Gliederung

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Fachbereich Wirtschafts- und Allgemeinwissenschaften
Studiengang Betriebswirtschaft
Studienschwerpunkt Marketing
Seminararbeit
Sommersemester 2004
„Wege für Krankenhäuser zur Gewinnung internationaler
Patienten (Sekundäre Marktforschung)“
Fachhochschule Ingolstadt
Sommersemester 2004
Studiengang Betriebswirtschaft
Studienschwerpunkt: Marketing
Seminararbeit: „Wege für Krankenhäuser zur Gewinnung internationaler Patienten“
A. Inhaltsverzeichnis
1. Einführung ...............................................................................................................4
2. Allgemeine Informationen zu internationalen Patienten ...........................................4
2.1. Begriffsdefinitionen ............................................................................................4
2.2. Gründe für Patiententourismus .........................................................................4
2.3. Internationale Nachfrage und Angebot ..............................................................5
3. Patientensegmentierung ..........................................................................................6
3.1. Herkunftsländer .................................................................................................6
3.2. Möglichkeiten der Patientensegmentierung ......................................................6
3.2.1. nach Art der medizinischen Behandlung ....................................................7
3.2.2. nach Art von Patiententourismus ................................................................7
3.2.3. nach Einkommensschichten .......................................................................8
4. Wichtige Wege zur Gewinnung internationaler Patienten ........................................8
4.1. Internetauftritt ....................................................................................................9
4.2. Außendienstmitarbeiter .....................................................................................9
4.3. Patientenvermittler ............................................................................................9
4.4. Krankenhauskooperationen ............................................................................11
4.5. Botschaften .....................................................................................................12
5. Patiententourismus - Deutschland vs. Schweiz .....................................................13
5.1. Zahlen .............................................................................................................13
5.2. Besonderheiten Deutschland ..........................................................................14
5.3. Besonderheiten Schweiz ................................................................................17
6. Patiententourismus – Ein Ausblick.........................................................................18
6.1. Allgemeiner Ausblick .......................................................................................18
6.2. Besonderheiten in den Vereinigten Arabischen Emiraten ..............................18
7. Fazit .......................................................................................................................20
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Studienschwerpunkt: Marketing
Seminararbeit: „Wege für Krankenhäuser zur Gewinnung internationaler Patienten“
B. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Angebot an med. Leistungen für int. Patienten
S. 5
Abbildung 2: Herkunftsregionen ausländischer Patienten
S. 6
Abbildung 3: Ranking wichtiger Wege der Gewinnung ausl. Patienten
S. 8
Abbildung 4: Ablauf Patientenvermittlung
S.10
Abbildung 5: Typischer Ablauf von Patiententourismus über Botschaften
S.12
Abbildung 6: Anzahl ausländischer Patienten p. a. bei Mitgliedskrankenhäuser S.16
des Kuratoriums
Abbildung 7: Durch Mitgliedskrankenhäuser des Kuratoriums bereits realisierte S.16
Serviceleistungen
Abbildung 8: Private Krankenhausbetten in Dubai
S.19
Abbildung 9: Dubai Health Care City
S.19
C. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Arten der med. Behandlung
S. 7
Tabelle 2: Arten von Patiententourismus
S. 7
Tabelle 3: Einkommensschichten
S. 8
Tabelle 4: Demografische Angaben - Deutschland vs. Schweiz
S.13
Tabelle 5: Patiententourismus - Deutschland vs. Schweiz
S.14
3
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Seminararbeit: „Wege für Krankenhäuser zur Gewinnung internationaler Patienten“
D. Textteil
1. Einführung
Ziel der sekundären Marktforschung bzw. der Sekundärrecherche ist es, zu einem
Themengebiet so viele bereits verfügbare Informationen wie möglich zu beschaffen,
zu beurteilen und zu filtern. Im Folgenden werden nun die gefundenen Informationen
bezüglich des Themas „Wege für Krankenhäuser zur Gewinnung internationaler
Patienten“ präsentiert.
2. Allgemeine Informationen zu internationalen Patienten
2.1. Begriffsdefinitionen
Wenn man im Bereich der internationalen Patienten recherchiert, so stößt man
v. a. im Internet und in der Presse auf diverse Begriffe, welche von den jeweiligen
Autoren teils unterschiedlich definiert werden. Im Rahmen der Sekundärrecherche
konnten hierbei folgende Begriffe abgegrenzt werden:

Gesundheitstourismus
hierbei dreht es sich vor allem darum, die eigene Gesundheit zu bewahren;
man ist nicht krank und man will mit Wellness-Behandlungen und Kuren auch
sicherstellen, dass dies so bleibt

Patiententourismus (auch Hospital- bzw. Spitaltourismus)
hierbei geht es nun um medizinische Check-Up’s bzw. vor allem um die
konkrete medizinische Behandlung von Krankheiten im Ausland
Da sich die Studie, in deren Rahmen diese Sekundärrecherche durchgeführt wurde,
explizit mit Wegen für Krankenhäuser zur Gewinnung int. Patienten befasst, steht der
Patiententourismus im Mittelpunkt des Interesses.
2.2. Gründe für Patiententourismus
Kommen wir zu den Ursachen von Patiententourismus, warum verlässt also ein
kranker Mensch sein Heimatland zur medizinischen Behandlung im Ausland. Hier
können vor allem drei Gründe genannt werden:
1. Das Personal (allen voran die Ärzte) im Heimatland weisen nicht die nötige
Kompetenz zur Behandlung der entsprechenden Krankheit auf
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2. Die technischen Einrichtungen für eine erfolgreiche Behandlung sind nicht
oder nur begrenzt gegeben (Warteliste)
3. Die Kosten der Behandlung im Heimatland sind höher als jene im Ausland
2.3. Internationale Nachfrage und Angebot
Nachdem wir die Gründe für den Patiententourismus näher betrachtet haben, werfen
wir nun einen kurzen Blick darauf, woher die Nachfrage stammt und wo man
Angebote diesbezüglich findet:

Nachfrage:
Aus der Sicht Deutschlands und der Schweiz kommt ein Großteil der Nachfrage von
innerhalb Europas, genauer gesagt aus Skandinavien, den Benelux-Ländern,
Großbritannien und aus osteuropäischen Staaten (hierbei allen voran aus Russland).
Auf weltweiter Ebene sind es vor allem Patienten aus den Golfanrainerstaaten,
welche sich bevorzugt in Deutschland behandeln lassen.

Angebot:
Preise der Behandlung
Wo die Nachfrage stark aus Europa zu stammen scheint, findet man nahezu überall
auf der Welt Angebote für Patiententouristen, die Konkurrenz in diesem Gebiet
scheint also groß zu sein. Hier lässt sich eine Einteilung nach den
Behandlungspreisen vornehmen:
z. B.
USA, Großbritannien
z. B.
Deutschland,
Schweiz
z. B.
Jordanien, Ägypten
z. B. Indien, Kuba,
China, Irak
Abbildung 1: Angebot an med. Leistungen für int. Patienten1
Zwischen den in Abbildung 1 gezeigten Stufen lassen sich starke preisliche, aber
auch qualitative Unterschiede verzeichnen. In Deutschland sind in diesem Bereich
vor allem die Asklepios Kliniken GmbH, die HELIOS Kliniken GmbH und
Eigene Grafik; Informationen vgl. Albaner J., Grozea-Belmestein, D.: „Bestandsaufnahme der
Entwicklungspotenziale im Gesundheitstourismus“ (Projektbericht), Institut für Höhere Studien (IHS), Wien 2002
1
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die SANA Kliniken AG tätig; in der Schweiz sind es die Hirslanden-Privatklinikgruppe
und das sog. „Inselspital“ Bern.
3. Patientensegmentierung
Bei der Ausrichtung eines Krankenhauses auf die Kundengruppe internationale
Patienten stellt sich im Rahmen der gezielten Ansprache jener Patienten die Frage,
ob man diese in sinnvolle Gruppen unterteilen kann.
3.1. Herkunftsländer
Aus einer Studie zum Thema „int. Patienten“ durch die Fachhochschule Bonn-RheinSieg gingen folgende Zahlen aus einer Befragung deutscher Krankenhäuser hervor:
Abbildung 2: Herkunftsregionen ausländischer Patienten 1
Wie man sieht, stammt die Mehrzahl int. Patienten aus Ost-/Westeuropa und Asien.
In Osteuropa stammen die Patienten hierbei v. a. aus Russland, der Türkei und
Polen in Westeuropa sind es, wie bereits erwähnt, Großbritannien, Skandinavien und
die Beneluxländer und in Asien stammen sie v. a. aus den Vereinigten Arabischen
Emiraten, Saudi Arabien und Kuwait2.
3.2. Möglichkeiten der Patientensegmentierung
Es konnten durch die Sekundärrecherche die drei folgenden Segmentierungsansätze
ermittelt werden:
 nach Art der medizinischen Behandlung
 nach Art von Patiententourismus
 nach Einkommensschichten
1
2
Quelle: Ebel, B. u. Juszczack, J.: „Patienten aus dem Ausland - Praxisprojekt", FH Bonn-Rhein-Sieg 2004
Vgl. Ebel, B. u. Juszczack, J.: „Patienten aus dem Ausland - Praxisprojekt", FH Bonn-Rhein-Sieg 2004
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3.2.1. nach Art der medizinischen Behandlung
Check-ups
Beweggründe
 nur zur Kontrolle
 oft verbunden mit
Wellness, Fitness
Programme, usw.
Notwendige OPs
Spezial OPs
Im eigenem Land
sind meist zu lange
Wartezeiten (z.B.
Großbritannien,
Norwegen, Portugal,
Polen und andere
europäische Länder)
OPs die in anderen
Ländern nicht
durchgeführt
werden oder
werden können
(z.B. Transplantationen, Abtreibungen, usw.)
Präferenz OPs
Medizinische
Behandlung eines
bestimmten Landes
wird bevorzugt.
Gründe u.a.:
Rahmenbedingungen
(z.B. Sehenswürdigkeiten, Klima)
Ärzte sind
qualifizierter und
engagierter als im
eigenem Land
moderne med.
Versorgung
Tabelle 1: Arten der med. Behandlung 1
Hinsichtlich der durch ausländische Patienten genutzten Fachabteilungen ist hier zu
erwähnen, dass in Deutschland v. a. die Chirurgie, die Orthopädie und die
Kardiologie in Anspruch genommen werden2.
3.2.2. nach Art von Patiententourismus
Ausschließlich
med.
Behandlung
Kriterien
Ausländische
Patienten reisen
direkt zum
behandelnden
Krankenhaus und
nach der med.
Behandlung
wieder nach
Hause
Geschäftsreise mit
anschließender
med. Behandlung
Neben den
geschäftlichen
Aktivitäten werden
med. Behandlungen
in Anspruch
genommen. (z.B.
Check-ups)
Med. Behandlung
mit
anschließendem
Urlaub
Med. Behandlung
verbunden mit
Einkaufstouren
Vor oder nach der
med. Behandlung
wird ein
mehrtägiger Urlaub
eingeplant. Dieser
findet entweder im
Land der
Behandlung statt
und/oder in
anderen Ländern
Lassen sich
vornehmlich in oder in
der Nähe von
Großstädten behandeln,
in denen es ein großes
Angebot an
Einkaufsmöglichkeiten
gibt (z.B.
Designergeschäfte)
Tabelle 2: Arten von Patiententourismus 1
Vgl. Illing, K. T.: „Patient import and health tourism“, TourismDevelopmentCulture, Berlin 2001,
Seiten 21-27
2 Vgl. Ebel, B. u. Juszczack, J.: „Patienten aus dem Ausland - Praxisprojekt", FH Bonn-Rhein-Sieg 2004
1
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3.2.3. nach Einkommensschichten
Hohes Einkommen
Kriterien
meist Selbstzahler
hohe
Zahlungsbereitschaft
(z.B. Scheichs, Adelige,
Regierungsbeamte,
wirtschaftliche Elite)
Hohes – mittleres
Einkommen
Selbstzahler, Firma
übernimmt oft die Kosten
recht hohe
Zahlungsbereitschaft
(z.B. Geschäftsleute)
Mittleres – geringes
Einkommen
Krankenversicherung,
Staat übernimmt die
Kosten
Zahlungsbereitschaft hängt
vom sozialen Stand ab
(z.B. durchschnittliche
Familien, Beduinen)
Tabelle 3: Einkommensschichten 1
4. Wichtige Wege zur Gewinnung internationaler Patienten
In Abbildung 3 sehen sie ein Ranking wichtiger Wege zur Gewinnung ausländischer
Patienten.
Abbildung 3: Ranking wichtiger Wege der Gewinnung ausl. Patienten2
Im Rahmen dieser Studie wird näher eingegangen auf:
direkte Wege:


indirekte Wege:



Internetauftritt
Außendienstmitarbeiter
Patientenvermittler
Krankenhaus-Kooperationen
Botschaften
Vgl. Illing, K. T.: „Patient import and health tourism“, TourismDevelopmentCulture, Berlin 2001,
Seiten 21-27
2 Quelle: Ebel, B. u. Juszczack, J.: „Patienten aus dem Ausland - Praxisprojekt", FH Bonn-Rhein-Sieg 2004
1
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4.1. Internetauftritt
Einer der einfachsten direkten Wege (d.h. Patienten werden direkt durch
Aktionen/Mitarbeiter der eigenen Institution gewonnen) internationale Patienten zu
erreichen bietet das Internet. Es ist im Bereich des internationalen
Patiententourismus unverzichtbar, Informationen über das Krankenhaus und dessen
medizinisches Leistungsspektrum online zu publizieren. Wie wir bei der
Patientensegmentierung bereits gesehen haben, stellen diese Informationen aber
das absolute Minimum an Inhalt für den Internetauftritt dar, denn die
Patiententouristen entscheiden sich nicht nur aufgrund der Behandlungsmöglichkeit
für das jeweilige Krankenhaus. Besser ist es, wenn man zudem die Serviceangebote
des Krankenhauses, Attraktionen in der Standortregion und gegebenenfalls auch die
vorhandenen Shopping-Möglichkeiten mit aufzeigt. Ganz wichtig ist natürlich, dass
die Inhalte hierbei mehrsprachig abrufbar sind. Eine englische Sprachversion muss
mindestens vorhanden sein.
Es gibt inzwischen sogar Kommunikationsdienstleister wie z. B. ISPro
(www.ispro.de), die sich u. a. auf Krankenhausseiten spezialisiert haben.
4.2. Außendienstmitarbeiter
Ein weiterer direkter Weg ist der Einsatz von Außendienstmitarbeitern. Diese können
z. B. in Ländern mit hoher Nachfrage nach med. Dienstleistungen im Ausland
Informationsbüros eröffnen und die aktuellen/potentiellen Nachfrager vor Ort
informieren. Ebenso können sie Kontakte zu Versicherungsgesellschaften pflegen
und Patientenselbsthilfegruppen über das Leistungsangebot der Klinik informieren.
4.3. Patientenvermittler
Einer der wichtigsten indirekten Wege, d.h. die int. Patienten gelangen über Dritte in
die eigene Institution, sind die Patientenvermittler.
Patientenvermittler sind einzelne Personen oder ganze Agenturen, die sich
vornehmlich um die Vielzahl der administrativen Tätigkeiten kümmern, mit welchen
ein Patiententourist konfrontiert wird. Die Patientenvermittler in Deutschland zum
Beispiel zielen vor allem auf zahlungskräftige nicht-europäische Kundschaft (z. B.
aus den Golfanrainerstaaten) ab und machen ihre Leistungen durch mehrsprachige
Internetauftritte und teils auch durch Auslandzweigstellen publik. In den
Vermittlungsagenturen befinden sich zudem Ärzte, die die jeweiligen Fälle beurteilen
um die richtige Behandlung und den besten Behandlungsort für den Patienten
auszuwählen.
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Eine typische Vermittlung durch eine Vermittlungsagentur läuft hierbei wie folgt ab
(Abbildung 4).
1.
Anfrage
2.
Angebot
3.
Reise
4.
Ankunft
5.
Klinikaufenthalt
6.
Rückkehr
7.
Nachsorge
Abbildung 4: Ablauf Patientenvermittlung 1
1. Anfrage:
Der Patient richtet eine Anfrage bzgl. einer Auslandsbehandlung an eine
Vermittlungsagentur.
2. Angebot:
Die Vermittlungsagentur beurteilt die Krankheit des Patienten, berechnet die
Kosten für Visa und Reise, ebenso wie die Kosten etwaiger durch den
Patienten gewünschte zusätzliche Services (Sicherheitsdienst, Chauffeur,
etc.) und schickt dieses Angebot an den Patienten.
3. Reise:
Hat der Patient das Angebot akzeptiert, tritt er die Reise in das
Behandlungsland an.
4. Ankunft:
Bei der Ankunft des Patienten wird seitens der Vermittlungsagentur meist ein
Betreuer für die Dauer des Aufenthalts zur Verfügung gestellt, welcher sich
um die Abwicklung des Aufenthalts, die med. Behandlung und um die
gebuchten Serviceleistungen kümmert.
5. Klinikaufenthalt:
Der Patient wird in dem durch die Vermittlungsagentur ausgewählten (und
meist einem agentureigenen Portfolio entstammenden) Krankenhaus
behandelt.
6. Rückkehr:
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Behandlung tritt der Patient wieder
die Heimreise an.
7. Nachsorge:
Zurück im Heimatland wird eine eventuell notwendige Nachsorge von einem
der dort ansässigen medizinischen Dienstleister übernommen.
1
http://www.medgermany.com/english/steps.html
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Wie bereits angesprochen, übernehmen Patientenvermittler eine Vielzahl von
Aufgaben. Hierzu gehören u. a.1:










Reise und Krankentransporte organisieren
Persönliche Betreuung über den gesamten Aufenthalt hinweg
Übersetzung und Dolmetscherdienste
Unterbringung der Angehörigen
Visa und Passservice
Chauffeur Service
Begleit- und Security-Dienste
Rehabilitation
Rechnungscontrolling
Nachbetreuung
4.4. Krankenhauskooperationen
Wenn es um die Patientengewinnung durch Kooperationen zwischen Krankenhäuser
geht, so kann man grob in drei Stufen einteilen:
1) innerhalb des Krankenhauses/der Krankenhauskette:
Krankenhausketten wie die deutsche Asklepios Kliniken GmbH haben oft nicht
nur Einrichtungen im Inland, sondern auch im Ausland. Sollte es die
Behandlung erfordern, können Patienten von Krankenhäusern des Landes A
in eine der Einrichtungen von Land B transferiert werden.
2) Grenzkooperationen:
Unter Grenzkooperationen versteht man die Zusammenarbeit von
Krankenhäusern im Grenzgebiet zweier Länder, um unter anderem
Notfallpatienten schneller behandeln zu können oder sich bestimmte
medizinische Einrichtungen zu teilen (um z. B. den Patienten damit eine
kürzere Anreise zu ermöglichen oder Wartelisten zu verkürzen)2. Beispiele
hierfür sind das „Strasburg-Liège-Luxemburg Transnational Network3“ oder
„EUREGIO Maas-Rhein2“.
1
Quelle: http://www.cms-medical.com
Quelle: http://www.aim-mutual.org/docs/Ljubljana/abstract_orateurs/harant.ppt
3 Quelle: http://www.hospital.be/2003Hospital/Hospital5I2003/ManagementCreation.html
2
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3) Krankenhauskooperationen:
Hier werden Kooperationen über weitere Entfernungen geschlossen, wie z. B.
die Kooperation zwischen der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft und
Krankenhäusern in Tunesien1.
Alle diese Formen haben offensichtlich gemein, dass der Patiententourismus bei
diesen Kooperationen nur Teil eines größeren Ganzen und keinesfalls den alleinigen
Zweck dieser Kooperationen darstellt.
4.5. Botschaften
Vor allem in den arabischen Ländern ist es häufig üblich, dass der Staat für die
medizinischen Behandlungen seiner Einwohner aufkommt. Muss ein Patient für eine
Behandlung ins Ausland gebracht werden, so geschieht dies oft über die Botschaften
des Herkunftslandes der jeweiligen Patienten. Einen typischen Ablauf sehen sie in
Abbildung 5.
Botschaft rechnet
mit den genutzten
med. Einrichtung
ab
Regierung
erkundigt sich
bei den eigenen
Botschaften im
Ausland ob eine
Behandlung dort
überhaupt möglich
ist und nach
Preiskalkulationen
Anfrage eines
Patienten an
dessen Regierung
ob eine
Auslandsbehandlung vom
Staat finanziert
werden kann
Heimreise nach
abgeschlossener Behandlung
Die Botschaft kümmert
sich um die
Organisation und
etwaige Unterstützung
Regierung wählt das
Land der Behandlung aus
Patient reist in das Land
der Behandlung
Abbildung 5: Typischer Ablauf von Patiententourismus über Botschaften1
1
Botschaften in den
jeweiligen Ländern
erkundigen sich nach
der Möglichkeit der
Behandlung und deren
Preis
Quelle: http://www.hkgev.de/presse/2003/20031020.htm
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Regierung überweist
das Geld für die
Behandlung an die
Botschaft im
gewählten Land
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5. Patiententourismus - Deutschland vs. Schweiz
Im Folgenden sehen wird eine Gegenüberstellung der Gesundheitswesen
Deutschlands und der Schweiz und anschließend wird auf Besonderheiten in beiden
Ländern v. a. hinsichtlich des Patiententourismus eingegangen.
5.1. Zahlen
Hier werden zu Beginn demografische Daten zu beiden Gesundheitssystemen
gegenübergestellt und anschließend folgen Zahlen bezüglich ausländischer
Patienten.

Demografische Daten:
Deutschland
Schweiz
Drittteuerstes Gesundheitswesen aller OECDLänder (10,9 % des BIP) 2
Zweitteuerstes Gesundheitswesen aller OECDLänder (11,2 % des BIP) 2
Krankenhäuser gesamt
(inkl. Reha);
Stand: 2004
ca. 3.628 Krankenhäuser 3
ca. 365 Krankenhäuser 4
(davon 75 % mit max.
135 Betten 5)
Bettenzahl gesamt
Stand: 2000
559.651 3
50.112 6
Ärzte (inkl. Zahnärzte)
Stand: 2000
112.899 3
17.876 6
Praktizierende Ärzte
je 1000 Einwohner
3,3 3
3,5 3
Personal Krankenhäuser
Gesamt (Stand: 2001)
1.109.420 3
152.200 6
OECD-Vergleich
Stand: 2002
Tabelle 4: Demografische Angaben - Deutschland vs. Schweiz
in Anlehnung an Illing, K. T.: „Patient import and health tourism“, TourismDevelopmentCulture, Berlin 2001,
Figure 32
2 Quelle: http://www.oecd.org/dataoecd/13/13/31963469.xls
3 Quelle: Statistisches Bundesamt
4 Quelle: Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, Schweiz
5 Vgl. http://www.swisspolitics.org/de/news/index.php?page=dossier_artikel&story_id=4750491&dossier_id=33
6 Quelle: Burckhardt, J., Müller, H. K., Tschanz, R.: „Das Gesundheitswesen in der Schweiz: Leistungen, Kosten,
Preise“, Ausgabe 2003, Pharma Information, Dez. 2003, Basel, Schweiz
1
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Wie man hier erkennen kann, verfügt Deutschland grob über zehnmal so viele
Krankenhäuser und Betten wie die Schweiz, dafür weist jene mehr praktizierende
Ärzte je Einwohner auf.

Angaben ausländische Patienten betreffend:
Patientenzahlen gesamt
(stationär); Stand: 2000
Deutschland
Schweiz
16.487.000 1
1.326.969 2
davon ausländische
Patientenzahlen
ca. 50.000 p. a.
ca. 19.500 2 (im Jahr
2000; davon 33%
Notfallversorgung)
Anteil in %
ca. 0,3 %
(eigene Rechnung)
ca. 1,47 % 2
Patientenvermittler
gesamt
ca. 20 4
25
214,9 Mrd. Euro 1
43,4 Mrd. Schweizer
Franken 2
3
Kosten
Gesundheitswesen
(Stand: 2000)
Beitrag ausländischer
Patienten
-
0,7 Mrd. Schweizer
Franken (2000) 2
Anteil in %
-
ca. 1,6 % 2
Tabelle 5: Patiententourismus - Deutschland vs. Schweiz
Hier ist deutlich zu sehen, dass die Schweiz, auch wenn man die unfreiwilligen
ausländischen Patienten aus Notfällen von der Gesamtzahl ausländischer Patienten
abzieht, anteilig immer noch mehr „freiwillige“ ausländische Patienten
aufweist/behandelt, als Deutschland. Zudem waren in der Schweiz zum Zeitpunkt der
Untersuchung nur zwei Patientenvermittler ausfindig zu machen (CMS Medical
Services und die Medip AG), womit man sagen kann, dass Patientenvermittler in der
Schweiz noch keine große Rolle spielen. Die Zahlen der letzten zwei Kategorien
konnten für Deutschland leider nicht ermittelt werden.
5.2. Besonderheiten Deutschland

Allgemeines zum Kuratorium 6
1
Quelle: Statistisches Bundesamt
Quelle: Braun, G.E., Heuser, A..: „Ausländische Patienten für deutsche Krankenhäuser gewinnen“, Luchterhand,
Wolters Kluwer, Neuwied 2004, Seite 393
3 Quelle: Braun, G.E., Heuser, A..: „Ausländische Patienten für deutsche Krankenhäuser gewinnen“, Luchterhand,
Wolters Kluwer, Neuwied 2004, Seite 28
4 Quelle: http://www.aerztezeitung.de/docs/2001/12/03/218a2001.asp
5 Eigene Internetrecherche
6 Vgl. http://www.committee-german-medicine.de/
2
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Wenn es um Besonderheiten im deutschen Gesundheitswesen bezüglich
ausländischer Patienten geht, dann steht eines an oberster Stelle und zwar das
„Kuratorium zur Förderung Deutscher Medizin im Ausland e.V.“. Das Kuratorium ist
eine Institution mit dem selbstgesteckten Ziel, die medizinische Versorgungsqualität
deutscher Kliniken im Ausland transparent bzw. bekannt zu machen. Es versteht sich
als zentraler Ansprechpartner für Deutschland in Bezug auf die Behandlung internationaler
Patienten (besonders im arabischen Raum wird es sehr geschätzt, einen zentralen
Ansprechpartner für ein komplettes Sachgebiet zur Verfügung zu haben) und die
Initiierung von Kooperationsprojekten auf diesem Gebiet.
Die Kernaufgabe des Kuratoriums stellt das Informationsmanagement dar. Es
informiert Verantwortliche aus den internationalen Gesundheitssektoren, Ärzte und
Patienten über die Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitswesens. Dabei
nimmt das Kuratorium eine Stellung als Mittler für Patienten und Kooperationspartner
ein, es vermittelt aber nicht aktiv Patienten an Krankenhäuser.

Mitgliedschaft im Kuratorium1
Weiterhin ist es deutschen Krankenhäusern möglich, Mitglied im Kuratorium zu
werden (gegen eine einmalige Aufnahmegebühr und einen jährlichen
Mitgliedsbeitrag).
Aber auch qualitative Aspekte spielen bei der Mitgliedschaft eine Rolle. So handelt
das Kuratorium auf Basis eines Ehrenkodexes in Form von Richtlinien zur Wahrung
der Qualität und Seriosität. Jedes Mitglied ist an diese Richtlinien gebunden.
Zu den Forderungen an die potentiellen Mitgliedskrankenhäuser gehören:






Fremdsprachige Betreuung von Auslandspatienten
Rücksicht auf kulturelle und religiöse Bedürfnisse
Ausstattung der Klinken auf neuestem Stand
Weiterbildungsmaßnahmen von Ärzten/Pflegepersonal
Keine Bevorzugung ausländischer Patienten
Akkreditierung durch das Kuratorium1
Ein ähnliches Verfahren gibt es auch für Unternehmen, die Serviceleistungen speziell
für ausländische Patienten anbieten, wie zum Beispiel Patientenvermittler. Diese
1
Vgl. http://www.committee-german-medicine.de/
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Seminararbeit: „Wege für Krankenhäuser zur Gewinnung internationaler Patienten“
können sich durch das Kuratorium akkreditieren lassen. Bei erfolgreichem Abschluss
des Akkreditierungsverfahrens dürfen sich diese dann „Partner des Kuratoriums zur
Förderung Deutscher Medizin im Ausland e.V.“ nennen. Direkte Anfragen an das
Kuratorium nach einer Behandlungsmöglichkeit z. B. durch die Patienten selbst,
werden an diese Partner weitergeleitet.
Einer der ältesten akkreditierten Partner ist z. B. die GerMedic GmbH 1.

Daten von Mitgliedskrankenhäusern des Kuratoriums
Hier werden nun zwei Grafiken gezeigt, die sich explizit mit den
Mitgliedskrankenhäusern des Kuratoriums auseinandersetzen. In Abbildung 6 sehen
wir die Anzahl ausländischer Patienten p. a., die die Mitgliedskrankenhäuser des
Kuratoriums verzeichnen und aus Abbildung 7 lässt sich ersehen, welche
Serviceleistungen bei den Kuratoriumsmitgliedern bereits realisiert wurden, also als
besonders wichtig erachtet werden.
Abbildung 6: Anzahl ausländischer Patienten p. a. bei Mitgliedskrankenhäuser des Kuratoriums
2
Vgl. Braun, G.E., Heuser, A..: „Ausländische Patienten für deutsche Krankenhäuser gewinnen“, Luchterhand,
Wolters Kluwer, Neuwied 2004, Seite 287
2 Quelle: Ebel, B. u. Juszczack, J.: „Patienten aus dem Ausland - Praxisprojekt", FH Bonn-Rhein-Sieg 2004
1
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Abbildung 7: Durch Mitgliedskrankenhäuser des Kuratoriums bereits realisierte Serviceleistungen
2
5.3. Besonderheiten Schweiz 1
Das Gesundheitswesen in der Schweiz ist im Umbruch. So sind seit nun schon
einigen Jahren immer neue Meldungen über Krankenhausschließungen zu
vernehmen. Wie bereits weiter oben beschrieben, verfügt die Schweiz derzeit über
ca. 365 Spitäler, von welchen ca. 75 % über maximal 135 Betten verfügen. Laut
Expertenmeinung2 würden hier sogar nur rund 40 Krankenhäuser mit 300 Betten und
mehr zur kompletten medizinischen Versorgung der Schweiz ausreichen.
Hinsichtlich Patiententourismus lassen sich in der Schweiz geographisch drei
Gebiete identifizieren, welche ein besonders hohes Aufkommen an ausländischen
Patienten aufweisen:
1) Grenzgebiete:
Die überwiegende Mehrheit ausländischer Patienten stammt aus den
angrenzenden Ländern der Schweiz und diese lassen sich zumeist auch im
Grenzgebiet behandeln.
2) Urlaubsregionen:
Hier handelt es sich meist um unfreiwillige Patiententouristen, welche während
ihres Urlaubs eine Verletzung (z. B. durch Skiunfall) erleiden. Wie bereits oben
erwähnt, halten derartige Notfälle einen 33-prozentigen Anteil an der
Gesamtzahl ausländischer Patienten.
3) Hochgebirgsregionen:
Allergiker (u. a. aus Deutschland) wissen das hypoallergene Klima der
Schweizer Alpen bzw. der dort ansässigen Hochgebirgskliniken sehr zu
schätzen!
Eine weitere interessante Tatsache ist, dass v. a. die großen Krankenhäuser der
Schweiz ihre Unternehmensstrategien noch nicht erkennbar auf ausländische
Vgl. Braun, G.E., Heuser, A..: „Ausländische Patienten für deutsche Krankenhäuser gewinnen“, Luchterhand,
Wolters Kluwer, Neuwied 2004, Seiten 389-402
2 Vgl. http://www.swisspolitics.org/de/news/index.php?page=dossier_artikel&story_id=4750491&dossier_id=33
1
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Patienten ausgelegt haben und trotzdem verzeichnet die Schweiz, wie bereits in der
Gegenüberstellung verdeutlicht, anteilig mehr ausländische Patienten als
Deutschland.
6. Patiententourismus – Ein Ausblick
Während der Sekundärrecherche stößt man in diesem Themengebiet auf eine
Vielzahl von Informationen welche verdeutlichen, dass das Thema
Patiententourismus von internationalem Interesse ist.
6.1. Allgemeiner Ausblick
Unter den vielen Entwicklungen, die auf internationaler Ebene im Gange sind,
scheinen vor allem die folgenden 4 interessant:
1)
Länder im Nahen Osten und Asien (u. a. Indien1 und Jordanien2) bauen im
Gesundheitsbereich stark Kompetenzen auf und werden zu attraktiven
Anlaufstellen für Patiententouristen nicht nur aus dieser Region.
2)
Es sind hinsichtlich des EU-Rechts Bestrebungen im Gange, welche den
Patiententourismus innerhalb der EU (v. a. im ambulanten Bereich) erleichtern
sollen.3
3)
Laut Expertenmeinung gibt es in Russland eine hohe Anzahl potentieller
Patiententouristen.4
4)
Arabische Länder (v. a. Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten) sind
bestrebt, die Qualität der eigenen Gesundheitssysteme zu erhöhen um dem
Phänomen des Patiententourismus aus ihren Ländern Einhalt zu gebieten. 2
6.2. Besonderheiten in den Vereinigten Arabischen Emiraten 5
Hier folgen nun nähere Informationen zum eben besprochenen Punkt 4, also explizit
über die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) welche auf dem „Dubai Economic
Partnership Forum“ in München gesammelt wurden.

Das Gesundheitswesen der VAE
1
Vgl. http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=040210040
Vgl. Braun, G.E., Heuser, A..: „Ausländische Patienten für deutsche Krankenhäuser gewinnen“, Luchterhand,
Wolters Kluwer, Neuwied 2004, Seite 401-402
3 Vgl. http://www2.onwirtschaft.t-online.de/dyn/c/07/38/52/738528.html
4 http://www.ftd.de/pw/de/1085754675783.html?nv=5wn
5 Vgl. http://www.vva.de/fileadmin/popup/health_marketing/mpr2.pdf
2
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Wie bereits erwähnt ist es in arabischen Ländern gemeinhin üblich, dass der Staat
die Kosten medizinischer Behandlung trägt. So war auch die ursprüngliche Situation
in den VAE. Heutzutage, durch ein rasantes Bevölkerungswachstum und dem damit
einhergehenden erhöhten Bedarf an medizinischen Leistungen, sowie den
steigenden Kosten des staatliche Verwaltungsapparats, ist in den VAE ein Rückgang
des Wachstums des staatlichen Gesundheitswesens, eine verstärkte Erhebung von
Gebühren/Zuzahlungen zu medizinischen Leistungen und ein sprunghaftes
Wachstum in der privaten Gesundheitsversorgung (Abbildung 8) zu verzeichnen.
Beispiel: Private Krankenhausbetten
in Dubai
590
600
580
560
540
520
520
500
480
vorhanden
in Planung
Abbildung 8: Private Krankenhausbetten in Dubai1

„Dubai Health Care City“ (DHCC)
Die DHCC ist ein in Entstehung begriffener medizinischer Komplex, in welchem
private Medizin-Dienstleister auf Basis eines öffentlichen Kerns ein umfassendes und
v. a. hochqualitatives Leistungsspektrum anbieten werden (Abbildung 9).
Privater Sektor
Wellness Cluster
Ernährungs
Center
Wellness
Center
Check-Up
Einrichtungen
Ressort &
Kur
Medizinischer Cluster
Tageskliniken
University
Hospital
Private
Krankenhäuser und
kleine
Kliniken
University Medical
Complex
(Staatlich geleiteter Kern)
Life Sciences
Research
Center
Dubai Medical
School
Transplantationscenter
Diagnosecenter
Sportmedizin
Reha-Center
GesundheitsMedikamente
farm
1 in Anlehnung an http://www.vva.de/fileadmin/popup/health_marketing/DOHMS.pdf
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Abbildung 9: Dubai Health Care City 1
Das DHCC spaltet sich hierbei in einen Wellness- und einen Medizinischen Teil auf
und hat zum Ziel, eine hochqualitative medizinische Versorgung sicherzustellen.
Zu den wichtigsten Fachbereichen zählen u. a. Kardiologie, Onkologie, Urologie und
Orthopädie.
Die “Vision” Dubais


Dubai liegt im Zentrum einer Region mit fast 2 Milliarden Menschen und
Gesundheitsausgaben von insgesamt 74 Milliarden US-Dollar

Der Region mangelt es an spezialisierter medizinischer Versorgung, guter
medizinischer Ausbildung und einer qualitativ hochwertigen Infrastruktur

Viele der früheren Patiententouristen suchen inzwischen hochqualitative
Anlaufstellen in der eigenen Region

Die Anzahl ausländischer Besucher Dubais steigt ständig an (nach der Vision
Dubais, sollen bis zum Jahr 2010 jährlich rund 15 Millionen Besucher
angelockt werden)

Dubai will das internationale (medizinische) Zentrum dieser Region werden
7. Fazit
Bei der Erfassung des Themas „Wege für Krankenhäuser zur Gewinnung
internationaler Patienten“ merkt man schnell, wie dynamisch die Entwicklungen in
diesem Bereich sind. Zum Beispiel suchten die arabischen Patiententouristen nach
dem 11. September 2001 einen Ersatz für Ihr durch hohe Einreiseauflagen
unattraktiv gewordenes medizinisches Mekka USA. Nun kommen sie nach Europa,
doch schon sieht man erste Anzeichen dafür, dass sie in Zukunft wieder auf die
medizinischen Leistungen im eigenen Land bauen können. Eine Vielzahl von
Ländern ist des Weiteren bestrebt, ein Stück vom Kuchen „Patiententourismus“
abzubekommen, die Konkurrenz ist also groß und die Zukunft dieses Phänomens ist
nicht abzuschätzen bzw. sind jegliche Prognosen als äußerst spekulativ zu
betrachten.
1
In Anlehnung an http://www.vva.de/fileadmin/popup/health_marketing/mpr2.pdf
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E. Literaturverzeichnis
Internet:
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http://www.aerztezeitung.de/docs/2001/12/03/218a2001.asp
http://www.aim-mutual.org/docs/Ljubljana/abstract_orateurs/harant.ppt
http://www.cms-medical.com
http://www.committee-german-medicine.de/
http://www.destatis.de/basis/d/gesu/gesutab12.htm
http://www.ftd.de/pw/de/1085754675783.html?nv=5wn
http://www.hkgev.de/presse/2003/20031020.htm
http://www.hospital.be/2003Hospital/Hospital5I2003/ManagementCreation.html
http://www.medgermany.com/english/steps.html
http://www.oecd.org/dataoecd/13/13/31963469.xls
http://www2.onwirtschaft.t-online.de/dyn/c/07/38/52/738528.html
http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=040210040
http://www.swisspolitics.org/de/news/index.php?page=dossier_artikel&story_id=4
750491&dossier_id=33
http://www.vva.de/fileadmin/popup/health_marketing/DOHMS.pdf
http://www.vva.de/fileadmin/popup/health_marketing/mpr2.pdf
Bücher:
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Braun, G.E., Heuser, A..: „Ausländische Patienten für deutsche Krankenhäuser
gewinnen“, Luchterhand, Wolters Kluwer, Neuwied 2004
Sonstige Publikationen:
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Albaner J., Grozea-Belmestein, D.: „Bestandsaufnahme der
Entwicklungspotenziale im Gesundheitstourismus“ (Projektbericht), Institut für
Höhere Studien (IHS), Wien 2002
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Studienschwerpunkt: Marketing
Seminararbeit: „Wege für Krankenhäuser zur Gewinnung internationaler Patienten“

Burckhardt, J., Müller, H. K., Tschanz, R.: „Das Gesundheitswesen in der
Schweiz: Leistungen, Kosten, Preise“, Ausgabe 2003, Pharma Information, Dez.
2003, Basel, Schweiz
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Ebel, B. u. Juszczack, J.: „Patienten aus dem Ausland - Praxisprojekt", FH BonnRhein-Sieg 2004
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Illing, K. T.: „Patient import and health tourism“, TourismDevelopmentCulture,
Berlin 2001
22
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