16. IZZ-presseforum am 2. Juli 2010 Bundeswehrkrankenhaus, Ulm KaVo Dental GmbH, Biberach/R. Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm (Es gilt das gesprochene Wort) Prof. Dr. Dr. Alexander Schramm Ärztlicher Direktor der Abteilung Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm 2 Die Abteilung Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Bundeswehrkrankenhauses Ulm arbeitet in besonders engem Maße mit der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm zusammen. Die Kooperation ist geprägt von wechselseitigen Synergismen in der Patientenversorgung einschließlich der Notfallversorgung und interdisziplinären Sprechstunden sowie bei der studentischen Lehre und der Forschung. Krankenversorgung Der Verbund von Universitätsklinikum und Bundeswehrkrankenhaus garantiert die Maximalversorgung für die Behandlung von Patienten mit Erkrankungen auf dem Gebiet der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie für die Regionen Ostwürttemberg, Donau/Iller und Bodensee-Oberschwaben. Synergien ergeben sich in der Behandlung von Patienten des überregionalen Traumazentrums Ulm mit der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, innerhalb des Comprehensive Cancer Center Ulm (CCCU) und den darin vertretenen Kliniken der Universität und bei der gemeinsamen Versorgung pädiatrischer Patienten zusammen mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Insbesondere die Versorgung von Patienten zusammen mit den Kliniken des Departments für Zahnheilkunde ist nicht nur innerhalb der Regelzeit, sondern auch außerhalb davon durch die 24Stunden-Notfallversorgung am Bundeswehrkrankenhaus Ulm gewährleistet. Die Bedarfsplanung einer Hauptabteilung Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie mit überregionalem Versorgungsauftrag beträgt laut dem Landesbettenplan BadenWürttemberg 25 Betten. Die vorhandene räumliche Ausstattung am Bundeswehrkrankenhaus Ulm umfasst 27-30 Betten inklusive der truppenärztlichen Versorgung (2-5 Betten). Die Abteilung MundKiefer-Gesichtschirurgie (MKG) am Bundeswehrkrankenhaus Ulm nutzt einen Operationssaal für stationäre Therapie und einen Operationssaal für ambulantes Operieren mit apparativer Ausstattung für hochmoderne MKG-Chirurgie (Navigationssystem, intraoperative CT-Bildgebung, Endoskopieeinheit, Piezochirurgie). Bei traumatologischen Notfällen ist in begrenztem Maße zusätzliche Operationssaalkapazität gegeben. Dies entspricht damit vollumfassend der Sicherstellung des nach dem Landesbettenplan vorgesehenen überregionalen Versorgungsauftrages für die zivile Patientenversorgung auf dem Gebiet der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Die Ausstattung der MKG-Ambulanz am Bundeswehrkrankenhaus Ulm mit 4 ambulanten Untersuchungs- und Behandlungseinheiten und einem Operationssaal für Ambulantes Operieren steht vollumfänglich ausgestattet zur Verfügung. Lehre Die Mitarbeiter der Abteilung Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm erbringen scheinpflichtige Lehrleistungen für Studierende der Medizin und der Zahnmedizin D:\75904478.doc 3 und lehren an den Berufsfachschulen für Entbindungspflege und Operationstechnische Assistenz der Universität Ulm (Akademie für Gesundheitsberufe). Dissertationen werden sowohl im Bereich Humanmedizin als auch im Bereich Zahnmedizin vergeben und gutachterlich betreut. Humanmedizin Das Wahlfach MKG für Studierende im Praktischen Jahr wird am Bundeswehrkrankenhaus Ulm angeboten zusammen mit dem begleitenden PJ-Seminar in Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Dies ermöglicht den Studenten der Universität Ulm eine standortnahe Ausbildung auch im Fach MKG. Zahnmedizin Die Mitarbeiter der Abteilung MKG am Bundeswehrkrankenhaus Ulm erbringen sämtliche scheinpflichtigen Lehrleistungen für die Studierenden der Zahnmedizin, welche der Anwesenheit und Verfügbarkeit von stationären Patienten bedürfen. Dies umfasst den Kurs Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten (Auscultando, Practicando I+II+III), anteilig den Operationskurs II (Klinische Visite und Operationsassistenz) und die Staatsexamensprüfungen im Fach Chirurgie II. Forschung Sowohl im Bereich der klinischen Forschung als auch in der Grundlagenforschung bestehen Kooperationen mit Kliniken des Universitätsklinikums. Dies sind drittmittelgestützte Forschungsprojekte zusammen mit den Kliniken des Departments für Zahnheilkunde auf dem Gebiet der Oralen Implantologie, der Dysgnathien und der Distraktionsosteogenese und zusammen mit der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie auf dem Gebiet der navigationsgestützten Chirurgie innerhalb der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen. Geplant sind der Ausbau bestehender Forschungskooperation und die Verzahnung von klinisch relevanten Forschungsprojekten mit der Grundlagenforschung auf den Gebieten der Computerassistierten Planung durch quantitative prä-, intra- und postoperative Analyse sowie virtuelle Modellerstellung, der intraoperativen Bildgebung und der intraoperativen Instrumentennavigation und auf den Gebieten Frakturheilung, Biomechanik und Simulationsrechnung zusammen mit der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie und dem Muskuloskelettalen Zentrum. In Zusammenarbeit mit den Kliniken des Departments für Zahnheilkunde ist in Planung und teilweise bereits begonnen worden die Durchführung drittmittelgestützter Projekte in schablonengestützter Implantatinsertion, Implantatneuentwicklung innerhalb des Forschungsschwerpunktes “Periodontal and Periimplant Tissue“ und die Einbindung der 3DFotographie zur Behandlung von Kieferfehlbildungen. D:\75904478.doc 4 Perspektiven Zukünftig kann die Abteilung Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG) des Bundeswehrkrankenhauses Ulm integraler Bestandteil der gemeinsamen Patientenversorgung innerhalb eines Klinikverbundes am Oberen Eselsberg sein, um eine Steigerung der Kernkompetenz auf diesem Gebiet für beide Kliniken zu erreichen. Dies bedingt die Einrichtung einer gemeinsamen Hochschulambulanz ohne organisatorische Trennung der MKG im Department für Zahnheilkunde und am Bundeswehrkrankenhaus. Auch in der medizinischen und zahnmedizinischen Lehre wäre eine organisatorische Einheit im Hinblick auf eine zielgerichtete und strukturierte chirurgische Ausbildung der Studenten vorteilig. Ziel gemeinsamer Forschungsprojekte ist die interdisziplinäre, internationale Publikation der Forschungsergebnisse, die Steigerung der Akquisition von Drittmitteln und das Einbinden von Studenten und Gastärzten in die Forschung. Eine Beteiligung am Forschungsinstitut für Regenerative Medizin der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm wäre hier wünschenswert, um bereits bestehende Kernkompetenz der Abteilung Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm auf dem Gebiet der “permanenten und resorbierbaren Implantate zur Rekonstruktion des Gesichtsschädels und der zahntragenden Kieferabschnitte“ mit einbringen zu können. Aufgrund der Interdisziplinarität dieser Forschungsvorhaben gilt es, die enge Zusammenarbeit zwischen dem Universitätsklinikum Ulm und dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm weiter auszubauen. Am Eselsberg kann so eine einzigartige Zusammenarbeit von Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Medizin entstehen. D:\75904478.doc