Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 1 Lernaufgaben im Chemieunterricht Lewisformeln Gilbert Newton Lewis entwarf 1916 ein einfaches Modell für die Bildung von Molekülen 1. Lernaufgabe Input: Welches Molekül entsteht aus Wasserstoff- und Sauerstoffatomen? Am Beispiel von Wasserstoff und Sauerstoff wird die Lewisdarstellung eingeführt. Die Lehrperson erklärt beim Sauerstoff, dass zuerst 4 Elektronen als Punkte um das Symbol gezeichnet und erst nachher Elektronenpaare gebildet werden. Atome bilden sodann Elektronenpaare bis keine einsamen Elektronen übrig bleiben. Alle Überlegungen laut vordenken. Mit der Lewisformel wird klar, dass sich ein Sauerstoffatom mit zwei Wasserstoffatomen verbindet. Lernaufgabe Welches Molekül entsteht aus Wasserstoffatomen? Fluoratomen? Wasserstoff- und Fluoratomen? Wasserstoff- und Stickstoffatomen? Kohlenstoff- und Chloratomen? Neonatomen? Merke: In Lewisformeln kommt es nur auf die Valenzelektronen an. — steht für ein bindendes oder freies Elektronenpaar · ist die Darstellung eines einzelnen Elektrons, das sich mit einem einzelnen Elektron eines andern Atoms verbinden kann Das Atomsymbol gibt den Rumpf an. Amadeus Bärtsch 14. März 2016 Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 2 2. Lernaufgabe Es gibt auch Mehrfachbindungen Input: Lewisformel von O2 Lernaufgabe: Zeichnen Sie die Lewisformeln von N2, C2H3Cl, CO2 und S8 Empfehlung: Jetzt nur Moleküle bringen, die eindeutig sind! Ausnahmen wie CO, SO 2, O3 ein Jahr später vorstellen Merke: Edelgasregel Atome verbinden sich so zu Molekülen, dass sie den Edelgaszustand erreichen. Herstellung von Kunststoffen Auftrag: Entwerfen Sie Input und Lernaufgabe um die Polykondensation zu erklären Voraussetzungen: Die SuS kennen die Versterung am Beispiel von Essigsäure und Ethanol. Amadeus Bärtsch 14. März 2016 Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 3 Herstellung von Kunststoffen Polykondensation Input Lernaufgabe Nylon ist ein Polyamid z. B. für Damenstrümpfe und Regenschirme: H H N N H H H O O C C O O H H H N N H H Proteine sind Polyamide aus Aminosäuren: SH H N H C O O H H N H SH C O O H H N H C O O H H O O C H N H Polyethylenterephthalat (PET) ist ein Polyester z. B. für Getränkeflaschen & Faserpelzjacken O H O H O O H O O H H O O H O O O O H O H O O O H H Experiment: Synthese von Nylon Erkenntnisse Kunststoffe sind Makromoleküle Kunststoffe entstehen aus kleinen Molekülen, aus den sog. Monomeren Funktionelle Gruppen sind wichtig, weil dort Veränderungen auftreten Amadeus Bärtsch 14. März 2016 Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 4 Polymerisation Empfehlung: Zuerst den Radikalstarter thematisieren und dann die Verknüpfung der Monomeren an einem Beispiel erklären. Einfach-Bindungen zwischen Sauerstoffatomen sind schwach Experiment: Wer möchte den Finger verätzen? Einen Finger 1 bis 3 Minuten in 30 % Wasserstoffperoxid-Lösung halten bis es brennt oder eine Veränderung der Haut zu sehen ist. Dann 2 bis 3 Minuten unter fliessendes Wasser abspülen. Dabei verstärkt sich die Verätzung. Benzoylperoxid 1. Versuchen Sie die Lewisformel von Benzoylperoxid (C6H5COO)2 zu zeichnen 2. Benzoylperoxid wirkt gegen Akne und ist zum Beispiel in Lubexyl enthalten. Lesen Sie die Packungsbeilage (fdchemie.pbworks.com) und beantworten Sie folgende Fragen. a) Welche unangenehmen Folgen kann Benzoylperoxid auf der Haut haben? Weshalb muss mit diesen Wirkungen gerechnet werden? b) Warum muss Lubexyl 1 bis 2 Minuten nach dem Auftragen gründlich abgespült werden? c) Warum ist der Kontakt mit Augen, Lippen und Mund zu vermeiden? d) Warum darf Benzoylperoxid nicht in die Haare gelangen? e) Wie ist die antibakterielle Wirkung zu erklären? Diskussion: Benzoylperoxid zerfällt in Radikale, die mit Bakterien und Haut reagieren. Leider wird der Wirkungsmechanismus in der Packungsbeilage nicht erklärt und lediglich mit einigen Fachausdrücken erwähnt. Die Nebenwirkungen werden dagegen ausführlich geschildert. Amadeus Bärtsch 14. März 2016 Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 5 Radikalische Polymerisation Vorschlag 1: Radikalstart, Kettenwachstum und Kettenabbruch erklären Bildung von Radikalen O O O Licht, Wärme O O 2 • 2 O• + 2 CO2 2 R• Kettenstart H R• + H H H C C R C C• H H Monomer H H Kettenwachstum H H R C C• H + H H H H R C C C C• H C C H H H H H H H R C C C C• H H H H H H + n H C C H H H H H H H H H H H H R C C C C C C• H H H H H H n Kettenabbruch (Beispiel) H H H H H H R C C C C C C• H H H H H H H H C H H H + •C n H H H H H H H H R C C C C C C C C H H H H H H H H H n Kettenverzweigung (Beispiel) H H R C C• + H H H C H • H C + H C H H C H H H H C H R C C H H C H H H H H C C H H H C H H C H + •C H H C H H C H H C C• H C H H H Diskussion: Weshalb haben Schüler Probleme, diese Erklärung zu verstehen? Die gängige Darstellung mit Radikalstart, Kettenwachstum und Kettenabbruch kann ohne Verlust vereinfacht werden. Amadeus Bärtsch 14. März 2016 Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 6 Vorschlag 2: Lernaufgabe Input Polyvinylchlorid (PVC): Lernaufgabe Polyethylen (PE): Polypropylen (PP): Polystyrol (PS): Plexiglas: COOCH3 COOCH3 COOCH3 COOCH3 Eine Laboranleitung über Kunststoffe – in Form einer Werkstatt – finden Sie auf der Plattform http://fdchemie.pbworks.com Amadeus Bärtsch 14. März 2016 Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 7 Vorgehen im Unterricht nach J. Grell, M. Grell: Unterrichtsrezepte, Verlag Beltz, Weinheim (1983) 1. Input eine Aufgabe vormachen laut denken und alle Schritte zeigen Schüler nicht ausfragen keine Diskussionen aufkommen lassen, vor allem nicht am Ende des Inputs dauert 5 bis 7 Min. 2. Lernaufgaben Schülerinnen bearbeiten schriftlich gestellte Aufgaben die ersten Aufgaben müssen einfach sein. 80 % der Schüler sollten Erfolg haben regelmässig in der Klasse zirkulieren und sich nicht rufen lassen helfen, wenn es nötig ist. Die Lehrperson spricht leise und wendet sich nur dann an die ganze Klasse, wenn viele Schülerinnen gravierende Probleme mit den Aufgaben haben auf diskrete Art Schüler, die sich entziehen möchten, zur Arbeit anhalten sich einen Überblick verschaffen Jetzt wird klar, was die Schüler wirklich verstanden haben. Heute heisst das Formative Assessment und interessiert die Lehr- und Lernforschung. dauert 10 bis 20 Min. 3. Lösungen angeben mehrere schnelle Schülerinnen schreiben die Lösungen an die Tafel, wenn genügend Zeit vorhanden und die Lösung einfach zu notieren ist die Lehrperson projiziert die Lösungen, wenn wenig Zeit bleibt. Es ist wichtig, dass alle Schüler die korrekte Lösung der Lernaufgabe nach Hause nehmen 4. Diskussion Nach dem Zirkulieren weiss die Lehrperson, was noch erklärt werden muss und wie lang die Diskussion sein sollte. Auf jeden Fall müssen die Schülerinnen jetzt Gelegenheit haben, Fragen zu stellen 5. Merke Die wichtigsten Erkenntnisse notieren und einrahmen. Zum Beispiel 2 Sätze diktieren. Weshalb diese Schritte? Mit dem Input die Aufgabe klären Ein neues Verfahren einführen und die Struktur der Lösung angeben In der Lernaufgabe setzen sich die Schüler aktiv mit dem Verfahren auseinander und sammeln Erfahrungen. Damit erhalten viele SuS die Basis für die folgende Diskussion. Lösungen angeben: Alle Schülerinnen müssen am Ende die richtigen Resultate in den Unterlagen haben Diskussion: Weiterführende Fragen beantworten und Konsequenzen aufzeigen Merke: Damit wird das Wichtigste betont und die Arbeit zusammengefasst. Amadeus Bärtsch 14. März 2016 Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 8 Säure-Base-Reaktionen Lernaufgabe 1. Teil Aufgabe: Wässrige Lösungen der folgenden Substanzen werden gemischt. Formulieren Sie die Reaktionsgleichungen und bestimmen Sie die Lage der Gleichgewichte mit Hilfe der Säure-BaseTabelle Input: Aufgabe 1 vorlösen 1) CH3COOH und NaOH Lernaufgabe 1. Teil. Die SuS bearbeiten die Aufgaben selbständig 2) HF und KCN ähnlich wie Input; ev. die Substanzen vorstellen 3) NaCl und HCOOH Säure steht an 2. Stelle; Gl. gew. liegt links 4) NH3 und H2O Ampholyte; Ammoniak ist Base, nicht Säure. Lösungen der Aufgaben vorstellen und diskutieren Lernaufgabe 2. Teil 5) NH3 und NaH2PO4 Ampholyt 6) NaHCO3 und NaHSO4 Ampholyt; Experiment: Salz mischen, dann Wasser zugeben 7) Na2SO3 und HNO3 2-protonige Base 8) H3PO4 und NaOH 3-protonige Säure Lösungen der Aufgaben vorstellen und diskutieren Rezept: Salze aquotisieren, Zuschauer streichen, grosse und kleine S und B symbolisieren die Säurenund Basenstärke. Das Gleichgewicht liegt auf Seiten der schwächeren Säure und Base. Fortsetzung: Reaktion von Säure mit Kalk und Eisensulfid. In diesen Anwendungen wird die mehrfache Übertragung von H+ geübt. Amadeus Bärtsch 14. März 2016 Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 9 Das Elektronenpaarabstossungs-Modell Synonyme: EPA-Modell, VSEPR-Modell (=Valence shell electron pair repulsion) Lernaufgabe 1: Elektronenpaare stossen sich ab Input: Schüler zeichnen HCHO Lösungen mit verschiedenen Winkeln an die Tafel schreiben lassen: O H C O H H H C C H O H Welche Formel ist richtig? Erklärung mit 4 Stiften, nicht mit Molymod: Die Elektronenpaare stossen sich ab. Mehrfachbindungen werden wie Einfachbindungen behandelt. Deshalb ergibt sich ein Bindungswinkel von 120° O C H H Aufgabe Moleküle mit korrekten Bindungswinkeln zeichnen: CO2 HCN C2H2 C2H4 CH4 Diskussion Die Diskussion der Lösung geht in eine Erklärung zum Tetraederwinkel über. Lernaufgabe 2: grössere Moleküle räumlich darstellen Input: CH3CH3 Vorgehen: 1. Lewisformel zeichnen 2. Kohlenstoffkette in die Zeichnungsebene legen und Molekül räumlich darstellen 3. Modell bauen und räumliche Darstellung kontrollieren Aufgabe CH3CHO CH3CHCH2 H2O Diskussion Viele Schüler zeichnen das Wasser-Molekül mit einem Winkel von 180°. In der Diskussion wird erklärt, dass auch freie Elektronenpaare berücksichtigt werden müssen. Im Sinne einer didaktischen Vereinfachung wird auf den Hinweis verzichtet, dass freie Elektronenpaare mehr Platz beanspruchen Amadeus Bärtsch 14. März 2016 Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 10 und der Bindungswinkel in Wasser-Molekülen kleiner als 109° ist. Die Schülerinnen müssen sich so nicht mit unsicheren Abweichungen befassen und können geometrisch argumentieren. Lernaufgabe 3: Freie Elektronenpaare berücksichtigen! Aufgabe CH3OH H2O2 HCOOH NH3 CH3NHCH3 CH3CH2OCH2CH3 Was die SuS wissen müssen Moleküle sind räumlich Bei der räumlichen Darstellung wird die Kohlenstoffkette in die Zeichnungsebene gelegt. Freie Elektronenpaare müssen berücksichtigt werden Drei Bindungswinkel sind in der Chemie wichtig 180°. 120° und 109,5° H O H C H C C H 120° C H H 180° H H 109,5° Alanin H2NCH2COOH Diskussion Die Stärken von Lernaufgaben SuS setzen sich aktiv mit dem Stoff auseinander Die Lehrperson erfährt, wo die Schüler stehen und nicht erst in 3 Monaten an der Prüfung Die Methode ist sehr flexibel: Wenn wenig Zeit bleibt, kann die Zahl der Lernaufgaben spontan reduziert werden Diese Unterrichtsform ist für die Lehrperson nicht anstrengend Die Lehrperson kommt mit scheuen SuS in Kontakt. 1:1 getrauen sie sich zu fragen, was sie im Plenum nicht machen würden. Schwierigkeit mit Lernaufgaben Lernaufgaben müssen gut gestellt sein und angemessene Anforderungen stellen Eignet sich für formale Aspekte der Chemie. Für Informationen eignet sich die Methode nicht. Einige sind fertig, andere arbeiten noch. Wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen um die Lösungen bekannt zu geben? Wie damit umgehen? Amadeus Bärtsch 14. März 2016 Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 11 Test: Wie erklärt man ein Gesellschaftsspiel? Methode 1: Regeln studieren, dann spielen Methode 2: Möglichst wenig Regeln erklären, mit dem Spiel beginnen und später die wichtigen Details thematisieren Probieren Sie aus, was besser geht! „Tschau-Sepp“ Meisterschaft Die Regeln sind von Ort zu Ort verschieden. Ich habe mich für die folgende Variante entschieden. As 11 König 4 Ober 3 Under / Bauer 20 Banner 10 Neuner 9 etc. Die Regeln Zu Beginn erhält jeder Spieler die gleiche Anzahl Karten (meistens fünf), die restlichen Karten werden verdeckt als Stapel abgelegt. Die oberste Karte des Stapels wird offen daneben gelegt. Reihum kann jeder Spieler versuchen, eine seiner Karten abzulegen. Dies ist nur möglich, wenn die abgelegte Karte in Kartenwert oder Kartenfarbe mit der obersten offen liegenden Karte übereinstimmt. Auf die Rosen 10 z.B. darf also entweder eine andere Rosen-Karte oder eine andere 10 gelegt werden. Kann dies der Spieler nicht, so muss er eine Karte vom Stapel ziehen; anschließend kann er diese Karte, wenn sie den angegebenen Bedingungen genügt, ablegen. Ist der Stapel irgendwann aufgebraucht, so werden die abgelegten Karten, ausser der obersten sichtbaren, gemischt und erneut als Stapel ausgelegt. Bei der zweitletzten gespielten Karte ruft der Spieler „Tschau“, bei der zuletzt gespielten Karte „Sepp“, ansonsten setzt er eine Runde aus. Am Ende des Spieles werden alle Karten in der Hand zusammengezählt und ergeben eine Anzahl Minuspunkte. Das Ziel des Spieles ist, möglichst wenig Minuspunkte zu haben. Einige Kartenwerte haben eine besondere Bedeutung Wird eine 7 gelegt, so muss der nächste Spieler, bevor er seinen Zug ausführt, zwei Karten vom Stapel ziehen. Wird eine 8 gelegt, so muss der nächste Spieler eine Runde aussetzen. Ein Bauer/Under kann immer gelegt werden, er braucht nicht in Wert oder Farbe mit der ausliegenden Karte übereinstimmen. Anschließend darf der Spieler, der den Bauer/Under gelegt hat, die nächste auszuspielende Kartenfarbe bestimmen. Wird ein As gelegt, so darf ein zweites oder sogar ein drittes As gelegt werden. Es muss aber auf jeden Fall eine zweite Karte der gleichen Farbe abgelegt werden. Grabs, 21. Sept. 2005 Amadeus Bärtsch P.Ha. 14. März 2016 Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 12 Struktur und Eigenschaften 4 Fälle Substanz Siede- und Schmelztemperatur Löslichkeit in Wasser elektrische Leitfähigkeit Fall 1: Moleküle ohne H-Brücken Wasserstoff Fall 2: Moleküle mit H-Brücken CH3CH2OH Ethanol (= Trinkalkohol) Fall 3: Salze Kaliumnitrat Fall 4: Metalle Zink WB steht für Wasserstoffbrücken Faustregel für die Löslichkeit der Salze: Sulfide, Carbonate und Hydroxide sind oft schwer löslich. Alkalimetallsalze, Acetate und Nitrate sind immer leicht löslich. Amadeus Bärtsch 14. März 2016 Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 13 Struktur und Eigenschaften 4 Fälle Substanz Siede- und Schmelztemperatur Löslichkeit in Wasser elektrische Leitfähigkeit Fall 1: Moleküle ohne H-Brücken Wasserstoff Fall 2: Moleküle mit H-Brücken CH3CH2OH Ethanol (= Trinkalkohol) Fall 3: Salze Kaliumnitrat Fall 4: Metalle Zink WB steht für Wasserstoffbrücken Faustregel für die Löslichkeit der Salze: Sulfide, Carbonate und Hydroxide sind oft schwer löslich. Alkalimetallsalze, Acetate und Nitrate sind immer leicht löslich. Amadeus Bärtsch 14. März 2016 Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 14 1. Aufgabe zeigt, dass die Eigenschaften zuverlässig aus der Struktur abgeleitet werden können. Wie immer lohnt es sich eine Zeile vorzumachen Substanz Formel Struktur Siede- & Schmelztemperatur wasserlöslich? elektrisch leitend? Cd Kr Bariumsulfat Natriumsulfat Ti TiO2 Ameisensäure HCOOH Formaldehyd CH2O Toluol C6H5CH3 2. Aufgabe: Bestimmung des Aggregatzustands bei einfachen und anspruchsvollen Beispielen In welchem Aggregatzustand liegen die Stoffe bei Raumtemperatur (also bei 25 °C) vor? He, H2, CH4, CH4O, CH3CH2OH, NaOH, Na, CH3(CH2)5CH3, CH3(CH2)5000CH3, HCl, NaCl, H2O, Fe, NH2CH2COOH 3. Aufgabe: Eigenschaften, die nicht ohne weiteres in der chemischen Formel ersichtlich sind (siehe http://fdchemie.pbworks.com/w/page/69211751/Struktur%20und%20Eigenschaften) In der 2. und 3. Aufgabe lernen die Schülerinnen und Schüler, wie sie vorgehen müssen, wenn die Substanzen nicht mehr eindeutig den typischen 4 Fällen zugeordnet werden können. Amadeus Bärtsch 14. März 2016 Fachdidaktik Chemie ETH Lernaufgaben im Grundlagenfach S. 15 Salzformeln Input: 1. Bsp: Magnesium und Fluor Zuerst einen kognitiven Konflikt aufbauen: Zeichnen Sie die Lewisformel von F 2 und MgF2 Mit Lewisformel erklären, warum MgF2 keine Moleküle bildet: Ca kann den Edelgaszustand durch kovalente Bindungen nicht erreichen Wenn Elektronen übertragen werden, können die Atome den Edelgaszustand erreichen: Erklärung. Laut denken: Atome mit wenig Valenzelektronen leeren die äusserste Schale. Atome mit vielen Valenzelektronen füllen die Schale. Es werden wenig Elektronen übertragen, weil die Übertragung auf Grund der Coulomb-Kräfte mit jedem Elektron schwieriger wird. Lernaufgabe 2. Bsp: Calcium und Chlor 3. Bsp: Schwefel und Natrium 4. Bsp: Magnesium und Sauerstoff 5. Bsp: Sauerstoff und Aluminium 6. Bsp: Wasserstoff und Natrium Merke: Metallatome bilden Kationen. Nichtmetallatome bilden Anionen. Es entsteht ein Ionengitter, wobei sich positive und negative Ladung kompensieren. Abschluss Dieses Skript ist als bearbeitbares Word-Dokument auf www.fdchemie.pbworks.com zugänglich. Direkter Link: http://fdchemie.pbworks.com/w/page/84477544/Kurse%20EducETH Mit einem Doodle werde ich alle zu einem Erfahrungsaustausch einladen. Amadeus Bärtsch 14. März 2016