential an den Grenzflächen zweier Dielektrika? Die Tangentialkomponenten des elektrischen Feldes, Ek , sind stetig. Die Normalkomponente der Verschiebung, D⊥ , sind stetig. Das skalare Potential φ ist stetig. (c) Wie lauten die Randbedingungen für H und B an den Grenzflächen zweier magnetischer Stoffe? (1) (2) Die Normalkomponente von B ist stetig, B⊥ = B⊥ . (1) (2) Die Tangentialkomponenten von H sind stetig, Hk = Hk . 2. Dipol-Dipol Wechselwirkung (4 Punkte) Gruppe A: Bestimmen Sie die potentielle Energie eines elektrischen Dipols im Feld eines anderen elektrischen Dipols. Beide Dipole haben ein beliebig orientiertes Dipolmoment. Hinweis: Das Potential eines elektrischen Dipols im Ursprung ist φ(r) = 1 p·r . 4π0 r3 Gruppe B: Bestimmen Sie die potentielle Energie eines magnetischen Dipols im Feld eines anderen magnetischen Dipols. Beide Dipole haben ein beliebig orientiertes Dipolmoment. Hinweis: Das Potential eines magnetischen Dipols im Ursprung ist A(r) = µ0 m×r . 4π r3 ∇ (A · B) = (B · ∇) A + B × (∇ × A) + (A · ∇) B + A × (∇ × B) ∇ × (A × B) = (B · ∇) A + A (∇ · B) − (A · ∇) B − B (∇ · A) Elektrische Dipole (singuläre Teile des Felds am Ursprung werden mangels Relevanz ignoriert): 1 1 E(r) = −∇φ(r) = ∇ p·∇ 4π0 r 1 1 1 1 1 = ∇ · ∇ p+ ∇ × (∇ × p) + (p · ∇) ∇ +p× ∇× ∇ | {z } 4π0 r r r r | {z } | {z } 0 0 rot grad→0 1 1 3 −3/2 −3/2 −5/2 Ei (r) = −∇i φ(r) = − pj ∇j xi (xk xk ) =− pj δi,j (xk xk ) − xi (xk xk ) 2xj 4π0 4π0 2 Das Feld eines elektrischen Dipols mit Dipolmoment p1 im Ursprung ist also: Edp (r) = 1 3r̂ (r̂ · p1 ) − p1 4π0 r3 Bekanntlich ist die Energie eines Dipols im Feld W = −p · E, befindet sich ein Dipole mit p2 in Entfernung r vom ersten Dipol so ist demnach W = 1 p1 · p2 − 3(r̂ · p2 ) (r̂ · p1 ) . 4π0 r3 Magnetische Dipole: µ0 1 ∇× m×∇ 4π r 1 1 1 1 µ0 ∇ ·∇ m+m ∇· ∇ − (m · ∇) ∇ − ∇ (∇ · m) = 4π r r r r µ0 1 = − (m · ∇) ∇ 4π r B(r) = ∇ × A(r) = Ab jetzt völlig analog zu den elektrischen Dipolen, p → m, 0 → 1/µ0 . 3. Ladungs-Ebene, Vakuum, Dielektrikum, Vakuum (6 Punkte) In der y/z-Ebene befinde sich eine flächige Ladungsverteilung mit der Flächenladungsdichte σ welche die gesamte Ebene ausfüllt (d.h. es treten keine Randeffekte auf). Zwischen x = a > 0 und x = b > a befinde sich ein Dielektrikum mit Dielektrizität = r 0 . Bestimmen und skizzieren Sie das elektrische Feld E und das skalare Potential φ dieser Anordnung für x > 0. Satz von Gauß: Z d2 r · E = σ 0 ε a b Q 0 Wählt man als Volumen einen Zylinder mit Deckel (Fläche A) parallel zu Ladungsfläche welche er einschliesst, so ist (das Feld muss natürlich normal auf die Fläche sein): 2AE = σA 0 Die Höhe des Zylinders hat keinen Einfluss, solange also das Dielektrikum nicht berührt wird ist. Da das Dielektrikum keine Nettoladung beinhaltet muss rechts vom Dielektrikum das selbe E-Feld herrschen wie links davon, σ E(x < a) = E(x > b) = ex . 20 Am Rand des Dielektrikums muss das D-Feld stetig sein (das E− bzw. D−Feld ist ohnehin normal auf das Dielektrikum), im Inneren gilt also E(a < x < b) = D σ = ex . 2r 0 Für ein konstantes E-Feld muss das Potential linear sein (ohne Sprünge an den Rändern, aber mit geringerer Steigung im Dielektrikum).