Christianeum Mathematik (erhöhtes Niveau) Funktionen (1) SI Wilms 8. 12. 2009 Der Begriff Polynom ist eine Verallgemeinerung des Begriffes Binom: Ein linearer Term (z.B. 3 x 2 ) kann als Polynom 1. Grades bezeichnet werden ein quadratischer Term (z.B. 3 x 2 2 x 1 ) wird als Polynom 2. Grades bezeichnet eine Funktion f : x a x 3 b x 2 c x d mit a 0 heißt ganzrationale Funktion 3. Grades. Ihr Funktionsterm heißt Polynom 3. Grades. Entsprechend lassen sich für jede natürliche Zahl ganzrationale Funktionen n-ten Grades definieren, deren Funktionsterme Polynome n-ten Grades genannt werden, n . Ganzrationale Funktionen sind für alle reellen Zahlen definiert. Ihre Graphen enthalten weder Knickstellen noch Sprungstellen. Aufgabe Zeichne möglichst einfache und möglichst komplizierte Graphen von ganzrationalen Funktionen 3., 4. und 5. Grades und nimm diese Zeichnungen zu deinen Unterlagen. Ganzrationale Funktionen können beliebig oft abgeleitet werden, aber schon die (n+1)-te Ableitung ist ____________________ . Die 1. Ableitung gibt für jedes x die Steigung sowie das Steigungsverhalten der Funktion f an. Die 2. Ableitung gibt für jedes x das Krümmungsverhalten der Funktion f an. Besonderheiten im Graphen einer Funktion: Nullstellen Hier ist der y-Wert Null. Um die Nullstellen zu finden, löse f(x) = 0 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Innere Hochpunkte Hier ist die Steigung Null und der Graph rechtsgekrümmt. bilde die 1. Ableitung f ’ löse f ’(x) = 0 prüfe, ob f ’’(xe) < 0 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Innere Tiefpunkte Hier ist die Steigung Null und der Graph linksgekrümmt. Um die inneren Hochpunkte zu finden, bilde die 1. Ableitung f ’ löse f ’(x) = 0 prüfe, ob f ’’(xe) > 0 -------------------------------------------------------------------------------------------------------- Wendepunkte Hier ist die Steigung – jedenfalls in einer bestimmten Umgebung - am größten bzw. am kleinsten. Um die inneren Tiefpunkte zu finden, Um die Wendepunkte zu finden, bilde die 2. Ableitung löse f ’’(x) = 0 prüfe, ob f ’’’(xw) ≠ 0 ---------------------------------------------------------------------------------------------------------(Trickreiche) Frage: Wie viele Nullstellen hat eine ganzrationale Funktion n-ten Grades? Zerlegungssatz: Ist a eine Nullstelle der ganzrationalen Funktion f n-ten Grades, so lässt sich f(x) in ein Produkt zerlegen („faktorisieren“): f ( x) ( x a) g ( x) . Dabei ist g(x) ein Polynom (n – 1)-ten Grades. _____________________________________________________________________________ ->-> b.w. (Beweis im Buch, S. 42) Christianeum Mathematik (erhöhtes Niveau) Wilms -2____________________________________________________________________________________________ Aufgaben 1. Hier sind zwei Graphen, deren ganzrationale Funktionsterme f und g den gleichen Grad haben: f g (a) Gib eine Zahl an, die als Grad der Funktionen f und g in Frage kommt: ______ (b) Gib an, welche der folgenden drei Zerlegungen für den Funktionsterm g(x) zutreffen könnte, und begründe deine Entscheidung: 1. ( x 2)( x 1)( x 1)( x 2) , denn ___________________________________ 2. ( x 2)( x 1)( x 1)( x 2)( x 2) , denn ______________________________ 3. ( x 2)( x 2)( x 1)( x 1)( x 2) , denn ______________________________ 2. Untersuche die Funktion f : x 14 x 4 43 x 3 2 x 2 auf ihr Steigungs- und Krümmungsverhalten, bestimme alle charakteristischen Punkte und zeichne den Graphen. (Dieser Aufgabentyp heißt Kurvendiskussion und war früher sehr beliebt.) 3. Gegeben ist die Funktion f : x 4 x2 x2 1 Da eine Stammfunktion zu f nicht bekannt ist, bestimme näherungsweise durch je eine Ober- und eine Untersumme von Rechtecken den Inhalt der Fläche, die der Graph der Funktion f mit der x-Achse einschließt. Hinweis: Wähle 8 Unterteilungen. 4. Gegeben ist die Funktionenschar f k:x 4 x x2 k , k (a) Betrachte die vier Graphen auf der Rückseite dieses Zettels. Gehören sie zur Funktionenschar? Wenn nein, begründe es. Wenn ja, gib den zugehörigen Parameter k an. (b) Stelle fest, welche Funktionen der Funktionenschar einen inneren Hochpunkt besitzen. Prüfe, ob alle diese inneren Hochpunkte auf einer Kurve liegen (genannt: Ortskurve der Hochpunkte). Wenn ja, gib die zugehörige Funktionsvorschrift an und bestätige diesen Zusammenhang graphisch. _____________________________________________________________________________ ->-> b.w. Christianeum Mathematik (erhöhtes Niveau) Wilms -3- _____________________________________________________________________________ 5. Das Dach einer 20 m breiten und 60 m langen Tennishalle soll einen Parabelbogen spannen, dessen Bauhöhe 8 m betragen soll. Der Bauherr befürchtet, dass das dadurch entstehende Luftvolumen zu gering sein könnte, und verlangt 15.000 Hektoliter Luft mehr. Darauf schlägt der Architekt vor, anstelle der ursprünglich geplanten Bauhöhe von 8 m eine Höhe von 10 m zu wählen. Prüfe, ob dadurch die Forderung des Bauherren erfüllt werden kann. [email protected]