ФАКУЛЬТЕТ СОЦИОЛОГИИ И СОЦИАЛЬНОЙ РАБОТЫ

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ФАКУЛЬТЕТ СОЦИОЛОГИИ И СОЦИАЛЬНОЙ РАБОТЫ
Направление подготовки 040100 социология
Профиль подготовки социология социальной сферы
Контрольная работа по иностранному языку (немецкому)
для заочного отделения
Методические рекомендации по выполнению контрольных заданий и
оформлению контрольных работ:
1. Все задания контрольной работы выполняются поочередно, в той
последовательности, в которой они представлены в работе.
2. Письменные контрольные задания оформляются в отдельной тетради.
На обложке тетради проставляется фамилия студента, номер
контрольной работы.
3. Контрольная работа должна быть выполнена чернилами, аккуратно,
четким почерком. В тетради для замечаний, объяснений и
методических указаний преподавателя необходимо оставить широкие
поля.
4. В конце работы должна быть поставлена подпись студента и дата
выполнения задания.
5. Материал контрольных заданий следует располагать по следующему
образцу:
левая страница
правая страница
Поля Немецкий текст
Русский текст Поля
6. Для проверки и рецензирования выполненную контрольную работу
необходимо направить в университет в установленные сроки.
7. Если контрольная работа выполнена без соблюдения указаний и не
полностью, она возвращается студенту без проверки.
8. Студенты с фамилиями от А до Л выполняют 1й вариант контрольной
работы, от М до Я – второй вариант.
КОНТРОЛЬНАЯ РАБОТА
Вариант №1
Die deutsche Sprache
Natürlich sprechen nicht so viele Menschen deutsch, wie englisch oder chinesisch,
aber Deutsch gehört zu den Weltsprachen. Wo spricht man heute Deutsch? Deutsch
spricht man überall in der Welt, aber als Staatssprache wird Deutsch nur in Europa
gesprochen. Zu den deutschsprachigen Ländern gehören Deutschland, Österreich, die
Schweiz (da ist Deutsch neben Französisch und Italienisch eine von drei
Staatssprachen), Luxemburg (hier wird auch französisch und luxemburgisch
gesprochen) und das kleine Fürstentum Lichtenstein.
Viele Menschen, deren Muttersprache Deutsch ist, leben in Gruppen in einigen
Ländern Amerikas, in Australien, in Südafrika, in Russland, Ungarn, in einigen
Gebieten Belgiens und Dänemark, die nahe der deutschen Grenze liegen.
Deutsche Minderheiten gibt es in Frankreich, Belgien, Dänemark, in den
Niederlanden, Italien, Rumänien, Ungarn, Polen, in den USA, in Kanada, Australien.
Das sind insgesamt etwa 100 Millionen Menschen.
Das Wort „deutsch“ ist wohl im 8. Jahrhundert aufgekommen, und es bezeichnete
zuerst nur die Sprache. Später wurde diese Bezeichnung von der Sprache auf die
Sprecher und schließlich auf ihr Wohngebiet („Deutschland“) übertragen.
In der deutschen Sprache gibt es heute drei verschiedene Formen: Mundart,
Umgangssprache und Hochsprache oder Hochdeutsch. Das Hochdeutsch wird oft
Schriftsprache genannt, das ist die Einheitssprache der deutschen Nation. Mundarten
oder Dialekte sind an bestimmte Landschaftsgebiete gebunden, z. B. der bayerische
Dialekt in Bayern, das sächsische in Sachsen usw.
Der Terminus „Schriftsprache“ bezeichnet eine für den schriftlichen Gebrauch
bestimmte Sprachform. Einen grossen Beitrag zur Herausbildung der Schriftsprache
leistete der Reformator Theologieprofessor Martin Luther, der die Bibel aus dem
Lateinischen ins Deutsche übersetzte. Die Lutherbibel wurde schnell zum
meistgelesenen Buch in Deutschland, und jeder bemühte sich in dieser Bibelsprache zu
schreiben. Zwischen der Schriftsprache und dem Mundart steht die Umgangssprache,
die Sprache des Alltages.
Mit Deutschkenntnissen kann man unendliche Möglichkeiten schaffen. Die
deutsche Sprache zu kennen bedeutet besseren Kontakt mit der modernen Wissenschaft,
Technik, Kultur und anderen Lebensgebieten zu haben. Die deutsche Sprache zu kennen
bedeutet deutsche Klassik und moderne Literatur im Original zu lesen. Deutsch ist die
Sprache von Goethe, Kafka, Mozart, Bach und Beethoven. Die Deutschkenntnisse
ermöglichen den Zugang zu den Werken in deren Originalsprache. Deutsch zu lernen
bedeutet das Leben, die Wünsche und Träume der Menschen in deutschsprachigen
Ländern mit ihrer multikulturellen Gesellschaft zu verstehen.
Lexikalische Texterläuterungen
Hochsprache oder Hochdeutsch – верхненемецкий (литературный) язык
Задания к тексту:
1. Переведите письменно текст.
2. Ответьте письменно на вопросы к тексту:
1. Nennen Sie einige Weltsprachen. 2. In welchen Ländern ist Deutsch eine
Staatssprache? 3. Wo und warum spricht man noch Deutsch? 4. Wie viele Menschen in
der Welt sprechen Deutsch?
bezeichnete es zuerst?
5. Wann erschien das Wort “Deutsch“ und was
6. Welche Formen gibt es in der deutschen Sprache?
7.
Welchen Beitrag zur Herausbildung der Schriftsprache leistete der Reformator
Theologieprofessor
Martin
Luther?
8.
Welche
Möglichkeiten
geben
uns
Deutschkenntnisse? 9. Wo können Sie Ihre Deutschkenntnisse gebrauchen?
3. Найдите в тексте 3 предложения с прямым порядком слов и 3 с обратным.
Поменяйте порядок слов в них.
4. Выпишите из текста 6 сложных существительных, определите их род,
переведите их.
5. Раскройте скобки:
1. Ich möchte gern mit (ein Deutsche) sprechen. 2. Meine Freundin steht mit (ein
Franzose) im Briefwechsel. 3. Die Muttersprache (diese Frau) ist Deutsch. 4. Deutsch
ist die Staatssprache in (einige Länder). 5. Die Rolle (die Fremdsprachenkenntnisse) ist
im unserem Leben sehr gross 6. Die Fremdsprachenkenntnisse sind für (jeder Mensch)
notwendig. 7. Der grosse Beitrag (der Reformator) Martin Luther zur Herausbildung der
Schriftsprache ist von
(viele Gelehrte)
anerkannt. 8. Der
Dialekt (dieses
Landschaftsgebiet) ist schwer zu (das Verstehen). 9. Die Fremdsprachenkenntnisse
ermöglichen (der Zugang) zu (die Werken) der Weltliteratur. 10. Die Deutschkenntnisse
kann man auch während (die Reise) gebrauchen.
6. Следующие существительные поставьте
- во множественном числе:
die Staatssprache, das Gebiet, die Grenze, das Wort, die Bezeichnung, das Wohngebiet,
das Volk, der Terminus, die Nation, das Buch, die Fachleute, der Dialekt, die Mundart;
- в единственном числе:
die Länder, die Staaten, die Nachbaren, die Minderheiten, die Sprecher, die Formen, die
Möglichkeiten, die Lebensgebiete, die Wünsche, die Träume,
Найдите в тексте 5 существительных, которые употребляются только в
единственном числе.
7. Выпишите из текста 6 прилагательных, определите их степень сравнения,
напишите недостающие формы.
8. Выпишите из текста по 4 глагола с отделяемыми и неотделяемыми
приставками, образуйте от них 3 формы.
9. Поставьте сказуемое Präteritum, Perfekt, Futurum:
1. Meine Freundin erlernt 2 Fremdsprachen.
2. Ich lese einen deutschen Roman.
3. Meine Freundin steht mit einem Engländer im Briefwechsel.
Вариант №2
Deutschland - was fällt Ihnen ein?
“Welche fünf Begriffe fallen Ihnen im Zusammenhang mit Deutschland ein?“.
Danach wurden Jugendliche von 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union gefragt.
Die
meisten
antworteten:
BIER,
BERLIN,
AUTOBAHN,
GOETHE,
HUMORLOSIGKEIT.
BIER. In Deutschland gibt es viele Biersorten, und sie schmecken alle verschieden. Das
deutsche Bier ist in der ganzen Welt bekannt und beliebt. Es ist eine Visitenkarte
Deutschlands. Am liebsten aber trinken die Deutschen Kaffee. Im Durchschnitt trinkt
jeder Deutsche 190 Liter Kaffe pro Jahr. Und nur 150 Liter Bier.
BERLIN. Nach dem zweiten Weltkrieg war Berlin jahrzehntlang das Symbol der
deutschen Teilung. 1949 wurde Deutschland geteilt in die Bundesrepublik mit Bonn als
Regierungssitz und die DDR mit Ostberlin als Hauptstadt. 1961 errichtete die DDR die
Berliner Mauer, die im November 1989 fiel. Heute ist Berlin ein Bundesland und die
Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Es zählt 3,4 Mio. Einwohner und nimmt
die Fläche von 889 qkm. Berlin gehört mir seinen 159 Museen, 300 Kunstgalerien, 3
Opernhäusern und 3 Universitäten zu den größten kulturellen Zentren Europas.
AUTOBAHNEN.
Das
deutsche
Autobahnnetz
war
das
erste
moderne
Fernstraßensystem der Welt. Die Idee, zwei gegenläufige Fahrbahnen durch einen
Mittelstreifen zu trennen, wurde 1926 entwickelt und zum ersten Mal für eine
Verbindung zwischen Köln und Bonn verwirklicht.
GOETHE. Johann Wolfgang von Goethe ist eine der hervorragendsten Persönlichkeiten
der deutschen Literatur. Zusammen mit Friedrich Schiller ist er der bedeutendste
Vertreter der deutschen Klassik. Goethe wurde 1749 in Frankfurt am Mein geboren. Die
meiste Zeit seines Lebens verbrachte er in Weimar. Zu seinen berühmtesten Werken
gehören „Die Leiden des jungen Werthers“, „Wilhelm Meister“ sowie das Drama
„Faust“, dessen zweiten Teil er in seinem Todesjahr vollendete. Goethes Schaffen ist
reich und vielseitig, es umfasst alle Gebiete der Literatur, die Malerei, bildende Kunst,
Geschichte, viele Gebiete der Naturwissenschaften.
HUMORLOSIGKEIT. Fast alle Länder haben einen sogenannten Nationalcharakter,
über den sich andere lustig machen. Die meisten Umfrageteilnehmer meinen, dass die
Deutschen kein Humorgefühl haben. Aber ebenso wie es in Deutschland verschiedene
Sprachen und Gebräuche gibt, so gibt es auch dort Menschen, die über sich selbst
lachen können. Besonders fröhlich sind die Deutschen zur Karnevalszeit, wenn sich alle
verkleiden und die Frauen den Männern Krawatten abschneiden.
Und welche Begriffe fallen Ihnen im Zusammenhang mit Deutschland ein?
Задания к тексту:
1. Переведите письменно текст.
2. Ответьте письменно на вопросы к тексту.
1. Welche fünf Begriffe fallen den Jugendlichen von 15 Mitgliedstaaten der
Europäischen Union im Zusammenhang mit Deutschland ein?. 2. Was trinken die
Deutschen am liebsten? 3. Welches Ereignis war in Deutschland im Jahre 1949? 4.
Wann wurde das erste deutsche Autobahnnetz gebaut? 5. Warum gehört Berlin zu den
größten kulturellen Zentren Europas? 6. Nennen Sie die bedeutendsten Bonn Vertreter
der deutschen Klassik. 7. Wie heißt das bedeutendste Meisterwerk von Goethe? 8. In
welchen Gebieten ist Goethe noch bekannt? 9. Welche Charaktereigenschaft ist für die
Deutschen typisch? 10. Welche 4 Begriffe fallen Ihnen im Zusammenhang mit
Deutschland ein?
3. Найдите в тексте 3 предложения с прямым порядком слов и 3 с обратным.
Поменяйте порядок слов в них.
4. Поставьте существительные в скобках в правильной форме:
1. Ich habe viel von (dieser Jugendliche) gehört. 2. Das Lieblingsgetränk (jeder
Deutsche) ist Kaffee. 3. Während (der Weltkrieg) war Berlin stark zerstört. 4. Nach (der
Krieg) wurde
Bonn
die Hauptstadt (die Bundesrepublik). 5. Die Errichtung (die
Berliner Mauer) begann im Jahre 1961. 6. Die Berliner Mauer fiel die in (der
November) 1989. 7. Zusammen mit (der Dramatiker Friedrich Schiller) ist Goethe der
bedeutendste Vertreter der deutschen Klassik. 8. Seine erste Ausbildung erhielt er dank
(sein Vater). 9. Die väterliche Bibliothek machte (der Knabe) Zugang zu den alten
Chroniken und der Aufklärungsliteratur. 10. Während (die Karnevalszeit) verkleiden
sich alle Deutschen und machen sich über einander lustig.
6. Найдите в тексте 5 прилагательных, образуйте их степени сравнения.
7. Следующие существительные поставьте
- во множественном числе:
der Jugendliche, die Biersorte, das Symbol, die Mauer, die Union,
das Jahr, der
Einwohner, die Verbindung, die Autobahn, der Vertreter, das Drama, das Werk, der
Umfrageteilnehmer;
- в единственном числе:
die Begriffe, die Mitgliedstaaten, die Museen, die Kunstgalerien, die Operhäuser die
Universitäten, die Zentren, die Persönlichkeiten, die Gebiete, die Gebräuche, die
Menschen, die Deutschen, die Krawatten.
Найдите в тексте 5 существительных, которые употребляются только в
единственном числе
8. Найдите в тексте 6 сложных существительных, определите их род, и
переведите.
9. Выпишите из текста в начальной форме по 4 глагола неотделяемыми
приставками, 2 возвратных глагола, образуйте от них 3 формы.
10. Поставьте сказуемое в Präteritum, Perfekt, Futurum:
1. Ich lese einen Roman von Johann Wolfgang von Goethe
2. Meine Freundin fährt nach Berlin.
3. Wir machen uns immer über seine Witzen lustig.
ТЕКСТЫ ДЛЯ ДОПОЛНИТЕЛЬНОГО ЧТЕНИЯ
Die deutsche Gesellschaft – modern, plural und offen
Deutschland ist die bevölkerungsreichste Gesellschaft der Europäischen Union.
Rund 82 Millionen Menschen wohnen auf deutschem Gebiet. Deutschland ist ein
modernes und weltoffenes Land. Seine Gesellschaft ist geprägt durch einen Pluralismus
von Lebensstilen und die ethno-kulturelle Vielfalt. Die Formen des Zusammenlebens
sind vielfältiger geworden, die individuellen Freiräume haben sich erweitert. Die
traditionellen Rollenzuweisungen der Geschlechter wurden aufgebrochen. Trotz der
gesellschaftlichen Veränderungen ist die Familie weiterhin die wichtigste soziale
Bezugsgruppe und die Jugendlichen haben ein sehr enges Verhältnis zu ihren Eltern.
Die deutsche Gesellschaft ist eine moderne und offene Gesellschaft: Die meisten
Menschen verfügen über eine gute Ausbildung, einen international betrachtet hohen
Lebensstandart.
Doch
die
Gesellschaft
hat
wichtige
Probleme
der
Bevölkerungsentwicklung. Drei Merkmale sind kennzeichnend für die demographische
Entwicklung
in
Deutschland:
eine
niedrige
Geburtenrate,
die
steigende
Lebenserwartung und die Alterung der Gesellschaft.
Seit drei Jahrzehnten befindet sich Deutschland in einem Geburtentief: Die Zahl
der Geburten liegt seit 1975 mit leichten Schwankungen bei etwa 1,3 Kindern pro Frau.
Die Kindergeneration ist also seit 30 Jahren um etwa ein Drittel kleiner als die
Elterngeneration.
Hohe
Zuwanderungsraten
aus
anderen
Gesellschaften
nach
Westdeutschland verhinderten, dass die Bevölkerung entsprechend schrumpfte.
Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung der Menschen an. Sie beträgt mittlerweile bei
Männern 77 Jahre und bei Frauen 82 Jahre.
Die steigende Lebenserwartung und noch mehr die niedrigen Geburtenzahlen sind
die Ursache für den dritten Trend: Der Anteil junger Menschen an der
Gesamtbevölkerung geht zurück, gleichzeitig nimmt der Anteil der älteren Menschen
zu.
Die Alterung der Gesellschaft ist eine der größten Herausforderungen an die
Sozial- und Familienpolitik. Die Rentenversicherung befindet sich deshalb seit längerem
im Umbau. Zudem werden verstärkt familienpolitische Maßnahmen zur Erhöhung der
Kinderzahl umgesetzt.
Texterläuterungen:
geprägt sein
отличаться
die individuellen Freiräume
свобода личности
die Rollenzuweisungen der Geschlechter… поменялось распределение...
wurden aufgebrochen
ролей между полами
verfügen über A.
иметь (в своём распоряжении)
schrumpfen
сокращаться, уменьшаться
der Trend
тенденция
sich im Umbau befinden
постоянно усовершенствоваться
familienpolitische Maßnahmen
мероприятия по поддержке семьи
umsetzen
проводить
Frauen und Männer
Frauen in Deutschland – so wie in anderen modernen Gesellschaften auch –
sind gleichberechtigt. So haben im Bildungsbereich die Mädchen die Jungen nicht nur
eingeholt, sondern sogar überholt. An den Gymnasien stellen sie 56 Prozent der
Absolventen; der Anteil junger Frauen an den Studienanfängern der Universitäten
beträgt knapp 54 Prozent. Immer mehr Frauen stehen im Berufsleben. Auch im
Scheidungsfall wird es für Frauen immer wichtiger, einen Beruf zu haben. Während
Männer in der Regel einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, arbeiten Frauen häufig,
besonders jene mit kleineren Kindern, in Teilzeit.
Auch bei Löhnen und Gehältern bestehen nach wie vor Differenzen zwischen den
Geschlechtern: So verdienen Arbeiterinnen nur 74 Prozent des Gehalts ihrer männlichen
Kollegen und Angestellte lediglich 71 Prozent. Es ist damit verbunden, dass Frauen
häufig in niedrigeren und damit schlechter bezahlten Positionen arbeiten.
Ein Haupthindernis beim beruflichen Aufstieg liegt darin, dass das Netz der
Kinderbetreuung gerade für kleinere Kinder nicht besonders gut ist. Der Kern der
traditionellen Hausarbeiten – Waschen, Putzen und Kochen – wird in vielen Familien
von den Frauen erledigt. Bisher waren es auch fast ausschließlich die Frauen, die in
Elternzeit gingen. Doch hat sich schon in den ersten neun Monaten nach Einführung des
Elterngeldes im Januar 2007 der Anteil der Väter, die im Beruf pausieren, um sich der
Kinderbetreuung zu widmen, mit fast 9,6 Prozent fast verdreifacht. Die Hälfte der
Männer will allerdings nur zwei Monate zu Hause bleiben.
Stellung der Frau in der Gesellschaft
Frauen bilden in der Bundesrepublik beinahe 50% aller Erwerbstätigen. Mehr als
die Hälfte von ihnen sind verheiratet. Traditionell sind die verheirateten Frauen und
insbesondere Mütter vielfach mehr familien- als berufstätig orientiert. Der
Beschäftigungsgrad der Frau wird sowohl von der Kinderzahl als auch vom Einkommen
des Mannes beeinflusst. Die verheirateten Frauen sind umso seltener erwerbstätig, je
mehr Kinder sie haben. Die Frauen mit gut verdienenden Männern sind seltener
erwerbstätig als die Frauen mit Männern aus anderen Einkommensgruppen.
In der Bundesrepublik sind die berufstätigen Mütter durch das Gesetz geschützt.
Sie dürfen sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt des Kindes nicht
arbeiten und bekommen Geld nach der Höhe ihres Gehalts. Der Arbeitsplatz ist
während dieser Zeit garantiert. Man kann einen bis zu dreijährigen Erziehungsurlaub
nehmen. Maximal zwei Jahre lang bekommt dann die Mutter Erziehungsgeld, „Babygeld", wenn sie sich ganz dem Kind widmet. (Falls die Mutter mehr als ihr Mann
verdient, kann dem Vater, wenn er die Erziehung des Kindes ganz übernimmt,
Erziehungsgeld ausgezahlt werden.) Die Frau von heute strebt mehr als sonst, nach der
wirtschaftlichen Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und Gleichberechtigung.
Die Berufschancen sind noch immer ungleich verteilt; für Mädchen werden
weniger
Lehrstellen
angeboten;
während
die
Arbeitgeber
die
Hälfte
der
Ausbildungsberufe
vorzugsweise
Jungen
anbieten.
Die
unterschiedliche
Einkommenshöhe bei Männern und Frauen wird meist mit den Unterschieden in der Art
der Tätigkeit, der beruflichen Qualifikation und der Anzahl der Dienstjahre begründet.
Die Arbeitsplätze werden oft sehr unterschiedlich bewertet.
In den neuen Bundesländern ist für die meisten Frauen die Erwerbstätigkeit
unverzichtbar, nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Die Frauen stellen zwei Drittel
der Arbeitslosen.
Texterläuterungen:
im Berufsleben stehen
работать
einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen работать полный рабочий день
in Teilzeit arbeiten
работать неполный рабочий день
lediglich
только, лишь
in Elternzeit gehen
брать отпуск по уходу за ребёнком
das Elterngeld
пособие на ребёнка
im Beruf pausieren
прерывать работу
verdreifachen
утраиваться
das Erziehungsgeld
пособие по уходу за ребёнком
Familie
Die Familie ist die erste und vorrangige soziale Gruppe der Menschen und eine der
wichtigsten sozialen Institutionen. Ihre Bedeutung hat im Laufe der Zeit zugenommen.
Für fast 90 Prozent der Bevölkerung steht die Familie an erster Stelle ihrer persönlichen
Prioritäten. Auch unter jungen Menschen genießt sie hohe Wertschätzung.
Doch die Vorstellungen, wie eine Familie auszusehen hat, sowie die Struktur der
Familie haben sich im Zuge des sozialen Wandels stark verändert. In der traditionellen
Familie versorgte ein auf Dauer verheiratetes Ehepaar mehrere Kinder in strikter
Rollentrennung: der Vater als berufstätiger Ernährer, die Mutter als Hausfrau. Dieses
Modell ist weiterhin verbreitet, aber es ist nicht mehr die vorherrschende Lebensform.
Die Formen des Zusammenlebens sind vielfältiger geworden. Das hat mit der
veränderten Rolle der Frau zu tun: Rund 64 Prozent der Mütter sind heute berufstätig.
Die Familien sind kleiner geworden. Ein-Kind-Familien sind häufiger als Familien mit
drei und mehr Kindern. Typisch ist die Zwei-Kind-Familie. Auch ein Leben ohne
Kinder – als Paar oder allein – wird öfter geführt. Fast jede dritte Frau ist heute
kinderlos.
Nicht nur die Lebensformen, auch die moralischen Grundhaltungen unterliegen
einem Wandel. Eine erneute Heirat oder Partnerschaft ist die Regel. Deutlich
zugenommen haben auch die nichtehelichen Lebensgemeinschaften.
Besonders bei jüngeren Menschen ist die „Ehe ohne Trauschein“ beliebt. So ist
auch die Zahl der unehelichen Geburten angestiegen: In Westdeutschland wird etwa ein
Viertel, in Ostdeutschland mehr als die Hälfte der Kinder unehelich geboren. Eine Folge
dieses Wandels ist die Zunahme der Stieffamilien und der Alleinerziehenden: Ein
Fünftel aller Gemeinschaften mit Kindern sind Alleinerziehende, und dies sind in der
Regel allein erziehende Mütter.
Vielfalt der Familienformen
Der Begriff Familie assoziiert sich meist mit dem Elternpaar mit seinen noch nicht
erwachsenen Kindern. Diese Familienform stellt in der deutschen Gesellschaft eine
„Normalfamilie" dar, d. h., die meisten Bürger leben in solch einer Familie. Doch es
gibt in Deutschland auch andere Familienformen.
Kernfamilie
Die Kernfamilie ist eine Familie, in der Eltern und Kinder auf emotioneller,
blutsverwandschaftlicher und in der Regel durch die Ehe sanktionierter Grundlage in
einem gemeinsamen Haushalt zusammenleben. Die Kleinfamilie bezeichnet die
Gemeinschaft der Eltern mit den Kindern.
Mehr-Generationen-Familie
Deutlich seltener findet man eine erweiterte Familienform, z. B. wenn ein oder
zwei Verwandte der Eltern mit in ihrem Haushalt leben (ca. 3% aller Haushalte). Solche
Familienform ist oft auf das Wohnraumproblem
zurückzuführen, aber durch das
Wohnen dreier Generationen unter einem Dach ergeben sich auch einige Vorteile, vor
allem in der zeitsparenden Versorgung der Hauswirtschaft. Außerdem kommt diese
Familienform dem Bedürfnis von Eltern, Kindern und Enkelkindern nach häufigem
sozialem Kontakt der drei Generationen entgegen.
Unvollständige Familie
Unter der „unvollständigen Familie" versteht man eine Familie, bei welcher ein
Elternteil fehlt. Rund 11% aller deutschen Kinder (unter 18 Jahren) leben in solchen
Familien, wo nur die Mutter oder nur der Vater mit den Kindern zusammenlebt.
Die Zahl der geschiedenen Alleinerzieherfamilien steigt heutzutage sprunghaft an.
Fast jede dritte Ehe wird heute geschieden, und jedes zehnte deutsche Kind lebt heute in
einer Ein-Eltern-Familie. (Ende des 20. Jh.s war da nur jedes zwanzigste Kind.) In 85%
der Fälle bekommt die Mutter das Sorgungsrecht.
Zu den unvollständigen Familien werden auch die Frauen mit den unehelichen
Kindern ohne Partner gezählt. Der Anteil der unehelichen Geburten ist in den 50 Jahren
des 20. Jh.s um ein Drittel gestiegen. Zunehmend mehr Frauen entscheiden sich heute
bewusst für das Alleinleben mit Kindern. Die Zahl der unvollständigen Familien ist in
Städten relativ höher als auf dem Lande.
Seit Ende der 50er Jahre des 20. Jh.s hat sich die Familienstruktur bis heute
(Anfang des 21. Jh.s) stark geändert: Trotz gestiegener Familienzahl hat der Anteil der
Ehepaare mit Kindern insgesamt abgenommen, der Anteil an Ehepaaren und
Alleinstehenden ohne Kinder ist größer geworden. Gegenwärtig sind in Deutschland nur
knapp ein Drittel aller Familien als „Normalfamilie" zu bezeichnen.
Lebensgemeinschaft (Zivilehe)
Unter Lebensgemeinschaften werden Partner gemeint, die ohne Ehe - mit oder
ohne Kinder - zusammenleben. Ihre Zahl ist schwer festzustellen. Sie sind nirgendwo
registriert
und
deshalb
schwer
auffindbar.
Die
Zahl
der
nichtehelichen
Lebensgemeinschaften nimmt in Deutschland ständig zu. In Deutschland leben heute
schätzungsweise rund zwei Millionen Paare zusammen, ohne verheiratet zu sein.
Wohngemeinschaft
Die Wohngemeinschaft als Alternative zur Familie entwickelte sich aus der
Kommune, die in der Bundesrepublik Ende der 60er Jahre des vergangenen
Jahrhunderts innerhalb der Studentenbewegung entstand.
Kinderzahl
Die Statistiken zeigen einen eindeutigen Entwicklungstrend in Deutschland: seit
Beginn des 20. Jh.s werden in Deutschland immer weniger Kinder geboren. Die Zahl
der Kinder hängt meist davon ab, ob die Frau berufstätig bleiben möchte oder nicht. Seit
Mitte des 20. Jh.s bekam die kinderlose Ehe eine noch nie da gewesene Verbreitung.
Texterläuterungen:
hohe Wertschätzung genießen
занимать важное место
mehrere Kinder in strikter …
воспитывать несколько детей …
Rollentrennung versorgen
согласно ролевым задачам родителей
меняться, изменяться
einem Wandel unterliegen
die nichtehelichen Lebensgemeinschaften внебрачное сожительство
„Ehe ohne Trauschein“
незарегистрированный (гражданский) брак
die Stieffamilie
семья, берущая ребёнка на воспитание
die Kernfamilie
нуклеарная семья
das Sorgungsrecht bekommen
получить право опеки над ребёнком
die Lebensgemeinschaft
внебрачное сожительство,
die Zivilehe
гражданский брак
schwer auffindbar sein
невозможно посчитать
die Wohngemeinschaft
совместное проживание
Jugend
Die zentrale Bezugsgruppe der jungen Menschen ist die Familie. Noch nie lebten
so viele Jugendliche – 73 Prozent der Jugendlichen im Alter von 18 bis 21 Jahren – so
lange im Haushalt ihrer Eltern wie heute. Fast alle 12- bis 29-Jährigen geben an, ein
sehr gutes und vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Eltern zu haben.
Eine Ursache für den längeren Verbleib in der Familie ist, dass immer mehr junge
Menschen immer länger im Bildungssystem bleiben. Ihr Qualifikationsniveau ist
deutlich gestiegen. Zu den Problemgruppen im Bildungssystem gehören vor allem junge
Menschen aus sozial schwachen Schichten und aus Migrantenfamilien.
Im Vergleich zu früheren Jugendgenerationen sind die Jugendlichen pragmatischer
geworden, sind erfolgsorientiert und leistungsbereit.
Ältere Menschen
In Deutschland ist etwa jeder Vierte über 60 Jahre alt. Wegen der niedrigen
Geburtenraten und der steigenden Lebenserwartung hat die deutsche Gesellschaft nach
Japan und Italien weltweit den dritthöchsten Anteil an älteren Menschen. Ihre
Lebensformen und Lebensstile haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert.
Die überwiegende Mehrheit der älteren Menschen wohnt heute selbstständig. Sie leben
meist in der Nähe ihrer Kinder und haben zu diesen regen sozialen Kontakt. Die
„jungen Alten“, die jünger als 75 oder 80 Jahre sind, sind meist auch gesundheitlich in
der Lage, weiterhin ein selbstständiges Leben zu führen und ihre Freizeit aktiv zu
gestalten.
Finanziell ist die ältere Generation weitgehend abgesichert: Die
Rentenreform von 1957 hat die Rentnerinnen und Rentner nach und nach am Wohlstand
geführt. Die Altersarmut ist nicht völlig beseitigt, aber das Armutsrisiko liegt niedriger
als bei anderen Altersgruppen.
Texterläuterungen:
der längere Verbleib
длительное пребывание
Список рекомендуемой литературы:
1. Бориско Н. Ф. Deutsch ohne Probleme! Самоучитель немецкого языка. Т. 2.
– Киев: «Логос», 2000. – 352 с.
2. Delfin, Arbeitsbuch, Lehrwerk für Deutsch als Fremdsprache, Max Hueber
Verlag. – München. – 2008. – 504 S.
3. Немецкий язык: 150 устных тем по немецкому языку для школьников и
поступающих в вузы / И. М Варфоломеева, О. А. Радченко, А. М. Иванов. –
М.: Дрофа, 2001. –208 с.
4. Петривняя И. В. Немецкий язык: учебное пособие
для студентов
заочников 1 курса неязыковых факультетов пед. институтов/ И.В.
Петривняя.-М.: Просвещение, 1989. – 144 с.
5. Сборник контрольных работ и контрольно- тренировочных упражнений по
немецкому языку: Пособие для студентов-заочников 1-2 курсов неязыковых
неязыковых факультетов пед. ин-тов / М.Е. Селицкая, – Моск. гос. Заоч. Пед.
ин-т. – М.: Просвещение, 1989. – 62 с.
6. Суслова И. П. Немецкий язык для поступающих в вузы. /И. П. Суслова –
М.: Гуманит. изд. центр ВЛАДОС, 1998. – 169 с.
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