Fachkommission für Unionsbürgerschaft, Regieren, institutionelle Fragen und Außenbeziehungen Der Vorsitzende Brüssel, den 19. Mai 2014 AN DIE MITGLIEDER DER FACHKOMMISSION CIVEX Betrifft: Vorlage eines Vorschlags für eine Initiativstellungnahme zum Thema "Europa seinen Bürgern wieder näherbringen – mit einer intensiveren, besseren Kommunikation" beim Präsidium am 24. Juni 2014 Schriftliches Verfahren gemäß Artikel 68 der Geschäftsordnung Sehr geehrte Damen und Herren, im Anschluss an die Beantragung einer Initiativstellungnahme durch Christophe Rouillon (FR/SPE) zum Thema "Europa seinen Bürgern wieder näherbringen" haben wir die politischen Koordinatoren der Fachkommission CIVEX gefragt, ob der Vorschlag dem AdR-Präsidium vorgelegt werden soll. Damit die Arbeiten beginnen und die erste Erörterung und Annahme der Stellungnahme am 22./23. September 2014 in Brindisi stattfinden können, ersuche ich Sie gemäß Artikel 68 der Geschäftsordnung im schriftlichen Verfahren, der Vorlage dieses Antrags in der Präsidiumssitzung am 24. Juni 2014 zuzustimmen. Sollten bis zum Abend des 22. Mai keine schriftlichen Einwände von mindestens sechs Mitgliedern beim Sekretariat ([email protected]) eingegangen sein, gilt die Vorlage dieses Vorschlags an das Präsidium als genehmigt. Mit freundlichen Grüßen António Costa COR-2014-02604-00-00-TCD (EN) Versammlung der Regional- und Kommunalvertreter der EU Rue Belliard/Belliardstraat 101 — 1040 Bruxelles/Brussel — BELGIQUE/BELGIË — Tel. +32 22822211 — Fax +32 22822325 DE VORSCHLAG FÜR EINE INITIATIVSTELLUNGNAHME "Europa seinen Bürgern wieder näherbringen - mit einer intensiveren, besseren Kommunikation" Stellungnahme Fachkommission Berichterstatter Europa seinen Bürgern wieder näherbringen - mit einer intensiveren, besseren Kommunikation 2 CIVEX CIVEX-Mitglied (dem Präsidium vorzuschlagender Name) Politische Zielsetzung Bezug zu den politischen Prioritäten Lokale bzw. regionale Dimension Strategische Bedeutung Einflussnahme auf die neue Kommunikationsstrategie der EU. Der AdR hat bei zahlreichen Gelegenheiten gezeigt, dass es ihm ein wichtiges Anliegen ist, "mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen und über Europa zu reden". Als die Institution, die die bürgernächsten Regierungsebenen vertritt, kann der Ausschuss viel dazu beitragen, eine Verknüpfung unter den einzelnen lokalen und regionalen Kommunikationsinstrumenten und Debatten herzustellen und eine rein national strukturierte Information über die EU um eine zusätzliche Perspektive zu bereichern. Die Mitwirkung des AdR in einem interinstitutionellen Dialog über kommunikationspolitische Fragen passt auch zu der Priorität eines "starken AdR in einem neuen Europa". Die Kommunikationsstrategie der EU-Institutionen ist ein wichtiger Baustein für die Information der EU-Bürger über EU-Angelegenheiten und ihre Teilhabe daran. Zugleich ist es der EU kaum möglich, die Bürger direkt zu erreichen. Vielmehr müssen EU-Informationen an den Erfahrungshintergrund und die Erwartungen der Bürger in den verschiedenen Regionen der EU gekoppelt werden. Die Europäische Kommission hat vor kurzem mit Überlegungen über eine "neue Art des Erzählens über Europa" und das "Versprechen Europas" begonnen und wird dabei vom Europäischen Parlament unterstützt. Solche Überlegungen müssen in den lokalen Kontext in den einzelnen Mitgliedstaaten eingebettet sein, damit sich die Bürger darin wiederfinden. Die EUInstitutionen müssen sich daher in ihrer Kommunikationspolitik darum bemühen, einen wahrhaft europäischen Raum der öffentlichen In der vor kurzem vom AdR verabschiedeten Charta der Multi-Level-Governance wird betont, dass die Entwicklung und Umsetzung der EUPolitik auf den Grundsätzen Subsidiarität, Verhältnismäßigkeit und Partnerschaft beruhen muss. Die EU-Institutionen werden darin aufgefordert, gemeinsam mit den Mitgliedstaaten und den regionalen und lokalen Gebietskörperschaften eine funktionelle und institutionalisierte Zusammenarbeit unter allen bestehenden Regierungs- und Verwaltungsebenen aufzubauen und zu 2 verwirklichen . 2014 ist außerdem das erste Jahr im neuen Programmplanungszeitraum für die europäischen Strukturund Investitionsfonds, deren Verordnungen auch spezifische Bestimmungen für die Kommunikation enthalten, die in den meisten Fällen von den regionalen und lokalen Gebietskörperschaften durchzuführen sein werden. Die in der kommenden Legislaturperiode zu Nach der Europawahl im Mai 2014 wird mit Beginn der neuen Legislaturperiode auch eine neue institutionelle Kommunikationsstrategie auf den Weg gebracht werden, um das Vertrauen der Bürger in die EU und ihre Organe und Einrichtungen wiederherzustellen und der europäischen Integration als Zukunftsprojekt einen neuen Schub zu geben. Die GD Kommunikation der Europäischen Kommission wird bei der Konzipierung der Strategie federführend sein und dabei den Standpunkten der übrigen EU-Institutionen Rechnung tragen. Eine Initiativstellungnahme des AdR im zweiten Halbjahr 2014, die die Notwendigkeit deutlich macht, in der Kommunikation über Europa einen Entschließung des Ausschusses der Regionen über eine "Charta der Multi-Level-Governance in Europa", verabschiedet am 3. April 2014 (RESOL-V-012). COR-2014-02604-00-00-TCD (EN) 1/2 Stellungnahme Fachkommission Berichterstatter Politische Zielsetzung Mehrebenenansatz zu verfolgen, käme zur rechten Zeit und würde es möglich machen, Einfluss auf die Ausarbeitung einer neuen EU-Strategie für die nächsten Jahre zu nehmen. Sie könnte den wertvollen Beitrag hervorheben, den die (öffentlichen?) lokalen und regionalen Medien zu einer neuen Art der Schilderung der Geschichte der europäischen Integration und zur Einleitung einer öffentlichen Debatte über die EU und ihre Politikbereiche auf verschiedenen Ebenen leisten. Bezug zu den politischen Prioritäten Lokale bzw. regionale Dimension Strategische Bedeutung Kommunikation zu schaffen, auch im Wege einer besseren Nutzung des Potenzials der regionalen und lokalen Gebietskörperschaften für die Entwicklung echter Dialogund Partizipationsinstrumente, wie auch in einer AdRStudie vom Herbst 2013 1 hervorgehoben wurde . Um dies zu erreichen, bedarf es einer Stärkung der europäischen audiovisuellen Medien. entwickelnde neue Kommunikationsstrategie wird eine kritische Bewertung der intensiven Kommunikationsbemühungen rund um die Europawahl 2014 und die Einsetzung der Europäischen Kommission als Ausgangspunkt haben müssen. Trotz der beträchtlichen Anstrengungen vonseiten des Europäischen Parlaments, der Europäischen Kommission, nationaler Einrichtungen, regionaler und lokaler Gebietskörperschaften, politischer Parteien und von Organisationen der Zivilgesellschaft, bei den Bürgern mehr Interesse an den Wahlen und der Zukunft der EU zu wecken, ist die öffentliche Meinung in Europa im Gefolge der Wirtschaftskrise auf einem Tiefstand. Die Zukunft des europäischen Projekts hängt davon ab, dass es gelingt, die Europäische Union und die politischen Herausforderungen, vor denen sie steht, besser zu erklären und die Unionsbürger von der Notwendigkeit zu überzeugen, an der demokratischen Entwicklung ihrer Organe und Einrichtungen mitzuwirken. _____________ 1 Universität Löwen (2013): Going local. Das Kommunikationspotenzial lokaler und regionaler Gebietskörperschaften. Studie im Auftrag des AdR. COR-2014-02604-00-00-TCD (EN) 2/2