Mathematik für Wirtschaftswissenschaften I Universität Leipzig Lösungsskizze Präsenzaufgaben 7 1. Aufgabe Sei z ∈ Z. Da g surjektiv ist, existiert ein y ∈ Y mit g(y) = z. Da f surjektiv ist, existiert ein x ∈ X mit f (x) = y. Also gilt g ◦ f (x) = g(f (x)) = g(y) = z. Also haben wir gezeigt, dass es für jedes z ∈ Z ein x ∈ X gibt mit g ◦ f (x) = z. Damit ist g ◦ f surjektiv. 2. Aufgabe Durch quadratische Ergänzgung erhalten wir f (x) = x2 − 6x + 10 = x2 − 6x + 9 − 9 + 10 = (x − 3)2 + 1 Damit ist der Scheitelpunkt S(3|1). Also ist f auf (−∞, 3) und [3, +∞) jeweils injektiv. Lösen wir die Gleichung y = f (x) bzw. y = (x − 3)2 + 1 nach x auf, erhalten wir x=3± p y−1 also sind die Umkehrfunktionen der Einschränkungen von f auf (−∞, 3) bzw. [3, +∞) gegeben durch p (f (−∞, 3))−1 (y) = 3 − y − 1 und (f [3, +∞))−1 (y) = 3 + 1 p y−1 3. Aufgabe Zu zeigen: Falls f (x) = f (x0 ), so folgt x = x0 . Seien also x, x0 ∈ D mit f (x) = f (x0 ). Für zwei reelle Zahlen gibt es genau 3 Möglichkeiten: 1. x < x0 , 2. x > x0 , 3. x = x0 . 1. Fall: x < x0 . Wegen der strengen Monotonie von f folgt dann f (x) < f (x0 ). Dies ist ein Widerspruch zu f (x) = f (x0 )! 2. Fall: x > x0 . Wegen der strengen Monotonie von f folgt f (x) > f (x0 ). Auch dies ist ein Widerspruch zu f (x) = f (x0 )! Da einer der 3 oben beschriebenen Fälle vorliegen muss und Fall 1 und 2 zu Widersprüchen führen, muss zwangsläufig Fall 3 vorliegen. Also gilt x = x0 . Damit ist f injektiv. 4. Aufgabe 1. Aus der Schule sollte bekannt sein, dass es eine Funktion arcsin : [−1, 1] → [− π2 , π2 ] gibt mit sin(arcsin(x)) = x ∀x ∈ [−1, 1] wobei arcsin(sin(x)) = x für beliebiges x ∈ R im allgemeinen falsch ist (z.B. ist arcsin(sin(π)) = arcsin(0) = 0). Definieren wir also g durch g(x) = earcsin x haben wir für alle x ∈ [−1, 1] f ◦ g(x) = sin(ln(earcsin(x) )) = sin(arcsin(x)) = x. 2. Da f nicht injektiv ist, kann es die gesuchte Funktion h nicht geben: Nehmen wir an, es gäbe h mit h ◦ f (x) = x für alle x > 0. Dann folgt aber wegen 0 = sin(0) = sin(ln(1)) = f (1) und 0 = sin(π) = sin(ln(eπ )) = f (eπ ) dass 1 = h(f (1)) = h(f (eπ )) = eπ . Das ist offensichtlich ein Widerspruch, weshalb die Annahme, dass ein solches h existiere falsch ist. 2