Massenwirkungsgesetz Sele Alexander, E24, Charly-Rene Kaiser, E22 29.11.2004 Kapitel 6 Einleitung Im ersten und zweiten Versuch untersuchten wir die Abhängigkeit der Produktbildung von der Eduktkonzentration am Beispiel Fe(III)-Thiocyanat bzw. Fe(III)-Salicylat. Die Reaktion läuft wie fogt ab: SCN- + [Fe(H2O)6]3+ [Fe(H2O)5SCN]2+ Analog läuft die Reaktion auch mit Salicylat ab. Das Massenwirkungsgesetz beschreibt die Gleichgewichtskonzentrationen einer chemischen Reaktion. Die Reaktion zweier Stoffe A un B (Edukte) zu einem neuen Stoff AB (Produkte) ist nie ganz vollständig. Diese Reaktion lässt sich folgendermassen darstellen: A + B AB. Die Geschwindigkeit, mit der die Reaktion abläuft, nimmt mit der Grösse der Konzentrationen der Edukte zu. Das Massenwirkungsgesetz lautet K= [AB]/[A][B]. Diese Versuche zeigen die Abhängigkeit der Produktbildung von der Eduktkonzentration. Im Versuch 6.4 wurde das Oswald’sche Verdünnungsgesetz am Beispiel des Eisenthiocyanat-Komplexes überprüft. Hierbei geht es nicht – wie bei den vorherigen Versuchen - um die Konzentration der Edukte sondern um die der Produkte. Es geht hier also um den Zerfall. Die Reaktion lautet nun gerade umgekehrt: AB A + B. Damit lautet die Gleichung für den Dissoziationsgrad α= [A]/[AB]. Versuch 6.1 Material und Methoden - Photospektrometer (Metrohm 662 Photometer) - Reagenzgläser - Vollpipette - Wägegläser - Messkolben - Chemikalien o Lösungsmittel: Lösungsmittel 1: 0.5 M KNO3 1 M entspricht 101.1 g/L 12.636g KNO3 in 250 ml H2O Lösungsmittel 2:0.25 M KNO3 in 0.01 M HNO3 6.319 g KNO3 und 0.1736 ml HNO3 in 250 ml H2O Lösungsmittel 3: 0.49 M KNO3 in 0.01 M HNO3 12.385 g KNO3 und 0.1736 ml HNO3 in 250 ml H2O o Stammlösungen Stammlösung A: 6*10-4 M KSCN-Lösung in Lösungsmittel 1 0.014575 g in 250 ml des Lösungsmittel 1 Stammlösung B: 0.04 M Fe(NO3)3 in Lösungsmittel 2 0.9674 g g in 100 ml des Lösungsmittel 2 Da ich für die Stammlösung A das Lösungsmittel bereits vollständig aufgebraucht hatte, musste ich zu späterem Zeitpunkt dieses Lösungsmittel erneut herstellen. Es ist also ratsam, immer genügend Lösungsmittel herzustellen und diese nicht komplett für die Herstellung der Stammlösungen aufzubrauchen. Da- zu berechnet man in Zukunft besser die Werte für weniger Lösungsmittel als vorhanden sind, beispielsweise für 50 ml, hauptsache weniger !!!!!!!!!!!! Versuchsdurchführung Zuerst wurde das Absorptionsmaximum bestimmt. Dafür wurden 5 ml der Stammlösung A mit 5 ml der Stammlösung B vermischt. Als Vergleich für die Messung der Absorption wurde eine 1:1 Mischung aus der Stammlösung B und dem Lösungsmittel 1 verwendet. Da man A und B im Verhältnis 1:1 mischt, halbiert sich die Konzentration der Reaktionslösung. Dies muss auch für die Vergleichs-Lösung gelten. Auf diese Weise erreicht man, dass sich die Messung der Absorption auf Eisenthiocyanat beziehen. Man erhielt ein Maximum für die Wellenlänge 458 nm. Das Absorptionsspektrum befand sich bei Nun wurde eine Verdünnungsreihe aus der Stammlösung B hergestellt. Durch Verdünnen im Verhältnis 1:1 mit dem Lösungsmittel 3 wurden 5 Verdünnungen hergestellt.Jeweils 5 ml der erhaltenen Lösung wurden mit 5 ml der Stammlösung A versetzt. Diese Lösungen wurden nun bei 458 nm bezüglich der Absorption gemessen. Als Referenz wurde erneut die hergestellte Verdünnungsreihe verwendet, die im Verhältnis 1:1 mit dem Lösungsmittel 1 gemischt wurde. Hierbei ist es wichtig, dass man darauf achtet, eine Lösungsreihe herzustellen mit mehr als jeweils 5 ml, beispielsweise 50 ml, da diese für die Referenz erneut gebraucht wird. Da ich das nicht wusste blieb mir nichts anderes übrig, als erneut an die Arbeit zu gehen. Bitte, Ale und Karl, vermeidet das um Himmels Willen! Auswertung Wenn man nun die Konzentration gegen die Absorption aufträgt, sollte man eine asymtotisch verlaufende Kurve erhalten. Allerdings ist es mit diesen Daten nicht überaus deutlich zu erkennen. Konzentration/absorption bei Eisen(III)-Thiocyanat Absorption 1 0.8 0.6 0.4 0.2 0 0 0.005 0.01 0.015 0.02 0.025 Konzentration 0.03 0.035 0.04 0.045 Um nun ε(FeSCN) zu berechnen benötigt man die maximale Absorption und die SCN- -Totalkonzentration. Diese Konzentration entspricht 6*10-4 M/2, da die Konzentration durch das Mischen mit der Stammlösung A halbiert wurde. Das Maximum wird bei 1.2 geschätzt und somit lässt sich ε(FeSCN) berechnen: A = ε*d*c ε = A/d*c, ε = 2000[1/M*cm] Um nun die Konzentration der fünf gemessenen Eisenthiocyanat-Lösungen zu berechnen, benötigen wir die Konzentrationen von [FeSCN] 2+, von [Fe3+] und von [SCN-]. Dazu wurde folgende Tabelle erstellt: Absorption 0.909 0.556 0.341 0.178 0.083 Fe3+ Start 0.02 0.01 0.005 0.0025 0.00125 SCN- Start 0.0003 0.0003 0.0003 0.0003 0.0003 FeSCN2+ 2.27E-04 1.39E-04 8.53E-05 4.45E-05 2.08E-05 Fe3+ 0.019773 0.009861 0.004915 0.002456 0.001229 SCN0.00007275 0.000161 0.00021475 0.0002555 0.00027925 K 1.58E02 0.88 E02 0.81 E02 0.71 E02 0.60 E02 Der erste Konzentrationswert des Fe3+ der Lösungsreihe betrug 0.04 M und wurde dann mit der Stammlösung A im Verhältnis 1:1 gemischt, was eine Halbierung der Konzentration bei jeder weiterern Vermischung bewirkte. Die Konzentration des SCN- blieb konstant, da die immer gleiche Mengen zu den Mischungen dazugegeben wurde. Der Wert des FeSCN2+ wurde rechnerisch ermittelt mittels der Gleichung A= ε*d*c woraus folgt dass c= A/ε*d. Nach folgenden Gleichungen wurden die übrigen Werte ermittelt Die Reaktion lief folgendermassen ab: SCN- + Fe3+ ↔[FeSCN]2+ Daraus fogt: [Fe3+]Start = [Fe3+] + [FeSCN2+] [Fe3+] = [Fe3+]Start - [FeSCN2+] [SCN-]Start = [SCN-] + [FeSCN2+] [SCN-] = [SCN-]Start - [FeSCN2+] Mit dieser Formel lässt sich nun die Gleichggewichtskonstante K für jede der fünf einzelnen Eisenthiocyanatlösungen berechen: K=[FeSCN2+] /([Fe3+] * [SCN-]) Diskussion Die K-Werte sollten für alle Verdünnungen gleich sein, da die Gleichgewichstskonstante – wie der Name schon sagt – kostant ist. Sie würde sich nur bei veränderter Temperatur unterscheiden und sollte daher bei jeder Konzentration gleich bleiben. Sie weichen also von den theoretischen Werten ab. Versuch 6.2 Material und Methoden - Photospektrometer (Metrohm 662 Photometer) - Reagenzgläser - Vollpipette - Wägegläser - Messkolben - Chemikalien o Lösungsmittel: Lösungsmittel 1: 0.1 M KNO3 Lösungsmittel 2:0.09 M KNO3 in 0.01 M HNO3 o Stammlösungen Stammlösung A: 0.001 M Salicylsäure in Lösungsmittel 1 0.014575 g in 250 ml des Lösungsmittel 1 Stammlösung B: 0.004 M Fe(NO3)3 in Lösungsmittel 2 0.9674 g g in 100 ml des Lösungsmittel 2 Versuchsdurchführung Aus der Stammlösung B wurde eine Verdünnungsreihe mit dem Lösungsmittel 1 im verhältnis 1:1 hergestellt. Zur Bestimmung des Absorptionsmaximums wurden 5 ml der Stammlösung A mit 5 ml der Stammlösung B gemischt. Als Referenz wurde wie im Versuch 6.1 eine Mischung aus der Stammlösung B und dem Lösungsmittel der Stammlösung A im Verhältnis 1:1 verwendet. Das Absorptionsmaximum wurde bei 528 nm ermittelt. Die Verdünnungsreihe wurde nun auf deren Absorption überprüft, ganz analog zu 6.1. Auswertung Die Kurve in der Konzentration gegen Absorption aufgetragen ist, verläuft asymtotisch. Absorption/Konzentration von Eisen(III)-Salicylat Absorption 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 0.0002 0.0004 0.0006 0.0008 0.001 0.0012 Konzentration Die Asymtote ist nun eindeutig zu erkennen. Bereits mit wenig Verstand sieht man, dass das Maximum bei 0.215 liegt. Analog zu 6.1 erhält man ein ε von 215 [1/M*cm].