ФАКУЛЬТЕТ СОЦИОЛОГИИ И СОЦИАЛЬНОЙ РАБОТЫ Направление подготовки 040100 социология Профиль подготовки социология социальной сферы Контрольная работа по иностранному языку (немецкому) для заочного отделения Методические рекомендации по выполнению контрольных заданий и оформлению контрольных работ: 1. Все задания контрольной работы выполняются поочередно, в той последовательности, в которой они представлены в работе. 2. Письменные контрольные задания оформляются в отдельной тетради. На обложке тетради проставляется фамилия студента, номер контрольной работы. 3. Контрольная работа должна быть выполнена чернилами, аккуратно, четким почерком. В тетради для замечаний, объяснений и методических указаний преподавателя необходимо оставить широкие поля. 4. В конце работы должна быть поставлена подпись студента и дата выполнения задания. 5. Материал контрольных заданий следует располагать по следующему образцу: левая страница правая страница Поля Немецкий текст Русский текст Поля 6. Для проверки и рецензирования выполненную контрольную работу необходимо направить в университет в установленные сроки. 7. Если контрольная работа выполнена без соблюдения указаний и не полностью, она возвращается студенту без проверки. 8. Студенты с фамилиями от А до Л выполняют 1й вариант контрольной работы, от М до Я – второй вариант. КОНТРОЛЬНАЯ РАБОТА Вариант №1 Die deutsche Sprache Natürlich sprechen nicht so viele Menschen deutsch, wie englisch oder chinesisch, aber Deutsch gehört zu den Weltsprachen. Wo spricht man heute Deutsch? Deutsch spricht man überall in der Welt, aber als Staatssprache wird Deutsch nur in Europa gesprochen. Zu den deutschsprachigen Ländern gehören Deutschland, Österreich, die Schweiz (da ist Deutsch neben Französisch und Italienisch eine von drei Staatssprachen), Luxemburg (hier wird auch französisch und luxemburgisch gesprochen) und das kleine Fürstentum Lichtenstein. Viele Menschen, deren Muttersprache Deutsch ist, leben in Gruppen in einigen Ländern Amerikas, in Australien, in Südafrika, in Russland, Ungarn, in einigen Gebieten Belgiens und Dänemark, die nahe der deutschen Grenze liegen. Deutsche Minderheiten gibt es in Frankreich, Belgien, Dänemark, in den Niederlanden, Italien, Rumänien, Ungarn, Polen, in den USA, in Kanada, Australien. Das sind insgesamt etwa 100 Millionen Menschen. Das Wort „deutsch“ ist wohl im 8. Jahrhundert aufgekommen, und es bezeichnete zuerst nur die Sprache. Später wurde diese Bezeichnung von der Sprache auf die Sprecher und schließlich auf ihr Wohngebiet („Deutschland“) übertragen. In der deutschen Sprache gibt es heute drei verschiedene Formen: Mundart, Umgangssprache und Hochsprache oder Hochdeutsch. Das Hochdeutsch wird oft Schriftsprache genannt, das ist die Einheitssprache der deutschen Nation. Mundarten oder Dialekte sind an bestimmte Landschaftsgebiete gebunden, z. B. der bayerische Dialekt in Bayern, das sächsische in Sachsen usw. Der Terminus „Schriftsprache“ bezeichnet eine für den schriftlichen Gebrauch bestimmte Sprachform. Einen grossen Beitrag zur Herausbildung der Schriftsprache leistete der Reformator Theologieprofessor Martin Luther, der die Bibel aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzte. Die Lutherbibel wurde schnell zum meistgelesenen Buch in Deutschland, und jeder bemühte sich in dieser Bibelsprache zu schreiben. Zwischen der Schriftsprache und dem Mundart steht die Umgangssprache, die Sprache des Alltages. Mit Deutschkenntnissen kann man unendliche Möglichkeiten schaffen. Die deutsche Sprache zu kennen bedeutet besseren Kontakt mit der modernen Wissenschaft, Technik, Kultur und anderen Lebensgebieten zu haben. Die deutsche Sprache zu kennen bedeutet deutsche Klassik und moderne Literatur im Original zu lesen. Deutsch ist die Sprache von Goethe, Kafka, Mozart, Bach und Beethoven. Die Deutschkenntnisse ermöglichen den Zugang zu den Werken in deren Originalsprache. Deutsch zu lernen bedeutet das Leben, die Wünsche und Träume der Menschen in deutschsprachigen Ländern mit ihrer multikulturellen Gesellschaft zu verstehen. Lexikalische Texterläuterungen Hochsprache oder Hochdeutsch – верхненемецкий (литературный) язык Задания к тексту: 1. Переведите письменно текст. 2. Ответьте письменно на вопросы к тексту: 1. Nennen Sie einige Weltsprachen. 2. In welchen Ländern ist Deutsch eine Staatssprache? 3. Wo und warum spricht man noch Deutsch? 4. Wie viele Menschen in der Welt sprechen Deutsch? bezeichnete es zuerst? 5. Wann erschien das Wort “Deutsch“ und was 6. Welche Formen gibt es in der deutschen Sprache? 7. Welchen Beitrag zur Herausbildung der Schriftsprache leistete der Reformator Theologieprofessor Martin Luther? 8. Welche Möglichkeiten geben uns Deutschkenntnisse? 9. Wo können Sie Ihre Deutschkenntnisse gebrauchen? 3. Найдите в тексте 3 предложения с прямым порядком слов и 3 с обратным. Поменяйте порядок слов в них. 4. Выпишите из текста 6 сложных существительных, определите их род, переведите их. 5. Раскройте скобки: 1. Ich möchte gern mit (ein Deutsche) sprechen. 2. Meine Freundin steht mit (ein Franzose) im Briefwechsel. 3. Die Muttersprache (diese Frau) ist Deutsch. 4. Deutsch ist die Staatssprache in (einige Länder). 5. Die Rolle (die Fremdsprachenkenntnisse) ist im unserem Leben sehr gross 6. Die Fremdsprachenkenntnisse sind für (jeder Mensch) notwendig. 7. Der grosse Beitrag (der Reformator) Martin Luther zur Herausbildung der Schriftsprache ist von (viele Gelehrte) anerkannt. 8. Der Dialekt (dieses Landschaftsgebiet) ist schwer zu (das Verstehen). 9. Die Fremdsprachenkenntnisse ermöglichen (der Zugang) zu (die Werken) der Weltliteratur. 10. Die Deutschkenntnisse kann man auch während (die Reise) gebrauchen. 6. Следующие существительные поставьте - во множественном числе: die Staatssprache, das Gebiet, die Grenze, das Wort, die Bezeichnung, das Wohngebiet, das Volk, der Terminus, die Nation, das Buch, die Fachleute, der Dialekt, die Mundart; - в единственном числе: die Länder, die Staaten, die Nachbaren, die Minderheiten, die Sprecher, die Formen, die Möglichkeiten, die Lebensgebiete, die Wünsche, die Träume, Найдите в тексте 5 существительных, которые употребляются только в единственном числе. 7. Выпишите из текста 6 прилагательных, определите их степень сравнения, напишите недостающие формы. 8. Выпишите из текста по 4 глагола с отделяемыми и неотделяемыми приставками, образуйте от них 3 формы. 9. Поставьте сказуемое Präteritum, Perfekt, Futurum: 1. Meine Freundin erlernt 2 Fremdsprachen. 2. Ich lese einen deutschen Roman. 3. Meine Freundin steht mit einem Engländer im Briefwechsel. Вариант №2 Deutschland - was fällt Ihnen ein? “Welche fünf Begriffe fallen Ihnen im Zusammenhang mit Deutschland ein?“. Danach wurden Jugendliche von 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union gefragt. Die meisten antworteten: BIER, BERLIN, AUTOBAHN, GOETHE, HUMORLOSIGKEIT. BIER. In Deutschland gibt es viele Biersorten, und sie schmecken alle verschieden. Das deutsche Bier ist in der ganzen Welt bekannt und beliebt. Es ist eine Visitenkarte Deutschlands. Am liebsten aber trinken die Deutschen Kaffee. Im Durchschnitt trinkt jeder Deutsche 190 Liter Kaffe pro Jahr. Und nur 150 Liter Bier. BERLIN. Nach dem zweiten Weltkrieg war Berlin jahrzehntlang das Symbol der deutschen Teilung. 1949 wurde Deutschland geteilt in die Bundesrepublik mit Bonn als Regierungssitz und die DDR mit Ostberlin als Hauptstadt. 1961 errichtete die DDR die Berliner Mauer, die im November 1989 fiel. Heute ist Berlin ein Bundesland und die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Es zählt 3,4 Mio. Einwohner und nimmt die Fläche von 889 qkm. Berlin gehört mir seinen 159 Museen, 300 Kunstgalerien, 3 Opernhäusern und 3 Universitäten zu den größten kulturellen Zentren Europas. AUTOBAHNEN. Das deutsche Autobahnnetz war das erste moderne Fernstraßensystem der Welt. Die Idee, zwei gegenläufige Fahrbahnen durch einen Mittelstreifen zu trennen, wurde 1926 entwickelt und zum ersten Mal für eine Verbindung zwischen Köln und Bonn verwirklicht. GOETHE. Johann Wolfgang von Goethe ist eine der hervorragendsten Persönlichkeiten der deutschen Literatur. Zusammen mit Friedrich Schiller ist er der bedeutendste Vertreter der deutschen Klassik. Goethe wurde 1749 in Frankfurt am Mein geboren. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er in Weimar. Zu seinen berühmtesten Werken gehören „Die Leiden des jungen Werthers“, „Wilhelm Meister“ sowie das Drama „Faust“, dessen zweiten Teil er in seinem Todesjahr vollendete. Goethes Schaffen ist reich und vielseitig, es umfasst alle Gebiete der Literatur, die Malerei, bildende Kunst, Geschichte, viele Gebiete der Naturwissenschaften. HUMORLOSIGKEIT. Fast alle Länder haben einen sogenannten Nationalcharakter, über den sich andere lustig machen. Die meisten Umfrageteilnehmer meinen, dass die Deutschen kein Humorgefühl haben. Aber ebenso wie es in Deutschland verschiedene Sprachen und Gebräuche gibt, so gibt es auch dort Menschen, die über sich selbst lachen können. Besonders fröhlich sind die Deutschen zur Karnevalszeit, wenn sich alle verkleiden und die Frauen den Männern Krawatten abschneiden. Und welche Begriffe fallen Ihnen im Zusammenhang mit Deutschland ein? Задания к тексту: 1. Переведите письменно текст. 2. Ответьте письменно на вопросы к тексту. 1. Welche fünf Begriffe fallen den Jugendlichen von 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union im Zusammenhang mit Deutschland ein?. 2. Was trinken die Deutschen am liebsten? 3. Welches Ereignis war in Deutschland im Jahre 1949? 4. Wann wurde das erste deutsche Autobahnnetz gebaut? 5. Warum gehört Berlin zu den größten kulturellen Zentren Europas? 6. Nennen Sie die bedeutendsten Bonn Vertreter der deutschen Klassik. 7. Wie heißt das bedeutendste Meisterwerk von Goethe? 8. In welchen Gebieten ist Goethe noch bekannt? 9. Welche Charaktereigenschaft ist für die Deutschen typisch? 10. Welche 4 Begriffe fallen Ihnen im Zusammenhang mit Deutschland ein? 3. Найдите в тексте 3 предложения с прямым порядком слов и 3 с обратным. Поменяйте порядок слов в них. 4. Поставьте существительные в скобках в правильной форме: 1. Ich habe viel von (dieser Jugendliche) gehört. 2. Das Lieblingsgetränk (jeder Deutsche) ist Kaffee. 3. Während (der Weltkrieg) war Berlin stark zerstört. 4. Nach (der Krieg) wurde Bonn die Hauptstadt (die Bundesrepublik). 5. Die Errichtung (die Berliner Mauer) begann im Jahre 1961. 6. Die Berliner Mauer fiel die in (der November) 1989. 7. Zusammen mit (der Dramatiker Friedrich Schiller) ist Goethe der bedeutendste Vertreter der deutschen Klassik. 8. Seine erste Ausbildung erhielt er dank (sein Vater). 9. Die väterliche Bibliothek machte (der Knabe) Zugang zu den alten Chroniken und der Aufklärungsliteratur. 10. Während (die Karnevalszeit) verkleiden sich alle Deutschen und machen sich über einander lustig. 6. Найдите в тексте 5 прилагательных, образуйте их степени сравнения. 7. Следующие существительные поставьте - во множественном числе: der Jugendliche, die Biersorte, das Symbol, die Mauer, die Union, das Jahr, der Einwohner, die Verbindung, die Autobahn, der Vertreter, das Drama, das Werk, der Umfrageteilnehmer; - в единственном числе: die Begriffe, die Mitgliedstaaten, die Museen, die Kunstgalerien, die Operhäuser die Universitäten, die Zentren, die Persönlichkeiten, die Gebiete, die Gebräuche, die Menschen, die Deutschen, die Krawatten. Найдите в тексте 5 существительных, которые употребляются только в единственном числе 8. Найдите в тексте 6 сложных существительных, определите их род, и переведите. 9. Выпишите из текста в начальной форме по 4 глагола неотделяемыми приставками, 2 возвратных глагола, образуйте от них 3 формы. 10. Поставьте сказуемое в Präteritum, Perfekt, Futurum: 1. Ich lese einen Roman von Johann Wolfgang von Goethe 2. Meine Freundin fährt nach Berlin. 3. Wir machen uns immer über seine Witzen lustig. ТЕКСТЫ ДЛЯ ДОПОЛНИТЕЛЬНОГО ЧТЕНИЯ Die deutsche Gesellschaft – modern, plural und offen Deutschland ist die bevölkerungsreichste Gesellschaft der Europäischen Union. Rund 82 Millionen Menschen wohnen auf deutschem Gebiet. Deutschland ist ein modernes und weltoffenes Land. Seine Gesellschaft ist geprägt durch einen Pluralismus von Lebensstilen und die ethno-kulturelle Vielfalt. Die Formen des Zusammenlebens sind vielfältiger geworden, die individuellen Freiräume haben sich erweitert. Die traditionellen Rollenzuweisungen der Geschlechter wurden aufgebrochen. Trotz der gesellschaftlichen Veränderungen ist die Familie weiterhin die wichtigste soziale Bezugsgruppe und die Jugendlichen haben ein sehr enges Verhältnis zu ihren Eltern. Die deutsche Gesellschaft ist eine moderne und offene Gesellschaft: Die meisten Menschen verfügen über eine gute Ausbildung, einen international betrachtet hohen Lebensstandart. Doch die Gesellschaft hat wichtige Probleme der Bevölkerungsentwicklung. Drei Merkmale sind kennzeichnend für die demographische Entwicklung in Deutschland: eine niedrige Geburtenrate, die steigende Lebenserwartung und die Alterung der Gesellschaft. Seit drei Jahrzehnten befindet sich Deutschland in einem Geburtentief: Die Zahl der Geburten liegt seit 1975 mit leichten Schwankungen bei etwa 1,3 Kindern pro Frau. Die Kindergeneration ist also seit 30 Jahren um etwa ein Drittel kleiner als die Elterngeneration. Hohe Zuwanderungsraten aus anderen Gesellschaften nach Westdeutschland verhinderten, dass die Bevölkerung entsprechend schrumpfte. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung der Menschen an. Sie beträgt mittlerweile bei Männern 77 Jahre und bei Frauen 82 Jahre. Die steigende Lebenserwartung und noch mehr die niedrigen Geburtenzahlen sind die Ursache für den dritten Trend: Der Anteil junger Menschen an der Gesamtbevölkerung geht zurück, gleichzeitig nimmt der Anteil der älteren Menschen zu. Die Alterung der Gesellschaft ist eine der größten Herausforderungen an die Sozial- und Familienpolitik. Die Rentenversicherung befindet sich deshalb seit längerem im Umbau. Zudem werden verstärkt familienpolitische Maßnahmen zur Erhöhung der Kinderzahl umgesetzt. Texterläuterungen: geprägt sein отличаться die individuellen Freiräume свобода личности die Rollenzuweisungen der Geschlechter… поменялось распределение... wurden aufgebrochen ролей между полами verfügen über A. иметь (в своём распоряжении) schrumpfen сокращаться, уменьшаться der Trend тенденция sich im Umbau befinden постоянно усовершенствоваться familienpolitische Maßnahmen мероприятия по поддержке семьи umsetzen проводить Frauen und Männer Frauen in Deutschland – so wie in anderen modernen Gesellschaften auch – sind gleichberechtigt. So haben im Bildungsbereich die Mädchen die Jungen nicht nur eingeholt, sondern sogar überholt. An den Gymnasien stellen sie 56 Prozent der Absolventen; der Anteil junger Frauen an den Studienanfängern der Universitäten beträgt knapp 54 Prozent. Immer mehr Frauen stehen im Berufsleben. Auch im Scheidungsfall wird es für Frauen immer wichtiger, einen Beruf zu haben. Während Männer in der Regel einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, arbeiten Frauen häufig, besonders jene mit kleineren Kindern, in Teilzeit. Auch bei Löhnen und Gehältern bestehen nach wie vor Differenzen zwischen den Geschlechtern: So verdienen Arbeiterinnen nur 74 Prozent des Gehalts ihrer männlichen Kollegen und Angestellte lediglich 71 Prozent. Es ist damit verbunden, dass Frauen häufig in niedrigeren und damit schlechter bezahlten Positionen arbeiten. Ein Haupthindernis beim beruflichen Aufstieg liegt darin, dass das Netz der Kinderbetreuung gerade für kleinere Kinder nicht besonders gut ist. Der Kern der traditionellen Hausarbeiten – Waschen, Putzen und Kochen – wird in vielen Familien von den Frauen erledigt. Bisher waren es auch fast ausschließlich die Frauen, die in Elternzeit gingen. Doch hat sich schon in den ersten neun Monaten nach Einführung des Elterngeldes im Januar 2007 der Anteil der Väter, die im Beruf pausieren, um sich der Kinderbetreuung zu widmen, mit fast 9,6 Prozent fast verdreifacht. Die Hälfte der Männer will allerdings nur zwei Monate zu Hause bleiben. Stellung der Frau in der Gesellschaft Frauen bilden in der Bundesrepublik beinahe 50% aller Erwerbstätigen. Mehr als die Hälfte von ihnen sind verheiratet. Traditionell sind die verheirateten Frauen und insbesondere Mütter vielfach mehr familien- als berufstätig orientiert. Der Beschäftigungsgrad der Frau wird sowohl von der Kinderzahl als auch vom Einkommen des Mannes beeinflusst. Die verheirateten Frauen sind umso seltener erwerbstätig, je mehr Kinder sie haben. Die Frauen mit gut verdienenden Männern sind seltener erwerbstätig als die Frauen mit Männern aus anderen Einkommensgruppen. In der Bundesrepublik sind die berufstätigen Mütter durch das Gesetz geschützt. Sie dürfen sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt des Kindes nicht arbeiten und bekommen Geld nach der Höhe ihres Gehalts. Der Arbeitsplatz ist während dieser Zeit garantiert. Man kann einen bis zu dreijährigen Erziehungsurlaub nehmen. Maximal zwei Jahre lang bekommt dann die Mutter Erziehungsgeld, „Babygeld", wenn sie sich ganz dem Kind widmet. (Falls die Mutter mehr als ihr Mann verdient, kann dem Vater, wenn er die Erziehung des Kindes ganz übernimmt, Erziehungsgeld ausgezahlt werden.) Die Frau von heute strebt mehr als sonst, nach der wirtschaftlichen Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und Gleichberechtigung. Die Berufschancen sind noch immer ungleich verteilt; für Mädchen werden weniger Lehrstellen angeboten; während die Arbeitgeber die Hälfte der Ausbildungsberufe vorzugsweise Jungen anbieten. Die unterschiedliche Einkommenshöhe bei Männern und Frauen wird meist mit den Unterschieden in der Art der Tätigkeit, der beruflichen Qualifikation und der Anzahl der Dienstjahre begründet. Die Arbeitsplätze werden oft sehr unterschiedlich bewertet. In den neuen Bundesländern ist für die meisten Frauen die Erwerbstätigkeit unverzichtbar, nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Die Frauen stellen zwei Drittel der Arbeitslosen. Texterläuterungen: im Berufsleben stehen работать einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen работать полный рабочий день in Teilzeit arbeiten работать неполный рабочий день lediglich только, лишь in Elternzeit gehen брать отпуск по уходу за ребёнком das Elterngeld пособие на ребёнка im Beruf pausieren прерывать работу verdreifachen утраиваться das Erziehungsgeld пособие по уходу за ребёнком Familie Die Familie ist die erste und vorrangige soziale Gruppe der Menschen und eine der wichtigsten sozialen Institutionen. Ihre Bedeutung hat im Laufe der Zeit zugenommen. Für fast 90 Prozent der Bevölkerung steht die Familie an erster Stelle ihrer persönlichen Prioritäten. Auch unter jungen Menschen genießt sie hohe Wertschätzung. Doch die Vorstellungen, wie eine Familie auszusehen hat, sowie die Struktur der Familie haben sich im Zuge des sozialen Wandels stark verändert. In der traditionellen Familie versorgte ein auf Dauer verheiratetes Ehepaar mehrere Kinder in strikter Rollentrennung: der Vater als berufstätiger Ernährer, die Mutter als Hausfrau. Dieses Modell ist weiterhin verbreitet, aber es ist nicht mehr die vorherrschende Lebensform. Die Formen des Zusammenlebens sind vielfältiger geworden. Das hat mit der veränderten Rolle der Frau zu tun: Rund 64 Prozent der Mütter sind heute berufstätig. Die Familien sind kleiner geworden. Ein-Kind-Familien sind häufiger als Familien mit drei und mehr Kindern. Typisch ist die Zwei-Kind-Familie. Auch ein Leben ohne Kinder – als Paar oder allein – wird öfter geführt. Fast jede dritte Frau ist heute kinderlos. Nicht nur die Lebensformen, auch die moralischen Grundhaltungen unterliegen einem Wandel. Eine erneute Heirat oder Partnerschaft ist die Regel. Deutlich zugenommen haben auch die nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Besonders bei jüngeren Menschen ist die „Ehe ohne Trauschein“ beliebt. So ist auch die Zahl der unehelichen Geburten angestiegen: In Westdeutschland wird etwa ein Viertel, in Ostdeutschland mehr als die Hälfte der Kinder unehelich geboren. Eine Folge dieses Wandels ist die Zunahme der Stieffamilien und der Alleinerziehenden: Ein Fünftel aller Gemeinschaften mit Kindern sind Alleinerziehende, und dies sind in der Regel allein erziehende Mütter. Vielfalt der Familienformen Der Begriff Familie assoziiert sich meist mit dem Elternpaar mit seinen noch nicht erwachsenen Kindern. Diese Familienform stellt in der deutschen Gesellschaft eine „Normalfamilie" dar, d. h., die meisten Bürger leben in solch einer Familie. Doch es gibt in Deutschland auch andere Familienformen. Kernfamilie Die Kernfamilie ist eine Familie, in der Eltern und Kinder auf emotioneller, blutsverwandschaftlicher und in der Regel durch die Ehe sanktionierter Grundlage in einem gemeinsamen Haushalt zusammenleben. Die Kleinfamilie bezeichnet die Gemeinschaft der Eltern mit den Kindern. Mehr-Generationen-Familie Deutlich seltener findet man eine erweiterte Familienform, z. B. wenn ein oder zwei Verwandte der Eltern mit in ihrem Haushalt leben (ca. 3% aller Haushalte). Solche Familienform ist oft auf das Wohnraumproblem zurückzuführen, aber durch das Wohnen dreier Generationen unter einem Dach ergeben sich auch einige Vorteile, vor allem in der zeitsparenden Versorgung der Hauswirtschaft. Außerdem kommt diese Familienform dem Bedürfnis von Eltern, Kindern und Enkelkindern nach häufigem sozialem Kontakt der drei Generationen entgegen. Unvollständige Familie Unter der „unvollständigen Familie" versteht man eine Familie, bei welcher ein Elternteil fehlt. Rund 11% aller deutschen Kinder (unter 18 Jahren) leben in solchen Familien, wo nur die Mutter oder nur der Vater mit den Kindern zusammenlebt. Die Zahl der geschiedenen Alleinerzieherfamilien steigt heutzutage sprunghaft an. Fast jede dritte Ehe wird heute geschieden, und jedes zehnte deutsche Kind lebt heute in einer Ein-Eltern-Familie. (Ende des 20. Jh.s war da nur jedes zwanzigste Kind.) In 85% der Fälle bekommt die Mutter das Sorgungsrecht. Zu den unvollständigen Familien werden auch die Frauen mit den unehelichen Kindern ohne Partner gezählt. Der Anteil der unehelichen Geburten ist in den 50 Jahren des 20. Jh.s um ein Drittel gestiegen. Zunehmend mehr Frauen entscheiden sich heute bewusst für das Alleinleben mit Kindern. Die Zahl der unvollständigen Familien ist in Städten relativ höher als auf dem Lande. Seit Ende der 50er Jahre des 20. Jh.s hat sich die Familienstruktur bis heute (Anfang des 21. Jh.s) stark geändert: Trotz gestiegener Familienzahl hat der Anteil der Ehepaare mit Kindern insgesamt abgenommen, der Anteil an Ehepaaren und Alleinstehenden ohne Kinder ist größer geworden. Gegenwärtig sind in Deutschland nur knapp ein Drittel aller Familien als „Normalfamilie" zu bezeichnen. Lebensgemeinschaft (Zivilehe) Unter Lebensgemeinschaften werden Partner gemeint, die ohne Ehe - mit oder ohne Kinder - zusammenleben. Ihre Zahl ist schwer festzustellen. Sie sind nirgendwo registriert und deshalb schwer auffindbar. Die Zahl der nichtehelichen Lebensgemeinschaften nimmt in Deutschland ständig zu. In Deutschland leben heute schätzungsweise rund zwei Millionen Paare zusammen, ohne verheiratet zu sein. Wohngemeinschaft Die Wohngemeinschaft als Alternative zur Familie entwickelte sich aus der Kommune, die in der Bundesrepublik Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts innerhalb der Studentenbewegung entstand. Kinderzahl Die Statistiken zeigen einen eindeutigen Entwicklungstrend in Deutschland: seit Beginn des 20. Jh.s werden in Deutschland immer weniger Kinder geboren. Die Zahl der Kinder hängt meist davon ab, ob die Frau berufstätig bleiben möchte oder nicht. Seit Mitte des 20. Jh.s bekam die kinderlose Ehe eine noch nie da gewesene Verbreitung. Texterläuterungen: hohe Wertschätzung genießen занимать важное место mehrere Kinder in strikter … воспитывать несколько детей … Rollentrennung versorgen согласно ролевым задачам родителей меняться, изменяться einem Wandel unterliegen die nichtehelichen Lebensgemeinschaften внебрачное сожительство „Ehe ohne Trauschein“ незарегистрированный (гражданский) брак die Stieffamilie семья, берущая ребёнка на воспитание die Kernfamilie нуклеарная семья das Sorgungsrecht bekommen получить право опеки над ребёнком die Lebensgemeinschaft внебрачное сожительство, die Zivilehe гражданский брак schwer auffindbar sein невозможно посчитать die Wohngemeinschaft совместное проживание Jugend Die zentrale Bezugsgruppe der jungen Menschen ist die Familie. Noch nie lebten so viele Jugendliche – 73 Prozent der Jugendlichen im Alter von 18 bis 21 Jahren – so lange im Haushalt ihrer Eltern wie heute. Fast alle 12- bis 29-Jährigen geben an, ein sehr gutes und vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Eltern zu haben. Eine Ursache für den längeren Verbleib in der Familie ist, dass immer mehr junge Menschen immer länger im Bildungssystem bleiben. Ihr Qualifikationsniveau ist deutlich gestiegen. Zu den Problemgruppen im Bildungssystem gehören vor allem junge Menschen aus sozial schwachen Schichten und aus Migrantenfamilien. Im Vergleich zu früheren Jugendgenerationen sind die Jugendlichen pragmatischer geworden, sind erfolgsorientiert und leistungsbereit. Ältere Menschen In Deutschland ist etwa jeder Vierte über 60 Jahre alt. Wegen der niedrigen Geburtenraten und der steigenden Lebenserwartung hat die deutsche Gesellschaft nach Japan und Italien weltweit den dritthöchsten Anteil an älteren Menschen. Ihre Lebensformen und Lebensstile haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Die überwiegende Mehrheit der älteren Menschen wohnt heute selbstständig. Sie leben meist in der Nähe ihrer Kinder und haben zu diesen regen sozialen Kontakt. Die „jungen Alten“, die jünger als 75 oder 80 Jahre sind, sind meist auch gesundheitlich in der Lage, weiterhin ein selbstständiges Leben zu führen und ihre Freizeit aktiv zu gestalten. Finanziell ist die ältere Generation weitgehend abgesichert: Die Rentenreform von 1957 hat die Rentnerinnen und Rentner nach und nach am Wohlstand geführt. Die Altersarmut ist nicht völlig beseitigt, aber das Armutsrisiko liegt niedriger als bei anderen Altersgruppen. Texterläuterungen: der längere Verbleib длительное пребывание Список рекомендуемой литературы: 1. Бориско Н. Ф. Deutsch ohne Probleme! Самоучитель немецкого языка. Т. 2. – Киев: «Логос», 2000. – 352 с. 2. Delfin, Arbeitsbuch, Lehrwerk für Deutsch als Fremdsprache, Max Hueber Verlag. – München. – 2008. – 504 S. 3. Немецкий язык: 150 устных тем по немецкому языку для школьников и поступающих в вузы / И. М Варфоломеева, О. А. Радченко, А. М. Иванов. – М.: Дрофа, 2001. –208 с. 4. Петривняя И. В. Немецкий язык: учебное пособие для студентов заочников 1 курса неязыковых факультетов пед. институтов/ И.В. Петривняя.-М.: Просвещение, 1989. – 144 с. 5. Сборник контрольных работ и контрольно- тренировочных упражнений по немецкому языку: Пособие для студентов-заочников 1-2 курсов неязыковых неязыковых факультетов пед. ин-тов / М.Е. Селицкая, – Моск. гос. Заоч. Пед. ин-т. – М.: Просвещение, 1989. – 62 с. 6. Суслова И. П. Немецкий язык для поступающих в вузы. /И. П. Суслова – М.: Гуманит. изд. центр ВЛАДОС, 1998. – 169 с.