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P.b.b. GZ 02Z030917M
Verlagspostamt 4643
Pettenbach. Nr 4 /2006
Liebe Kollegin, lieber Kollege!
Falls dies hier ein 16-seitiger Kreidekreis ist, finden sich die angekündigten
Beiträge auf den folgenden Seiten. Falls dieser Kreidekreis aber nur aus einem Blatt besteht, dann bitte die volle Version aus www.kreidekreis.net
holen, oder - wenn du an einer AHS/BMHS/Akademie unterrichtest - sie im
Konferenzzimmer lesen (zumindest haben wir dort ein Exemplar hingesandt,
da die meisten anderen Artikel diese Schultypen betreffen). Wenn du künftig
den ganzen Kreidekreis auf Papier zugesandt haben willst, zahle bitte den
Abo-Beitrag von 7 Euro/Jahr auf PSK (BLZ 60000) 78 420 320, lautend auf
ÖLI-Kassier Fuchsbauer, ein (EinzahlerIn Name und Adresse bitte angeben).
In der Langform findest du auf Seite 3 Informationen zum Planungssicherheitserlass, in dem Regelungen für den Schulbeginn im
Sept. 2006 gegeben werden.
Dann folgt ein ausführlicher Bericht vom Bundessektionstag der AHSGewerkschaft und ein kurzer von jenem der BMHS (dieser wird auf insgesamt 18 Seiten in der Gewerkschaftszeitung „Weg in die Wirtschaft“
behandelt und war mehr oder weniger nur eine Skala-Verabschiedung).
w w w.
QIBB (Qualität im berufsbildenden Schulwesen) sollten vielleicht auch
die KollegInnen aus anderen Schultypen lesen, da Qualitätssicherung
„modern“ ist und bald überall Einzug hält.
Anfragen, Infos:
[email protected]
In dieser Nr. z.B.:
S. 2 Gewalt an
Schulen
S. 3 Planungssicherheitserlass
S. 4 AHS-BST
S. 8 BMHS-BST
S. 9 QIBB
S.10 Schulleitung
S.12 Zivilgesellsch.
S.13 Wiederholgspr.
S.14 ÖGB/GÖD neu
S.16 ÖLIs in BSLs
Seite 10 finden sich Gedanken zum Problem Schulleitungsbestellung.
Auf Seite 11 gibt es Hinweise auf Bücher („Warum wir ein anderes Europa brauchen“ und „Störungen in der Schulklasse“), auf das Austrian
Socialforum, 15.-17.6.06 in Graz, und hat sich die ÖLI-Vorsitzende wieder was „von der Seele geschrieben“
Seite 12 gibt es einen Bericht und Überlegungen zur Zivilgesellschaft
nach dem BundeslehrerInnentag zum Thema „Neoliberalismus als Bildungsrisiko?“
Seite 13 folgt ein LeserInnenbrief zum Thema Wiederholungsprüfungstermin und eine Antwort dazu.
Und auf Seite 14 drucken wir unsere Presseaussendung zur bevorstehenden/angekündigten Gewerkschaftsreform nach den BAWAGProblemen. Wir sehen allerdings Demokratiedefizite nicht nur im Gesamt-ÖGB, sondern auch in der GÖD (die sich gern als nicht betroffen
und nicht reformbedürftig darstellt, weil sie ja nicht rot, sondern schwarz
ist).
Man vertiefe sich dazu auch in die trockenen Zahlen auf der letzten Seite: Gremien werden nicht unbedingt nach Wahlergebnissen zusammengesetzt, solange eine absolute Mehrheit entscheiden kann.
Über Rückmeldungen freuen sich die KreidekreisredakteurInnen
Eva Schmudermayer und Josef Gary Fuchsbauer, ÖLI-UG
(stellvertretende Vorsitzende der ZAs AHS bzw. BMHS)
______________________________________________________________________________
Impr: EHV: Österreichische LehrerInnen Initiative - Unabhängige GewerkschafterInnen für mehr Demokratie (ÖLI-UG),
4643 Dürndorf 138. Red.: Josef Gary Fuchsbauer. Papierauflage: 2000 (16 Seiten) bzw. 52000. Kreidekreis ist das Informations- u. Diskussionsorgan der ÖLI-UG u. ihrer Landesorganisationen. Beiträge von LeserInnen zu schulrelevanten Themen willkommen! Abo-Bestellung: [email protected], € 7,-/Jahr auf PSK (60000) 78.420.320, lautend
auf ÖLI-Kassier Fuchsbauer, T=F 07586 8877
ÖLI ZVR-Zahl 125480687
Falls unzustellbar bitte zurück an:
4643 Dürndorf 138
An:
DVR: 0581518
.. Kreidekreis Nr. 4 / 2006 Mai.
Gewalt an Schulen:
Konzepte statt
Erziehungsheime
oder
die Kapitulation des Bildungssystems
Reinhard Breitner,
ÖLI-UG-Mandatar in
der LSL-APS-Sbg,
[email protected]
http://www.grulug.at
Ungleichheit schafft
Gewalt
Eine Studie der Pennsylvania State University (2002) ergibt folgende Resultate:
- Wenn ein Land die
Gewaltakte in der Schule verringern will, muss
die Qualität und die
Gleichbehandlung gefördert werden.
- Drastischen Bestrafungen, Null-Toleranz
und Metalldetektoren
helfen nichts.
- Für alle die gleichen
Möglichkeiten für das
Lernen zu schaffen, ist
wesentlich effektiver.
(Der Standard, 10.5.05)
Weitere Fakten und Zitate zum Thema siehe
www.kreidekreis.net
Spätestens seit dem Aufsehen erregenden medialen Hilfeschrei der Berliner Rütli-Schule ist Gewalt und Disziplinlosigkeit an Schulen auch hierzulande ein öffentliches Thema geworden.
Bedauerlicher Weise bedarf es zuerst
einer Sensationsmeldung, bevor sich
erst Medien und dann auch die politischen Entscheidungsträger dieses für
LehrerInnen so dringlichen Themas viel zu spät - annehmen.
Denn die LehrerInnen an den Schulen
sind schon seit Jahren nicht nur mit
dieser Entwicklung konfrontiert, sondern davon direkt - im doppelten Sinn
des Wortes - betroffen. Wir von
GRULUG (Salzburger APS-Gruppe der
UG) warnen seit Beginn unserer Personalvertretungs- und Gewerkschaftsarbeit vor dieser Entwicklung und der
damit verbundenen permanenten Überlastungssituation der LehrerInnen, die
an vielen Schulen schon bedrohliche
Ausmaße angenommen hat. Aktuellen
Studien zufolge sind bereits mehr als
ein Drittel aller LehrerInnen vom Burnout-Syndrom gefährdet.
Es würde hier zu weit führen über die
gesellschaftliche Dimension dieser
Tendenz zu lamentieren, die dieser
Entwicklung den Boden bereitet. Eine
Gesellschaft, die ihre Werte beinahe
ausschließlich in materiellem Wohlstand sucht und alle moralischen
Grenzen zum Wohle besserer Verkaufszahlen opfert, darf sich nicht
wundern, dass sich der Zorn der heranwachsenden Jugend gerade auch
einmal gegen das richtet, was ihnen
die Gesellschaft als heiliges Kalb vorsetzt; besonders dann, wenn es die
Politik auch noch zulässt und fördert,
dass immer größere Bevölkerungsgruppen vom Wohlstand ausgeschlossen bleiben. Welche Werte vermittelt
. ÖLI-UG . .
man Kindern und Jugendlichen, wenn
die Existenzen von ganzen Familien
zugunsten höherer Dividenden einiger
Konzerne mit einem Strich vernichtet
werden? Werte wachsen nun mal nicht
auf den Bäumen, sie müssen vorgelebt
werden. Doch zurück zum Thema.
Helle Aufregung, da gehört sofort reagiert!
Die Regierungsseite hat sofort das
richtige Rezept parat: mehr "Erziehungsmittel" für LehrerInnen. Danke,
super. Die Gewalt des Mobs von unten
wird mit Gegengewalt von oben beantwortet. Welch ein bildungspolitisches
Konzept, getragen von Weitsicht und
politischer Verantwortung für die Zukunft dieses Landes!
Die Forderung der konservativen Hardliner weist frappante Ähnlichkeit mit
den in den Schulpaketen verpackten
Reformen auf. Anstatt Reformen in ein
zukunftsweisendes Konzept zu betten,
wird mit - als Reformen bezeichneten Hüftschüssen versucht, die Löcher zu
stopfen, die die Regierung zuvor willkürlich und ohne Not in das Bildungssystem gerissen hat.
Selbstverständlich ohne zusätzliches
Personal, ohne zusätzliche Ressourcen, zum Nulltarif und vor allem: auf
Kosten der LehrerInnen.
Denn mehr Erziehungsmittel für LehrerInnen schiebt die Verantwortung für
die Behebung des Problems wieder
einmal in die persönliche Verantwortung der LehrerInnen und der Schulen.
Ein wesentliches Prinzip unseres Berufsbildes besteht ja darin, dass wir uns
für die Situation in den Klassen immer
persönlich in die Verantwortung nehmen lassen, dass wir uns immer ganz
persönlich schuldig fühlen, wenn in einer überfüllten Klasse mit teils erheblichen Prozentsätzen an verhaltensoriginellen SchülerInnen der Unterricht
nicht mehr bewältigbar ist.
Diese Strategie, dieses in den Köpfen
vieler LehrerInnen eingebrannte Bewusstsein, persönlich schuldig zu sein,
muss durchbrochen werden - denn die
Verantwortung dafür, in welche Klassensituationen wir hineingestellt werFortsetzung vorletzte Seite
…. Seite 2
.. Kreidekreis Nr. 4 / 2006 Mai.
PlanungssicherheitsErlass
oder
Wie sieht der Schulbeginn im
Schuljahr 2006/07 nun wirklich
aus?
Katharina Bachmann,
ÖLI-UG-Mandatarin im
ZA-BMHS, stv.Vors.
d.FA-Vorarlberg,
[email protected]
Nachdem das Schulpaket II von National- und Bundesrat bewilligt wurde und
erste Durchführungsbestimmungen mit
dem RS Nr. 6/2006 - dies betraf u.a.
die Sprachförderung, die Terminisierung der Wiederholungsprüfungen und
die Beurteilungskonferenz - schon erfolgt sind, wird das bm:bwk im Laufe
der nächsten Wochen noch eine zweite
Reihe solcher Durchführungsbestimmungen veröffentlichen, die vor allem
den Schulbeginn im Herbst und die
Vertretungsplanung („Supplierungen“)
betreffen. Im Folgenden die wichtigsten
Punkte, die enthalten sein sollen:
Letzte Unterrichtswoche des Schuljahres 2005/06
Der Stundenplan für die
ersten Septemberwochen (ab Mittwoch) ist
nach den Anfang Juli
bekannten Zahlen zu erstellen. Nach den Religionsabmeldungen,
Nachmittagsbetreuungsanmeldungen und
Wiederholungsprüfungsergebnissen ist
dann im Einvernehmen
mit der Personalvertretung der definitive Stundenplan zu erstellen.
Es besteht also keine
zeitliche Notwendigkeit
für die Verlegung der
Wiederholungsprüfungen in die Ferien.
Da die definitive Lehrfächerverteilung
nicht - wie bisher üblich - zu Beginn
des neuen Schuljahres, sondern am
Ende des vorhergehenden zu erstellen
ist, müssen am Mittwoch der letzten
Unterrichtswoche die (fiktive) Anzahl
der SchülerInnen pro Klasse und die
Anzahl der Klassen ermittelt werden.
Zu diesem Zeitpunkt sind natürlich vor
allem die Ergebnisse der Wiederholungsprüfungen noch offen. Hier soll
folgendermaßen vorgegangen werden:
Bei SchülerInnen mit einem Nicht genügend geht man von der Annahme
aus, dass 2/3 aufsteigen werden. Bei
jenen mit zwei Nicht genügend nimmt
man an, dass 1/3 aufsteigen wird. Wir
konnten aber nun erreichen, dass statt
dieser Drittelregelung in Absprache mit
dem LSI auch die Möglichkeit besteht,
auf Grund der Erfahrungen einer Schule mit anderen Zahlen zu rechnen.
Beginn des Schuljahres 2006/07
Die Berechnungen für die definitive
Lehrfächerverteilung, die am Ende des
Schuljahres 2005/06 gemacht werden,
…. Seite 3
. ÖLI-UG . .
bilden die Grundlage für den lehrplanmäßigen Unterricht, der ab Mittwoch
der ersten Schulwoche beginnt. Daher
macht es keinen Unterschied, ob die
Wiederholungsprüfungen am Donnerstag und Freitag der letzten Ferienwoche oder am Montag und
Dienstag der ersten Schulwoche
stattfinden.
Sollten durch die Ergebnisse der Wiederholungsprüfungen oder durch Religionsabmeldungen Gruppenteilungen
oder -zusammenlegungen notwendig
werden, dann erfolgen diese Veränderungen in den ersten Schulwochen.
Hier müssen auch die Rechte der PV
gewahrt werden, die ja vorsehen, dass
„beabsichtigte Maßnahmen des
Dienststellenleiters / der Dienststellenleiterin dem Dienststellenausschuss
spätestens zwei Wochen vor ihrer
Durchführung nachweislich zur Kenntnis zu bringen sind“.
Vertretungsplanung
Eine weitere Änderung, die in diesem
Planungssicherheits-Erlass enthalten
sein wird, betrifft die Vertretungsplanung, in anderen Worten die vorübergehende Änderung des Stundenplans
(„Supplierungen“). Der Randstundenerlass wird dadurch außer Kraft gesetzt.
Es ist vorgesehen, dass ein Entfall von
Unterrichtsstunden nur dann zweckmäßig ist, wenn weder ein Stundentausch oder eine -verlegung noch eine
Fachsupplierung möglich sind. Bei einer Supplierung durch eine/n LehrerIn
eines anderen Faches oder einer anderen Klasse ist zu berücksichtigen, ob
es sich um eine Randstunde handelt
bzw. in welcher Altersklasse sich die
betreffenden SchülerInnen befinden.
Im Gespräch mit dem bm:bwk wurde
jedenfalls geklärt, dass Stundentausch
zwar auf Wunsch von LehrerInnen (zB
zwecks Blockung) möglich ist, dass
aber etwa durch Krankheit, Schulveranstaltungen, notwendige Fortbildung
… entfallene Stunden natürlich nicht
durch Stundentausch zu anderer Zeit
gehalten werden müssen.
P.S.: Bei Redaktionsschluss lag die endgültige
Formulierung des Erlasses noch nicht vor, bitte
diesen dann evt. auf www.bmbwk.gv.at oder
www.kreidekreis.net einsehen. Danke.
.. Kreidekreis Nr. 4 / 2006 Mai.
Für die ÖLI-UG
berichten
Kleine Klassen
nicht irgendwann,
sondern ab 2007/08!
Bundessektionstag AHS, 20.-21.4.06
Pragmatisierungsstopp: aufheben
Dienstrecht neu: keine Kündigung aus
Nichtbedarfsgründen oder bei langdauernder Krankheit
Gehaltsstaffel neu: deutliche Anhebung der Anfangsbezüge
Reinhart Sellner, ÖLISchulreform: AHS ist Spitze, differenUG-Mandatar in ZAziertes Schulsystem muss bleiben
und BSL-AHS,
LehrerInnenausbildung und [email protected]
lung: Uni-Ausbildung für alle
und
LehrerInnen kein AHS-Problem
Christian Schwaiger
Gewerkschaftsdemokratie: hamma
ÖLI-UG-Mandatar in
eh scho
ZA- und FA-AHS,
[email protected] Wahlen: weiter mit 11 FCG, 4 FSG,
2 ÖLI-UG. Keine ÖLI-UG-Frau (will)
in Bundesgremien
ÖLI-UG: ein solidarisch-lebensfroher
Haufen, trotz alledem!
Eine Diskussion über
die Arbeit der letzten
Funktionsperiode, zum
Bericht der Vorsitzenden, oder zur Wahl der
Bundessektionsleitung
ist in diesem höchsten
Gremium der AHSSektion nicht vorgesehen: Geht es bei dieser
Veranstaltung mehr um
Inhalte oder um die
Macht, welche die
Mehrheitsfraktion mittels
Geschäftsordnung und
Inszenierung ausübt?
…. Seite 4
1. Neugebauer zu ÖGB-Neubeginn
und Wiederholungsprüfungen
Neugebauer berichtet in seinem Begrüßungswort von der durch die
BAWAG ausgelösten Krise des ÖGB,
und der Austrittswelle, die auch die (an
den Manipulationen der BAWAG nicht
beteiligte, weil von der SPÖ tatsächlich
unabhängige) GÖD betrifft, und fordert
die grundlegende Erneuerung des
ÖGB (Krise als Chance!) und die Unterstützung für den neuen Vorsitzenden
Hundstorfer. (vgl. Positionspapier der
UGöd „JOIN THE UNION, CHANGE
THE UNION, RS). Den Ministeriumsvertreter SC Stelzmüller fordert er unmissverständlich auf, die mit der BS 11
vereinbarte Lösung des Problems Wiederholungsprüfungen (Korridorlösung,
kein Druck in Richtung Vorverlegung,
RS) als Verordnung herauszubringen.
Stelzmüller sagt das zu - ein paar Tage
später gibt´s die dazu notwendige Verhandlungsrunde im Ministerium und eine Verordnung, die den Termindruck
von Direktionen und StundenplanmacherInnen spürbar lindert.
. ÖLI-UG . .
PISA-Haider-Bashing … - das und die
Investitionen ins e-learning, viel mehr
hat SC Stelzmüller bei seiner wenig
vorbereiteten Pflichtübung in Vertretung seiner ÖVP-Ministerin nicht zu
bieten. Damit trifft er recht gut die
Stimmungslage der FCG-Mehrheit, für
die Kritik an der Zukunftskommission
anscheinend immer noch eine gute
Möglichkeit ist, um von Stundenkürzungen, immer größeren Klassen und
anderen Rückschritten der letzten Jahre abzulenken. GÖD-Vorsitzender
Neugebauer kritisiert weniger Haiders
Auftritte mit OppositionspolitikerInnen
als die Verantwortliche/n im Ministerium, die Haider einen Vertrag gegeben
haben, mit dem er unabhängig von der
Auftraggeberin über die Daten aus der
PISA-Studie verfügen, diese auswerten
und publizieren kann, auch wenn´s der
Regierung nicht passt.
2. Bericht der Vorsitzenden und keine Diskussion
Unter Verweis auf die Geschäftsordnung der GÖD, die für einen Bundessektionstag „Bericht der Vorsitzenden“
und „Entlastung“ bindend auflistet, aber
keinen TOP „Diskussion zum Bericht“.
Die ist in der Geschäftsordnung der
GÖD zwar nicht untersagt, von der
FCG-Mehrheit-AHS aber nicht vorgesehen, wie uns die Vorsitzende auf Anfrage vor der Eröffnung der Tagesordnung am 21.4. mitteilte. Der Bericht
liegt inzwischen schriftlich vor (Gewerkschaftszeitung AHS), der vorbereitete ÖLI-UG-Diskussionsbeitrag zum
Bericht wurde nicht gehalten:
„Liest man/frau die Anträge des 14.
Sektionstages durch und vergleicht sie
mit den heute vorliegenden, sieht man,
wie vieles in den letzten fünf Jahren
nicht erreicht werden konnte. Im Gegenteil:
Einschneidende Veränderungen wurden von der Regierung durchgezogen:
> KV, Kustodiate, SchülerInnenberatung
aus der Lehrverpflichtung genommen,
> erste Supplierstunde je Woche unbezahlt, jede weitere mit geringem
Fixum abgegolten,
> Stundenkürzung u. Pensionsreform 03
> steigende KlassenschülerInnenzahlen
+ Arbeitsintensität
.. Kreidekreis Nr. 4 / 2006 Mai.
1989:
Volksbegehren zur
Senkung der Klassenschülerzahl auf 25:
219.127 Unterschriften;
die GÖD hat das Volksbegehren nicht unterstützt, die ÖLI hat mobilisiert.
> weitere Zunahme unabgegoltener
Mehrarbeit (Schulentwicklung,
Projekte, Evaluation …)
Wie alle Gewerkschaften sind auch wir
auf der Suche nach einer Erweiterung
der Handlungsmuster:
Sozialpartnerschaftliche Einbindung,
die gewohnte Kultur des Verhandelns
wurden vom Dienstgeber einseitig aufgekündigt, Folge:
> parteipolitisches Lobbying und Medienarbeit haben an Bedeutung gewonnen
> konfliktorientierte Aktionen, stärkere
Einbeziehung der Mitglieder wurden
gesetzt – Feueralarm, Streiktag in der
KV-Frage – 3 einzelne Streiktage gegen Pensionsreform + Stundenkürzungen (allerdings ohne dass sich andere
LehrerInnensektionen dem angeschlossen hätten), durchschlagende
Erfolge sind ausgeblieben, die dazu
vermutlich notwendige Verstärkung
und Ausweitung von Basisaktivitäten Beispiel die von GBA- und DAKollegInnen organisierte Boykottbewegung 2001 oder die regional unterschiedlichen Streikbereitschaft 2003 sind nicht versucht worden, noch nicht.
Wir haben einiges vor uns, egal wie die
Regierung nach den Nationalratswahlen zusammengesetzt sein wird. Da tut
es gut, wenn einem eine gerade noch
IIL-KollegIn im 6. Dienstjahr fröhlich
den IL-Vertrag mit einer vollen Lehrverpflichtung vor die Nase hält – wir
haben auch einige Erfolge wie die Verkürzung der IIL-Zeit von 7 auf 5 Jahre
gehabt. Glück auf!
3. Anträge
3.1 Bundessektionstag AHS einstimmig für Senkung der KlassenschülerInnenhöchstzahlen in der
nächsten Legislaturperiode
Alle Parteien sind dafür und der Bundessektionstag hat einmal mehr und
einstimmig die Senkung auf 25 und die
entsprechende Senkung der Teilungsziffern beschlossen - als Forderung ans
bmbwk und an den GÖD-Gewerkschaftstag im Dezember 2006. Wir
ÖLI-UG-Delegierten haben uns dabei
nicht über die Wiederholung bisher folgenloser Beschlüsse vergangener
Bundessektionstage, sondern über die
…. Seite 5
. ÖLI-UG . .
endlich mitbeschlossene Fristsetzung
für die Erfüllung dieser Forderung gefreut: Unser Antrag auf Ergänzung (für
den wir die zum Einbringen nötigen 20
Unterschriften dank der Unterstützung
durch FSG-KollegInnen zusammenbrachten) wurde einstimmig angenommen: „in der kommenden Legislaturperiode, beginnend mit dem
Schuljahr 2007/08“.
Da eine Reihe von Forderungen nach
zusätzlichen Ressourcen (WE für elearning, Sprachteilung in D, für lernwillige Oberstufen-Nachmittagsbetreuung)
mit dem Hinweis auf die Vorrangigkeit
der Senkung der KlassenschülerInnenzahlen als weniger dringlich eingestuft
wurden, könnte es sein, dass die BSL
Aktionen für kleinere Klassen und
Lerngruppen organisieren bzw. Aktionen einzelner oder vernetzter Schulen
unterstützen wird.
3.2 Stichwort „bewährtes differenziertes Schulwesen“: Unbeirrbares
Einschwören auf das Nebeneinander
von AHS-Unterstufe und Hauptschule
soll auch die nächsten 5 Jahre eine allen Argumenten offene Diskussion über
die Zukunft des österreichischen
Schulwesens und der AHS als „unserem“ Teil davon ersetzen. Viktor hat für
die ÖLI-UG festgehalten, dass diese
Offenheit notwendig sein wird, statt
eingeübten Schlag-Wörtern, und trat
für die Beteiligung an diesem Diskussions- und Reformprozess im Interesse
unserer AHS-KollegInnen und im Interesse kommender SchülerInnenGenerationen ein. Das hatte Murren im
Saal und das Wiederholen der FCGbzw. ÖVP-Position zur Schule der 10bis 14-Jährigen und die mehrheitliche
Annahme des Bewahrungsantrags zur
Folge. Die FSG verzichtete auf jegliche
Wortmeldung.
Auch die gemeinsame Ausbildung aller LehrerInnen an Unis und entsprechende Bezahlung aller LehrerInnen sollen weiter kein AHS-Thema
sein, auch wenn im Fall einer „Billigvariante“ der gemeinsamen Schule (wie
sie inzwischen auch Industriellenvereinigung und Teile der ÖVP außerhalb
der Bundessektion AHS für sinnvoll erachten) für UnterstufenlehrerInnen die
.. Kreidekreis Nr. 4 / 2006 Mai.
Antrag B 10:
„Wir fordern die Bereitstellung zusätzlicher
Ressourcen für die Kustodiate.“
- einstimmig zugewiesen an Gewerkschaftstag und Präsidium der
GÖD
Antrag B 11:
„Wir fordern die
Einrechnung der
Kustodiate in die Lehrverpflichtung und die
dafür erforderlichen zusätzlichen Werteinheiten.“ - gegen 10 Stimmen (u. a. der ÖLI-UG)
von der Mehrheit als
„überholt“ bewertet
…. Seite 6
Päd. Hochschulausbildung reicht, und
damit die I-L-Bezahlung weg wäre. Die
FCG-Mehrheit will diese Frage nicht
einmal der ARGE LehrerInnen zur Diskussion vorschlagen. Dass es keine
Einmischung in Angelegenheiten anderer LehrerInnensektionen ist, weil es
eben ein Antrag auf Befassung der
ARGE LehrerInnen ist, spielte da
ebenso wenig eine Rolle, wie der Umstand, dass der Pragmatisierungsgrad
der LandeslehrerInnen (APS/Hauptschule) bei über 80% liegt und bei
BundeslehrerInnen auf unter 50% abgesunken ist und mit jedem Jahr weiter
abgesenkt wird und dieser Antrag im
von der FCG so oft beschworenen
Standesinteresse der AHS-KollegInnen
liegt. Upgrading der APS-KollegInnen
hätte zweifellos die Solidarität des
Bundessektionstages verdient, aber die
FCG hat das nicht einmal vor dem Hintergrund der real bestehenden Gefahr
des Downgrading von dzt. AHSUnterstufenlehrerInnen zugelassen.
3.3 Pragmatisierungsstopp aufheben,
keine Kündigung aus Nichtbedarfsgründen oder bei langdauernder Krankheit im neu zu erstellenden BundesmitarbeiterInenngesetz, für Anhebung der
Anfangsbezüge in neuer Gehaltsstaffel
- als weiter aktuelle Forderungen
3.4 Außerunterrichtliche Tätigkeiten:
Mehr Cash oder Einrechnung in die
Lehrverpflichtung und zusätzliche
Dienstposten – FCG schafft es mit Abstimmungstricks, die konkrete Forderung nach Einrechnung für KV, Kustodiat, Bildungsberatung, Schulentwicklung und Koordinationsarbeit für
„überholt“ erklären zu lassen.
Warum der Sektionstag nicht allgemein
„mehr Ressourcen“ und dazu die beschäftigungswirksame und von Mehrarbeitszeit entlastende Einrechnung
fordern durfte, wie das die Antragsgruppe (der alle Fraktionen angehört
haben) einstimmig vorgeschlagen hat,
ist ein Geheimnis der FCG-Mehrheit.
Sonst eher nicht wortmeldungsfreudig
gab´s hier drei flinke Wortmeldungen
zum Kalkül und schon war aus der
dringenden Forderung ans Ministerium
und an den Gewerkschaftstag eine
Aufforderung an die BSL geworden, die
betreffenden Einrechnungsanträge zu
überarbeiten.
. ÖLI-UG . .
3.5 Kostenlose Einrechnung von
Studienzeiten: Als einem Antrag des
BORG 3 auf begünstigten Nachkauf
die Ablehnung drohte, weil PVG die
Abkürzung fürs Personalvertretungsgesetz und für Pensionsversicherungsgesetz ist, haben wir vorgeschlagen,
stattdessen einen Initiativantrag auf
beitragsfreie Vordienstzeiten abzustimmen. Das fand die Zustimmung
des Vorsitzes und Richard Huber wurde beauftragt, diesen Antrag zu formulieren und die Unterschriften einzusammeln. Als er Antrag und Unterschriften von ÖLI-UG, FSG und FCGlerInnen einbrachte, stellte sich heraus,
dass ihn die FCG fraktionell überholt
hatte, also wurde eine FCG-Initiative
einstimmig angenommen, inzwischen
vermutlich auf der ÖPU-Homepage
nachzulesen. Ein Hinweis mehr auf das
von der machtbewussten Mehrheit
inszenierte Klima der harmonischen
Nicht-Zusammenarbeit.
3.6 Gewerkschaftsdemokratie erst
im ÖGB, dann in der GÖD: Die Wahl
der Wiener Delegierten zum Bundessektionstag, Wahl der Bundessektionsleitung durch die Mitglieder – diese Anträge an den Gewerkschaftstag der
GÖD wurden mit Mehrheit abgelehnt,
jeder Hinweis auf die Tatsache, dass in
Wien zwar GBAs gewählt werden, den
KollegInnen aber die landesweite Wahl
unter den drei BSL-Fraktionen von der
Mehrheit verweigert wird, werden vom
Vorsitz als persönliche Beleidigung
wahrgenommen, aber nicht als Problem. In der einstimmigen Forderung
nach mehr Demokratie im ÖGB ist die
nach mehr Demokratie in der GÖD und
ihrer BS 11 vermutlich aufgehoben.
Erst die, dann wir, wie gehabt.
4. Wahlen
Mit der neuerlichen Umlegung der
Wiener GBA-Wahlen (nicht an allen
Schulen, keine Wahlmöglichkeit zwischen FCG, FSG und ÖLI-UG, d.h.
keine den Landeswahlen der übrigen
Bundesländer vergleichbare Gewerkschaftswahl) hat die FCG – im Gegensatz zu den PV-Wahlen – ihre Mehrheitsposition abgesichert. Weder FSG
noch ÖLI-UG wurde ein Zuwachs zu-
.. Kreidekreis Nr. 4 / 2006 Mai.
gestanden. In der BSL hält die FCG
weiterhin 11 Mandate, die FSG 4 und
die ÖLI-UG 2. Uns wurde in letzter Minute die Verminderung der wie bisher 5
Mandate in der Erweiterten Bundessektionsleitung erspart. Bei der Bestätigung der Wahlvorschläge gab es
kaum und da nur geringfügige Streichungen, nur Sellner/ÖLI-UG brachte
es auf 18, Quin/FCG immerhin auf 8,
bei 96 anwesenden Wahlberechtigten.
Das ist GÖDDemokratie:
26 % der Stimmen für
ÖLI-UG bei ZA-Wahl
2004,
20 % bei Gewerkschaftswahlen in 8
Bundesländern und
12 % der BSL-Mandate.
ÖLI-UG in der BSL: Reinhart Sellner,
(W), Erwin Dorn (OÖ), in der EBSL:
Gerhard Pusnik (V), Richard Huber,
Wolfgang Würdinger (beide vom steir.
Landessektionstag gewählt). Delegierter zum GÖD-Gewerkschaftstag: Sellner (diese Delegierung ergibt sich aus
der GÖD-Geschäftsordnung, wonach
Mitglieder des GÖD-Zentralvorstandes
Gewerkschaftstagsdelegierte sind).
5. ÖLI-UG als solidarischlebensfroher Haufen, trotz alledem!
Der erste der zwei BundessektionsTage war den Eröffnungsrednern Koll.
Neugebauer/GÖD und SC Stelzmüller/BMBWK und anschließenden fraktionellen Beratungen vorbehalten, open
end, denn ein gemeinsames, überfraktionelles Abendessen war nicht vorgesehen. Wir ÖLI-UG haben uns eher
kurz über die aktuelle Lage aktiver
GewerkschafterInnen im krisengeschüttelten ÖGB, in der GÖD und in
der besonders fest und FCG-gefügten
Bundessektion AHS ausgetauscht, sind
dann die vorliegenden Anträge durchgegangen und haben unsere inhaltlichen Schwerpunkte und die Wortmeldungen dazu festgelegt. Wir haben von
3 bis 7 durchgearbeitet, dann sind wir
in einem Schanigarten gesessen und
haben Erwins Rat angenommen: Innehalten, anstoßen, einen Schluck nehmen und dann erst (weiter)reden. Nach
unseren Erfahrungen im Plenum hat er
diesen Rat erweitert: Erst lachen, dann
reden. Wir haben aufs Lachen nicht
vergessen. Es war eine anregende,
intensive und freundschaftliche Auseinandersetzung – die gelebte Realutopie einer gewerkschaftlichen Beratung, im Plenum gab´s eine Realität,
die wir mit unseren Wortmeldungen
…. Seite 7
. ÖLI-UG . .
nicht solidarischer gemacht, aber doch
belebt haben.
Unser – so seh ich´s jedenfalls – größtes Problem sind nicht die Mehrheitsverhältnisse, sondern die männliche
Dominanz, wenn´s um ÖLI-UGFunktionsträgerInnen auf Bundesebene geht: Wir hatten eine (1) Delegierte
zum BST, und haben in BSL und EBSL
dzt. keine Mandatarin.
Dank an die KollegInnen, FreundInnen,
Mit-Delegierten: Angelika Kupfer (W)
Erwin Dorn (OÖ), Rudi Bürscher (OÖ),
Viktor Nedjelik (NÖ), Richard Huber
(St), Wolfgang Würdinger (St).
Glück auf, trotz alledem!
Reinhart Sellner (W),
Christian Schwaiger (T)
Post scriptum: „Die Gewerkschaft muss
entschieden gegen Tendenzen zur Privatisierung der öffentlichen Schulen
auftreten.“ AntragstellerInnen: St, T, V;
Kalkülvorschlag: 1a, an den Gewerkschaftstag - einstimmig angenommen.
Dialektische Gewerkschaftsdemokratie
Gewerkschaftliche Demokratiedialektik
Der ÖGB soll endlich die Mitglieder direkt wählen lassen - nicht aber die GÖD!
Es wurde folgender Antrag (G 02)
am BST 20./21. 4. einstimmig angenommen:
"Die GÖD hat auf den ÖGB einzuwirken, die Zusammensetzung aller wesentlichen Gewerkschaftsgremien auf Grund direkter geheimer und gleicher Wahlen vorzunehmen. Dazu sind die jeweiligen Wahlordnungen entsprechend
zu adaptieren."
G 04 wurde aber abgelehnt
(gegen 9 ÖLI-Pro-Stimmen):
"Der Bundessektionstag fordert
Präsidium und Gewerkschaftstag
der GÖD auf, die Direktwahl der
Bundessektionsleitung durch die
Gewerkschaftsmitglieder zu ermöglichen und eine entsprechende
Änderung der GWO der GÖD zu beschließen, um die bestehende
Einschränkung von gewerkschaftlichen Mitentscheidungsrechten
der Wiener KollegInnen in Bezug
auf die Zusammensetzung der Bundessektionsleitung zu beenden."
.. Kreidekreis Nr. 4 / 2006 Mai.
Neulich am BMHSGewerkschaftstag
Erfolgreich durch Verhaberung oder
doch bloß erfolgreich verhabert?
Wenn Sie an einem Bundessektionstag
teilnehmen, erwarten Sie sich, wenn
Sie mit dem Usus vertraut sind, den
Rechenschaftsbericht über die vergangene Periode der alten Gewerkschaftsspitze, die Diskussion des Berichts und
die Wahl der neuen VertreterInnen auf
Bundesebene.
Ralf Wimmer, Vors.d.LSL Wenn Sie wissen, dass der langjährige
u.stv.Vors.d.FA OÖ,
Vorsitzende nicht mehr kandidiert, [email protected] nen Sie nolens volens damit, dass im
Rahmenprogramm dieser Veranstaltung
eine Ehrung für ihn abgehalten wird.
Sie werden aber etwas ganz anderes
erleben: Das halbe Ministerium wird
aufmarschieren und seinen Kotau machen vor dem scheidenden Gewerkschaftsvorsitzenden und auch nicht
müde werden zu betonen, wie immer
bei diesen Anlässen, dass man ja selber auch Gewerkschaftsmitglied sei
und wie sehr man die Gewerkschaftsidee schätze und würdige, ja dass man
geradezu dieselbe „Heimat“ habe, um
Musikalisch in
nicht zu sagen aus demselben Stall
die neuen Zeiten komme. Ein Schelm, wer hierbei Böses
Eine musik-satirische denkt! Eine Video-Botschaft der MinisRückschau auf den
terin wird abgespielt werden, in welcher
Bundessektionstag 14 sie sich artig bedanken wird für die
jahrzehntelange gute Zusammenarbeit
von Peter Steiner
- zum Wohle der österreichischen
„Obladi, oblada“!
Schule, wie sie betonen wird. Sie wird
Mit Pop-Hits aus den
ihn freundlicherweise einladen, ihr
60- und 70-ern startete
auch in seiner - nicht etwa in ihrer der Bundessektionstag
Pension weiterhin als bewährter Bera14 der BMHS-LehrerInter zur Verfügung zu stehen. Und das
en. Den Musikkritiker
alles auf Duz-Basis, denn das gehört
mutet es seltsam an,
sowieso zu den amikalen Umgangsdass sich die Gewerkformen, die man unter Parteifreunden
schaftsbewegung mit
so pflegt.
„Yesterday“ und dem
Der Generalsekretär - zuletzt eine von
„Pink Panther Theme“
der mittlerweile verblichenen KPdSU
motiviert.
her bekannte Funktion - wird den WeitGibt es keine christlichblick seines ehemaligen gewerkschaftsozialen Gewerkschaftslieder wie
lichen Weggefährten ebenso rühmen
„Ein feste Burg ist unsre
wie die guten alten Zeiten, als man
GÖD“ oder
noch gemeinsam für die Interessen der
„Bis hierher hat uns
Lehrerschaft eintrat.
GÖD gebracht“?
Auch der zuständige Landesschulratspräsident wird langatmige Lobeshym…. Seite 8
. ÖLI-UG . .
nen zum Besten geben, die nur noch
durch die eingeforderten und auch brav
abgelieferten Geschenke der Landesleitungsvertreter getoppt werden, neben Schnäpsen, Schinken und anderen Kulinaria immerhin auch eine „Prügeltorte“. Ha, ha!
Die anschließenden originellen Gesänge in launiger Atmosphäre auf den
Vorsitzenden ersparte ich mir und somit auch Ihnen.
Das alles wird sich Ende März abspielen - weder zeitlich noch räumlich weit
entfernt vom Desaster von BAWAG
und ÖGB.
Freilich ist den Herrschaften dort das
alles nur Anlass zu umso selbstgefälligerer Selbstzufriedenheit, die die zur
Gratulation herbeigeeilten GÖDVertreter trotz demonstrativ zur Schau
getragener Betroffenheit verbreiten:
Ach und weh beim ÖGB, everything allright in GÖDs own country!
Sie werden eine Rede halten, in der
Sie auf ironisch-sarkastische Weise abrechnen werden mit fehlender innergewerkschaftlicher Demokratie, Abgehobenheit der Funktionäre und Erfolglosigkeit der Politik. Die nachfolgende
Entrüstung wird Ihnen zeigen, dass die
Wahrnehmungswelten dieser Herrschaften von der Ihren Welten trennen
und noch immer nicht erkannt wurde,
dass der eigentliche Skandal die Verlottertheit dieser Gewerkschaft ist.
Was aber, so werden Sie vielleicht fragen, insbesondere wenn Sie noch an
das Gute im Dienstgeber glauben, ist
denn schlecht daran, wenn sich Gewerkschaftsvertreter und Regierungsvertreter so gut vertragen - oder, wie es
modern heißt: ein „nachhaltig konstruktives“ Gesprächsklima miteinander haben? Ist das nicht unser aller Vorteil?
Diese Frage überlasse ich Ihnen zur
Beantwortung. Ich wüsste da schon ein
paar Kriterien, die Ihnen bei der Beantwortung hilfreich sein könnten, die
behalte ich aber für mich, denn entweder Sie kennen sie sowieso und können sie auch ohne Rationalisierung
würdigen oder Sie haben sich für eine
andere Haltung entschieden, dann
nützt Ihnen auch diese kleine Schlüssellochguckerei auf gewerkschaftliche
Sittenbilder unserer Tage nichts.
.. Kreidekreis Nr. 4 / 2006 Mai.
BMHS: Nur freiwillig
und eigenbestimmt
zu mehr Qualität
Peter Steiner, ÖLI-UGMandatar in ZA- und
EBSL-BMHS,
[email protected]
Qualitätssicherung hat vor allem einen
Sinn, Unterstützung für die eigene Arbeit. Damit QIBB nicht zum Kontrollinstrument verkommt, muss die Freiwilligkeit und Eigenbestimmung bei der
Qualitätssicherung gewährleistet werden. Gefragt ist die Initiative der Personalvertretung und Betroffenen. Gefordert ist die Schulleitung und Schulaufsicht, sich mit Personalüberwachungsgelüsten zurückzuhalten.
Genau das bestätigen auch der zuständige BMBWK-Sektionschef Siegl
und die MinR Javurek, SchönauerJaneschitz und Timischl in einem Gespräch mit dem ZA und der BSL 14 am
20. April 2006: Für sie stellt sich QIBB
als Hilfsmittel für die Schulen und LehrerInnen dar, die eigene Arbeit zu reflektieren und so die hohe Qualität der
österreichischen BMHS aufzuzeigen
und zu sichern. Bei Benützung des
elektronischen Systems über
www.qibb.at erhält das BMBWK nur die
Durchschnittssummen der Schultypen
bzw. des Landes und keineswegs die
Rohdaten aus den einzelnen Schulen
oder gar Klassen. Diese Summendaten
werden gebraucht, um die BMHS national und international zu präsentieren.
Die Teilnahme ist freiwillig, die Fragebögen müssen nicht elektronisch beantwortet werden, die Fragen können
von den Betroffenen abgeändert werden.
… wir brauchen
LehrerInnen, die
überzeugt sind,
von dem,
was sie machen.
…. Seite 9
Warum das wichtig ist? QIBB soll eigentlich eine Grundlage darstellen, sich
selbst über die eigene Arbeit klar zu
werden und daraus einen individuellen
und selbstständigen Ansatz zu finden.
Daher ist es eigentlich nicht vorrangig,
dass andere als das betroffene Kollegium oder die LehrerInnen die Antworten der SchülerInnen zur Leistungsbeurteilung oder zum Unterricht in die
Hände bekommen. Nur die LehrerInnen, die evaluiert werden wollen, sollen
die Daten erhalten, um auf dieser Basis
. ÖLI-UG . .
ihre Arbeit bestätigt zu bekommen, zu
verbessern oder etwas Neues auszuprobieren.
Wenn nun eine Schule trotz der elektronischen Datensicherheit Bedenken
hat, könnte sie so vorgehen: Beim Evaluationsbereich „Leistungsbeurteilung“
in einer KlassenlehrerInnen-Konferenz
über die Teilnahme abstimmen; bei positivem Ausgang die Fragebögen von
www.qibb.at herunterladen und ausdrucken; selbst die Evaluierung durchführen und in einer weiteren KlassenlehrerInnen-Konferenz über die Ergebnisse sprechen und dann individuelle
Ziele formulieren. Es kann dann immer
noch ein Bericht an die Schulleitung
(und von dieser an LSR/BM) über die
Durchführung der Evaluation gegeben
werden.
Die Bedenken gegen die elektronische
Bearbeitung über qibb.at liegen bei so
manchen KollegInnen darin, dass in
Zukunft die Daten doch zu einem
Schulranking und damit zu einem Instrument der Kontrolle und des unterrichtstötenden Wettbewerbs verwendet
werden. Dies ist allerdings lt. MinR Timischl zur Zeit technisch gar nicht
möglich.
Auch für die Evaluationsmöglichkeiten
zur individuellen LehrerInnen-Tätigkeit
gilt: Achtung! Eine Teilnahme ist absolut nicht verpflichtend. Und wer sich ein
Feedback von einer Klasse elektronisch mit einem Fragebogen aus
qibb.at geben lässt, kann nach Betrachtung der Auswertung die Daten
wieder löschen. Vorher sollte sie/er
sich allerdings auch überlegen, wie mit
einem negativen Feedback umgegangen werden kann.
QIBB kann eine Nachdenkhilfe über
den eigenen Unterricht werden, darf
aber nicht in ein scharfes Instrument
zur Kontrolle der LehrerInnen, SchülerInnen und der Schule ausarten.
Um es abschließend mit SC Siegl zu
sagen:
Wir wollen keine MitarbeiterInnen, die
etwas tun, weil sie kontrolliert werden;
wir brauchen LehrerInnen, die überzeugt sind, von dem, was sie machen.
.. Kreidekreis Nr. 4 / 2006 Mai.
Einfach zum
Nachdenken
Informierte/r LehrerIn –
Problem für Schulleitung?
Professionalität, Führungsqualität, soziale Kompetenz, Transparenz, Glaubwürdigkeit, Überzeugungskraft, persönliche Ausstrahlung, Teamfähigkeit, ein
Zugehen aufeinander, die Gleichbehandlung aller KollegInnen abseits von
persönlichen Befindlichkeiten und Eitelkeiten u.v.m. gehören nicht erst seit
Ingrid Kalchmair,
den jüngsten wissenschaftlichen Erstv.Vors.d.FA-AHS OÖ,
[email protected] kenntnissen zum Thema „Führung“ zur
Beschreibung einer Führungsperson.
Univ. Prof. Dr.Wilfried Schley (Uni
Zürich) und Univ. Prof. Dr. Michael
Schratz (Uni Innsbruck) kommentieren
in zahlreichen Publikationen „Leadership“ als Haltung und sehen in der Debatte um die Schulentwicklung kleinste
Prozesse des Lehrens und Lernens.
Der Leitung einer Schule messen sie
besonderes Augenmerk bei und hinterfragen die Professionalität der Führungsarbeit.
Führungsqualität beinhaltet neben vielen Aspekten eben auch „den Menschen in den Mittelpunkt“ zu stellen, eigene Fehler einzugestehen, Offenheit
und Kooperationsbereitschaft allen KollegInnen entgegenzubringen, menschliche Größe in der Auseinandersetzung
Führungsqualität
mit KritikerInnen zu zeigen. Denn Kritik,
beinhaltet neben vielen
und sei sie noch so sachlich fundiert,
Aspekten eben auch
wird von manchen LeiterInnen allzu oft
„den Menschen in den
als generelle Ablehnung verstanden
Mittelpunkt“ zu stellen,
anstatt als Impuls für ein Feedback
eigene Fehler einzuverwendet zu werden.
gestehen, Offenheit und
Allgemein angenommen wird, dass
Kooperationsbereitsich BewerberInnen für eine Schulleischaft allen KollegInnen
tung ganz persönlich mit den Qualientgegenzubringen,
tätsanforderungen in einem umfassenmenschliche Größe in
den Ausmaß auseinandersetzen. Ein
der Auseinandersetselbstkritisches Überdenken der eigezung mit KritikerInnen
nen Kompetenzfähigkeit, der Stimzu zeigen.
mungslage im eigenen LehrerInnenkollegium bei einer Bewerbung an der eigenen Schule, die Fähigkeit, Niederlagen einzugestehen und daraus die
Kraft zu schöpfen, die subjektive Gedankenwelt neu zu ordnen, würden
Chancen einer konstruktiven Zusammenarbeit mit dem LehrerInnenkollegium eröffnen. Eine Bewerbung soll und
darf nicht nur auf ein Ordnen der Bewerbungsunterlagen reduziert sein.
…. Seite 10
. ÖLI-UG . .
BeraterInnen sollen und dürfen nicht
von persönlichen und/oder politischen
Motiven gelenkt werden. Sie werden
von den BewerberInnen als Vertrauenspersonen geschätzt und sollten
dieser Rolle uneigennützig und sachlich gerecht werden.
Die Aussage im Zuge eines Bewerbungsverfahrens: „Ich will eine Direktorin für alle sein“ ist pragmatisch gesehen richtig, sollte jedoch nicht zu
schwärmerischen Interpretationen verleiten, da die Schulleitung ohnedies für
den Organisationsrahmen aller SchulpartnerInnen zuständig ist. „Gleichermaßen“ wäre ein Impuls gebender und
zukunftsweisender Zu- bzw. Ansatz
gewesen, eben auch ZweiflerInnen eine Orientierungshilfe im Abstimmungsverfahren zu vermitteln. So hingegen
dürfte nur einer kleinen Gruppe von
LobbyistInnen Freude ob dieser Aussage entlockt worden sein.
Gleichbehandlung ist ein Grundrecht und sollte auch für LehrerInnen
Gültigkeit haben. Wenn aber die Unsicherheit oder der Argwohn einer prov.
Schulleiterin vor einer oder mehreren
rechtlich firmen KollegInnen die Gefahr
mit sich bringt, dass sich das objektive
Blickfeld einschränkt, ist die - subjektiv
empfundene - Benachteilung so mancher rechtskundigen KollegInnen als
Folge nicht nur vorprogrammiert, sondern leider auch Realität. Klingt es
nicht absurd, wenn Kenntnisse der
Rechtsmaterie zum Nachteil gereichen
sollen? Selbst eine umsichtige und engagierte Personalvertretung sieht sich
ebenda auf verlorenem Terrain.
Diese Fragen dürfen in diesem Zusammenhang gestellt werden: Ist ein
Mangel an Diplomatie oder gar das berauschende Gefühl ob einer übertragenen Macht an eine mit der Leitung der
Schule vorerst betraute Person die
Quelle für Fehlentscheidungen? Wie
entwickeln sich Führungsqualität und
Führungsstil, wenn die Betrauung
durch den LSR in eine Ernennung
durch die Frau Bundesministerin übergeht? Diese und ähnliche Fragen können zu gegebenem Zeitpunkt nicht beantwortet werden und die Zukunft lässt
sich bekanntlich nicht vorhersagen.
Schön für jene Schulen und deren Kollegien, an denen ein partnerschaftliches und konstruktives Miteinander
praktiziert wird.
Grieskirchen, Schuljahr 2005/06
.. Kreidekreis Nr. 4 / 2006 Mai.
…einfach von der Seele geschrieben
Wenn „Bericht aus dem ZA“ drauf
steht, ist er noch lange nicht drin.
So erlebt auf der erweiterten FASitzung in der Steiermark mit den Personalvertretungsobleuten der AHS.
Eva Schmudermayer,
Vorsitzende der ÖLI u.
stv.Vors.d.ZA-AHS,
[email protected]
Das nächste
öst.Sozialforum (ASF)
findet in Graz von
Do.15. - Sa 17.Juni statt
– weitere Informationen
siehe
www.socialforum.at
Am Freitag findet ein
Workshop Gewerkschaft statt.
Dabei können/sollen
engagierte Gewerkschafterinnen möglichst
vieler Fachgewerkschaften ihre Vorstellungen vom Neubeginn
des ÖGB + seiner
Fachgewerkschaften
austauschen und weiterentwickeln. Vielleicht
gelingt es uns, inhaltliche Vorarbeit für den
inzwischen von Sept.07
auf Jänner 07 vorverlegten ordentlichen
ÖGB-Kongress zu leisten.
Eingeladen waren Vertreter des ZAAHS von allen drei Fraktionen. Gekommen sind Kollege Riegler und ich.
Zwischen uns beiden gab es, trotz
mehrmaliger diesbezüglicher Anfrage
meinerseits, keinerlei Abstimmung über
die Beiträge zum Bericht aus dem ZA
und mit Erstaunen stellte ich fest, dass
Koll. Riegler schon seit dem Vortag
anwesend war. Es ist offenbar wirklich
schwer, den ZA als Kollegialorgan zu
führen.
Nachdem ich meinen Bericht über die
ZA-Arbeit gegeben hatte, bekamen wir
eine flammende Wahlrede für die ÖVP
von Koll. Riegler zu hören. Begonnen
hat er damit, wie schwer ihn die Krise
des ÖGB trifft und wie gut es ist, dass
die Gewerkschaftssektionen der Lehrer
so demokratisch wählen (was er nicht
sagte: allerdings nur 8 Landessektionsleitungen und nicht die Bundessektionsleitung). Eine Demokratisierung des
ÖGB tue dringend Not! Er verschwieg
dabei aber wohlweislich, dass die
FCG-dominierte GÖD die unabhängigen Gewerkschafter noch immer nicht
anerkennt, obwohl die UG im ÖGB
schon längst als Fraktion anerkannt
sind. Riegler setzte seinen ZA-Bericht
mit einer Abkanzelung des Dr.Dr. Haider und der Arbeit der Zukunftskommission fort. Dabei betonte er, wie gut
es doch sei, dass Frau Minister Gehrer
nur einen ganz kleinen Teil der Reformen umgesetzt hat, er ihr alles übrige
ausreden konnte und gipfelte darin,
dass ihm die arme Frau Bundesministerin schon leid tue, da sie von der Opposition so angegriffen würde, weil sie
viel zu wenig Reformen durchgesetzt
hätte. Mit keinem Wort erwähnte er die
unglückselige Bildungspolitik von Frau
Minister Gehrer. Lichtblick dieser Veranstaltung waren einige Wortmeldungen steirischer LehrerInnen.
Naja wieder was dazugelernt.
…. Seite 11
. ÖLI-UG . .
Buchtipps
In welcher Verfassung ist EUropa?
Attac (Hg.)
Das kritische EU-Buch.
Warum wir ein anderes Europa
brauchen.
Attac hat prominente Autorinnen und
Autoren aus mehreren Ländern eingeladen, die großen Probleme und Krisenfelder der EU zu analysieren.
Immer mehr Menschen erleben, wie
die Vision vom Vereinten Europa in der
Realität zu einer unsozialen Freihandelszone verkommt. Nicht die europäischen Grundwerte Demokratie, soziale
Sicherheit und Menschenrechte sind
der zentrale Leitwert, sondern die
„Wettbewerbsfähigkeit“. Soziale Sicherheit, Umweltschutz oder Demokratie erscheinen als Hindernisse derselben. Wir erleben das Paradox, dass wir
Wohlstand und Sicherheit zugunsten
der Wettbewerbsfähigkeit aufgeben,
damit diese uns mehr Wohlstand und
Sicherheit bringe.
Aber lesen Sie selber nach in diesem
Buch, das die Ursachen der aktuellen
EU Krise beleuchtet, Basisinformation
über das unbekannte Wesen „EU“ gibt
und vielfältige Alternativen aufzeigt.
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Ein lesenswertes Buch - damit nicht
immer alle das Rad neu erfinden!
Hans-Peter Nolting,
Störungen in der Schulklasse.
Ein Leitfaden zur Vorbeugung
und Konfliktlösung.
Beltz TB 108.
(Kurzbesprechung Margret Fessler:)
Ein dünnes Büchlein, das zum ersten
Mal einerseits Forschungsergebnisse
über die Klasse als Gruppe zusammenträgt; andererseits endlich einmal
den Fokus vom Symptomträger hin zur
Gruppe verschiebt.
.. Kreidekreis Nr. 4 / 2006 Mai.
. ÖLI-UG . .
Wir, ÖLI-UG (www.kreidekreis.net) u.
es will systemkonforme MenUBG (www.bildungsgewerkschaft.at),
schen formen.
verstehen uns als direkte und
2. Das ökonomische System
unmittelbare Vertretungen der Inverlangt Qualifikation, also
teressen aller Lehrerinnen und
Menschen, die sich in das WirtLehrer.
Am
letzten
LehrerInnenschaftssystem eingliedern lasBericht und Überlegungen nach
tag
der
Pflichtschulen
im
Nov.05
sen.
dem BundeslehrerInnentag
(Christian Felber, www.attac.at )
3. Weniger gut organisierte - und
Dem Anspruch, vor allem als
und der AHS/BMHS im März 06
durchaus widersprüchliche staatstragende Institution emanwar der Saal im Volkshaus LinzSysteme (wie: Eltern, Erzieher)
zipiert und gleichwertig anerkannt Dornach jeweils übervoll. Die
wollen Teile der Erziehungsaufzu werden, stellten die Führungs- Themen setzten an den wesentligabe an das Schulsystem deleeliten des ÖGB seit Jahrzehnten
chen Anliegen und Orientiegieren, weil häusliche Erziedie Interessen der Gewerkrungsbedürfnissen von Gewerkhungsarrangements immer
schaftsmitglieder hintan. Innerschaften an: Wie leben Menschen
komplexer werdenden Gesellhalb der GÖD haben besonders
in einer globalisierten Welt? Neoschaften gegenüberstehen. ErLehrerInnen seit dem Ende der
liberalismus als Bildungsrisiko?
ziehende haben jedenfalls keine
1970er Jahre erfahren, dass die
Die Voraussetzung für Orientiegemeinsame Anforderungslogik
Vertretung ihrer Interessen zurung und erfolgreiches Handeln
an das Schulsystem.
gunsten anderer Kalküle und Ein- ist Information:
4. Die Heranwachsenden, die
flussvereinbarungen geopfert
betreut werden sollen, stellen
wurden. Anstatt das Feld der BilWenn man gut Bescheid
ebenfalls Anforderungen an das
dung konsensual zu stärken und
weiß, kann man sich besSchulsystem. Da sie nur bedingt
zu fördern, trafen z. B. die Sparser in vorherrschenden
ihre Interessen artikulieren könpakete uns Lehrerinnen und Lehne, steht die ErziehungswissenDenkstrukturen bewegen.
rer vierfach: als Steuerzahlerinschaft zur Seite.
nen, Beamte, Lehrerinnen und
In den unentwegten Versuchen,
Imageverlierer. Nie hat die GÖD
Ordnungen herzustellen, verweist Die Forderungen und Ansprüche,
die an das Schulsystem gestellt
entschlossen und offen ihr GeFoucault mit dem Begriff „Diszipwicht eingesetzt, um die Intereslinargesellschaft“ auf die Erschei- werden, sind vielfach systeminkompatibel und sind Ursachen,
sen von Schule, Bildung, Lehrenungsformen Gefängnis, Kaserwarum Erziehungsberufe so
rinnen und Lehrern ohne Vorbene, Schule, Krankenhaus, die
halt zu vertreten. Aus den Erfahbaulich und organisatorisch ähnli- schwierig sind. Unentwegt erfüllen Erziehende Ansprüche nicht,
rungen dieser sozialen und beche Strukturen erkennen lassen.
die von gesellschaftlichen Subrufspolitischen Zurückweisungen
In der „Kontrollgesellschaft“ (Desystemen gestellt werden, da sie
der „eigenen Interessensvertreleuze) bewegen sich die Mentung“ in Momenten wichtiger öfschen frei und ohne Vorschriften, anderen Systematiken widersprechen. Es ist nicht möglich, alle
fentlicher Auseinandersetzungen
aber sie werden präzise kontrolAnsprüche gleichzeitig zu erfülsind Unabhängige Gewerkliert und die Ergebnisse ihrer Arlen.
schaftsbewegungen entstanden.
beit werden sanktioniert.
Diese Unabhängigen GewerkDie „Zivilgesellschaft“ stellt sich
In den Diskussionen zum Thema
schaftsbewegungen bilden Plattdem Diktat, sich selbst zu diszipSchule begegnen wir Argumenformen für Menschen, die sich
linieren und unterzuordnen, um
ten, die drei unterschiedlichen
nicht durch Sachzwänge, leere
überleben zu können, entgegen.
Logiken zugeordnet werden könVersprechungen und Angst manen:
In seinem Vortrag „Neoliberalischende Szenarien fügen lassen.
mus als Bildungsrisiko?“ verA. Die Logik der Bürokratie:
Die Gestaltungskraft und Wirkung
weist Dr. Bernd Hackl, Univ.Prof., Sie folgt der Weisungskette von
der Zivilgesellschaft auf politiErziehungswissenschaft Graz, auf oben nach unten, die Spitze gibt
sche, administrative und wirtjene Einflussfaktoren, die auf das Anweisungen, die Ausführung erschaftliche Imperien überzeugen
Schulsystem wirken und die das
folgt unten.
weltweit, siehe:
Spannungsfeld für Unterrichtende Das Programm ist die Hierarchie,
Fair Trade Erfolge, Einfluss auf
erzeugen:
die Differenzierung.
Unternehmenskulturen (Shell, Ni1. Das politische System stellt
Das Steuerungsmedium (oder
ke, Eduscho, Firestone, Kautseit jeher Anforderungen, Titel
das Schmiermittel) ist die Macht,
schuk, Kaffee, Bananen, Textiliund politische Legitimation her,
die zu erreichenden Positionen,
en).
…. Seite 12
Unabhängige Gewerkschaft(erInn)en
und Zivilgesellschaft
.. Kreidekreis Nr. 4 / 2006 Mai.
die sicherstellen, dass das Programm an jeder Dienststelle läuft.
B. Die Logik der Ökonomie:
Diese Steuerungslogik tritt „locker
und frei“ auf, thematisiert Schulklima und den Umgang zwischen
SchülerInnen und LehrerInnen,
doch verbunden mit Autonomie
und Wettbewerb zeigt sich weniger eine Entwicklung zur Pädagogisierung der Schule als vielmehr zur ökonomischen Logik:
Also zur Disziplinierung, zur
(Selbst-)Kontrolle, zum Konkurrenten: z. B. die österreichischen
„Bildungsstandards“, die eigentlich Leistungsstandards sind.
Das Programm ist der Markt,
Schule gegen Schule, jeder gegen jeden.
Das Steuerungsmedium ist das
Geld.
. ÖLI-UG . .
LeserInnenbrief
von PV-Vors. (+ Antwort)
-----Ursprüngliche Nachricht----An: [email protected]
Betr.: Wiederholungsprüfungen
Liebe Leute vom Kreidekreis,
alles in allem gebe ich euch
Recht, wir sollten die Nachprüfungen unbedingt Mo, Di abhalten. Das Kollegium ist sich einig,
die Direktion ist dieser Meinung,
nur unsere SchülerInnen und Eltern sind anderer Meinung
--> damit wird im SGA bei uns
wahrscheinlich für Do, Fr gestimmt - und die Direktion wird
den Beschluss nicht aussetzen.
Hat die Gewerkschaft schon einmal überlegt, dass diese Entscheidung im SGA getroffen wird?
C. Die Pädagogische Logik:
Sie zielt darauf, die Selbstbestimmung der Heranwachsenden
zu fördern, zur Orientierung zu
verhelfen, sozial und verständnisorientiert zu handeln.
Das Programm ist die Bildung.
Das Steuerungsmedium ist das
Argument, der Diskurs, die vernünftige Verständigung.
Die Kritik am Schulpaket ist in
erster Linie: Warum entscheiden
SchülerInnen und Eltern über die
Arbeitszeit von LehrerInnen? Was
hat hier die Gewerkschaft im Ministerium verhindert bzw. was hat
sie Großartiges erreicht?
Wenn Schule als Unternehmen
bzw. Firma auftritt, haben Eltern
und Lernende keine Möglichkeit,
verantwortlich mitzugestalten, ihr
Handeln ist auf Kaufwahlentscheidungen reduziert.
Unabhängige Gewerkschaften,
wie andere Vereinigungen der Zivilgesellschaft, entwickeln Entscheidungen durch allgemeine
und offene Überlegung und Beratschlagung, um zu vernünftigen
Entscheidungen zu kommen und
damit die Automatik der Sachzwänge zu überwinden.
Mit Solidarität, Mitgefühl und vernünftigem Handeln können
scheinbar unveränderliche Regelmechanismen so aufgelöst
werden, dass die betroffenen
Menschen über die Systeme bestimmen.
Antwortmail von J.G.Fuchsbauer:
…. Seite 13
Liebe Grüße
von einer verbitterten PV-Obfrau
Tatsächlich ist mir diese Situation
neu, dass LehrerInnen und Direktion für Mo/Di und SchülerInnen
und Eltern für Do/Fr sind (und anscheinend gilt in eurer Schule
auch nicht, was man so gemeinhin vom SGA sagt: DirektorIn
bringt dort eine wohlbegründete
Meinung ein und die Eltern stimmen dann eh zu).
Tatsächlich wurde in dieser Sache offensichtlich die Gewerkschaft von Regierung/Nationalrat
gelegt: In der Begutachtungsphase des Gesetzes hieß es immer,
dass für eine Entscheidung der
WP-Frage eine 2/3 Mehrheit in
jeder Kurie (also auch die Zustimmung von 2 LehrerInnen)
notwendig sei, weil das eine Frage der Schulzeit sei. Tatsächlich
steht es aber nun im Gesetz an-
ders und es genügt die einfache
Mehrheit.
Leider zeigte sich also auch wieder einmal, dass die schwarz geführte GÖD nicht viel Einfluss in
der schwarz geführten Regierung
bzw. im Parlament hat.
Aber zurück zu eurer Schulsituation: Faktum ist, dass
a) das Gesetz erst mit 1. Juni in
Kraft tritt. Falls der SGA also
schon einen Vorausbeschluss gefasst hat, hat d. DirektorIn immer
noch die Möglichkeit im Juni eine
SGA-Sitzung einzuberufen und
für Mo/Di zu argumentieren.
Was haben denn SchülerInnen
und Eltern vom Do/Fr-Termin???
b) im Gesetz von lehrplanmäßigem Unterricht ab Mittwoch die
Rede ist und Mo/Di nur Einführung stattfindet und in keinem
Gesetz oder Schreiben vom
BMBWK steht, wie lange die
dauern muss, dass also Mo und
Di ab 10 WhP sein können und
im Übrigen sogar in einer Verordnung steht, dass die WhPSchülerInnen am Mo/Di vom Unterricht befreit sind, es könnte also schon neben den Klassenvorstandsstunden WhP sein - was
aber wohl organisatorisch eine
unnötige Erschwernis darstellt
c) im gerade in Ausarbeitung befindlichen Erlass des BMBWK
(SC Stelzmüller) stehen wird,
dass am Mittwoch mit einem - unter Zugrundelegung der zu Schulschluss feststehenden und vorausberechneten Zahlen erstellten - Stundenplan begonnen wird,
der dann aufgrund der WhPErgebnisse, der Religionsabmeldungen, der Nachmittagsbetreuungsanmeldungen und evt. anderer Änderungen im Laufe der ersten (zwei?) Wochen adaptiert wird.
Es besteht also überhaupt kein
Grund für eine Schulanfangspanik.
Und die SchülerInnen bekommen
nicht mehr Unterricht, wenn die
WhP schon Do/Fr stattfinden, und
die Eltern können deshalb ihre
Kinder nicht länger zur Aufsicht
an die Schule übergeben.
Vielleicht könnt ihr mit meinen
Überlegungen was anfangen.
.. Kreidekreis Nr. 4 / 2006 Mai.
PRESSEAUSSENDUNG vom 4.5.2006
Unabhängige GewerkschafterInnen
in der GÖD:
“ÖGB-neu
muss GÖD-Reform
einschließen!”
Kritik an der pauschalen Ablehnung
von Reformvorschlägen aus anderen
Gewerkschaften durch GÖDVorsitzenden Neugebauer.
GÖD-alt kein Vorbild für ÖGB-neu,
sondern Teil des Problems
--Ursprüngliche Nachricht-- von Wilfried Mayr
(Mitgl. d. ZA-APS OÖ)
an [email protected]
In Dänemark zahlen die
LehrerInnen (die zu 99%
bei ihrer Gewerkschaft
sind) etwa das Doppelte
von unseren Beiträgen,
aber dafür haben sie
erstens eine überparteiliche Standesvertretung, die nur ihnen verpflichtet ist und von
ihnen wirklich gewählt
wird (und nicht die
FunktionärInnen einander gegenseitig wie bei
uns), und zweitens zahlt
ihnen die Gewerkschaft
den Einkommensunterschied bei vorzeitigem
Ruhestand vor dem 67.
Lebensjahr ab etwa 60,
bis 67 arbeitet daher
ohnehin kaum jemand.
Seit zehn Jahren bin ich
von diesem Modell fasziniert, weil die Betroffenen dort versichern, dass es so funktioniert, wie es als Interessensvertretung eben
soll. Und dann kann es
einem/r das Geld schon
wert sein.
…. Seite 14
“Der ÖGB neu braucht solidarische,
von aktiven Mitgliedern getragene und
demokratisch geführte, parteiunabhängige Branchengewerkschaften, die in
einem wiedererstarkten gemeinsamen
Dachverband ÖGB organisiert sind.
Die vom GÖD-Vorsitzenden Neugebauer vorgeschlagene de facto Auflösung des ÖGB in starke Einzelgewerkschaften, die nach dem Vorbild der
FCG-geführten GÖD ausgerichtet werden, können wir Unabhängigen GewerkschafterInnen/UG in der GÖD
nicht teilen,” kritisiert Reinhart Sellner,
Vertreter der UG im Zentralausschuss
der GÖD, seinen GÖD-Vorsitzenden.
Denn auch die GÖD habe dringenden
Reformbedarf:
Stärkung der Mitwirkungsmöglichkeiten
für die Mitglieder, transparente Strukturen, Unabhängigkeit von Parteien und
Regierung, volle Anerkennung der
Minderheitsfraktionen. “Auch die GÖD
kann sich der Diskussion um die Neuorganisation des Gesamt-ÖGB nicht
entziehen, indem ihr Vorsitzender die
Vorschläge aus anderen Gewerkschaften (zuletzt Katzian, Stein/GPA, Haberzettel/ÖBB, Hundstorfer/ÖGB und Gemeindebedienstete, u.a.) pauschal als
`neuen Zentralismus´ diffamiert.”
ArbeiterInnen, Angestellte und öffentlich Bediensteten, prekär Beschäftigte
und Scheinselbstständige, Arbeitslose,
Alte und Junge, ÖsterreicherInnen und
MigrantInnen brauchen einen ÖGB-neu
als wirksame kollektive Interessensvertretung. “Gegen die fortgesetzte Vernichtung von Arbeitsplätzen, gegen De-
. ÖLI-UG . .
regulierung und Individualisierung von
Arbeitsbedingungen, Arbeitsrecht, Arbeitszeit und Einkommen brauchen wir
alle einen ÖGB-neu und die Solidarität
der KollegInnen Mitglieder, der alten
und der neuen: JOIN THE UNION,
CHANGE THE UNIONS, muss die Devise heißen!” - Sellner fordert kritische
Gewerkschaftsmitglieder auf, den ÖGB
nicht zu verlassen, sondern eigenständig und aktiv für die Interessen der KollegInnen aktiv zu werden.
Der ÖGB-neu braucht selbstbewusste
GewerkschafterInnen und die brauchen
Gewerkschaften mit Strukturen, die aktive Mitglieder, insbesondere Frauen,
einbeziehen, Gewerkschaften, die
rasch und wirksam Initiativen in Betrieben, Dienststellen und im öffentlichen
Raum unterstützen und in Rücksprache mit den Mitgliedern Forderungen
entwickeln und Verhandlungen führen.
Strukturen, die auf das Verwalten von
Mitgliedsbeiträgen und das Bevormunden der Mitglieder (die als Kunden behandelt werden) abzielen, müssen wir
überwinden. “Die 'schwarze' GÖD-alt
ist kein Vorbild, verweigert sie doch seit
Jahren den Unabhängigen GewerkschafterInnen/UG (10% Stimmen bei
den Personalvertretungswahlen 2004)
die Anerkennung als gleichberechtigte
Fraktion”, schildert Sellner eklatante
Demokratiedefizite in der GÖD.
“Die Dankadresse an Bundeskanzler
Schüssel für die weitere „Entmachtung“
des ÖGB (Standard), der seine Anteile
an der Nationalbank samt der jährlichen Dividende zu Schleuderpreisen
an die Regierung abtreten muss, hätte
sich der Koll. Neugebauer als Gewerkschafter sparen können.
Dankadressen von ÖVP, Bundeswirtschaftskammer und Industriellenvereinigung sind eher angebracht”, schließt
Sellner.
Reinhart Sellner ist Lehrer, Vertreter
der UG im Zentralvorstand der GÖD
P.S.: Am 8.5. wurde dann bekannt, dass
die Anteile an der Nationalbank doch zu
einem etwa 8-fach höheren Preis, aber
immer noch um ein Vielfaches unter ihrem
Wert verkauft werden müssen.
.. Kreidekreis Nr. 4 / 2006 Mai.
Fortsetzung von Seite 2:
den, trägt der Dienstgeber und die Politik.
Selbstverständlich brauchen wir pädagogische Handhaben, damit wir uns
solcher Eskalationen erwehren können:
Wir brauchen mehr Personal, mehr
Ressourcen, kleinere Klassen, mehr
FörderlehrerInnen, die eine wirkliche
Individualisierung des Unterrichts ermöglichen, BetreuungslehrerInnen und
SchulpsychologInnen, und nicht zuletzt
ein Ende der Gettoisierung der Schulen
durch die - Gehrers pädagogischen
Hochschulen sei Dank - auf Jahrzehnte
hinaus festgeschriebene Selektion der
Kinder, unter der besonders die Hauptschulen in den Ballungsräumen zu leiden haben. Aber die Pflichtschulen
sind ohnehin nicht unbedingt das Klientel der Regierung, die kümmert sich
lieber um eine "Elite" und baut ihnen
eine Universität, die einem verschwindenden Prozentanteil und nur ihresgleichen zugute kommt. Und mit Evaluieren und Testen und Screenen entwickelt man weder Werte noch Wissen
noch Bildung - wenn man unter Bildung
mehr versteht als Ausbildung und wirtschaftlich verwertbares Wissen.
Die möwe hilft bei der
Gewalt-Prävention an
Schulen!
Gerne stelle ich Ihnen
auch den Kontakt zu einer unserer Therapeutinnen her, die solche
Präventionsveranstaltungen an Schulen
durchführt.
Mag. Stefanie Cerha,
die möwe
Kinderschutzzentren,
Börsegasse 9,
1010 Wien,
Tel.: 0664 808996001,
Fax: 01 8902111-15,
[email protected],
www.die-moewe.at
…. vorletzte Seite
Aber gleichzeitig wird weiter gestrichen
und gekürzt, die Klassenschülerzahlen
steigen weiter, erneut werden hunderte
Dienstposten abgebaut.
Die FCG-Obmänner der Salzburger
Gewerkschaft und des Zentralausschusses der PflichtschullehrerInnen
gehen - unterstützt durch den FSGObmannstellvertreter - noch einen
Schritt weiter und fordern via Medien
und Aussendungen unter anderem sogar Erziehungsheime für SchülerInnen
und Personenschutz für LehrerInnen.
Mehr noch: Diese Forderungen werden
in den Medien als offizielle Meinung
der Gewerkschaft transportiert, die
Aussendungen werden als offizielle
Aussendungen der GÖD und des ZA
deklariert - unter Missachtung aller
demokratischen Regeln, den Statuten
der GÖD und den rechtlichen Bestimmungen des PVG widersprechend.
Denn diese Forderungen wurden weder in einem dafür zuständigen Gremi-
. ÖLI-UG . .
um der Gewerkschaft noch im Zentralausschuss der PflichtschullehrerInnen
besprochen oder beraten - also unter
Ausschluss der UG-Vertreter irgendwo
schwarz-rot ausgemauschelt. So viel
zu mehr Demokratie in der Gewerkschaft und der Forderung von Neugebauer, die GÖD als Vorbild einer Neustrukturierung der gesamten Gewerkschaft heranzuziehen - da läuft einem
ja ein kalter Schauer über den Rücken.
Fazit: die Forderungen nach Erziehungsheimen, Personenschutz, usw.
entsprechen einer Kapitulation des Bildungssystems und bestätigen indirekt
und unbeabsichtigt die desaströse Bildungspolitik der Gehrer-Ära.
Denn welche Perspektive für die Zukunft unserer Schulen, welche Perspektive für die Zukunft unserer Kinder
und Jugendlichen, welche Perspektive
für unsere gesamte Gesellschaft bietet
ein Schulsystem, das auf Selektieren,
Aussperren und Einsperren setzt? Diese Forderungen entlarven die Bildungspolitik der Ära Gehrer als das,
was sie ist und von Anfang an war - als
vollkommen konzeptlose Sparpolitik,
die nie im Entferntesten eine tragfähige
Vision für die Zukunft der Entwicklung
unserer Gesellschaft hatte.
- - - - - - - - - - - - - - - - - - Im BMBWK (Leitung: MinR DDr. Franz
Sedlak, Abteilungsleiter Schulpsychologie/Bildungsberatung im BM) gibt es
eine sehr konstruktive
Arbeitsgruppe „pädagogische
Interventionen - Schulklima“,
in der LehrerInnen-, SchülerInnen- und
ElternvertreterInnen gemeinsam mit
SchulpsychologInnen, LSR- und
BMBWK-VertreterInnen versuchen, bis
September 2006 zu einem Ergebnis zu
kommen.
Wer Näheres wissen möchte oder Vorschläge/Beiträge einbringen will, möge
(bitte!) an [email protected]
schreiben. Danke.
Internethinweis:
www.faireschule.at
Die ÖLI-UG-Mitglieder der (erweiterten) Bundessektionsleitungen der Gewerkschaft öff.Dienst - 2006-2010
AHS
Reinhart Sellner, BRG 1180 Wien-Schopenhauerstraße,
01 4070985, [email protected]
Erwin Dorn, BRG 4050 Traun, 0650 3794601, [email protected]
Erweiterte Bundessektionsleitung:
Gerhard Pušnik, GYS 6800 Feldkirch, 0664 3918646, [email protected]
Wolfgang Würdinger, BORG Birkfeld, 0664 4635995, [email protected]
Richard Huber, BG f.Berufst. Graz, 0316 462639, [email protected]
BMHS
Toni Leitner, HAK Hall, 0650 4456944, [email protected]
Karl Ablinger, HLW 4560 Kirchdorf, 0664 4652265, [email protected]
Erweiterte Bundessektionsleitung:
Peter Steiner, TGM 1220 Wien, 0664 5631281, [email protected]
Harald Sattek, HTL Wien 3 Rennweg, 0664 6427071, [email protected]
Josef Lemberger, HTL Salzburg, 0664 4129499, [email protected]
Reinhard Margreiter, HAK Landeck, 05412 64310, [email protected]
Franz Baumgartner, HTL Neufelden, 07212 7179, [email protected]
Ralf Wimmer, HLW Bad Ischl, 0664 8716230, [email protected]
Bundesfachgruppe HAK: Germaid Puhr, HAK Fürstenfeld, 0664 8716230, [email protected]
Irmgard Bernhard, ASO 2320 Schwechat,
0699 19541616, [email protected]
APS
Wilfried Mayr, HS 4284 Tragwein, 0676 5081498, [email protected]
Erweiterte Bundessektionsleitung:
Margit Holzschuster, HS 1 Birkfeld, 0676 86660315, [email protected]
Silvia Standhartinger, HS 4722 Peuerbach, 07276 2693, [email protected]
Karl Fischbacher, PTS Wien 15, 01 9833992, [email protected]
Reinhard Breitner, HS Nonntal 5020 Salzburg, [email protected]
Walther Binder, KMS Graz-Algersdorf, 0664 4960497, [email protected]
In der APS gab es keine Direktwahl der Bundes- und Landessektionsleitungen; es gibt auch bei der Personalvertretung keine Bundeswahl. Die Summe der ZA-Wahlen 2004 in den 9 Bundesländern ergibt:
APS
||
ÖAAB/FCG
|| Stimmen |
%
| Mand.
ZA-Wahlen 04 || 30.500 | 55,69% | 43
BSL-Mandate ||
56,00% | 14
BSL+EBSL-Del. ||
62,03% | 49
||
||
||
||
||
AHS
||
*) gibt’s in Wien nicht|| Stimmen
ZA-Wahlen 04 || 7.985
LSL-Wahlen 04*)|| 3.229
LSL-Bdl+½FA-W || 4.264
BSL-Mandate ||
BSL+EBSL-Del. ||
BMHS
||
+) gab’s nur in St/OÖ||
Stimmen
ZA-Wahlen 04 || 7.965
LSL-Wahlen 05+)|| 995
2 LSL+7 gwi.FA1) || 3.552
BSL-Mandate ||
BSL+EBSL-Del. ||
ÖPU/FCG
|
%
| 49,75%
| 57,14%
| 53,09%
64,71%
%
| Mand.
| 6
| 58
| 60
| 11
| ?
||
||
||
||
||
||
||
FCG
|
%
| 50,04%
| 50,95%
| 54,93%
64,71%
60,34%
| Mand.
| 7
| 14
|
| 11
| 35
||
||
||
||
||
||
||
FSG
Stimmen |
%
16.364 | 29,88%
36,00%
29,11%
| Mand.
| 24
| 9
| 23
||
ÖLI-UG
|| Stimmen |
%
||
6.993 | 12,77%
||
8,00%
||
8,86%
| Mand.
| 7
| 2
| 7
|
|
|
|
|
FSG
|
%
| 24,28%
| 23,54%
| 25,51%
23,53%
%
| Mand.
| 3
| 22
| 23
| 4
| ?
||
ÖLI-UG
|| Stimmen |
%
| Mand.
||
4.167 | 25,96% | 3
||
1.092 | 19,32% | 14
||
1.718 | 21,39% | 15
||
11,76% | 2
||
ca 10% | 5
|
|
|
|
|
|
|
FSG
|
%
| 21,24%
| 24,63%
| 26,97%
23,53%
25,86%
| Mand.
| 2
| 6
|
| 4
| 15
||
ÖLI-UG
|| Stimmen |
%
| Mand.
||
3.773 | 23,71% | 3
||
477
| 24,42% | 6
||
1.170 | 18,09% |
||
11,76% | 2
||
13,79% | 8
|
|
|
|
|
|
|
Stimmen
3.897
1.330
2.049
Stimmen
3.380
481
1.744
1) In Ländern ohne LSL-Wahl wurden die FA-Ergebnisse mit der jeweiligen Anzahl der GÖD-Mitglieder im Land gewichtet. Da jedes 4. BMHS-
Gewerkschaftsmitglied aus NÖ ist und die ÖLI zum FA-NÖ nicht kandidierte, zählen die 349 ÖLI-ZA-WählerInnen (12,3%) nicht.
Nach GÖD-Geschäftsordnung § 3 (3) sind die Bundesgremien nach den Stärkeverhältnissen in den Landessektionen zusammenzusetzen. Nach dem Oberstgerichtlichen Urteil zur GÖD Burgenland ist bei der Umlegung der Wahlergebnisse stets von den urspr.
Stimmenzahlen der WählerInnengruppen auszugehen (und nicht von Mandaten, mathematisch gesprochen: man darf „nicht
mehrmals runden“). Wer sich in obige Zahlen vertieft und die Prozente bei den Wahlergebnissen und den von der FCG-Mehrheit
beschlossenen BSL-/EBSL-Mandatszahlen vergleicht, wird leicht eine Schieflage erkennen. Leider blieb die Anrufung des (FCGgeführten) Schiedsgerichtes auch in diesem Jahr (AHS) wieder vergebens. Neuerliche Gerichtsprozesse können wir uns ganz einfach finanziell nicht leisten. – Vielleicht führt aber die aktuelle Krise des Gewerkschaftsbundes doch noch zu Änderun-
gen im Demokratieverständnis, zu Direktwahlen durch die Mitglieder und Urabstimmungen in wichtigen Fragen!
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