2.4. Eliteschulen des Sports - Abgeordnetenhaus von Berlin

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Drucksache 15/ 2885
25.05.2004
15. Wahlperiode
Mitteilung – zur Kenntnisnahme –
Verbesserung des Schulsports in Berlin
Drucksachen 15/540, 15/1034 und 15/1907 - Schlussbericht -
Der Senat legt nachstehende Mitteilung dem Abgeordnetenhaus
zur Besprechung vor:
Das Abgeordnetenhaus hat in seiner Sitzung am 28. November
2002 Folgendes beschlossen:
„Der Senat wird aufgefordert, bis zum 30. Juni 2003 einen Bericht über den Schulsport an den Berliner Schulen zu geben und
Vorschläge für seine Verbesserung zu entwickeln.
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Darstellung des derzeitigen Schulsportunterrichts unter
Berücksichtigung der personellen Situation sowie der finanziellen Rahmenbedingungen,
Darstellung der derzeitigen Lehrpläne und Vorschläge zu
deren Verbesserung unter Einbeziehung neuer und zeitgemäßer Sportarten,
Motivation der “sportschwachen” Schülerinnen und Schüler,
Altersdurchschnitt, Qualifikation und Fortbildungsstand der
Sportlehrerinnen und Sportlehrer,
den aktuellen Stand und die Entwicklung der in Berlin vorhandenen Kapazitäten zur Ausbildung von SportlehrerInnen
im Vergleich zum gegenwärtigen Bedarf an SportlehrerInnen in den kommenden fünf Jahren,
Stand und Annahme der außerunterrichtlichen Schulsportangebote (Veranstaltungen, Wettbewerbe, Wettkämpfe),
Zusammenarbeit von Schule und Sportvereinen,
Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen.
Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28.
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Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
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Drucksache 15/ 2885
Umsetzung des Versuchs “Tägliche Sport- und
Bewegungsstunde”,
Sportstättensituation unter Einbeziehung der
Trendsportarten,
Beitrag des Schulsports zur Verbesserung der
Situation sozial schwacher Gebiete,
den Stand der Zusammenarbeit mit den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im Bereich des Schulsports.”
Hierzu wird berichtet:
Auf beiliegenden Gesamtbericht zur Situation
des Schulsports in Berlin wird verwiesen.
Wir bitten, den Beschluss damit als erledigt anzusehen.
Berlin, den 25. Mai 2004
Der Senat von Berlin
Klaus W o w e r e i t
Regierender Bürgermeister
Klaus B ö g e r
Senator für Bildung, Jugend und Sport
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Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Kurzfassung
Bericht zur Situation des Schulsports in Berlin
Bereich Schulsport und Bewegungserziehung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport (März
2004)
Das Abgeordnetenhaus von Berlin hat im November 2002 beschlossen:
Der Senat wird aufgefordert, einen Bericht über den Schulsport an Berliner Schulen zu geben und Vorschläge
für seine Verbesserung zu entwickeln.
Mit diesem Berichtsauftrag wurde die bisher umfangreichste Schulsportuntersuchung im Land Berlin ausgelöst.
Aus der Vielzahl von eigenen Analysen und Kenntnissen des Fachbereiches Schulsport und Bewegungserziehung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport und des ehemaligen Landesschulamtes sowie der
Rückläufe aus den Bezirken ist eine Materialsammlung entstanden, die Grundlage für diesen Bericht ist und
zukünftig Entscheidungshilfe für die Weiterentwicklung des Schulsports in Berlin sein wird.
Die Aufbereitung dieser Daten und die damit verbundene Darstellung des umfangreichen Datenmaterials, die
von den Mitarbeitern des Bereiches Schulsport und Bewegungserziehung zusätzlich zu den umfangreich anstehenden Arbeitsaufgaben (u.a. Organisation Bundesfinale) geleistet werden musste, erwies sich als sehr zeitaufwändig.
Vorgehensweise
Gemeinsam mit den Fachberater/-innen für Sport in den Bezirken wurde ein Fragebogen entwickelt, der an alle
Schulen versandt wurde. Schulaufsicht und Fachberater/-innen für den Sport in den Bezirken sowie Fachberater/-innen für Schulsportveranstaltungen wurden ebenfalls befragt. Weiterhin wurden Daten, die dem Bereich
Schulsport vorlagen, ausgewertet. Der Erhebungszeitraum bezieht sich im Wesentlichen auf das Schuljahr
2001/2002, aber auch Daten aus dem Schuljahr 2002/03 sind partiell eingearbeitet.
Schaut man sich die bundesweiten Veröffentlichungen zur Schulprogrammentwicklung und zur Unterrichtsevaluation an, so ist festzustellen, dass das Fach Sport eine untergeordnete Rolle spielt. Bei der Einschätzung der
Qualität des Sportunterrichts konnte nicht auf bundes- oder landesweit festgelegte Standards zurückgegriffen
werden. Diesem Thema widmet sich auch die gegenwärtig stattfindende Untersuchung zur Situation des Schulsports in Deutschland, eine Untersuchung im Auftrag des Deutschen Sportbundes (DSB), die von der Kultusministerkonferenz (KMK) unterstützt wird.
Die Voraussetzungen für die Qualität des Unterrichts sind relativ einfach abzufragen, die Qualität des durchgeführten Unterrichts selbst zu bestimmen und zu evaluieren, ist jedoch weitaus schwieriger und konnte im Rahmen dieses Berichts nicht geleistet werden. In diesem Zusammenhang wird in dem Bericht der Versuch unternommen, die aktuelle Situation des Schulsports in Berlin entsprechend des Berichtsauftrages schwerpunktmäßig
darzustellen.
Rechtliche Grundlagen für den Schulsport in Berlin
Eine erhebliche Anzahl von rechtlichen Vorgaben sind die Grundlagen für das Handeln im Sportunterricht:
- Grundlage für alle Überlegungen ist die Verfassung von Berlin, in der im Artikel 32 festgeschrieben ist:
Sport ist ein förderungs- und schützenswerter Teil des Lebens. Die Teilnahme am Sport ist den Angehörigen
aller Bevölkerungsschichten zu ermöglichen.
- Dazu ist das Gesetz zur Förderung des Sports im Lande Berlin, insbesondere § 1 Abs. 6 und § 14 Abs. 5
Satz 1 und 2 zu berücksichtigen:
Der Sport in Kindertagesstätten, Schulen, Volkshochschulen, Hochschulen ... wird nach den für diese Bereiche geltenden Vorschriften gefördert. Die Koordinierung mit dem allgemeinen Sportangebot ist sicherzustellen.
- Im Schulgesetz für Berlin ist im Paragraph 3 (3) festgeschrieben:
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Drucksache 15/ 2885
Schulische Bildung und Erziehung sollen die Schülerinnen und Schüler insbesondere befähigen ... ihre körperliche, soziale und geistige Entwicklung durch kontinuierliches Sporttreiben und eine gesunde Lebensführung positiv zu gestalten sowie Fairness, Toleranz, Teamgeist und Leistungsbereitschaft zu entwickeln.
Weiterhin zu betrachten ist das
Zweite Aktionsprogramm für den Schulsport von KMK, DSB und Deutschem Städtetag, in dem drei Sportstunden und die Kooperation mit dem Sport verabredet wurden.
Stundentafeln und Rahmenpläne sind die wichtigsten Grundlagen für den Sportunterricht.
Die Einzelheiten der Nutzung öffentlicher Sportanlagen werden durch Verwaltungsvorschriften (Nutzungsvorschriften) festgelegt. Dabei sind folgende Vergabegrundsätze zu berücksichtigen: ... Sportanlagen stehen
den Schulen während der Schulzeit grundsätzlich bis 16.00 Uhr zur Verfügung.
Die Berliner-Bäder-Betriebe, Anstalt öffentlichen Rechts, haben das Schulschwimmen sicherzustellen.
Die Nutzung der Schwimmbäder ist nach Maßgabe der Nutzungssatzung unentgeltlich sicherzustellen für ...
Schulen im Rahmen des von ihnen erteilten obligatorischen Schwimmunterricht.
Dazu gibt es vielerlei Hinweise in schulrechtlichen Vorschriften, wie u.a. die Ausführungsvorschrift (AV) Aufsichtspflicht, AV Schulpflicht, AV Noten und Zeugnisse und AV Abitur.
Die im Jahr 1993 geschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend
und Sport und dem Landessportbund Berlin zur Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein ist eine wichtige
Basis für außerunterrichtliche sportliche Aktivitäten.
Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport ist gemeinsam mit dem Landessportbund Berlin bestrebt, in
den Bildungs- und Erziehungsangeboten der Ganztagsbetreuung von Schülerinnen und Schülern ein entsprechendes und vielfältiges Bewegungs- und Sportangebot zu verankern. Alle Schülerinnen und Schüler sollen in
den verschiedenen Formen der Ganztagsbetreuung die Chance erhalten, von einem vielseitigen Bewegungs-,
Spiel- und Sportangebot zu profitieren. In diesem Zusammenhang wurde im März 2004 eine Rahmenvereinbarung zwischen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, dem Landessportbund Berlin und der Sportjugend Berlin über die Zusammenarbeit von Schulen und Sportorganisationen in der Ganztagsbetreuung von
Schülerinnen und Schülern abgeschlossen.
Das Bundesministerium des Inneren fördert in Verbindung mit den Kultusministern die Bundesjugendspiele, die
für jede Schule verpflichtend sein sollten.
Es gilt weiter der Senatsbeschluss über die Berliner Beteiligung bei der Organisation des Bundeswettbewerbes
JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA und die daraus folgende Beteiligung an den Wettbewerben der 16 Bundesländer.
All diese Vorgaben finden Eingang in den Sportunterricht und die außerunterrichtlichen sportlichen Angebote.
Stundentafel
Berlin ist eines der Bundesländer, in denen an den drei Stunden für den Sportunterricht in allen Klassenstufen
und Schularten mit Ausnahme spezieller Ausbildungsbereiche an den berufsbildenden Schulen festgehalten
wurde und wird. Alle Schülerinnen und Schüler der Grund- und Sonderschule haben im Rahmen des Sportunterrichts ein Jahr Schwimmunterricht (3. Klasse).
Darüber hinaus gibt es an den Berliner Schulen folgende Formen der Sportbetonung, die mehr als drei Sportunterrichtsstunden ermöglichen: Grundschulen mit sportbetonten Zügen, Gesamtschulen mit sportbetonten Zügen,
Gesamtschulen mit Wahlpflichtbereich Sport 7. bis 10. Kl., Kurs F Sport an Realschulen, Gymnasien mit Wahlpflichtfach Sport/Profilkurs/Leistungskurs, Profilkurse und Leistungskurse Sport an Gymnasien und Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe und Schulen mit sportlichem Schwerpunkt (Eliteschulen des Sports), die
leistungssportlich orientiert sind.
Organisationsgefüge des Berliner Schulsports
Durch den Bereich Schulsport und Bewegungserziehung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport
werden folgende Arbeitsaufgaben koordiniert:
- Bearbeitung und Abstimmung aller ministeriellen Aufgaben im Bereich Schulsport und Bewegungserziehung,
- Mitarbeit in der Schulaufsicht und bei der Erstellung von Rahmenplänen für den Sportunterricht, Erarbeitung schulrechtlicher Vorschriften,
- Mitarbeit in der Kommission „Sport“ der KMK,
- Koordination der Zusammenarbeit im Schulsport mit dem Land Brandenburg,
- Betreuung der Sportbetonung in der Berliner Schule (einschließlich der Internate der Schulen mit sportlichem Schwerpunkt),
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Drucksache 15/ 2885
Organisation des Schwimmunterrichts,
Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen,
Organisation und Koordination der zentralen schulsportlichen Wettbewerbe im Land Berlin,
Kooperation im außerunterrichtlichen Bereich mit Vereinen, Sportverbänden, Landessportbund und
dem Olympia-Stützpunkt,
Bereitstellung des Organisationsstabs für die jährlichen zwei Bundesfinalveranstaltungen des Wettbewerbes JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA.
Die Organisation und Gestaltung des Schulsports in Berlin wird durch ein System von Fachberatern/-innen für
Sport und Obleuten in den Bezirken maßgeblich unterstützt, die den Auftrag haben, Schulaufsicht und Schulen
zu beraten, das bezirkliche Wettkampfprogramm zu organisieren und somit die Qualität des bezirklichen Schulsports weiter zu entwickeln.
Personal
Erläutert und untersucht werden der Qualifikationsgrad der im Sportunterricht eingesetzten Sportlehrer/-innen,
ihr fachgerechter Einsatz, die Altersstruktur der Berliner SportlehrerInnen, der Stand ihrer Fortbildung und der
aktuelle Stand und die Entwicklung der Ausbildung von Sportlehrer/-innen.
Einschätzungen der Rahmenpläne
Zusammengestellt wird eine nach Schularten getrennte Einschätzung der gegenwärtig gültigen Rahmenpläne.
Dies wird verbunden mit einer umfangreichen tabellarischen Erfassung der Einschätzung der Rahmenpläne
durch die Sportlehrer/-innen sowie zukünftiger inhaltlicher Veränderungswünsche.
Förderung der Schüler/-innen durch Binnendifferenzierung und außerunterrichtliche Angebote
Der Bericht enthält Aussagen und Wertungen zur Förderung sportschwacher Schüler/-innen, zu Arbeitsgemeinschaften und Neigungsgruppen und über schulsportliche Angebote in strukturschwachen Gebieten.
Das Berliner Schulsport-Wettkampfprogramm und Kooperationsbeziehungen
Unterstützt mit tabellarischen Übersichten gibt es Ausführungen zu den Bundesjugendspielen, Schulsportfesten
und schulübergreifenden bezirklichen Veranstaltungen, zum Berliner Schulsport-Wettkampfprogramm, zu den
zentral organisierten Wettkämpfen der Sonderschulen und zu Kooperationen zwischen Schulen und Sportvereinen und –verbänden.
Versorgungssituation an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen mit Sporthallen
Die Bezirke als Schulträger sind für die bauliche Unterhaltung und Instandsetzung der Schulen verantwortlich.
Sie müssen grundsätzlich alle Maßnahmen aus ihren Haushalten finanzieren, die erforderlich sind, um ihre
Anlagen in gutem Zustand zu erhalten oder in guten Zustand zu setzen oder die Benutzbarkeit oder Leistungsfähigkeit der Anlagen auf Dauer zu sichern oder zu verbessern. Bei der Verteilung der ihnen im Rahmen der
Globalzuweisungen auch für die bauliche Unterhaltung und die Gewährleistung der Sicherheit aller im bezirklichen Verantwortungsbereich liegenden öffentlichen Gebäude (darunter auch Schulen und Sportanlagen) zur
Verfügung stehenden Mittel setzen sie selbständig die Prioritäten und entscheiden, in welchem Umfang Mittel
für welche Aufgaben eingesetzt werden.
Da in den Bezirken aufgrund der Finanzsituation des Landes Berlin die Mittel für die Bauunterhaltung nur in
sehr begrenztem Maße zur Verfügung stehen und so bei weitem nicht alle erforderlichen Sanierungsmaßnahmen
in absehbarer Zeit zu realisieren sind, werden den Bezirken ab 1998 – ab 1999 im Rahmen des Schul- und Sportanlagensanierungsprogramms - zusätzliche zweckgebundene Mittel für Sanierungen an Schulen und Sportanlagen zur Verfügung gestellt. Die Bezirke werden so gezielt beim Abbau des Sanierungsdefizits im Schul- und
Sportbereich unterstützt. Aber auch hier setzen die Bezirke in ihrer Verantwortung als Träger der Schulen und
Sportanlagen die Prioritäten.
Aus diesen im Zeitraum 1998 bis 2003 den Bezirken zusätzlich zur Verfügung gestellten Mitteln sind insgesamt
108,966 Mio. € für die Sanierung von Sporteinrichtungen aufgewandt worden, davon
46,741 Mio. €
6,431 Mio. €
6,087 Mio. €
45,463 Mio. €
für die Sanierung von Sporthallen auf Schulstandorten
für die Sanierung von Sportplätzen und Sportplatzgebäuden auf Schulstandorten
für die Sanierung von Sporthallen auf von den Sportämtern verwalteten
Standorten
für die Sanierung von Sportplätzen und Sportplatzgebäuden auf von den
Sportämtern verwalteten Standorten
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4,244 Mio. €
Drucksache 15/ 2885
für die Sanierung von Sondersportanlagen einschl. Medientrennungen
Sporthallen
Die Projektliste des Schul- und Sportanlagensanierungsprogramms 2004 (Stand 22. März 2004) sieht die
Sanierung von Sportanlagen in Höhe von insgesamt 17,494 Mio. € vor, davon
7,901 Mio. €
1,164 Mio. €
231 T €
7,429 Mio. €
769 T €
für die Sanierung von Sporthallen auf Schulstandorten
für die Sanierung von Sportplätzen und Sportplatzgebäuden auf Schulstandorten
für die Sanierung von Sporthallen auf von den Sportämtern verwalteten Standorten
für die Sanierung von Sportplätzen und Sportplatzgebäuden auf von den Sportämtern
verwalteten Standorten
für die Sanierung von Sondersportanlagen einschl. Medientrennungen Sporthallen
Stand der Zusammenarbeit mit den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern
Seit über 10 Jahren besteht eine Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg auf Verwaltungsebene im
außerunterrichtlichen Bereich bei schulsportlichen Veranstaltungen und seit August 2002 unter Einbeziehung
des Landes Mecklenburg-Vorpommern bei der Erstellung neuer Rahmenpläne Sport für die Grundschule.
Zusammenfassende Bemerkungen zur Verbesserung des Schulsports in Berlin
Im Ergebnis der Fragebogenaktion und des Gesamtberichtes werden Aussagen zu den wesentlichen Positionen
zusammengefasst. Es ist festzustellen, dass die Vorstellungen in allen Schularten weitgehend gleich sind. Dabei
korrespondieren auch die Ansichten, durch welche Maßnahmen die Qualität des Schulsports gesteigert werden
kann:
1.
2.
3.
Verbesserter Fachlehrereinsatz, Neueinstellungen und Qualifizierungsmaßnahmen.
Verbesserung des baulichen Zustandes und der Ausstattung der Sporthallen und -plätze.
Bereitstellung von mehr außerunterrichtlichen Angeboten für Schüler/-innen.
Nur eine relativ geringe Anzahl von Nennungen macht eine Verbesserung der Qualität des Schulsports abhängig
von Änderungen der Rahmenpläne und der Einführung von Trendsportarten.
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Drucksache 15/ 2885
Bericht zur Situation des Schulsports in Berlin
Bereich Schulsport und Bewegungserziehung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport (März
2004)
1.
1.1
1.2
1.3
Berichtsauftrag
Bedingungen und Voraussetzungen für die Qualität des Schulsports
Perspektiven für die Untersuchung des Sportunterrichts
Vorgehensweise
2.
2.1
2.2
2.3
2.4
Rahmendaten
Rechtliche Grundlagen für den Schulsport in Berlin
Stundentafel
Sportbetonung
Eliteschulen des Sports
3.
3.1
Organisationsgefüge des Berliner Schulsports
Schlussfolgerungen
4.
Personal
4.1
4.2
4.3
Aktueller Stand und Entwicklung der Ausbildung von Sportlehrer/-innen
Einsatz von Fachlehrer/-innen
Altersstruktur der Berliner Sportlehrer/-innen
4.4
Fortbildung
4.5
Schlussfolgerungen
5.
5.1
5.2
5.3
5.4
5.5
5.6
5.7
5.8
5.9
Einschätzungen der Rahmenpläne
Gegenwärtige Rahmenpläne
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
Berufsbildende Schulen
Schlussfolgerungen
6.
Förderung der Schüler/-innen durch Binnendifferenzierung und außerunterrichtliche Angebote
6.1
6.2
6.3
6.4
Förderung sportschwacher Schüler/-innen
Arbeitsgemeinschaften und Neigungsgruppen
Schulsportliche Angebote in strukturschwachen Gebieten
Schlussfolgerungen
7.
7.1
7.2
7.3
7.4
7.5
Schulsportliche Veranstaltungen und Kooperationsbeziehungen
Bundesjugendspiele
Schulsportfeste und schulübergreifende bezirkliche Veranstaltungen
Berliner Schulsport-Wettkampfprogramm
Zentral organisierte Wettkämpfe der Sonderschulen
Kooperationen zwischen Schulen und den Organisationen des Sports
7.6
Schlussfolgerungen
8. Versorgungssituation an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen mit Sporthallen (Bedarfsdeckung) im Schuljahr 2003/04
9. Stand der Zusammenarbeit mit den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern
10. Zusammenfassende Bemerkungen für die Verbesserung des Schulsports in Berlin
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Drucksache 15/ 2885
Anlage I (Kooperationen)
I.1
I.2
I.3
I.4
I.5
I.6
I.7
I.8
I.9
I.10
I.11
I.12
Kooperationsvereinbarung mit dem Berliner Fußballverband (BFV)
Kooperationsvereinbarung mit dem Handballverband Berlin (HVB)
Kooperation mit dem Schülerruderverband Berlin
Kooperation mit der Technischen Universität Berlin
Kooperation mit der Sportschule des Landessportbundes
Kooperation mit dem Sportclub Charlottenburg (SCC)
Kooperation mit dem Internationalen Stadionfest (ISTAF)
Kooperation mit den Berliner Bäderbetrieben
Kooperation mit der Deutschen Welthungerhilfe
Kooperation mit der Dresdner Bank und dem Berliner Fußball-Verband
Kooperation beim Schwimmen “Rund um Scharfenberg”
Kooperation beim Streetball
Anlage II (Berichte aus den Bezirken)
II.1
II.2
II.3
II.4
II.5
II.6
II.7
II.8
II.9
II.10
II.11
II.12
II.13
Mitte
Friedrichshain-Kreuzberg
Pankow
Charlottenburg-Wilmersdorf
Spandau
Steglitz-Zehlendorf
Tempelhof-Schöneberg
Neukölln
Treptow-Köpenick
Marzahn-Hellersdorf
Lichtenberg
Reinickendorf
Berufsbildende Schulen
Anlage III (Tabellen zur Berichterstattung)
Tabelle 1
Tabelle 2
Tabelle 3
Tabelle 4
Tabelle 5
Tabelle 6
Tabelle 7
Sanierung von Sporteinrichtungen 1998 - 2004
Qualifikation der im Sportunterricht eingesetzten Lehrer/-innen
Alterstruktur der Berliner Sportlehrer/-innen
Teilnahme von LehrerInnen an Fortbildungsangeboten im Sport
AG Tätigkeit und Neigungsgruppen mit und ohne Honorar
Teilnahme von Schulen an den Bundesjugendspielen
Schulsportfeste und schulübergreifende bezirkliche Veranstaltungen
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Berichtsauftrag
Das Abgeordnetenhaus von Berlin hat im November 2002 beschlossen:
„Der Senat wird aufgefordert, bis zum 30. Juni 2003 einen Bericht über den Schulsport an Berliner
Schulen zu geben und Vorschläge für seine Verbesserung zu entwickeln. Diese Vorschläge sollen insbesondere Aussagen über folgende Schwerpunkte enthalten:
 Darstellung des derzeitigen Schulsportunterrichts unter Berücksichtigung der personellen Situation sowie
der finanziellen Rahmenbedingungen,
 Darstellung der derzeitigen Lehrpläne und Vorschläge zu deren Verbesserung unter Einbeziehung neuer
und zeitgemäßer Sportarten,
 Motivation der “sportschwachen” Schülerinnen und Schüler,,
 Altersdurchschnitt, Qualifikation und Fortbildungsstand der Sportlehrerinnen und Sportlehrer,
 Den aktuellen Stand und die Entwicklung der in Berlin vorhandenen Kapazitäten zur Ausbildung von SportlehrerInnen im Vergleich zum gegenwärtigen Bedarf und zum Bedarf an SportlehrerInnen in den kommenden fünf Jahren,
 Stand und Annahme der außerunterrichtlichen Schulsportangebote (Veranstaltungen, Wettbewerbe, Wettkämpfe),
 Zusammenarbeit von Schule und Sportvereinen,
 die Umsetzung des Versuchs “Tägliche Sport- und Bewegungsstunde”,
 Sportstättensituation unter Einbeziehung der Trendsportarten,
 Beitrag des Schulsports zur Verbesserung der Situation sozial schwacher Gebiete,
 den Stand der Zusammenarbeit mit den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im Bereich
des Schulsports.“
1.1
Bedingungen und Voraussetzungen für die Qualität des Schulsports
Wenn wir von Qualität sprechen, so gehen wir von der Definition der International Standards Organisation (ISO)
aus: Qualität ist danach die Gesamtheit der Merkmale einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und
vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen.
Dieser Bericht zum Schulsport in Berlin versucht auf Grund der Ergebnisse einer Umfrage eine Vielzahl von
Merkmalen erstmals zu erfassen sowie herauszufinden, welche von diesen in den Schulen für besonders wichtig
erachtet werden.
Eine Vielzahl von Faktoren, die den Schulsport, d.h. den Sportunterricht und den außerunterrichtlichen Schulsport ausmachen, sind schon im Berichtsauftrag angesprochen. Auch wenn diese Faktoren alle zusammenwirken,
wird im Folgenden, wie in der Gliederung aufgeführt, die vom Bereich Schulsport und Bewegungserziehung
angewendete Systematik dargestellt.
1.2
Perspektiven für die Untersuchung des Sportunterrichts
Eine wesentliche Aufgabe für die Berliner Schule der Zukunft besteht in der Feststellung von Qualität und deren
Verbesserung. Wie in allen Einzelbereichen der Schule setzt sich die tatsächliche Qualität aus einer Vielzahl von
Voraussetzungen und Ergebnissen zusammen. Dieser Bericht versucht auf Grund der Ergebnisse eine Vielzahl
von Faktoren erstmals zu erfassen und sie in Beziehung zueinander zu setzen. Die Diskussionen zum Bericht
sollten das Ziel haben, Maßstäbe und Indikatoren für die Qualität des Schulsports zu entwickeln.
Die Voraussetzungen für Qualität sind relativ einfach abzufragen, die Qualität des durchgeführten Unterrichts
selbst zu bestimmen und zu evaluieren, ist jedoch weitaus schwieriger und kann im Rahmen dieses Berichts
nicht geleistet werden. Darum befasst sich dieser Bericht überwiegend mit der Darstellung des derzeitigen
Schulsports in Berlin.
Die vorausgesetzten Erfordernisse, um von Qualität sprechen zu können, werden durch die Rahmenpläne definiert. Es muss festgestellt werden, dass - wie in allen Fächern auch - über die Ergebnisse des Unterrichts und
über die Erfüllung der Erwartungen von Kindern, Eltern und der interessierten Öffentlichkeit wenig dokumentiert ist. Bisher kaum ausgewertet sind die Noten und die Teilnahme sowie die Ergebnisse von unterrichtsbezogenen Wettbewerben. Möglichkeiten einer Evaluierung des Unterrichts und die damit verbundene Einschätzung
der Qualität sind immer wieder Diskussionsschwerpunkte in wissenschaftlichen Veröffentlichungen.
Schaut man sich die bundesweiten Veröffentlichungen zur Schulprogrammentwicklung und zur Unterrichtsevaluation an, so ist festzustellen, dass das Fach Sport wenig Beachtung findet. Bei der Einschätzung der Qualität
des Sportunterrichts konnte nicht auf bundes- oder landesweit festgelegte Standards zurückgegriffen werden.
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Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Diesem Thema widmet sich auch die gegenwärtig stattfindende Untersuchung zur Situation des Schulsports in
Deutschland, eine Untersuchung im Auftrag des Deutschen Sportbundes (DSB), die von der Kultusministerkonferenz (KMK) unterstützt wird. Mit der Durchführung der Untersuchung ist eine Gruppe von sportwissenschaftlichen Instituten unter Leitung von Prof. Brettschneider (Universität Paderborn) beauftragt worden. Aufgrund
der vorhandenen Budgetbegrenzung ist die vertiefende Untersuchung auf 7 Länder beschränkt (BadenWürttemberg, Bayern, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein). Die
Analyse programmatischer Daten (Lehrpläne etc.) wird für alle Länder erfolgen. Neben den anderen 8 Ländern
wird in Berlin im Rahmen der empirischen Studie die Sportstättensituation an den Schulen erhoben. Ergebnisse
dieser Untersuchung sind 2005 zu erwarten.
Der Schulsport bietet selbst eine Reihe von Vergleichsmöglichkeiten auf der Grundlage von Leistungsstandards,
die aber bisher bei der Einschätzung der Qualität des Sportunterrichts wenig Beachtung finden. Hier sei in der
Oberstufe an das Prüfungsfach Sport, an die Bundesjugendspieltabellen, an die JUGEND TRAINIERT FÜR
OLYMPIA - Bedingungen und an das ausgebaute System der Vergleichswettkämpfe erinnert.
Ohne diese relativ objektiven Vergleichsmöglichkeiten zu vernachlässigen wird es notwendig sein, dass in Zukunft stärker die Unterrichtspraxis betrachtet wird, um das Fach noch effektiver für die Schüler/-innen zu machen, was nicht nur unter gesundheitlichen Aspekten ein wichtiges Thema ist.
1.3
Vorgehensweise
Gemeinsam mit den Fachberaterinnen und Fachberatern Sport in den Bezirken wurde ein Fragebogen entwickelt,
der an alle Schulen versandt wurde, um die Rückmeldung aus den Schulen zu bekommen. Schulaufsicht und
Fachberater/-innen für den Sport in den Bezirken sowie Fachberater/-innen für Schulsportveranstaltungen wurden ebenfalls befragt. Weiterhin wurden Daten, die im Fachgebiet Schulsport des ehemaligen Landesschulamtes
vorlagen, ausgewertet. Der Auswertungszeitraum bezieht sich im Wesentlichen auf das Schuljahr 2001/2002.
Neuere Daten sind nur partiell angeführt, weil dieser Bericht innerhalb des Bereiches Schulsport und Bewegungserziehung zusätzlich zur alltäglichen Verwaltungsarbeit geleistet werden musste.
Ein solcher Fragebogen stellt ein erstes, wenn auch sehr grobes Messinstrument dar, dessen Ergebnisse von den
Verantwortlichen für den Schulsport diskutiert werden müssen und dessen Methodik für eine Fortschreibung
verbessert werden muss. Das vorgelegte Ergebnis kann in Zukunft nach der vorgegebenen Berichtsgliederung
erneuert werden. Ziel ist es, die Daten so sammeln und interpretieren zu können, dass sich Handlungsperspektiven ergeben. Die dargestellten Ergebnisse sind Zusammenfassungen. Die Fachberater/-innen der Bezirke haben
sämtliche Unterlagen und können Interessierten differenziertere Auskünfte geben.
2.
Rahmendaten
2.1
Rechtliche Grundlagen für den Schulsport in Berlin
Eine erhebliche Anzahl von rechtlichen Vorgaben sind die Grundlagen für das Handeln im Sportunterricht:
- Grundlage für alle Überlegungen ist die Verfassung von Berlin, in der im Artikel 32 festgeschrieben ist.
Sport ist ein förderungs- und schützenswerter Teil des Lebens. Die Teilnahme am Sport ist den Angehörigen
aller Bevölkerungsschichten zu ermöglichen.
- Dazu ist das Gesetz zur Förderung des Sports im Lande Berlin, insbesondere § 1 Abs. 6 und § 14 Abs. 5
Satz 1 und 2 zu berücksichtigen:
Der Sport in Kindertagesstätten, Schulen, Volkshochschulen, Hochschulen ... wird nach den für diese Bereiche geltenden Vorschriften gefördert. Die Koordinierung mit dem allgemeinen Sportangebot ist sicherzustellen.
- Im Schulgesetz für Berlin ist im Paragraph 3 (3) ist festgeschrieben:
Schulische Bildung und Erziehung sollen die Schülerinnen und Schüler insbesondere befähigen ... ihre körperliche, soziale und geistige Entwicklung durch kontinuierliches Sporttreiben und eine gesunde Lebensführung positiv zu gestalten sowie Fairness, Toleranz, Teamgeist und Leistungsbereitschaft zu entwickeln.
- Die Einzelheiten der Nutzung öffentlicher Sportanlagen werden durch Verwaltungsvorschriften (Nutzungsvorschriften) festgelegt. Dabei sind folgende Vergabegrundsätze zu berücksichtigen: ... Sportanlagen stehen
den Schulen während der Schulzeit grundsätzlich bis 16.00 Uhr zur Verfügung.
- Die Berliner-Bäder-Betriebe, Anstalt öffentlichen Rechts, haben das Schulschwimmen sicherzustellen.
Die Nutzung der Schwimmbäder ist nach Maßgabe der Nutzungssatzung unentgeltlich sicherzustellen für ...
Schulen im Rahmen des von ihnen erteilten obligatorischen Schwimmunterricht.
- Weiterhin zu betrachten ist das Zweite Aktionsprogramm für den Schulsport von KMK, DSB und Deutschem Städtetag, in dem drei Sportstunden und die Kooperation mit dem Sport verabredet wurde.
-
Stundentafeln und Rahmenpläne sind die wichtigsten Grundlagen für den Sportunterricht.
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Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Dazu gibt es vielerlei Hinweise in schulrechtlichen Vorschriften, wie u.a. die Ausführungsvorschrift (AV) Aufsichtspflicht, AV Schulpflicht, AV Noten und Zeugnisse und AV Abitur.
Die im Jahr 1993 geschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend
und Sport und dem Landessportbund Berlin zur Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein ist eine wichtige
Basis für außerunterrichtliche Aktivitäten.
Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport ist gemeinsam mit dem Landessportbund Berlin bestrebt, in
den Bildungs- und Erziehungsangeboten der Ganztagsbetreuung von Schülerinnen und Schülern ein entsprechendes und vielfältiges Bewegungs- und Sportangebot zu verankern. Alle Schülerinnen und Schüler sollen in
den verschiedenen Formen der Ganztagsbetreuung die Chance erhalten, von einem vielseitigen Bewegungs-,
Spiel- und Sportangebot zu profitieren. In diesem Zusammenhang wurde im März 2004 eine Rahmenvereinbarung zwischen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, dem Landessportbund Berlin und der Sportjugend Berlin über die Zusammenarbeit von Schulen und Sportorganisationen in der Ganztagsbetreuung von
Schülerinnen und Schülern abgeschlossen.
Das Bundesministerium des Inneren fördert in Verbindung mit den Kultusministern die Bundesjugendspiele, die
für jede Schule verpflichtend sein sollten.
Es gilt weiter der Senatsbeschluss über die Berliner Beteiligung bei der Organisation des Bundeswettbewerbes
JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA und die daraus folgende Beteiligung an den Wettbewerben der 16 Bundesländer.
All diese Vorgaben finden Eingang in den Sportunterricht und die außerunterrichtlichen Angebote.
2.2
Stundentafel
Berlin ist eines der Länder, in denen an den drei Stunden für den Sportunterricht festgehalten wird. Alle Schüler/-innen haben in der 3. Klasse (Grundschule) bzw. 4. Klasse (Sonderschule) ein Jahr Schwimmunterricht. Eine
Vielzahl von Schulen hat eine Sportbetonung. Im Rahmen dieser Sportbetonung kommt es zu einer Verstärkung
der für den Sportunterricht zur Verfügung stehenden Unterrichtsstunden. Die berufsbildenden Schulen sind differenziert zu betrachten.
2.3
Sportbetonung
Grundschulen mit sportbetonten Zügen
Merkmal:
Die 1.und 2. Klassen erhalten 4 Stunden Sportunterricht (3 Stunden plus 1 Stunde), die 3. bis 6. Klassen erhalten
6 Stunden Sportunterricht pro Klasse (3 plus 3 Stunden).
Situation im Schuljahr 2002/03:
An 31 Grundschulen in allen12 Bezirken sind 39 sportbetonte Züge eingerichtet. Über 4.000 Grundschüler/innen haben damit verstärkten Sportunterricht in Berlin.
Weitere Grundschulen entwickeln Konzeptionen für eine Sportbetonung an ihrer Schule und sind an der Einrichtung sportbetonter Züge interessiert. Die “sportbetonten Grundschulen” leisten einen besonderen Beitrag zur
Förderung sportlich begabter und sportlich interessierter Kinder.
Die Humboldt-Universität zu Berlin/Sportwissenschaft führte eine Studie zu den “Sportbetonten Grundschulen”
in Berlin durch. Diese beispielgebenden Profilschulen im Schulsport sollen bundesweit Nachahmer finden und
zu einer sportwissenschaftlichen, erziehungswissenschaftlichen und bildungspolitischen Diskussion führen. Die
Veröffentlichung dieser Studie wird vorbereitet. Hier liegen die Ansätze für die “Bewegungsfreundliche Schule”
sowie für die Möglichkeit der “täglichen Sportstunde”.
Zielstellung:
Erhalt und möglichst Festschreibung (Poolbildung) des Umfangs der „Abweichenden Organisationsform“ sportbetonter Züge an Grundschulen.
11
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Drucksache 15/ 2885
Gesamtschulen mit sportbetonten Zügen
Merkmal:
Neben dem dreistündigen Sportunterricht, wird der Wahlpflichtbereich mit vier Stunden in Klasse 7 und 8 sowie
drei Stunden in Klasse 9 und 10 angeboten. Dazu kommen die verpflichtenden außerunterrichtlichen Angebote
(Kerngruppenzeiten, Schülerarbeitsstunden), so dass bis zu 10 Stunden denkbar sind. Die Kooperation mit Vereinen oder Verbänden ermöglicht zusätzliche Trainingsangebote. In Anlehnung an AV “Betriebspraktika- Aufsichtfunktionen” können Sportlehrer und Trainer im Wahlpflichtunterricht im binnendifferenzierten Verfahren
kooperieren.
Situation im Schuljahr 2002/03:
Dieses erfolgreiche Modell ist im Wesentlichen mit dem Namen der Poelchau-Oberschule verbunden. Die Poelchau-Oberschule in Charlottenburg hat sich mit Beginn des Schuljahres 2001/02 zur 4. Schule mit sportlichem
Schwerpunkt (Eliteschule des Sports) entwickelt, da an dieser Schule 2 Leistungssportzüge eingerichtet wurden.
Neben zwei Regelzügen gibt es an der Poelchau-Oberschule weiterhin zwei sportbetonte Züge (breitensportlich,
aber leistungsorientiert).
Die Wilma-Rudolph-Oberschule in Zehlendorf begann 1999 ebenfalls mit einem solchen Modell (in der 7. Klasse ein sportbetonter Zug) im Rahmen der Abweichenden Organisationsform “Schule in erweiterter Verantwortung” in der Berliner Schule.
Es folgten mit diesem Modell in Spandau die Heinrich-Böll-Oberschule im Jahr 2000 sowie die Oberschule an
der Marzahner Promenade. Die Carlo-Schmid-Oberschule in Spandau richtete ab dem Schuljahr 2001/02 einem
sportbetonten Zug ab Klasse 7 ein.
Im Schuljahr 2003/04 erfährt diese Form der Profilbildung mit der Einrichtung je eines sport-betonten Zuges ab
Klasse 7 an der Otto-Hahn-Oberschule in Neukölln und der Bröndby-Oberschule im Bezirk Steglitz-Zehlendorf
zwei Erweiterungen.
Zielstellung:
Die Einführung je einer solchen Schule in allen Bezirken wird vom Fachgebiet Schulsport und Bewegungserziehung angestrebt.
Gesamtschulen mit Wahlpflichtbereich Sport 7. bis 10. Kl.
Situation im Schuljahr 2002/03:
Wahlpflichtunterricht/Profilkurs Sport wird an 59 Gesamtschulen Berlins angeboten. 7.063 Schüler/-innen wählten diese Möglichkeit.
Kurs F Sport an Realschulen
Merkmal:
Neben dem normalen Sportunterricht werden im Wahlpflichtbereich Kurs F- Sport jeweils 4 zusätzliche Stunden
in Klasse 7 und 8 sowie 3 Stunden in Klassen 9 und 10 erteilt. Bei mehr als 24 Schülern gibt es zur Teilung die
gleiche Anzahl von Stunden dazu. Ein eigener Rahmenplan liegt vor.
Situation im Schuljahr 2002/03:
Den Wahlpflichtbereich Sport (Kurs F) gibt es an 32 Realschulen und wurde von 2.523 Schüler/-innen gewählt.
Zielstellung:
Die Einrichtung des Kurses an möglichst vielen Schulen in allen Bezirken wird angestrebt. Die Möglichkeit der
Profilbildung an einer Schule durch den F-Kurs Sport sollte in der Berliner Schule mehr genutzt werden.
Gymnasien mit Wahlpflichtfach Sport/Profilkurs/Leistungskurs
Merkmal:
In den Klassen 9 und 10 werden im Wahlpflichtbereich drei/zwei Stunden angeboten. Der Kurs ist durch die
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport genehmigungspflichtig. Nach Rdschr. II Nr. 134/1983 muss ein
Rahmenkonzept erstellt werden.
Situation im Schuljahr 2002/03:
Den Wahlpflichtbereich Sport/Profilkurs an Gymnasien gibt es an 17 Gymnasien und wurde von 573 SchülerInnen gewählt.
Profilkurse und Leistungskurse Sport an Gymnasien und Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe
Situation im Schuljahr 2002/03:
An 57 Schulen mit Sekundarstufe II werden für 591 Schülerinnen und Schüler Profilkurse in der Jahrgangsstufe
11 und an 59 Schulen in den Jahrgangsstufen 12 und 13 Leistungskurse - teilweise schulübergreifend - für 1.005
Schüler/-innen angeboten.
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Zukünftig wird der Leistungskurs Sport in Berlin ab dem Schuljahr 2004/05 nur an den 4 Schulen mit sportlichem Schwerpunkt (Eliteschulen des Sports) verpflichtend für alle Schüler/-innen angeboten. Damit wird der
Profilierung dieser Schulen Rechnung getragen.
Sportangeboten im außerunterrichtlichen Bereich
Merkmal:
Besonders viele und abwechslungsreiche Angebote außerhalb des Unterrichts. Rege Teilnahme an Schulvergleichen und schulsportlichen Veranstaltungen.
Situation im Schuljahr 2002/03:
Im Gesamtergebnis aller Berliner Schulen gab es 1.521 Kursangebote mit 23.760 Teilnehmer/-innen.
Zielstellung:
Bereitstellung von AG-Stunden durch die Schulen; Kooperation von Schule und Verein ausbauen. Im Jahr 2003
gab es insgesamt 506 Maßnahmen im Kooperationsprogramm “Schule und Verein“.
2.4. Eliteschulen des Sports
Bundesweit wird sowohl der Breitensport als auch der Hochleistungssport gefördert. Berlin hat in der Talentsuche wie Talentförderung besondere Modelle entwickelt. Die in allen Sportarten erreichten Leistungsstandards
erfordern hohe Trainingsleistungen, um in internationalen Vergleich mithalten zu können. Für eine gezielte Talentförderung gilt es, aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse umfangreiche Vorgaben über die Gestaltung von
Trainingsprozessen zu realisieren. Bildungspolitische Aufgabe ist es daher, praxisorientierte Modelle zu entwickeln, welche die Anforderungen von Schule und Sport gleichermaßen berücksichtigen und nicht einseitig zu
Lasten von Entwicklung und Bildung der Kinder und Jugendlichen gehen.
Die grundsätzliche Problematik eines Zusammenwirkens von Schule und Sport ergibt sich aus der Gleichzeitigkeit von großem Zeitaufwand für eine erfolgreiche Talentförderung und der Erfüllung schulischer Anforderungen. Die Erfüllung dieses Anspruchs erfordert das partnerschaftliche Zusammenwirken von Schule und Sport.
Zusammengefasst ergeben sich für die Bildungspolitik drei Hauptaspekte:
- Sicherstellung einer optimalen Förderung von Sporttalenten im Rahmen der allgemeinbildenden Schule,
- Verknüpfung von schulischen und sportlichen Anforderungen,
- Entwicklung von Kooperationsmodellen.
Als Ergebnis dieser Überlegungen zählen zu den besonderen Angeboten der Berliner Schule im Sportbereich
die vier Eliteschulen des Sports, das grundständige Coubertin-Gymnasium, die Flatow-Oberschule (Verbund
von Realschule und Gymnasium) und die Werner-Seelenbinder-Schule (Gesamtschule mit Grundschulteil und
gymnasialer Oberstufe) unter zentraler Schulaufsicht der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport sowie seit dem Schuljahr 2001/02 die Poelchau Oberschule (Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe und zwei
Leistungssportzügen) unter Schulaufsicht der Außenstelle in Charlottenburg-Wilmersdorf.
Von den vier Einrichtungen verfügen das Coubertin-Gymnasium und die Werner-Seelenbinder-Schule über eine
relativ zentrale Lage, eine gute verkehrstechnische Anbindung sowie über eine räumliche Nähe zu den Internaten, den Sportstätten und den Landesleistungszentren, den Bundesstützpunkten sowie dem Olympiastützpunkt.
An diesen Schulen wird schulisches Lernen, das leistungssportliche Training und zum Teil das Wohnen in den
Internaten als Bestandteil des „Hauses der Athleten“ zu einem einheitlichen pädagogischen Prozess verknüpft.
Die Internate sind ein wichtiger Bestandteil innerhalb der schulischen und sportlichen Laufbahn der Schüler/Sportler, weil sie eine ideale Voraussetzung für eine zeitliche und räumliche Koordination von schulischer
Ausbildung und sportlichem Training darstellen.
Der Charakter der Sportschulen beinhaltet das Recht des Landessportbundes, besonders zu fördernde Schülerinnen und Schüler zu benennen. Die Förderung dieser sportlich talentierten Schülerinnen und Schüler ist langfristig ausgerichtet auf die Vorbereitung zur Teilnahme an Welt- und Europameisterschaften und den Olympischen
Spielen.
Merkmale der Eliteschulen des Sports:
-
Schulen mit zuerkannter abweichender Organisationsform,
alle Klassen/Jahrgänge sind sportbetont (außer Poelchau Schule), die Klassenzusammensetzung erfolgt
unter Beachtung der Spezifika der Sportarten,
Vielfalt der angebotenen Bildungsabschlüsse,
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-
-
-
-
-
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die vier Sportschulen bieten einen erweiterten Sportunterricht an,
alle Schulen arbeiten im Ganztagsbetrieb,
der Anteil des fakultativen Unterrichts ist höher als an anderen Oberschulen,
es gibt einen vorgezogenen Anmeldezeitraum,
die Zugangsvoraussetzungen (u.a. Empfehlung des Landessportbundes) sind bisher durch die Errichtungsverfügungen geregelt,
ein „Quereinstieg“ ist auf die Profilsportarten begrenzt und setzt die Empfehlung des Landessportbundes
voraus,
an allen Schulen gibt es einen Sportkoordinator zur Koordinierung von Unterricht und Training,
in einzelnen Profilsportarten sind Sportlehrer/-innen mit Trainerlizenz eingesetzt,
schulische Internate (außer Poelchau Schule) als konzeptionelle Bausteine systematischer bundesweiter
Talentförderung,
enge räumliche Anbindung an Einrichtungen des Hochleistungssports (wie Landesleistungszentren/außenstellen, Bundes-/Olympiastützpunkte),
Die Verantwortung für das Training liegt bei den Sportverbänden, die Schule schafft durch die Schulorganisation während des Tages Freiräume für das Training und unterstützt durch zielgerichtete Fördermaßnahmen
die schulische Entwicklung von jungen Leistungssportlern (Kadersportler);
Die Sportverbände stellen für die Betreuung der Schülerinnen und Schüler beim Training durch den Landeshaushalt finanzierte Trainer/-innen (u.a. Landestrainer) zur Verfügung. In einzelnen Sportarten wird die
Finanzierung der Trainerstellen auch in Abhängigkeit von internationalen sportlichen Erfolgen im Rahmen
des Gesamtkonzepts von Bundes- und Olympiastützpunktes über Bundesmittel geregelt.
In den Errichtungsverfügungen ist das jeweilige sportliche Profil der Schulen festgelegt, welches sich aus den in
der Regel unterschiedlichen Schwerpunktsportarten ableitet. In Abstimmung mit dem Landessportbund erfolgte
die Auswahl der jeweiligen Profilsportart mit dem Ziel, unter Ausnutzung der Standortvorteile, eine möglichst
umfassende Talentförderung (vom Nachwuchs bis zur Leistungsspitze) zu sichern. Hierbei war und ist die Einbindung in das Netz der Landesleistungszentren und der Bundesstützpunkte und in das Betreuungssystem des
Olympiastützpunktes sowie deren räumliche Nähe und das Vorhandensein qualifizierter Landestrainer ein wichtiges Kriterium.
Situation im Schuljahr 2003/04:
Mit dem Coubertin-Gymnasium, der Flatow-Oberschule, der Werner-Seelenbinder-Schule und PoelchauOberschule (seit dem Schuljahr 2000/01 mit zwei Leistungssportzügen) gibt es vier Schulen mit sportlichem
Schwerpunkt, die in ihrer Gesamtheit leistungssportlich orientiert sind. An den Schulen lernen und trainieren
gegenwärtig 1.036 Schülerinnen und Schüler mit einer Kaderzuordnung der Sportfachverbände. Allein an der
Kaderzugehörigkeit der einzelnen Sportfachverbände können die leistungssportlich trainierenden Schülerinnen
und Schüler (5 bis 10 mal pro Woche) nicht erfasst werden. Die Sportfachverbände haben eigenständige Regelungen für die Berufung in den Kaderkreis. Aus diesem Grund können folgende Schülerinnen und Schüler der
Eliteschulen des Sports nicht in den Kaderkreis aufgenommen werden:
 Schüler/-innen des Grundschulteils der Werner-Seelenbinder-Schule
 Schüler/-innen der Eingangsklassen der Eliteschulen des Sports
 Schüler/-innen die Sportarten betreiben, die eine Kaderberufung erst im späten Schulalter vornehmen (u.a.
Rudern, Kanu, Fußball)
Rechnet man diese Schüler/-innen mit hinzu, so werden an den Eliteschulen des Sports in Berlin gegenwärtig ca.
2.000 leistungssportlich trainierende Schülerinnen und Schüler zielgerichtet gefördert und pädagogisch betreut.
1.400 Schülerinnen und Schüler sind nicht mehr im Leistungssportsystem erfasst. Sie haben an den Schulen die
Möglichkeit, den jeweiligen Schulabschluss erfolgreich zu erreichen.
Zielstellung:
Profilierung der Förderung von leistungssportlich trainierenden Schülerinnen und Schülern an den Schulen.
Stabilisierung und Präzisierung des Status dieser Schulen im Rahmen des „Neuen Schulgesetzes“ durch die
nachfolgende Rechtsverordnung. Stärkere Konzentration auf die Profilsportarten bei Erhalt der Zusammenarbeit
mit den Projektsportarten.
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3.
Drucksache 15/ 2885
Organisationsgefüge des Berliner Schulsports
In der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport koordinieren im Bereich Schulsport und Bewegungserziehung 7 Mitarbeiter/-innen (darunter drei Verwaltungskräfte und 2 abgeordnete Lehrer) den gesamten Schulsport in Berlin mit folgenden Arbeitsbereichen:
- Bearbeitung und Abstimmung aller ministeriellen Aufgaben im Bereich Schulsport und Bewegungserziehung,
- Mitarbeit in der Schulaufsicht und bei der Erstellung von Rahmenplänen für den Sportunterricht, Erarbeitung schulrechtlicher Vorschriften,
- Mitarbeit in der Kommission „Sport“ der KMK
- Koordination der Zusammenarbeit im Schulsport mit dem Land Brandenburg,
- Betreuung der Sportbetonung in der Berliner Schule (einschließlich der Internate der Schulen mit sportlichem Schwerpunkt),
- Organisation des Schwimmunterrichts,
- Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen,
- Organisation und Koordination der zentralen schulsportlichen Wettbewerbe im Land Berlin,
- Kooperation im außerunterrichtlichen Bereich mit Vereinen, Sportverbänden, Landessportbund und dem
Olympia-Stützpunkt,
- Bereitstellung des Organisationsstabs für die jährlichen zwei Bundesfinalveranstaltungen des Wettbewerbes
JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA.
Jeder Bezirk hat zwei bis drei Fachberater für Sport, denen in einzelnen Sportarten Obleute zugeordnet sind:
Schwimmobleute, Fußballobleute, Handballobleute und abhängig von der Stärke der jeweiligen Sportart in einzelnen weiteren Sportarten. Sie haben die Aufgabe, Schulaufsicht und Schulen zu beraten, das bezirkliche Wettkampfprogramm zu organisieren, die Qualität des bezirklichen Schulsports weiter zu entwickeln.
Für die JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA - Sportarten (Badminton, Basketball, Fußball, Gerätturnen,
Handball, Hockey, Judo, Leichtathletik, Rudern, Schwimmen, Skilanglauf, Tennis, Tischtennis, Volleyball) sind
Fachberater für Schulsportveranstaltungen eingesetzt.
Insgesamt sind für das Engagement von Lehrkräften 13,2 Stellen zur Verfügung gestellt worden, die auf ca. 150
Lehrkräfte verteilt sind.
3.1
Schlussfolgerungen
Die Organisation und Gestaltung des gesamten Schulsports in Berlin im unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Bereich wird im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten abgesichert. Dafür spricht auch die Bedeutung des
Schulsports u.a. als einziges bewegungsorientiertes Unterrichtsfach im gesamten Schulalltag, die Schaffung von
Voraussetzungen für ein lebenslanges Sporttreiben, seine anerkannten gesundheitsfördernden Effekte auf präventivem Gebiet und nicht zuletzt seine sozialen Komponenten mit ihren antigewaltfördernden Wirkungen.
4.
4.1
Personal
Aktueller Stand und Entwicklung der Ausbildung von SportlehrerInnen
Zum Stichtag 01.11.2002 unterrichteten 4.031 Lehrkräfte (2.277 weiblich und 1.754 männlich) mit dem Ausbildungsfach Sport an der Berliner Schule.
Auf der Basis der Mitteilung zur Kenntnisnahme an das Abgeordnetenhaus über das Personalkonzept zur Sicherung des Lehrerbedarfs der Berliner Schulen für die Jahre nach 2003 (Drs 15/455) wurden letztmalig im Jahr
2000 auf der Datenbasis 01.11.1999 fächerspezifische Überlegungen angestellt. Das Problem bei derartigen
Überlegungen besteht u. a. darin, dass wegen der kleinen Grundgesamtheiten (nach Schulart, Geschlecht, Alter
und Fach differenzierte Lehrerzahlen) selbst mit vereinfachenden Annahmen statistisch gesicherte fächerspezifische Aussagen kaum möglich sind. In unseren Berechnungen werden ausschließlich geschlechts- und altersspezifische Unterschiede berücksichtigt und damit unterstellt, dass innerhalb der Schularten fächerspezifische Verhaltensunterschiede keine Rolle spielen. Mit dieser simplifizierenden Annahme können die Ergebnisse der Berechnung nur als grobe Schätzung der künftigen Entwicklung betrachtet werden, obwohl natürlich das Geschlecht und das Alter wesentliche Einflussfaktoren sind.
Der Bestand an Lehrkräften (in Vollzeitlehrereinheiten) mit dem Prüfungsfach Sport im Schuljahr 1999/00
(Stichtag 1.11.1999) und der im Schuljahr 2010/11 voraussichtlich noch vorhandene (Rest)Bestand (also ohne
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Drucksache 15/ 2885
Berücksichtigung von Neueinstellungen) ist der folgenden Übersicht zu entnehmen. Lehrkräfte mit mehreren
Prüfungsfächern wurden dabei gleichgewichtig auf die Fächer verteilt, d. h. es wird unterstellt, dass z. B. Lehrkräfte mit zwei Fächern zu je 50 % in diesen eingesetzt werden.
Grundschule
Haupt- und Realschule
Gymnasium
Gesamtschule
1999/00
2010/11
600
272
436
328
350
160
250
200
Der Lehrerbedarf für das Fach Sport wird in den nächsten 10 Jahren - wie der Lehrerbedarf insgesamt - zurückgehen. Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung des Versorgungsgrades (im idealtypischen Sinn
bestehende Unterversorgungen sollten ausgeglichen werden) ist für den Zeitraum 1999/00 bis 2010/11 mit einem
Einstellungsbedarf in Höhe von ca. 400 Vollzeitlehrereinheiten (Grund-, Haupt- und Realschulen ca. 220 Vollzeitlehrereinheiten, Gymnasien und Gesamtschulen ca. 180 Vollzeitlehrereinheiten) zu rechnen. Das bedeutet,
dass 800 Personen innerhalb der nächsten zehn Jahre benötigt würden, wenn diese jeweils zwei Fächer haben
und in diesen gleichermaßen eingesetzt werden sollen.
Die Ausbildungskapazität für das Lehramt Sport beträgt gegenwärtig an der Humboldt- Universität 160 Studienplätze. In Verbindung mit den 223 Lehramtsanwärtern mit dem Fach Sport, die momentan ihren Vorbereitungsdienst absolvieren und der erheblichen Anzahl an Bewerbern für eine Einstellung in die Berliner Schule (rund
400, davon 270 Studienräte) ist der Bedarf an SportlehrerInnen für die nächsten fünf Jahre abgesichert.
4.2
Einsatz von Fachlehrer/-innen
Ein besonderes Augenmerk muss auf einen fachlich qualifizierten Unterricht gelegt werden (siehe Anlage III,
Tabelle 2).
Hier gilt es zunächst festzustellen, dass es mit Ausnahme der Gymnasien, Gesamtschulen und den beruflichen
Schulen noch Reserven hinsichtlich des Qualifikationsgrades der im Sportunterricht eingesetzten Lehrer/-innen
gibt.
Sportfachlehrer in der Berliner Schule
120
96,7 98
Prozent
100
80
54,5
60
62
83,7
76,6 80,1
73,4
89,5
60,7
58,4
43
40
20
Vorhandene Fachlehrer
ul
e
So
nd
er
sc
h
G
es
am
ts
ch
ul
e
m
G
ym
na
si
u
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ls
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R
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u
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s
au
H
G
ru
n
ds
ch
ul
le
e
0
Einsatz der vorhandenen Fachlehrer
Deutlich wird, dass die Fachlehrerausstattung im Sonderschulbereich am niedrigsten, im Gymnasialbereich am
höchsten ist.
Gleichzeitig kann aber festgestellt werden, dass die Kompetenz der Fachlehrer/-innen voll genutzt wird. Sie
geben im Schnitt durchgehend mehr Sport als in ihren anderen Fächern. Das Vorhandensein von Fachkräften
nach der zentralen Statistik der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport korrespondiert mit den Einzelergebnissen aus den Bezirken.
Dort wird zum Stichtag 01.11.2002 ausgewiesen, dass 2.277 weibliche und 1.754 männliche Lehrkräfte mit dem
Ausbildungsfach Sport 81,4 % der Sportunterrichtsstunden erteilen.
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Deutlich wird, dass bei den gegenwärtig nur begrenzten Einstellungsmöglichkeiten im Grundschulbereich die
Lösung zur Qualitätsverbesserung nur zielgerichtete Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für die Lehrer ohne
Sportausbildung sein können. Dies wurde in den letzten beiden Jahren mit einem Kurs “Hilfe - ich muss Sport
unterrichten”, der in Zusammenarbeit zwischen dem Bereich Schulsport und Bewegungserziehung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, dem LISUM, der Sportschule des Landessportbundes und des DSLV
durchgeführt worden sind, begonnen. Der Umfang beträgt 120 Stunden. Für eine flächendeckende Fortbildung
für alle Lehrer/-innen, die Sport ohne Sportausbildung unterrichten, fehlen die finanziellen Mittel.
4.3
Altersstruktur der Berliner Sportlehrer/-innen (siehe Anlage III, Tabelle 3)
Recht oft wird im Zusammenhang mit der Diskussion über die Altersstruktur in der Berliner Lehrerschaft davon
gesprochen, dass die Kollegien überaltert sind. Das Durchschnittsalter der ausgebildeten weiblichen Lehrkräfte
mit dem Ausbildungsfach Sport beträgt 46,8 Jahre, das der männlichen Lehrkräfte 49,0 Jahre. Dies dürfte bei
den geringen Neueinstellungen von Lehrern/-innen in den letzten Jahren kaum von den Werten in anderen Fächern in der Berliner Schule negativ abweichen. Sind auch die Werte in der Tabelle 3 der Anlage III aus Gründen, die im Antwortverhalten der Lehrkräfte lagen und wegen der fehlenden Vollständigkeit sicher nicht bis ins
Detail statistisch einwandfrei zu interpretieren. Was eindeutig ablesbar ist:
Der Schwerpunkt der Nennungen über alle Schularten und alle Bezirke liegt bei den Gruppen von 41 bis 45 und
46 bis 50 Jahren. Es ist deutlich festzustellen, dass die Sport unterrichtenden Lehrkräfte in den östlichen Bezirken jünger sind als in den westlichen Bezirken.
Altersgruppen im Schulsport
0%
5%
10%
16%
38%
31%
-35
-40
-45
-50
-55
-65
Wenn wir die Altersgruppen teilen und überprüfen, in welchem Verhältnis die ersten drei Altersgruppen (also bis
45 Jahre) zu den zweiten stehen, können wir Folgendes feststellen:
In den 6 Schularten dominieren die bis 45-Jährigen
- in allen 6 Schularten in Pankow, Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg
- in vier Schularten in Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, in Steglitz-Zehlendorf
- in drei Schularten in Wilmersdorf, und Neukölln
- in einer Schulart in Spandau und Treptow-Köpenick
- in keiner Schulart in Tempelhof-Schöneberg
4.4
Fortbildung (siehe Anhang III, Tabelle 4)
Betrachten wir die Fortbildungsaktivitäten: Abgesehen davon, dass die Frage bezüglich des Zeitrahmens zu
unspezifisch war (gefragt war undifferenziert nach der Anzahl der Lehrkräfte, die an Fortbildungen teilnahmen),
ergaben sich in der Auswertung folgende Kernpunkte:
-
Der Schwerpunkt der Fortbildungen lag bei den Veranstaltern Berliner Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM)/Landesschulamt (LSA): ca. 60 % der Nennungen sind hier zu verzeichnen. Es folgen mit
16,7% Veranstaltungen des Deutschen Sportlehrerverbandes Berlin (DSLV), dann sonstige Anbieter und
zum Schluss die schulinternen Fortbildungen (SCHILF) mit ca. 10 %.
-
Beim Vergleich der angegebenen Fortbildungsaktivitäten in den einzelnen Bezirken muss berücksichtigt
werden, dass die Lehrkräfte in den östlichen Bezirken wegen der Voraussetzungen für ihre Verbeamtung
deutlich mehr Fortbildungen machen mussten als die der westlichen Bezirke. Trotzdem lassen sich Schlussfolgerungen aus den Summen der Fortbildungsaktivitäten ziehen, die in den Bezirken zu diskutieren wären.
Vergleicht man insgesamt die Zahlen, so gibt es eine signifikante Korrelation zwischen den Fortbildungen
17
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Drucksache 15/ 2885
im LISUM / LSA und der Gesamtzahl der Fortbildungen in den Bezirken. Sie wird im Folgenden dargestellt:
Fortbildungen
Lichtenberg
Pankow
Marzahn-Hellersdorf
Tempelhof-Schöneberg
Friedrichshain-Kreuzberg
Mitte
Steglitz-Zehlendorf
Neukölln
Spandau
Treptow-Köpenick
Reinickendorf
Charlottenburg-Wilmersdorf
LISUM / LSA
Insgesamt
383
318
253
196
157
144
111
103
68
124
81
54
572
510
395
326
276
269
247
182
170
168
167
93
Fortbildungen des Bereiches Schulsport und Bewegungserziehung werden in der Regel in Kooperation mit Berliner Sportfachverbänden durchgeführt. So hat sich inzwischen eine regelmäßige Fortbildung mit ca. 300 Teilnehmer/-innen einmal im Jahr mit dem Berliner Turnerbund ergeben, die zur Tradition geworden ist.
Vergleicht man die Fortbildungsaktivitäten in den einzelnen Schularten, so kommt man zu folgendem Ergebnis:
Grundschulen
1.507
Sonderschulen
190 (davon 90 in Lichtenberg)
Hauptschulen
251
Realschulen
244
Gymnasien
721
Gesamtschulen
439
Berufsbildende Schulen
233
Zum Einen spiegeln sich hier die Zahlenverhältnisse der einzelnen Schularten in der Berliner Schule wieder,
zum Anderen wird jedoch auch deutlich, dass gerade im Grundschulbereich, in dem viele Lehrer/-innen ohne
Ausbildung im Fach Sport unterrichten, die Fortbildungen für sehr wichtig gehalten werden. Dabei ist in diesem
Bereich auch die Anzahl der schulinternen Fortbildungen am größten. Von den 340 SCHILF sind 194 im Grundschulbereich benannt worden.
4.5
Schlussfolgerungen
Die oft dramatisierten Aussagen zum Alter und zum fachgerechten Einsatz der Sportlehrer/-innen können aus
den statistischen Angaben für Berlin nicht generalisiert werden. Gleiches trifft für die düsteren Perspektiven zur
zukünftigen Absicherung des Sportunterrichts mit qualifizierten Lehrkräften zu. Diese scheint mittelfristig durch
die Ausbildung, die Bewerber und die zurückgehende Gesamtzahl an SchülerInnen ausreichend abgesichert.
Gleichwohl wäre eine Verjüngung des Sportler/-innenbestandes allein schon im Interesse der Schüler/-innen
erstrebenswert. Auch bedarf es perspektivisch Lösungen, um den fachgerechten Einsatz in der Grundschule zu
erhöhen. Dies scheint nicht nur ein Problem des Faches Sport zu sein, denn die auf den Klassenlehrer in den
ersten Schuljahren fixierte numerische Absicherung des Unterrichts behindert auch den fachgerechten Einsatz in
anderen Fächern. Hier sollten die Erkenntnisse der Pisastudie für den Anfängerunterricht ebenfalls Beachtung
finden.
Die große Bereitschaft der Sportlehrer/-innen und fachfremd eingesetzten Lehrer/-innen der Grundschulen zur
Fort- und Weiterbildung gilt es weiter zu nutzen, um eine breite Qualitätssteigerung des Sportunterrichts zu
ermöglichen.
18
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5.
5.1
Drucksache 15/ 2885
Einschätzungen der Rahmenpläne
Gegenwärtige Rahmenpläne
Die Berliner Rahmenpläne wurden 1993 in Kraft gesetzt. Sie haben sich inzwischen weitgehend bewährt, was im
Wesentlichen auch durch unsere Umfrage bestätigt wurde.
Da in den Rahmenplänen die anzustrebende Qualität über die Zielformulierungen festgeschrieben ist, kann man
auf Grundlage der Aussagen aus den Schulen feststellen, dass es in Berlin einen Grundkonsens in allen Bezirken
über einen qualitativ hochwertigen Unterricht gibt, der von Sportarten ausgehend die verschiedenen Sinnorientierungen vermittelt. Natürlich ist gerade der Sportbereich ein sich dynamisch entwickelndes Gebiet, das in seiner Entwicklung auch Auswirkungen auf den Schulsport hat.
Laut Lehrplan sind 70 % der Unterrichtszeit an den Kanon der “normalen” Individual- und Spielsportarten gebunden, 30 % können für schulspezifische Angebote und auch für Trendsportarten genutzt werden. Dies bedeutet, dass fast ein Drittel der Zeit für neuere Entwicklungen des Sports genutzt werden können, wenn die Lehrkräfte die entsprechende Qualifikation besitzen. Die oft nicht im erforderlichen Umfang vorhandenen Kenntnisse
und Fähigkeiten der Lehrkräfte in Trendsportarten, die wegen oft fehlender Fortbildungsmöglichkeiten auch
nicht erworben werden können, sind ein entscheidender Faktor für ungenutzte Möglichkeiten, die unsere Rahmenpläne bieten.
Wollte man eine vertikale Gliederung des Schulsportcurriculums von Klasse 1 bis zum Abitur oder dem Abschluss im berufsbildenden Schulbereich vornehmen, so gilt
- in den Grundschulen ist die grundlegende körperliche Ausbildung, die auch der Entwicklungsförderung
dienen muss, zu leisten. Eine erste Heranführung an einzelne Sportarten erfolgt in der Regel in den 5. und 6.
Klassen,
- in der Sekundarstufe I werden die fundamentalen Individual- und Spielsportarten eingeführt, ergänzt werden
können neue Sportartenangebote wie Trendsportarten, wenn die Lehrkräfte die entsprechenden Qualifikationen besitzen,
- in der Sekundarstufe II im allgemeinbildenden und im berufsbildenden Bereich werden die Jugendlichen auf
der Basis der erlernten Sportarten zur eigenen Wahl von Sportarten geführt, was nicht zuletzt durch das sehr
ausdifferenzierte Kurssystem begünstigt wird.
Auch wenn sich die Berliner Rahmenpläne vor allem an den Sportarten orientieren, so heißt dies nicht, dass die
Ziele des Unterrichts auf das Erlernen der entsprechenden Fertigkeiten beschränkt werden. Die in der allgemeinen didaktischen Diskussion stehenden Sinnorientierungen wie u.a. Leistung, Gesundheit, Gestaltung, Körpererfahrung, Kooperation und Wagnis sind mit diesen Sportarten zu verbinden und machen erst den pädagogischen
Wert des Sportunterrichts aus. Ergänzt mit Trendsportarten bildet dies die erforderlichen Grundlagen für das
eigenständige Sporttreiben nach der Schulausbildung.
Im Folgenden werden die Einschätzungen der Rahmenpläne entsprechend den Aussagen der Fragebögen aus den
einzelnen Schularten zusammengefasst und anschließend überblickmäßig für die einzelnen Bezirke zusammengestellt.
Als Fragestellungen ergaben sich
- Wie werden die vorhandenen Spielräume genutzt?
- In welchen Bereichen wird die Notwendigkeit zur Änderung gesehen?
- Wie werden die vorhandenen Anforderungen beurteilt?
- Welche konkreten inhaltlichen Wünsche werden geäußert?
5.2
Grundschulen
Es wurde bei den Erhebungen nicht nach den einzelnen Klassenstufen gefragt. Insgesamt wird nirgendwo das
Grundprinzip in Zweifel gezogen.
Die Spielräume werden genutzt für die auch im Berichtsauftrag angesprochenen Trendsportarten. In jedem Fall
sind dabei Flag-Football, Streetball, Inline-Skating, Frisbee, Baseball, Aerobic sowie eine Vielzahl von einzelnen Spielsportarten, die über die Grundspielsportarten hinausgehen. In den meisten Bezirken tauchen auch
psychomotorische Angebote im weitesten Sinn auf, allerdings werden sie anzahlmäßig zwischen den Bezirken
sehr unterschiedlich benannt.
Betrachtet man auf der anderen Seite die geäußerten Wünsche, so sind diese in weiten Teilen identisch mit schon
tatsächlich vorhandenen Angeboten. Hierbei ergibt sich die Frage, was die entsprechenden Schulen hindert,
diese Wünsche zu realisieren. Ursachen dafür sind vermutlich in den fehlenden materiellen Voraussetzungen,
möglicherweise aber auch bei den fehlenden Kenntnissen der Lehrkräfte zu suchen. Was in jedem Fall deutlich
wird, ist, dass hier gerade im Grundschulbereich zur Ausweitung des Angebotes in fast allen Bezirken mehr
19
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Arbeitsgemeinschaften gefordert werden, um den Schüler/-innen mehr Angebote bieten zu können. In einem
Bezirk wird dieses vor allem auch auf spezielle Angebote für Mädchen bezogen. Auch Kooperationen mit benachbarten Grundschulen könnten durchaus noch mehr angeboten werden.
Die Frage nach den Notwendigkeiten von Veränderungen korrespondieren in gewisser Weise mit dem bisher
Gesagten. Es lässt sich kein einheitlicher Trend feststellen. Es wird mehr allgemeine Bewegungsschule wie z.B.
im Bereich der Koordinationsschulung oder in der Rhythmusschulung für notwendig gehalten, psychomotorische Inhalte sollen aufgenommen werden. Dieses sind jedoch alles Inhalte, die schon in den gegenwärtigen
Rahmenplänen enthalten sind und auch schon praktiziert werden. Teilweise werden in den Individualsportarten
Leichtathletik und Gerätturnen die Anforderungen als zu hoch, teilweise als zu niedrig beurteilt. Inwieweit dieses mit der Unterrichtssituation an der einzelnen Schule zusammenhängt, kann hier nicht dargestellt werden.
Grundschulen
Nutzung der Spielräume
5 x Trendsport
7 x Psychomot.
Notwendigkeit der
Änderung
stärkere
psychomotorische
Förderung; mehr
Angebote in der
Leichtathletik (LA);
Bewertung der
Anforderungen
1 x zu niedrig im
Schwimmen und
Gerätturnen; 4 x
zu hoch in den
gleichen Sportarten;
FriedrichshainKreuzberg
(20 von 35)
Badminton
Beachhandball
Volleyball
Frisbee
Akrobatik
2 x zu niedrig in
LA, Gerätturnen
und Spiele;
2 x zu hoch in
Gerätturnen und
Spiele, weil keine
qualifizierten
Lehrer vorhanden
sind
Pankow
(14)
Flagfootball (3)
Streetball (2)
Tischtennis (1)
Badminton (1)
Hallenhockey(1)
Trendsport 6
Psychomotorik 1
Sonstiges 1
höhere Anforderungen ab 1. Klasse;
mehr Trendsport,
Gleichstellung der
ergänzenden Sportbereiche,
Gerätturnen
Förderung der sozialen Komponente;
Förderung leistungsschwacher
Schüler/-innen
1 x Leichtathletik,
2 x Gerätturnen,
1 x mehr allg. Bewegungsschule und
Trendsport
Gerätturnen
Schwimmen
3 x zu niedrig,
insbesondere im
Schwimmen;
3 x zu hoch im
Gerätturnen und in
LA
12 x keine Notwen- 5 x zu niedrig sind
digkeit der Verände- die Anforderungen
rung;
in Klasse 5/6 in LA
Änderungswünsche: und Schwimmen;
weniger Gerättur5 x zu hoch sind
nen, mehr sportliche die Anforderungen
Spiele, Präzisierung in 1-4 in LA, Geder Inhalte
rätturnen und
Schwimmen
mehr Angebote für
Mädchen; mehr
Kooperationen mit
Sportvereinen; bewegte Pausen, Ski,
Schwimmen, Fußball
Sportangebote, die
nicht im Schulsport
angeboten werden
können, mehr AG;
mehr Kooperationsangebote
mehr Koordinationsschulung und
Trendsport
Zu hoch teilweise
in LA und Gerätturnen, zu niedrig
im Schwimmen
Inline-Skating
Mitte (17)
CharlottenburgWilmersdorf
(21 von 36)
Spandau
(17 von 29)
9 Schulen bieten
Trendsport an;
6 psychomotorische
Angebote;
10 Sonstiges
SteglitzZehlendorf
Inline-Skating
Streetball
Akrobatik
Golf
7 x Psychomotorik
20
allgemein zu
niedrig 1 x;
in LA 2 x zu hoch
Wünsche
Trendsportarten,
Streetball, Hockey,
Tischtennis;
mehr Sport-Arbeitsgemeinschaften (AG)
auf Honorarbasis;
Wassersport, Klettern,
Tennis, Skating, Golf
Badminton, Tischtennis,
Ski, LA, Basketball,
Handball;
zusätzliche AG;
Ausbau sportbetonter
Züge an Grundschulen
2 x Trendsport
4 x Sportspiele
1 x Schwimmen
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Grundschulen
TempelhofSchöneberg
(32 von 40)
Neukölln
(49 von 76)
TreptowKöpenick
(23 von 32)
MarzahnHellersdorf
(29 von 45)
Lichtenberg
(42 von 42)
Reinickendorf
(28 von 33)
5.3
Drucksache 15/ 2885
Nutzung der Spielräume
Trendsportarten
Flagfootball
Inline-Skating
Streetball
Beachsport
Körpererfahrung
Psychomotorik
Tennis Streetball
Tischtennis
Flagfootball,
Baseball
Ultimate
Cheerleader
Inline-Skating
Reiten
Badminton
Psychomotorik
(4 x)
Basketball
Streetball
Baseball
Tischtennis
Volleyball
Badminton
Rhythmik
Rückenschule
Trampolin, Badminton,
Akrobatik,
Tanz, Aerobic, Entspannungs-übungen,
Flagfootball,
Faustball
Aerobic
Streetball
Rückschlagspiele
Bogenschießen
Klettern
Unihockey
Wasserfahrsport
Arbeit mit
Kleingeräten
Notwendigkeit der
Änderung
Anpassung an immer schwächer
werdende Schüler
Bewertung der
Anforderungen
4 x zu niedrig in
LA, Turnen und
Schwimmen
2 x zu hoch im
Turnen
Trendsport; Anforderungen im Gerätturnen;
Reiten
1 x zu niedrig im
Gerätturnen der
unteren Klassen;
2 zu hoch im
Gerätturnen und
im Schwimmen
mehr Trendsport
Gerätturnen (keine
Fachlehrer)
3 x zu niedrig –
in Gymnastik,
Gerätturnen und
Leichtathletik
Verstärkung von
Lernzielen im Bereich der Koordination und der Spielfähigkeit;
Schwimmen
10 x zu hoch in LA
26 x keine Änderungsnotwendigkeiten;
Verstärkung der
allgemeinen Grundausbildung;
Aufnahme psychomotorischer Elemente;
Koordinationsschulung
Trendsport
Mehrzahl
empfindet die
Anforderungen in
Gerätturnen,
Leichtathletik und
Gymnastik zu
hoch;
Sportförderunterricht
und Psychomotorik;
Schwimmen auch in
Klasse 4 und 5;
Ballspiele, Fechten,
Tennis, Eislaufen,
Badmiton, Kraftübungen, InlineSkating, Ski, Klettern,
Kanu;
Arbeitsgemeinschaften
im Rahmen der
Lehrerstunden;
mehr Kooperationsangebote
Flagfootball (2)
Inline-Skating (5)
Streetball (1)
Psychomot. (4)
Sonstiges (13)
7 x ja;
Berücksichtigung
neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse, Reduktion der Anforderungen, 4 x Gerätturnen, große Spiele, keine Zensuren
1 x zu niedrig in
der Sportart
Schwimmen;
14 x zu hoch,
davon 8 x im
Gerätturnen, 3 x
Volleyball, je 1 x
Basketball und LA
19 x mehr Arbeitsgemeinschaften
Sonderschulen
21
Wünsche
mehr AG
große Sportspiele,
Leichtathletik,
Basketball, Lauftreffs,
Angebote für Sportschwache, Funsportarten
Ski, Tennis, Fechten
Ausbau Angebote WuV
Sport;
Fußball,
Tischtennis,
Sportspiele,
Selbstverteidigung
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Bei der Auswertung der Befragung an den Sonderschulen ergibt sich kein einheitliches Bild. Der Rahmenplan
Sport wird an vielen Schulen entsprechend den besonderen Bedingungen an den jeweiligen Sonderschulen schülerbezogen umgesetzt.
Wie in allen anderen Schularten werden auch hier Akrobatik und Aerobic, Tanz und Badminton, Faustball und
Flag-Football angeboten, allerdings insgesamt weniger Trendsportarten. Dazu kommen verstärkt psychomotorische Inhalte und Entspannungsübungen.
Bei der Frage nach Veränderungen wird entsprechend der jeweiligen Ausprägung der sonderpädagogischen
Förderung gewünscht, dass spezielle Angebote verstärkt genutzt werden können. Psychomotorik, die Schulung
konditioneller Fähigkeiten und Spiele, sowie Schwimmen werden deutlich nachgefragt. Gewünscht werden auch
stärkere Ausprägungen in den Rahmenplänen bezüglich einiger Behinderungsarten. Auch werden die Anforderungen in den Individualsportarten durchaus als zu hoch eingeschätzt.
Eine derzeit laufende Untersuchung durch die FU Berlin zu den sportlichen Bedürfnissen von Sonderschüler/innen hat ergeben, dass sie sich durchgehend mehr Angebote benachbarter Sportvereine wünschen, dieses betrifft mehr oder minder alle Schülergruppen außer den lernbehinderten Bereich.
5.4
Hauptschulen
Bei den Hauptschulen gab es weniger Rückmeldungen im Vergleich zu anderen Schularten. Es ist auffällig, dass
in dieser Schulart besonders Veränderungen im Bereich Gerätturnen gefordert werden. Ursachen dafür sind
sicher in der Schwierigkeit zu suchen, langfristige Lernprozesse zu organisieren. Klar ist, dass auf solch einer
Argumentationsgrundlage die Anforderungen in den Individualsportarten als zu hoch betrachtet werden. Dass
die Spielräume vor allem für Trendsportarten und andere bisherige Nichtschulsportarten genutzt werden, korrespondiert damit. Deutlicher als in allen anderen Schularten werden Kraftsportarten angesprochen. Der auch auftauchende Wunsch, den Rahmenplan schulartenmäßig zu differenzieren, passt dazu und ist sicherlich überlegenswert.
Betrachtet man die geäußerten Wünsche, so ist festzustellen, dass alle realisiert werden könnten, wenn die Lehrkräfte die Qualifikation dafür hätten und entsprechend notwendige Geräte vorhanden wären. Auch der Wunsch
nach mehr Arbeitsgemeinschaften und Neigungsgruppen wird deutlich. Eine Sportbetonung über den Wahlpflichtunterricht hinaus wurde bisher nur diskutiert, könnte jedoch als eine Perspektive für die Weiterentwicklung von Hauptschulprofilen durchaus in Erwägung gezogen werden.
Hauptschulen
Nutzung der
Spielräume
keine Meldung
Notwendigkeit der
Änderung
keine Meldung
Bewertung der
Anforderungen
1 x zu hoch im
Gerätturnen
FriedrichshainKreuzberg
4 von 6
Pankow
1
CharlottenburgWilmersdorf
2 von 3
Spandau
Judo
Klettern
Schwimmen, Ski
keine Meldung
keine Meldung
3 x zu hoch im
Gerätturnen
keine Meldung
teilweise zu hoch
1 x Trendsport
keine Meldung
1 x zu hoch im
Gerätturnen
Kanu
Kraftsport
Tai Chi
2 x zu hoch
SteglitzZehlendorf
Freudebetontes
Sporttreiben
stärkere
Freizeitbezüge
trendbezogene
Sportarten
Rückschlagspiele,
Judo, Fitness,
Beachsport,
Streetball,
Radsport, Segeln,
Zirkus, Yoga, Meditationstraining
2 x Football
Gerätturnen,
Mitte
4
Tempelhof-
22
Zu niedrig in LA
und Turnen
1 x zu niedrig in
Wünsche
AG/NG, ABCTauchen, Skating,
Boxen
mehr AG
Sport für Mädchen
Fitness
Integrationssport
Wassersport
Radsport
Kooperation mit SC
Siemensstadt
Tennis, Schwimmen
Schwimmen
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Hauptschulen
Drucksache 15/ 2885
Schöneberg
6 von 6
Nutzung der
Spielräume
Inline-Skating
Streetball
Notwendigkeit der
Änderung
Trennung der Schularten
Bewertung der
Anforderungen
LA (Sprung/Wurf)
4 x zu hoch in LA
(Ausdauer) und
Turnen
4 x zu hoch in LA
und
Schwimmen
Wünsche
TreptowKöpenick
5 von 8
Hockey
Badminton
Frisbee
MarzahnHellersdorf
3 von 7
Lichtenberg
4 von 4
Reinickendorf
keine Meldung
1 x nein
sonst: mehr
Trendsport,
Reduzierung im
Gerätturnen
2 x Gerätturnen
2 x LA
Ski
Inline-Skating
Schwimmen
Sport als WPU
keine Meldung
Gerätturnen
1 x zu hoch in LA
Flagfootball,
Inline-Skating,
Streetball,
Beachhandball,
Klettern, Frisbee,
Tchoukball
1 x mehr Trendsport
in Sek. I
2 x zu niedrig in LA
2 x zu hoch in LA
und Turnen
mehr AG
Handball
Tischtennis
Badminton
mehr AG
mehr Kooperationen
5.5
Realschulen
Auch in den Realschulen werden die Spielräume vielfältig genutzt. Trendsportarten wie Streetball, Flagfootball
und Inline-Skating tauchen ebenso auf wie Rückschlagspiele und andere Mannschaftsspiele, die es in den Berliner Schulen sowieso gibt. Bei der Bewertung der Anforderungen werden im Prinzip nur Gerätturnen und Leichtathletik angesprochen, wobei es unverständlich ist, dass im gleichen Bezirk die Anforderungen in Leichtathletik
einmal als zu hoch, das andere Mal als zu niedrig betrachtet werden. Abgesehen davon, dass schon nach den
einzelnen Disziplinen zu unterscheiden ist, stellt sich doch die Frage, inwiefern bei einer solchen Bewertung zu
hoher Anforderungen die fehlenden Voraussetzungen eine Rolle spielen oder auch die Qualifikation der Lehrkräfte.
Korrespondierend mit den anderen Schularten wird eine deutlichere Einbeziehung von Trendsportarten gewünscht. Die geäußerten Wünsche könnten durchgehend alle realisiert werden, jedenfalls rahmenplanmäßig gibt
es hier keine Einschränkungen.
23
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Realschulen
Drucksache 15/ 2885
Nutzung der
Spielräume
Trendsportarten
Notwendigkeit
der Änderung
keine Meldung
Flagfootball,
Steppaerobic,
Skating, Surfen,
Klettern, Ski
keine Meldung
mehr Zeit für
Trendsportarten
CharlottenburgWilmersdorf
2 von 6
Spandau
3 von 4
2 x Trendsport arten
2 x mehr
Trendsportarten
Badminton
Kleine Spiele
SteglitzZehlendorf
4 von 5
TempelhofSchöneberg
9 von 9
Badminton, Golf,
Wintersport
Schwerpunktbildung
nach Lage und
Möglichkeit der
Schule
Bewegungserziehung
Football
Skating
Streetball
Badminton
Rahmenpläne
gesondert für
OH/OR/O
Neukölln
3 von 5
Schwimmen,
Hockey, Rudern,
Tennis
Hockey
Badminton
Frisbee
keine Meldung
Mitte
3
FriedrichshainKreuzberg
3 von 4
Pankow
4
TreptowKöpenick
5 von 8
MarzahnHellersdorf
5 von 11
keine Meldung
Lichtenberg
6 von 6
keine Meldung
Reinickendorf
Flagfootball
Inline-Skating
Streetball
keine Meldung
1 x nein
mehr
Trendsportarten
Turnen reduzieren
3x
Trendsportarten
Streichung von Gerätturnen
Rahmenplan den
östlichen
Bedingungen
anpassen
Gymnastik,
Gerätturnen,
Rückenschule,
zielgerichtete
Kraftentwicklung
mehr Trendsport
24
Bewertung der
Anforderungen
zu hoch
Gerätturnen
zu hoch, weil die
Grundlagen in der
Grundschule nicht
gelegt werden
keine Meldung
zu hoch in
Gerätturnen und
Leichtathletik
1 x zu hoch
Wünsche
Bewegungsspiele
Rückenschule
Aerobic. Volleyball,
Handball,
Tischtennis, Fußball,
Tanz
Schwimmen in
Klasse 10,
Badminton, Fußball,
Tischtennis
mehr
Kooperationen
Mädchenfußball
Jungenfußball
keine Meldung
1 x zu niedrig in
LA (Sprung/Wurf)
4 x zu hoch in LA
(Ausdauer) und
Turnen
1 x zu hoch im
Gerätturnen
mehr AG,
Handball,
Schwimmen, Judo,
Volleyball, Fußball
1 x zu niedrig in
Basketball
Tischtennis
Badminton
2 x zu hoch in
Leichtathletik
Trendsportarten
Schwimmen,
Akrobatik,
Steppaerobic,
Kanu, Surfen, Ski,
Unihockey, Hockey
3 x Gerätturnen,
Basketball für
Mädchen
Jazzdance, Poptanz
Vergleiche mit
Schulen außerhalb
des Bezirks
2 zu hoch, 2 x zu
niedrig in LA
mehr AG /NG
mehr
Zusammenarbeit
Football, Rudern,
Tennis, Squash
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
5.6
Gymnasien
Spielräume, die der Rahmenplan bietet, werden intensiv genutzt. Im Vergleich zu den anderen Schularten tauchen hier verstärkt Golf und Beachsportarten auf. Die gewünschten Veränderungen beziehen sich nicht auf die
Grundstrukturen des Rahmenplans, sondern auf Veränderungen der Anforderungen in einzelnen Sportarten, der
deutlicheren Berücksichtigung von Mehrperspektivität und auch der Berücksichtigung von Trendsport. Ein fast
durchgehender Wunsch ist die Einrichtung weiterer AG‘s, wobei hier auch sportschwache Schüler/-innen berücksichtigt werden sollten. Ansonsten ist wie auch vorher schon festzustellen, dass es rahmenplanmäßig keinen
Grund gibt, irgend einen der Wünsche nicht realisieren zu können. Das beste Beispiel liegt immer darin, dass an
manchen Schulen solche Wünsche schon als normale Praxis betrachtet werden.
Gymnasien
Nutzung der
Spielräume
Beach-Volleyball,
Badminton, FlagFootball, Aerobic,
Hockey
Notwendigkeit der
Änderung
Anforderungen in
der Ausdauerleistung
in Sek. II
Bewertung der
Anforderungen
zu hoch in LA,
Schwimmen
Turnen
FriedrichshainKreuzberg
7 von 8
Unihockey
Akrobatik
Gerätturnen
Spiele
Pankow
6
4 x Trend
CharlottenburgWilmersdorf
4 von 11
Inline-Skating
1 x: präzise
Richtwerte in LA
1 x Klassifizierung
des Schwierigkeitsgrades im Turnen
neue Sportarten
Überarbeitung AV
Abitur
5 x zu hoch in LA,
Schwimmen,
Turnen.
Ausdauerbereich
2 x in LA
Spandau
4 von 5
Flagfootball,
Kajak/Kanu,
Squash, Golf,
Skating, Baseball
Flagfootball,
Ropeskipping,
Inline-Skating,
Orientierungslauf,
Beachsport,
Akrobatik, Hiphop,
Frisbee, Unihockey
Artistik, Golf,
Prellball, Aerobic,
Frisbee, Unihockey,
Flagfootball,
soziales Lernen
Langstrecken in LA
und Schwimmen
Neukölln
5 von 7
Inline-Skating
Badminton
Tennis
TreptowKöpenick
4 von 8
Streetball
stärkere Berücksich- 2 x zu hoch in
tigung der Grundallen Sportarten
sportarten, mehr
Mehrperspektivität
statt Fertigkeitsorientierung
keine Meldung
1 x allgemein
3 x zu hoch in LA
und Schwimmen
Mitte
4
SteglitzZehlendorf
5 von 5
TempelhofSchöneberg
10 von 10
Wünsche
Basketball,
Volleyball,
Eishockey,
Ballspiele, Nutzung
privater Sportstätten,
mehr AG,
Schwimmen
mehr AG, Aikido,
Gymnastik/Tanz,
Wassersport,
Schach
mehr AG (auch für
Sportschwache)
Basketball
Ski
1 x zu niedrig
3 x zu hoch in
Turnen und
Schwimmen
1 x zu hoch in LA
und Schwimmen
mehr AG, SportAG für die E-Phase,
Tauchen, tägliche
Sportstunde
Kooperation in LA
und Badminton
4. Prüfungsfach,
Fitnesskurse in
Gruppe A, LA und
Turnen, Trendsport
Mehrfach genannt,
dass die Anforderungen in den Individualsportarten zu
gering sind
mehr AG
Schwimmen,
Hallenhockey,
Inline-Skating
2 x ohne Angaben
1 x zu niedrig LA
zu hoch in LA,
Schwimmen und
Turnen
Inline-Skating,
Badminton,
Akrobatik, LA, Ski,
Kampfsport,
Wassersport, GK
Tennis, GK Kanu
mehr AG
AG für Ballspiele
und Turnen
25
mehr AG im
Stundenvolumen
Förderung
leistungsschwacher
Schüler
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Gymnasien
MarzahnHellersdorf
8 von 13
Nutzung der
Spielräume
Surfen
Streetball
Inline-Skating
Beach-Volleyball
Lichtenberg
8 von 11
Klettern, Frisbee,
Rugby, Baseball,
Rudern (Sek. I),
Akrobatik, RopeSkipping, Hockey,
Inline-Skating
Reinickendorf
Flagfootball,
Inline-Skating,
Streetball, BeachHandball, Klettern,
Frisbee
Drucksache 15/ 2885
Notwendigkeit der
Änderung
weniger Turnen,
mehr Sportspiele
Erhöhung der Sportstundenz, in
Kl. 11,
Gesundheitserz.
Snowboard
Schaffung besserer
motorischer
Grundlagen in der
Grundschule
Bewertung der
Anforderungen
2 x zu hoch in LA,
Schwimmen,
Turnen in der Sek. II
Wünsche
1 x zu niedrig in
Volleyball
5 x zu hoch in LA
und Schwimmen
und Gerätturnen in
Sek. II
mehr Trendsport in
Sek. I
Fitness-Kurs in die
Sportartengruppe 1
2 x zu niedrig in LA
2 x zu hoch in LA
2 x zu hoch in
Turnen
Beach-Volleyball,
Inline-Skating,
Klettern, Handball,
mehr
Kooperationen,
variablere AGZeiten
mehr AG und NG
mehr Kooperationen
Skaten, Surfen,
Klettern, Streetball,
Beach-Volleyball,
Softball-Tennis,
Unihockey
5.7
Gesamtschulen
Als beispielhaft für die Möglichkeiten, wie die vorhandenen Spielräume genutzt werden können, kann der Bezirk Pankow gelten. Die Vielfalt der Angebote ist beeindruckend. Stark vertreten ist im übrigen der Beachbereich. Relativ wenig Meldungen gab es bezüglich der Notwendigkeit von Änderungen. Das Gerätturnen taucht
auf, dann einerseits die Anforderungen an die Festlegung von sportpraktischen Standards und andererseits insbesondere aus dem Bezirk Neukölln die Einforderung anderer Sinnorientierungen, wie soziale Integration und
Erziehung zu gewaltfreien Konfliktlösungen.
Gesamtschulen
Nutzung der
Spielräume
Flagfootball
Unihockey
Beach-Volleyball
Notwendigkeit der
Änderung
keine Meldung
Bewertung der Anforderungen
2 x zu hoch in LA und
Gerätturnen
FriedrichshainKreuzberg
4 von 5
Surfen, InlineSkating,
Flagfootball,
Eisschnelllauf,
Aerobic, Tauchen
Änderungen in
Gymnastik und Gerätturnen
zu hoch in
Schwimmen, LA und
Gerätturnen
Pankow
4
Flagfootball,
Baseball, Football,
Inline-Skating, Ski,
Judo, Fitness, Tanz,
Beach-Volleyball,
Streetsoccer, Hallenhockey, Stabhochsprung,
Schleuderball
keine Meldung
Gerätturnen
große Spiele
einheitliche Normen
für ganz Berlin
Trendsportarten
1 x zu niedrig im
Hochsprung der Sek. I
1 x zu hoch im
Gerätturnen in LA und
Schwimmen in der
Sek. II
Inline-Skating,
Klettern, Kanu,
Flagfootball,
Hockey, Fitness
Kanu
Mitte
4
CharlottenburgWilmersdorf
2 von 3
Spandau
4 von 5
mehr Trendsportarten 1 x zu hoch im Sprint
(LA)
keine Meldung
26
Wünsche
Klettern, Golf,
Eissport, Handball,
Nutzung privater
Sportstätten
mehr AG
(Basketball /
Freizeitsport)
Beach-Volleyball,
Klettern, InlineSkating, Mädchenfußball, Basketball,
Schwimmen
mehr AG-Zeiten
Judo
Leichtathletik
mehr
Spielsportarten
mehr AG
Konflikttraining
Selbstverteidigung
Fußball
Volleyball
Klettern, Biken,
Inline-Skating
Klettern
Schwimmen
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Gesamtschulen
SteglitzZehlendorf
1 von 2
TempelhofSchöneberg
3 von 3
Neukölln
4 von 5
TreptowKöpenick
3 von 5
MarzahnHellersdorf
5 von 10
Drucksache 15/ 2885
Nutzung der
Spielräume
Softball, American
Football
Notwendigkeit der
Änderung
Beach-Volleyball,
Beachhandball,
Beachsoccer,
Akrobatik,
Jonglieren
Flagfootball
Unihockey
Entwicklung von
Grundfertigkeiten in
den Mittelpunkt
stellen
Beach-Volleyball,
Beachsoccer,
Streetball, Fitness,
Kraftsport
keine Meldung
Bewertung der Anforderungen
In Teilen zu niedrig in
den
Individualsportarten
1 x zu hoch in LA der
Sek. II
Wünsche
standardisierte
Circuits,
sozialintegrative
Spiele, andere
Wettkampfgestaltung, Antigewalt,
Schulung der
Geschicklichkeit statt
Turnen
3 x ja
neue Sportarten
2 x zu hoch im
Gerätturnen und
Fußball, die Zeiten
beim Langlauf
Entspannung
Tanz
Körperwahrnehmung
Tennis Tischtennis
Basketball
Fußball
zu niedrig in LA,
zu hoch in LA der
Sek. II und in Turnen
Golf
keine Meldung
2 x zu hoch in LA
1 x Aufnahme von
Trendsport
1 x zu niedrig im
Gerätturnen
1 x zu hoch in LA und
Gerätturnen
LA und Gerätturnen
mehr
Trendsportarten,
Klettern, BeachVolleyball, InlineSkating, Frisbee,
Triathlon, Judo,
Unihockey
Tennis
Squash
Football
Lichtenberg
3 von 3
keine Meldung
Reinickendorf
Flagfootball, Inline- mehr Trendsport
Skating, Klettern
5.8
Rudern, täglicher
Sport
mehr Kooperationen
mehr AG
Berufsbildende Schulen
Berufsbildende
Schulen
Nutzung der
Spielräume
20 der Schulen
nutzen sie für
Trendsportarten
Notwendigkeit der
Änderung
Mehrheit der
Schulen wünscht
Änderungen:
Gesundheitsförderung in der Alltagsund Arbeitsmotorik,
Trendsport,
Mehrperspektivität,
sportartenunabhängig, schulartendifferenziert
Anforderungsniveau
Wünsche
keine nennenswerten
Bemerkungen bei zu
niedrigen Anforderungen,
8 Schulen fanden
Anforderungen zu hoch,
in den Individualsportarten, in BB und VB
Schwerpunkte der
Wunschgruppen:
Trendsportarten
Kampfsportarten
Akrobatik
Gesundheit,
Tanz
5.9
Schlussfolgerungen
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Veränderungswünsche in keiner Weise den Rahmenplaninhalten
widersprechen, sondern im Wesentlichen dort angelegt sind, z. B., wenn stärkere Gesundheitsbezüge aufgebaut
werden sollten. Auch die Trendsportarten sind integrierbar, bei einer entsprechenden Interpretation der Rahmen-
27
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
pläne sowieso. Und wenn sogar jetzt schon im Abitur im Gerätturnen Akrobatik, Gruppenturnen und Turnen mit
Musik ermöglicht wurden, so ist es keine Frage, dass sich diese Art, die Sportart Gerätturnen durchzuführen,
auch in den vorhergehenden Klassenstufen einrichten ließe, wenn die Lehrkräfte dieses möchten und sich dafür
für fähig halten. Bei einer Überarbeitung der Rahmenpläne gibt es hier durchaus die Möglichkeit, dezidierter
darauf einzugehen.
Die Überprüfung der Ziele der Rahmenpläne spiegelt sich in der Regel durch die Notengebung der Lehrkräfte.
Allein das Notenbild kann aber nicht der Indikator für die Qualität des Unterrichts sein, dazu gehören die Bereitschaft der Schüler, die Qualifikation der Lehrkraft, die materiellen Voraussetzungen und das jeweilige Anspruchsniveau.
Insgesamt ist aus vielen Rückläufen erkennbar, dass die Rahmenplanmöglichkeiten offensichtlich nicht ausreichend bekannt sind. Auch fehlt oft eine für Trendsportarten notwendige Qualifikation, um die Rahmenpläne in
diese Richtung auszufüllen. Einer Verringerung des Angebots an Qualifizierungsmöglichkeiten muss aus den
genannten Gründen entgegengetreten werden.
6.
Förderung der Schüler/-innen durch Binnendifferenzierung und außerunterrichtliche Angebote
Das Bild des Schulsports in der Öffentlichkeit wird wesentlich durch außerunterrichtliche Aktivitäten bestimmt.
Seien es die vielfältigen Arbeitsgemeinschaften in den Schulen, die Schulsportfeste, bezirkliche Veranstaltungen
oder Landesveranstaltungen des Schulsportwettkampfprogramms der Berliner Schulen.
In all diesen Bereichen sollen die Schüler/-innen zur Teilnahme an dem wichtigen Freizeitbereich Sport und
damit zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung hingeführt werden, sollen sie soziale Erfahrungen in Gruppen machen und für ihre körperliche Entwicklung selbst Verantwortung übernehmen lernen.
6.1 Förderung sportschwacher Schüler/-innen
In den Fragebögen wurde nach Organisationsformen für die Förderung sportschwacher Schüler/-innen gefragt.
Es wurde unterschieden zwischen der Möglichkeit binnendifferenziert im Unterricht vorzugehen, Teilungsstunden einzusetzen oder eigene AG einzurichten.
Am überraschendsten war, dass binnendifferenzierende Maßnahmen äußerst selten benannt wurden.
Insgesamt kamen 74 Meldungen, in denen von einer Teilung des Unterrichts zur Förderung der sportschwachen
SchülerInnen gesprochen wurde, 147 mal wurde für diese eine eigene AG benannt. Von diesen insgesamt 221
Maßnahmen entfallen knapp mehr als die Hälfte auf die Grundschulen, was nachvollziehbar ist. Erstaunlich
dabei ist jedoch, dass von diesen 115 Nennungen 85, also 74 %, auf die vier Bezirke Mitte, TempelhofSchöneberg, Neukölln und Marzahn-Hellersdorf fallen:
Grundschule
Sonderschule
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Gesamtschule
Teilung
Arbeitsgemeinschaft
47
6
3
2
3
13
58
23
8
10
25
23
6.2
Arbeitsgemeinschaften und Neigungsgruppen
Arbeitsgemeinschaften (AG) werden in der Regel aus dem Stundenvolumen der jeweiligen Schule für freiwilligen Unterricht finanziert, sind also im Stundendeputat enthalten. Für Neigungsgruppen (NG) bedarf es eines
Auftrages des bezirklichen Schulamtes, das den Aufwand mit ca.13 € pro Doppelstunde vergütet. Außerdem gibt
es auch Beauftragungen ohne Bezahlung.
Die honorarfreie Betreuung von Wettkampfgruppen spielen in der Umfrage einen so verschwindend geringen
Anteil, dass sie hier nicht betrachtet werden. Die Verteilung der Arbeitsgemeinschaften und Neigungsgruppen
auf die einzelnen Schularten ist in Anlage III, Tabelle 4 dargestellt.
Dabei muss angemerkt werden, dass das Spektrum natürlich sehr weit ist. Die folgende Tabelle zeigt dies beispielhaft an zwei Bezirken.
28
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Durchschnittsberechnung
Grundschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
Berufsb. Schulen
Drucksache 15/ 2885
Arbeitsgemein- Neigungsgruppen
schaften (AG) (NG)
28,6
7,4
9,8
10,5
12,2
2
13,7
höchstens 1
2,6
8,25
4,5
0
Beispiel
Temp.-Schöneberg
Beispiel
Trept.-Köpenick
49 AG
14 AG
22 AG
29 AG
10 AG
3 AG
10 AG
1 AG
3 AG
2 AG
31 NG
0 NG
4 NG
11 NG
4 NG
0
10 NG
1 NG
0 NG
2 NG
1 NG
0
Die Zahlen sagen aus, dass es an den Grundschulen anscheinend die größte Anzahl von Arbeitsgemeinschaften
gibt. Dieses Bild darf aber nicht täuschen, da sich nach der Grundschulzeit die Schüler auf alle weiteren Schularten verteilen. Betrachtet man sich die Summen der Arbeitsgemeinschaften und Neigungsgruppen in den Oberschulen insgesamt, so wird deutlich, dass dort - ausgehend von einem beständig gleich großen Durchgang von
Schülern von der Grundschule bis in die Oberschule - mehr Aktivitäten in dieser Hinsicht stattfinden.
Erstaunlich ist (siehe Anlage 3, Tabelle 5), dass es gerade im Sonderschulbereich so wenige AG gibt.
Die berufsbildenden Schulen bieten nicht sehr viele AG und NG an. Dies liegt u.a. an dem grundsätzlich langen
Schultag und den durch die Berufsfeldorientierung bedingten recht langen Schulwege, die es kaum erlauben,
noch einmal „kurz“ in die Schule zu gehen.
6.3
Schulsportliche Angebote in strukturschwachen Gebieten
Die Frage nach extra sportlichen Angeboten in strukturschwachen Gebieten brachte extrem wenige Meldungen.
Auch in Gebieten, die von der Zuteilung der Stunden zur Förderung der Schüler in strukturschwachen Gebieten
profitieren sollten, werden diese offensichtlich nicht verstärkt für den Sport eingesetzt. Ob dieses an fehlenden
Sportstätten liegt oder am fehlenden ausgebildeten Personal wird zu untersuchen sein.
In Mitte gibt es zwei Nennungen: Mädchenfußball und Psychomotorik an den Grundschulen, dazu ein Kickprojekt an einer Gesamtschule.
In Friedrichshain-Kreuzberg wird im Grundschulbereich ein Projekt benannt, im Hauptschulbereich werden
Basketball, Fußball und Schach als Aktivitäten benannt, in den Gymnasien und Gesamtschulen je 1 x Streetball.
Zwei Projekte, die nicht näher beschrieben wurden, meldete Lichtenberg.
6.4
Schlussfolgerungen
Für die Förderung der Schüler/-innen sind die außerunterrichtlichen Angebote in Arbeitsgemeinschaften und
Neigungsgruppen von entscheidender Bedeutung Die außerunterrichtlichen Angebote an Sonderschulen sollten
durch bezirkliche Einflussnahme erweitert werden.
Große Reserven gibt es zur Förderung der Schüler/-innen durch binnendifferenzierende Maßnahmen. Angebote
im Bereich der Fortbildung müssten diese Erkenntnis beachten.
Auch in Gebieten, die von der Zuteilung der Stunden zur Förderung der Schüler in strukturschwachen Gebieten
profitieren sollten, muss verstärkt eingewirkt werden, dass diese Möglichkeit auch für den Schulsport eingesetzt
werden kann.
7. Das Berliner Schulsport-Wettkampfprogramm und Kooperationsbeziehungen
7.1 Bundesjugendspiele (siehe Anlage III, Tabelle 5)
Die Bundesjugendspiele stellen traditionell eine nachhaltige Möglichkeit dar, allen Schüler/-innen ein Wettkampfangebot in den grundlegenden Individualsportarten Gerätturnen, Leichtathletik und Schwimmen zu unterbreiten, das durch die vorgegebenen Wertetabellen bundesweit vergleichbare Ergebnisse ermöglicht. Angesichts
der in den vergangenen 20 Jahren entstandenen Vielfalt des Schulsports hat der aus den 50er Jahren stammende
Wettbewerb einige Attraktivität verloren. Deshalb wurden neue Wettbewerbsformen im Jahre 2001 eingeführt.
Bei den Nennungen für die Bundesjugendspiele ist festzustellen, dass diese entgegen den Vorgaben nicht grundsätzlich durchgeführt werden. Im Schuljahr 2003/04 wird es wieder die Berichtspflicht geben.
Eindeutig ist, dass die leichtathletischen Bundesjugendspiele überwiegen. Abgesehen davon, dass die Leichtathletik in allen Schularten die dominierende Individualsportart ist, zeigt sich bei den Zahlen zum Gerätturnen deren
abnehmende Beliebtheit in den Schulen. Es zeigt sich, dass die Schulen den höheren zeitlichen Aufwand scheuen. Noch aufwändiger und schwieriger ist es, die Bundesjugendspiele im Schwimmen durchzuführen.
29
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Die Hochburgen für die Durchführung der Bundesjugendspiele liegen in Neukölln und Tempelhof-Schöneberg.
7.2 Schulsportfeste und schulübergreifende bezirkliche Veranstaltungen (siehe
Anlage III, Tabelle 6)
In den Schulen fragten wir nach der Beteiligung an schulsportlichen Aktivitäten in Form von Schulsportfesten,
von Vergleichen zwischen den Schulen und bezirksbezogenen Veranstaltungen. Der Schwerpunkt der Veranstaltungen liegt in dieser Aufstellung eindeutig bei den Grundschulen, sowohl bei den Schulsportfesten als auch bei
den bezirklichen Vergleichen. In den Oberschulen nehmen solche Aktivitäten insgesamt ab.
Typisch dafür ist z.B. der Bezirk Mitte, mit 33 Nennungen in der Grundschule, jedoch nur noch 16 im gesamten
Oberschulbereich. Neben einigen recht ausgeglichenen Bezirken fällt Spandau auf, in dem es mehr Schulsportfeste im Oberschulbereich gibt und genauso großer Beteiligung an Schulvergleichen wie im Grundschulbereich.
Könnte die Durchführung von Schulsportwettkämpfen insgesamt als Indikator für Engagement gewertet werden,
so wäre festzustellen, dass das Engagement der Sport unterrichtenden Lehrkräfte an den Grundschulen durch die
bei vielen nicht vorhandene Qualifikation offensichtlich in keiner Weise eingeschränkt wird.
7.3 Berliner Schulsport-Wettkampfprogramm
Das Berliner Schulsport- Wettkampfprogramm bietet Wettbewerbe und Veranstaltungen für alle Schularten im
breiten- und leistungssportlichen Bereich an. Innerhalb der vergangenen 10 Jahre ist es sehr ausdifferenziert
worden, obwohl die dafür zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel erheblich reduziert wurden. Dieses konnte
nur durch eine Zunahme der Kooperationen und ein stärkeres Engagement der Lehrkräfte geleistet werden. Darüber hinaus ist durch den Bereich Schulsport in den letzten Jahren ein Schulsport-Helferteam entwickelt worden,
in dem fast 100 Schüler/-innen mitwirken. Dieses Team arbeitet aktiv in der Organisation von schulsportlichen
Veranstaltungen mit.
Das Angebot 2003 umfasste mehr als 100 Angebote: Von Ruderwettbewerben über das Orientierungswandern
bis hin zum Streetball; vom weltgrößten Freiwasserschwimmen für Schüler/-innen “Rund um Scharfenberg” bis
zum Mini-Marathon innerhalb des Berlin-Marathons, vom Beach-Soccer-Cup bis zum “Schwimmfest bei Neptun” für die Sonderschulen.
Im Folgenden wird die Beteiligung in den einzelnen Sportarten im Rahmen des Bundeswettbewerbes der Schulen JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA dokumentiert. Die bezirklichen Aktivitäten werden in der Anlage II
(Bericht aus den Bezirken) dargestellt.
Beteiligung an den zentral organisierten schulsportlichen Veranstaltungen
Skilanglauf
Judo
Tischtennis
Badminton
Tennis
Beachvolleyball
Hockey
Gerätturnen
Schwimmen
Basketball
Volleyball
Rudern
Handball
Leichtathletik
Fußball
Gesamt
Gesamtzahl der Mannschaften
Schnitt pro Bezirk
20
35
35
37
62
64
78
148
153
175
194
209
230
242
871
1,7
2,9
2,9
3,1
5,2
5,3
6,5
12,3
12,8
14,6
16,2
17,4
19,2
20,3
72,6
2.553
212,8
30
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Berlin hat in den letzten Jahren trotz sinkender Schülerzahlen im Gegensatz zu anderen Bundesländern die Teilnehmerzahlen bei JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA leicht gesteigert. Das ist auch bei den anderen schulsportlichen Veranstaltungen festzustellen. So beteiligten sich allein an den Laufwettbewerben für Schulen (MiniMarathon, Fun-Run, AVON-Mädchenlauf, Waldlauf der Berliner Schulen) ca. 30.000 Schülerinnen und Schüler.
Es gibt in Kooperation mit Vereinen und Verbänden schulsportliche Wettbewerbe in den Trendsportarten (u.a.
Beachsportarten, Streetball, Inline-Skating) und es werden auch Wettbewerbe in der Sportart Schach (177
Schulmannschaften) und Eisschnelllauf angeboten. Insgesamt nehmen an den schulsportlichen Veranstaltungen
in Berlin jährlich ca. 250.000 Schülerinnen und Schüler teil.
7.4 Zentral organisierte Wettkämpfe der Sonderschulen
Im Schuljahr 2002/03 nahmen von den Sonderschulen für Lernbehinderte und denen für Geistigbehinderte insgesamt 4153 Kinder von 79 Schulen an zentralen Wettbewerben teil.
Die Situation der Beteiligung hat sich in den letzten Jahren relativ stabil gezeigt. Nach langen Jahren des Aufbaus des Programms hat sich die Zahl der teilnehmenden Schulen bei ca. 70 und die Zahl der Schüler/-innen um
die 4.000 stabilisiert.
Gesamtbeteiligung
Beim Herbstwaldlauf
Staffelwettkampf “Sport - Spiel - Spaß”
Fußballturnier
“Bei Neptun zu Gast” (Schwimmen)
Frühjahrswaldlauf
Kleinfeldfußballturnier
57 Schulen mit
25 Schulen mit
23 Schulen mit
26 Schulen mit
18 Schulen mit
26 Schulen mit
25 Schulen mit
2.993 Kindern
781 Kindern
323 Kindern
520 Kindern
294 Kindern
811 Kindern
264 Kindern
Sportveranstaltungen für die geistig behinderten Schüler
Gesamtbeteiligung
Orientierungswandern
“Sport-Spiel-Spaß” (Staffelwettkampf)
Fußballturnier
“Bei Neptun zu Gast” (Schwimmen)
Schwimmwettkampf
Fußball-Rundenspiele
22 Schulen mit
14 Schulen mit
13 Schulen mit
8 Schulen mit
19 Schulen mit
16 Schulen mit
6 Schulen mit
1.160 Kindern
261 Kindern
172 Kindern
180 Kindern
282 Kindern
163 Kindern
102 Kindern
7.5
Kooperationen zwischen Schulen und Sportvereinen/-verbänden
Im Jahre 1993 wurde zwischen der damaligen Senatsverwaltung für Schule, Berufsbildung und Sport und dem
Landessportbund in Folge des damals aufgelegten Programms “Jugend mit Zukunft” ein Kooperationsprogramm
zur Förderung von Sportgruppen an Schulen in Zusammenarbeit mit Sportvereinen vereinbart.
Die Kriterien der Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel wurden von einem eigens eingerichteten Beirat
bei der Senatsverwaltung, in dem der Bereich des Sports und der Bereich der Schule gleichermaßen vertreten
sind, entwickelt und kontrolliert. Gefördert wurden bis zum Ende des Schuljahres 2002/2003 vor allem
 breitensportliche Bewegungs- und Sportangebote
 Talentnester/Talentförderung
 Sonderprojekte
Die Förderung von Schulsportfesten wurde 2001 beendet. Dafür sollten besondere Projekte zur Förderung des
Schulsports einbezogen werden.
Stand der Kooperationen 2003:
Anzahl der Maßnahmen
383
111
14
breitensportliche Bewegungs- und Sportangebote
Talentnester/Talentförderung
Sonderprojekte
An 261 Grund- und Oberschulen gab es Kooperationen mit 160 Sportvereinen. Die Maßnahmen erfassten insgesamt 34.038 Schüler/-innen.
Dem Kooperationsprogramm standen 2003 insgesamt Mittel der Deutschen Klassenlotterie in Höhe von
342.566,00 € zur Verfügung. Nach wie vor gibt es ein großes Interesse bei den Schulen und Sportvereinen. Lei-
31
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
der konnten in den letzten Jahren nur noch begrenzt finanzielle Mittel für die Anschaffung von Sportgeräten im
Rahmen der Kooperationsmaßnahmen eingesetzt werden.
Das Programm wird sehr stark in den Bezirken Pankow, Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg genutzt.
Kooperationsmaßnahmen in den einzelnen Bezirken
90
80
70
60
50
40
30
20
10
ei
ni
ck
e
b
R
ch
te
n
Li
M
ar
z/
H
el
l
e
pt
Tr
e
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rl/
W
ilm
nk
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Pa
z
d/
Kr
eu
Fr
ie
M
itt
e
0
Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport ist gemeinsam mit dem Landessportbund Berlin bestrebt, in
den Bildungs- und Erziehungsangeboten der Ganztagsbetreuung von Schülerinnen und Schülern ein entsprechendes und vielfältiges Bewegungs- und Sportangebot zu verankern. Alle Schülerinnen und Schüler sollen in
den verschiedenen Formen der Ganztagsbetreuung die Chance erhalten, von einem vielseitigen Bewegungs-,
Spiel- und Sportangebot zu profitieren. In diesem Zusammenhang wurde im März 2004 eine Rahmenvereinbarung zwischen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, dem Landessportbund Berlin und der Sportjugend Berlin über die Zusammenarbeit von Schulen und Sportorganisationen in der Ganztagsbetreuung von
Schülerinnen und Schülern abgeschlossen.
Die Möglichkeiten der Kooperation sind vielfältig, um die Kompetenzen der Sportvereine in den Schulalltag
zusätzlich zum dreistündigen Sportunterricht mit einfließen zu lassen:
 Zusätzliche Sport- und Bewegungsangebote im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften;
 Entwicklung von Sport- und Spielprojekten für Grundschüler/-innen;
 Bewegungsangebote für Schülerinnen und Schüler mit gesundheitlichen Defiziten;
 Gestaltung eines gesunden und bewegten Schulalltages („Bewegte Schule“);
 Talentfindung und –förderung;
7.6
Schlussfolgerungen
Das gesamte schulsportliche Wettkampfprogramm und die Kooperationsbeziehungen der Schulen mit den Vereinen und Verbänden ergänzen wirkungsvoll den Sportunterricht und schaffen Anwendungsgebiete für das dort
Erlernte. Die Organisation und Gestaltung der außerunterrichtlichen Angebote und des SchulsportWettkampfprogramms wird durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport maßgeblich gesteuert
und durch die Mitarbeit von Fachberatern/-innen für Sport in den Bezirken abgesichert.
Vorhandene Reserven gilt es zu aktivieren und Bestehendes zu sichern:
 Einführung der Berichtspflicht für den Wettbewerb der Bundesjugendspiele.
32
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode




8.
Drucksache 15/ 2885
Stabilisierung des Erreichten auf dem Gebiet der Schulsportfeste und bezirklichen Vergleiche im Grundschulbereich und Sonderschulbereich sowie Erweiterung dieser Aktivitäten im Oberschulbereich, wie es der
Bezirk Spandau bereits erreichte.
Absicherung der finanziellen Mittel für das Berliner Schulsport-Wettkampfprogramm
Verstärkte Nutzung der Möglichkeiten der Kooperationsbeziehungen der Schulen mit den Vereinen und
Verbänden, so wie es in den Bezirken Pankow, Treptow/Köpenick, Marzahn/Hellersdorf und Lichtenberg
bereits praktiziert wird.
Beibehaltung der Finanzierung dieses Kooperationsprogramms aus Lottomitteln.
Versorgungssituation an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen mit Sporthallen (Bedarfsdeckung)
im Schuljahr 2003/04
Auf der Grundlage der Schülerzahlen des Schuljahres 2003/04 ist der aktuelle Bedarf an gedeckten Sportflächen
(Sporthallen) ermittelt worden, der erforderlich ist, um den Sportunterricht lt. Rahmenplan durchzuführen. Er
wird für jeden Schulstandort in Abhängigkeit von Schulart und Zügigkeit ermittelt. Die Festlegung erfolgt in
Hallenteilen (HT). Die in der nachfolgenden Aufstellung angegebenen Hallentypen gelten für den Neubau von
Schulen / Sporthallen (nach DIN 18 032).
Grundschulen:
Züge
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
Hallenteile (HT)
1
1
2
2
2
3
Hallentyp (bei Neubau) in m
15 x 27
15 x 27
22 x 44
22 x 44
22 x 44
27 x 45
Oberschulen:
Schultyp
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Gesamtschule
Züge
2,5
3,5
2
3
4
5
3
4
5
4
6
6 (+3)
8
8 (+3)
Hallenteile (HT)
1
2
1
1
2
2
2
3
4
2
2
3
3
4
Hallentyp (bei Neubau) in m
15 x 27
22 x44
15 x 27
15 x 27
22 x44
22 x44
22 x44
27 x 45
2 x 22 x 44
22 x44
22 x44
27 x 45
27 x 45
2 x 22 x 44
Die Zuordnung bzw. Berechnung der Hallenteile zu den verschiedensten Sporthallentypen wurde für den Schulbereich einheitlich berlinweit festgelegt: Ein Hallenteil (HT) z.B. im Grundschulbereich beginnt (von der Nutzbarkeit ausgehend, Vorklassen/1.+2. Klassen) bereits bei Hallenmaßen von z.B. 8,5 m x 12,5 m, in der Regel
gilt als untere Grenze eines Hallenteils das Maß 10m x 18m.
33
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Im Ostteil der Stadt wurden bestehende KT's (Kleinturnhallen) als 1 HT gerechnet, GT's (Großturnhallen) gelten als 2 HT, es sei denn, eine Teilbarkeit durch z.B. 2 "Trennvorhänge" ist gegeben, dann wurden 3 HT angerechnet. Das in vielen Westbezirken der Stadt häufig anzutreffende Sporthallenmaß ca. 21 m x 42 m wurde
grundsätzlich als 2 Hallenteile gerechnet, Ausnahme: 2 Trennvorhänge - 3 HT.
Grundsatz:
1 HT:
2 HT:
3 HT:
4 HT:
bis unter 17m x 33m
17m x 33 m bis ca. 22 m x 44m
2 Trennvorhänge, ca. 25/27 m x 45 m
3 Trennvorhänge, 27m x 60 m.
Bei der Bestandsfeststellung wurden die Kapazitäten am betreffenden Standort, als auch im Umfeld der Schule(n) (z.B. auch Sporthallen, die nicht dem Bereich Schule unterstehen) berücksichtigt. In der folgenden Übersicht sind Bedarf, Bestand sowie die Bedarfsdeckung pro Bezirk dargestellt:
Nr.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Bezirk
Mitte
Friedrichshain-Kreuzberg
Pankow
Charlottenburg-Wilmersdorf
Spandau
Steglitz-Zehlendorf
Tempelhof-Schöneberg
Neukölln
Treptow-Köpenick
Marzahn-Hellersdorf
Lichtenberg
Reinickendorf
BERLIN GESAMT
HT Bedarf
127
101
119
106
94
115
128
132
92
127
105
113
1.359
HT Ist
104
104
114
119
91
110
133
118
73
104
89
108
1.267
34
HT Saldo
-23
3
-5
13
-3
-5
5
-14
-19
-23
-16
-5
-92
Bedarfsdeckung in %
82 %
103 %
96 %
112 %
97 %
96 %
104 %
89 %
79 %
82 %
85 %
96 %
93 %
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Einschätzung des Bauzustands
Bauunterhaltung
Die Bezirke als Schulträger sind für die bauliche Unterhaltung und Instandsetzung der Schulen verantwortlich.
Sie müssen also grundsätzlich alle Maßnahmen aus ihren Haushalten finanzieren, die erforderlich sind, um ihre
Anlagen in gutem Zustand zu erhalten oder in guten Zustand zu setzen oder die Benutzbarkeit oder Leistungsfähigkeit der Anlagen auf Dauer zu sichern oder zu verbessern. Bei der Verteilung der ihnen im Rahmen der
Globalzuweisungen auch für die bauliche Unterhaltung und die Gewährleistung der Sicherheit aller im bezirklichen Verantwortungsbereich liegenden öffentlichen Gebäude (darunter auch Schulen und Sportanlagen) zur
Verfügung stehenden Mittel setzen sie selbständig die Prioritäten und entscheiden, in welchem Umfang Mittel
für welche Aufgaben eingesetzt werden.
Da in den Bezirken aufgrund der Finanzsituation des Landes Berlin die Mittel für die Bauunterhaltung nur in
sehr begrenztem Maße zur Verfügung stehen und so bei weitem nicht alle erforderlichen Sanierungsmaßnahmen
in absehbarer Zeit zu realisieren sind, werden den Bezirken seit 1998 zusätzliche zweckgebundene Mittel für
Sanierungen an Schulen und Sportanlagen - seit 1999 im Rahmen des Schul- und Sportanlagensanierungsprogramms - zur Verfügung gestellt. Die Bezirke werden so gezielt beim Abbau des Sanierungsdefizits im Schulund Sportbereich unterstützt. Aber auch hier setzen die Bezirke in ihrer Verantwortung als Träger der Schulen
und Sportanlagen die Prioritäten.
Aus diesen im Zeitraum 1998 bis 2003 den Bezirken zusätzlich zur Verfügung gestellten Mitteln sind insgesamt 108,966 Mio. € für die Sanierung von Sporteinrichtungen aufgewandt worden, davon
46,741 Mio. €
6,431 Mio. €
6,087 Mio. €
45,463 Mio. €
4,244 Mio. €
für die Sanierung von Sporthallen auf Schulstandorten
für die Sanierung von Sportplätzen und Sportplatzgebäuden auf Schulstandorten
für die Sanierung von Sporthallen auf von den
Sportämtern verwalteten Standorten
für die Sanierung von Sportplätzen und Sportplatzgebäuden auf von den Sportämtern verwalteten Standorten
für die Sanierung von Sondersportanlagen einschl. Medientrennungen Sporthallen
Die Projektliste des Schul- und Sportanlagensanierungsprogramms 2004 (Stand 22. März 2004) sieht die
Sanierung von Sportanlagen in Höhe von insgesamt 17,494 Mio. € vor, davon
7,901 Mio. € für die Sanierung von Sporthallen auf Schulstandorten
1,164 Mio. € für die Sanierung von Sportplätzen und Sportplatzgebäuden auf
Schulstandorten
231 T € für die Sanierung von Sporthallen auf von den Sportämtern verwalteten Standorten
7,429 Mio. € für die Sanierung von Sportplätzen und Sportplatzgebäuden auf von den Sportämtern verwalteten
Standorten
769 T
€ für die Sanierung von Sondersportanlagen einschl. Medientrennungen Sporthallen
Die für die Sanierung von Sportstätten in bezirklicher Trägerschaft insgesamt seit 1998 aufgewandten Mittel
sind - aufgeschlüsselt nach Bezirken - der Anlage III, Tabelle 1 zu entnehmen.
Verbesserung der Sportstättensituation durch den Neubau von Sporthallen
Über die bereitgestellten „Sondermittel“ hinaus ist für die Einschätzung des baulichen Zustandes von Sporteinrichtungen, die vorrangig den Schulen zur Verfügung stehen, auch von großer Bedeutung, dass insgesamt an 47
Schulstandorten öffentlicher allgemeinbildender Schulen Sporthallen mit insgesamt 135 Hallenteilen seit
1998 im Rahmen der Investitionsplanung des Landes Berlin finanziert und in Betrieb genommen wurden.
Inbetriebnahme von Sporthallen, die im Rahmen der Investitionsplanung an Standorten öffentlicher allgemeinbildender
Schulen seit 1998 fertiggestellt und in Betrieb genommen wurden:
35
lfd.
Nr.
Bezirk
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Schulart
Drucksache 15/ 2885
Maßnahme
Inbetrieb-
Zuwachs
nahme
SpH
HT
1
Mi
Grundschule
NB einer G u. einer Doppelsporthalle, Moabiter Werder
2 x 15/27
2
01/00
2
Fr-Kr
Grundschule
UB/EW einer Schulanlage (G) und SpH; Alt Stralau
2 x 15/27
2
09/99
3
Fr-Kr
Grundschule
EW/UB Schulanlage, NB SpH; Wilmsstr.
22/44
2
09/01
4
Fr-Kr
Grundschule
NB einer zweiteiligen SpH; Tempelhofer Ufer / Obertrautstr.
2
04/03
5
Fr-Kr
Grundschule
NB von SpH für die Schulanlage Wrangelstrasse/Mariannenplatz
27/45
3
09/02
2 x 27/45
6
08/02
2 x 15/27
2
03/04
27/45
3
09/99
UB u. EW der Schulanlage zu einer Schwerhörigenschule u. NB einer Doppel-
6
Fr-Kr
Sonderschule
7
Pa
Grundschule
8
Pa
Grundschule
NB einer Schulsportanlage (einschl. SpH), Woelckpromenade / Parkstr.
SpH; Palisadenstr.
UB eines best. Gebäudes zu einer G u. NB einer SpH, Christburger Str. (SpH
Winsstr.)
9
Pa
Grundschule
NB G + SpH, Bereich Karow (Bedeweg)
27/45
3
09/01
10
Pa
Grundschule
NB G in Buchholz, Rosenthaler Weg (Arnouxstr.)
27/45
3
09/98
11
Pa
Gymnasium
NB Doppel-SpH für OG, Dunckerstrasse
22/44
4
09/01
12
Pa
Gesamtschule NB O/OG + SpH, Karow Nord
27/60
4
08/99
13
Pa
Gesamtschule NB Doppel-SpH, Sredzkistraße
2x22/44
4
04/02
14
Pa
Sonderschule
15/27
1
08/02
15
Pa
Sonderschule
15/27
1
08/03
16
Pa
G / OR / OG
3
08/02
17
Ch-Wi
Grundschule
EW + UB Schulanlage u. NB SpH, Rüdesheimer Str.
27/45
3
07/99
18
Ch-Wi
Realschule
NB OR + NB SpH, Trendelenburgstr.
27/45
3
03/00
19
Sp
Grundschule
NB G u. einer SpH, Falkenseer Damm
22/44
2
04/00
20
Sp
Grundschule
EW/UB Schulanlage, NB SpH; Nennhauser Damm
I/00
21
Sp
Grundschule
NB G, Pulvermühle Haselhorst (28.G)
27/45
27/45
3
3
07/00
22
Sp
Grundschule
G auf dem ehem. Flughafen Gatow
27/45
3
07/00
23
St-Zd
Grundschule
EW Schulanlage + NB SpH, Bachstelzenweg
27/45
3
09/01
24
St-Zd
Grundschule
NB G u. einer SpH, Am Rohrgarten
22/44
2
08/99
25
St-Zd
Grundschule
EW + UB Schulanlage, NB SpH; Kastanienstr.
15/27
1
1998
26
St-Zd
22/44
2
IV/99
3
02/99
27/45
3
01/00
NB (Ersatzbau) einer Schule für Geistigbehinderte u. NB einer SpH; Mendelssohnstraße
UB + EW des Schulstandortes zu einer Sonderschule für Körperbehinderte u.
NB SpH; Buch, Ernst-Busch-Str.
NB (Ersatzbau) einer Sporthalle für die Staatliche Ballettschule u. Schule für
Artistik, Erich-Weinert-Str.
Grundschule
NB einer G mit SpH u. Kita, Curtiusstr.
27 Te-Sch
Grundschule
UB ehem. Sen.heim zur G, NB SpH; Kolonnenstr.
28 Te-Sch
Grundschule
EW + UB Schulanl., NB SpH + KITA; Pallasstr.
29 Te-Sch
Grundschule
NB G u. einer SpH, HomburgStr./Krontalstr.
30
Nk
Grundschule
UB / EW Schulnlage, Karlsgartenstr.
31
Nk
Grundschule
32
Nk
Grundschule
33
Nk
34
Nk
35
Tr-Kö
36
37
38
Tr-Kö
27/45
22/44
2
08/99
2 x 15/27
2
08/99
NB G u. einer SpH, Drorystr.
22/44
2
08/98
NB G u. einer SpH, Schönefelder Str.
22/44
2
07/99
Grundschule
NB einer G u. einer SpH, Buschrosensteig
27/45
3
09/02
Gymnasium
NB OG + SpH, (Waltersdorfer Chaussee) Elfriede-Kuhr-Str. 17
27/45
3
07/00
Grundschule
NB (Ersatzbau) einer SpH, Engelhardtstr.
27/45
3
10/98
Tr-Kö
Realschule
EW/UB Schulgebäude zur OR; NB SpH, Glienicker Str.
2x22/44
4
08/02
Tr-Kö
Gymnasium
EW/UB Schulgeb. u. NB SpH; Rudower Str.
2x22/44
4
09/98
OR / OG
Neubau einer Sporthalle, Flatow-Oberschule
27/45
3
I/02
39 Ma-He
Grundschule
NB G + NB SpH, Immortellenweg
22/44
2
09/01
40 Ma-He
Gymnasium
NB OG + SpH, Maratstr.
2x22/44
4
09/01
36
lfd.
Nr.
Bezirk
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Schulart
41 Ma-He
42 Ma-He
43
Li
Gymnasium
Drucksache 15/ 2885
Maßnahme
nahme
SpH
HT
27/60
4
08/02
15/27
1
08/02
NB OG + SpH, Ahrensfelder Chaussee
22/44 + 27/45
5
05/98
NB OG + SpH; Kyritzer Str.
Sonderschule NB einer Schule für Gestigbehinderte u. NB einer SpH; Eilenburger Str.
Gymnasium
Inbetrieb-
Zuwachs
44
Li
Gesamtschule NB O + SpH, Prendener Str. / Falkenberger Chaussee
2 x 27/45 einschl. G
6
02/ 98
45
Li
Sonderschule NB der Schule für Sehbehinderte u. NB einer SpH, Erich-Kurz-Str.
27/45
3
12/00
46
Rd
Grundschule
EW UB Schulanlage + NB SpH, Auguste-Viktoria-Allee
22/44
2
IV/98
47
Rd
Gymnasium
NB SpH für die Schulanlage Romain Rolland
4
09/00
Summe HT
UB
Umbau
NB
Neubau
EW
Erweiterung
SpH
Sporthalle
135
Fazit
Insgesamt kann eingeschätzt werden, dass sich trotz der angespannten Finanzsituation Berlins der bauliche Zustand vorrangig der von Schulen genutzten Sporteinrichtungen durch den zielgerichteten Mitteleinsatz für die
Sanierung seit 1998 wesentlich verbessert hat. Die Fertigstellung von neuen Sporthallen mit insgesamt 135 Hallenteilen seit 1998 verbessert diese Bilanz noch um einen wesentlichen Teil.
Unbestritten gibt es trotz der großen Anstrengungen der letzten Jahre immer noch eine ganze Reihe von
Sporteinrichtungen, die z.T. große Mängel aufweisen und in den kommenden Jahren saniert werden müssen.
9.
Stand der Zusammenarbeit mit den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern
Seit über 10 Jahren besteht eine Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg auf Verwaltungsebene im
außerunterrichtlichen Bereich und seit August 2002 unter Einbeziehung des Landes Mecklenburg-Vorpommern
bei der Erstellung neuer Rahmenpläne.
Verwaltungsebene:
In Vorbereitung der Sitzungen der Kommission „Sport“ der KMK fanden mehrfach Absprachen der Ländervertreter Berlins und Brandenburg statt, die die enge räumliche Verflechtung der Region berücksichtigten.
Eine beide Länder übergreifende Arbeitsgruppe befasste sich im Schuljahr 2001/02 mit den Gemeinsamkeiten
und regionalen Unterschieden der Schulen mit sportlichem Schwerpunkt (in Brandenburg: Sportoberschulen).
Im Ergebnis der Gegenüberstellung wurden Vorschläge für eine mögliche Angleichung für ein zukünftiges gemeinsames Bundesland formuliert.
Außerunterrichtlicher Bereich:
Die Teilnahme von Brandenburger Schüler/-innen an den Berliner zentralen Sportwettkämpfen zum MiniMarathon, ISTAF und dem Schwimmen “Rund um Scharfenberg” ist zur Selbstverständlichkeit geworden.
Schülerinnen und Schüler aus dem Land Brandenburg beteiligen sich an schulsportlichen Veranstaltungen im
Land Berlin und umgekehrt sind Schulmannschaften auch bei schulsportlichen Aktivitäten im Land Brandenburg
zu Gast. Seit 2003 wird das Landesfinale von JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA in der Sportart Rudern
gemeinsam mit Brandenburg ausgetragen
Rahmenplanentwicklung:
Im August 2002 begannen die Länder Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam in einer
sechsköpfigen Rahmenplangruppe (je Bundesland zwei Vertreter) neue Rahmenpläne für die Grundschule - für
Berlin und Brandenburg bis zur sechsten, für Mecklenburg-Vorpommern bis zur vierten Klasse - zu erarbeiten.
Der im Ergebnis dieser Arbeit vorliegende Rahmenplan Sport für die Grundschule durchläuft im Schuljahr
2004/05 die Erprobungsphase.
37
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Eine weitere länderübergreifende Rahmenplangruppe Sport für die Sekundarstufe II erstellte einen ersten Rahmenlehrplanentwurf, der gegenwärtig in den Gremien der Länder Berlin, Brandenburg und MecklenburgVorpommern beraten wird.
Für die Erarbeitung des neuen Rahmenplans der Sekundarstufe I wird gegenwärtig eine Arbeitsgruppe der o.g.
Länder gebildet.
Für die berufsbildenden Schulen in Berlin liegt ein Rahmenplan Sport vor, der im Schuljahr 2004/05 erprobt
werden soll.
9.
Zusammenfassende Bemerkungen für die Weiterentwicklung des Schulsports in Berlin
In der Fragebogenaktion wurden alle Schulen nach ihrer Auffassung über die Voraussetzungen für gute Qualität
befragt. Dabei ergab sich folgende Reihenfolge:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
Fachlehrereinsatz (vorwiegend in den Grundschulen benannt)
Gute materielle Bedingungen (Kleingeräte – Sportstätten
Angemessene Klassen-/Gruppenfrequenzen
Engagierte Sportlehrkräfte
Angebot von Lehrerfortbildungen
Fachkompetenz
Motivation der SchülerInnen
Vielfältige Angebote
Bewegungsintensität
Wettkampfteilnahme
PERSONAL
AUSSTATTUNG
SCHÜLER
PERSONAL
PERSONAL
PERSONAL
SCHÜLER
INHALTE
INHALTE/AUSSTATTUNG
SCHÜLER
Für die berufsbildenden Schulen kommt hinzu, dass der Stellenwert des Schulsports auch für Schüler/-innen, die
in der Ausbildung sind, deutlich erhöht werden sollte. Dazu kommt, dass der Rahmenplan bei einer Überarbeitung am Standard der allgemeinbildenden Schulen angeglichen werden muss.
Es ist festzustellen, dass die Vorstellungen in allen Schularten weitgehend gleich sind. Damit korrespondieren
auch die Auffassungen, durch welche Maßnahmen die Qualität des Schulsports gesteigert werden kann:
4.
5.
6.
Verbesserter Fachlehrer/-inneneinsatz, Neueinstellungen, Qualifizierungsmaßnahmen.
Verbesserung des baulichen Zustandes und der Ausstattung der Sporthallen und Plätze.
Bereitstellung von mehr außerunterrichtlichen Angeboten für Schüler/-innen.
Daraus ergibt sich die Erkenntnis: An den Berliner Schulen wird für die Qualität der Ausbildung der Schüler/innen im Sportunterricht die Qualifikationen der Lehrer/-innen für entscheidend gehalten, an zweiter Stelle folgt
die Feststellung, dass die materiellen Voraussetzungen stimmen müssen und an dritter Stelle der Hinweis auf
eine Steigerung des außerunterrichtlichen Schulsportangebots. Nur eine relativ geringe Anzahl von Nennungen
macht eine Verbesserung der Qualität abhängig von Änderungen der Rahmenpläne und der Einführung von
Trendsportarten.
Personal
Dieses Ergebnis entspricht der Einschätzung des Fachgebietes Schulsport und Bewegungserziehung. Aus
Kenntnis der Lehrkräfte durch Veranstaltungen und mitorganisierten Fortbildungen ist deutlich das Bemühen
der Lehrkräfte zu bemerken, sich weiter zu qualifizieren. Dieser Bereich müsste unter Leitung des LISUM gemeinsam mit den Sportfachverbänden, dem Deutschen Sportlehrerverband und dem Landessportbund sowie den
Universitäten enorm verstärkt und systematischer als bisher ausgebaut werden. Hierfür gilt es die große Bereitschaft der Sportlerer/-innen und fachfremd eingesetzten Lehrer/-innen der Grundschulen zur Fort- und Weiterbildung weiter zu nutzen, um eine breite Qualitätssteigerung des Sportunterrichts zu ermöglichen. Dazu ist es
jedoch erforderlich, die finanzielle Absicherung dieser Maßnahmen weiterhin zu gewährleisten.
Weit dahinter rangiert die oft dramatisierte Aussage zur Überalterung der Sportlehrer/-innen, die aus den statistischen Angaben nicht generalisiert werden kann. Gleiches trifft für die düsteren Perspektiven zur zukünftigen
Absicherung des Sportunterrichts mit qualifizierten Lehrkräften zu. Dieser scheint mittelfristig durch die Ausbildung, die Bewerbungen und die zurückgehende Gesamtzahl an Schüler/-innen ausreichend abgesichert.
Gleichwohl ist eine Verjüngung des Sportler/-innenbestandes erstrebenswert. Auch bedarf es perspektivisch
Lösungen, um den fachgerechten Einsatz in der Grundschule zu erhöhen. Dies scheint nicht nur ein Problem des
Faches Sport zu sein, denn die auf den Klassenlehrer in den ersten Schuljahren fixierte numerische Absicherung
des Unterrichts behindert auch den fachgerechten Einsatz in anderen Fächern. Hier sollten auch die Erkenntnisse
38
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
der Pisa-Studie für den Anfängerunterricht Beachtung finden.
Organisation und Ausstattung
Berlin ist eines der Länder, in denen an den drei Stunden für den Sportunterricht festgehalten wurde und wird.
Alle Grundschüler/-innen haben ein Jahr Schwimmunterricht. Eine Vielzahl von Schulen hat eine Sportbetonung.
Die Organisation und Gestaltung des gesamten Schulsports in Berlin im unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Bereich wird im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten abgesichert. Dafür spricht auch die Bedeutung des
Schulsports u.a. als einziges bewegungsorientiertes Unterrichtsfach im gesamten Schulalltag, die Schaffung von
Voraussetzungen für ein lebenslanges Sporttreiben, seine anerkannten gesundheitsfördernden Effekte auf präventivem Gebiet und nicht zuletzt seine sozialen Komponenten mit ihren antigewaltfördernden Wirkungen.
Die Ausstattung oder Modernisierung der Sportstätten wird trotz der finanziellen Bedingungen Berlins weitergeführt, kann jedoch kaum beschleunigt werden. Fortschritte sind aber eindeutig feststellbar. Im Zeitraum 1998 bis
2003 sind in den Bezirken zusätzlich insgesamt 108,966 Mio. € für die Sanierung von Sportanlagen aufgewandt
worden. Die Projektliste des Schul- und Sportanlagensanierungsprogramms 2004 (Stand 22. März 2004) sieht
die Sanierung von Sportanlagen in Höhe von insgesamt 17,494 Mio. € vor.
Hier gilt es, besonders die Fachkompetenz der Fachberater/-innen in den Bezirken bei der Planung von Neubauten oder bei der Sanierung einzubeziehen. Deren Sachverständnis gilt es auch zu nutzen, um differenzierte Maßnahmen zur Schaffung von Voraussetzungen für die Erfüllung der Rahmenplanvorgaben sowie zur Gewährleistung der Gerätesicherheit zu realisieren.
Die finanziellen Möglichkeiten der einzelnen Schulen, etwas für den Schulsport zu tun, hängen mit Sicherheit
vom Engagement der Lehrer vor Ort und dem Stellenwert des Sports in der jeweiligen Schule ab, aber natürlich
auch von den bereit gestellten Mitteln durch den Schulträger (Bezirke) .
Schüler/-innen
Überraschend war bei der Auswertung der Ergebnisse, dass in strukturschwachen Gebieten, die zusätzliche Lehrerstellen erhielten, um hier kompensatorisch oder stützend zu wirken, so gut wie gar nicht entsprechende Stunden für den Sport vorgesehen wurden. Dies ist umso erstaunlicher, als Schulsport immer als Möglichkeit einer
sinnvollen und auch sozial wichtigen Betätigung gesehen wird. Hier muss verstärkt von der Schulaufsicht eingewirkt werden, damit diese Möglichkeit auch für den Schulsport genutzt wird. Allein durch das Kooperationsprogramm “Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein” wird es nicht möglich sein, Defizite auszugleichen.
Weiter ist als Faktum festzustellen, dass sich der Schulsport insgesamt nur ansatzweise der Problematik der
sportschwachen Schüler angenommen hat. Ist es insgesamt als positiv zu werten, dass es an vielen Orten schon
Extraangebote gibt, dass an einigen Schulen auch Teilungsstunden zur Verfügung gestellt wurden, ist es doch
verblüffend, wie wenig die Schulen Maßnahmen der Binnendifferenzierung nutzen. Hier liegt eine große Aufgabe in entsprechenden Fortbildungsmaßnahmen.
Für die Förderung der Schüler/-innen sind die außerunterrichtlichen Angebote in Arbeitsgemeinschaften und
Neigungsgruppen von entscheidender Bedeutung. Das hohe Niveau gilt es zu halten und dadurch zu erhöhen,
dass die noch erheblichen Unterschiede zwischen den einzelnen Bezirken verringert werden. Die außerunterrichtlichen Angebote an Sonderschulen sind durch bezirkliche Einflussnahme zu erweitern.
Eine gelegentliche Streichung der zusätzlichen Sportangebote für die Schüler/-innen war oft dadurch bedingt,
dass finanzielle Mittel der Bezirke (Honorare für Arbeitsgemeinschaften) durch die immer wieder bestehenden
Haushaltssperren nicht ausgegeben werden konnten bzw. als Einsparungsmöglichkeit genutzt wurden.
Inhalte
Wie schon mehrmals erwähnt, spielt eine Rahmenplanveränderung in diesem Bereich im Bewusstsein der Lehrkräfte für die Qualität eine eher nachgeordnete Rolle. Im Wesentlichen ist dies dadurch begründet, dass die Ziele
des Sportunterrichts mit den jetzt üblichen Sportarten erreicht werden, dass neue - vor allem mit Unterstützung
vom Fachgebiet Schulsport - eingeführte Sportarten wie Streetball, Beachsport, Inline-Skating, Flagfootball
durchaus möglich sind und eine engagierte Lehrkraft die Schüler/-innen für jede Sportart begeistern und sie an
die Möglichkeiten sportlicher Freizeitbetätigung heranführen kann.
39
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Zusammenfassend ist festzustellen, dass Veränderungswünsche in keiner Weise den Rahmenplaninhalten widersprechen, sondern im Wesentlichen dort angelegt sind. Auch die Trendsportarten sind integrierbar, bei einer
entsprechenden Interpretation der Rahmenpläne sowieso.
Bei der Forderung nach Trendsportarten ist zu bedenken, dass sie meist mit Fortbildungen verbunden werden
müssen und die entsprechenden Geräteausstattungen oder Kleidung bei der Realisierung zu finanzieren sind, was
nicht immer ganz leicht ist.
Der in dem Berichtsauftrag angesprochene Versuch “Tägliche Sport- und Bewegungsstunde” wurde bisher nicht
realisiert. Am nächsten kommt diesem Anspruch wohl die Sportbetonung in der Grundschule in den Klassen 3
bis 6 mit bis zu sechs Sportstunden oder auch in den Schulen mit sportlichem Schwerpunkt mit bis zu zehn
Sportstunden.
Außerunterrichtlicher Schulsport
Das gesamte schulsportliche Wettkampfprogramm und die Kooperationsbeziehungen der Schulen mit den Vereinen und Verbänden ergänzen wirkungsvoll den Sportunterricht und schaffen Anwendungsgebiete für das dort
Erlernte. Dies zu erhalten ist jedoch nur realistisch, wenn die gegenwärtige Struktur erhalten bleibt. Die Fachberater und Obleute sowie die finanziellen Mittel für das zentrale Schulsportwettkampfprogramm des Fachgebietes
Schulsport und Bewegungserziehung werden im Rahmen der vorhandenen Mittel abgesichert.
Konsequenzen für die Erhöhung der Qualität des Berliner Schulsports
Dieser Bericht stellt erstmals eine Vielzahl von Daten zur Verfügung. Dort, wo im Vergleich zu anderen Bezirken oder Schulen Verbesserungsmöglichkeiten nahe liegen, gilt es diese systematischer als bisher auf ihre Realisierung hin zu prüfen. Das beinhaltet auch, dass man ausgehend von diesem Bericht einen Katalog von Indikatoren für die Qualität des Schulsportes entwickelt. Hier könnte tatsächlich ein Qualitätsmanagement realisiert werden, wenn die handelnden Fachberater/-innen in den Bezirken mit ihren Zielen und Aktivitäten ernst genommen
und entsprechend in Entscheidungen einbezogen werden.
Offen ist momentan - nicht nur im Land Berlin -, wie die Qualität des Sportunterrichts an einer Schule oder in
einem Bezirk oder in einer Schulart bestimmt werden kann. Die Auswertung von Bundesjugendspielen oder von
Noten allein kann bei den vielfältigen Sinnperspektiven im Schulsport, die in den Rahmenplänen festgeschrieben
sind, nicht ausreichen.
Sicher ist jedoch, dass die Qualität des Berliner Schulsports auch abhängig von der Bereitstellung ausreichender
finanzieller Mittel ist. Ansprüche nach erhöhten Zuwendungen verbieten sich jedoch in der gegenwärtigen
Haushaltslage.
Wenn es gelingen würde, die gegenwärtigen materiellen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen auch zukünftig zu sichern, gäbe es für die Zukunft des gesamten Schulsports in Berlin kaum größere Besorgnisse.
40
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Anlage I (Kooperationen)
I.1
Kooperationsvereinbarung mit dem Berliner Fußball-Verband (BFV)
Im Juli 2001 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport, dem
damaligen Landesschulamt und dem Berliner Fußball-Verband geschlossen, in dem die gegenseitigen Leistungen festgelegt wurden. Dies bezieht sich auf die vom Verband angebotenen Lehrerfortbildungen, die finanzielle
Unterstützung durch den Verband und die Festschreibung der Lehrerstunden für die Förderung des Fußballsports
sowie Planungen zur Förderung von Talenten an bestimmten Stützpunkten.
I.2
Kooperationsvereinbarung mit dem Handballverband Berlin (HVB)
Analog zu den Vereinbarungen mit dem BFV wurde in den Winterferien 2002 ein Vertrag mit dem HVB geschlossen, in dem die gegenseitige Unterstützung bei der Entwicklung des Handballs in der Berliner Schule
festgeschrieben wurde. Dies bedeutet, dass ein bestimmter Stundenpool für den Handball bereit gestellt wird,
dass seitens des HVB Fortbildungen angeboten werden, die schulischen Veranstaltungen bis hin zum Bundesfinale JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA unterstützt werden und die gemeinsame Arbeit bei der Entdeckung
von Talenten gefördert wird.
I.3
Kooperation mit dem Schülerruderverband Berlin
Seit Jahrzehnten schon wird die Kooperation mit dem Schülerruderverband betrieben.
Der Schülerruderverband ist die Dachorganisation aller Berliner Schülerruderer. Dazu gehören:
- Schülerruderverband Wannsee e.V.
- Schülerinnen-Ruderverband Am Wannsee e.V.
- Stützpunkt Charlottenburg
- Stützpunkt Köpenick
- Stützpunkt Reinickendorf
- Stützpunkt Spandau
- Stützpunkt Wedding
Das Engagement der dort tätigen Lehrkräfte ist nicht vergleichbar mit anderen Sportarten, weil hier die Haupttätigkeit nicht auf der sportlichen Aktivität, sondern auf den Erhalt der beiden Standorte mit dem entsprechenden
Personal gerichtet sein muss.
Über den Bezirkshaushalt Steglitz-Zehlendorf erhalten die beiden traditionsreichen Vereine eine Zuwendung der
Finanzverwaltung.
Die o.g. Stützpunkte werden bezüglich ihrer Bausubstanz und der notwendigen Infrastruktur von den Bezirken
finanziert.
An den Wannseestandorten werden auch Arbeitsgemeinschaften und Kurse der Oberstufe aus anderen Bezirken
versorgt, ohne dass diese Bezirke dafür Beiträge entrichten.
Für die weitere Arbeit im Schülerruderverband Berlin sollte unter dessen Leitung von einer bezirksübergreifenden Arbeitsgruppe unter Einbeziehung der Finanzverwaltung Konzepte für die Absicherung langfristiger finanzieller Rahmenbedingungen erstellt werden.
Dies ist darum dringend notwendig, weil das Bootsmaterial in den Häusern gewartet werden muss, um es zu
erhalten und die Häuser und Grundstücke verwaltet werden müssen.
I.4
Kooperation mit der Technischen Universität Berlin
Im Jahr 2000 beschloss der Akademische Senat der Technischen Universität Berlin, dass Oberstufenschüler/innen unter den gleichen Bedingungen wie Studenten das Programm des Hochschulsports nutzen können. Der
Hochschulsport ist mit 10.000 Teilnehmer/-innen pro Woche der größte Sportanbieter in Berlin. Regelmäßig
werden nun die Berliner Oberstufen über die Angebote informiert. Die Teilnehmerzahlen steigen. Nebenbei hat
diese Kooperation den Effekt, dass Berliner Schüler/-innen mit Studenten zusammen kommen und erste Einblicke in das Studium gewinnen können. Für die nähere Zukunft sind in den Sportstätten der TU Vormittagsangebote für Schulklassen geplant.
Eine vergleichbare Initiative mit Schwerpunkten in den Bereichen Tanz und Kampfsport wurde mit der Technischen Fachhochschule aufgebaut.
I.5
Kooperation mit der Sportschule des Landessportbundes
Die Fachgruppe Schulsport und Bewegungserziehung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport
pflegt traditionell durch den Vorsitz bei den Abschlussprüfungen für die Gymnastiklehrer/-innen gute Beziehungen zur Sportschule des Landessportbundes.
Vor einigen Jahren entstand in Zusammenarbeit zwischen dem damaligen Landesschulamt und der Sportschule
das Schulmodell der Übungsleiterausbildung. Dies bedeutet, dass Schüler/-innen, die Sport als Prüfungsfach
41
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
wählen, also Theorieunterricht vorweisen müssen, in einem verkürzten Theoriekurs zur Übungsleiterlizenz geführt werden.
Gemeinsam mit dem LSB werden seit mehreren Jahren Fortbildungsangebote für Sportlehrer/-innen in verschiedenen Sportarten angeboten.
2002 und 2003 wurde sehr erfolgreich unter wesentlicher Beteiligung der Sportschule der Kurs “Hilfe - ich muss
Sport unterrichten” für Grundschullehrer/-innen ohne fachliche Qualifikation im Sport durchgeführt. Weitere
Partner hierbei waren der Deutsche Sportlehrerverband, Landesverband Berlin, die Unfallkasse und das LISUM.
I.6
Kooperation mit dem Sportclub Charlottenburg (SCC)
Mit dem SCC zusammen wurden in den vergangenen Jahren die Schülerlaufwettbewerbe entwickelt. Beim MiniMarathon innerhalb des internationalen Berlin-Marathons gibt es inzwischen mehr als 6.000 Meldungen von
Schüler/-innen, beim Fun-Run innerhalb des Halb-Marathons 1.000 und beim AVON-Lauf ca. 3.000 Schülerinnen. Diese Laufbewegung innerhalb der Berliner Schulen wächst weiter an. Es ist beabsichtigt, demnächst einen
Kooperationsvertrag mit dem SCC abzuschließen, in dem eine jährliche Teilnehmerzahl von 10.000 Schüler/innen und die Einbeziehung der Schulwettbewerbe in die Gesamtorganisation festgeschrieben werden soll.
I.7
Kooperation mit dem Internationalen Stadionfest (ISTAF)
Im Vorprogramm des ISTAF ist seit Jahren für Berliner und Brandenburger Schulmannschaften ein Staffelwettbewerb enthalten. Nach vorhergehenden Ausscheidungswettkämpfen mit über 200 beteiligten Grundschulen
gehen die jeweils besten Mannschaften beim ISTAF in einer 16 x 50m Staffel im Vorprogramm an den Start und
können somit die einzigartige Atmosphäre eines sportlichen Events mit Weltklasseathleten erleben.
I.8
Kooperation mit den Berliner Bäder-Betrieben
Die Berliner-Bäder-Betriebe haben den obligatorischen Schwimmunterricht in den Grundschulen und für die
(Schwimm)-Kurse in der Sekundarstufe II sicherzustellen.
Darüber hinaus gibt es eine Kooperation beim Beach-Soccer-Cup, der jedes Jahr im Strandbad Wannsee stattfindet, genauso wie bei den Beachvolleyball und den Beachhandballturnieren für Schülerinnen und Schüler. Eine
weitere noch ausbaubare Kooperation ergibt sich beim Schwimmwettkampf “Rund um Scharfenberg”, der weltweit größten Freiwasserveranstaltung für Schüler/-innen.
1.9
Kooperation mit der Deutschen Welthungerhilfe
Jedes Jahr werden mit mehr als 20.000 Schüler/-innen die Berliner Waldläufe durchgeführt. Diese schulsportliche Veranstaltung ist seit einigen Jahren mit einer Spendenaktion der beteiligten Schüler/-innen für Projekte der
Deutschen Welthungerhilfe verbunden. Die Spenden der Berliner Schüler/-innen wurden im Jahr 2000 im
Schloss Bellevue in Anwesenheit des Bundespräsidenten, 2001 im Reichstag in Anwesenheit des Bundestagspräsidenten und 2002 im Bundeskanzleramt im Beisein des Bundeskanzlers der Deutschen Welthungerhilfe
übergeben.
I.10
Kooperation mit der Dresdner Bank und dem BFV
Seit 30 Jahren wird der Drumbo-Cup der Dresdner Bank in Zusammenarbeit mit dem Berliner Fußball-Verband
und der Verwaltung durchgeführt. Bis vor zwei Jahren ein Turnier für die Sekundarstufe I, wurde dieses Turnier
nun in den Grundschulbereich verlegt, um eine größere Möglichkeit für den BFV zu schaffen, Talente zu finden.
Im Jahr 2003 wurden mehr als 100 Schüler/-innen für das Talenttraining des BFV, das in Kooperation mit sportbetonten Schulen stattfindet, gefunden.
I.11
Kooperation beim Schwimmen “Rund um Scharfenberg”
Das Freiwasserschwimmen um die Insel Scharfenberg ist die weltweit größte Veranstaltung dieser Art für Schüler/-innen. Als Kooperationspartner ist hier besonders die DLRG zu nennen, die durch ihre Sicherungsmaßnahmen zum erfolgreichen Gelingen der Veranstaltung beiträgt.
I.12
Kooperation beim Streetball
Die Streetball-Turnierreihe SCHOOL FINALS BERLIN wurde einst von der für den Sport zuständigen Senatsverwaltung und dem SFB ins Leben gerufen. Diese Partnerschaft wurde vor allem durch das Streetball-Team des
Vereins für Sport und Jugendsozialarbeit erweitert und gestärkt.
42
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Anlage II (Berichte aus den Bezirken)
Neben den in Anlage III nach Bezirken ausgewiesenen vergleichenden Erhebungen und der Übersicht zur Sanierung von Sporteinrichtungen im Zeitraum von 1998 bis 2004 bietet die Anlage II eine Übersicht zu den schulischen Sportangeboten außerhalb des Unterrichts, zur numerischen Erfassung schulsportlicher Wettbewerbe und
zur Teilnahme von Mannschaften an den zentral organisierten Wettbewerben.
Die Vielzahl von Daten in dieser Anlage und in der Anlage III sollte nicht dazu verleiten, bei Vergleich zwischen den Bezirken voreilige Schlussfolgerungen über schwächere oder bessere „Schulsportbezirke“ zu ziehen.
Eine Standortbestimmung erfordert die Einbeziehung der konkreten bezirklichen Bedingungen, die hier nicht
erfasst wurden.
Nicht immer wird die Systematik der Darstellung beibehalten, auch gibt es Unterschiede im Umfang der Darstellungen. Die Gründe dafür liegen in den uneinheitlichen Rückläufen.
II.1
Mitte
Die Notwendigkeit im Innenstadtbereich stärker AG-Mittel vorzusehen, wird gesehen. Eine Behinderung gibt es
auf diesem Gebiet durch die Haushaltssperren, die oft eine kontinuierliche Arbeit verhindern. Für die Zukunft
soll verstärkt dafür geworben werden, Mittel für Schüler/-innen aus Gebieten mit besonderem Förderungsbedarf
einzusetzen.
Außerunterrichtliche Angebote
AG NG m.
Hon
Mitte
Grundschulen
27
14
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
4
13
4
5
14
NG o.
Hon
0
2
0
1
3
WKgruppen
Kooperationen
AG Sportschwache
1
0
2
8
0
1
0
0
1
0
0
0
0
0
0
3
0
1
0
0
Struktur
MÄFB
PSYMO
0
3
0
Kickprojekt (FB)
Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf den Arbeitsgemeinschaften, die aus dem Stundendeputat der Lehrer/-innen
finanziert werden, wobei sich der Grundschulbereich insgesamt wieder sehr aktiv zeigt.
„Struktur“ ist die Bezeichnung von Angeboten für Gruppen, die aus den Mitteln für strukturschwache Gebiete
finanziert werden.
Schulsportliche Veranstaltungen im Schuljahr 2001/02
Schulfeste Vergleiche
Bezirk Land
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
33
2
5
3
4
4
19
1
4
2
1
2
13
2
4
2
1
4
8
2
2
1
3
JTFO
7
1
1
3
LA
18
2
4
3
3
4
Bundesjugendspiele
Turnen
Schwimmen
2
1
1
1
Hervorzuheben sind die Aktivitäten der Grundschulen, während sie in den Oberschulen offensichtlich geringer
gewertet werden.
43
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
100
80
60
40
20
l
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yb
al
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all
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ke
Fu
ß
Ba
d
m
int
on
0
Ba
s
Anzahl der Mannschaften
Teilnahme von Mannschaften aus Mitte an den zentral organisierten
Wettbewerben
Mitte
Friedrichshain-Kreuzberg
Mit der Schulaufsicht gibt es rechtzeitig Abstimmungsgespräche, die die Zusammenarbeit im Bezirk stark fördern, insbesondere die Durchführung des bezirklichen Schulsportwettkampfprogramms.
Zur Teilnahme an den Wettbewerben kann festgestellt werden, dass sich die Lehrkräfte stark in den Schulen
engagieren. Schulaufsicht und Schulamt unterstützen die Wettbewerbe. Das bezirkliche Wettkampfprogramm
zeigt Zuwächse.
Die Kooperationen zwischen Vereinen und Schulen sind gering: 12 Maßnahmen (9 an Grundschulen) von 6
Vereinen an 68 Schulen erscheint aus unserer Sicht ausbaubar.
Außerunterrichtliche Angebote
AG NG m.
Hon
Grundschulen
33
13
Sonderschulen
2
0
Hauptschulen
11
1
Realschulen
16
1
Gymnasien
12
5
Gesamtschulen
11
0
NG o.
Hon
0
0
WKgruppen
3
0
1
7
Kooperationen
7
0
1
1
1
0
0
0
AG Sportschwache
Struktur
Proj.
2
FB, BB, Schach
2
8
Streetb.
Streetb.
Vielfältige Aktivitäten gibt es wiederum in den Grundschulen. Insgesamt gibt es aber im Oberschulbereich zusammen mehr Gruppen. Auch ist der Bezirk einer der wenigen, in dem die Schulen aus den Mitteln für strukturschwache Gebiete Mittel für den Sport eingesetzt haben.
Schulsportliche Veranstaltungen
Schulfest
Vergleiche
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
31
2
7
4
8
11
10
1
2
3
3
4
Bezirk Land
15
1
4
3
7
3
44
JTFO
8
1
5
3
6
3
2
5
LA
16
2
4
2
7
3
Bundesjugendspiele
Turnen
Schwimmen
0
1
2
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Auch hier sind die Grundschulen führend in der Teilnahme. Die Gesamtschulen und Gymnasien zeigen eine gute
Beteiligung.
100
80
60
40
20
Ju
Le
do
ich
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ik
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rn
Sc
Sc
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Ba
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Ba
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en
Ha
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ba
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Ho
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Anzahl der Mannschaften
Teilnahme von Mannschaften aus Friedrichshain-Kreuzberg an den zentral
organisierten Wettbewerben
Schnitt
II.3
Friedrichshain-Kreuzberg
Pankow
Außerunterrichtliche Schulsportangebote
AG
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschule
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
26
11
NG m.
Hon
14
2
8
11
14
6
6
4
NG o.
Hon
9
7
2
2
2
WKgruppen
2
0
0
0
0
Koopera- AG Sporttionen
schwache
32
7
1
4
Keine Angeben
1
2
3
5
1
5
Struktur
Im Bereich der Arbeitsgemeinschaften und Neigungsgruppen halten sich Grund- und Sonderschulen auf der
einen Seite und Oberschule auf der anderen ziemlich die Waage. Auffällig ist die sehr hohe Anzahl von Kooperationen in den Grundschulen
Teilnahme an schulsportlichen Veranstaltungen
Schulfest
Vergleiche
Bezirk Land
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
29
5
1
5
9
11
19
5
2
3
6
29
2
1
4
6
5
45
JTFO
11
3
7
1
2
5
2
3
5
2
LA
13
2
2
Bundesjugendspiele
Turnen
Schwimmen
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Teilnahm e Pankow er Mannschaften an zentral organisierten Wetrtkäm pfen
100
90
Anzahl der Mannschaften
80
70
60
50
40
30
20
10
Le
J
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ht
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hl
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Fu l
ß
G
b
al
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l
ät
tu
rn
en
H
an
db
al
l
H
oc
ke
y
0
Durchschnitt
Pankow
In diesem Bereich sind die Aktivitäten der Grundschulen bemerkenswert.
I.4 Charlottenburg-Wilmersdorf
Die Zusammenarbeit sowohl mit der Schulaufsicht als auch mit dem Schulamt des neu formierten Bezirkes wird
als sehr gut eingeschätzt.
Außerunterrichtliche Angebote
AG NG m.
Hon
Grundschulen
33
5
Sonderschulen
10
2
Hauptschulen
6
0
Realschulen
6
1
Gymnasien
8
6
Gesamtschulen
4
3
NG o.
Hon
6
0
0
0
0
1
WKgruppen
0
0
0
0
0
0
Kooperationen
12
3
0
0
2
1
AG Sportschwache
3
2
4
1
1
1
Auch hier gibt es ein deutliches Aktivitätsgefälle zwischen Grund- und Sonderschulen einerseits und den Oberschulen andererseits.
Schulsportliche Veranstaltungen
Schulfest
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
24
5
1
1
2
3
Vergleiche
11
5
2
0
2
2
Bezirk Land
19
3
1
1
3
2
13
3
0
0
2
2
JTFO
2
0
1
1
1
2
LA
19
5
2
1
2
2
Bundesjugendspiele
Turnen
Schwimmen
2
2
In der Selbstauskunft der Schulen zeichnet sich für die Oberschulen eine schwache Beteiligung ab. Die Teilnahme an den zentral durch das Fachgebiet Schulsport und Bewegungserziehung organisierten Wettkämpfen ist
hingegen positiv einzuschätzen
46
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Teilnahme Charlottenburg/Wilmersdorfer Mannschaften an zentral
organisierten Wettkämpfen
90
80
Anzahl der Mannschaften
70
60
50
40
30
20
10
Ba
dm
in
to
Ba
sk n
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ba
l
Fu l
ß
G
b
al
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l
ät
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Sk
G
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ht
en
Vo nis
l le
yb
al
l
0
Durchschnitt
II.5
Charlottenburg/Wilmersdorf
Spandau
Außerunterrichtliche Angebote
In Spandau gibt es umfangreiche außerunterrichtliche Sportangebote und die Beteiligung von Schulmannschaften am Schulsport-Wettkampfproramm ist sowohl bei den Grund- als auch bei den Oberschulen positiv einzuschätzen.
AG
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
13
0
10
20
4
27
NG m.
Hon
11
0
3
1
23
20
NG o.
Hon
1
0
0
1
2
0
Schulsportliche Veranstaltungen
Schulfest
Vergleiche
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
16
7
5
5
2
6
1
2
3
2
3
WKgruppen
1
0
0
0
0
0
Bezirk Land
Kooperationen
20
0
1
7
0
10
JTFO
16
9
8
2
3
4
3
1
1
1
2
1
2
3
2
47
AG Sportschwache
3
1
1
1
1
2
Bundesjugendspiele
LA
Turnen
Schwimmen
17
2
3
3
4
4
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Teilnahme Spandauer Mannschaften an zentral organisierten Wettkämpfen
80
70
Anzahl der Mannschaften
60
50
40
30
20
10
Ju
Le
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ht
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G
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l
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H
an
db
al
l
H
oc
ke
y
0
Durchschnitt
II.6
Spandau
Steglitz-Zehlendorf
Erkennbar ist eine Zunahme schulinterner Sportveranstaltungen und die Steigerung von Teilnehmerzahlen in der
Leichtathletik, den bezirklichen Laufveranstaltungen und im Fußball.
Außerunterrichtliche Angebote
AG
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
32
1
6
10
37
14
NG m.
Hon
20
NG o.
Hon
5
WKgruppen
Kooperationen
17
4
9
11
AG Sportschwache
7
Der Schwerpunkt der außerunterrichtlichen Angebote liegt wie in keinem anderen Bezirk so feststellbar im
gymnasialen Bereich. Dieser korrespondiert auch mit den Zahlen zu den Schulsportveranstaltungen, nach denen
neben den Grundschulen die Gymnasien am aktivsten sind.
Schulsportveranstaltungen
Schulfest
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
25
1
2
8
4
Vergleiche
13
1
1
3
7
2
Bezirk
Land
JTFO
19
13
6
1
7
3
7
3
7
3
48
LA
22
1
1
4
9
2
Bundesjugendspiele
Turnen
Schwimmen
9
1
3
2
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Teilnahm e Steglitz-Zehlendorfer Mannschaften an zentral organisierten
Wettkäm pfen
80
70
Anzahl der Mannschaften
60
50
40
30
20
10
Le
J
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ht
at
hl
et
ik
R
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l
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ßb
G
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l
ät
tu
rn
en
H
an
db
al
l
H
oc
ke
y
0
Durchschnitt
II.7
Steglitz-Zehlendorf
Tempelhof-Schöneberg
Die Situation in der Zusammenarbeit zwischen Fachberater/-in für Sport und der Schulaufsicht sowie den zuständigen Vertretern des Bezirksamtes wird als sehr gut bezeichnet. Die Fachberater/-innen haben große Handlungs- und Gestaltungsfreiheit, ihnen wird sehr viel Vertrauen entgegen gebracht und bei schulsportlichen Fragen bezieht die Schulaufsicht ihr Votum in die Entscheidungsfindung mit ein.
Außerunterrichtliche Angebote
AG NG m. Hon NG o. Hon
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
49
9
14
22
29
10
31
0
0
4
11
4
3
0
1
4
4
0
WKgruppen
2
0
0
0
1
0
Kooperationen
20
0
0
2
5
1
AG Sportschwache
14
0
2
1
3
2
Der Bezirk zeichnet sich durch ein in allen Schularten vorhandenes umfangreiches Angebot außerhalb des Regelunterrichts aus.
Die Angaben korrelieren deutlich mit den anderen Feststellungen. Auch hier lassen sich fast durchgehend schulsportliche Aktivitäten feststellen, die das positive Klima für den Schulsport unterstreichen.
Schulsportliche Veranstaltungen
Schulfest
Vergleiche
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
45
5
3
8
7
2
17
2
1
4
5
3
Bezirk
28
1
2
8
9
3
49
Land
17
2
3
6
6
3
JTFO
16
0
1
3
8
3
LA
32
3
2
7
8
3
Bundesjugendspiele
Turnen
Schwimmen
15
2
0
1
1
2
1
1
0
0
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Teilnahme Tempelhofer/Schöneberger Mannschaften an den zentral
organisierten Wettkämpfen
90
Anzahl der Mannschaften
80
70
60
50
40
30
20
10
0
l
l
l
f
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ll
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is
al
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G lau
en
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B
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Ba
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G
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Le
h
S
Sc
Durchschnitt
II.8
Tempelhof/Schöneberg
Neukölln
Die Kooperation zwischen den Fachberater/-innen und der Schulaufsicht ist von der gemeinsamen Absicht getragen, den Schüler/-innen des Bezirks ein interessantes Schulsportangebot zu bieten. Schulaufsicht und Schulamt stellten in den vergangenen Jahren immer genügend finanzielle Mittel zur Durchführung der traditionellen
Wettbewerbe und deren Organisation zur Verfügung. Jährlich werden die herausragenden schulsportlichen Leistungen im Bezirk geehrt.
Außerunterrichtliche Angebote
AG NG m. Hon NG o. Hon
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
53
5
2
8
17
6
12
1
0
0
7
2
4
2
0
0
2
1
Wkgruppen
2
0
0
0
1
0
Kooperationen AG Sportschwache
10
9
0
2
1
1
2
1
1
2
2
1
Die Neuköllner Grundschulen melden die höchste Anzahl an Arbeitsgemeinschaften.
Schulsportliche Veranstaltungen
Schulfest
Vergleiche
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
18
6
1
3
4
2
8
5
1
3
0
0
Bezirk
23
5
1
4
4
2
Land
10
4
1
3
5
2
JTFO
8
0
0
0
3
1
LA
28
6
2
4
4
4
Bundesjugendspiele
Turnen
Schwimmen
1
2
1
1
2
2
Korrelierend mit den vorhergehenden Feststellungen lassen sich die größten Aktivitäten im Grundschulbereich
feststellen.
50
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
II.9
Drucksache 15/ 2885
Treptow-Köpenick
Außerunterrichtliche Angebote
AG
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
NG m.
Hon
10
1
1
0
2
1
3
6
10
1
3
2
NG o.
Hon
9
0
1
0
1
0
WKgruppen
1
0
0
0
0
0
Kooperationen
1
0
0
0
0
1
AG Sportschwache
6
3
0
0
1
2
Auffällig wenig werden in diesem Bezirk außerunterrichtliche Angebote benannt.
Schulsportveranstaltungen
Schulfest
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
32
1
1
5
4
2
Vergleiche
26
0
1
0
0
3
Bezirk
31
2
1
5
4
3
Land
JTFO
27
25
2
0
2
2
LA
7
1
Bundesjugendspiele
Turnen
Schwimmen
1
3
3
1
Wie so häufig liegen die Hauptaktivitäten im Grundschulbereich. Leider spiegelt sich nicht das umfangreiche
bezirkliche Schulsportangebot wieder.
51
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Teilnahme Treptow-Köpenicker Mannschaften an den zentral
organisierten Wettkämpfen
80
70
Anzahl der Mannschaften
60
50
40
30
20
10
Ba
dm
in
Ba ton
sk
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ba
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Vo nis
lle
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al
l
0
Durchschnitt
II.10
Treptow-Köpenick
Marzahn-Hellersdorf
Aus der Sicht der Fachberater/-innen ist die Zusammenarbeit mit der Schulaufsicht vorbildlich. Alle sechs Wochen gibt es einen gemeinsamen Termin mit dem Dienststellenleiter und auch den weiteren Obleuten des Bezirkes, in dem alle anstehenden Fragen im Sinne des Schulsports gelöst werden. Bei der ersten Zusammenkunft der
Sportlehrer/-innen des Bezirkes in einem neuen Schuljahr ist der Dienststellenleiter immer anwesend.
Außerunterrichtliche Angebote
AG
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
NG m.
Hon
20
0
0
10
16
0
27
5
7
11
6
12
NG o.
Hon
9
0
1
0
2
4
WKgruppen
0
0
0
0
1
0
Kooperationen
24
2
1
2
5
3
AG Sportschwache
9
0
0
1
2
0
Schulsportveranstaltungen
Schulfest
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
32
4
3
6
13
8
Vergleiche
9
0
4
4
7
4
Bezirk
27
4
2
5
8
5
Land
8
1
2
3
7
2
JTFO
10
1
1
4
6
4
LA
15
2
2
4
6
5
Bundesjugendspiele
Turnen
Schwimmen
Einer der wenigen Bezirke, in denen auch die Oberschulen bei Schulsportveranstaltungen sehr aktiv sind.
52
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Ba
dm
in
to
Ba
sk n
et
ba
l
Fu l
ßb
G
al
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l
ät
tu
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Te
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Ti
is
sc
ht
en
Vo nis
l le
yb
al
l
Anzahl der Mannschaften
Teilnahme Marzahn-Hellersdorfer Mannschaften an
den zentral organisierten Wettkämpfen
Durchschnitt
Marzahn-Hellersdorf
II.11 Lichtenberg
Die Schulaufsicht schlägt bezüglich des Personals zwingend notwendige Lehrerfortbildungen vor. Insbesondere
im Grundschulbereich, in dem viele Lehrer/-innen ohne Sportausbildung unterrichten, sei dies notwendig. Damit
korrespondierend wird die Fachkompetenz in den Grundschulen für notwendig erachtet.
Die Unterstützung seitens des Bezirksbürgermeisters und der Bezirkstadträte wird ebenfalls hervorgehoben; so
kamen Staffelläufe im Rahmen des Lichtenberger Rathaus-Marathons auf Initiative des Bezirksbürgermeisters
zustande. Alle zwei Monate erscheint eine regelmäßige Kolumne im “Lichtenberger Monatsblatt” zum Schulsport
Außerunterrichtliche Angebote
AG
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
NG m.
Hon
25
2
1
3
10
12
29
8
0
12
14
29
Schulsportveranstaltungen
Schulfest
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
42
10
4
6
11
10
NG o.
Hon
16
11
0
1
3
5
Vergleiche
21
5
2
5
6
3
WKgruppen
6
0
0
0
0
0
Bezirk
26
4
3
6
8
10
Land
6
4
1
0
2
3
Kooperationen
54
3
0
2
1
3
JTFO
5
2
5
4
LA
1
1
1
2
7
7
Der Bezirk bietet ein umfangreiches eigenständiges Schulsportwettkampfprogramm.
53
AG Sportschwache
1
6
0
2
3
2
Struktur
2 Proj.
Bundesjugendspiele
Turnen
Schwimmen
1
1
1
1
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Teilnahme Lichtenberger Mannschaften an den zentral organisierten
Wettkämpfen
120
Anzahl der Mannschaften
100
80
60
40
20
Le
J
i c ud
o
ht
at
hl
et
ik
R
ud
er
Sc
Sc n
hw
ha
im
ch
Sc me
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Vo nis
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et
ba
Fu ll
ß
G
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l
ät
tu
rn
en
H
an
db
al
l
H
oc
ke
y
0
Durchschnitt
II.12
Lichtenberg
Reinickendorf
Insgesamt wird die Situation positiv gewertet. Ein hohes Engagement der im Fach Sport eingesetzten Lehrkräfte
ist im Bereich der Durchführung von AG‘s sowie der Teilnahme am Schulsportwettkampfprogramm festzustellen.
Außerunterrichtliche Angebote
AG NG m.
Hon
Grundschulen
35
20
Sonderschulen
Hauptschulen
22
Realschulen
24
Gymnasien
25
3
Gesamtschulen
6
11
NG o.
Hon
7
WKgruppen
3
Kooperationen
2
2
2
6
1
21
AG Sportschwache
2
1
1
Es gibt im Bezirk ein sehr gutes Angebot an außerunterrichtlichen Maßnahmen in allen Schularten.
Schulsportveranstaltungen
Schulfest
Grundschulen
Sonderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gymnasien
Gesamtschulen
Vergleiche
Bezirk
Land
JTFO
24
11
24
12
9
LA
28
2
6
6
6
2
2
3
3
3
3
6
3
1
2
5
1
1
1
6
2
2
3
6
2
54
Bundesjugendspiele
Turnen
Schwimmen
6
2
1
1
1
Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Teilnahme Reinickendorfer Mannschaften an zentral
organisierten Wettkämpfen
Anzahl der Mannschaften
80
70
60
50
40
30
20
10
Ba
dm
in
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0
Durchschnitt
Reinickendorf
II.13 Berufsbildende Schulen
Außerunterrichtliche Angebote
An 22 Schulen wurden 42 Arbeitsgemeinschaften angeboten. Dazu gab es an 10 Schulen Neigungsgruppen ohne
Honorar. Kooperationen wurden überhaupt nicht angegeben. Arbeitsgemeinschaften für sportschwache Schüler
gab es an 6 Schulen.
Schulsportveranstaltungen
Als berufsschulspezifische Wettkampfangebote werden regelmäßig angeboten: Badminton (Mixed), Basketball,
Fußball (Halle, BB 10, VZ 11) Handball, Tischtennis (Mixed), Volleyball (männl., weibl., Mixed). Die Teilnahme lag regelmäßig bei knapp über 20 Schulen.
Unbefriedigend ist die Teilnahme am Wettbewerb JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA. Hier nahmen insgesamt nur 5 Schulen teil.
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Abgeordnetenhaus von Berlin – 15. Wahlperiode
Drucksache 15/ 2885
Ausschuss-Kennung : UASportgcxzqsq
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