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Betriebs- und Volkswirtschaft
11/2009
NEWS
Konsumentenschutz geht uns alle an!
Grundlegende Informationen, ausgewählte Bereiche sowie
Anregungen für nachhaltigen Konsum
1. Zum Thema
Vor wenigen Wochen, am 1. Oktober 2009, feierte das österreichische Konsumentenschutzgesetz sein 30-jähriges Bestehen. Das Gesetz, das damals auch als „Gesetz gegen das
Kleingedruckte” bezeichnet wurde, hatte bzw. hat das ambitionierte Ziel, Problemfelder
zwischen Unternehmer/innen und Verbraucher/innen aufzuzeigen und wirksam zu beheben.
Die Position der strukturell bedingt schwächer gestellten Konsument/innen gegenüber
Unternehmen sollte dadurch nachhaltig gestärkt werden. Heute zieht der Konsumentenschutzminister Hundstorfer eine erfreuliche Bilanz: „Der Verbraucherschutz ist gesellschaftlich anerkannt und hat sich zu einem wichtigen eigenständigen Politikbereich entwickelt.”
(www.bmsk.gv.at, 30.09.2009). Obwohl es in vielen Bereichen gelungen ist, das Ungleichgewicht zwischen den Marktteilnehmer/innen zu beheben, besteht nach wie vor großer
Handlungs- bzw. Sanierungsbedarf. So haben sich in den letzten Jahren – bedingt durch
neue technische Entwicklungen, die Liberalisierung der Märkte, die Globalisierung, die
Zusammenschlüsse von Unternehmen etc. – eine Reihe von neuen Herausforderungen für
den Konsumentenschutz aufgetan. Manche Errungenschaften sind aber auch wieder
verloren gegangen. Sogenannte „Baustellen”, bei denen dringend Verbesserungsbedarf
besteht, sind laut Konsumentenschützer/innen z. B. die Bereiche Finanzdienstleistungen,
Privatkonkurs, Verzugszinsenregelung, Gewährleistung, irreführende Werbung usw.
Jeder von uns nimmt tagtäglich und ganz selbstverständlich die Rolle des/der Konsument/in
ein. Weniger selbstverständlich ist es jedoch, ausreichend über Verbraucherschutzrechte
Bescheid zu wissen. Die Realität zeigt, dass vor allem Jugendliche, die besonders häufig
irreführenden Angeboten ausgesetzt sind, viel zu wenig über ihre Rechte als
Konsument/innen wissen und sich in prekäre Situationen begeben, die vielleicht vermeidbar
gewesen wären.
Aus Sicht der Autorin wäre es jedoch sehr verkürzt, Verbraucherschutz rein auf die Sicherstellung bzw. Durchsetzung von Bedürfnissen, Interessen und Rechten von
Konsument/innen zu beschränken. Vielmehr muss es auch darum gehen, Verbraucher/innen
für einen nachhaltigen und ethischen Konsum zu sensibilisieren. Ihnen sollte bewusst
sein/werden, dass jede ihrer Kaufentscheidungen unmittelbare Auswirkungen auf den Rest
der Welt hat. Auch in diesem Zusammenhang kann man von „Rechten” sprechen, nämlich
dem Recht, als mündige/r Bürger/in eigenständige, verantwortungsvolle und vor allem nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
2. Didaktische Tipps und Hinweise
Diese Unterlage bezieht sich auf die Lehrpläne der ersten Jahrgänge HAK und HLW sowie
ersten Klassen der HAS (Betriebswirtschaft: „Der Kunde als Konsument” bzw. „Konsumentenschutz”) und dient als Ergänzung zum Lehrbuch. Sie verfolgt das Ziel, das
Themenfeld Konsumentenschutz stärker in das Blickfeld Jugendlicher zu rücken und auf
Rechte ebenso wie auf Pflichten aufmerksam zu machen. In einem ersten Schritt werden
daher grundlegende Informationen aus dem weit verzweigten Themenfeld
„Konsumentenschutz” schülergerecht aufbereitet und wesentliche Bereiche, die Jugendliche
unmittelbar betreffen, stärker thematisiert. Im zweiten Teil wird der Versuch unternommen,
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Autor: Mag. Barbara Müllauer
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die Schüler/innen für einen nachhaltigen und ethischen Konsum zu sensibilisieren. Aufgrund
des begrenzten Umfangs dieser Unterlage kann es sich hierbei jedoch nur um gezielt
ausgewählte Impulse handeln.
Da es sich um ein sehr breites Feld handelt, musste eine bewusste Reduktion der Themen
vorgenommen werden.
Die nachfolgenden Aufgabenstellungen wurden aufeinander aufbauend gestaltet. Dennoch
können auch einzelne Aufgaben alleine (modulartig) eingesetzt werden bzw. ist eine
bewusste Auswahl dieser aufgrund des umfangreichen Angebots unerlässlich.
Teil I: Konsumentenschutz – Grundlegende Informationen
Ad Aufgabe 1: Diese Aufgabe wurde als Einstieg in das Themenfeld konzipiert. Anhand
der beiden Pressetexte, die sich auf das 30-jährige Bestehen des Konsumentenschutzgesetzes in Österreich beziehen, sollen die Schüler/innen für die Thematik
sensibilisiert werden. Vertiefend können durch die Gegenüberstellung der beiden
Texte Unterschiede hinsichtlich ihrer Formulierung identifiziert werden, die auf die
beiden unterschiedlichen Verfasser/Interessengruppen zurückgeführt werden können.
Eine abschließende Diskussion über die jeweils zugrunde liegenden Interessen der
beiden Gruppen bietet sich an.
Ad Aufgabe 2: In diesem Teil wurden wesentliche Informationen zum Konsumentenschutz in Österreich in Form von Vorlagen für Overhead-Folien zusammengestellt.
Konkret handelt es sich dabei um einen ersten allgemeinen Überblick zum
Konsumentenschutz(gesetz), die Darstellung der einzelnen Aufgabengebiete des
Konsumentenschutzes sowie einer Auflistung wichtiger Institutionen in diesem
Bereich. Von einer umfassenden Erläuterung der einzelnen Organisationen wurde
aus Platzgründen abgesehen. Es wäre jedoch überlegenswert, die Schüler/innen im
Rahmen von Rechercheaufträgen mehr Informationen über bestimmte Institutionen
(z. B. den VKI) einholen zu lassen.
Ad Aufgabe 3: Anhand von kleinen konkreten Fallbeispielen soll den Schüler/innen in
dieser Aufgabe die praktische Bedeutung des Konsumentenschutzes näher gebracht
werden. Hierbei wurden bewusst sehr schülernahe Beispiele gewählt. Mithilfe der
Übersicht über die Aufgabengebiete (siehe Aufgabe 2) soll jeweils bestimmt werden,
welchem Aufgabenbereich der geschilderte Fall zugeordnet werden kann. Je nach
verfügbaren Zeitressourcen und gewünschter Verarbeitungstiefe kann in einem
zweiten Schritt die Gesetzeslage in den einzelnen Beispielen festgestellt werden. Als
Unterstützung wurde jeweils ein konkreter Link angegeben, mit dessen Hilfe der Fall
gelöst werden kann.
Ad Aufgabe 4: Soziale Netzwerke im Internet boomen, auch in Österreich und vor allem
bei Jugendlichen. Neben allen Vorteilen, die solche Foren bieten, werden mangelnder
Datenschutz bzw. Wahrung der Privatsphäre zunehmend zum Problem. In dieser
Aufgabe wird der Versuch unternommen, diese Thematik stärker in das Blickfeld der
Schüler/innen zu rücken und sie auf mögliche Gefahren, die Online-Netzwerke mit
sich bringen, zu sensibilisieren und mit Tipps für den sicheren Umgang im Internet
auszustatten. Über die beiden Artikel hinausgehend bietet es sich an, dieses Thema
in der Klasse zu vertiefen, indem man eigene Erfahrungen der Schüler/innen mit
Internetplattformen miteinbezieht.
Ad Aufgabe 5: In dieser Aufgabenstellung wird ein Blick über den Tellerrand, auf die
europäische Ebene geworfen. Ziel ist es, die Schüler/innen überblicksartig über den
Europäischen Verbraucherschutz zu informieren. Hierfür stehen ein kurzes Video
sowie gezielte Fragen zur Website der Europäischen Kommission für Verbraucherfragen zur Verfügung. An dieser Stelle wird auf die speziell für Schüler/innen
gestaltete EU-Broschüre „EU Schülerkalender” verwiesen, die auf 59 Seiten umfang© MANZ Verlag Schulbuch
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reiche Informationen zur EU allgemein sowie zu den unterschiedlichen Bereichen des
Konsumentenschutzes bietet. Begleitend ist ein Lehrerheft mit didaktischen
Materialien erhältlich. Kalender und Lehrerheft stehen bei Interesse unter dem Link
http://www.europadiary.eu/page.asp?lgid=26&menuID=68 zum Download zur Verfügung oder können unter dem Link https://broschuerenservice.bmask.gv.at bestellt
werden.
Teil II: Konsumentenschutz – Nachhaltiges und ethisches Konsumieren
Ad Aufgabe 6: Das „Kritische Konsumentenquiz” kann als Einstieg in das Themenfeld
des nachhaltigen und ethischen Konsumierens verwendet werden. Die Fragen
beziehen sich auf den maßlosen Ressourcenverbrauch unserer Zeit und dessen
Auswirkungen. Die Schüler/innen sollen erst versuchen, die Fragen alleine oder in
Gruppen zu lösen, anschließend werden die richtigen Antworten im Plenum
verglichen und kurz diskutiert. Gewinnspielähnliche Bedingungen (die Gruppe mit den
meisten richtigen Antworten erhält einen kleinen Preis) könnten hierbei zusätzliche
Motivation schaffen.
Ad Aufgabe 7: Die Berechnung des ökologischen Fußabdrucks ist eine besonders gut
geeignete Methode, um den Schüler/innen vor Augen zu führen, welche nachhaltigen
Auswirkungen ihr persönliches Konsumverhalten auf unsere Erde hat. In einem
kurzen Informationsblatt wird übersichtlich die Konzeption des ökologischen
Fußabdrucks dargestellt. Anschließend sollen die Schüler/innen ihren persönlichen
ökologischen Fußabdruck berechnen. Wesentlich hierbei ist eine anschließende
Diskussion der Ergebnisse in der Klasse. Denkbar wäre auch, den gemeinsamen
Verbrauch der Klasse bzw. einen Klassendurchschnitt zu berechnen. Für
Laptopklassen wäre es auch denkbar, die Berechnung des ökologischen Fußabdrucks online unter http://www.kindermuseum.at/kinder/footprint-html/foot.html durchführen zu lassen.
Ad Aufgabe 8: Diese letzte Aufgabenstellung widmet sich multinationalen Konzernen, die
die Welt als Ware betrachten, mit der man Profit machen kann. Anhand gezielter
Aufgabenstellungen zu dem Buch „Uns gehört die Welt! Macht und Machenschaften
der Multis” soll den Schüler/innen bewusst werden, dass oft auch sehr bekannte
Unternehmen grundlegende Menschenrechte bzw. ökosoziale Standards nicht
einhalten. Ziel dieser Aufgabe ist es, zum Nachdenken und Diskutieren anzuregen,
sowie gemeinsam nach Alternativen zu suchen.
3. Material/Downloads
Zu diesem Thema stehen Ihnen folgende ergänzende didaktische Materialien zum Download
zur Verfügung:

Lehrer-Begleitheft und EU-Schülerkalender (2009; herausgegeben vom Verein für
Konsumenteninformation und Generation Europe Foundation)
http://www.europadiary.eu/page.asp?lgid=26&menuID=68 [AU]
© MANZ Verlag Schulbuch
Autor: Mag. Barbara Müllauer
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4. Schulbuchbezug
Betriebswirtschaft HAK I
SB-Nr.: 136141
ISBN: 978-3-7068-3078-2
Manz Verlag, 2008
Kap. 1. Die Wirtschaft; Kap. 3. Der Kaufvertrag und andere Vertragstypen; Kap. 5. Kaufverträge anbahnen,
abschließen und erfüllen; Kap. 7. Lieferanten und Kunden sind nicht immer zuverlässig
Betriebs- und Volkswirtschaft HAS 1
SB-Nr.: 136149
ISBN: 978-3-7068-3079-9
Manz Verlag, 2008
Kap. 1. Der Betrieb und seine Partner; Kap. 2. Der Kaufvertrag und seine rechtlichen Grundlagen; Kap. 4.
Kaufverträge anbahnen, abschließen und erfüllen; Kap. 6. Lieferanten und Kunden sind nicht immer zuverlässig
Betriebs- und Volkswirtschaft HLW I
SB-Nr.: 136151
ISBN: 978-3-7068-3080-5
Manz Verlag, 2008
Kap. 1. Die Wirtschaft; Kap. 2. Der Kaufvertrag und seine rechtlichen Grundlagen; Kap. 4. Kaufverträge anbahnen
abschließen und erfüllen; Kap. 6. Lieferanten und Kunden sind nicht immer zuverlässig
5. Weitere Informationen
Weitere Informationen zu diesem Thema können im Internet unter folgenden Adressen
abgerufen werden:

www.bmsk.gv.at
Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

www.konsument.at
Verein für Konsumenteninformation

www.arbeiterkammer.at
Arbeiterkammer

www.europakonsument.at
Europäisches Verbraucherzentrum

http://ec.europa.eu/consumers/index_de.htm
Verbraucher-Website der Europäischen Kommission
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Autor: Mag. Barbara Müllauer
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Teil I: Konsumentenschutz – Grundlegende Informationen
Aufgabe 1: Pressetexte „30 Jahre Konsumentenschutzgesetz”
Lesen Sie bitte die beiden folgenden gekürzten, leicht veränderten Pressetexte und
beantworten Sie die im Anschluss gestellten Fragen.
1. Pressetext: Konsumentenschutzgesetz als wichtiger Meilenstein für österreichische
Verbraucherpolitik
Vor 30 Jahren wurde das Konsumentenschutzgesetz als ein Meilenstein der österreichischen
Verbraucherpolitik gesetzt. Im Rahmen eines Pressegesprächs zieht Konsumentenschutzminister
Rudolf Hundstorfer eine erfreuliche Bilanz: „Der Verbraucherschutz ist heute gesellschaftlich
anerkannt und hat sich zu einem wichtigen eigenständigen Politikbereich entwickelt. Aktive Konsumentenpolitik
bedeutet
nicht
nur,
das
strukturelle
Ungleichgewicht
zwischen
den
MarktteilnehmerInnen auszugleichen, sondern auch zivilrechtliche Schutzbestimmungen einzuführen.
Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten ist es besonders wichtig, dass die Rechtsentwicklung mit der
Marktentwicklung Schritt hält".
Mit einem Bündel an Maßnahmen will Hundstorfer ein Mehr an Verbraucherrechten schaffen und
wesentliche Akzente bei der Verbraucherbildung setzen. Als konkrete konsumentenpolitische
Vorhaben nennt Hundstorfer die Neuausrichtung der rechtlichen Bedingungen für den Privatkonkurs,
Verbesserungen in der Verzugszinsenregelung sowie im Gewährleistungsrecht. „Mit diesem Bündel
an Maßnahmen wird es uns gelingen, den Verbraucherschutz in Österreich auf seinem hohen Niveau
zu halten”, kündigte Hundstorfer an und betonte dabei auch seine Forderung nach einem schärferen
Vorgehen gegen Unternehmen, die durch irreführende Methoden Gewinne lukrieren, sowie gegen
telefonische Vertragsabschlüsse beim sogenannten „Cold Calling”. Auch will sich Hundstorfer kritisch
mit der Verbraucherpolitik der Europäischen Kommission auseinandersetzen.
Quelle: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, www.bmask.gv.at, 30.09.2009
2. Pressetext: 30 Jahre Konsumentenschutzgesetz – Mehr Schutz für Konsumenten nötig!
Das Konsumentenschutzgesetz ist am 1. Oktober 1979 in
SCHUTZ VOR KLEINGEDRUCKTEM
Kraft getreten. „Ein Meilenstein für die Verbraucher”,
Das Konsumentenschutzgesetz soll
resümiert Harald Glatz, Leiter der AK Konsumentenpolitik.
das
Ungleichgewicht
zwischen
„Aber: Es heißt mehr denn je dranbleiben, der
Konsumenten und Anbietern ausKonsumentenschutz gehört gestärkt!” Zwar kam es durch
gleichen. Zu den Kernbestimmden EU-Beitritt Österreichs 1995 zu Ergänzungen des
ungen zählen z. B. Schutz vor dem
österreichischen Konsumentenschutzgesetzes, die durchKleingedruckten (den Allgemeinen
Geschäftsbedingungen), die Veraus fortschrittlich waren, der Alltag der Konsumenten hat
bandsklage, das Rücktrittsrecht bei
sich aber in den letzten Jahren sehr verändert. Gründe
Haustürgeschäften
und
die
dafür sind eine verstärkte Liberalisierung von zentralen
Gewährleistungspflicht
des
UnterDienstleistungen, technische Innovationen, Internationalinehmers.
sierung und Globalisierung sowie die prekäre (=heikel,
schwierig) wirtschaftliche Lage vieler Menschen.
Ein negativer Nebeneffekt der Liberalisierung ist ein undurchschaubarer Markt (z.B.
erhebliche Intransparenz bei Finanzprodukten, irreführende Werbung, Lockangebote
usw.). Zudem plant die EU neue Regeln im Konsumentenrecht und will dadurch einige
wichtige Maßnahmen für heimische Konsumenten durchlöchern.
Die AK bleibt dran, um Verschlechterungen auf EU-Ebene abzuwehren und kämpft für
stärkere Konsumentenrechte.
Quelle: www.arbeiterkammer.at, 28.09.2009
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Autor: Mag. Barbara Müllauer
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Fragen zum ersten Pressetext:
1. Wie lautet der Name des österreichischen Konsumentenschutzministers?
2. Wie schätzt der Minister den heutigen Status des Verbraucherschutzes ein?
3. Was versteht er unter aktiver Konsumentenpolitik?
4. Nennen Sie drei geplante Vorhaben zur Verbesserung des Konsumentenschutzes.
5. ** Überlegen Sie, was sich hinter dem Begriff „Cold Calling” verbergen könnte.
Fragen zum zweiten Pressetext:
6. Wann genau ist das österreichische Konsumentenschutzgesetz in Kraft getreten?
7. Erläutern Sie den Zweck des Konsumentenschutzgesetzes und nennen Sie einige seiner
Kernbestimmungen.
8. Aus welchen Gründen fordert die Arbeiterkammer eine Stärkung der Konsumentenrechte?
Vergleich der beiden Pressetexte:
9. ** Obwohl diese beiden Pressetexte die gleiche Thematik behandeln, unterscheiden sie
sich hinsichtlich ihres Grundtons. Überlegen Sie, welcher der beiden Texte positiver und
welcher negativer bzw. kritischer erscheint und welche möglichen Gründe hierfür
ausschlaggebend sein könnten.
(Hinweis: Beziehen Sie in Ihre Überlegungen die jeweilige Institution mit ein, die für den Text
verantwortlich ist).
10. Nennen Sie mindestens zwei inhaltliche Punkte, in denen die beiden Texte übereinstimmen!
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Aufgabe 2: Konsumentenschutz im Überblick
Zweck: Ungleichgewichte zwischen
Unternehmen und Konsumenten beheben
seit 1970 eine staatliche Aufgabe
Zuständigkeit: mehrere Ministerien (z.B. für Arbeit,
Soziales und Konsumentenschutz, Wirtschaft, Justiz,
Umwelt usw.) da sog. „Querschnittsmaterie”
Koordinierende Stelle: Sektion III im Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
 Aufgaben: Erarbeitung von Gesetzesvorschlägen in
konsumentenpolitischen Bereichen, Stellungnahme
zu Gesetzen anderer Ministerien, Organisation von
Verhandlungsrunden, Verhandlung und Umsetzung
europäischer Richtlinien in österreichisches Recht,
Fachberatung, Herausgabe von Publikationen usw.
Das Konsumentenschutzgesetz (KSchG)
 ist nur auf Verbrauchergeschäfte anzuwenden
(= Rechtsgeschäfte zwischen einem Unternehmer
auf der einen und einem Verbraucher/Konsumenten
auf der anderen Seite).
 ist im Bundesgesetz vom 8. März 1979 geregelt.
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Allgemeines Konsumentenschutzrecht: Allgemeine
Geschäftsbedingungen, sittenwidrige Klauseln
Allgemeines Vertragsrecht: Gewährleistung,
Garantie, Lieferverzug, Schadenersatz
Produktsicherheit, Unfallverhütung,
Lebensmittelkennzeichnung
Miet- und Wohnrecht
Umwelt- und konsumentenrelevante
Produktinformation
Finanzdienstleistungen
Wettbewerbsrecht: unlautere
Werbung, Gewinnspiele
Datenschutz, Telekommunikation, neue
Medien (Internet, E-Commerce, E-Cash)
Preisrecht und Preisauszeichnung
Verschuldung, Privatkonkurs
Gewerberecht: Ausübungsvorschriften
(= bestimmte Maßnahmen zum Schutz von
Konsumenten/Arbeitnehmern/Umwelt …,
z.B. Jugendschutz), Inkassobüros
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Zugang zum Recht, Arzneimittel und
Patientenrechte, Reiserecht
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Bundesministerium für Arbeit, Soziales
und Konsumentenschutz
www.konsumentenfragen.at
Verein für Konsumenteninformation
www.konsument.at
Verein für Konsumenteninformation - Abteilung Recht
www.verbraucherrecht.at
Internet Ombudsmann
www.ombudsmann.at
Arbeiterkammer
www.arbeiterkammer.at/konsument.htm
Europäisches Verbraucherzentrum
www.europakonsument.at
Verbraucher-Website der Europäischen Kommission
http://ec.europa.eu/consumers/index_de.htm
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Aufgabe 3: Praktische Fallbeispiele zum Themenfeld „Konsumentenschutz”
Die folgenden fünf Fallbeispiele sind jeweils unterschiedlichen Aufgabenbereichen des
Themenfeldes „Konsumentenschutz” zuzuordnen.
a) Entscheiden Sie bitte bei jedem einzelnen Fall, welchem Aufgabengebiet dieser zuzuordnen ist. Verwenden Sie als Hilfestellung die Übersicht „Konsumentenschutz im
Überblick – Aufgabenbereiche”.
b) Versuchen Sie herauszufinden, wie der jeweils geschilderte Fall gemäß Konsumentenschutzgesetz geregelt ist. Verwenden Sie hierzu die angegebenen Linktipps.
Fall 1: Susanne findet beim Aufräumen ihres Zimmers einen längst verloren geglaubten
Büchergutschein im Wert von 30,– Euro, den sie im Jahr 2007 geschenkt bekommen hat. Als
sie den Gutschein einlösen möchte, verweigert die Verkäuferin die Annahme
mit der Begründung, er sei bereits abgelaufen. Susanne kann das nicht
nachvollziehen, da auf dem Gutschein keine Ablauffrist vermerkt ist.
a) In welches Aufgabengebiet des Konsumentenschutzes fällt dieser Fall?
b) Entscheiden Sie, wie in diesem Fall die Rechtslage ist und begründen Sie Ihre Aussage!
Linktipp:
http://www.bmsk.gv.at/cms/site/attachments/5/3/7/CH0041/CMS1236865968651/allgemeine_regel
ungen_des_vertragsrechtes.pdf
Fall 2: Der 17-jährige Valentin wünscht sich seit längerem einen eigenen Fernseher. Da
seine Eltern von dieser Idee nicht begeistert sind, beschließt er das Gerät
mit eigenen Ersparnissen zu kaufen. Seine Eltern sind, wie erwartet, damit
nicht einverstanden und fordern ihn auf, den Fernseher wieder zurückzubringen. Valentin kontert, dass er einen gültigen Kaufvertrag abgeschlossen
hätte und nicht einfach vom Vertrag zurücktreten könnte.
a) In welches Aufgabengebiet des Konsumentenschutzes fällt dieser Fall?
b) Entscheiden Sie, wie in diesem Fall die Rechtslage ist und begründen Sie Ihre Aussage!
Linktipp:
http://www.bmsk.gv.at/cms/site/attachments/5/3/7/CH0041/CMS1236865968651/allgemeine_regel
ungen_des_vertragsrechtes.pdf
Fall 3: Die Studentin Karina plant den Besuch einer Freundin, die ein Praktikum in London
absolviert. Zu diesem Zweck hat sie bereits vor Monaten zwei günstige Flüge der Fluglinie
SkyEurope gebucht. Nach einer sehr netten Zeit in London erfährt Karina zwei Tage vor
ihrem Heimflug nach Wien aus den Medien, dass SkyEurope den Betrieb eingestellt hat und
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alle Flüge gestrichen wurden. Die Studentin fällt aus allen Wolken: Muss sie
sich nun selbst um den Rückflug kümmern? Und werden ihr die entstandenen
Kosten ersetzt?
a) In welches Aufgabengebiet des Konsumentenschutzes fällt dieser Fall?
b) Entscheiden Sie, wie in diesem Fall die Rechtslage ist und begründen Sie Ihre Aussage!
Linktipp: http://www.arbeiterkammer.at/online/sky-europe-in-konkurs-50503.html
Fall 4: Der 21-jährige Martin ist sehr sportbegeistert und verbringt in der kalten
Jahreszeit jede freie Minute mit seiner Nintendo Wii Spielekonsole. Das neueste Spiel
„Family Ski & Snowboard” bestellt er über den Online-Shop von Otto Versand und
bezahlt mit seiner Kreditkarte. Wenige Tage später schenken ihm Freunde anlässlich
seines Geburtstages dasselbe Spiel. Martin überlegt nun, ob er das getätigte
Internetgeschäft rückgängig machen und den Kaufpreis zurückfordern kann?
a) In welches Aufgabengebiet des Konsumentenschutzes fällt dieser Fall?
b) Entscheiden Sie, wie in diesem Fall die Rechtslage ist und begründen Sie Ihre Aussage!
Linktipp: http://www.bmsk.gv.at/cms/site/attachments/4/8/1/CH0041/CMS1218708083895/ecommerce_(bestellungen_per_internet,_per_telefonfax_oder_post).pdf
Fall 5: Ina hat in den letzten Wochen mehrere SMS mit eigenartigen Sprüchen (z.B. „Hurra,
wir heiraten”) erhalten. Sie löscht diese Meldungen jeweils und unternimmt auch
nichts weiter dagegen. Als sie ihre aktuelle Handyrechnung kontrolliert, muss
sie feststellen, dass ihr diese offensichtlichen Mehrwert-SMS teuer in Rechnung
gestellt wurden. Muss Ina diese Telefonkosten begleichen, obwohl sie keinen
Mehrwert-SMS-Dienst bestellt hatte?
a) In welches Aufgabengebiet des Konsumentenschutzes fällt dieser Fall?
b) Entscheiden Sie, wie in diesem Fall die Rechtslage ist und begründen Sie Ihre Aussage!
Linktipp: http://www.arbeiterkammer.at/online/unerbetene-sms-23980.html
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Aufgabe 4: Soziale Netzwerke im Internet gefährden Privatsphäre
Lesen Sie bitte die beiden folgenden gekürzten Texte der Tageszeitung Die Presse sowie
der Arbeiterkammer und beantworten Sie die im Anschluss gestellten Fragen.
a) Online-Freundschaften: Österreich liebt Facebook
59 Prozent aller österreichischen Internet-Nutzer tummeln sich auch in OnlineNetzwerken. Facebook ist mit einem Bekanntheitsgrad von 86 Prozent und einer
Nutzung von fast 50 Prozent in Österreich mit großem Abstand die Nummer 1. Gleich
nach Facebook trifft sich ein Viertel aller surfenden Österreicher auf sms.at. Dienste wie
Twitter sind mit Nutzungsraten unter zehn Prozent weit abgeschlagen.
Facebook? Privatsache.
Wie aber nutzen die Österreicher die Networking-Dienste? Facebook und Co. werden
hierzulande vor allem für private Zwecke eingesetzt. Die häufigsten Tätigkeiten sind
das Verschicken persönlicher Nachrichten und das Teilen von Fotos. Nur ein Viertel
nutzt die Plattformen zum Flirten.
Auch mehr reale Kontakte
Österreicher scheinen entgegen zahlreicher Vorurteile durch die Nutzung von OnlineCommunities keineswegs ihren realen Freundeskreis zu vernachlässigen. Eine Studie
hat ergeben, dass Nutzer von Online-Netzwerken auch alle anderen Kommunikationskanäle stärker nutzen. Das betrifft interessanter Weise vor allem das persönliche
Gespräch. Anders als in vielen anderen Ländern werden in Österreich auch keine
Online-Freundschaften gehortet. In der Regel entspricht der Online-Freundeskreis auch
dem realen Freundeskreis. Durchschnittlich hat der österreichische Network er 70
Facebook-Freunde – international sind es 120. Die Hälfte aller heimischen Facebooker
hat sogar weniger als 35 Online-Freunde und nur mit zehn davon besonders intensiven
Kontakt.
Das Thema Datenschutz und Privatsphäre wird von den Österreichern sehr wohl
bewusst wahrgenommen, hält die meisten aber nicht von der Nutzung ab. Auf die
Frage, warum man solche Dienste dennoch nutzt, wurde am häufigsten mit „meine
Freunde erwarten das” und „alle anderen machen das auch” geantwortet. „Die Grenze
der Privatsphäre verschiebt sich”, meint dazu Gereon Friederes (Marketmind-Institut).
„Privatsphäre wird als weniger wichtiges Gut wahrgenommen”.
Quelle: Die Presse, 15.09.2009
Fragen zum Zeitungsartikel:
1. Welches Online-Netzwerk ist in Österreich das bekannteste sowie am meisten genutzte?
2. Für welche Zwecke wird diese Plattform am häufigsten herangezogen?
3. Welches Vorurteil wird im Zusammenhang mit Online-Netzwerken oft genannt? Trifft
dieses auf die Österreicher/innen zu?
4. Wie stehen die Österreicher/innen zum Thema „Datenschutz und Privatsphäre”?
5. Sind Sie selbst auch Mitglied eines Online-Netzwerkes? Wenn ja, stimmen Sie mit den
Aussagen der Österreicher/innen bezüglich „Vernachlässigung des Freundeskreises”
sowie „Datensicherheit und Privatsphäre” überein?
6. ** Überlegen Sie, worauf Gereon Friederes mit seiner Aussage „Die Grenze der Privatsphäre verschiebt sich. Privatsphäre wird als weniger wichtiges Gut wahrgenommen”
hinaus will.
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Autor: Mag. Barbara Müllauer
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b) Facebook & Co: Sorgsam mit persönlichen Daten umgehen!
Soziale Netzwerke wie Facebook oder My Space boomen. Weltweit sind nach Betreiberangaben
allein bei Facebook 200 Millionen Menschen angemeldet, rund 500.000 davon in Österreich.
„Was immer Sie im Internet machen, hinterlässt Datenspuren, die bestens geeignet für Personenprofile sind”, warnen Konsumentenschützer. „Gehen Sie daher sorgsam mit persönlichen
Informationen um.”
Weltweit im Netz Kontakte knüpfen, sich selbst durch ein Profil im Internet darstellen und auf sich
aufmerksam machen oder einen digitalen Treffpunkt zu haben, das sind einige Vorteile der
sozialen Netzwerkplattformen.
Aber Datenschützer haben zunehmend Sorge, wie freizügig die Nutzer bei ihren Angaben über
sich oder andere sind und wie einfach das Anlegen von Interessens- und Verhaltensprofilen über
jeden einzelnen Nutzer ist. Zudem ist das Gedächtnis des Internets sehr gut: Veröffentlichte
Bilder und Texte sind oft nur noch schwer zu entfernen.
Personensuchmaschinen liefern kompakte Profile über alle Informationen zu einer Person im
Netz, entsprechende Verwechslungsgefahr mit namensgleichen Personen inklusive. CyberMobbing (schlimmer Kommentar über Dritte im Netz) kommen ebenso vor wie Identitätsklau bei
schlechter Datensicherung (jemand tritt unter einem fremden Namen auf).
Die Netzwerke – zuletzt Facebook – sind auch Ziel von Phishing-Angriffen: Mails mit versteckten
Programmen werden in Umlauf gebracht, die die Login-Daten und Informationen von Usern
ausspähen. Das Sammeln von Surfprofilen und vom Nutzer selbst erzeugten Inhalten (etwa
Profile, Bilder, Kommentare) ermöglicht die auf Webseiten geschalteten Werbungen stark zu
individualisieren.
Die AK fordert mehr Schutz für Internet-User. So
sollten die Nutzer von Online-Netzwerken die
Kontrolle über einmal im Internet veröffentlichte
Daten stets behalten. Sie sollten das Recht
haben,
für
selbsterzeugte
Inhalte
ein
Verfallsdatum vorzusehen und personenbezogene Daten auf Wunsch wieder löschen
können. Derzeit sind die Nutzer auch bei den
einfachsten Datenschutzmaßnahmen auf den
guten Willen der Anbieter angewiesen. Jeder
Dienste-Anbieter sollte etwa die Nutzung auch
mit einem Nicknamen oder Pseudonym
ermöglichen.
Quelle: www.arbeiterkammer.at
Fragen zum Arbeiterkammer-Bericht:
1. Welche Vorteile bieten Internetplattformen laut Bericht? Aus welchen Gründen nutzen
Sie persönlich Online-Plattformen?
2. Welche großen Problembereiche bringen soziale Netzwerke mit sich?
3. Versuchen Sie die Begriffe „Cyber-Mobbing”, „Identitätsklau” und „Pishing-Angriff” in
eigenen Worten zu erläutern.
4. Welche Schutzmaßnahmen für Internetnutzer fordert die Arbeiterkammer?
5. Überlegen Sie bitte für sich persönlich, wie Sie bislang mit eigenen sowie fremden Daten
im Internet umgegangen sind und wie Sie vielleicht in Zukunft Ihre Datensicherheit
erhöhen könnten. Beziehen Sie hierfür die Tipps der Arbeiterkammer zur sicheren
Nutzung von sozialen Netzwerken mit ein.
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Autor: Mag. Barbara Müllauer
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Aufgabe 5: Konsumentenschutz in der Europäischen Union
Neben den nationalen Bemühungen der einzelnen Länder versucht die Europäische Union
insgesamt für ihre Mitgliedstaaten ein hohes Niveau des Verbraucherschutzes sicherzustellen. Zu diesem Zweck verabschiedet die Europäische Kommission in regelmäßigen
Abständen eine verbraucherpolitische Strategie sowie ein Aktionsprogramm. Die aktuelle
Strategie gilt für den Zeitraum 2007–2013 und beinhaltet das übergeordnete Ziel, Handlungskompetenzen und die Information der Verbraucher/innen zu stärken und ihnen einen
sicheren Zugang zu neuen Märkten, mehr Auswahl und günstigere Preise zu garantieren.
Das Aktionsprogramm für diesen Zeitraum beträgt 156,8 Mio. Euro.
(Quelle: www.bmsk.gv.at)
Aufgabenstellung: Lernen Sie den Europäischen Verbraucherschutz kennen!
1. Sehen Sie sich zu diesem Zweck das Video „Die Europäische Verbraucherpolitik in drei
Minuten” an (Link: http://ec.europa.eu/consumers/ecd/docs/DE.wmv), das in kurzer Form
den Europäischen Verbraucherschutz vorstellt. Beantworten Sie mithilfe
des Beitrags die folgenden Fragen:
a) Wie viele Verbraucher/innen leben in der Europäischen Union?
b) Wie heißt die EU-Verbraucherkommissarin?
c) Wie begründet die EU-Verbraucherkommissarin die Wichtigkeit des
Verbraucherschutzes?
d) Warum arbeitet die Europäische Kommission mit den nationalen Regierungen
zusammen?
e) Nennen Sie zwei Beispiele für neue EU-Regeln, die im Beitrag genannt werden.
f)
Welche Möglichkeiten werden im Beitrag genannt, um sich über seine Verbraucherrechte informieren zu können?
g) Der Europäische Verbraucherschutz betrifft auch die Sicherheit der europäischen
Verbraucher/innen. Mit welchem Schnellwarnsystem kann in 30 Ländern verhindert
werden, dass gefährliche Waren nicht auf den Markt gelangen?
2. Besuchen Sie nun die Website der Europäischen Kommission für
Verbraucherfragen unter dem Link: http://ec.europa.eu/consumers/index_de.htm
und beantworten Sie die nachfolgenden, zusammenfassenden Fragen.
a) Die EU-Verbraucherkommissarin bezeichnet die Konsument/innen als
„Schlüsselakteure der europäischen Wirtschaft”. Was meint sie damit?
b) In welche vier Kategorien ist der Bereich „Information für Verbraucher” unterteilt?
Geben Sie pro Kategorie auch jeweils zwei Beispiele an.
c) Nennen Sie die 10 Grundsätze des Europäischen Verbraucherschutzes. Verwenden
Sie hierfür die gleichnamige Online-Broschüre.
(Link: http://ec.europa.eu/consumers/cons_info/10principles/de.pdf)
d) Jeden Freitag veröffentlicht die Europäische Kommission im Bereich „RAPEX” eine
Liste mit gefährlichen Artikeln, die von nationalen Regierungen bekannt gegeben
wurden. Dieser wöchentliche, englischsprachige Bericht (veröffentlicht unter
http://ec.europa.eu/consumers/dyna/rapex/rapex_archives_en.cfm) enthält Informationen über das Produkt, seine Herkunft, sein Gefahrenpotenzial sowie
Maßnahmen, die vom betreffenden Land bereits ergriffen wurden. Öffnen Sie den
aktuellen Bericht (Week…) und beschreiben Sie mindestens zwei gefährliche
Produkte näher.
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Autor: Mag. Barbara Müllauer
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Betriebs- und Volkswirtschaft
11/2009
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Teil II: Konsumentenschutz – Nachhaltiges und ethisches Konsumieren
Aufgabe 6: Das kritische Konsumentenquiz1
Die folgenden zwölf Fragen beziehen sich auf unser Konsumverhalten und dessen
Auswirkungen auf unsere Umwelt. Versuchen Sie die jeweils richtige Antwort herauszufinden
und kreuzen Sie sie an!
Kritisches Konsumentenquiz
1. Welcher Anteil am Verbrauch an natürlichen Ressourcen fällt auf das reichste Viertel
der Welt (= Industrieländer)?
o 60 %
o 70 %
o 80 %
2. Die Produktion eines Baumwoll-T-Shirts benötigt …
o ca. 50 Liter Wasser
o ca. 3000 Liter Wasser
o ca. 40000 Liter Wasser
3. Wie viele T-Shirts werden von einer Österreicherin bzw. von einem Österreicher pro
Jahr gekauft?
o ca. 20 Stück
o ca. 50 Stück
o ca. 100 Stück
4. Die Produktion von 1 kg Rindfleisch benötigt …
o ca. 200 Liter Wasser
o ca. 1000 Liter Wasser
o ca. 15000 Liter Wasser
5. Wie viel Prozent des landwirtschaftlichen Wasserverbrauchs fallen auf tierische
Erzeugnisse (Fleisch, Milch, Leder, etc.)
o ca. 3 %
o ca. 23 %
o ca. 87 %
6. Allein in Wien wird täglich so viel essbares Brot weggeworfen, dass eine Stadt mit
folgender Einwohnerzahl damit versorgt werden könnte:
o 10000 Einwohner/innen
o 120000 Einwohner/innen
o 250000 Einwohner/innen
1
Quelle: Diese Aufgabe wurde von Olivia Tischler im Rahmen Ihrer Diplomarbeit „Allheilmittel Wirtschaftswachstum?“ am Institut für Wirtschaftspädagogik im SS 2009 erstellt.
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Autor: Mag. Barbara Müllauer
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Betriebs- und Volkswirtschaft
11/2009
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7. Wie viele Kinder und Jugendliche erhalten aus finanziellen Gründen in Österreich
kein regelmäßiges Essen?
o 5000 Kinder und Jugendliche
o 110000 Kinder und Jugendliche
o 230000 Kinder und Jugendliche
8. Die derzeitige CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist die höchste Konzentration
seit …
o 500 Jahren
o 420000 Jahren
o 250 Mio. Jahren
9. Um wie viele Tage ist in Europa die Vegetationsperiode bereits verlängert worden?
o um 2 Tage
o um 11 Tage
o um 19 Tage
10. Welches Land hat die meisten CO2-Emissionen pro Einwohner?
o USA
o Japan
o Österreich
11. Wie viel Prozent der Herstellung von herkömmlichem Papier können durch
Recycling-Papier eingespart werden?
o 21,3 %
o 53,6 %
o 95,8 %
12. Wie viel mehr CO2-Emissionen werden beim Autofahren im Vergleich zu öffentlichen
Verkehrsmitteln verbraucht?
o 2,5 mal so hohe CO2-Emissionen
o 5,2 mal so hohe CO2-Emissionen
o 6,4 mal so hohe CO2-Emissionen
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Autor: Mag. Barbara Müllauer
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Betriebs- und Volkswirtschaft
11/2009
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Aufgabe 7: Der ökologische Fußabdruck2
a) Informationsblatt
Folgende Informationen beziehen sich auf den ökologischen Fußabdruck. Lesen Sie das
Informationsblatt aufmerksam durch.
Der ökologische Fußabdruck
Was gibt der ökologische Fußabdruck an?
Wir brauchen zum Leben Licht, Sonne, Wasser, Nahrung,
Kleider, eine Wohnung oder ein Haus. Außerdem
verwendet der Mensch viele wichtige und unwichtige Dinge
wie Fernseher, Bücher, Computer und vieles mehr. Alles
was wir verwenden wird aus Rohstoffen gemacht. Der
ökologische Fußabdruck gibt an, wie groß das Stück Erde
ist, das gebraucht wird, um all das herzustellen, was wir
zum Leben brauchen.
Wie wird der ökologische Fußabdruck berechnet?
Jeder Mensch braucht Raum, um sich zu entfalten. Er braucht aber auch Äcker, Wiesen und
Weiden, wo seine Nahrung wächst. Er braucht Industrieanlagen, wo viele Dinge produziert
werden. Diese brauchen Energie, um betrieben werden zu können. Um diese Energie
herzustellen, wird anderswo wieder ein Stück Erde gebraucht. Fahrzeuge und Straßen
brauchen auch Platz. Der ökologische Fußabdruck ist nun die Summe all dieser einzelnen
Flächen, die ein Mensch mit seiner Lebensweise in Anspruch nimmt. Er kann nicht nur für
einen einzelnen Menschen, sondern auch für ganze Städte und Staaten berechnet werden.
Wir nutzen zu viel von unserer Erde
Wenn man sich den Konsum aller Bewohnerinnen und
Bewohner auf unserem Planeten ansieht, dann verwenden
wir mehr Rohstoffe, als die Erde zur Verfügung hat. Das
bedeutet „Übernutzung der Erde”. Im Jahr 2008 war der
„World Overshoot Day” („Weltübernutzungstag”) am 23.
September. Das bedeutet, am 23. September wurde
weltweit bereits so viel von der Erde genutzt, wie eigentlich
für dieses Jahr zur Verfügung stehen würde. Vom 23.
September bis 31. Dezember entnehmen wir unserem
Planeten mehr als er verträgt.
Anders
ausgedrückt:
Alle
Menschen
zusammen
verbrauchen 1,25 Erd-Planeten. Das ist auf Dauer nicht
möglich! Die Übernutzung zeigt sich unter anderem am
fortschreitenden Klimawandel, an den leergefischten
Meeren, den gerodeten Urwäldern und der schwindenden
Artenvielfalt. Der weltweite, durchschnittliche ökologische
Fußabdruck beträgt derzeit 2,2 Hektar pro Person; für jeden
stehen aber nur 1,8 Hektar zur Verfügung!
2
Quelle: Österreichisches Ökologie-Institut (2009): Die Umweltchecker. Nachhaltigkeit für die 2. bis 6. Schulstufe,
2. Auflage, Wien: Eigen, S 8-11
Hinweis: Diese leicht gekürzte Aufgabe wurde von den Wirtschaftspädagogik-Student/innen Birgit Daringer,
Bernhard Doppler und Sabrina Gartner im Rahmen der Lehrveranstaltung „Volkswirtschaftslehre unter
didaktischem Aspekt“ im SS 2009 erstellt.
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Autor: Mag. Barbara Müllauer
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11/2009
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b) Berechnung des ökologischen Fußabdrucks
Berechnen Sie nun anhand der folgenden Fragen Ihren ökologischen Fußabdruck!
Ihr persönlicher ökologischer Fußabdruck
Teil A: Persönlicher Verbrauch
ERNÄHRUNG
URLAUB UND FREIZEIT
1) Wie viele Milchprodukte (z.B. Milch, Jogurt)
essen oder trinken Sie täglich?
6) Wie oft fliegen Sie mit dem Flugzeug in den
Urlaub?
 mehr als 3 Becher – insgesamt mehr als einen
3/4 Liter (10)
 2 Becher (6)
 ich esse/trinke keine Milch oder Milchprodukte
(0)
2) Wie oft essen Sie Käse und Butter pro Woche?
 jeden Tag Käse und Butter (10)
 jeden Tag Butter, manchmal Käse (6)
 ich esse weder Käse noch Butter (0)
3) Wie oft essen Sie Fleisch und Wurstwaren pro
Woche?
 täglich (8)
 so ein bis zweimal die Woche (4)
 ich esse kein Fleisch (0)
4) Wie oft essen Sie Tiefkühlprodukte,
Fertigmahlzeiten oder Konserven?
 ich ernähre mich fast ausschließlich aus der
Mikrowelle (10)
 alle zwei bis drei Tage (6)
 maximal einmal pro Woche (2)
 bei uns wird alles frisch zubereitet (0)
SCHULWEG
5) Wie kommst du zur Schule: Mit dem Auto oder
mit dem öffentlichen Verkehr?




mehrmals pro Jahr (20)
einmal pro Jahr (12)
ganz selten: alle zwei bis drei Jahre (4)
ich war noch nie mit dem Flugzeug weg (0)
7) Wie oft fahren Sie mit dem Auto auf Urlaub?
 wir fahren fast immer mit dem Auto (20)
 wir fahren etwa zur Hälfte mit Bahn,
dem Bus, den Rest mit dem Auto (14)
 meistens benutzen wir öffentliche Verkehrsmittel
(8)
 wir erledigen das meiste zu Fuß oder mit dem
Rad (4)
KONSUM UND KLEIDUNG
8) Wie oft pro Jahr bekommen Sie neue
Kleidung?
 Ich will immer das Neueste und bekomme es
auch! (10)
 etwa einmal pro Monat (8)
 vielleicht drei bis sechsmal im Jahr (4)
 selten, mir gefällt auch gebrauchte Kleidung (2)
ZWISCHENSUMME TEIL A:
Punkte
 ich werde immer mit dem Auto gebracht (4)
 ich benutze die öffentlichen Verkehrsmittel (2)
 ich gehe zu Fuß oder fahre mit dem Fahrrad (0)
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Teil B: Verbrauch zu Hause
HAUS ODER WOHNUNG
ENERGIEVERBRAUCH
9) Wie groß sind Ihre Wohnung (oder Haus) und
Ihr Garten zusammen?
12) Wie warm ist es in Ihrem Zimmer im Winter?
 über 22° C: Ich kann wie im Sommer ein T-Shirt
tragen. (9)
 zwischen 20° C und 22° C: Auch ohne Pulli friere
ich nicht. (6)
 zwischen 18° C und 20° C: Ein normaler Pulli ist
angesagt. (3)
 unter 18° C: Ich muss einen dicken Pulli tragen.
(0)
 wir haben ein Einfamilienhaus mit Garten und
ein Wochenendhaus/einen Zweitwohnsitz am
Land (4)
 wir wohnen in einem großen Einfamilienhaus mit
Garten (3)
 wir haben eine sehr große Wohnung oder ein
Einfamilienhaus (2)
 wir wohnen in einer Wohnung (1)
13) Energiesparer oder Energiefresser?
 Energiesparen ist uns egal, wir haben alle
Geräte, die man sich vorstellen kann (14)
 wir haben viele Geräte und Lampen, die
meistens aufgedreht sind (10)
 wir vergessen immer wieder, das Licht
abzudrehen (6)
 wir sind Energiesparprofis: Geräte und Licht
werden abgeschaltet, ich und meine Eltern
verwenden nur das Notwendigste (4)
ANSCHAFFUNGEN ZU HAUSE
10) Wie viele größere Dinge, wie Möbelstücke,
Fernseher, Fahrräder usw. werden bei Ihnen
pro Jahr gekauft?
 bei uns werden ständig neue Sachen gekauft
(10)
 zwischen 3 und 5 Dinge pro Jahr (6)
 wenig: vielleicht drei pro Jahr (3)
 kaum oder nur Gebrauchtes (2)
ZWISCHENSUMME TEIL B:
WASSERVERBRAUCH
11) Wie ist Ihr Wasserverbrauch?




Punkte
ich nehme jeden Tag ein Vollbad (10)
ich bade 3 bis 4 mal pro Woche (6)
ich dusche täglich (4)
ich dusche nicht täglich und drehe beim
Zähneputzen immer den Wasserhahn ab (1)
:
Personen (im Haushalt lebend)
=
Punkte
ERGEBNIS
Die Punkte beider Teile werden summiert und mit der Zahl 715 multipliziert. Das Ergebnis stellt Ihren
„ökologischen Fußabdruck“ in Quadratmetern dar.
Mein ökologischer Fußabdruck ist
m2
Teilen Sie diese Zahl durch 10.000, dann erhalten Sie daraus den Fußabdruck in Hektar.
Mein ökologischer Fußabdruck ist
ha
Weltweit stehen derzeit 1,8 Hektar pro Person zur Verfügung, ohne dass die Umwelt beeinträchtigt
wird. Wenn Sie Ihren Fußabdruck durch die Zahl 1,8 teilen, erhalten Sie die Anzahl der Erden, die
benötigt würde, wenn alle Menschen den gleichen Verbrauch hätten wie Sie.
Erden
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Autor: Mag. Barbara Müllauer
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Betriebs- und Volkswirtschaft
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Aufgabe 8: Macht und Machenschaften der Multis
Das Buch „Uns gehört die Welt! Macht und Machenschaften der Multis” von
Klaus Werner-Lobo (2008, München: Carl Hanser Verlag) zeigt wesentliche
Zusammenhänge zwischen internationaler Wirtschaftspolitik und unserem Alltag
auf. Es verschafft einen Überblick über brennende Themen unserer Zeit wie
Globalisierung, Finanzkrise, Umweltzerstörung usw. und zeigt Missstände
großer Unternehmen bei Produktion, Handel und Verkauf auf.
Bearbeiten Sie mithilfe dieses Buches die folgenden Aufgaben:
a) Entnehmen Sie dem Buch mindesten fünf Unternehmen, deren Produkte Sie
regelmäßig bzw. schon mehrere Male gekauft haben. Fassen Sie die geschilderten
Probleme in diesem Unternehmen kurz zusammen.
b) Recherchieren Sie im Internet, ob die genannten Missstände in den von Ihnen ausgewählten Unternehmen auch heute noch ein Thema sind.
c) Haben Sie von diesen beschriebenen Missständen gewusst? Überlegen Sie, welche
Möglichkeiten Sie persönlich haben, um zur Behebung dieser Probleme beizutragen.
Diskutieren Sie Ihre Ideen auch mit dem Rest der Klasse und entwickeln Sie gemeinsam
einen Aktionsplan!
© MANZ Verlag Schulbuch
Autor: Mag. Barbara Müllauer
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