Praktikum Analysis I Thema: Der Schwarzsche Zylinder Inhaltsmessung für Flächen im R3 Erarbeitet von Diana Sarbak & Robert Nickel April, 1999 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Einleitendes Vorwort „Gegeben sei eine Fläche im Raum...“ Dies ist sicher ein Satz, der in den auf den nächsten Seiten dargelegten Ausführungen mehr als nur einmal gebraucht werden wird. Da geht es um Oberflächen von Körpern wie der Kugel, ein- und zweischaligen Hyperboloiden und letzten Endes dem von uns persönlich am interessantesten empfundenen Torus (Ist dies vielleicht auf seine Donut-ähnliche Form zurückzuführen, die uns zwischenzeitlich sogar dazu getrieben hat, den nächsten McDonalds® aufzusuchen, um uns eines dieser Exemplare zu genehmigen ?). Wie berechnet man den Inhalt einer Fläche im Raum ? Sicherlich bietet die Integralrechnung in der Beziehung zahlreiche Lösungsmöglichkeiten, doch soll in unseren Darlegungen diese Form der Lösung weitgehend vernachlässigt werden und nur wenn nötig als Vergleichsmöglichkeit dienen. So werden wir uns ausführlich dem Verfahren widmen, welches eine gegebene Fläche in Dreiecke zerlegt und dadurch mit Summation der Flächen aller Teildreiecke eine Näherung für deren Inhalt liefert. Wir werden uns diesem Verfahren nähern, indem wir zuerst das der Triangulation (Dreieckszerlegung) sehr ähnlichen Verfahren der Berechnung der Länge einer Kurve durch Polygonzugapproximation erklären, um dann zur Zerlegung einer Fläche in Trapeze und später in Dreiecke überzugehen. Weiterhin wird diese Arbeit Aufschluß darüber liefern, ob dieses Verfahren zwangsläufig zum Ergebnis führt, und wenn ja, warum ? Zu guter Letzt werden wir die aufgeführten Verfahren durch graphische Veranschaulichung gegenüberstellen und miteinander vergleichen. Alles in allem ist dies nur ein winziger Auszug aus den Möglichkeiten der Flächenberechnung, doch wir hoffen, damit einen interessanten Beitrag geleistet zu haben. Diana Sarbak & Robert Nickel 2 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Inhaltsverzeichnis Einleitendes Vorwort ________________________________________________________ 2 Inhaltsverzeichnis___________________________________________________________ 3 Berechnung der Länge einer Kurve durch Polygonzugapproximation _________________ 4 Anwendung am Beispiel des Halbkreises ___________________________________________ 4 Herleiten der Näherungsformel __________________________________________________________ 4 Exakter Wert für die Länge der Kurve ____________________________________________________ 4 Anwendung am Beispiel einer Parabelkurve ________________________________________ 5 Herleiten der Näherungsformel __________________________________________________________ 5 Exakter Wert für die Länge der Kurve ____________________________________________________ 5 Abschließende Betrachtung ______________________________________________________ 7 Oberflächeninhaltsberechnung durch Triangulation ______________________________ 8 Ausblick ______________________________________________________________________ 8 Erste Triangulation am Beispiel einer Halbkugel ____________________________________ 9 Triangulation durch gleichschenklige Trapeze _____________________________________ 11 Entwickeln einer allgemeinen Formel zur Polygonzugapproximation ___________________________ Allgemeine Formel zur Unterteilung eines Rotationskörpers in Trapeze _________________________ Anwendung der entwickelten Formel ____________________________________________________ Kegelmantel _____________________________________________________________________ Rotationsparaboloid _______________________________________________________________ Zweischaliges Hyperboloid (Nordhälfte) _______________________________________________ Einschaliges Hyperboloid ___________________________________________________________ Torus ___________________________________________________________________________ Nachtrag zur Halbkugel ____________________________________________________________ Parabolisches Prisma ______________________________________________________________ 11 13 15 15 16 17 18 19 20 21 Der „Schwarzsche Zylinder“ ____________________________________________________ 22 Definition des Inhalts einer glatten Parameterfläche ________________________________ 25 Voraussetzungen für eine Triangulation __________________________________________________ 32 Abschlußerklärung __________________________________________________________________ 32 Triangulation durch Dreiecke ___________________________________________________ 33 Anwendung der Triangulation __________________________________________________________ 35 Gesammelte Abbildungen ___________________________________________________ 36 Programmbeschreibung „RotationskoerperApplet“ _________________________________ 36 Abbildungen aller Körper durch Triangulationen ___________________________________________ 37 Fehlerbetrachtung ___________________________________________________________________ 40 Besonderheiten bei der Umsetzung des Programms _________________________________________ 40 Vergleich der Annäherung über Trapeze und Dreiecke ______________________________ 41 Literaturverzeichnis ________________________________________________________ 42 Abbildungen ______________________________________________________________ 42 Programmcodes ___________________________________________________________ 42 3 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Berechnung der Länge einer Kurve durch Polygonzugapproximation Um später ganze Flächen im R3 berechnen zu können, wollen wir erst einmal versuchen, die Länge einer Raumkurve zu bestimmen. In der Aufgabenstellung war uns dazu der folgende Satz gegeben: Satz 1: Die Länge einer Raumkurve C wird bestimmt, indem man eine Folge von Polygonzügen {Pn} angibt, so daß die Endpunkte der Strecken jedes Polygonzugs Pn auf C liegen und das Maximum ihrer Längen gegen Null strebt. Die Länge von C ist dann das Supremum der Längen der Pn. Anwendung am Beispiel des Halbkreises Herleiten der Näherungsformel Als Beispiel für die Anwendung der Polygonzugapproximation sei ein Halbkreis parallel zur xy-Ebene gegeben, der wie folgt definiert ist: CK x, y, z R 3 | x 2 y 2 2, y 0, z 1 Dieser Halbkreis hat einen Radius von 2 und seinen Mittelpunkt im Punkt [0,0,1]. Da er parallel zur xy-Ebene liegt, kann man die im R3 definierte Punktmenge problemlos auch als Punktmenge des R2 betrachten, ohne daß dies irgendwelche Auswirkungen auf die Länge der Kurve hat: ~ C K x, y R 2 | x 2 y 2 2, y 0 1.4 1.2 1 Wir beginnen damit, den Kreisbogen durch zwei gleich lange Sehnen anzunähern, die sich wie in der Skizze ersichtlich im Punkt 0, 2 schneiden. Der Winkel (Skizze) beträgt in diesem Fall 4 . 0.8 0.6 90° 0.4 s 0.2 0 -1 -0.5 0 0.5 Also gilt für die Länge der Sehne 2s 2 2 sin . Wenn man für die Zahl der Sehnen eine Variable n definiert, so ergibt sich für die erste Näherung des Kreisbogens die Formel L( Pn ) 2n 2 sin 4 4 2 sin 4 . Wenn man jetzt wie im Bild ersichtlich die Zahl der gleich langen Sehnen verdoppelt, um damit eine bessere Näherung zu erzielen, so halbiert sich der Winkel mit jeder weiteren Näherung. Der Winkel ergibt sich also durch n 2n . Die Länge des Polygonzugs beträgt dann in Abhängigkeit von n L( Pn ) 2n 2 sin 2n . Die Länge des Kreisbogens ergibt sich dann aus dem Grenzwert L(C K ) lim L( Pn ) . n Da nun lim nsin n , ist lim 2n 2 sin n n 2n 2 . Exakter Wert für die Länge der Kurve Dieser Wert berechnet sich über die Hälfte des Umfangs eines Vollkreises u 2r und beträgt damit ebenfalls 2 . 4 1 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Anwendung am Beispiel einer Parabelkurve Herleiten der Näherungsformel In ähnlicher Weise kann man auch mit einer im R3 gegebenen Parabelkurve verfahren, die durch die folgende Punktmenge gegeben ist: CP x, y, z R3 | y x2 ; z x, 1 x 1 Diese Funktion hat die Eigenschaft, daß man sie durch eine Drehung um 45° um die y-Achse im mathematisch negativem Sinn (also im Uhrzeigersinn) in eine zweidimensionale Form überführen kann, die dann durch die Funktionsgleichung f ( x) 1 2 x 2 mit 2 x 2 dargestellt werden kann. Da die Funktion nur gerade Exponenten hat ( f ( x) f ( x) ) und damit symmetrisch zur y-Achse ist, betrachten wir nur den positiven Teil der Funktion und verdoppeln den sich ergebenen Näherungswert. f(xk) xi i n Man teilt nun den positiven Teil des vorgegebenen Intervalls in n gleiche Abschnitte und betrachtet die Funktionswerte an den so entstehenden Stellen. Die Länge einer Strecke des so entstandenen Polygonzugs berechnet man nun laut Satz des Pythagoras wie folgt (siehe Abbildung links): 2 Lk n xk xk-1 2 2 n k n 2 f k 1 n 2 2 Diese Berechnung führt man für jeden Abschnitt durch, summiert die Werte auf und erhält so eine Näherung für die Länge der Parabel im positiven Intervallabschnitt. Nach Verdoppeln (wegen der vorhandenen Achsensymmetrie ist das möglich) entsteht nun für die Polygonzugapproximation die folgende Formel: f(xk-1) 2 f 2 2k 1 2 n 2 2n 2 2k 1 n n n 2 4 2 n n n k 1 k 1 k 1 k 1 Um den Wert dieser Summe ( 3.5957 ) zu berechnen, haben wir einen Computer zurate gezogen. n n LPn 2 Lk 2 f 2 2 k 2 f k 1 2 2 n 2 2 Exakter Wert für die Länge der Kurve Nachdem wir nun die Formel für die Berechnung der Länge eines n-teiligen Polygonzugs auf der Funktion f ermittelt haben, wollen wir die Näherungswerte für einige n der tatsächlichen Länge des Kurvenstücks gegenüberstellen. Um diese Länge zu berechnen, müssen wir uns, obwohl dies der Vorlesung bereits voraus ist, der Integralrechnung bedienen. 5 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Hierzu benutzen wir den folgenden Satz (Quelle [4] S.315): Satz : Die Länge eines Kurvenstücks einer Funktion f im Intervall [a,b] mit b f (x) R berechnet sich durch das folgende Integral: L 1 f ' ( x) dx . 2 a Macht man sich nun wieder die Achsensymmetrie der Funktion zunutze und benutzt man f ' ( x)2 x 2 , so ergibt sich somit die Formel 2 L 2 1 x 2 dx . 0 Um diesen Ausdruck berechnen zu können bedienen wir uns eines weiteren Satzes der Integralrechnung: x2 a2 arsinh Satz : x 2 a 2 dx 2 2 a a2 x x Beweis : Diese Aussage ist leicht zu beweisen, indem man zeigt, daß die Ableitung des rechten Terms der Gleichung genau die Funktion unter dem Integral des linken Terms ist. Die rechte Seite kann summandenweise abgeleitet werden: 1 x x 2 a 2 x 4 a 2 x 2 2 2 Durch Anwendung der Kettenregel ( f ( g ( x)) g ( x) f ( g ( x)) ) gilt dann: 1 4 x a2 x2 2 3 2 3 2 2 2 4 x 2a x 2 x a x 2 x a 4 x4 a2 x2 2x x 2 a 2 2 x2 a2 Wegen arsinh(x) 1 x 2 1 ist dann also durch nochmalige Anwendung der Kettenregel a2 x a2 1 a2 arsinh 2 a x 1 2 x2 a2 a 2 a 2 2 Für den Gesamtausdruck ergibt sich nun wie erwartet x a2 2x 2 a 2 a2 2 x 2 2a 2 x2 a2 x 2 2 x a arsinh x2 a2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 a 2 x a 2 x a 2 x a x a q.e.d. Damit haben wir uns das nötige Werkzeug geschaffen, um die tatsächliche Länge des Parabelbogens zu berechnen: 2 2 0 1 x 2 1 x dx 2 x 1 arsinh 2 2 2 2 2 1 x 2 3 arsinh 2 2 3 arsinh 2 3.5957 2 0 2 6 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Abschließende Betrachtung Anhand dieses Wertes läßt sich nun ermitteln, wie genau unsere oben hergeleitete Formel für die Länge des Parabelbogens wirklich ist. Dazu dienen folgende Wertetabelle und Graphik: Die Tabelle zeigt die Ergebnisse der hergeleiteten Näherungsformel für verschiedene n und der Graph zeigt den Verlauf der Näherung. 3.6 n 2 4 6 8 10 20 30 100 200 300 400 T ( Fn ) 3.46410 3.56155 3.58055 3.58719 3.59025 3.59434 3.59510 3.59565 3.59569 3.59569 3.59570 3.58 3.56 3.54 3.52 3.5 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Es ist erkennbar, daß man schon bei n=10 eine auf zwei Kommastellen genaue Näherung erhält. Für eine Genauigkeit von 4 Stellen nach dem Komma muß man jedoch n deutlich größer als 300 wählen, was schon etwas mehr Rechenleistung beansprucht. 7 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Oberflächeninhaltsberechnung durch Triangulation Definition Triangulation : Wir nennen eine Folge {Fn} von Polyederflächen Triangulation des Flächenstücks S, wenn (1) jede Fläche Fn nur aus Dreiecken besteht, (2) deren Eckpunkte sämtlich zu S gehören und (3) das Maximum der Flächeninhalte der Dreiecke von Fn bei n gegen Null strebt. Ausblick Der folgende Abschnitt soll uns in die Lage versetzen, die Oberfläche der folgenden Körper näherungsweise durch Triangulation bestimmen zu können: I) Nordhälfte einer Halbkugel II) Zylinder III) Kegel IV) Rotationsparaboloid V) Nordhälfte eines zweischaligen Hyperboloids VI) Parabolisches Prisma VII) einschaliges Hyperboloid VIII) Nordhälfte des Torus Es fällt auf, daß mit Ausnahme der Figuren (II) und (VI) alle Flächen durch Rotation einer stetigen Funktion entstehen, was wir uns in den folgenden Ausführungen zunutze machen werden. Obwohl es in der Aufgabenstellung heißt, die Oberfläche einer glatten Raumkurve in Dreiecke zu zerlegen und damit den Flächeninhalt annäherungsweise zu bestimmen, soll an dieser Stelle damit begonnen werden, eine Zerlegung in gleichschenklige Trapeze vorzunehmen, was nicht weiter gegen die Aufgabenstellung verstößt, da ein Trapez ja auch in zwei Dreiecke unterteilt werden kann (Bedingung (1)) und mit der Bedingung, daß alle Ecken des Trapezes auf der Fläche liegen, trifft dies zwangsläufig auch für die Ecken der Dreiecke zu (Bedingung (2)). Stellen wir nun noch die Bedingung, die Längen der Diagonalen der Trapeze mögen für steigende n gegen Null streben, so ist auch das letzte Axiom einer Triangulation erfüllt (Bedingung (3)). 8 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Erste Triangulation am Beispiel einer Halbkugel Wir beginnen nun damit, die Oberfläche einer Halbkugel der Form S x, y, z R 3 | x 2 y 2 z 2 1, 0 z 1 in gleichschenklige Trapeze zu zerlegen. Hierzu verwenden wir die Polygonzugapproximation des Halbkreises aus dem vorigen Abschnitt, betrachten jedoch nur einen Viertelkreis. Wir nehmen also die Formel für die Länge einer Sehne im Halbkreis s 2r sin 2n und betrachten sie nur für gerade n. Sei also k : n2 , dann ergibt sich für die Sehne: s 2r sin 4k . Diesen Viertelkreis drehen wir nun schrittweise so um die z-Achse, daß eine Näherung für eine Halbkugel entsteht, die als Grundfläche ein N-Eck mit 4k Ecken besitzt und somit parallel zur xy-Ebene in k Schichten unterteilt ist. Damit haben wir die Oberfläche der Halbkugel in gleichschenklige Trapeze unterteilt. Durch diese Anordnung sind die Schenkel b in jedem Trapez gleich groß. Man kann sich vorstellen, man hätte die Halbkugel in gleich lange Meridiane und Breitenkreise unterteilt, so daß die Teilstrecken auf einem Meridian von Breitenkreis zu Breitenkreis gleich groß sind. c Allgemein für den Flächeninhalt eines Trapezes gilt: A a2b h , a wobei h b 2 a2c . Da b die Länge eines Schenkels des Trapezes ist, der genau eine Teilstrecke des gedrehten Polygonzugs darstellt, ist b in Abhängigkeit von n konstant mit b 2 sin 4k 2 b b h Die Radien der Schichten ergeben sich wie aus der Zeichnung ersichtlich aus ri rk sin 2ik sin 2ik b r2 Durch Einsetzen in die Gleichung für die Sehne si ergibt sich dann si 2 sin sin 4k 2 sin 2ik sin 4k . Nun können wir die Seiten des oben in der Skizze dargestellten Trapezes wie folgt beschreiben: a si c si 1 b sk 2 sin r1 b rk-1 rk b rk=1 4k 9 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Da die Trapeze, die in einer „Schicht“ liegen, also als Grundseite die gleiche Seitenlänge haben, gleich groß sind, kann man den Flächeninhalt der Trapeze einer Schicht berechnen si si1 2 si si1 sk . 2 2 2 durch Ai 4k Die Spitze der Polyederfläche ( i=1) setzt sich aus gleichschenkligen Dreiecken zusammen, 2 s1 2 s1 s k berechnen läßt, was genau der Formel Ai 2 2 welche sich durch die Formel A1 für ( i=1) und s0=0 entspricht. Durch Summieren über i erhalten wir den Gesamtflächeninhalt T Fk der durch die Zerlegung in Trapeze entstandenen Polyederfläche Fk . T Fk k 4k s s s s 4k i i 1 sk2 i i 1 2 2 i 1 k 2 sin i 1 4k sin 2ik 2 sin 2 k 4k sin i 1 4k sin i2k1 4k k i 1 2ksk2 ri ri 1 1 i 1 k 2ksk2 i 1 2 sin 4k 2 2 sin 4k sin 2ik 2 sin 2 4k sin i2k1 sin 2ik sin i2k1 2 sin 4k 2 sin 4k sin 2ik sin i2k1 2 2ksk ri ri 1 sk2 sk2 k 2 ri ri 1 2 2 ri ri1 r 2r 2 i ri ri 1 2 2 2 i 1 2 Den Grenzwert T S ,{Fk } dieser Formel haben wir mit dem Computer ermittelt als T S ,{Fk } 6.2831 , was dem Wert 2 entspricht. Da sich die Oberfläche einer vollständigen Kugel durch die Formel A(S ) 4r 2 4 berechnet, wird damit unsere Triangulation bestätigt. 10 2 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Triangulation durch gleichschenklige Trapeze Mit den nun folgenden Ausführungen werden wir uns zunächst nur auf die im Ausblick genannten Oberflächen beschränken, die durch Rotation einer stetigen Funktion entstehen. Doch wie ist es nun möglich, die Oberfläche eines beliebigen Rotationskörpers in gleichschenklige Trapeze zu zerlegen ? Wir beginnen damit, vorerst nur die Länge der Kurve der Funktion zu bestimmen, durch die der Rotationskörper entsteht. Im Abschnitt Polygonzugapproximation wurden bereits mit dem Kreisbogen und der parabolischen Kurve Beispiele gegeben, mit deren Hilfe wir nun eine Formel zur näherungsweisen Bestimmung der Länge einer Kurve mit beliebiger Funktionsgleichung entwickeln werden. Entwickeln einer allgemeinen Formel zur Polygonzugapproximation In den folgenden Abbildungen sind zur Verdeutlichung des Sachverhalts ausgewählte Funktionen dargestellt, durch deren Rotation die oben aufgeführten Körper entstehen: Funktion für Rotationsparaboloid Funktionsgleichung: f ( x) x 2 x [0,1] Funktion für Torus Funktionsgleichung: f ( x) 1 ( x 2) 2 x [1,3] Funktionen für einschaliges Hyperboloid Funktionsgleichungen: f 1 ( x) x2 1 f 2 ( x) x 2 1 x [1, 2 ] Besonderheit: zwei Funktionsgleichungen 11 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Die Graphen der letzten beiden Funktionen haben gegenüber der ersten Funktion die Besonderheit, daß sie im Intervall um den Nullpunkt nicht definiert sind. Um also eine allgemeine Formel für die Länge einer Kurve bestimmen zu können, müssen wir auch die Intervallgrenzen mit in die Herleitung einbeziehen. Li Im ersten Abschnitt wurde bereits für das Intervall [0, 2 ] eine allgemeine Formel entwickelt: h Li g ba k a=x0 i xi= k (b a) a 2 2 k i k 2 f i 1 2 k 2 Dabei bezeichnet der linke Summand unter der Wurzel die Länge der Kathete g des in der Abbildung schraffiert dargestellten rechtwinkligen Dreiecks und der rechte Summand die Länge der Kathete h. Für variable Intervallgrenzen stellen sich die Längen der Katheten dann folgendermaßen dar: f xi1 f xi f b=xk g ba k i i 1 h f ( x i ) f ( x i 1 ) f (b a) a f (b a) a k k Für die Länge der Hypothenuse gilt dann also laut Pythagoras: ba k k 1 Lk g h (b a) a f (b a) a f n n n 2 2 2 2 Bei k-facher Unterteilung der x-Achse ergeben sich nun genau k dieser Hypothenusen, die zusammen den Polygonzug bilden, der die Kurve annähernd beschreibt. Zählt man die Längen Li dieser Teilstrecken zusammen, so ergibt sich eine allgemeine Formel zur Berechnung der Länge stetiger Kurvenstücke im R2 auf dem Intervall [a,b]: Sei Pk ein wie oben verdeutlichter Polygonzug, so gilt für die Länge L(Pk) dieses Polygonzugs: k k i 1 i 1 L( Pk ) Li ba i i 1 (b a) a f (b a) a f k k k 2 12 2 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Allgemeine Formel zur Unterteilung eines Rotationskörpers in Trapeze Mit Hilfe der Längen Ln der Teilstrecken der Polygonzüge kann nun durch n-schrittige Drehung um die y-Achse ein Körper definiert werden, dessen Oberfläche in Abhängigkeit von n und k annähernd so groß ist wie die Oberfläche des Rotationskörpers der durch Rotieren der tatsächlichen (nicht durch einen Polygonzug angenäherten) Funktion entsteht. Die folgende Abbildung zeigt dies anhand des Rotationsparaboloids. Aus der Abbildung ist ebenfalls erkennbar, daß bei dieser Art der Annäherung gleichschenklige Trapeze entstehen, dessen Schenkel jeweils die Länge einer Teilstrecke des Polygonzugs haben, durch die die Funktion zuvor angenähert wurde. Die Grundseiten haben jeweils die Länge einer Seite des n-Ecks, das bei der Rotation des Polygonzugs entsteht. Trapeze, die gemeinsam auf einer Ebene liegen, d.h. ihre Grundseiten gehören dem gleichen n-Eck an, haben dann auch die gleiche Größe. Mit Hilfe dieser Feststellungen ist es uns nun möglich, die Flächen der Trapeze zu bestimmen und damit eine Näherung für den Oberflächeninhalt zu geben. Für den Radius des i-ten n-Ecks gilt dann: i ri (b a ) a k Die Variable k bezeichnet wie auch oben bereits eingeführt die Genauigkeit der Polygonzugapproximation. Damit haben die Schenkel des i-ten n-Ecks die folgende Länge: si 2ri sin n Um nun den Flächeninhalt des Trapezes zu berechnen, bedienen wir uns der folgenden Formel: s s Ai i i 1 h si 2 Mit Hilfe der Skizze rechts läßt sich die Höhe anhand des Satzes von Pythagoras wie folgt bestimmen: s s h L2i i i 1 2 Li Li h 2 si-1 si si 1 2 13 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Wir werden nun durch Umformung versuchen, die Formel zur Berechnung der Fläche eines Teiltrapezes zu vereinfachen: 2ri sin n 2ri 1 sin n 2 sin n ri ri 1 si si 1 2 sin n ki (b a) a i k1 (b a) a sin n 2ik1 (b a) 2a sin 2 n ri ri 1 si si 1 sin 2 n 1k (b a ) si si 1 2 bk a sin 2 n 2 4 Damit ergibt sich für die Flächenformel des Trapezes nach Einsetzen aller Variablen: Ai sin n 2ik1 (b a) 2a 2 bk a 2 f ki (b a) a f ik1 (b a) a 2 bk a 2 sin 2 n sin n 2ik1 (b a) 2a bk a 2 bk a 2 sin 2 n f ki (b a) a f ik1 (b a) a 2 sin n 2ik1 (b a) 2a bk a 2 cos 2 n f ki (b a) a f ik1 (b a) a 2 Bedenkt man nun noch, daß die Trapeze, deren Grundseiten gemeinsam ein n-Eck bilden, alle gleich groß sind (also n Trapeze mit gleicher Größe) und summiert man dann über alle i, d.h. man zählt die Flächeninhalte der Trapeze aller „Ebenen“ zusammen, dann führt das zu folgender Formel für den Flächeninhalt der Triangulation Fn : k T Fn nAi i 1 k n sin i 1 n 2ik1 (b a) 2a bk a 2 cos 2 n f ki (b a) a f ik1 (b a) a 2 Vorerst wollen wir annehmen, k und n mögen in gleicher Weise gegen Unendlich streben (also: k=n). Im Kapitel „Triangulation durch Dreiecke“ gehen wir, bereichert mit den Kenntnissen des nächsten Kapitels, darauf ein, warum es bei der Unterteilung in Trapeze nicht darauf ankommt, in welcher Weise k und n verlaufen. 14 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Anwendung der entwickelten Formel Wir wollen nun beginnen, diese Formel auf alle genannten Körper anzuwenden und die ermittelten Werte mit den tatsächlichen Oberflächeninhalten zu vergleichen, die wir über Integrale oder bekannte Formeln aus der Geometrie berechnen werden. Kegelmantel Gegeben: S x, y, z R 3 | x 2 y 2 z 2 0, 0 z 1 Die Funktion, die beim Kegel rotiert werden muß ist linear, nämlich genau die Winkelhalbierende der Koordinatenachsen: f ( x) x Die Funktion soll im Intervall x [0,1] um die zAchse rotiert werden, da die Grundfläche des Kegels einen Radius von 1 haben soll. Setzt man die Intervallgrenzen in die oben hergeleitete Summenformel ein, so ergibt sich der Ausdruck k T Fn n sin i 1 n 2ik1 1k 2 cos 2 n f ki f ik1 2 Da nun f ( x) x folgt: k T Fn n sin i 1 k n sin i 1 k n sin i 1 n sin n n sin n sin n n n n n 2ik1 1k 2 cos 2 n ki ik1 2 2ik1 1k 2 cos 2 n 1k 2 2ik1 1k 2 1 cos 2 n k 1 cos 2 n i 1 2 i 1 k2 Nebenrechnung: k Behauptung: 2i 1 k 2 i 1 1 Ind.anf.für k=1: 2i 1 2 1 12 i1 k 1 Ind.schr.: 2i 1 i1 k 1 cos 2 n k12 2i 1 i 1 1 cos Sei nun T S , Fn : lim T Fn 2 n k 2i 1 2k 2 1 i1 2 2 k 2k 1 k 1 (siehe Nebenrechnung) q.e.d. n dann ist T S ,{Fn } lim n sin n 1 cos 2 n 2 . n Dies bestätigt die Formel zur Berechnung der Mantelfläche eines Kegels: A( S ) rs , wobei s h2 r 2 11 2 . 15 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Rotationsparaboloid Gegeben: S x, y, z R 3 | x 2 y 2 z 0, 0 z 1 Beim Rotationsparaboloid wird die Normalparabel f ( x) x 2 um die z-Achse im Intervall x [0,1] rotiert. Durch Einsetzen der Grenzen in die Summenformel ergibt sich k T Fn n sin n 2ik1 i 1 k n sin i 1 n 1k 2 cos 2 n f ki f ik1 2 2ik1 1k 2 cos 2 n 2ik1 2 4 Der Grenzwert T S ,{Fn } lim T Fn 5.3304 wurde von uns mit Hilfe eines Programms k n ermittelt, das im Anhang näher beschrieben wird. Wir ermitteln nun den tatsächlichen Flächeninhalt des Rotationsparaboloids mit Hilfe der aus der Integralrechnung gegebenen Formel zur Berechnung der Mantelfläche eines Rotationskörpers (Rotation um die z-Achse): A( S ) 2 f (b ) f 1 ( x) 1 f 1 ( x) 2 dx f (a) Integrationsgrenzen: x 0 y 0 ; x 1 y 1 1 f 1 ( x) x 2 x 1 1 0 0 A( S ) 2 x 1 41x dx 2 x 14 dx Zum besseren Verständnis führen wir hier nochmals die Formel für die Substitution an: Sei u g (x ) , dann gilt: b g (b) a g (a) f ( g ( x)) g ' ( x)dx f (u)du Setzt man u : x 14 als innere Funktion und 1 A( S ) 2 x 14 dx 2 0 5 4 1 u als äußere Funktion, so ergibt sich: u du 2 2 3 5 u3 1 4 4 4 Dies bestätigt unsere Näherung über die Summenformel. 16 43 5 4 3 1 4 3 5.3304 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Zweischaliges Hyperboloid (Nordhälfte) Gegeben: S x, y, z R 3 | x 2 y 2 z 2 1, 1 z 2 Rotiert wird bei diesem Körper die Hyperbel f ( x) x 2 1 im Intervall x [0, 3 ] . Der Grenzwert k T S ,{Fn } lim T Fn lim n sin k n 2 i 1 n k k n i 1 3 cos 3 k 2 2 n 2 2 2 3 ki 1 3 i k1 1 ist mit Hilfe eines Programms (siehe Anhang) folgendermaßen ermittelt worden: T S ,{Fn } 11.6635 Auf den gleichen Wert kommt man durch Integration. f (b ) A( S ) 2 f 1 ( x) 1 f 1 ( x) f (a) f 1 ( x) x 2 1 x x 1 2 2 dx (wie bereits oben eingeführt), wobei . 2 Die Mantelfläche A(S ) ist also gleich dem Integral 2 x 2 1 1 x2 x 2 1 dx was nach 1 2 Umformung das Integral 2 2 x 2 1dx ergibt. 1 Gegeben sind nun die Stammfunktionen und dx ax2 bx c 1 a ln 2 axb 2 a ax 2 bx c dx 2 axb ax2 bxc 4a 4 acb 2 8a dx ax2 bxc ax 2 bx c (gilt, da 4ac b 2 0 ). (siehe [5] S.836) Mit a=2, b=0 und c=-1 ergibt sich dann 2 2 2 x 2 1dx x 2 x 2 1 2 1 2 12 7 1 2 2 dx 2 x 2 1 1 8 2 2 x 2 1dx ln 1 x 2 x 2 1 2 12 2 1 ln 8 7 2 17 1 2 ln 2x 2 7 12 2x 2 1 1 8 ln 2 1 8 7 11.6635 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Einschaliges Hyperboloid Gegeben: S x, y, z R 3 | x 2 y 2 z 2 1, 1 z 1 Das einschalige Hyperboloid entsteht durch Rotation zweier Hyperbeln um die z-Achse im Intervall x [1, 2 ] . f1 ( x ) x 2 1 f 2 ( x) x 2 1 Zur Berechnung der Oberfläche betrachten wir nur f1 und verdoppeln das Ergebnis, da f2 die gleiche Kurvenlänge aufweist (Spiegelung an der x-Achse). Die Summenformel ergibt näherungsweise das Ergebnis T S ,{Fn } 15.9752 . Zur Überprüfung dieses Wertes verwenden wir wieder das Integral f (b ) A( S ) 2 1 f ( x) 1 f ( x) f (a) f 1 ( x) 1 x2 1 2 dx . x x2 1 1 A( S ) 2 2 2 x 2 1dx 0 Die beim zweischaligen Hyperboloid verwendete Stammfunktion kann in diesem Fall nicht angewendet werden, da 4ac b 2 0 (siehe [5] S. 836). Deshalb verwenden wir für 2dx die Stammfunktion Mit 1 a arsinh 2 ax b 4 ac b 2 ax 2 bx c dx 2ax b 1 A(S ) 4 2 x 2 1dx 4 4 x 0 2 4 3 2 2 1 2 arsinh 3 1 2 arsinh . ax2 bx c 4a 2 x 2 1 8 12 ax bx c 4 acb 2 8a 1 2 arsinh 2 2 15.9752 18 dx ax2 bx c 4x 8 1 0 und a 2, b 0, c 1 gilt dann: Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Torus 3 Gegeben: S x, y, z R | x 2 2 y 2 2 z 2 1, 0 z 1 Der Torus wird durch Rotation eines entlang der x-Achse verschobenen Halbkreises erzeugt. x muß hierbei Element des Intervalls [1,3] sein. f ( x) 1 x 2 2 Auch hier werden lediglich die Grenzen und die Funktionsgleichung in die hergeleitete Summenformel eingesetzt, und der Wert wird mit dem Computer ermittelt. So ergibt sich T S ,{Fn } 39.4784 . r Elementargeometrisch berechnet sich die Oberfläche eines (ganzen) Torus durch die Formel A( S ) 4 2 Rr (siehe [5] S.542), wobei r der Radius des Kreises ist, der beim Torus rotiert wird ( r=1) und R bezeichnet den Rotationsradius (R=2). Somit ist A(S ) 12 4 2 2 1 4 2 39.4784 R Nun berechnen wir noch den exakten Flächeninhalt über Integration: Bildet man von der Funktionsgleichung die Umkehrfunktion 1 ( f ( x) 1 z 2 ), so fällt auf, daß dies ein Halbkreis ist, der entlang der y-Achse verschoben wurde und nicht wie erwartet die Spiegelung der Funktion f an der Winkelhalbierenden der Koordinatenachsen. Dies passiert genau deshalb, weil der Halbkreis nicht umkehrbar ist, wie die Abbildung rechts zeigt. Daher fallen wie auch beim Umkehren der quadratischen Parabel einige Informationen weg und beim Halbkreis kommen dafür andere hinzu. 2 3 sqrt(1-(x-2)**2) sqrt(1-x**2)+2 2.5 2 1.5 1 0.5 0 -0.5 -1 -1 -0.5 0 0.5 1 1.5 2 2.5 Daher betrachten wir nun die beiden Funktionen f1 ( z ) 1 z 2 2 und f 2 ( z ) 1 z 2 2 und rotieren diese um die x-Achse, wodurch ein ganzer Torus beschrieben wird, der die gleiche Form und Größe wie der ursprüngliche Torus hat und nur um 90° um den Koordinatenursprung gedreht wurde. Die neuen Integrationsgrenzen sind dann also [-1,1] (siehe Abbildung). 19 3 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Wir berechnen nun also die Oberfläche des gesamten gedrehten Torus: 1 1 Nebenbemerkungen: 1 2 2 A(S ) 2 f1 ( z ) 1 f1 ' ( z ) dx f 2 ( z ) 1 f 2 ' ( z ) dx 2 1 1 1 1 f1 ' ( z)2 2 z 2 2 2 2 1 z 1 z 2 2 1 1z z 2 dz 1 z 2 2 1 1z z 2 dz 1 1 1 1 2 2 1 z 2 2 1 1z z 2 dz 1 z 2 2 1 1z z 2 dz 1 1 1 1 1 2 2 2 1 1z z 2 dz 2 1 1z z 2 dz 4 1 1 1 1 1 z 2 dz 4 arcsin x1 4 2 2 4 2 1 1 z2 1 z 2 dx a2 x2 2 z2 1 z 2 f 2 ' ( z) 11z z2z 11z 2 2 2 arcsin x a (Quelle: [5] S.835) Nachtrag zur Halbkugel Die letzten Seiten haben uns nun die Erkenntnis eingebracht, daß wir die anfangs durch Triangulation (durch Trapeze) berechnete Oberfläche der Halbkugel auch über unsere im Nachhinein hergeleitete allgemeine Summenformel zur Berechnung der Oberfläche von Rotationskörpern durch Unterteilung hätten berechnen können. Dies wollen wir nun zur Bestätigung der Formel kurz durchführen: Sei gegeben: S x, y, z R 3 | x 2 y 2 z 2 1, 0 z 1 , dann rotieren wir also die Funktion f ( x) 1 x 2 im Intervall [0,1]. Durch Einsetzen in die Summenformel ergibt sich dann k T Fn n sin n 2ik1 i 1 1k 2 cos 2 n f ki f ik1 2 Für den Grenzwert gilt dann also: T S ,{Fn } 6.2831 20 2 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Parabolisches Prisma Das parabolische Prisma fällt von seiner Form her völlig aus dem Konzept, da es nicht durch Rotation einer stetigen Funktion entsteht. Es ist gegeben: S x, y, z R 3 | y x 2 oder y 1, 1 x 1, 0 z 1 Die Mantelfläche des parabolischen Prismas berechnet sich nun wie folgt: A(S ) L( x 2 ) h , wobei L(x2) die Länge der Parabel x2 im Intervall [-1:1] ist und h die Höhe des Körpers ( h=1). 1 Wir müssen also, um den tatsächlichen Inhalt zu berechnen, das Integral 2 1 4 x 2 dx lösen. Dazu verwenden wir für Mit dx ax2 bx c ax 2 bx c dx 2ax b 1 L( x 2 ) 2 1 4 x 2 dx 2 8 x 4 x 2 1 16 die Stammfunktion ax2 bxc 4a 4 ac8 ab 16 32 arsinh 1 4 2 1 a dx ax2 bxc x 1 8x 16 0 arsinh 2 axb 4 acb 2 . 0 und a 4, b 0, c 1 ergibt sich 4 x 2 1 12 arsinh 2 x 0 1 0 was dann zu folgendem Ergebnis führt: L( x 2 ) A( S ) 5 12 arsinh 2 2.9579 . Die Triangulation gestaltet sich nun einfach, da wir nur die Parabel, die die Grundfläche aufspannt, durch einen Polygonzug approximieren und durch Multiplikation mit der Höhe einen wie in der Abbildung links dargestellten Körper aufspannen, der nur aus Rechtecken besteht, die ja bekanntlich in Dreiecke unterteilt werden können. Rechnerisch sieht das ganze dann folgendermaßen aus: Wir bedienen uns der im Abschnitt Polygonzugapproximation hergeleiteten Formel zur näherungsweisen Berechnung der Länge einer Kurve: k L( Pk ) i 1 ba i i 1 (b a) a f (b a) a f k k k 2 2 2 2 2 2 k 2 2i k 2i 1 k 2 2i k 2i 1 k f f k k2 k k k i 1 i 1 2.9579 Dieser Wert mußte wieder computertechnisch ermittelt werden. 2 k 21 2 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Der „Schwarzsche Zylinder“ Wir haben in den letzten Abschnitten erfolgreich die Oberflächen verschiedener Körper im R3 durch Unterteilung in Trapeze und damit im übertragenen Sinne durch Triangulation bestimmt. Nun stellt sich uns die Frage, ob eine Unterteilung in Dreiecke immer zwangsläufig zum richtigen Ergebnis führt. Hierfür hat Hermann Amandus Schwarz (1843-1921) ein einfaches Gegenbeispiel anhand der Mantelfläche eines geraden Zylinders geliefert, das wir an dieser Stelle mit Hilfe der Quelle [2] darlegen möchten. Dazu unterteilen wir den Zylinder in m gleich hohe Schichten und nähern die Kreisgrundfläche des Zylinders durch n-Ecke an. Nun verdrehen wir jedes zweite n-Eck um den Winkel n , so daß immer die Ecke eines n-Ecks über der Mitte der Seite der benachbarten n-Ecke liegt. Dadurch beschreiben wir die Mantelfläche des Zylinders in angenäherter Form durch 2mn gleich große Dreiecke. Jetzt müssen wir nur noch den Flächeninhalt eines dieser Dreiecke berechnen, um daraus den gesamten Flächeninhalt unserer Triangulation zu ermitteln. B 0 A C r h Definieren wir uns wie in der Skizze dargestellt die Seite eines n-Ecks als Grundseite des Dreiecks, dann hat diese die Länge 2r sin 2 AD mit n . C A 0 A r cos AC 0C 0 A r r cos r 1 cos n h BC m Somit gilt laut Pythagoras für die Höhe des Dreiecks: D 0 AB AC BC r 2 1 cos n mh 2 2 2 2 Der Flächeninhalt eines Dreiecks beträgt also r sin n r 2 1 cos n mh . 2 2 Haben wir einen Zylinder der Form Z x, y, z R 3 | x 2 y 2 1, 0 z 2 gegeben und definieren wir Fn als die Triangulation des Zylinders, so folgt für die gesamte Fläche der Triangulation: T ( Fn ) 2mnr sin n r 2 1 cos n mh 2 22 2 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Da unser gegebener Zylinder Z den Radius r=1 und die Höhe h=2 hat, ergibt sich also folgender Ausdruck: T ( Fn ) 2mn sin n 1 cos n 2 m2 2 Wir bilden nun den Grenzwert T Z ,{Fn } lim T Fn : m n 1 cos n 2 m2 2 lim T Fn lim 2mnsin n m n m n lim (2n sin m n m 2 1 cos n 4 ) 2 n Aus der Halbwinkelformel sin 2 1cos 2 folgt, daß 1 cos n 2 sin 2 Also ist lim m1 cos n lim m2 sin 2 2n Wegen n sin n 2 gilt nun lim m 2n sin 2n 2 mlim 2 n . m n m n 2 m 2 m 2 n n lim 2m2n 2 sin 2 m n 2n 21n2 lim 2n m 2 m 2 n n . 2n sin 2n 2 . 2 2 n Wenn wir definieren, daß m in gleicher Weise gegen Unendlich streben soll wie n, also m:= n, so gilt für den Grenzwert: lim 2n sin n n 2 2n 4 4 Denselben Wert liefert uns die Formel zur Berechnung des Zylindermantels A( Z ) 2rh 4 . Wenn aber m und n unabhängig gegen Unendlich streben, so ist nicht in jedem Fall gewährleistet, daß der Ausdruck 2n sin 2 n 2 nm2 4 auch wirklich konvergiert. Wenn nun zum Beispiel m:= n3 ist, so divergiert nicht. Also muß m n2 m n2 und somit existiert auch der Grenzwert gegen Null konvergieren, damit der Grenzwert T Z , Fn und der tatsächliche Inhalt A(Z ) übereinstimmen. Nun stellt sich uns die Frage, ob denn T Z , Fn gegen jeden beliebigen Wert konvergieren kann, also ob für alle K>0 eine Triangulation existiert, so daß T Z ,{Fn } K A( Z ) . Dazu betrachten wir die Fälle 0 K 1, K 1. 1) K<1: A( Z ) T Z ,{Fn } 4 2 lim m n 2 2 2 lim 2 2 nm2 4 2 2 2 lim 4 4 m 2 m n n m 2 m n n Da beide Seiten der Ungleichung positiv sind, darf man sie quadrieren: 2 4 2 lim nm2 4 0 lim m n m 2 m n n Da jedoch m, n N1 , kann der rechte Term der Ungleichung niemals kleiner als 0 werden. Also gilt in jedem Fall T Z ,{Fn } A(Z ) . 23 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel 2) K 1 : Dazu verwenden wir die Umformungen von Fall (1) mit umgekehrten Relationszeichen und kommen zu dem Schluß : 0 lim nm2 . Da dies unbedingt der Fall m n ist, kann also für alle K 1 eine Triangulation gefunden werden, so daß T Z ,{Fn } K A( Z ) gilt. 0 ist, da dann m 2 m n n Bemerkung : Zu K=1 gehört nun genau die Triangulation, bei der lim nämlich 2 lim 2 2 m n nm2 4 genau gegen 4 konvergiert. In den nun folgenden Graphiken ist der eben geschilderte Sachverhalt verdeutlicht: Man kann erkennen, daß der Winkel der Teildreiecke der Polyederfläche zur Oberfläche des Zylinders immer größer werden und daß jeweils ein Winkel eines jeden Dreiecks sich einem Wert von beliebig stark zu nähern scheint. Daraus folgt dann, daß der Inhalt der Polyederfläche immer größer wird, wenn man m und n in ähnlicher Art gegen Unendlich streben läßt, wie oben dargestellt. T(Fn) In dieser Graphik wurden Verlaufskurven erstellt für bestimmte Verhältnisse zwischen m und n bei stärker werdender Annäherung. So wurde in einem Fall m=n angenommen und im anderen Fall m=n2. Wie man sieht, konvergiert der Graph für m=n gegen den korrekten Wert 4, während die anderen Kurven zwar konvergieren, jedoch gegen völlig andere Werte. m=n m=n2 m=0.5n2 30 25 20 15 10 5 10 15 20 25 30 35 40 45 n 24 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Definition des Inhalts einer glatten Parameterfläche Mit dem soeben aufgezeigten Beispiel des Schwarzschen Zylinders wurde gezeigt, daß eine Triangulation eines räumlichen Flächenstücks nicht zwangsläufig zum gewünschten Ergebnis führen muß. Es wurde sogar gezeigt, daß man nicht einmal dann von der Richtigkeit seiner Triangulation ausgehen kann, wenn diese gegen einen festen Wert konvergiert. Wir konnten lediglich feststellen, daß der kleinste aller dieser Grenzwerte verschiedener Triangulationen des gleichen Flächenstücks, d.h. das Infimum zwangsläufig dem tatsächlichen Flächeninhalt entsprechen muß. Also ist es nötig, eine solche einbeschriebene aus Dreiecken zusammengesetzte Polyederfläche bestimmten Bedingungen zu unterziehen, um dennoch zum gewünschten Ergebnis zu gelangen. Hierzu definieren wir uns ein glattes Flächenstück F in einem xyz-Koordinatensystem und einen abgeschlossenen Bereich B auf der xyEbene (schraffiert dargestellt) zusammen mit dem Bereich B1, der den Bereich B und alle seine Randpunkte ganz im Inneren enthalten soll. B1 B Weiterhin definieren wir drei Abbildungen in der folgenden Art und Weise: ( x, y ) : x ( x, y ) : y ( x, y ) : F ( x, y ) Bzw. wir definieren eine Vektorfunktion der Form x : y F ( x, y ) F(x,y) 1 0.8 0.6 0.4 0.2 0 -0.2 -0.4 -0.6 -0.8 -1 0 2 1.5 0.5 1 0.5 1 1.5 2 0 F y F(x,y) F y Somit gilt für die Richtungsableitungen dieser Abbildungen: x 1, y 0 x 0, y 1 x Fx , y Fy 25 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Außerdem seien die Unterdeterminanten der Matrix der Richtungsableitungen x x x x x x x x so definiert, daß A x ist. , B und C y y y y y y y y y Wegen A x y y x , B x y y x , C x y y x läßt sich das Kreuzprodukt der oben definierten Vektorfunktion wie folgt umformulieren: x y A x y x y B C x y Der Leser möge an dieser Stelle wegen der zahlreichen Definitionen nicht verzweifeln. Er kann gewiß sein, daß diese Festlegungen zu einem späteren Zeitpunkt ihre Begründung finden werden. Wir setzen nun das Flächenstück F so voraus, daß jedem Punkt von B genau ein Punkt von F entspricht (wie bereits oben in der Abbildung durch die Funktion F(x,y) verdeutlicht) und auch umgekehrt jedem Punkt von F genau ein Punkt von B entspricht. Desweiteren sei der Winkel so beliebig angenommen, daß 0 3 gilt. B1 B Wir bedecken nun wie links dargestellt den Bereich B1 mit Dreiecken, so daß (1) keiner der Dreieckswinkel größer als ist (also immer <120°) und (2) jedes Dreieck mit mindestens einem Punkt zu B gehören muß, auf jeden Fall aber ganz im Inneren von B1 zu liegen hat. Damit haben wir eine Dreieckszerlegung von B1 vorgenommen. Projizieren wir dann die Eckpunkte jedes dieser Dreiecke auf das Flächenstück F und verbinden diese abgebildeten Punkte jeweils wieder zu einem Dreieck, so entsteht eine neue polyedrische Fläche GZ, die ebenfalls nur aus Dreiecken besteht, deren Eckpunkte sämtlich auf F liegen. 26 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Auf dieser Grundlage stellen wir nun den von uns noch unbewiesenen Satz über den Inhalt des Flächenstücks F auf: Satz : Gegeben sei z1 , z1 ,..., z k als eine Folge unbegrenzt kleiner werdender Dreieckszerlegungen des Bereiches B1, d.h. von Zerlegungen, für die lk 0 strebt, wenn mit lk die längste bei der Zerlegung auftretende Dreiecksseite bezeichnet wird. Weiterhin sei Gk die der Zerlegung zk entsprechende, dem Flächenstück F in der eben abgegebenen Weise einbeschriebene polyedrische Fläche und Jk ihr Flächeninhalt als Summe der Flächeninhalte der Teildreiecke. Dann strebt für k die Folge der Zahlen Jk gegen einen bestimmten Grenzwert J, der gleich der tatsächlichen Fläche von F über dem Bereich B, also dem Gebietsintegral über B ist: A 2 B 2 C 2 db x y db B B Beweis : Es ist zu zeigen, daß für beliebig angenommene 0 sich ein 0 bestimmen läßt, so daß für jede Zerlegung z, bei der alle Dreiecksseiten < sind, gilt: Jz J , daß also der Inhalt der polyedrischen Fläche Gz dem tatsächlichen Inhalt J der Fläche F beliebig nahe kommt. B B1 B2 Zunächst denke man sich den Bereich B2 so bestimmt, daß jeder in ihm enthaltene Punkt zum nächsten Punkt aus B maximal einen Abstand einer positiven Konstante hat. Mit der Bedingung, daß alle Dreiecksseiten kleiner als sein mögen hat man dann also gewährleistet, daß sämtliche Dreiecke vollständig in dem notwendigerweise abgeschlossenen Bereich B2 liegen. Wir numerieren nun alle durch den Bereich B2 erfaßten Dreiecke über den Index 1,2,..., n , wobei n die Zahl der Dreiecke bezeichnet. Die Koordinaten der Ecken des -ten Dreiecks auf der xy-Ebene bezeichnen wir mit x , y , x/ , y/ , x// , y// , ihre Seiten x // , y// s/ s ausgehend von Punkt x , y mit s und s/ und deren Winkel zur x-Achse mit und . In der Skizze rechts ist dies nochmals x , y veranschaulicht. Wichtig ist, daß die Seiten des Dreiecks so bezeichnet werden, daß < ist. Damit lassen sich aus dem Punkt x , y mühelos die Koordinaten der anderen beiden Punkte bestimmen: x/ x s cos y/ y s sin x// x s/ cos y// y s/ sin 27 x / , y/ Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Auf dieser Grundlage können wir die Koordinaten der Ecken des dem -ten Dreieck entsprechenden Dreieck auf der polyedrischen Fläche Gz mit Hilfe der Abbildungen , und angeben: Ecke 1: x , y , x , y , x , y x , y , F x , y Ecke 3: x , x , y x Ecke 2: x/ , y/ , x/ , y/ , x/ , y/ x/ , y/ , F x/ , y/ // , y , x , y // // // // // // // // , y , F x , y// Unter der Bedingung, daß < ist, berechnet sich dann der Flächeninhalt des -ten Dreiecks auf der xy-Ebene durch die Formel 12 s hs mit hs s/ sin . Laut Additionstheoremen gilt dann 12 s s/ cos sin sin cos . Der Term in der Klammer entspricht nun genau der Determinante cos cos sin , was sin für uns später noch von Bedeutung sein wird. Wie berechnet sich nun aber der Flächeninhalt des entsprechenden Dreiecks der Polyederfläche Gz ? Hierzu benutzen wir den Satz über den Flächeninhalt eines Dreiecks im R3: xy yz xz Also in Worten: Die Fläche eines Dreiecks im R3 wird berechnet, indem man die Wurzel aus der Summe der Quadrate der Flächeninhalte der Dreiecke bildet, die durch Projektion des Dreiecks an den Koordinatenebenen entstanden sind. Dieser Satz wird später bewiesen werden. 2 2 2 Zur Berechnung der Projektionen ziehen wir folgenden Hilfsbeweis zurate: Hilfsbeweis : Zu zeigen: Die Fläche eines Parallelogramms, das in der xy-Ebene durch die Vektoren v1 a, b, v2 c, d aufgespannt wird berechnet sich durch Lösung der a b Determinante M . c d Zunächst drehen wir das Parallelogramm so, daß v1 genau auf der x-Achse liegt und der so entstehende Vektor die Form v1/ 0, a 2 b 2 hat. Der zweite Vektor sei nun mit v2/ c, d gegeben. Dann hat die so entstehende Matrix die Form 0 a 2 b 2 M M O , wenn mit O diejenige orthogonale Matrix bezeichnet c d wird, durch die die Drehung hervorgerufen wurde. Aufgrund ihrer Orthogonalität gilt dann O 1 (die letzten Aussagen wurden der Quelle [6] entnommen und deren ausführliche Erklärung würde hier den Rahmen sprengen). Die Determinante von M‘ berechnet sich nun durch M ' c' a 2 b 2 , was genau der Flächeninhalt des durch die Vektoren v1/ und v2/ aufgespannten Parallelogramms ist (c‘ entspricht der Höhe und a 2 b 2 bezeichnet die Grundseite). Wegen M M O M O M errechnet sich also der Flächeninhalt des ursprünglichen Parallelogramms durch die Determinante von M. q.e.d. (Hilfsbeweis) 28 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Mit dem soeben bewiesenen Satz haben wir nun die Möglichkeit, den Flächeninhalt der Dreiecksprojektionen auf die Koordinatenebenen zu berechnen, und zwar wie folgt: Interpretiert man die Seite des -ten Dreiecks der Polyederfläche Gz als Vektor, so ergibt sich dieser wie in der Nebenrechnung verdeutlicht durch x/ , y/ x , y s x/ , y/ x , y x/ , y/ x , y x / , y / x , y Nebenrechnung: x , y x/ , y/ s x/ , y/ x , y s Für die Projektionen wird dann immer eine Koordinate außer Acht gelassen, so daß sich der Flächeninhalt beispielsweise durch x/ , y/ x , y x/ , y/ x , y xy , wenn mit xy die Projektion des 2 // // // // x , y x , y x , y x , y Dreiecks auf die xy-Ebene bezeichnet wird. Analog gilt dies für yz und xz . Um weiter fortfahren zu können, benötigen wir den Mittelwertsatz der Differentialrechnung für mehrere Veränderliche (Quelle [5] S.619): z f x1 ,..., xn sei an der Stelle x10 ,..., xn0 stetig differenzierbar. Alle Punkte x 0 1 h1 ,..., xn0 hn mit 0 1 seien im Definitionsbereich von f. Dann gibt es ein mit 0 1 , so daß gilt: f x10 h1 ,..., xn0 hn f x10 ,..., xn0 f xi x10 h1 ,..., xn0 hn hi n i 1 Da x/ x s cos und y/ y s sin ( h1 ist also gleich s cos und h2 s sin ) läßt sich dieser Satz auf die in der oben beschriebenen Matrix für die Dreiecksprojektionen anwenden: x/ , y/ x , y s cos x x s cos , y s sin s sin y x s cos , y s sin Wenn nun eine mit s beliebig klein ausfallende Korrektion bezeichnet, so läßt sich der rechte Term in der Weise vereinfachen, daß x/ , y/ x , y s x x , y cos y x , y sin Auf gleiche Art kann man die anderen Komponenten der Matrix umformen und man erhält so s x cos y sin 1 s x cos y sin 2 xy 2 / , wobei i s x cos y sin 3 s/ x cos y sin 4 Korrektionen in gleicher Art wie vorher bedeuten. s und s/ können nun durch Determinantenumformung vor die Determinante geschrieben werden. Führt man nun eine weitere Korrekturzahl ein, dessen Wert bei beliebig klein werden Dreiecksseiten unter einem konstanten Wert bleibt, so kann man 29 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel nach Addition dieser Zahl auf die i in der Determinante verzichten und erhält den wesentlich einfacheren Ausdruck x cos y sin x cos y sin 1 xy s s/ . x cos y sin x cos y sin 2 Auch dieser Ausdruck läßt sich weiter vereinfachen, indem wir folgende Umformung beweisen: 1a 2b 1c 2 d 1 2 a c 1 2 , 0 3 a 4b 3c 4 d 3 4 b d 3 4 Hilfsbeweis : 1a 2b 1c 2 d 1a 2b3c 4 d 1c 2 d 3 a 4b 3 a 4b 3c 4 d 1a3c 1a4 d 2b3c 2b4 d 1c3 a 1c4b 2 d3 a 2 d4b fällt weg 14 ad 2 3bc 14bc 2 3 ad 14 2 3 ad bc 1 2 a c 3 4 b d q.e.d. (Hilfsbeweis) Für xy gilt dann also: xy x x cos 1 s s/ y y cos 2 sin sin Diese beiden Determinanten in der Gleichung sind uns nun bereits vom Anfang des Beweises bekannt. So haben wir C cos cos x x definiert und die Determinante y y sin cos sin sin cos genau gleich dem Sinus des Winkels sin zwischen den Dreiecksseiten s und s/ ist, der in der Formel zur Berechnung des -ten Dreiecks auf der xy-Ebene enthalten ist: 12 s s/ cos sin sin cos Damit bieten sich weitere Möglichkeiten zur Vereinfachung der Gleichung: x x 1 xy s s/ cos sin sin cos cos sin sin cos y y 2 C , wenn man cos sin sin cos setzt, was wiederum ein Wert ist, der / / für kleiner werdende Dreiecke gegen Null strebt. Auf gleiche Weise kann man dann yz und xz umformen, so daß // /// yz A und xz B . 30 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Bevor wir nun damit beginnen können, den Flächeninhalt des Dreiecks herzuleiten, müssen wir noch den bereits aufgeführten Satz über den Flächeninhalt eines Dreiecks 2 2 2 im R3 mit xy yz xz beweisen. Hilfsbeweis : T T Dazu seien zwei Vektoren v1 ,v2 R 3 gegeben, mit v1 a, b, c , v2 d , e, f . Projiziert man diese Vektoren auf die Koordinatenebenen, so kann man die so entstehenden Vektoren als Vektoren des R2 wie folgt vereinfachen: T T xy-Ebene: v1/ a, b , v1/ d , e yz-Ebene: v1// b, c , v1// e, f T T xz-Ebene: v1/// a, c , v1/// d , f Daß die so aufgespannten Dreiecke jeweils die Flächeninhalte a b b c a c haben, wurde bereits bewiesen. A 12 , B 12 , C 12 d e e f d f Es ist zu bemerken, daß die Vektoren v1 und v2 ein Parallelogramm aufspannen, das bekanntermaßen den Flächeninhalt FP v1 v2 sin (v1 , v2 ) v1 v2 hat. Das durch die Vektoren aufgespannte Dreieck hat dann also den Flächeninhalt bf ce 2B 1 1 1 2 v1 v2 2 cd af 2 2C A 2 B 2 C 2 ae bd 2A T T Dies entspricht jedoch genau unserer geäußerten Vermutung, daß der Inhalt des Dreiecks im R3 gleich der Wurzel der Quadrate der Inhalte der Projektionen auf die Koordinatenebenen ist. q.e.d. (Hilfsbeweis) Und nun endlich haben wir uns die Mittel geschaffen, den Flächeninhalt des über dem -ten Dreieck auf polyedrischen Fläche abgebildeten Dreiecks durch die Formel xy 2 yz 2 xz 2 darzustellen. C A B A B C Da der Ausdruck eine an jeder Stelle stetigen Funktion mit drei / 2 // 2 /// / 2 // 2 /// 2 2 // 2 /// 2 / 2 Veränderlichen darstellt, können wir nun eine weitere Korrektion einführen, deren Wert in Abhängigkeit der Länge der Dreiecksseiten unter jede beliebige Schranke gedrückt werden kann, so daß A 2 B 2 C 2 ist. Der Inhalt der gesamten polyedrischen Fläche Gz wird dann also wie folgt gebildet: n n n 1 1 1 J z A 2 B 2 C 2 Damit ist dann auch schon der Satz, der hier gerade von uns bewiesen wird, bestätigt, läßt sich doch nun ein positives (Inhalt der Dreiecke auf der xy-Ebene) so wählen, daß n n sowohl als auch A2 B 2 C 2 A2 B 2 C 2 . 2 2 1 1 B n 1 2 Somit ist J z J J z J 2 31 Jz J q.e.d. Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Voraussetzungen für eine Triangulation Nun stellt sich noch die Frage, an welcher Stelle des Beweises die Bedingung 0 3 vorausgesetzt werden muß, also daß die Winkel der Dreiecke möglichst im Intervall , liegen sollten. Dazu erinnern wir uns an den Ausdruck x x 1 s s/ cos sin sin cos cos sin sin cos 2 y y der den Inhalt der Projektion eines Dreiecks der Polyederfläche auf die xy-Ebene darstellt (ähnliches gilt natürlich für die Projektionen auf die anderen Koordinatenebenen). Besonderes xy Augenmerk sei hierbei auf den Korrekturterm cos sin sin cos gerichtet, dessen Nenner genau den Sinus des Winkels zwischen den Schenkel s und s/ bezeichnet. Geht dieser Winkel gegen einen der Werte 0 oder , so nähert sich der Sinus dem Wert 0. Strebt der Wert im Nenner jedoch stärker gegen Null als der Korrekturwert im Zähler, so hat dies die Divergenz des gesamten Ausdrucks und damit auch des Flächeninhalts der Polyederfläche zur Folge. Weiterhin erinnern wir uns an die Umformung x cos y sin x cos y sin cos x cos y sin x cos y sin cos sin x x . sin y y Die linke Determinante des rechten Terms bezeichnet genau wieder den Sinus des Winkes zwischen den Schenkeln s und s/ den -ten Dreiecks auf der xy-Ebene. Wird dieser Wert im Grenzfall 0, so wäre diese Umformung nicht mehr äquivalent und würde unseren Beweis zunichte machen und falsche Ergebnisse liefern. Der Sinus des Winkels wird aber genau dann 0, wenn sich der Winkel beliebig nah den Werten 0 oder nähert. Nehmen wir also unseren Dreieckswinkel solcher Fall nicht eintreten kann. 3 2 3 an, so können wir sicher sein, daß ein Abschlußerklärung Ist ein räumliches Flächenstück F in der eben dargelegten Art und Weise gegeben, so bezeichnet man es als meßbaren Bereich, dem ein Inhalt J zukommt, der durch das bereits verwendete Integral A 2 B 2 C 2 db x y db gemessen wird. B B 32 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Triangulation durch Dreiecke Da wir nun im Verlauf des letzten Abschnitts gezeigt haben, daß eine Triangulation bewiesenermaßen nur unter bestimmten Bedingungen zum Ziel führt, wollen wir noch ausführen, warum die Unterteilung in Trapeze so zuverlässig zum Erfolg geführt hat. Einbeschriebene Trapeze haben den Vorteil, daß sich unabhängig von der Art, in der sich k und n gegen Unendlich bewegen, ihr Winkel zur Oberfläche annähernd gleich bleibt, oder daß in dem durch ein einzelnes Trapez beschriebenen Flächenteilstück immer eine Tangentialebene gibt, die parallel zum Trapez verläuft. Im Fall der Dreiecke kann sich ihr Winkel zur Oberfläche sogar beliebig dem Wert 2 nähern. Daher kommt es auch, daß der Oberflächeninhalt der Polyederfläche gegen Unendlich streben kann, was bei den Trapezen nicht der Fall ist. Wir versuchen nun auf ähnliche Weise wie beim Schwarzschen Zylinder auch für die anderen Körper (das parabolische Prisma wird hierbei ausgeklammert, da es kein Rotationskörper ist) Beispiele zu finden. Hierzu leiten wir zuerst eine Formel her, die den Mantelflächeninhalt eines in Dreiecke unterteilten Kegelstumpfes berechnet. Dazu stellen wir uns zwei n-Ecke mit unterschiedlichen Radien r und R vor, welche genau um die Höhe H voneinander entfernt sind und deren Mittelpunkte genau übereinander liegen. Nun drehen wir eins der n-Ecke um und verbinden jede Ecke mit den Endpunkten der nun genau darunterliegenden n-Ecksseite des anderen n-Ecks zu Dreiecken. Die Sehnen dieser n-Ecke haben dann die Längen s R 2 R sin n h1 s r 2r sin n lR Die in der Skizze verdeutlichte Strecke l, d.h., der maximale Abstand zwischen n-Ecksseite und ursprünglichem Kreisbogen beträgt dann bei beiden n-Ecken l R R R cos n lr r r cos n Nun haben zwei benachbarte Dreiecke unterschiedliche Höhen, die sich laut Pythagoras mit h1 l R (r R)2 H 2 R cos n r 2 H 2 berechnen lassen. h2 lr ( R r ) H R r cos n H Dann kann man leicht die Flächeninhalte der benachbarten Dreiecke berechnen: A1 12 s R h1 2 2 2 2 A2 12 sr h2 Da nun der Kegelstumpf durch genau 2n Dreiecke angenähert wurde, läßt sich der gesamte Mantelinhalt mit Ai nA1 nA2 n sin n r errechnen. R r cos n 2 H 2 n sin n R R cos n r 2 H 2 33 n Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Nach Herleitung dieser Formel zur Berechnung des Flächeninhalts einer durch Dreiecke angenäherten Mantelfläche eines Kegelstumpfes läßt sich daraus nun mühelos eine Formel entwickeln, mit der man die Oberfläche einer in Dreiecke zerlegten Oberfläche eines beliebigen Rotationskörpers einer stetigen Funktion berechnen kann, was wir schon in den vorigen Kapiteln anhand einbeschriebener aus Trapezen bestehenden Polyederflächen durchgeführt haben. Zur Erinnerung: Die Funktion, durch deren Rotation der Körper entsteht, wird durch einen Polygonzug entsprechend den Ausführungen zu Anfang des Kapitels Triangulation angenähert, der aus k Teilstrecken besteht. Diese Funktion wird dann in n Schritten rotiert, so daß dadurch mehrere übereinander liegende regelmäßige n-Ecke mit verschiedenen Radien entstehen. Dreht man nun wie beim Schwarzschen Zylinder jedes zweite n-Eck um n , so daß dessen Ecke genau über der Mitte der Seite des darunterliegenden n-Eck liegt, und verbindet man die Ecken der benachbarten n-Ecke so, daß Dreiecke entstehen, so hat man auf diese Weise eine Triangulation der Oberfläche des gegebenen Rotationskörpers durchgeführt. So können nämlich R und r aus der oben hergeleiteten Formel als benachbarte Radien der durch Rotation des Polygonzuges entstandenen n-Ecke aufgefaßt werden: i ri (b a) a , k R ri 1 wenn man a und b als die Grenzen des Intervalls annimmt, über dem die Funktion rotiert wird und das in k gleiche Abschnitte unterteilt wurde. Die Höhe H läßt sich über die Funktionswerte beschreiben: H f (ri ) f (ri 1 ) Damit erhält man durch Summation aller Dreiecke des gesamten Körpers die Formel T Fn n sin n n sin k r r i 1 n i 1 i ri cos n f (ri ) f (ri 1 ) 2 k r r i 1 i 1 i 1 2 cos n ri f (ri ) f (ri 1 ) 2 2 Trotz der Länge dieser Formel gibt sie uns doch die Möglichkeit, auf einfache Weise durch Festlegen der Variablen k und n eine Triangulation zu erstellen und deren Flächeninhalt zu berechnen (und wieder kommt der Computer zu Wort). 34 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Anwendung der Triangulation Um nicht nochmals jeden einzelnen Körper aufführen zu müssen, beschränken wir uns darauf, die Grenzwertentwicklung für bestimmte Verhältnisse zwischen k und n anhand von Verlaufskurven darzustellen, was einen wesentlich höheren Informationswert hat. Wir werden nun Fälle ermitteln, bei denen trotzdem k und n gegen Unendlich streben, ähnlich wie beim Schwarzschen Zylinder der Inhalt der Polyederfläche im Grenzfall nicht zwangsläufig dem Inhalt der gewählten Fläche entspricht. Eine ähnliche Verlaufskurve ist uns bereits vom Schwarzschen Zylinder bekannt. Die rechts dargestellten Graphen bezeichnen jedoch die Flächeninhalte von Triangulationen der Fläche des Rotationsparaboloids bei verschiedenen Verhältnissen zwischen k und n. Für k=n strebt der Flächeninhalt dem korrekten Wert entgegen (bei der Zerlegung in Trapeze haben wir bereits den exakten Wert der Oberfläche mit Hilfe der Integralrechnung bestimmt). Hat n jedoch die Potenz 2, so strebt der Inhalt zwar einem bestimmten Wert entgegen, jedoch liegt dieser über dem tatsächlichen Inhalt. Im Fall der dritten Potenz divergiert der Wert gänzlich. 16 14 12 k=n2 10 k=0.03n3 8 k=0.5n2 6 k=n 4 2 0 5 10 15 20 25 30 35 40 Wir haben nun bei allen Rotationskörpern die Variablen k und n im Verhältnis k=0.03n3 gegen Unendlich streben lassen. Um den Grad der Divergenz nicht abhängig von tatsächlichen Flächeninhalt des Körpers zu lassen, bezeichnet die y-Achse der folgenden Graphik den Quotienten aus angenähertem und tatsächlichem Inhalt TA((FSn)) . Dadurch vergleichen wir praktisch die Körper so, als hätten sie alle den Flächeninhalt 1. 9 Einschaliges Hyperboloid 8 7 6 5 Torus 4 Zweischaliges Hyperboloid Kegel 3 Rotationsparaboloid Kugel 2 1 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 n Aus dieser Graphik können wir nun erkennen, daß ein direkter Zusammenhang zwischen Krümmungsverhalten der Oberfläche des Körpers und dem Grad der Divergenz nicht ersichtlich ist. 35 45 n Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Gesammelte Abbildungen Die auf den nächsten Seiten folgenden Graphiken wurden mit einem eigens für dieses Projekt geschriebenen Programm erstellt. Programmbeschreibung „RotationskoerperApplet“ Das Programm wurde in der Hochsprache Java verfaßt, so daß es jeder unabhängig vom Betriebssystem nutzen kann. Die einzige Bedingung ist ein Java - fähiger Browser, wie beispielsweise der Microsoft® Internet Explorer oder der Netscape® Navigator. Das Programm kann unter der URL http://www.cottbus-plus.de/nickel/PraktikumAnalysis/Rotationskoerper.html im Internet aufgerufen werden. Anhand einer Bildschirmkopie wird nun die Benutzung des Programms beschrieben: Wählen Sie hier den Körper, den Sie darstellen möchten und die Art der Triangulation. Hier wird die Polyederfläche, die den oben gewählten Körper beschreiben soll, dargestellt. Ändert man etwas an den Einstellungen, so wird die Graphik neu aktualisiert. Dies kann bei großen Werten für m und n in Abhängigkeit von der Rechenleistung einige Sekunden in Anspruch nehmen. Lesen Sie hier die Werte für den wirklichen Inhalt des oben gewählten Körpers und den durch die Triangulation angenäherten Inhalt. Mit diesem Schieberegler kann der Wert für n (Anzahl der Ecken der n-Ecke) beliebig angepaßt werden 3 n 100 . Mit diesem Schieberegler kann der Wert für m (Anzahl der Schichten) beliebig angepaßt werden 1 m 100 . 36 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Abbildungen aller Körper durch Triangulationen 37 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel 38 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel 39 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Fehlerbetrachtung Die Darstellung des tatsächlichen Inhalts hat die Genauigkeit der abgebildeten Kommastellen. Beim angenäherten Inhalt kann maximal von einer Wahrscheinlichkeit von 6 Stellen ausgegangen werden. In Einzelfällen kann es vorkommen, daß beim Bedienen der Schieberegler diese etwas überreagieren. Dies hängt vielleicht mit der Unausgereiftheit des Java-AWT-Packets (Abstract Windowing Toolkit) zusammen. Im selben Zusammenhang wird auch die Textbox mit dem angenäherten Inhalt manchmal etwas unzuverlässig aktualisiert. Weiterhin kann nicht davon ausgegangen werden, daß die dargestellten Körper im gleichen Maßstab abgebildet wurden, da dies eine zu kleine Darstellung einiger Körper zur Folge gehabt hätte. Besonderheiten bei der Umsetzung des Programms Es war zu beachten, daß bei allen Rotationskörpern nicht sichtbare Flächen auch wirklich verdeckt blieben. Dem wurde auf dem einfachen Weg Folge geleistet, daß solche mitunter nur teilweise verdeckten Flächen vor den sie überdeckenden Flächen gezeichnet wurden, was zur Folge hatte, daß wirklich nur der Teil einer Fläche sichtbar bleibt, vor dem auch wirklich keine andere Teilfläche liegt. 40 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Vergleich der Annäherung über Trapeze und Dreiecke Das Verhältnis zwischen m und n (siehe x-Achse) wurde mit m=n gewählt. 14 5.5 Zylinder - Trapez Zylinder - Dreieck 13 5 12 4.5 11 4 10 3.5 9 3 Rotationsparaboloid - Trapez Rotationsparaboloid - Dreieck 2.5 8 0 5 10 15 20 25 30 5 35 40 45 0 50 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 6.5 Kegel - Trapez Kegel - Dreieck 6 Kugel - Trapez Kugel - Dreieck 4.5 5.5 4 5 4.5 3.5 4 3 3.5 2.5 3 2.5 2 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 0 50 12 5 10 15 40 Zweischaliges Hyperboloid - Trapez Zweischaliges Hyperboloid - Dreieck 11 20 25 30 35 40 45 50 Einschaliges Hyperboloid - Trapez Einschaliges Hyperboloid - Dreieck 35 10 30 9 25 8 20 7 15 6 10 5 4 5 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 0 5 10 15 20 25 30 60 Fazit: Mit Ausnahme des einschaligen Hyperboloids liefert die Unterteilung der Körperoberfläche in Dreiecke genauere Ergebnisse bei gleichem Wert für n. Interessant ist auch, daß bei TrapezAnnäherung der Wert generell unter dem eigentlichen Flächeninhalt liegt, im Gegensatz zur Annäherung über Dreiecke, wo der Inhalt anfangs oft darüber liegt. 35 40 45 50 Torus - Trapez Torus - Dreieck 55 50 45 40 35 30 25 20 15 0 5 10 15 20 25 30 35 40 Nachtrag: Unter der URL http://www.cottbus-plus.de/nickel/PraktikumAnalysis/Verlaufskurve.html befindet sich ein Programm, das all diese Graphiken interaktiv darstellt. 41 45 50 Praktikum Analysis I – Der Schwarzsche Zylinder Diana Sarbak & Robert Nickel Literaturverzeichnis [1] H.v. Mangoldt / K. Knopp: Einführung in die höhere Mathematik, Band III. S. Hirzel Verlag; Leipzig 1959, insbesondere S. 387-399 [2] G.M. Fichtenholz: Differential- und Integralrechnung, Band III. Verlag Harri Deutsch; Thun – Frankfurt am Main 1992, insbesondere S. 242-244 [3] J.C.C. Nitsche: Vorlesungen über Minimalflächen. Springer; Berlin – Heidelberg – New York 1975, S. 29-32, S. 636 f. [4] I.N. Bronstein / K.A. Semendjajew: Taschenbuch der Mathematik. Verlag Nauka / Teubner Verlagsgesellschaft; Moskau und Leipzig 1989 [5] K. Bosch: Mathematik Taschenbuch 5. Auflage. R. Oldenbourg Verlag; München / Wien 1998 [6] B.Artmann: Lineare Algebra, Band 3 Birkhäuser Verlag; Basel – Boston – Berlin 1991 Abbildungen Funktionsgraphen wurden mit Hilfe des Computerprogramms GNUplot erstellt und weiterverarbeitet. Darstellungen von Rotationskörpern wurden von dem in diesem Dokument beschriebenen Programm berechnet und abgebildet. Alle anderen Skizzen/Abbildungen wurden von Hand konstruiert und entworfen. Programmcodes Die Quellen können unter http://www.cottbus-plus.de/nickel/PraktikumAnalysis/quellen.zip heruntergeladen werden. Das ZIP-Archiv ist paßwortgeschützt. Das Paßwort lautet : ufgp Bei Bedarf können die Quellen auch per Diskette nachgereicht werden. 42