Literaturverzeichnis

Werbung
1. Einleitung
„Herausnehmen möchte ich unsere Frauen, die im Stillen Unglaubliches geleistet haben.
Das fing an von der Bewirtung und dem Gutzureden unserer Kameraden und
Kameradinnen, die aktiv draußen im Wahlkampf standen. Und das hörte auf beim
Wäschewaschen für die Kameraden.“ (zit. nach Röpke 2007) Mit diesen Worten
bedankte sich der NPD-Spitzenkandidat in Mecklenburg-Vorpommern, Udo Pastörs,
nach der erfolgreichen Landtagswahl im September 2006 bei seinen weiblichen
Gesinnungsgenossen. Dieses Zitat spiegelt das allgemein vorherrschende Klischee
genau wieder: Frauen in der rechtsextremen Szene sind bescheiden, fürsorglich und
treu – und finden sich stets unsichtbar an der Seite ihrer Männer, um ihnen im
politischen Kampf den Rücken freizuhalten. Doch tatsächlich hat sich die Rolle der
Frau auch am rechten Rand der Gesellschaft verändert. „Wir finden alle Rollenbilder,
die es auch sonst in der Gesellschaft gibt, vom Heimchen am Herd bis zur
Karrierefrau“1, sagt die Sozialwissenschaftlerin Michaela Köttig, die die Lebenswege
rechter Frauen erforscht.
Auch viele rechte Frauen selbst sehen ihre eigene Rolle inzwischen anders: so fordert
beispielsweise die „Fränkische Aktionsfront“ die „moderne, anständige, revolutionäre,
selbstbewusste, nationale, deutsche Frau“. (zit. nach Döhring und Feldmann 2005, S.23)
In der rechtsextremen Ideologie findet dieser Wandel bislang jedoch kaum Niederschlag
– in aller Regel wird ein Frauenbild propagiert, das sich an dem Ideal der
nationalsozialistischen und nicht berufstätigen Mutter orientiert, die das Brauchtum
hochhält und ihre Kinder zu „guten Deutschen“ erzieht. Dieses Weltbild vertritt im
Grundsatz auch die einzige überparteiliche, bundesweit agierende nationalistische
Frauenvereinigung, die Gemeinschaft deutscher Frauen (GDF). (Röpke und Aden 2007)
Im alltäglichen Leben entstehen durch dieses rückwärtsgewandte Frauenbild für die
Mitglieder jedoch Probleme, denn vielen gesellschaftlichen Entwicklungen können sich
auch neonazistische Frauen nur schwer entziehen.
1
In dieser Arbeit möchte ich am Beispiel der GDF der Frage nachgehen, welche
Strategien rechtsextremistische Frauen im Internet anwenden, um diesen Konflikt
zwischen dem vermittelten Frauenbild und ihrem tatsächlichen Lebensalltag für sich
selbst aufzulösen. Wie argumentieren sie untereinander in virtuellen Diskussionsforen?
Welche Linie vertritt die GDF in dieser Frage nach außen genau? Und wie
erfolgversprechend ist die offizielle Kommunikationsstrategie der GDF?
Im ersten Teil der Arbeit geht es um Frauen in der rechten Szene allgemein. Wie groß
ist ihr Anteil? Welche Funktion erfüllen sie und wie sehen ihre konkreten Aufgaben
aus? Anschließend befasst sich die Arbeit mit der Bedeutung des Internets für
nationalistische Gruppierungen.
Im nächsten Abschnitt soll dann die „Gemeinschaft deutscher Frauen“ vorgestellt
werden – wie und wann ist die Gruppe entstanden – und wer steckt eigentlich dahinter?
Eingehend möchte ich im folgenden die Internetseite der Gruppe analysieren. Wie ist
sie aufgebaut? Welche Inhalte finden sich und an wen richtet sie sich? Besondere
Aufmerksamkeit soll an dieser Stelle dem „Über uns“-Teil zukommen. Es würde den
Rahmen dieser Arbeit sprengen, jedes einzelne Element der Internetseite einzuordnen –
die weiteren Bereiche werden aus diesem Grund nur kurz angesprochen. Schließlich
soll die Sprachverwendung auf der GDF-Seite näher betrachtet werden - welche
Auffälligkeiten lassen sich insgesamt feststellen?
In einem weiteren Teil soll es dann konkret um das vermittelte Frauenbild gehen.
Welche Positionen propagiert die GDF zu den Bereichen Partnerschaft, Mutterschaft
und Berufstätigkeit? Abschließend sollen diese Positionen dann verglichen werden mit
den Argumentationsstrategien, die im so genannten Mütterforum zur Anwendung
kommen. Hier tauschen sich die Nutzerinnen virtuell über ihren Lebensalltag aus – und
über die Konflikte, die durch die Divergenz zwischen der Ideologie und dem
Lebensalltag entstehen. Es finden sich beispielsweise Diskussionen zu Fragen wie
„Lasst Ihr eure Kinder Jeans tragen?“ oder „Wie steht Ihr zu pränataler Diagnostik?“
2
Zum Thema „Frauen in der extremen Rechten“ finden sich etwa seit Mitte der
neunziger Jahre vermehrt wissenschaftliche Publikationen. Zuvor spielte der
Geschlechter-Aspekt so gut wie keine Rolle in der Forschung zum Thema
Rechtsradikalismus. Seit Mai 2000 existiert das „Forschungsnetzwerk Frauen und
Rechtsextremismus“, in dem sich Politikwissenschaftlerinnen, Historikerinnen,
Soziologinnen und Pädagoginnen zusammengeschlossen haben, um die
wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema weiter voranzutreiben. Trotzdem
gibt es nur eine überschaubare Anzahl von Untersuchungen und Arbeiten aus den
vergangenen Jahren - fast gar kein Material existiert dementsprechend zum Thema
„rechtsextremistische Frauen und Internet“. In den Medien wurde dem Thema „Frauen
und Rechtsextremismus“ hingegen in steigendem Maße Aufmerksamkeit gewidmet.
2. Die rechtsextreme Szene
2.1. Daten und Fakten zu Frauen in der rechtsextremen Szene
Wie viele Frauen in Deutschland rechtsextremistischen Überzeugungen anhängen oder
der rechtsextremen Szene angehören, ist nicht ganz klar – der Verfassungsschutzbericht
2006 als einzige offizielle Quelle ist nicht nach Geschlechtern aufgeschlüsselt.
(Bundesamt für Verfassungsschutz 2007) Auch sonst liegen nur wenige
wissenschaftlich belastbare Zahlen zur Partizipation von Frauen an der rechtsextremen
Szene vor. Zumeist handelt es sich um Schätzungen, die zum Teil erheblich
voneinander abweichen.
So geht beispielsweise die Expertin Renate Feldmann in einem Interview mit Spiegel
Online davon aus, dass in rechtsextremen „Organisationen und Cliquen (...) ein Drittel
der Mitglieder weiblich“ sind. (Padtberg 2007) Laut Tageszeitung schätzt hingegen der
Verfassungsschutz den Frauenanteil in der Kameradschaftsszene insgesamt auf rund
zehn Prozent. (Speit 2006) In einigen Regionen liegt der Wert jedoch auch nach
Auffassung der Behörde offenbar deutlich höher: in Niedersachsen bei rund 20 Prozent,
in Thüringen sogar bei fast 30 Prozent. (Röpke und Speit 2005, S.88)
3
Renate Bitzan fasste die Lage wie folgt zusammen: „Werden (...) diejenigen Daten und
Schätzungen zusammengetragen, die vorliegen, so sind (...) folgende Angaben zum
Frauenanteil in rechtsextremen Gruppen zu nennen: von bis zu ‚zehn Prozent’ über ‚20
Prozent’ bis zu einem ‚Viertel bis Drittel’.“ (Bitzan 2000, S.28) Die Zeitung Die Zeit
kommt im Jahr 2002 zu folgendem Ergebnis: „ Verbindet man Schätzungen aus
verschiedenen Quellen, so kommt man auf bundesweit mindestens 1500 rechtsradikale
Frauen.“ (Staud 2002)
Das Potenzial ist vermutlich jedoch noch weit größer. So ergab eine repräsentative
Emnid-Umfrage im August 2007, dass bis zu 14 Prozent aller Frauen sich vorstellen
könnten, ihre Stimme einer Partei rechts von der CDU zu geben. (Röpke 2007) Bislang
werden rechtsextreme Parteien jedoch noch überwiegend von Männern gewählt, nach
verschiedenen Erhebungen sind rund zwei Drittel der Parteianhänger männlich und
etwa ein Drittel weiblich. (Döhring und Feldmann, S.18)
In einer Frage sind sich die Experten jedoch einig: Der Frauenanteil in der
rechtsextremen Szene nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Inzwischen gibt es rund 20
parteiunabhängige Frauenorganisationen – bis auf die GDF arbeiten alle regional - ,
hinzu kommen dann noch die Frauenorganisationen der Parteien. (Jütz und Schlenz
2007)
Doch auch wenn inzwischen die ersten Frauen in der rechtsextremen Szene offensiv
Anspruch auf Führungspositionen erheben – die Regel ist das noch nicht. Zumeist
agieren sie in der zweiten Reihe. Sie sorgen für eine reibungslose Organisation von
Parteiveranstaltungen oder Rechtsrockkonzerten, sie planen Kinderfeste, unterstützen
die Männer bei Demonstrationen, engagieren sich im „Braunen Kreuz“, einem
nationalen Sanitätsdienst oder betreuen inhaftierte Kameraden in der
„Hilfsgemeinschaft für nationale Gefangene (HNG). „Weil sie unauffälliger sind, also
scheinbar ungefährlich, mieten sie Räume (...), führen Telefonate, eröffnen Konten und
Postfachadressen, verkaufen rechte Waren bei eBay oder melden Aufmärsche an“,
erklärt auch Feldmann. (Padtberg 2007)
4
Bitzan beschreibt die Funktionen der Frauen in der rechten Szene wie folgt: Sie findet
den „(...) Begriff der Mittäterin passend, wenn es um das Mitwirken an der eigenen
unterdrückten Position geht, der Begriff der Komplizin, wenn es um die aktive
Beteiligung von Frauen an von Männern konzeptionierten Ausbeutungsverhältnissen
gegenüber Dritten geht, und der Begriff der Täterin, wenn es um eine unabhängige vom
Interesse oder ohne Druck von Männern verübte Tat geht.“ (Bitzan 2000, S.78)
Dass der Frauenanteil stetig wächst, ist kein Zufall – vielmehr zeigt sich daran auch eine
veränderte Strategie der rechtsextremen Führungsriege. Lange Zeit war das Image
denkbar schlecht, glatzköpfige dumpfe Mitläufer prägten das öffentliche Bild. Die neue
Strategie sieht anders aus und in ihre spielen die Frauen eine entscheidende Rolle.
Gegenüber der Süddeutschen Zeitung fasste Klaus Beier, Pressesprecher der NPD, die
Taktik wie folgt zusammen: „Erstens, der Kampf um die Straße, wobei man nicht
denken soll, dass wir mit Hauruck marschieren. Da gehören Infostände dazu oder
Gespräche bei Festivitäten. Das überschneidet sich im Grunde schon mit zweitens, dem
Kampf um die Köpfe. Dass man an mehr neue Menschen herankommt, sich in der Mitte
des Volkes in Vereinen betätigt, aber nicht, um die Vereine zu unterwandern (...) Es
geht um die Präsenz. Dass man da ist. Denn sobald die Leute merken, mit der oder dem
kann man ja ein Gläschen trinken, schmeißen sie einen auch nicht mehr raus, wenn sie
mitkriegen, dass man in der NPD ist. Und genau das ist dann der Punkt an dem der
Kampf um die Parlamente beginnen kann, Säule drei.“ (Meinhardt 2007)
Zudem werde durch einen stärkeren Frauenanteil ein weiteres Ziel erreicht, meint die
Sozialwissenschaftlerin Kötting: „Dass die Szene für Frauen attraktiver wird, führt zu
einer Stabilisierung. Die Männer können innerhalb der rechten Gruppen eine Freundin
finden und heiraten.“ Bislang hätten sich rechtsextreme Männer oft aus der Szene
zurückgezogen, wenn sie eine Beziehung eingegangen seien. Das sei nun nicht mehr
nötig: „Aus dem Lebensabschnitt wird ein Lebensprojekt.“ (Schmitt 2006) Und auch
die Kinder dieser Paare wachsen ganz selbstverständlich mit den Überzeugungen ihrer
Eltern auf – und so unmittelbar in die rechtsextreme Szene hinein.
5
2.2. Die Bedeutung des Internets für die rechtsextreme Szene
„Es ist billig, schnell und sauber. Wir lieben es.“ (zit. nach Pfeiffer 2004, S.227) Mit
diesen Worten fasste die Webmasterin der rechtsextremen Homepage des Revisionisten
Ernst Zündel bereits im Jahr 1996 die Vorteile des Internets für die Extreme Rechte
zusammen. Inzwischen hat die Szene die Nutzung des World Wide Web perfektioniert.
Kameradschaften informieren auf ihren Seiten über Demonstrationen und
Kontaktmöglichkeiten, rechtsextreme Bands bewerben ihre rassistische Musik,
einschlägige Versandhändler vertreiben über das Netz rechtsextreme Devotionalien, die
NPD verbreitet Propagandaschriften und wirbt um jugendlichen Nachwuchs, in Foren
tauschen sich „nationale Mütter“ über Erziehungsprobleme aus, vereinzelt finden sich
sogar „nationale Jobbörsen“ und Flirtportale speziell für „Kameradinnen und
Kameraden“. Kurz zusammengefasst: Es gibt in diesem Bereich beinahe nichts, was es
nicht gibt.
Die Entwicklung nahm Mitte der neunziger Jahre ihren Anfang. Damals ging als eine
der ersten professionellen rechtsextremen Internetseiten im World Wide Web die
„Stormfront“-Homepage des US-Neonazis Don Black online. (Dietzsch und Maegerle
1997, S.51) Seit 1980 war er Vorsitzender des rassistischen Klu Klux Klan, 1981 wurde
Black inhaftiert und kurz später zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt, nachdem er
versucht hatte, auf der Karibikinsel Dominica gewaltsam die Macht zu übernehmen, um
einen Staat ausschließlich für Weiße einzurichten. (Pfeiffer 2004, S. 215) Als erste
rechtsextreme deutsche Gruppe richtete die NPD im März 1996 eine eigene Homepage
ein. Die vom Augsburger Ortsverband bestückte Seite „Der Aufbruch“ enthielt einige
Propagandatexte sowie Kontaktadressen. (Pfeiffer 2004, S.216)
Die Internetadressen rechtsextremer Seiten änderten sich besonders in den neunziger
Jahren relativ häufig, auch heute noch ist dieses Phänomen feststellbar. Der Grund dafür
6
ist, dass einige Provider2 solche Homepages abschalten, sobald sie von den
Inhalten Kenntnis erlangen.
Um dieses Problem zu umgehen, trat die NPD im Jahr 1997 erstmals selber als Provider
auf und gründete das „Deutsche Netzwerk“. (Pfeiffer 2004, S. 217) Später betätigten
sich dann auch rechtsextreme Einzelpersonen als professionelle Online-Dienstleister. Zu
ihnen gehört der Hamburger Jens Siefert, dessen Firma „Netzpunkt Internet-Service“
lange Zeit rechtsextremistische Seiten ans Netz brachte. (Pfeiffer 2004, S. 217)
Inzwischen hat Siefert sein Unternehmen an Ronald Haser verkauft3 – einem
Mitbegründer der Rechtsrock-Band Nordwind.
Inzwischen hat sich die Zahl rechtsextremer Internetseiten vervielfacht. Ende 2006
zählten die Verantwortlichen des Bündnisses jugendschutz.net4 insgesamt 1218
entsprechende Angebote. Auch die Professionalität hat in erheblichem Maß
zugenommen. Viele Seiten sind inzwischen mit großem Sachverstand erstellt – vielfach
werden neueste technische Entwicklungen berücksichtigt. Der Erhebung zufolge hatten
Ende 2006 130 Betreiber multimediale Inhalte in ihre Internetpräsenzen integriert - die
Seiten enthielten Musik, Flash-Animationen oder Videos. Auf 171 Seiten fand sich ein
Gästebuch, 84 Homepages boten den Neonazis in interaktiven Diskussionsforen die
Möglichkeit zum Gedankenaustausch.5 Angesichts der rasant steigenden Nutzung von
Video-Formaten im Internet im Jahr 2007 kann davon ausgegangen werden, dass sich
dieser Trend auch verstärkt in Bezug auf rechtsextreme Internetseiten wiederfinden
wird.6
Ein deutliches Indiz für diese These ist die Nutzung der Internet-Videotauschbörse
YouTube durch Neonazis. Die Plattform bietet den Rechtsextremen unter anderem den
Vorteil, dass sie nicht dem deutschen, sondern dem US-amerikanischen Recht
unterliegt. (Schenkel 2007) Die US-Verfassung garantiert eine weiter gefasste
Meinungsfreiheit als die deutschen Gesetze – und die Betreiber fühlen sich der
2
Der Provider ist die Schaltstelle zwischen Benutzer und Netz. Er ermöglicht es dem User, auf
Netzinhalte zuzugreifen und Seiten einzuspeisen.
3
Vergl. http://www.netzpunkt.net/, Impressum, zuletzt aufgerufen am 30. Januar 2008
4
jugendschutz.net wurde 1997 von den Jugendministern aller Bundesländer gegründet, um
jugendschutzrelevante Angebote im Internet zu überprüfen und auf die Einhaltung von
Jugendschutzbestimmungen zu drängen.
5
Vergl. http://www.jugendschutz.net/pdf/re_kurzbericht_06.pdf, zuletzt aufgerufen am 30. Januar 2008
6
Entsprechende Erhebungen liegen noch nicht vor.
7
amerikanischen Verfassung verpflichtet. Grundsätzlich unterliegen die in
Deutschland abrufbaren Internetbeiträge zwar den gleichen rechtlichen Bestimmungen
wie alle anderen Medien auch.
Bei Inhalten im Internet gestaltet sich das Vorgehen gegen verfassungsfeindliche
Beiträge jedoch schwierig, sobald diese zwar von Deutschland aus abrufbar sind, aber
nicht auf in Deutschland stehenden Servern eingestellt wurden.
Auf YouTube findet sich so denn auch die ganze Bandbreite neonazistischer
Propaganda. Interessierte können historische Filmaufnahmen abrufen, in denen
deutsche Soldaten im zweiten Weltkrieg glorifiziert werden. Rechtsextreme Parteien
wissen die Tauschbörse als günstige Plattform für Werbung in eigener Sache zu
schätzen – hinzu kommt, dass sie dort genau die junge Zielgruppe erreichen, auf die sie
besonderen Wert legen. Es finden sich Mitschnitte von Kameradschaftsabenden,
Aufmärschen und Rechtsrock-Konzerten.
Besonders bedenklich scheint mir die Denunzierung politischer Gegner auf YouTube.
So stellten Neonazis beispielsweise einen Beitrag über die Journalistin Andrea Röpke
ein, die seit Jahren kritisch über die rechtsextreme Szene berichtet. Zunächst sind
Bilder von ihr zu sehen, dann werden beleidigende Texte eingeblendet, anschließend
nennen die Autoren ihre volle Adresse und zeigen Filmaufnahmen ihres Wohnhauses
und ihrer Nachbarschaft. (Schenkel 2007) In der Folge bedrohten Neonazis Röpke in
ihrer Wohnung. (Speit 2007) Dieses Video wurde zwischenzeitlich von den YouTubeBetreibern aus dem Netz genommen – es tauchte anschließend jedoch mit leicht
veränderten Titeln immer wieder auf.
2.3. Die Gemeinschaft Deutscher Frauen
Lange Zeit spielten eigene Organisationen für rechtsextreme Frauen eine eher
untergeordnete Rolle. Dies änderte sich jedoch Anfang der neunziger Jahre mit der
Gründung des Skingirl-Freundeskreises Deutschland (SFD). In ihm organisierten sich
Frauen aus ganz Deutschland erstmals eigenständig ohne männliche Initiative. (Hamann
2002, S. 47) In den folgenden Jahren sollten weitere rechtsextreme Organisationen von
Frauen für Frauen folgen – der SFD unterscheidet sich von ihnen jedoch durch seine
8
langjährige Aktivität. Er existierte beinahe zehn Jahre und löste sich im Jahr 2000
selbst auf.
Das Hauptziel des SFD bestand weniger darin, politische Aktionen zu initiieren als
vielmehr Frauen ein Gemeinschaftsgefühl zu geben, sie für bestimmte Themen zu
organisieren und zu politisieren. (Döhring und Feldmann 2005, S.19) Die
Mitgliederzahl ist nicht genau bekannt, wurde jedoch auf 20 bis 40 Frauen geschätzt.
(Hamann 2002, S.47)
Die Gemeinschaft Deutscher Frauen kann als Nachfolgeorganisation des SFD gesehen
werden. (Döhring und Feldmann 2005, S.20) Wie bereits eingangs erwähnt, ist sie die
einzige rechtsextreme Frauenorganisation, die bundesweit und überparteilich arbeitet.
Ebenfalls deutschlandweit tätig ist der Ring Nationaler Frauen (RNF) – er ist jedoch die
Frauenorganisation der rechtsextremen Nationalen Partei Deutschlands (NPD).
Doppelmitgliedschaften sind jedoch offenbar eher die Regel als die Ausnahme.
(Elverich 2007)
Schaut man sich den Internetauftritt der GDF7 an, geht es der Gruppe ähnlich wie schon
dem SFD offenbar in erster Linie darum, ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen.
Brauchtum, Kultur und Kindererziehung sind die zentralen Themen, stets gewürzt mit
einer völkischen Note. Der Frau als Mutter und Erzieherin wird dabei eine besondere
Position zugewiesen. Politische Aktionen haben offenbar keinen Vorrang, obwohl sie
vereinzelt auch stattfinden.
Dies zeigt sich auch in der Selbstbeschreibung der GDF deutlich. Sie lautet wie folgt:
„WIR, das sind Mädels, Frauen und Mütter, die aktiv an einer nationalen Gemeinschaft
teilhaben, diese gestalten und erleben. WIR, wollen gemeinsam alte Werte und altes
Wissen erarbeiten und vermitteln (...) WIR, leben Kameradschaft. WIR, erweitern unser
Wissen über deutsches Brauchtum (...), über Kindererziehung, ganzheitliche
Lebensführung, Politik und vieles mehr. WIR, wissen, wie wichtig die Stellung der Frau
7
Vergl. www.g-d-f.de, zuletzt aufgerufen am 30. Januar 2008. Im weiteren Verlauf dieser Arbeit wird
vielfach auf die Internetseite bezug genommen. Diese ist allerdings so programmiert, dass im Adressfeld
keine Deeplinks auftauchen, die Quelle also stets nur mit www.g-d-f.de angegeben werden kann. Aus
diesem Grund wird gelegentlich auf die erneute Nennung verzichtet. Bei allen Zitaten von der GDFInternetseite wurde die Originalschreibweise übernommen.
9
im Schicksalslauf unseres Volkes ist. WIR, lernen aus dem Vergangenem, leben in
der Gegenwart und gestalten die Zukunft für unser Deutschland.
WIR, reden nicht nur, sondern handeln. (...) WIR, erwarten von unseren Frauen
Disziplin, Ehrlichkeit, Offenheit, aktive Mitarbeit, Kameradschaft und eine nationale
Gesinnung.“8
Eine zentrale Figur in der GDF ist Michala Zankert, auf sie ist auch die Domain des
Internetauftrittes angemeldet.9 Sie zeichnet ebenfalls verantwortlich für den „Nationalen
Sanitätsdienst“ (NSD) – eine rechtsextreme Vereinigung von Ärzten, Pflegepersonal
sowie Vertretern anderer Berufsgruppen aus dem medizinischen Bereich. Der NSD
übernimmt laut Selbstauskunft unter anderem bei Demonstrationen die „medizinische
Notversorgung“ - „aus der Notwendigkeit heraus, dass es immer häufiger zu
Übergriffen seitens linker Chaoten auf Nationalisten kommt“.10
Als inhaltlich Verantwortliche wird im Impressum der GDF-Seite Stella Hähnel
geborene Palau angeführt. Sie ist in er rechtsextremen Szene eine bekannte Größe. So
sitzt sie beispielsweise zudem im Vorstand des Rings Nationaler Frauen und fungiert
dort als Pressesprecherin. 11 Auch in der NPD ist sie Vorstandsmitglied. 12 Sie ist
verheiratet mit dem NPD-Funktionär und „nationalen Liedermacher“ Jörg Hähnel, der
auch der Vater ihrer zwei Kinder ist. 13
Wie viele Mitglieder die Gemeinschaft deutscher Frauen insgesamt hat, ist unklar.
Einige der bundesweit sieben Regionalgruppen geben auf der GdF-Internetseite jedoch
Auskunft über ihre Größe.
Demnach sind in der Region Nord (Schleswig Holstein, Hamburg, Mecklenburg und
Nord- Niedersachsen) elf Frauen aktiv. Die Regionalgruppe Sachsen, Sachsen-Anhalt,
8
9
Vergleiche: www.g-d-f.de, so gesehen am 30. Januar 2008
Vergleiche: www.denic.de. Die Denic ist die zentrale Registrierungsstelle für alle .de-Domains. Hier kann jeder
Internetnutzer überprüfen, auf wen Internetseiten zugelassen sind. Die Abfrage für die Seite der GDF erfolgte am 12.
Dezember 2007.
10
Vergleiche: www.nationaler-sanitaetsdienst.de, so gesehen am 30. Januar 2008.
Vergleiche: http://www.ring-nationaler-frauen.de/ , so gesehen am 30. Januar 2008
12
Vergleiche http://www.npd.de/index.php?sek=0&pfad_id=14&seite_id=16&vid=1020.html, so
gesehen am 30. Januar 2008.
11
10
Thüringen meldet „vier Mitglieder und vier Interessierte“. Keine Informationen
liegen aus den Regionalgruppen Süd-West (Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg,
Saarland, Hessen), Berlin-Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern sowie
Niedersachsen/Nordrhein-Westfalen vor.
Die Beschreibungen gemeinsamer Aktivitäten beispielsweise aus Nordrhein-Westfalen
oder Bayern14 legt jedoch die Annahme nahe, dass die Region Nord mit ihren elf
Mitgliedern vermutlich die größte Gruppe ist. Demnach scheint eine GesamtMitgliederzahl zwischen 25 und 50 realistisch zu sein.
3. Der Internetauftritt der GdF
3.1. Allgemeines
Semiprofessionell, altmodisch, umfassend – mit diesen drei Schlagworten lässt sich die
Internetseite der GDF treffend beschreiben. Der Hopepage ist deutlich anzumerken,
dass sie vermutlich von einem heimischen Schreibtisch aus mit einem
Standardprogramm gepflegt wird. Vieles spricht zudem dafür, dass sich niemand
professionell oder hauptamtlich um den Internetauftritt kümmert.
Einen Hinweis gibt in diesem Zusammenhang die Aktualität. Auf der Startseite ist
sofort ersichtlich, wann die Homepage das letzte Mal bearbeitet wurde – was dafür
spricht, dass die Macherinnen an sich selbst durchaus den Anspruch erheben, die Seite
stets aktuell zu halten. Dies gelingt jedoch nicht immer: So prangt Mitte Januar noch
immer das Bild eines Weihnachtsbaums auf der Startseite, darunter der Hinweis, dass
die letzte Bearbeitung am 26. Dezember stattgefunden hat.15 Insgesamt gibt es auf der
Homepage nur wenig pflegeintensive Rubriken und dort wo es sie gibt, wird deutlich,
dass eine täglich Betreuung der Seite nicht gewährleistet ist. So findet sich
Beispielsweise: „Die jeweilige Gastgeberin sorgt für ein Mittagessen“ (Region Niedersachsen/NRW)
oder „unsere Regionaltreffen finden (...) größtenteils in den privaten Räumlichkeiten einer Kameradin
statt“ (Region Süd-West), vergleiche www.g-d-f.de, so gesehen am 8. Januar 2008.
15
www.g-d-f.de, so gesehen am 8. Januar 2008
14
11
beispielsweise im Bereich „Demo-Termine“ nur ein einziger Eintrag: Ein
Aufmarsch in Berlin, der bereits sechs Wochen zuvor stattgefunden hat.16
Interessierten wird jedoch eine große Anzahl von Informationen geboten: Es finden sich
Abhandlungen zu verschiedenen theoretischen oder alltäglichen Problemstellungen,
Berichte über gemeinsame Ausflüge und Aktivitäten, Erklärungen zum Brauchtum,
Liedtexte und vieles mehr – viele Inhalte sind jedoch relativ schwer auffindbar und die
Seite insgesamt eher unübersichtlich. So sind beispielsweise die einzelnen
Übersichtsseiten oft mehr als zehn Bildschirmseiten lang, der Nutzer hat also keine
Chance, auf einen Blick zu erfassen, was ihn erwartet, sondern muss zunächst weit nach
unten scrollen. Zudem kommen an mehreren Stellen unterschiedliche Schrifttypen und
–größen zum Einsatz, was ein insgesamt uneinheitliches Bild vermittelt.
Multimediale Elemente suchen die Nutzer vergeblich. Es kommen keine Videos,
Audios oder Animationen zum Einsatz. Auch Interaktivität spielt nur eine
untergeordnete Rolle. In diesem Bereich existiert zunächst ein Gästebuch, in dem
Besucher Grußbotschaften hinterlassen oder Seitenkritik üben können. Zudem
existieren zwei virtuelle Diskussionsforen: Eines für die Allgemeinheit, ein weiteres
speziell für Mütter. Zudem bietet die GDF einen regelmäßigen Chat an, in dem
Mitglieder Interessierten Fragen beantworten.
Stellt man sich die Frage, an welche Zielgruppe sich die GDF mit ihrem Internetauftritt
richtet, scheint es zunächst plausibel, dass es die eigenen Mitglieder sind. Es fällt jedoch
auf, dass es zusätzlich einen eigens eingerichteten Bereich speziell für eben diese
Mitglieder gibt – dieser ist passwortgeschützt und somit für „normale“ Nutzer der Seite
nicht zugänglich. Es scheint wahrscheinlich, dass mit dem prominent angelegten Link
auf den internen Bereich Neugier erzeugt werden soll und die Macherinnen auf diesem
Weg einen zusätzlichen Anreiz für interessierte Sympathisantinnen schaffen wollen, der
Gemeinschaft deutscher Frauen beizutreten.
Die Hauptzielgruppe, die mit der GDF-Homepage erreicht werden soll, besteht somit
offenbar sowohl aus den Mitgliedern als auch aus Sympathisantinnen. Zugleich ist
16
www.g-d-f.de, so gesehen am 8. Januar 2008
12
jedoch davon auszugehen, dass den GDF-Frauen bewusst ist, dass zudem völlig
Unbeteiligte, Journalisten und Vertreter der politischen Gegenseite mitlesen – vereinzelt
wird dies auch an Diskussionsbeiträgen im Forum deutlich.17
3.2. Aufbau, Ziele und Inhalte der Seite
3.2.1. „Über uns“
Der „Über uns“-Teil auf der GDF-Internetseite ist sehr umfangreich. Er beginnt mit
einer Vorstellung der Regionalgruppen. Nutzer können eine interaktive Karte anklicken
und sich anzeigen lassen, welche GDF-Gruppe wo aktiv ist und wie diese Aktivitäten
vor Ort aussehen. Anschließend folgt eine Abhandlung über das Selbstverständnis der
GDF.18 In diesem Teil wird deutlich, dass die Mitglieder sich nicht nur einer
Regionalgruppe, sondern auch einer Arbeitsgruppe anschließen sollen. Angeboten
werden die Themen „Brauchtum und Kultur“, „Natur- und Heimat“, „Wanderfreunde“
sowie „Mutter und Kind“.
Auffällig ist, dass zur Kontaktaufnahme lediglich eine E-Mail- sowie eine PostfachAdresse angeboten werden. Eine Telefonnummer wird nicht genannt, auch eine direkte
Ansprechpartnerin taucht nicht auf. Stattdessen wird angekündigt, dass sich „eine
unserer Frauen, die Dich betreut“ innerhalb von zwei Wochen melden wird.
Anschließend folgen zwei weitere Texte, die sich – im weiteren Sinne – erneut um das
Selbstverständnis der GDF drehen. Zunächst wird das Symbol der Gruppe – ein
„Dreierschild“ - erläutert, dann folgt ein Aufsatz über die Bedeutung einer
Gemeinschaft. Im nächsten Teil wird es dann weniger theoretisch: Die regelmäßigen
GDF-Termine werden vorgestellt, Nutzerinnen können Liedermappen und Hemden
bestellen und die Gruppe gratuliert „unserer Kameradin aus Pommmern“ zur Geburt
ihres ersten Kindes.
So beschuldigt beispielsweise „Helfhild“ in einer Diskussion über die ARD-Sendung Bräuteschule
„Fredegunda“, eigentlich zur politischen Gegenseite zu gehören und die „nationalen Mütter“ nur
aushorchen zu wollen: „Deine Fragerei erinnert langsam an die ‚Andrea-Rötke-Inquisition’. In der Art,
mal sehen, was man aus den Frauen alles herausfragen kann.“
Vergleiche: http://forum.mysnip.de/read.php?5491,625648,625648#msg-625648, zuletzt aufgerufen am
30. Januar 2008
18
Vergleiche Punkt 2.3. dieser Arbeit
17
13
Der gesamte zweite Abschnitt des „Über uns“-Teils ist Beiträgen von Mitgliedern
vorbehalten, die von gemeinsamen GDF-Aktionen berichten. Anstatt die Aufsätze im
Einzelnen vorzustellen, sollen im folgenden lediglich Auffälligkeiten herausgearbeitet
werden. Insgesamt finden sich in diesem Teil 22 unterschiedlich lange, mit Vornamen
gekennzeichnete Texte.
Unterteilt man sie grob nach ihren Inhalten drehen sich zehn von ihnen um rein
politische Aktionen, wie beispielsweise Demonstrationen. Fünf der Veranstaltungen,
von denen berichtet wird, haben reinen Freizeitcharakter – hierzu gehören unter
anderem Bastelstunden. Die restlichen sieben lassen sich als Mischformen
charakterisieren – hier gehörten beispielsweise sowohl Vorträge über politische Themen
mit anschließendem Liederabend als auch Freizeitelemente wie gemeinsame Spiele zum
Programm.
Aus mehreren der Texte geht hervor, dass die Aufnahme neuer Frauen in die GdF in
einem Ritual erfolgt. Wie dieses genau aussieht, wird nicht erklärt. Offenbar findet
jedoch einmal pro Quartal ein überregionales Treffen statt, in dessen Rahmen dann
Interessentinnen offiziell zu Mitgliedern werden. So wird beispielsweise in einem
Bericht über das „Herbsttreffen in Seelow“ der für die „Aufnahmefeier (...) festlich
zurecht gemachte Gruppenraum“ erwähnt. In einem Beitrag über das „Sommertreffen
in Thüringen heißt es: „Am Abend wurden in einer feierlichen Zeremonie einige
Kameradinnen in die GDF aufgenommen. In diesem Moment wurde mir bewusst wie
intensiv die Mädels in diesem Bund zusammengewachsen sind und wie nahe sie sich
stehen. Und so flossen etliche Tränen der Rührung und der Freude. Ich glaube, erst
wenn man so eine Zeremonie einmal miterleben durfte, kann man wirklich begreifen,
dass diese Frauen ihre Arbeit und ihr Tun mit ganzem Herzen und vor allem auch von
ganzem Herzen erfüllen.“
Interessant ist auch, dass die GDF offenbar auch international gute Kontakte pflegt. So
berichten zwei Frauen von einer Reise nach Spanien, um dort an einer Demonstration
anlässlich des Todestages des ehemaligen Diktators Francisco Francos teilzunehmen.
14
Sie schreiben: „Wir (...) wurden gastfreundlich von einigen Mitgliedern der Falage
19
empfangen“. In einem anderen Beitrag geht es um eine Demonstration in Lettland, zu
der ebenfalls zwei GdF-Mitglieder anreisten. Dort heißt es unter anderem: „Einen
anregenden Abend verbrachten wir mit Kameraden aus Lettland.“
Immer wieder wird in den Aufsätzen deutlich, was für eine wichtige Rolle das
gemeinschaftliche Element bei den Veranstaltungen der GDF spielt. Eine Teilnehmerin
jubelt in ihrem Bericht nach dem „Sommertreffen in Thüringen“: „GDF – Das war für
mich bis zu diesem Zeitpunkt eine Frauenorganisation die eben den Begriff
„Gemeinschaft“ im Namen führt. Nach diesem Wochenende muss ich sagen, dass dies
für die GDF nicht nur eine Begriff ist, sondern das sie wirklich eine Gemeinschaft sind,
sich als solche fühlen und diese Gemeinschaft vor allem leben!“
3.2.2. Von „Wissen“ bis „Kultur“ – weitere Elemente der GDF-Seite im Überblick
Ein weiterer umfangreicher Teil der GDF-Seite ist dem Bereich Bildung im Sinne der
Organisation vorbehalten. Unter der Überschrift „Wissen“ finden sich knapp 100
Aufsätze untergliedert nach den Themenbereichen „Frauentum“, „Geschichte“,
„Politik“, „Umwelt, Gesundheit und Ernährung“, „Persönlichkeiten“ und „Sonstiges“.
Um nur einige inhaltliche Beispiele zu nennen: Das Spektrum reicht von
„Selbstverständnis der Frau in der heutigen Zeit“20 über „BDM-Osteinsatz“,
„Frankfurter Schule“ und „Die Pille – Mordwaffe oder Verhütungsmittel“ bis hin zu
„Unsere Bienenvölker“.
Im Bereich „Kultur“ finden die Nutzer völkisch geprägte Texte rund um das Thema
Brauchtum. Neben Liedern, Gedichten und Tischsprüchen werden verschiedene
Festtage, ihre geschichtlichen Hintergründe sowie Vorschläge zur Begehung präsentiert.
Dabei deuten die Autoren christliche Feiertage in der Regel um. So wird beispielsweise
aus Weihnachten das „Julfest“ zu Ehren der Sonne als Sinnbild des „immerwehrenden
19
Schreibweise original übernommen. Die Falange Española war in Spanien eine ultranationalistische,
faschistische und antikommunistische Bewegung, die im Jahre 1933 gegründet wurde. Noch heute
existieren mehrere Gruppen und Parteien mit dem Namensbestandteil „Falange“, die zum rechtsextremen
Spektrum zu zählen sind.
20
Die Inhalte zum Thema „Rolle der Frau“ werden im weiteren Verlauf dieser Arbeit eingehender
berücksichtigt
15
Jahresrhythmus“, aus der Adventszeit die „Julzeit“: „In der Julzeit stirbt (...) die
Sonne, aber nicht um ewig tot zu sein, sondern um sofort wieder neu geboren zu
werden.“ Auch Ostern ist laut GDF eigentlich „ein germanisches Fest“, das der
„Christianisierung (...) standgehalten“ hat.
Neben einer umfangreichen Linkliste mit Verweisen auf andere rechtsextreme
Internetseiten, dem Bereich „GDF-Aktiv“ mit bereits erwähntem Gästebuch, dem
„Quasselraum“ sowie dem allgemeinen Forum, findet sich schließlich ein Angebot
speziell für Kinder. Auf der „Zwergenseite“ werden dem nationalen Nachwuchs
Geschichten, Bastelanleitungen, Bücher- und CD-Tipps angeboten – und vielleicht
findet er sogar ein Bild von sich selbst. In der „Fotogalerie“ veröffentlichen die
Verantwortlichen von stolzen Müttern eingesandte Schnappschüsse von „Ansgar und
seinem Mammut“ oder „Arna beim Musizieren“. In einem weiteren Bereich finden sich
„die Geburtstagskinder des Monats“. Hier fallen besonders die Namen ist Auge – die
Mehrzahl ist auffallend altmodisch oder besonders nordisch. So wird Siegfried im
Januar neun, Uwe drei, Edgar acht, Edda zehn, Sjard fünf, Tjark und Leif zwei.21 Das
bereits erwähnte „Mütterforum“ ist ebenfalls auf der „Zwergenseite“ verortet.
3.3. Auffälligkeiten in der Sprachverwendung
„Deshalb darf es gar nicht so weit kommen, daß die eigene Kultur eine
Minderwertschätzung erfährt. Auch ein Appell an uns, sich immer wieder unserer
Sprache und unserer Tradition bewußt zu werden“, heißt es in einem GDF-Aufsatz zum
Thema „Der Tod der Sprache“.
Im Alltag zieht die Gruppe daraus ihre ganz eigenen Schlüsse. So ist sie auf ihrer
Internetseite peinlich darauf bedacht, ausländische Ausdrücke zu vermeiden. Für
Außenstehende wirkt dieses Bemühen an manchen Stellen geradezu grotesk. So wird
21
Im GDF-Mütterforum bittet eine Teilnehmerin um Tipps zur Namenswahl (vergl.
http://forum.mysnip.de/read.php?5491,625023#msg-625023, zuletzt aufgerufen am 30. Januar 2008). Ihr
wird von „Claudia“ die Internetseite www.artglaube.de empfohlen. Dort findet sich folgende
Aufforderung: „Germanischen Eltern muss man (...) raten, zuerst in der eigenen Familie nach einem
schönen, alten, germanischen Namen zu suchen.“ Vergl.
http://asatru.de/nordzeit/index.php?option=com_content&task=view&id=302&Itemid=12, zuletzt
aufgerufen am 30. Januar 2008.
16
aus E-Mail „E-Post“, es gibt keine Linkliste, sondern eine „Verweisliste“,
Homepage heißt bei der GDF „Weltnetzseite“ und statt T-Shirts können die Mitglieder
„T-Hemden“ bestellen. Mit diesem Sprachumgang steht die GDF in der rechtsextremen
Szene jedoch nicht alleine da – auf zahlreichen Internetseiten rechtsextremer Parteien
oder Kameradschaften finden sich ähnliche Beispiele.
Bereits im Jahr 1996 befasste sich der rechtsextreme „Bund für deutsche Schrift und
Sprache“ mit dem Thema „Sprache im Internet“ und entwickelte Vorschläge, die sich
jedoch in der Mehrzahl nicht durchsetzten. Hierzu gehörten beispielsweise die Begriffe
„Einklink“ (statt Login), „Zapfstelle“ (statt Terminal) und „Weltwabergewebe“ (statt
World Wide Web). (Dietzsch und Maegerle 1997, S.52)
Bestimmte Begriffe wie beispielsweise „Kameradin“ oder „Volksgemeinschaft“
kommen auf der GDF-Seite auffallend oft zur Anwendung – wer jedoch eine deutliche
Verherrlichung des Nationalsozialismus oder verfassungsfeindlichen Stellungnahmen
erwartet, sucht vergeblich. Die Macherinnen sind offenbar peinlich darauf bedacht, sich
weder strafbar zu machen, noch potenzielle Interessentinnen durch offen
menschenverachtende Positionen oder zu große Radikalität abzuschrecken.
Diese Linie gilt auch für Gästebuch und Forum. In den Richtlinien werden die
Teilnehmer darauf hingewiesen, dass „bestimmte Wörter (...) vom Administrator
zensiert worden sein können“. Und weiter: „Wenn Ihr Beitrag irgendwelche zensierten
Wörter enthält, werden sie durch (...) Sternchen ersetzt.“22 Durchforstet man dann die
Beiträge, fällt jedoch auf, dass die Nutzer der Seite sich offenbar von vornherein an die
Regeln halten – in kaum einem Beitrag tauchen Sternchen auf.
Interessant ist auch die Wahl der Nicknames23 in den Foren. Während auf anderen
einschlägigen Seiten auffallend viele Zahlencodes zum Einsatz kommen, ist dies auf der
GDF-Seite kaum der Fall. Die Frauen entscheiden sich überwiegend für nordischgermanische Namen wie Birka, Fjordis oder Raunhild. Nur eine einzige Nutzerin hat
den Namen „Kleines88“ gewählt. Die Zahl 88 ist in der rechtsextremen Szene sehr
22
23
Vergl: http://www.g-d-f.de/forum/wbb2/misc.php?action=faq3#7, zuletzt gesehen am 30. Januar 2008
Selbst gewählte Spitznamen, unter denen die Beiträge der Nutzer auftauchen
17
verbreitet und kommt vielfach auf Flugblättern oder Leserbriefen zum Einsatz. H
ist der achte Buchstabe im Alphabet, 88 steht also für „Heil Hitler“. (Heller und
Maegerle, S.17)
Insgesamt fällt auf, dass sich in mehreren Texten auf der GDF-Internetseite
Rechtschreib- oder Grammatikfehler finden und insbesondere die Aktionsberichte der
Frauen im „Über uns“-Teil vom journalistischen Standpunkt aus unprofessionell
wirken.
Vielmehr erinnern sie an Schulaufsätze zum Thema „Mein schönstes Ferienerlebnis“.24
Es ist jedoch denkbar, dass dieser Eindruck gewollt ist, um eine besondere Art der
Authentizität zu vermitteln.
3.4. Das Frauenbild der GDF – Positionen und Argumentationsstrategien
3.4.1. Historisches Weltbild der GDF: Die Rolle der Frau im Wandel der Zeiten
Die Argumentation der GDF beruht im Grundsatz auf dem heidnisch-germanischen
Mythos der „gleichwertigen, aber nicht gleichartigen“ Frau. So wird Männern
vorwärtsdrängender Kampfgeist, starrer Wille und verstandesmäßiges Verhalten
attestiert, Frauen hingegen seien naturgemäß geprägt durch Mütterlichkeit, Sanftmut
und Fürsorge.25 „Es gibt sie - die typischen männlichen und die typischen weiblichen
Eigenschaften, die als Erbanlage mit der Entstehung eines Lebewesens existieren (...)
Die genetische Anlage wird sich einfach immer wieder durchsetzen. Und das ist auch
gut so, denn diese Eigenschaften dienen (...) dem Fortbestehen der Art.“26 Während der
Zeit der Germanen habe zwischen Männern und Frauen absolutes Gleichgewicht
geherrscht, die Frau sei hoch geachtet gewesen als Hüterin des Heimes, der Kinder und
als Ratgeberin ihres Mannes.
z.B. aus dem Beitrag „Ab in den Kletterpark!“: „Der Eintritt war nicht gerade günstig, aber wie wollten
schließlich den Tag genießen und so biß man halt in den sauren Apfel.“ Oder über das GDFHerbsttreffen: „Da wir den Kyffhäuser bisher noch nicht besucht hatten, waren wir natürlich sehr
gespannt, was uns auf dem Treffen erwartet, und wir haben die doch sehr lange Fahrt mit den Kindern auf
uns genommen.“ Vergl. www.g-d-f.de, so zuletzt gesehen am 30. Januar 2008
25
Vergl. Aufsatz: „Unsere Mutterfrauen als Hüterin der nordischen Seele“. Im folgenden wird aus
verschiedenen Aufsätzen zitiert, die sich alle auf der GDF-Internetseite finden. Der Titel wird jeweils
angegeben. Sämtliche Zitate wurden am 30. Januar 2008 noch einmal überprüft.
26
Vergl. Aufsatz: „Was sind eigentlich „Emanzen“?
24
18
Folgt man der Argumentation der GDF, geriet dieser Gleichklang im Laufe der
Geschichte immer stärker aus dem Lot. Bis in die fünfziger Jahre hinein sieht die
Gruppe im Wesentlichen drei Auslöser für diese Entwicklung: Das Christentum, die
technische Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert sowie die „marxistische
Umwelttheorie“.
Das Christentum, so die GDF, gehe im Gegensatz zu den Germanen grundsätzlich von
einer dem Mann unterlegenen Frau aus. Dies zeige sich bereits daran, dass Eva aus
einer Rippe Adams geschaffen worden sei. Frauen im frühen Christentum hätten zudem
mitunter bereits mit zwölf Jahren heiraten müssen und seien dann Untertanin ihres
Mannes gewesen. All dies stehe in Gegensatz zu den Überzeugungen der Germanen:
Dort hätten Frauen über ihr Leben frei verfügen können – sie entschieden selber, ob
und wen sie heirateten. „Das Christentum hat das einstige Frauenbild einer
selbständigen, rechtschaffenden, freien, geachteten und ratgebenden Frau zu einer
unfreien, fast rechlosen, missachteten und in den Augen des christlichen Mannes
dummen sündhaften Frau gemacht.“27
Diese Entwicklung beschleunigte sich laut GDF dann im 19. und 20. Jahrhundert
erneut. Dank Forschungserfolgen vor allem in den Bereichen Mathematik, Chemie und
Physik habe die Technik in dieser Zeit rasante Fortschritte gemacht. „Alles Fächer die
nun mal dem Mann in der Regel mehr liegen, standen fortan oben an. Die Werte der
Frau (...) wie Geduld, Innerlichkeit, feiner Spürsinn, mithin Mütterlichkeit (...) gerieten
in den Hintergrund.“28 Dies habe dazu geführt, dass die Männern die Frauen noch
stärker als zuvor unterdrückt hätten. „Der Mann, besser gesagt viele Männer fingen an
sich der Frau gegenüber recht erhaben zu fühlen, was in einigen Fällen zu Tyrannei in
der Familie geführt hat.“29
Dritter Auslöser für die laut GDF zunehmend schlechter werdende Position der Frau
war der Gruppe zufolge schließlich der wachsende Erfolg der „marxistischen
Umwelttheorie“, „die ererbte Eigenschaften leugnet und alle Begabungen lediglich als
von der Umgebung des Kindes hervorgerufen ansah“. Bereits in den zwanziger Jahren
Vergl. Aufsatz: „Wie hat sich die Stellung der Frau durch kirchlichen Einfluss verändert?“
Vergl. Aufsatz: „Selbstverständnis der Frauen in der heutigen Zeit“
29
Vergl. Aufsatz: „Selbstverständnis der Frauen in der heutigen Zeit“
27
28
19
hätten Marxisten dem Volk weismachen wollen, dass Mann und Frau gleich seien
und gleiche Berufe ausüben sollten. Die traditionellen Strukturen seien bis nach Ende
des zweiten Weltkriegs jedoch noch so intakt gewesen, dass sich die Theorie nicht habe
durchsetzen können. Dies habe sich mit dem Ende des dritten Reiches aber geändert:
„Deutschland musste erst völlig zerschlagen und durch dauernde Schuldzuweisungen
zermürbt werden, damit man den Frauen die oben genannte Theorien In ‚die Ohren
blasen’ konnte.“30 In den nun folgenden Jahrzehnten habe die „Umwelttheorie“ sich
immer stärker durchgesetzt und dazu geführt, dass die „Familienmuter und sorgende
Hausfrau“ anfing, „sich minderwertig zu fühlen“.31 Als Folge hätten sich immer mehr
Frauen in Berufe drängen lassen – gegen ihre eigentliche Natur und auf Kosten ihrer
Kinder.
3.4.2. Rolle der Frau heute
„Wir sind heute selbstbewusste Mädchen und Frauen. Wir haben nicht (...) das Gefühl,
uns von irgendeiner Männerwelt befreien (...) zu müssen“32, mit diesen Worten fasst die
GDF ihr heutiges Rollenverständnis zusammen. Sie zollt der Frauenbewegung sogar ein
Stück weit Anerkennung, grenzt sich zugleich jedoch klar von ihr ab. So hätten „diese
Emanzen“ mit ihrem „aggressiven Wesen“ durchaus vieles erreicht – genannt werden
die ersten Frauenhäuser, die Debatte über Gewalt in der Ehe, die Durchsetzung des
Gleichberechtigungsgesetzes sowie der verlängerte Mutterschaftsurlaub.
Das Problem bestehe jedoch darin, dass „die Emanzen einen Schritt zu weit gehen und
die Weiblichkeit (...) nicht mehr respektieren.“ Deshalb sei es an der Zeit, „dass die
Frau sich (...) gegen die Emanzen absetzt und ihre natürlichen (...) Bedürfnisse in
Einklang bringt.“33 Die Frauen der GDF sind in ihrem Selbstverständnis diesen Schritt
bereits gegangen – und haben der breiten Masse demnach somit etwas voraus. Sie sehen
sich als „die eigentlichen Emanzipierten.“34
Vergl. Aufsatz: „Selbstverständnis der Frauen in der heutigen Zeit“
Vergl. Aufsatz: „Selbstverständnis der Frauen in der heutigen Zeit“
32
Vergl. Aufsatz: „Was sind eigentlich ‚Emanzen’?“
33
Vergl. Aufsatz: „Was sind eigentlich ‚Emanzen’?“
34
Vergl. Aufsatz: „Selbstverständnis der Frauen in der heutigen Zeit“
30
31
20
Zugleich ist der GDF jedoch ganz offenkundig bewusst, dass diese Haltung im
Alltag Probleme mit sich bringt. Die Berufstätigkeit von Frauen ist heute so alltäglich,
dass auch die Gemeinschaft Deutscher Frauen sich dieser Entwicklung nicht
verschließen kann – sie hat sich dafür jedoch eine ganz eigene Argumentationsstrategie
zurechtgelegt.
Die eigentliche Berufung der Frau sei zwar die Mutterschaft und das Prägen der
nachfolgenden Generationen, so die Gruppe, doch aus wirtschaftlichen Gründen seien
Mütter zu Lasten ihrer Kinder oftmals gezwungen „das notwendige Geld für den
Lebensunterhalt (...) in familienfremder Arbeit“ zu verdienen. Aus diesem Grund
fordert die GDF die Einführung eines „Mutterlohns“, also ein reguläres Gehalt für
Hausfrauen. Dieses solle ohne Abzüge ausgezahlt werden und so hoch sein, dass es den
„Grundlebensbedarf“ deckt. „Der Mutterlohn ersetzt alle Versicherungen und
Soziallasten, die ihnen bisher vom Arbeitslohn abgezogen wurden“. Dieser
„Mutterlohn“, so die Auffassung der Gruppe, bringe auch die heimische Wirtschaft in
Schwung, da Frauen von ihm beispielsweise Nahrung und Kleidung für ihre Kinder
bezahlen würden. 35
Die meisten Frauen, so die GDF, strebten keine berufliche Karriere an, „weil sie genau
fühlen, dass die auf sie zukommenden Belastungen nicht ihrem Wesen entsprechen“.
Ganz offenbar legt die Gruppe jedoch Wert darauf, auch Frauen mit anderen
Lebensmodellen nicht von vornherein vor den Kopf zu stoßen. Es gebe durchaus
Frauen, die im Beruf Gutes leisteten, heißt es an anderer Stelle. „Aber jede Frau, die
sich ihren Berufswunsch erfüllen möchte, sollte, ehe sie sich dazu entschließt, sich auch
prüfen, ob sie der Doppelbelastung standhalten kann. Oft sind ja hier, im besten Falle,
Verwandte, besonders Großmütter zur Hilfe bereit. Aber man sollte nicht jeder Frau
einreden, um geachtet zu werden, Kariere machen zu müssen.“36
Ideologie versus Lebensalltag – die Diskussionen im Mütterforum
4.
35
36
Vergl. Aufsatz: „Mutterlohn“
Vergl. Aufsatz: „Selbstverständnis der Frauen in der heutigen Zeit“
21
Besondere Aufmerksamkeit verdient das so genannte GDF-Mütterforum. Hier
tauschen sich national gesinnte Frauen virtuell über Probleme und Themen des Alltags
aus, das Spektrum reicht von Buch- und Basteltipps über Verhütungsmethoden,
Kinderbetreuung, Partnerschaft, Familienpolitik und Gesundheit bis zu
Freizeitgestaltung und Erziehungsratschlägen.
Das Mütterforum wurde GDF-Angaben zufolgen im Dezember 2001 eingerichtet,
seither tauschten sich die Teilnehmerinnen über mehr als 4000 verschiedene Themen
aus. Das Forum wird regelmäßig frequentiert, im Durchschnitt kommen monatlich rund
sieben neue Diskussionsbeiträge hinzu.37 Es kann jedoch davon ausgegangen werden,
dass die tatsächlich Nutzerzahl höher liegt - in der Regel gibt es bei Internetforen eine
Vielzahl „stiller Mitleser“, die die Debatten zwar interessiert verfolgen, sich selber
jedoch nicht aktiv einbringen.
In einigen der virtuellen Debatten wird deutlich, welche Probleme die offiziellen
Prinzipien der GDF im Alltag der Mitglieder mit sich bringen. „Das natürliche
völkische Leben sieht als Endziel das kraftvolle, körperlich und geistig gesunde
Geschlecht“, findet die Organisation beispielsweise.38 An anderer Stelle werden
Schwangerschaftsabbrüche streng verurteilt: „Jedem normaldenkenden Menschen muß
klar sein, dass Abtreibung (...) Mord ist.“39
Diese Haltung bringt für schwangere GDF-Frauen Gewissenskonflikte mit sich, die im
Diskussionsstrang „Fruchtwasseruntersuchung“ deutlich werden. Ist es in Ordnung,
pränatale Untersuchungen vornehmen zu lassen? Und wenn das Kind behindert wäre,
muss – oder darf – es dann abgetrieben werden? Im folgenden sollen die
Argumentationslinien einige dieser Diskussionen näher beleuchtet werden.
Eine der im Forum sehr engagiert diskutierten Fragen ist die nach Vereinbarkeit von
Familie und Beruf. Die Meinungen sind hier breit gefächert, einig sind sich die
Diskussionsteilnehmerinnen lediglich darin, dass die „Haupterziehung in der Familie“
erfolgen sollte und dass es wünschenswert ist, viele Kinder zu bekommen, denn „am
37
Vergl. http://forum.mysnip.de/list.php?5491, ausgewertet am 25. Januar 2008
Vergleiche Aufsatz: „Mutterlohn“
39
Vergleiche Aufsatz: „Die Pille – Mordwaffe oder Verhütungsmittel?“
38
22
Ende können wir uns in unserem Land, mit der hohen Zahl an Ausländern keinen
Geburtenrückgang leisten“.40
Es fällt jedoch auf, dass eine nicht kleine Zahl der GDF-Mitglieder ein deutlich
moderneres Frauenbild vertritt als ihre Organisation.41 „Niemand kann sich der
Wirklichkeit verschließen (...)“, schreibt beispielsweise „Birka“, und weiter: „Heute ist
es so, dass eben die meisten Frauen arbeiten wollen. (Auch in nationalen Kreisen). Und
somit stellt sich alleine nur die Frage, wie man Kinder und Beruf vereinbaren kann.“ Es
sei wichtig, dass „wir auch studierte Frauen haben.“ 42 „XXX“ schreibt: „Wurde auch
schon oft gefragt, wshalb ich mit 3 Kindern arbeiten möchte...(diese Frage allein
empfinde ich schon als Hohn...)“. „Melanie“ berichtet, dass sie ihr Studium trotz ihrer
drei Kinder „um nichts in der Welt“ aufgeben würde. „Was bitte mal ganz ehrlich
spricht dagegen das ich später Arbeiten gehe?“ Ihr Mann sei bereit, genau wie sie in
Teilzeit zu arbeiten und es sei schließlich „nicht schlimm, wenn die Kinder einen Teil
des Tages vom Vater betreut werden.“ Diskutiert wird über Telearbeitsplätze, die eine
Arbeit von zu Hause aus ermöglichen und über Büros mit Kinderecken, in die die
Kleinen im Notfall mitgebracht werden könnten.
Das Ziel müsse sein, „die Frauen in dem zu unterstützen oder auch die Männer das sie
alles Vereinbaren können und trotzdem ein ‚normales’ oder heimisches Familienleben
möglich bleibt oder wird“, fasst „Wichtelmama“ die Positionen zusammen. Jede
einzelne Frau müsse eben „ihren Weg finden“.
Einheitlicher gestaltet sich das Bild im bereits erwähnten Diskussionsforum zum Thema
„Fruchtwasseruntersuchung“.43 Keine der Frauen befürwortet pränatale Diagnostik,
stattdessen warnen die meisten ausdrücklich vor der Gefahr einer Fehlgeburt.
Interessant sind die Reaktionen auf die Frage einer Frau, die offenbar nicht Mitglied in
40
Vergleiche http://forum.mysnip.de/read.php?5491,625400,625400#msg-625400, zuletzt aufgerufen am
30. Januar 2008.
41
Vergleiche Punkt 3.4.2.
42
Vergleiche für dieses und alle weiteren Zitate zum Thema Berufstätigkeit von Frauen
http://forum.mysnip.de/read.php?5491,625400,625400#msg-625400, zuletzt aufgerufen am 30. Januar
2008.
43
Vergl. für alle folgenden Zitate zum Thema Fruchtwasseruntersuchung
http://forum.mysnip.de/read.php?5491,625468,625468#msg-625468, zuletzt aufgerufen am 30. Januar
2008
23
der GDF ist, jedoch nach eigenen Angaben durchaus mit der Gruppe sympathisiert.
Sie will wissen: „Und was wäre, wenn ein Kind bei Euch einmal mit einer geistigen
Behinderung (...) zur Welt kommt? Wo Ihr doch immer von Erbgesundheit usw. redet.
Würde dieses Frau dann ausgestoßen?“
Diese Annahme wird empört zurückgewiesen. „Warum sollte man ausgestoßen
werden?“, fragt beispielsweise „Skadixx“. „Wer kann denn heute schon was gegen
Umweltgifte tun. Und sollte eine Mutter durch ungesunden Lebensstil ein krankes Kind
bekommen, dann ist sie selbst am meisten gestraft.“ Ähnliche Ansichten finden sich
auch in anderen Beiträgen. Ganz offenbar ist die Annahme, behinderte Kinder kämen
insbesondere als Folge von Umweltbelastungen zur Welt, bei den Frauen der GDF
relativ weit verbreitet. Keine der Frauen fordert die Abtreibung kranker Kinder,
lediglich „Susanne“ meint: „Sind Erbkrankheiten in der Familie bekannt, sollte man
vernünftiger Weise, ganz auf Nachkommen verzichten.“
Die Zeiten, in denen sich Rechtsextreme eindeutig an ihrem Erscheinungsbild
ausmachen ließen, sind wie eingangs bereits beschrieben schon lange vorbei. Doch noch
immer spielt die Auswahl der Kleidung in der Szene eine große Rolle. Auch im GDFMütterforum wird über diese Frage diskutiert44– so lehnen die Frauen beispielsweise
das Tragen von Jeans als „Eine-Welt-Einheitsuniform“ ebenso ab wie ausländische
Aufdrucke. Trotzdem legen sie offenbar Wert auf ein modernes Erscheinungsbild – so
schreibt beispielsweise „Fredegunda“: „Cordhosen sind prima (...) ich hab ganz hübsche
(...) ein bisschen ausgestellt, schön knackig und moderat tiefer Bund, die machen ne
gute Figur.“
Es besteht weitgehende Einigkeit darüber, dass sie auch ihre Kinder keine Jeans tragen
lassen, zumindest so lange sie klein sind. „Das Problem fängt mit dem Alter an“, stellt
„Franka“ fest. Die GDF-Mütter sind sich einig darüber, dass sie mit Verboten in dieser
Frage irgendwann ihr Ziel nicht mehr erreichen – stattdessen setzen sie auf
Überzeugung. „Sollten meine Kinder irgendwann im jugendlichen Alter den Wunsch
haben, Jeans zu tragen“, schreibt „Fjordis“, „dann werde ich zwar nicht nutzlose
Verbote (...) aussprechen, ich werde jedoch die Kinder darauf hinweisen, daß sie sich
44
Vergl. für alle folgenden Zitate zum Thema Jeans
http://forum.mysnip.de/read.php?5491,625636,page=1, zuletzt aufgerufen am 30. Januar 2008
24
mit einer gleichmacherischen Jeans lediglich der Masse der Konsumbürger
anschließen und jeden Anspruch auf individuelle, äußerliche Ausprägung der
Persönlichkeit aufgeben.“
5.
Fazit
Welche Strategien wenden die Mitglieder der GDF nun also an, um den Konflikt
zwischen dem sehr rückwärtsgewandten - „offiziellen“ - Frauenbild und ihrem
tatsächlichen Lebensalltag für sich selbst aufzulösen? Wie erfolgversprechend ist die
offizielle Kommunikationsstrategie der GDF tatsächlich?
Um Antworten auf diese Leitfragen der Arbeit zu finden, müssen die offiziellen GDFPositionen und die Stellungnahmen im Forum miteinander verglichen werden. Wo
finden sich Gemeinsamkeiten? Und vor allem: Wie unterscheiden sie sich?
Zunächst einmal lässt sich ganz grundsätzlich feststellen, dass die GDF im Vergleich zu
anderen rechtsextremistischen Organisationen um einen – im Rahmen des
extremistischen Wertesystems – gemäßigten Anstrich bemüht ist. Zwar finden sich
offen menschenverachtende Positionen sowohl im offiziellen Internetauftritt als auch im
Forum, sie stehen jedoch nicht im Vordergrund. Wer sich nur oberflächlich mit der
GDF befasst, könnte den – falschen - Eindruck bekommen, es handele sich um zwar um
eine erzkonservative Organisation, die jedoch durchaus hehre Ziele verfolgt: das Wohl
der Familie, das Hochhalten alter Werte, die Stärkung der Gemeinschaft.
Auch die offiziellen Argumentationsketten zu verschiedenen Fragen sind auf den ersten
Blick in sich schlüssig. Setzt man sich jedoch kritisch mit ihnen auseinander, wird
augenblicklich klar, wie wenig tiefgehend die Betrachtungen sind – und welch krude
Logik sich hinter ihnen versteckt. Als Beispiel kann hier die oben beschriebene Theorie
zum „Mutterlohn“ angeführt werden. Ein angemessenes Gehalt für Hausfrauen – auf
den ersten Blick eine Forderung, der weite Teile der Gesellschaft zustimmen würden.
Denkt man den Vorschlag jedoch weiter, entstehen augenblicklich zahlreiche Fragen,
auf die die GDF die Antwort schuldig bleibt. Wie hoch sollte der „Mutterlohn“ denn
ausfallen? Müssen Hausfrauen privat für den Krankheitsfall und das Alter vorsorgen?
Was wird aus dem Solidarprinzip insgesamt? Und vor allem: Wenn Frauen laut GDF
25
doch eigentlich gar nicht berufstätig sein sollen - also somit grob die Hälfte der
Deutschen Anspruch haben könnte – wie soll der „Mutterlohn“ denn konkret finanziert
werden? Ähnlich oberflächliche Argumente finden sich an zahlreichen anderen Stellen
der offiziellen GDF-Seite und auch im Forum.
In beiden Bereichen fällt zudem auf, dass die Mitglieder nicht bereit sind, sich ernsthaft
mit den Positionen des politischen Gegners auseinanderzusetzen. Stattdessen werden
krude Verschwörungstheorien vertreten: Die „Systemmedien“ berichten generell
tendenziös und falsch und auch „die Gesellschaft“, „die Politik“ sowie „das
Schulsystem“ wollen laut GDF ausnahms- und diskussionslos das Falsche. Anstatt sich
also mit Kritik oder Meinungen Andersdenkender tatsächlich zu befassen, tauschen sich
die GDF-Mitglieder ausschließlich untereinander oder mit Sympathisanten aus – und
bestärken sich auf diesem Weg gegenseitig immer weiter.
Das Frauenbild, das im offiziellen Teil der GDF-Internetseite vermittelt wird,
unterscheidet sich nur unwesentlich von jenem, das in der rechtsextremen Szene noch
immer vorherrscht: Die Frau als Hüterin der Familie und unsichtbare Unterstützerin
ihres kämpfenden Mannes. Nur in Nuancen weicht die GDF davon ab – modernere
Positionen vertritt sie - wie beschrieben - nur an wenigen Stellen.
Ein anderes Bild zeigt sich im Forum. Obwohl die Frauen ganz offenbar grundsätzlich
hinter ihrer Organisation stehen, legen sie die „ungeschriebenen Gesetze“ deutlich
großzügiger aus. Ihr Umgang mit der Ideologie der GDF lässt sich im Wesentlichen mit
einem Wort zusammenfassen: pragmatisch. Theorien, die zum Lebensalltag nicht mehr
wirklich passen, werden passend gemacht. Das Ausmaß dieses Vorgehens unterscheidet
sich von Diskussionsteilnehmerin zu Diskussionsteilnehmerin, einige vertreten
geradezu moderne Ansichten, andere bleiben relativ nah an der offiziell vertretenen
Ideologie. Es fällt jedoch auf, wie groß die Toleranz ist, die die Frauen untereinander
walten lassen – der Ton bleibt stets gemäßigt, andere Ansichten werden akzeptiert.
Dies gilt jedoch nicht im Umgang mit Außenstehenden: Diskussionsbeiträge, die den
Verdacht aufkommen lassen, von politischen Gegnern zu stammen, werden in rüdem
Ton abgefertigt, eine ernsthafte Auseinandersetzung findet an so gut wie keiner Stelle
statt.
26
Abschließend lässt sich folgendes feststellen: Sollte die GDF ihre offizielle Strategie
beibehalten, scheint es wenig wahrscheinlich, dass die Organisation künftig an
Bedeutung gewinnt: Der Gesamtauftritt ist zu unprofessionell, die Argumente sind zu
oberflächlich, das propagierte Frauenbild ist zu lebensfremd und engstirnig. Sollte die
Organisation ihre Strategie jedoch grundsätzlich überdenken und sie letztendlich stärker
dem Bild anpassen, das sich im Forum zeigt, besteht die Gefahr, dass die GDF einen
größeren Zulauf verzeichnen kann als es derzeit der Fall ist.
Als ein Hinweis darauf kann möglicherweise auch die aufgeregte öffentliche Diskussion
um die Thesen der Moderatorin Eva Herman gewertet werden, die starke Parallelen zum
offiziellen Frauendbild der GDF aufweisen. (Herman 2007) Neben scharfer Kritik stieß
Herman auch auf erstaunlich große Zustimmung in ganz verschiedenen Teilen der
Gesellschaft.
27
Literaturverzeichnis
Bitzan, Renate (2000): Selbstbilder rechter Frauen. Zwischen Antisexismus und
völkischem Denken, Tübingen
Bundesamt für Verfassungsschutz (2007): Verfassungsschutzbericht 2006, Berlin
Dietzsch, Martin und Maegerle, Anton (1997): Rechtsextreme deutsche Homepages, in:
Stiftung Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.): Das Netz
des Hasses. Rassistische, rechtsextreme und neonazistische Propaganda im Internet,
Wien
Döhring, Kirsten und Feldmann, Renate (2005): Akteurinnen und Organisationen. Die
Involviertheit von Frauen in der extremen Rechten, in: Antifaschistisches
Frauennetzwerk, Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus (Hrsg.): Braune
Schwestern? Feministische Analysen zu Frauen in der extremen Rechten, Münster,
S.17-33
Elverich, Gabi (2007): Rechtsextrem orientierte Frauen und Mädchen – eine besondere
Zielgruppe? In: Internetseite der Bundeszentrale für politische Bildung
www.bpb.de/themen/A8QXFY.html, zuletzt aufgerufen am 30. Januar 2008
Hamann, Kerstin (2002): Frauen im rechtsextremen Spektrum. Analysen und
Prävention, Frankfurt am Main
28
Heller, Friedrich Paul und Maegerle, Anton (2001): Die Sprache des Hasses.
Rechtsextremismus und völkische Esoterik – Jan von Helsing, Horst Mahler..., Stuttgart
Herman, Eva (2007): Die Emanzipation – ein Irrtum? In: Internetseite des Magazins Cicero
http://www.cicero.de/97.php?item=1111&ress_id=7, zuletzt aufgerufen am 30. Januar
2008
Jütz, Maren und Schlenz, Ella (2007): „Frauen in der rechten Szene werden
unterschätzt“. Michaela Köttig im Gespräch, in: Rostocker Zeitung, Ausgabe vom 22.
Oktober, Rostock
Meinhardt, Birk (2007): Die ganz harten Weichspülerinnen. Weiblich, smart und
extrem, in: Süddeutsche Zeitung, Ausgabe vom 30. Juni, München
Padtberg, Carola (2007): So werden Mädchen zu Nazi-Bräuten. In Spiegel Online
www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,460455,00.html, zuletzt aufgerufen am 30. Januar
2008
Pfeiffer, Thomas (2004): „Das Internet ist billig, schnell und sauber. Wir lieben es.“
Rechtsextremisten entdecken den Computer, in: Claudia Cippitelli und Axel
Schanebeck (Hrsg.): Die neuen Verführer? Rechtspopulismus und Rechtsextremismus
in den Medien, München
Röpke, Andrea (2007): Wichtig für den Stimmenfang? Oder nur zum Wäschewaschen?
Rechte Frauen in der Männerwelt der NPD. In: Internetseite der Bundeszentrale für
politische Bildung www.bpb.de/themen/IBRVIE.html, zuletzt aufgerufen am 30. Januar
2008
29
Röpke, Andrea und Aden, André (2007): „Ohne Frauen geht nichts mehr“. In:
Internetseite der Tagesschau http://www.tagesthemen.de/inland/meldung61758.html, 2.
Teil, zuletzt aufgerufen am 30. Januar 2008
Röpke, Andrea und Speit, Andreas (2005): Braune Kameradschaften. Die militanten
Neonazis im Schatten der NPD, Berlin
Schenkel, Dominik (2007): Neonazis auf YouTube. Rechtsextreme Selbstdarstellung im
„Weltnetz“, in: Internetseite der Bundeszentrale für politische Bildung
www.bpb.de/themen/NOSAXQ.html, zuletzt aufgerufen am 30. Januar 2008
Schmitt, Cosima (2006): Von Nazi-Emanzen und rechten Karriere-Frauen, in: Die
Tageszeitung, Ausgabe vom 14. September, Berlin
Speit, Andreas (2006): Frauen in der rechten Szene, in: Die Tageszeitung, Ausgabe vom
9. Januar, Berlin
Speit, Andreas (2007): Angriff auf Medienvertreter, in: Die Tageszeitung, Ausgabe vom
23. Januar, Berlin
Staud, Toralf (2002): Mädel, deutsch und rein, in: Die Zeit, Ausgabe 41, Hamburg
30
Herunterladen