Marketing als Absatzpolitik Marketing 0 Die spezielle betriebliche Funktion, die in der marktlichen Verwertung der Sach- und Dienstleistungen eines Unternehmens besteht Marketing als Absatzpolitik (absatzpolitische Instrumente Marketing 0) Produkt- Progammpolitik Preispolitik (Rabatte) Distributionspolitik Kommunikationspolitik Marketing als marktorientierte Unternehmensführung Marketing 1 Alle betrieblichen Aktivitäten, und nicht nur die der Absatzpolitik, stehen im Dienste einer umfassenden Kunden- und Wettbewerbsorientierung. Marketing als Management von Austauschprozessen und –beziehungen Marketing 2 Marketing von und für Einzelpersonen, Personengruppen und Organisationen. Gestaltung kurzfristiger Transaktionen und langfristiger Beziehungen. Unterschiede zwischen Marketing1 und Marketing2 (Tabelle) Marketing 2 Management von Austauschprozessen und – beziehungen mit unternehmensinternen und – externen Partnern, insbesondere mit Partner auf Absatz – und Beschaffungsmärkten und der allgemeinen Öffentlichkeit (marktorientierte Unternehmensführung). Kommerzielles Marketing zur Realisation kommerzieller Ziele (Umsatz, Gewinn, Deckungsbeitrag) eingesetzt. „Broadening“ des kommerziellen Marketings Marketing auf nicht-kommerzielle Institute übertragen Soziomarketing Generic MA, internes MA Relationship MA Deepening des kommerziellen Marketings eine stärkere Berücksichtigung humanitärer, sozialer und ökologischer Aspekte. Humankonzept Wohlfahrtbedachtes MA ÖkoMA Nicht-kommerzielles Marketing nicht-unternehmerischer Betriebe (Non-ProfitMarketing). Marketing nicht nach Gewinn strebender Unternehmen: Öffentliche Verwaltungen (Universitäten, Polizei) Soziale Einrichtungen und Stiftungen (DRK, Alterhilfe) Umweltschutzorganisationen (Greenpeace, WWF) Religiöse Institutionen Kulturelle Organisationen (Theater, Museen) Politische Institutionen Sozio-Marketing (1) e.S.: MA aller sozialen Organisationen (2) w.S.: MA für aktuelle soziale Ziele oder Ideen (unabhängig von einer spezifischen Institution) Generic-Concept of MA „Werttransaktionen“ zwischen sozialen Einheiten (Einzelpersonen, Institutionen), d.h. sämtliche Austauschvorgänge von Gütern, Geld, Zeit, Energie und Gefühlen. Internes Marketing (1) personalorientiert: kundenfreundliches Mitarbeiterverhalten. (2) interne Leistung: Kunden-Lieferanten-Beziehungen zw. Abteilungen (3) Kooperationsinternes MA: Austauschbeziehungen zw. Kooperationspartnern. Relationship-Marketing (Def.) langfristige Geschäftsbeziehungen zu den Kunden aufbauen, denn die Pflege bestehender Kundenbeziehungen ist wesentlich kostengünstiger und ertragreicher als die Gewinnung neuer Kunden. Relationship-Marketing (Vorraus.) ++ Aufbau von Vertrauen Vertrauen als Bestandteil der Unternehmenskultur Schaffung eines Kunden- Beschwerdenmanagements Kundenbindungs- und Loyalitätsprogramme, Kundenclubs Human-Concept Ergänzung des betriebswirtschaftlichen Zielkatalogs um humanitäre Ziele gegenüber dem kommerziellen MA, womit es auch ethische Fragen anspricht. Wohlfahrtsbedachtes Marketing Übernahme sozialer Verantwortung und Ausgleich zw. Unternehmensgewinn, Kundeninteressen und gesellschaftlichen Anliegen. Öko-Marketing Unternehmensführung: Vermeidung bzw. Verringerung von Belastungen der natürlichen Umwelt. Aufgaben des Marketing-Managements Analyse der Marketingsituation Planung des MA-Konzeptes Implementierung der MA-Konzeption MA-Kontrolle Indikatoren für den Stellenwert des Marketing im Unternehmen MA-Grundhaltung (Kundennähe) Stellung und Bedeutung von MA-Zielen (Kundenzufriedenheit) Intensität der MA-Strategien Höhe der Ausgaben für MA-Aktivität Intensität der MA-Maßnahmen Verwirklichungsgrad der MA-Organisationsstruktur (MA-Vorstand Umwelt I ummittelbare Marktumwelt, Absatz- und Beschaffungsmärkte des Unternehmens. Absatzmärkte Konsumenten, priv. Haushalte Gewerbliche Abnehmer öffentliche Leistungsabnehmer Umwelt II - ökonomische Umwelt (Umwelt II) die Indikatoren für Kaufkraft (BSP), sowie Entwicklungstendenzen der disponiblen Einkommen. - technologiche Umwelt (Umwelt II) das allg. Innovationspotential auf der Grundlage einer neuen technologischen Basis (Biotechnologie) - rechtl. Umwelt (Umwelt II) können direkte Folgen für die zukünftige Absatzchancen der hiervon betroffenen Produkte haben (Mineralölsteuer). - kulturelle Umwelt (Umwelt II) Wandel und demograph. Verschiebungen: Weltbevölkerungswachstum ethnischer Bevölkerungswandel geogra. Wanderungen immer mehr ältere Leute mehr Single- und 2-Personenhaushalte abnehmende Kinderzahl & mehr Scheidungen extensive Kaufentscheidungen Specialty Goods, Güter die selten gekauft werden und deren Kauf zeitaufwändig ist (Auto). Entscheidungsvereinfachende Erfahrungen fehlen Anregungsphase Suchphase Bewertungs- und Auswahlphase Kaufaktphase Nachkaufphase Habituelle Kaufentscheidungen Käufe nach eingeübtem Verhaltensmuster (stark verkürzte Such-, Bewertungs- und Auswahlprozess). Convenience Goods, geringwertige Güter die häufig und in kurzen Abständen gekauft werden, bei denen der Konsument wert auf einen mühelosen Einkauf legt (Nahrungsmittel). Typischer Ausdruck: Markentreue limitierte Kaufentscheidungen Es liegt zw. extensiv und habituell; Konsument verfügt über Kauferfahrungen ohne jedoch eine bestimmte Marke präferieren, da er auf bewährte Produktbewertungs- und Auswahlkriterien zurückgreifet. Produkte hoher Qualität werden „manchmal“ gekauft, wobei sich der Konsument durch gewisse Präferenzen selbst limitiert (Schweizer Uhren). Impulsive Kaufentscheidung rasches, unreflektiertes Handeln, enger zeitlicher Zusammenhang zwischen Stimulus (Reiz) und Kauf. Convenience Goods oder Güter, bei denen der Beschaffungsprozess selbst eine emotionale Attraktivität besitzt (Atmosphäre beim Point-of-Sale). Einflussfaktoren des Kaufverhaltens von Konsumenten Aktivierung Ausmaß der grundsätzlichen Leistungsbereitschaft eines Individuums. Sie bedingt die Intensität der inneren Beteiligung des Konsumenten an einer Kaufentscheidung. Motive innere Spannungs- bzw. Mangelzustände. Einstellungen Innere Bereitschaft eines Individuums auf bestimmte Umweltreize (Produkte) konsistent zu reagieren. Gegenüber den Motiven sind Einstellungen objektbezogen und subjektiv erworben. Drei-Komponenten-Theorie: gefühlsmäßig, verhaltenorientiert und intellektuell. Einstellungssysteme mit normativer Verbindlichkeit. Allgemeinere Einstellungen, die verbindlicher sind, da sie mit konkreter Belohnung oder Bestrafung in Verbindung stehen. Kognitive Prozesse Wahrnehmung Denken Lernen Gedächtnis Wahrnehmung Wahrnehmung und Interpretation von Reizen, ist nie frei von jeglicher Emotion. Denken Anwendung kognitiver Programme zur Verarbeitung von Bewusstseins- und Wissenselementen, die sich überwiegend im Kurzzeitgedächtnis abspielt. Wichtiger Aspekt bei der Produktbeurteilung. Lernen Erwerb von Wissen, das im Langzeitgedächtnis gespeichert wird, ggf. modifiziert; besteht in einer Veränderung des Verhaltens, die auf Erfahrung (Übung) beruht. Assoziative Werbung Lernen und Gedächtnis des Konsumenten werden benutzt, um bei Produkten emotionale Erlebnisinhalte (Abenteuer, Reise, Erotik) zu verbinden (Bacardi – Rum) Aktivierung Vorgang, der den Organismus mit Energie versorgt und ihn in einen Zustand der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft versetzt. Äußere Reize emotionale Reize (Kindchenschema oder erotische Reize) kognitive Reize (gedankliche Konflikte, Widersprüche oder Überraschungen) physische Reize (auffallende Größe oder Farbe eines Werbemittels) Lambda-Hypothese verschiedene Aktivierungsgrade 1.)Minimalaktivierung: unbedingt erforderlicher Mindestmaß an Aktivierung zu jedweder Leistungserbringung 2.)Normalaktivierung: Jener Aktivierungsbereich in dem mit zunehmender Aktivierung auch die menschliche Leistung zunimmt (für das MA relevant). 3.)Überaktivierung: jenes zu hohe Ausmaß an Aktivierung, das sich leistungsmindernd auswirkt. 4.)Maximalaktivierung: extreme Überaktivierung, bei der überhaupt keine sinnvolle Leistung mehr möglich ist. Messung der Aktivierung über Indikatoren physiologische – biologische Ebene: Hirnströme, Hautdurchblutung, Hautwiderstand, Pupillengröße, Atmung oder Stimmfrequenz subjektive Erlebnisebene: verbale Angaben motorische Ebene: unmittelbar beobachtetes Verhalten Kennzeichen der Wahrnehmung 1.)Subjektivität: Wahrnehmung des Konsumenten ist niemals objektiv, sondern stets von Subjektivität beeinflusst (Vorurteil, Gefühl) 2.)Aktivität: Wahrnehmung entsteht aus einem aktiven Informationsaufnahme- und – verarbeitungsprozess 3.)Selektivität: Wahrnehmung ist nie auf ganzheitliche oder vollständige Wirklichkeitswelten gerichtet, sondern bezieht sich stets nur auf einen selektiven Ausschnitt der Wirklichkeit. Hypothesentheorie berücksichtigt die Ergebnisse eines individuellen Wahrnehmungsprozesses als Kompromiss zwischen der Erwartung des Konsumenten und der objektiven Realität. Dadurch werden Wahrnehmungsverzerrungen erklärt und es wird verdeutlicht, dass keineswegs nur die objektiven Bedingungen, sondern auch situative und persönliche Faktoren wie Erwartungen, Vorurteile, Motive, usw. die Wahrnehmung objektiv unveränderter Dinge beeinflussen können. Hoher Produktpreis impliziert hohe Produktqualität Vereinfachung der Wahrnehmung Attributdominanz: Von einer einzigen Produkteigenschaft auf der Gesamtqualität des Produktes schließen (Marktenkäufer). Halo-Effekt (Heiligenscheineffekt): Von einem bereits gebildeten Gesamturteil über die Produktqualität wird auf einzelne Produkteigenschaften zurückgeschlossen (Stiftung Warentest-Urteil: “gut“ -> viele Konsument befinden auch alle einzelnen Eigenschaften des Produktes gut [Sicherheit]). Irradiation: Es wird von einzelnen Produkteigenschaften auf andere Produkteigenschaften geschlossen (Kühlleistung eines Kühlschranks nach der Farbe) Ansätze zur Erklärung des Konsumentenverhaltens Normen Verhaltensregeln die allgemein akzeptiert werden. Entwicklung im Rahmen einer kulturellen Tradition einer Gesellschaft, die als Verhaltensanweisungen auf ihre Mitglieder überträgt und in Muss-, Soll- und Kannnormen eingeteilt werden. Muss- : gesetzliche Ge- und Verbote Soll bzw. Kann- : liberalere und allgemeinere Verhaltensstandards, die auf Sitte und Gewohnheit beruhen (Modenorm) Ansätze zur Erklärung des Konsumentenverhaltens Kultur Unter Kultur versteht man die übereinstimmenden Orientierung- und Verhaltensmuster vieler Individuen in größeren sozialen Einheiten. Eine Kultur ist vor allem durch ein kollektives System gemeinsamer Werte und Normen gekennzeichnet, die durch Tradition weitergegeben werden. Ansätze zur Erklärung des Konsumentenverhaltens Subkultur Teil innerhalb einer Kultur der eine größere Personenmehrheit mit übereinstimmenden Verhaltensweisen bzw. Werten spezieller Art umfasst (Yuppies). Anätze zur Erklärung des Konsumentenverhaltens soziale Schicht Eine Personenmehrheit, die in erster Linie nach soziodemographischen, also vor allem herkunfts-, einkommens- oder bildungsmäßigen Kriterien abgegrenzt ist (sozialer Status = gesellschaftliche Stellung) Anätze zur Erklärung des Konsumentenverhaltens Gruppe Eine Personenmehrheit mit eigener Identität, einer sozialen Ordung sowie gemeinsame Normen, Werten und Zielen. formale Gruppe: Grossgruppen, in denen die Mitgleider in einem formal definierten, zumeist distanzierten Verhältnis zueinander stehen (Parteimitglieder). informale Gruppen: Kleingruppen, die durch persönliche Beziehungen sowie ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl gekennzeichnet sind (enger Freundeskreis). Bezugsgruppe: Gruppen mit den selben Interessen, wo sich das Individuum hingezogen fühlt und daher deren Einstellungen verinnerlicht (Hobbyfussballer kauft Bayertrikot). Kaufverhalten von Organisationen 1.)Kolletiventscheidungscharakter: Multipersonale Gremien (Buying Center) treffen Kaufentscheidungen. 2.)Höherer Formalisierungsgrad: Hohe Anforderung an Dokumentation und Kontrollierbarkeit der getätigten Abschlüsse anhand vorgegebener Entscheidungsund Ablaufkriterien (erhöhte Sicherheit). 3.)Vom Konsumverhalten abweichende Entscheidungskriterien: langfristigere Planung und ökonomischeres Denken. 4.)Höhere Rationalität: Längere und ausgewogenere Entscheidungsfindung, aufgrund der Berücksichtigung vieler Entscheidungskriterien, sowie der Hinzuziehung externer Berater (Investitionsentscheidung). 5.)Fremdbestimmtheit/abgeleiteter Bedarf: entsprechende Beschaffungsentscheidungen eines Unternehmens leiten sich aus den jeweiligen Entabnehmerbedürfnissen ab, und sind insoweit fremdbestimmt. Einkaufentscheidung einer Organisationen nach dem Modell von Webster und Wind E= f(I, G, O, U) I = persönliche Prädisposition des individuellen Entscheiders G = Gruppenmerkmale, insbesondere Verteilung der verschiedenen Rollen im Beschaffungsprozess (Buying Center) O = organisationale Merkmale (Technologie) U = allgemeine Umwelt der Organisation Buying Center Fünf verscheidene (idealtypische) Rollen 1.)Einkäufer (Buyer): als formal für den administrativer Beschaffungsprozess zuständige 2.)Benutzer (User): als späterer Produktverwender 3.)Beeinflusser (Influencer): als unternehmensinterne Einflussagenten und/oder externe Berater 4.)Informationsselektieren (Gatekeeper): als wichtige Informationsfilter 5.)Entscheider (Decider): als letztendlich verantwortliche Führungsspitze Typ der organisationalen Kaufentscheidung 1.)Erstkauf: Entscheidungsgremium liegen keine einschlägigen Produkt- bzw. Kauferfahrungen bzgl. des Beschaffungsobjektes vor => hoher Informationsbedarf und erhöhte Bedeutung der Mitarbeit aller Mitglieder des Buying Centers 2.)Modifizierter Wiederholungskauf: Produkt- bzw. Kauferfahrungen liegen vor, aber gegebene Situation weicht in einigen Punkten ab => zusätzliche Informationen müssen beschafft werden => evtl. neue Entscheidungsalternativen (Einkäufer, Beeinflusser wichtig) 3.)reiner Wiederholungskauf: sehr geringer Informationsbedarf (Routine) ; neue Alternativen werden aufgrund der bisher positiv verlaufenen Beschaffungsvorgänge nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Dominant sind Einkäufer bzw. die ihm untergeordneten Stellen. Aufgabe der Marketingforschung Systematische und objektive Gewinnung und Analyse von Information, die zur Erkennung und Lösung von Problemen im MA dienen. 1.)Umwelt: Informationen über Umwelt1 (Nachfrager, Konkurrenten, Absatzmittler, Lieferanten), Umwelt2 (Staat, Gesellschaft, allgemeine Öffentlichkeit) 2.) Informationen über verfügbare MA-instrumente und Strategieoptionen mit den Präferenzen und dauerhafte Wettbewerbsvorteile erzielt werden soll, sowie über den Erfolg entsprechender Maßnahmen. 3.)Informationen über innerbetriebliche Sachverhalte (Bewertung der vorhanden Ressourcen) Marketingforschung Überbegriff sämtlicher informationsbeschaffenden und -auswertenden Unternehmenstätigkeiten mit Marketingbezug. Sie umfasst damit neben der Erforschung innerbetrieblicher Sachverhalte auch die der betrieblichen Absatz- Beschaffungsmärkte (Umwelt1). Erforschung der weiteren Umwelt (Umwelt2) Typen von Marketing-Studien 1.)explorative Studien: stehen am Anfang eines Forschungsvorhabens, wenn im sog. Entdeckungszusammenhang zunächst die konzeptionelle Grundlagen für weiterführende Überlegungen zu erarbeiten sind. 2.) diskreptive Studien: bauen auf 1. auf und dienen einer möglichst genau Erfassung und Beschreibung der jeweils interessierenden Sachverhalte (wie viel % der Angehörigen einer bestimmten Käufergruppe kaufen das Produkt). 3.)explikative und kausale Studien: zur Überprüfung grundlegender Ursache-WirkungsHypothesen und damit der Erklärung interessierender Sachverhalte (Erklärungszusammenhang). Ziel von Kausalstudien besteht in der Ableitung von konkreten Entscheidungshilfen für den Einsatz der absatzpolitische Instrumente sowie in der Entwicklung von Marketingprognosen. Vor/Nachteile der Eigen- bzw. Fremdforschung + größere Vertrautheit mit Forschungsproblemen + bessere Steuerung des Forschungsprozesses + Gewinnung und Aufbau eigener Forschungserfahrung + bessere Geheimhaltung + geringerer Kommunikations- & Koordinationsaufwand - mögliche Betriebsblindheit der Forscher - Tendenz zu erwünschten Ergebnissen - fehlendes methodisches Forschungs-know-how - entstehen eines zusätzlichen Fixkostenblocks Vorteile der Eigenforschung = Nachteil der Fremdforschung Die 5 Ds der MA-Forschung 1.Definitionsphase 2.Designphase 3.Datenerhebungsphase 4.Datenanalyse 5.Dokumentationsphase Die 5 Ds der MA-Forschung Definitionsphase Die Fragestellung, die den Marketingmanager interessiert, wird in ein konkretes Forschungsproblem übersetzt (Erhebungsziele definieren). 5 Ds der MA-Forschung Die 5 Ds der MA-Forschung Designphase detaillierter Forschungsplan: aufstellen forschungsleitender Hypothesen, sowie planen der Dauer und des Finanzbedarfs der Studie. Außerdem festlegen der konkret anzuwendenden Datenerhebung und Datenanalyse (Vollerhebung [lang und teuer] oder Teilerhebung [günstig aber ungenauer -> Zufallsstichprobe]). 5 Ds der MA-Forschung Datenerhebungsphase Organisations- und Kontrollaufgaben sind zu erfüllen (Einsatz von Interviewern, um eine hohe Qualität des Datenmaterials zu gewährleisten). 5 Ds der MA-Forschung Datenanalysephase Auswertung der Daten (schlichtes Auszählen oder kompliziertere statistische Analyseverfahren -> weiterführende Analyse und Interpretation) 5 Ds der MA-Forschung Dokumentationsphase Erzielte Ergebnisse müssen verständlich aufbereitet und mit ihren möglichen Konsequenzen dargestellt werden ( Ergebnisbericht). Präsentation der Ergebnisse in entsprechender Form. Datenerhebung Wahlmöglichkeiten Primärforschung: auf das jeweilige Forschungsproblem unmittelbar zugeschnittenes Datenmaterial wird erhoben Sekundärforschung: es wird auf bereits vorhandene, jedoch häufig in anderem Zusammenhang erhobene Daten zurückgegriffen (externe Datenbanken) Grundformen der Datenerhebung Befragung Grundformen der Datenerhebung Beobachtung Die Erfassung von sinnlich wahrnehmbaren Sachverhalten im Augenblick ihres Auftretens durch andere Personen. Da nicht alle subjektiver und objektiven Tatsachen durch Beobachtung erkennbar sind, ist der Einsatzbereich der Beobachtung als Erhebungsmethode eingeschränkt. teilnehmende: aktive Teilnehme (Testkäufer) nicht-teilnehmende: passiv, bloßes beobachten (+ natürlichere unbeeinflusste Reaktion) Feldbeobachtung: natürliches Umfeld der beobachteten Person (+ natürlichere unbeeinflusste Reaktion) Laborbeobachtung: künstlich geschaffene, externe Einflüsse kontrollierende Situation (+ exaktere Ergebnisse -> ergebnisverzerrende Störgrößen können besser ausgeschaltet werden). Sonderform der Datenerhebung Experiment Realexperiment: Gewinnung von Informationen über die Realität o unterkontrollierten Bedingungen stattfindende Befragung und/oder Beobachtung zur Ermittlung von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen Simulationsexperiment: Experimentieren mit Modellen Feldexperiment: natürliche Umgebung der Testperson o Produkttest: ausgewählte Kundengruppe testet erstmals neues Produkt o Storetest: Probeweiser Verkauf in einer begrenzten Anzahl von Geschäften (Marktchancentest) o Markttest: Abschätzung des gesamten Marktverhaltens des Produktes, welches in einem räumlich abgegrenzten Gebiet (Testmarkt) probeweise verkauft wird (aufwendig und teuer). o Elektr. Minitestmarkt: Panelkunden kaufen dort ein und ihre Einkäufe werden per Strichcode elektronisch gespeichert und ausgewertet Sonderform der Datenerhebung Panel Ein gleichbleibender Kreis von Personen (repräsentativ ausgesucht), der regelmäßig zum gleichen Untersuchungsgegenstand befragt wird. - unvollständige Marktabdeckung (Coverage): Teilnahmeverweigerung (Aldi) und Erfassungslücken (ausländische Singlehaushalte) - Panelsterblichkeit: aus Desintresse, Tod, etc. - Panelerstarrung: Durch soziodemographische Verschiebungen verliert Panel Repräsentativität - Paneleffekt i.e.S.: Verändertes Kaufverhalten durch Panelteilnahme (keine Pornos mehr -> Verfälschung) Verbraucherpanel: bestimmte Konsumentengruppe gibt Konsum- und Einkaufsangewohnheiten an Handelspanel: Registrierung von Handelsphänomene (Veränderung des Warenbestands und der Marktanteile) Datenanalyse Skalenniveau 1.)Nominalskalen: kassifizieren qualitative Eigenschaftsausprägungen (Mann/Frau) 2.)Ordinalskalen: Zuordnung von Rangwerten (Schulnoten), keine genauen Abstände 3.)Intervallskalen: gleichgroße Skalenabschnitte zwischen den verschiedenen Merkmalsausprägungen, ohne natürlichen Nullpunkt (Celsiusskala) 4.)Verhältnisskalen (Ratioskalen): gleichgroße Skalenabschnitte zwischen den verschiedenen Merkmalsausprägungen mit natürlichem Nullpunkt (Gewinn) Nominal- und Ordinalskalen werden auch als nicht metrische, Intervall- und Verhältnisskalen jedoch als metrische Skalen bezeichnet. Datenanalyse Anzahl der zu untersuchenden Variablen 1.)Univariate Verfahren: nur eine einzige Variable, benutzt bei Häufigkeitsverteilungen einer einzelnen Größe 2.)Bivariate Verfahren: zwei Variablen die zueinander eine Beziehung haben (Korrolations- und Regressionsanalysen); Umsatz und Image eines Unternehmens 3.)Multivariate Verfahren: mehr als drei Variablen, aber aussagekräftiger dependenzanalytische: Zusammenhänge überprüfendes Verfahren interdependanzanalytisch: Zusammenhänge entdeckendes Verfahren Regressionsanalyse Wie läßt sich der Bedarf an Farbfernsehgeräten für die nächsten Jahre schätzen? Hängt das Ausmaß der Marketing-Aktivitäten eines Unternehmens von der Art der Leitung, der Rechtsform und der Anzahl der Mitarbeiter ab? Varianzanalyse Mit welchem Massenmedium (Wochenzeitschrift, Fernsehen oder Hörfunk) erreicht eine Werbekampagne die größte Anzahl ihrer Zielpersonen? Wie wirkt sich die Farbe der Verpackung (rot, grün, blau, gelb, mehrfarbig) auf den Produktabsatz aus? Diskriminanzanalyse Durch welche psychologischen Merkmale unterscheiden sich Kunden von Nichtkunden? Bestehen Einkommens- und Altersunterschiede zwischen der Gruppe der häufigen und jener der seltenen Verwender eines Produkts? Kovarianzstrukturanalyse (z.B. LISREL) Hängt die Wirkung vergleichender Warentestinformationen der Stiftung Warentest (Berlin) auf die Prodkutinnovation, die Produktmodifikation und die Qualitätskontrolle von Industrieunternehmen z.B. von der Größe, den Zielen, der Testerfahrung und der Branchenzugehörigkeit der Unternehmen sowie von der Wettbewerbsintensität ab? Beeinflusst die Marktorientierung eines Unternehmens den Unternehmenserfolg stärker als die Produktions- und Kosten-, die Mitarbeiter-, Technologie- und Innovationssowie die Umwelt- und Gesellschaftsorientierung? Faktorenanalyse Welches sind die wichtigsten Faktoren, die das Image eines Unternehmens in der Öffentlichkeit ausmachen? Auf welche Grunddimension lässt sich die Attraktivität einer Einkaufsstätte zurückführen? Clusteranalyse Lassen sich die Benutzer des öffentlichen Personennahverkehrs anhand sozioökonomischer und psychographischer Merkmale in unterschiedliche Gruppen (Marktsegmente) einteilen? Gibt es unter dem Publikum eines Theaterbetriebs unterschiedliche Besuchertypen? Multidimensionale Skalierung Inwieweit entspricht das Dienstleistungsangebot eines Beratungsunternehmens den Idealvorstellungen der Kunden? Welches Image besitzt die Technische Universität Braunschweig im Vergleich zum Image anderer Universitäten? Conjointanalyse (Verbundmessung) Welche Kombination von Merkmalen sollte ein Verkehrsmittel aufweisen, um dem Benutzer einen optimalen Nutzen zu stiften? Welches Eigenschaftsbündel charakterisiert jenes Restaurant, das die Kunden bevorzugen würden? Kreuzpreiselatizität Zeigt die Austauschbarkeit der Produkte (Produktkonkurrenz) KP pos: vorliegen von Wettbewerbsbeziehungen zwischen zwei Produkten; Preissteigerung von produkt2 => Erhöhung des Absatzes von produkt1 (substituive Beziehung) KP neg: Produkte konkurrieren nicht (komplementäre bez.) Merkmale des relevanten Marktes Marktkapazität max. Bedarf des relevanten Marktes bzw. max. mögliche Aufnahmefähigkeit des Marktes Merkmale des relevanten Marktes Marktpotential max. mögliche Nachfrage/Umsatz aller Anbieter auf dem relevanten Markt. Die Größe ergibt sich aus dem Gesamtbedarf und der -kaufkraft aller Kunden. Relativierung der Marktkapazität um das tatsächlich vorhandene Kaufvermögen der Abnehmer Merkmale des relevanten Marktes Marktvolumen tatsächlich realisierter Umsatz aller auf dem relevanten Markt befindlichen Anbieter Merkmale des relevanten Marktes Marktausschöpfung(-sgrad) Das Verhältnis von Marktvolumen und marktpotenzial, gibt an in welchen Ausmaß eine max. mögliche nachfrage bereits gedeckt ist Merkmale des relevanten Marktes Umsatz- bzw. Absatzvolumen das Umsatz- bzw. Absatzvolumen kennzeichnet den tatsächlichen getätigten Umsatz oder Absatz eines Anbieters auf seinem relevanten Markt und damit seinen Anteil am Marktvolumen Merkmale des relevanten Marktes Marktanteil absoluter Markanteil: Quotient aus eigenem Umsatz und Gesamtumsatz des Markts (Umsatzvolumen durch Marktvolumen) relativer Marktanteil: Quotient aus eigenem Marktanteil und dem Marktanteil des/der stärksten Konkurrenten wieder Planung von MA-Zielen Zieloperationalisierung (1. Phase) 1.)Zielinhalt: Was soll erreicht werden? (Kundenzufriedenheit, Marktanteil, Umsatz, Image) 2.)Angestrebtes Zielausmaß: Wie viel soll erreicht werden?Vorgabe von sog. Satisfactionzielen. 3.)Zeithorizont: Wann soll ein gewünschte Zustand oder Sachverhalt erreicht sein? MAStrategischer Bereich: mittel- bis langfristige Zielformulierung, operative Entscheidung (Preisgestaltung) kurzfristig gestaltbar. 4.)Geltungsbereich: es wird festgelegt, für welchen Unternehmensbereich, für welches Zielobjekt (Produkt), für welchen Instrumentalbereich (Werbung) und/oder für welchen Markt das jeweilig MA-Ziel Gültigkeit besitzt. Planung von MA-Zielen Bildung eines Zielsystems (2. Phase) 1.)Identifikation von Zielbeziehungen o Zielkomplementarität: Ziele fördern sich in ihrer Erreichung gegenseitig o Zielkonflikt: Ziele schließen sich gegenseitig aus (Zielmanagement nötig) o Zielneutralität: Ziel sind indifferent, haben keine Auswirkung aufeinander 2.)Aufbau einer Zielhierachie: Einteilung in Ober-, Mittel- und Unterziele; es werden nur die Ziele weiterverfolgt, die zur Erreichung des Oberziels beitragen. Marketingstrategie 1.)dienen der Erreichung von MA-Zielen (Strategien werden nach den übergeordneten Zielen festgelegt) 2.)MA-Strategien kombinieren verschiedene Instrumente und Maßnahmen zu einem konsistenten und in sich schlüssigen und widerspruchsfreien Gesamtpaket von MAHandlungen. Instrumentbezogene Strategien beziehen sich nur auf einen Maßnahmenbereich (Preisgestaltung). 3.)Eine MA-Strategie ist keine kurzfristig-operative Handlungsfestlegung, sondern vielmehr mittel- bis langfristig gültig. Dies unterscheidet sie von taktischen und operativen MA-Maßnahmen. Marktbasisstrategien (Bild) (Primär) Kundenorientierte Strategien Marktfeldstrategien: Festlegung und Veränderung der Produkt/Markt-Kombinationen eines Unternehmens. 1.)Marktdurchdringung: ein vorhandenes Produkt auf dem bereits bearbeiteten Markt intensiver zu vermarkten. 2.)Marktentwicklung: Angebot eines Produktes auf einem neuen Markt. 3.)Produktentwicklung: ein neues Produkt auf einem bereits bearbeiteten Markt anbieten. 4.)Diversifikation: Angebot eines neuen Produktes auf einem neuen Markt. (Primär) Kundenorientierte Strategien Marktstimulierungsstrategien 1.)Präferenzstrategie: Führt zu einem qualitätsbetonten Wettbewerb. 2.)Preismengenstrategie: Konzentriert sich auf niedrigpreisige, aber volumenstarke Markleistungen. Beide berücksichtigen somit z.T. unterschiedliche Zielgruppen bei den Käufern insbesondere die sog. Qualitäts – und Preissegmente. (Primär) Kundenorientierte Strategien Marktparzellierungsstrategien Aufteilung des Gesamtmarkts in mehr oder weniger stark voneinander abgegrenzte Teilmärkte => mögliche differenzierte Bearbeitung dieser Teilmärkte. Als Ergebnis entstehen entweder (undifferenzierte) Massenmärkte oder einzelne (differenzierte) Marktsegmente. Schrotflintenkonzept: Bearbeitung vollständig abgedeckter Massenmärkte. Scharfschützenkonzept: das differenzierte Vorgehen gemäß unterschiedlicher Marktsegmente. (Primär) Kundenorientierte Strategien Marktarealstrategien Legen die geographischen Formen der Marketingstrategie fest. Sie entscheiden gebietspolitisch darüber, ob ein Markt entweder national (lokal, regional, überregional, vollständig national) oder international (Extremfall global) erschlossen werden soll. (Primär) Kundenorientierte Strategien Marktsegmentierung Aufteilung eines Marktes in seines einzelnen Segmente (klar abgegrenzte Untergruppen von Kunden). Man erhofft sich durch die segmentbezogene Anpassung der einzelnen Angebote zu einem insgesamt höheren Grad an individueller Bedürfnisbefriedigung des Kunden zu gelangen (Bedarf – und Wirkungsaspekt). (Primär) Kundenorientierte Strategien Marktsegmentierung Marktsegmentierungskriterien (1. Teil) 1.)Kaufverhaltenrelevanz: Kriterien müssen einen möglichst großen Teil des Kaufverhaltens erklären können. 2.)Aussagefähigkeit: gebildete Segmente müssen durch die verfügbaren Marketinginstrumente grundsätzlich auch effektiv zu bearbeiten sein. 3.)Zugänglichkeit: gebildete Segmente (Zielgruppen) müssen von den eingesetzten Instrumenten erreicht werden können, ohne das größere Streuverluste entstehen. 4.)Messbarkeit (Operationalität): zugrundegelegte Kriterien müssen objektiv messbar sein. 5.)zeitliche Stabilität: die herangezogenen Kriterien müssen über einen längeren Zeitraum hinaus Gültigkeit besitzen. 6.)Wirtschaftlichkeit: Segmentierungskriterien müssen mit vertretbarem Kosten-NutzenVerhältnis durchgeführt werden. (Primär) Kundenorientierte Strategien Marktsegmentierung Marktsegmentierungskriterien (2. Teil) 1.)Soziodemographische Kriterien: Soziale Schichtenzugehörigkeit (Einkommen, Schulbildung, Beruf), Familienlebenszyklus (Geschlecht, Alter, Familienstand, Kinderzahl), geographische Kriterien (Wohnortgröße, Region, Stadt/Land) 2.)psychographische Kriterien: allg. Persönlichkeitsmerkmale (Aktivitäten, Interessen, Risiko- Entschlussfreudigkeit) oder produktbezogenen Kriterien (Motive, Einstellungen, Präferenzen) 3.)Kriterien des beobachtbaren Kaufverhaltens: Markenwahl, Kaufvolumen, Mediennutzungsverhalten der Individuen (Primär) Kundenorientierte Strategien/Marktarealstrategien Segmentauswahl und -bearbeitung (Primär) Konkurrentenorientierte Strategien Komparativer Konkurrenzvorteil (KKV) In den Vordergrund stellen, dass das eigene Leistungsangebot für den Kunden wahrnehmbare, wichtige und dauerhafte Nutzenvorteile gegenüber den vergleichbaren Konkurrenzangeboten besitzt. Erforderlich hierfür sind die unternehmenseigenen Stärken (Finanzkraft, Produktqualität, Verfahrenspatente, motivierter und gut ausgebildeter Mitarbeiterstamm, herausragende Managementkompetenz) und Schwächen zu kennen. Konkurrenzforschung ist unverzichtbar. (Primär) Konkurrentenorientierte Strategien Wettberwerbstrategische Grundtypen Umfassende Kostenführerschaft Ziel dieser Strategie ist ein umfassender Kostenvorsprung gegenüber dem Konkurrenten => reduzierter Produktpreis am Markt => intensiver Preiswettbewerb Produkte sollen wegen ihres Preises gekauft werden, nicht wegen ihrer Qualität. Ziel und Vorraussetzung einer solchen Strategie ist immer die Erreichung eines möglichst hohen Marktanteils. Durch den Verzicht auf den Aufbau echter Präferenzen bleibt die Kundentreue immer in die Existenz eines unschlagbar niedrigen Preises gebunden. => angreifbar mit noch niedrigeren Preisen. Gewinnchancen bestehen nur solange sich das Unternehmen im Besitz von strategischen Kostenvorteilen befindet. (Primär) Konkurrentenorientierte Strategien Wettbewerbstrategische Grundtypen Differenzierung Es wird eine Qualitätsführerschaft angestrebt durch überlegene Produktqualität, attraktiven Produktdesign und Styling, Vorteilsversprechenden Service - und Garantieleistungen, einem höherem Produkt- bzw. Anbieterimage sowie einem Erlebniswert bei Einkauf und Konsum des Produktes. Eine solche Strategie zielt auf Käufer, die nicht das Billigste sonder das BESTE kaufen wollen und daher einen Qualitäts- bzw. Imagevergleich zwischen den verschiedenen Konkurrenzangeboten durchzuführen bereit sind (Markenartikelstrategie). Welche Unterschiede: ein einzelner Produktnutzen wird herausgestellt = Unique Selling Proposition (USP) Doppelnutzendifferenzierung Dreifach- oder Mehrfachnutzendifferenzierung (Odol-Med 3) relativ hoher Mitteleinsatz für Investitionen in Marktforschung, Marken- und Imageaufbau (Primär) Konkurrentenorientierte Strategien Wettbewerbstrategische Grundtypen Konzentration auf Schwerpunkte (Fokussierungsstrategie) lediglich partiale Marktabdeckung, d.h. die Verfolgung von Differenzierungs- bzw. Kostenführerschaftsstrategien in nur einem (oder wenigen) ausgewählten Branchensegment(en) Diese Nischenstrategie erstreckt sich häufig auf kleinere Produkt/Markt-Ausschnitte, in denen man Differenzierungs- oder Kostenvorteile angestrebt werden (Liebhabermärkte). Strategische Partnerschaften vertikale und diagonale Strategische Partnerschafen Zusammenarbeit mit Zulieferern oder selbständigen Handelsbetrieben in der selben Branche. Franchising: Kooperationsform, in der der F-Geber dem F-Nehmer auf Basis eines FVertrages bestimmte Nutzungsrechte gegen Entgeld einräumt. Der F-Geber stellt Vertriebsrechte an eingeführten Marktenartikeln bzw. Dienstleistungen zur Verfügung, wobei der Weisungs- und Kontrollrechte besitzt (McDonalds). Strategische Partnerschaften horizontale Strategische Partnerschafen Aktuelle und potentielle Konkurrenten arbeiten zusammen, wobei die Zusammenarbeit auf Zielerreichung und nicht auf Dauer angelegt ist. Strategische Allianzen dienen vor allem der Erschließung internationaler Märkte, da es dem einzelnen nicht mehr möglich ist, allein am immer globaler werdenden Wettbewerb teilzunehmen und sich dort zu behaupten (UTMS-Lizenzen). + Überwindung von Eintrittsbarrieren durch zusammengelegte Finanzkraft - partielle Ausschaltung von Konkurrenz Strategische Partnerschaften horizontale Strategische Partnerschafen Hyperwettbewerb Extremform des Wettbewerbs dadurch gekennzeichnet, das Wettbewerbsvorteile von dem jeweiligen Unternehmen nicht nur rasch erzeugt sondern auch nahezu ebenso rasch wieder zu nichte gemacht und durch neue ersetzt werde. Unternehmen verteidigen ihre Wettbewerbsvorteile nicht mehr, sondern sie zerstören sie nach vergleichsweise kurzer zeit, um rasch neue aufzubauen, bevor der Gegenangriff der Konkurrenten die Phase der Vorteilsauschöpfung ohnehin beendet hätte. Wettbewerbsplateaus sind Preis und Qualität, Schnelligkeit und Innovation, Abschottung des Marktes durch Errichtung von Eintrittsbarrieren sowie Einsatz von Finanzkraft. Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Preispolitik Distributionspolitik Kommunikationspolitik Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik umfasst alle Entscheidungstatbestände die sich auf die marktgerechte Gestaltung der Leistungen beziehen (Herz des Marketings). Grundnutzen des Produkts o Kernnutzen = Grundfunktion o generisches Produkt = unverzichtbare. leistungsbezogene Grundmerkmale des Produkts o erwartetes Produkt = die Leistungserwartung des Kunden Zusatznutzen des Produktes o augmentiertes Produkt = über die durchschnittliche Leistungserwartung hinausgehende Zusatzleistung o potentielles Produkt = enthält Leistungsmerkmale, die heute noch unüblich sind, in der näheren Zukunft jedoch zum augmenierten Produkt gehören. Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Produkttypologie 1.)Investitionsgüter: Produkte, die von gewerblichen Verwendern zur Herstellung von Sachleistungen oder zur Erbringung von Dienstleistungen, die für Dritte gedacht sind, benötigt werden (Werkzeugmaschinen). 2.)Konsumgüter: Produkte, die vom Letztverbraucher (Konsumenten) zur Befriedigung ihrer individuellen Bedürfnisse nachgefragt werden. Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Produkttypologie Sachleistungen 1.)Gebrauchsgüter: langlebige Wirtschaftsgüter, die aufgrund ihrer längerfristigen Verwendung in zeitlich größeren Abständen gekauft werden (Fernseher). 2.)Verbrauchsgüter: kurzlebige Produkte, die relativ schnell verbraucht werden, und dem entsprechend kurze Wiederkaufzyklen besitzen (Seife). 3.)Dienstleistung: immaterielle Produkte, die in der Regel im Zusammenwirken mit dem Leistungsabnehmer erstellt werden, nicht lagerfähig sind und in der Ausführung einer qualitativen Schwankungsbreite aufweisen können. Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Produkttypologie Kaufgewohnheiten des Konsumenten 1.)convenience goods: werden häufig und mit minimalen Vergleichs- und Einkaufsaufwand erworben (Zeitung) 2.)shopping goods: Produkterwerb mit diversen Such-, Vergleich- und Auswahlprozessen (Möbel) 3.)specialty goods:selten gekaufte Waren, mit besonders eigenständigen Charakter und Markenidentität; oftmals sehr hochwertig und/oder selten (Antiquitäten) Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Produkttypologie Informationsökonomischer Ansatz der Produkttypologie 1.)Inspektionsgüter: Suchgüter, die über eine Prüfqualität (Searchquality) verfügen, also bereits vor dem Kauf eine Qualitätsbeurteilung durch den Kunden zulassen. 2.)Erfahrungsgüter: besitzen in erster Linie Erfahrungsqualität, d.h. der Kunde kann die Qualität der Produkte vor ihrer Verwendung nicht eindeutig feststellen (Restaurantbesuch) 3.)Vertrauensgüter: Güter, die auch nach dem Ge- oder Verbrauch in ihrer Qualität nicht vollständig beurteilt werden können (credence quality) [ärztliche Behandlung] Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Produktprogramm 1.)Produktgestaltung: Bestimmung der Produktqualität in technischer, funktionaler, materieller und ästhetischer Hinsicht, sowie etwaiger produktbegleitender Zusatzleistungen 2.)Verpackungsgestaltung (bei Sachgütern): Transport und Schutz des Produkts gewährleisten, funktionale Größe, Werbung und Information des Kunden 3.)Markierung 4.)Programmgestaltung: Zusammenstellung der Produkte und Produktlinien zu einem Angebotsprogramm Die Programmpolitik muss sich neben der Zusammenstellung des Sach- und Dienstleistungsprogramm (Programminhalt) auch um die Fixierung des Programmumfangs (Programmbreite: verschiedene simultan geführte Produktlinien; Programmtiefe: Zahl der einzelnen Produktvarianten innerhalb einer Produktlinie) kümmern Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Produktinnovation bezeichnet all jene marktbezogenen Änderungsprozesse in einem Unternehmen, die zu neuen Produkten führen. Marktneuheit = Produkte die für alle Marktteilnehmer neu sind Betriebsneuheit = Produkte, die nur für den einführenden Betrieb, nicht jedoch für den Markt neu sind. Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Phasen des unternehmerischen Produktinnovationsprozesses Innovations- bzw. Suchfeldbestimmung Gewinnung von Neuproduktideen Prüfung von Neuproduktideen und Ideenauswahl Realisierung der ausgewählten Neuproduktideen einschließlich der Planung- und Markteinführungsstrategien Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Phasen des unternehmerischen Produktinnovationsprozesses Gewinnung von Neuproduktideen externe Quellen: Forschungsinstitute, Beratungsunternehmen, Erfinder, Patent- und Schutzrechtsinformation, Wareninstitute, Konkurrenten und Kunden (Beschwerdemanagement, Kundenclubs) interne Quellen: Forschung- und Entwicklungsabteilung, Produktionsabteilung, MAoder Vertriebsressort (betriebliches Vorschlagswesen) Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Phasen des unternehmerischen Produktinnovationsprozesses Methoden zur Erzeugung von Neuproduktideen Kreativitätstechniken: Individualtechniken o Merkmalsauflistung o Gegenstandsverknüpfung o morphologische Analyse (Erzeugung aller denkbaren Lösungen eines Problems) Gruppentechniken o Brainstorming (Gruppendiskussion) o Synektik (Analogie) o Methode 635 (6 Leute, 3 Vorschläge, 5 Minuten, Brainstorming) o Delphinmethode Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Phasen des unternehmerischen Produktinnovationsprozesses Prüfung und Auswahl von Neuproduktideen Ideengrobauswahl (Screening): von Mindestanforderungen (Musskriterien) auf undurchführbare Produktideen schließen o Punktbewertungsverfahren (Nutzwertanalyse oder Scoring Modelle): Produktideenbeurteilung anhand verschiedener, zuvor festgelegter und gewichteter Kriterien (- Scheingenauigkeit -> keine exakte Lsg.) Ideenfeinauswahl: Test auf Wirtschaftlichkeit o Wertanalyse: geht von einem konstanten Qualitätsniveau von einem Produkt aus und ermittelt sodann die kostengünstigste Umsetzungskonzeption o Break-Even-Analyse: erwartete Absatzmenge ist entscheidend, ausgewählt werden jene Produktkonzepte die gewinnbringend sind Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Phasen des unternehmerischen Produktinnovationsprozesses Realisierung der ausgewählten Neuproduktideen 1.)Entwicklung und Test des Neuprodukts: Prototypen, Funktionstest und Kundenakzeptanztest (Quality Function Deployment). Nach abgeschlossenem Produktentwicklung kommt es zum Markttest. 2.)Nach erfolgreich abgeschlossener Testphase, vor der Markteinführung des Neuprodukts folgende Fragen: Wann?, Wie?, Für wen?, Wo? und Mit wem? Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Phasen des unternehmerischen Produktinnovationsprozesses Realisierung der ausgewählten Neuproduktideen Markteinführung des Neuprodukts (die 5 Ws) Wann (Timing) Führerstrategie: Als erster mit einem Neuprodukt den Markt betreten (First-to-Market) - hohe Forschungs- und Entwicklungskosten + Pioniergewinne, Marktanteile Folgerstrategie (Secound-to-Market, Late-to-Market): entweder geringfügig verbesserte Imitation oder mit einem vergleichsweise eigenständigen Nischenprodukt den Markt betreten. + geringe Forschungs- und Entwicklungskosten + verbesserte Einschätzung der Marktchancen Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Phasen des unternehmerischen Produktinnovationsprozesses Realisierung der ausgewählten Neuproduktideen Markteinführung des Neuprodukts (die 5 Ws) Wie (Instrumentale Ausgestaltung) hohe oder niedrige Preise hohe oder niedrige Ausgaben für Werbung, Verkaufförderung und Distribution bei Marktneuheit: hohe Preise und intensive Unterstützung durch Werbung und Verkaufförderung bei Betriebsneuheit: niedriger Preis, niedrige Werbeausgaben Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Phasen des unternehmerischen Produktinnovationsprozesses Realisierung der ausgewählten Neuproduktideen Markteinführung des Neuprodukts (die 5 Ws) Wen (Zielgruppen) Da sich viele Menschen in ihrer Bereitschaft, neue Produkte zu akzeptieren, unterscheiden, werden sog. Adoptionskurven verwendet. Konsumpioniere: besonders wichtig, da risikofreudig und eine Rolle als Trendsetter und Meinungsführer besitzen. Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Phasen des unternehmerischen Produktinnovationsprozesses Realisierung der ausgewählten Neuproduktideen Markteinführung des Neuprodukts (die 5 Ws) Wo (geographische Strategie) regionale, nationale und/oder internationale Einführung? Anfangs meist aus Kostengründen regional, später Erweiterung durch Marktarealstrategie. Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Phasen des unternehmerischen Produktinnovationsprozesses Realisierung der ausgewählten Neuproduktideen Markteinführung des Neuprodukts (die 5 Ws) Mit Wem (mögliche Kooperationspartner) Falls Know-How und/oder die eigene Finanzkraft nicht ausreichen, um zu einer gewinnversprechenden Neuprodukteinführung insbesondere im internationalen Maßstab zu gelangen, sind strategische Partnerschafen ratsam. (vertikale und/oder horizontale strategische Allianzen) Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Produktmodifikation und -elimination Eine Änderung bereits eingeführter Produkte (materiell-funktionale, ästhetische Produktmerkmale oder Verpackungs- und markierungspolitische Sachverhalte) Produktvariation: einzelne Bestandteile des Produkts werden verändert, das Grundkonzept bleibt bestehen, neue Version ersetzt alte Produktdifferenzierung: neben dem ursprünglichen Produkt abgewandelte Produkte, Ableger zeitgleich geschaffen und als Ergänzung der Produktlinie in den Markt eingeführt. Produktrelaunch: ein seit langem auf dem Markt vorhandenes Produkt den Kundenbedürfnissen entsprechend umgestaltet (Face-Lifting) Produktelimination: Entfernung von Produkten aus den Absatzprogrammen Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Produktlebenszyklus (Graphik) Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Produktlebenszyklus 1.)Einführungsphase: durch Entwicklung und Einführung Verluste; das Erreichen des Break-Even-Points kennzeichnet den Beginn der Wachstumsphase 2.)Wachstumsphase: die Umsätze steigen überproportional an; erreicht die Wachstumsphase ihren Höhepunkt, folgt die Reifephase. Der Gewinn überschreitet sein Maximum und nimmt wieder ab. 3.)Reifephase: Weitere Ausdehnung des Markte bei gleichzeitiger Abnahme der Umsatzwachstumsrate. 4.)Sättigungsphase: Bei Marktsättigung findet kein Umsatzwachstum mehr statt, der Umsatz errreicht sein Maximum und beginnt abzunehmen. 5.)Rückgangsphase: bei Verlusten kommt es zur Produktelimination oder eines Produktrelaunchs Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Eliminationskriterien quantitative: o sinkender Umsatz oder Marktanteil o abnehmender Anteil am Gesamtumsatz o sinkender Deckungsbeitrag o sinkende Produktrentabilität qualitative: o kein Kaufverbund mit anderen Produkten o nachhaltige Störungen im Produktionsablauf o negativer Einfluss auf das Firmenimage o nachlassende Wirkung der MA-Maßnahmen o neue Bedarfsstrukturen und/oder Gesetz Absatzpolitisches Instrumentarium Produktpolitik Produktmarkierung -> steht für Markenartikel: gleichbleibende Aufmachung, Qualität, einen hohen Bekanntheitsgrad sowie eine weit verbreitete Erhältlichkeit. Markenartikel Ziele: Schaffung von Präferenzen beim Kunden, die den preispolitischen Spielraum vergrößern sollen Förderung/Erleichterung des Wiederverkaufs (Markentreue) Profilierung des Produkts im Wettbewerb Aufbau von Marktmacht gegenüber dem Handel Einzelmarke (Valensina), Dachmarke (Nivea), Absatzpolitisches Instrumentarium Preispolitik preispolitische Entscheidungen 1.)Festlegung der optimalen Preishöhe 2.)Durchsetzung des Preises am Markt 3.)Bestimmung der Preisabfolgen im Zeitablauf (dynamische Preispolitik) 4.)Festlegung von Preisdifferenzierungsmaßnahmen 5.)Gestaltung einer produktübergreifenden Preispolitik Absatzpolitisches Instrumentarium Preispolitik Preisbestimmung: kostenorientierter Ansatz Vollkostenbasis Berücksichtigung der gesamtanfallenden Kosten; Angebotspreis = Summe der Gesamtstückkosten + Gewinnzuschlag (Cost-Plus-Pricing) - willkürliche Zurechnung der Fixkosten auf das Produkt - die Gefahr sich aus dem Markt zu kalkulieren - prozyklisches Verhalten: durch Fixkostenbelastung sind Preise in einer Rezession zu hoch und im Boom zu niedrig. - Zirkelschlussproblematik: zur Vollkostenrechnung werden erzielbare Absatzmengen benötigt, welche wiederum vom Preis abhängig sind + volle Kostendenkung + sehr einfach, wenig Informationsaufwand Absatzpolitisches Instrumentarium Preispolitik Preisbestimmung: kostenorientierter Ansatz Teilkostenbasis Es werden nur jene Kosten einbezogen, die in einem direkten Zusammenhang mit dem Produkt, dessen Entwicklung, Erstellung und Vermarktung, stehen. Deckungsbeitrag: Preisbestandteil der über die variablen Stückkosten hinaus einen Beitrag zur Deckung der Fixkosten sowie zur Erzeilung des Gewinns beiträgt. - aus der Gewinnzone zu kalkulieren, zu niedrige Preise, da Fixkosten vernachlässigt. + es können kurzfristige Preisuntergrenzen bestimmt werden (taktische Entscheidungsrelevanz) Absatzpolitisches Instrumentarium Preispolitik Preisbestimmung: kostenorientierter Ansatz Target-Costing am Markt erzielbarer Preis – Gewinn = Zielkosten (Target-Costs) des Produkts. +Konsequente Einbringung der Marktperspektive in das Kostenmanagement und entspricht damit dem MA-denken Absatzpolitisches Instrumentarium Preispolitik Preisbestimmung: kostenorientierter Ansatz Target-Costing (Bild) Absatzpolitisches Instrumentarium Preispolitik Preisbestimmung: marktorientierter Ansatz nachfrage- bzw. kundenorientierte Preisbestimmung 1.)Preisfixierung nach Maßgabe der Nachfrageintensität: starke (schwache) zieht hohe (niedrige) Preise nach sich 2.)Preiselastizität der Nachfrage: Prozentuales Ausmaß der Absatzmengenveränderung als Reaktion auf eine prozentuale Preisvariation. |PE| > 1 => Preiserhöhung ist umsatzschmälernd Preissenkung ist umsatzvergrößend (Mengeneffekt ist größer als Preiseffekt) |PE| < 1 => Preiserhöhung ist umsatzsteigernd (da Mengeneffekt < als Preiseffekt) Absatzpolitisches Instrumentarium Preispolitik Preisbestimmung: marktorientierter Ansatz Preiselastizität der Nachfrage Absatzpolitisches Instrumentarium Preispolitik Preisbestimmung: marktorientierter Ansatz Preiselastizität der Nachfrage Bedingungen für niedrige Preiselastizität es gibt nur wenige oder überhaupt keine Substitutionsprodukte Preisveränderung wird von Kunden nicht wahrgenommen bzw. das Preisbewusstsein der Käufer ist gering Käufer sind träge in ihren Kaufgewohnheiten und in ihrer Suche nach preisgünstigeren Alternativen Preis spielt keine wesentliche Rolle sondern vielmehr Marke bzw. Image des Produkts bzw. Anbieters Käufer denken ein höherer Preis sei durch Qualitätsverbesserungen, allgemeine Teuerung u.ä. gerechtfertigt. Für hohe Preiselastizität gelten die umgekehrten Argumente. Absatzpolitisches Instrumentarium Preispolitik Preisbestimmung: marktorientierter Ansatz konkurrenzorientierte Preisbestimmung Preis orientiert sich an dem Preis des Produktes des Marktführers (Leitpreis). Marktfolger versuchen den Preis zu unterbieten, um Image und Bekanntheitsnachteile wettzumachen. Dominierende Preisführerschaft liegt dann vor wenn der Preisführer ein überragende Marktstellung besitzt, der unterzuordnen sich die übrigen Anbieter gezwungen sehen. Barometrische Preisführerschaft: es existiert eine Gruppe etwa gleichstarker Konkurrenten, die dennoch einen Preisführer anerkennt (keine Preiskämpfe, kartellrechtlich i.O., siehe Ölindustrie) Preisbildungsoptionen: Anpassung an Leitpreis, Preisüberbietung, Preisunterbietung (Preiskampf), Nischenstrategie, Verfolgung einer Strategie der Preisfüherschaft. +ausrückliche Berücksichtigung Wettbewerbs- bzw. nachfragerlevanter Faktoren - Preisfindung ohne Kostenbezug => Dumping Absatzpolitisches Instrumentarium Preispolitik dynamische Preispolitik Bild Absatzpolitisches Instrumentarium Preispolitik dynamische Preispolitik Abschöpfungsstrategie (Skimming) Hochpreisstrategie, in deren der Ursprünglich hoch angesetzte Einführungspreis bis zur Elimination des Produkts schrittweise herabgesetzt wird. Empfiehlt sich bei Neuprodukten, wo Kunden preistunempfindlich (niedrige Preiselastizität) sind, wo das Produkt rasch veraltert und aus Prestigegründen. + Realisierung hoher kurzfristiger Gewinne + Schnelle Amortisation des Forschung- und Entwicklungsaufwands + Aufbau und Stützung des Produktimages + Abschöpfen der Preisbereitschaft der Konsumenten + positive Prestige- und Qualitätsindikation durch hohen Preis + Vermeidung der Notwendigkeit von Preiserhöhungen und Schaffung eines Preisspielraums nach unten - die hohen Gewinne locken die Konkurrenz an Absatzpolitisches Instrumentarium Preispolitik dynamische Preispolitik Penetrationsstrategie Niedrigpreisstrategie, in deren Verlauf des niedrige Produktpreis beibehalten, in späteren Lebenszyklusphasen leicht erhöht oder sogar noch weiter abgesenkt werden kann. Empfiehlt sich bei einer hohen Preiselastizität der Nachfrage und bei Marktfolgerschaft. + schnelle Marktdurchdringung + Nutzung von Kostendegressionseffekten + Reduzierung des Fehlschlagsrisikos, da ein niedriger Einführungspreis die Misserfolgswahrscheinlichkeit für ein Neuprodukt senkt + Schnelle Gewinnung größerer Marktanteile + Aufbau einer starken Marktposition und Errichtung von Markteintrittsbarrieren. - Assoziation von minderer Produktqualität - preispolitischer Spielraum nach unten und oben gering - langsame Amortisierung der Investitionen Absatzpolitisches Instrumentarium Preispolitik Preisdifferenzierung Von Preisdifferenzierung spricht man, wenn für im großen und ganzen identische Produkten unterschiedliche Preise verlangt werden. persönliche: der Zugang zu bestimmten Preisen ist an das Vorliegen bestimmter Merkmale des Käufers geknüpft. regionale: selbsterklärend zeitliche: Mondscheintarif quantitative: Rabatte Vorraussetzung des Erfolges der Preisdifferenzierung: Einteilung der Kunden nach Preisempfindlichkeit isolierte Märkte niedrige Preiselastizität bzw. große Preisempfindlichkeit keine Diskriminierung von Abnehmergruppen sinnvolle ökonomische Differenzierung: verursachte Mehrkosten kleiner als erzielte Mehrerlöse Konkurrenzsituation lässt es zu Absatzpolitisches Instrumentarium Preispolitik Produktübergreifende Preispolitik Preisbündelung: Zusammenfassung mehrerer Produkte zu einem Angebotspreis mit einem einzigen Bündelpreis (niedriger als die Summe der Einzelpreise). Hauptziel: individuelle Preisbereitschaften der Konsumenten weiter abschöpfen (Bündel günstiger; Ladenhüter mitverkauft) kalkulatorischer Ausgleich: Produkte werden systematisch mit unterschiedlich hoch Kalkulationsauf- und -abschlägen versehen => gutes Gesamtergebnis; finanziellen Ausgleich zwischen ergebnisstarken und ergebnisschwachen Produkten herstellen. Indikatorprodukte werden günstig angeboten (Sonderangebote); keine vollständige Kostendenkung bei diesem Produkt. Absatzpolitisches Instrumentarium Distributionspolitik Alle Entscheidungen und Handlungen, welche die Übermittlung von materiellen und/oder immateriellen Leistung von Hersteller zum Endkäufer betreffen. akquisitorische Distribution: bezieht sich auf den ökonomischen und juristischen Warenweg. physische Distribution: Steuerung des physischen Warenwegs. Absatzpolitisches Instrumentarium Distributionspolitik Zentrale Aktionsfelder 1.)Wahl der Distributionsstandorte: Zahl und Lage der diversen Verkaufstätten unter Kosten und Ertragsgesichtspunkten 2.)Wahl der Absatzwege (Absatzkanäle): Direktvertrieb oder Indirektvertreib (Betriebsfremde Organe) 3.)Absatzwegemanagement (Absatzkanalsteuerung): Gewinnung und Motivierung von Absatzmittlern ; Initiierung und Führung dauerhafter Vertriebskooperationen. 4.)Distributionslogistik: Lagergestaltung und -haltung, Transport, Verpackung, Auftragsabwicklung Redistribution: Rückführung von ge- oder verbrauchten Produkten zum Hersteller. Außendiensteinsatz: Bestimmung der opt. Größe der Ausdienstorganisation; Auswahl der Außendienstmitarbeiter; Maßnahmen der zielgerechten Außendienststeuerung Absatzpolitisches Instrumentarium Distributionspolitik Wahl des Absatzweges Direktvertrieb Direktvertrieb (durch Hersteller selbst, Nullstufenkanal): dominierend bei Dienstleistung, sehr hochwertigen und/oder erklärungsbedürftigen Gütern (Investitionsgüterbereich). Im Konsumgütersektor über Außendienstmitarbeiter (Vertreterverkauf) oder Verkaufniederlassungen (Servicedienste: Beratung und Reparatur), Factory-Outlets (Fabrikverkauf) +Bessere Steuerung des Distributionsgeschehens durch den Hersteller + Einsparung der Handelsspanne + keine Abhängigkeit von selbständigen Handelsbetreiben - sehr kostspielig Absatzpolitisches Instrumentarium Distributionspolitik Wahl des Absatzweges Indirekter Vertrieb Vertrieb über wirtschaftlich und rechtlich selbständige Organe (Groß- und Einzelhändler; Ein- bzw. Mehrstufenkanal). + geringere Aufbauinvestitionen, daher oft schneller zu realisieren + geringeres finanzielles Risiko + höhere Anpassungsflexibilität an der Hersteller - Eintrittsgelder (Investitionsbeihilfen an den Händler): indirekter Vertrieb anfangs nicht immer kostengünstiger als Direktvertrieb - weniger Einfluss auf das spätere Erscheinungsbild des Produkts am Verkaufpunkt. Absatzpolitisches Instrumentarium Distributionspolitik Aspekte der Absatzwegesteuerung Hersteller vs. Handel (Tabelle) Absatzpolitisches Instrumentarium Distributionspolitik Aspekte der Absatzwegesteuerung Distributionstypen Selektive Distribution: jene Absatzmittler mit denen sich die ausgewählten Zielgruppen am besten erreichen lassen Exklusiven Distribution: auf einem regionalen Zielmarkt wird nur ein einziger Absatzmittler eingesetzt. Ubiquität = Überallerhältlichkeit Absatzpolitisches Instrumentarium Distributionspolitik Aspekte der Absatzwegesteuerung Auswahl von Absatzmittlern 1.) Produkt bzw. Sortiment: für serviceintensive und erklärungsbedürftige Produkte Fachgeschäfte; für Lebensmittel-Supermärkte; das Sortiment des Händlers muss die Kunden ansprechen. 2.) Standort und Einzugsgebiet: Händler müssen attraktive Standort und Einzugsgebiete besitzen, die groß genug sind, um die Zielgruppe zu erreichen. 3.) Größe und Finanzkraft: geben Auskunft über die wirtschaftliche Lage, die Kreditwürdigkeit und die Nachfragemacht des Absatzmittlers. 4.) Leistungsfähigkeit und Image: Händler muss über ausreichend qualifiziertes Verkaufspersonal und ein positives Image verfügen. Absatzpolitisches Instrumentarium Distributionspolitik Aspekte der Absatzwegesteuerung Gewinnung und Motivation von Absatzmittlern Pullstrategie: durch intensive Endverbraucherwerbung (Sprungwerbung) durch Massenmedien wird starke Endverbrauchernachfrage geschaffen, die einen Sog erzeugt, d.h. den Händler zur Aufnahme des Produkts in sein Sortiment zwingt (Markenartikelstrategie). Pushstrategie: Maßnahmenbündel direkt an den Händler, z.B. besonders günstige Einkaufskonditionen, die Einräumung von Exklusivrechten, die Übernahme der Regalpflege und intensive persönlich Verkaufsanstrengungen => Produkt wird in den Absatzkanal gepresst. Kombination beider oft sinnvoller, auch wenn häufig Elemente der Pushstrategie dominieren. Absatzpolitisches Instrumentarium Distributionspolitik Aspekte der Absatzwegesteuerung Gestaltung der vertraglichen Vertriebsformen (Absatzmittler) Verbindungssysteme: Vielzahl einzelvertraglicher Vereinbarung, mit wem die Parteien Geschäftsbeziehungen eingehen dürfen (Fachhandelsbindung). Alleinvertriebssysteme: pro Bezirk gibt es nur einen Absatzmittler, der für den Gebietsschutz eine Verkaufsbeschränkung der einzelnen Händler durchsetzt. Vertragshändlersysteme: der Absatzmittler verpflichtet sich ausschließlich die Produkte des Herstellers zu führen (lizenzierter oder konzessionierter Handel, siehe Ölindustrie) Franchisesystem: Hersteller überträgt MA-Konzeption auf Vertriebspartner Agentursystem: ähnlich Direktvertrieb des Herstellers, da sie in ihrer wirtschaftlichen Selbständigkeit eingeschränkt sind (befehligt vom Hersteller, tragen das Absatzrisiko nicht allein) => Kommissions- und Handelsvertreter Absatzpolitisches Instrumentarium Distributionspolitik Aspekte der Absatzwegesteuerung Außendienstgestaltung (Größe der Außendienstorganisation) Budgetmethode: das verbleibende Budget des MA-Budgets nach Abzug von Reiseund Verwaltungskosten geteilt durch das durchschnittliche Einkommen eines Außendienstmitarbeiters ergibt die Anzahl der zu beschäftigenden Außendienstmitarbeiter. Arbeitslastmethode: Gesamter Zeitaufwand, abhängig von Besuchhäufigkeit, Besuchlänge, Wegstrecken, bzw. Umsatz- und Distributionsgrad, dividiert durch die maximal zulässige Arbeitszeit ergibt die Anzahl der zur Erreichung der vorgegebenen Distributionsziele benötigten Mitarbeiter. Inkrementalmethode: es wird überprüft, welche Änderung des DBs sich ergibt, wenn eine Außendienstmitarbeiter zusätzlich eingestellt bzw. entlassen wird. Die optimale Zahl der Außendienstmitarbeiter ist denn erreicht, wenn weder eine Verkleinerung noch eine Vergrößerung der Außendienstmitarbeiterzahl eine Ergebnisverbesserung erzielt. Absatzpolitisches Instrumentarium Distributionspolitik Aspekte der Absatzwegesteuerung Auswahl der Außendienstmitarbeiter Reisende (angestellter Mitarbeiter): höheres Entgeld, sowie Arbeitsausstattung (Dienstwagen, Schulung) => höhere Fixkosten, niedrige Provision besser kontrollier- und steuerbar, höhere Fachkenntnis => bessere Beratungsqualität Handelsvertreter (selbständiger Absatzhelfer): niedrigere Fixkostenbelastung, dafür aber höhere Provision (variable Kosten) größere Markt- und Kundenkenntnis, durch Provision stärker motiviert Absatzpolitisches Instrumentarium Distributionspolitik Aspekte der Absatzwegesteuerung Erforderliche Qualifikation des Außendienstpersonals Empathy (Einfühlungsvermögen => erkennt Kundenwünsche) und Ego-Drive (Selbstbestätigungsdrang=> starke Motivation zum Verkaufserfolg) Ähnlichkeitshypothese: Verkäufer ist erfolgreich, wenn er so denkt, handelt und spricht wie der von ihm betreute Kunde und daher vom Kunden als ihm ähnlich wahrgenommen wird Auswahlverfahren: neben sachlicher Kompetenz ist soziale und menschliche Kompetenz (Qualitäten) bei der Kundenbetreuung extrem wichtig. Absatzpolitisches Instrumentarium Distributionspolitik Aspekte der Absatzwegesteuerung Außendienststeuerung (Tabelle) Absatzpolitisches Instrumentarium Distributionspolitik Aspekte der Absatzwegesteuerung Außendienststeuerung inputorientiert: vorgegebene Sollgrößen beim Arbeitseinsatz; empfiehlt sich, wenn sich der Umsatz nicht im ausreichenden Maße der Aktivität des Außendienstes kausal zurechnen lässt. outputorientiert: Umsatzvorgaben, oft aber erfolgsbezogene Anreize in Form von Umsatzprovision; empfiehlt sich, wenn der erzielte Umsatz der Arbeit des Außendienstmitarbeiters auch kausal zurechenbar ist. ergänzende Mittel: Incentives (nichtmonetäre Leistungsanreize): luxeriöse Yachtreisen, Abenteuerurlaube oder den Einlaß zu besonderen sportlichen oder kulturellen Darbietungen. Zur Erhaltung ihrer Motivationsfördernden Wirkung sollten sie allerdings Ausnahmen bleiben. Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Mediawerbung (Tabelle) Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Mediawerbung Bestimmung der Werbestrategie: Welche Werbebotschaft auf welchem Werbemittel und Werbeträger? (Printmedien {Zeitung}, elektronische Medien {Fernsehen, Internet}, Medien der Außenwerbung {Schaufenster, Litfasssäule} und sonstiges {Kinowerbung}) Gestaltung der Werbebotschaft/Werbemittel: Konsument muss aktiviert werden Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Auswahl der Werbemedien Intermediaselektion: mit welchem Werbeträger lässt sich Zielgruppe am besten erreichen? Intramediaselektion: welches Medium der ausgesuchten Werbeträgerkategorie Tausendkontaktpreis: Kosten pro Belegung des Werbeträgers * 1000 DURCH Reichweite des Werbeträgers (Wirtschaftlichkeitskennziffer, die angibt, wie viel Geld man pro Werbeträger ausgibt, um 1000 Personen zu erreichen) Problem: Kosten der Erreichbarkeit der anvisierten Gruppe müssen zielgruppenspezifisch ermittelt werden Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Zumessung und Verteilung des Werbebudgets Permanente Werbung mit wechselnder Intensität (pulsierend) vorteilhafter, als eine in ihrer Intensität gleichbleibende Werbung. percentage of sale method: Budget als Prozentsatz vom Umsatz all you can afford method: alles, was vom Werbebudget übrig geblieben ist. Wettbewerbsparitätsmethode: Werbebudget, das dem der maßgeblichen Konkurrenten entspricht Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Kontrolle des Werbeerfolges Zeitlicher Vergleich von Werbeaktivitäten und Umsatzentwicklung Ermittlung des Bekanntheitsgrads der Unternehmensleistungen vor und nach der Werbemaßnahmen. Erhebung des Unternehmensimages sowie der Kunden vor und nach des Abschlusses der Werbemaßnahmen Einsatz von Markttests (siehe Minitestmärkte) Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Direktwerbung Umfasst alle Werbemaßnahmen, die die Adressaten der Werbebotschaft unmittelbar und gezielt ansprechen und zugleich einen Dialog bzw. eine Interaktion mit ihnen herbeiführen sollen. Direkte Medien: Werbebrief, Telefonmarketing, Direktwerbung in Onlinemedien Massenmedien mit Rückantwortmöglichkeit (Direct-Response-Werbung): Couponanzeigen in Printmedien, Fernseher- Radiospots mit Telefonnummern Häufigste Form Direct-Mail: Briefpost mit persönichem Anschreiben, konkretes Produktangebot sowie eine beiliegende Rückantwortkarte. Oft mit einem Gadget (Werbegeschenk) Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Erfolgsursachen der Direktwerbung + persönliche Ansprache des Kunden = fühlt sich aufgewertet und individuell angesprochen + sehr hohe selektiven Reichweite => es können Marketingrelevante Kundeninformationen gesammelt, laufend aktualisiert und zu einer auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden besser zugeschnittene Ansprache genutzt werden + Exklusivität des Kundenkontaktes = Konkurenzeinflüsse leichter auszuschließen. + Bequemlichkeitsstreben des Kunden (beiliegende Antwort- bzw. Bestellkarte) Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Verkaufsförderung (Sales-Promotion) Durch zusätzliche kurzfristige wirksame Anreize und Aktionen soll der Produktabsatz gefördert werden: Verkaufs- oder Probierstände, Lotterien, Preisausschreiben, Angebote mit Zugabecharakter, Einrichtung Herstellereigener Kundenschulungs- und – beratungszentren (Maggi-Koch-Studio) Händlerpromotion: Gewährung von besonders hohen Rabatten bei der Einführung neuer Produkte Verbraucherpromotions: Produktproben und Treuepunkte Außendienstpromotion: Verkäuferwettbewerbe Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Öffentlichkeitsarbeit (Pulbic-Relations) Allgemeines Werben um Vertrauen für das Unternehmen insgesamt. Bei der absatzorientierten Öffentlichkeitsarbeit geht es um die Schaffung eines positiven Unternehmensimages von dem man sich Absatzfördernde Effekte erhofft. Bei der strategischen Öffentlichkeitsarbeit (Public-Affairs) soll eine höhere Akzeptanz in der Gesellschaft erreicht werden (absatztunabhängig) PR-Instrumente: Pflege guter Kontakte zu Presse, Hörfunk, Fernsehen Durchführung von Pressekonferenzen und Hintergrundgesprächen Sozial- und Umweltbilanzen Vorträge, Symposien, Jubiläumszeitschriften Tage der offenen Tür Firmenwerbung um öffentliches Vertrauen in Massenmedien Direktwerbung für das Unternehmen gegenüber relevanten Meinungsführern Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Messen und Ausstellungen Messen: richten sich an Fachpublikum aus dem gewerblichen Bereich Ausstellungen: richten sich an die breite Öffentlichkeit Für erfolgreiche Messebeteiligung: Messevorwerbung: relevante Zielgruppen auf Messe und eigenen Messestand aufmerksam machen Ansprechende Standgestaltung sowie ein fachkundiges und kundenfreundliches Standpersonal Nachmessemarketing: soll an das Messegeschehen angeknüpft und die Realisierung jener Verkäufe sicherstellen, die auf der Messe zwar angebahnt worden sind, die aber nach der Messe erst zustande kommen. Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Productplacement Gezielte Platzierung von Produkten bzw. Markenartikeln als reale Requisiten in der Handlung eines Spielfilms oder einer Fernsehsendung gegen Entgeld (James Bond, Z3BMW) + hohe Reichweite + positive Umfeldwirkung (entspannte Unterhaltungsatmosphäre) + Imagetransfer von Filmhandlung bzw. Akteur auf das Produkt + Internationales MA + Umgehung des Zapping + Umgehung von Werbeverboten (Zigarettenwerbung) und reglementierten Werbezeiten - starke Aufdrängung führt zu Verbraucherkritik und evtl. Trotzreaktionen (Reaktanz) - teuer geworden - Grundsätzliche gesetzliche Risiken (Schleichwerbung) Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Sponsoring Bereitstellung von Geld, Sachmitteln oder Dienstleistungen von Unternehmen (Sponsoren) für Personen bzw. Organisationen im sportlichen, kulturellen, medien- oder soz. Bereich (Gesponsorte). + durch entspannte Atmosphäre und attraktives Umfeld ist das Sponsoring insgesamt weniger auffällig + hohe selektive Reichweite (erheblich Zielgruppengenauigkeit) + Multiplikatoreffekte durch Fernsehübertr. gesponserter Ereignisse + erwünschter Imagetransfer vom Gesponsorten auf die Produkte und das Erscheinungsbild des Sponsors + Umgehung des Zapping sowie einschlägiger Werbeverbot und –reglementierungen + Internationales MA - begrenzte Darstellungsmöglichkeit (Spons. nicht im Vordergrund) - Gefahr des Übersehens - Risiko des negativen Imagetransfer - Reaktanz, Trotzreaktion falls Werbung zu aufdringlich - Risiko der Unglaubwürdigkeit Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Event-Marketing Die erlebnisorientierte Inszenierung von firmen- oder produktbezogenen Ereignissen sowie deren Nutzung im Rahmen der Unternehmenskommunikation. Eröffnungen, jahreszeitliche Feste, Präsentation neuer Modell => Special Events => Zusatzangebote, Dienstleistungen; eher kurzfristig konzipiert. Umfasst Elemente des Sponsoring, der PR und des Direct Marketing; Veranstaltungen werden nicht nur unterstützt, sondern eigens arrangiert. Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Multimedia-Kommunikation Multimedia: computergestützte Integrationsform mehrerer Medien, die einen interaktiven und multimedialen Dialog zwischen Mensch und elektronischem Medium ermöglicht. Systematischer Einsatz von Multimedia in der unternehmerischen Kommunikationspolitik Mobile Speichermedien: CD-ROMs Kiosk-Systeme: interaktiv bedienbare Terminals für Kundeninformationen Online-Systeme: World Wide Web Absatzpolitisches Instrumentarium Kommunikationspolitik Werbung Integrierte Kommunikation Ist ein übergreifende, kommunikationspolitisches Instrument, welches nicht nur den Einsatz und die Gestaltung der einzelnen anderen Instrumente der Kommunikationspolitik koordinieren, sondern auch die Einheitlichkeit des gesamten öffentlichen Auftritts eines Unternehmens gewährleisten: Formale Vereinheitlichung: Farben, Zeichen, Schrifttypen, Kleidung, Uniform Inhaltliche Abstimmung: Botschaften, Slogans, Bilder Geographische und zeitliche Abstimmung Absatzpolitisches Instrumentarium Marketing-Mix Verfahren der Grobauswahl 1.) sukzessive bzw. instrumentalorientierte Vorgehensweise: von der Produktgestaltung beginnend die preis-, distributions- und kommunikationspolitschen Parameter festlegen. 2.) Orientierung an der Branche bzw. Produktklasse: Orientierung an Konkurrenten oder bei Low-Interest-Produkten bzw. homogenen Massengütern geringe Budgets; Markenartikel setzen hohe Mindestniveaus voraus. 3.) Orientierung am Produktlebenszyklus: bei Produkteinführung viel Werbung, beim Reifegrad zählt das Preis / Nutzenverhältnis, in Sättigungsphase Produktmodifikation, Degenerationsphase kurzfristige Werbemaßnahmen und Preisreduktion bis zur Elimination. Absatzpolitisches Instrumentarium Marketing-Mix Verfahren der Grobauswahl (Fortsetzung) 4.) Orientierung an der übergreifenden MA-Strategie: Marktsegmentierungsstrategie mit einer Produkt – und Preissegmentierung oder durch eine übergeordnete Grundstrategie werden bestimmte Instrumentalkombinationen prinzipiell ausgeschlossen. 5.) Orientierung an der Wirtschaftsstufe: In Konsumgütermärkten besitzt die Werbung eine große absatzpolitische Bedeutung. Für Investitionsgüter ist der persönliche Verkauf am wichtigsten. 6.) Orientierung an der Konjunkturphase: bei Konjunkturschwäche wird MA-Budget gekürzt für längerfristige Zielsetzungen (PR, Aufbau von Vertrauen, etc.), für absatzerzielende Maßnahmen (Direct-MA) wird das Budget erhöht. Preis im Vordergrund, Qualität und Service werden Vernachlässigt. Absatzpolitisches Instrumentarium Marketing-Mix Verfahren der Feinauswahl Eingrenzung des gewinnmaximalen Marketing-Mix mit Gewinnvergleichsrechnung, Break-Even-Analyse, Ansätze der Marginalanalyse und der linearen Programmierung sowie sog. Dicision-Calculus-Ansätze. Absatzpolitisches Instrumentarium Marketing-Mix Praktikeregeln 1.) Bei Preiserhöhung sollte die Werbung qualitäts-, prestige- oder imageorientiert sein; bei Preissenkungen soll der günstige Preis herausgestellt werden. 2.) Mit Preiserhöhungen sollten Produktänderungen einhergehen, da dies die Durchsetzung erleichtert. 3.) Eine dauerhafte Preis-Werbe-Konsistenz wird erreicht, wenn ein hohes (niedriges) Preisniveau mit hohen (niedrigen) Werbeausgaben einhergeht. 4.) Verbesserung der Produktqualität, die einen für den Kunden wahrnehmbaren Wettbewerbsvorsprung erzeugen, ermöglichen auch Preiserhöhungen, da Kunden in Grenzen bereit sind, für eine bessere Qualität auch höhere Preise zu zahlen. Marketing-Organisation Sofern man MA als gesamtunternehmerische Führungskonzeption begreift, umfasst der Begriff MA-Organisation sämtlich strukturellen, prozessualen und kulturellen Vorkehrungen im Unternehmen, die der MA-Konzeption Geltung verschaffen sollen. Verankerung des Marketing in der Unternehmenskultur In der Unternehmenskultur müssen alle die Leitmaxime der Kunden- und Wettbewerbsorientierung verinnerlichen (kundenfreundliche Mitarbeiterverhalten). Schaffung und Vermittlung einer marktorientierten Corperate-Identity der Mitglieder mit Ausrichtung an die Leitideen des MA. Integrationsstufen des Marketings in Organisationsstruktur Teilintegriertes Marketing Marketing als Assistentenstelle bei der Verkaufleitung Marketing als Unterabteilung im Verkauf Marketing als Hauptabteilung neben dem Verkauf Vollintegriertes Marketing Marketing als Ressort im Vorstand bzw. in der Geschäftsleitung Marketing als oberstes Vorstands- bzw. Geschäftsleitungsressort. Relevante Formen der Marketingorganisation Produktmanagement + erhöhte Flexibilität und Handlungsschnelligkeit + direkte Unterstützung einer Markenartikelstrategie + unmittelbare Verantwortung und Kompetenz des Produktmanagers - unproduktive Konflikte mit angrenzenden Produkt- und Funktionsbereichen - Produktmanager ist es oft nicht möglich, der gesamten Angebotspolitik sorge zu tragen =>zu geringe Kundennähe bzw. Kundenorientierung des Produktmanagers Relevante Formen der Marketingorganisation Kategorienmanagement 1.) Produktkategorie (Produktgruppenmanagement): Produkte, zwischen denen Verbundbeziehungen bestehen; Kategoriemanager zuständig für sachlich zusammengehörende Produktlinien (Kosmetika) 2.) Bedürfniskategorie: Alle Produkte und Produktgruppen, die zu einem bestimmten Bedürfniskomplex des Kunden zählen (Haarpflege) Relevante Formen der Marketingorganisation Kunden- bzw. Marktmanagement Kundenmanagement: einzelne Kundenmanager sind für Kundengruppen und nicht mehr für Produktkategorien zuständig (bei Abnehmerbranchen = Marktmanagement, bei Abnehmergruppen = Kundengruppenmanagement). + wenn Nachfragegruppen existieren, die klar voneinander unterscheidbar sind und größere Mengen unterschiedlicher Produkte beziehen wollen. + Kunde wird faktisch in den Mittelpunkt der unternehmerischen Marketingbemühungen gestellt