Friedrich-Schiller-Universität Jena Institut für Politikwissenschaft HS: Politics and the policies in the West Wing. Der Politikformulierungsprozess in den USA Gruppe: I Dozent: Dr. Sven Leunig Nicole Pfeiffer Jena, den 16.6.10 Arbeitspapier zur Sitzung am 16.6.10 Aufgabenstellung: 1. Erläutern Sie die Bedeutung des „lame-duck-congress" in der politischen Praxis der USA und die Problematik, die diesbezüglich in der gleichnamigen Folge von „West Wing" deutlich wird. 2. Inwieweit ist der US-Präsident in der Außenpolitik vom Kongress abhängig? Quellen: Dialogauszug – West Wing „lame-duck-congress“ Q1 Kurt L Shell, a.a.O., S. 112ff. Q2 Kernell/Jacobson, a.a.O., S. 242-245 Q3 zusätzliche Quellen: http://usgovinfo.about.com/od/uscongress/a/lame109th.htm Q4 http://usgovinfo.about.com/od/uscongress/a/lameduck.htm Q5 http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2006/12/02/AR2006120200764.html Q6 1. Erläutern Sie die Bedeutung des „lame-duck-congress" in der politischen Praxis der USA und die Problematik, die diesbezüglich in der gleichnamigen Folge von „West Wing" deutlich wird. 1.1 Allgemeines und Bedeutung des lame duck Kongresses mit dem in Kraft treten des 20. Amendments 1935 war erstmals die Möglichkeit eines lame duck Kongresses gegeben Q5 da die Sitzungen des Kongresses ab da immer am 3. Januar des Jahres nach der Wahl, die im November statt findet, beginnen Q5 auf Ebene der Staaten erlauben nur 11 eine lame duck Sitzung Q5 die meisten lame duck Kongresse entstehen dadurch, dass es noch keinen Haushaltsabschluss gab, der eigentlich am 1. Oktober sein soll und so wird das jährliche Vertagungsdatum des Kongresses herausgezögert, um beispielsweise noch spending bills durchzubekommen Q5 den lame-duck-congress gibt es immer in geraden Jahren, nach den neuen Wahlen, hier kommt es vor, dass bereits abgewählte noch die Chance haben die unfertigen Gesetzesverfahren zu beenden Q4 1.2 Probleme einer lame duck session meist sind die Sitzungen nicht sehr produktiv, oft wegen politischen Konflikten und wegen der Entschiedungsfindung nach einer Wahl, so kann es sein, dass man gute Gesetze verhindert und schlechte bills zu noch schlechteren Gesetzen werden Q5 das schlimmste Szenario tritt ein, wenn in einer Kammer sich die Mehrheitsverhältnisse ändern und die andere Partei die Mehrheit übernimmt Q5 abgewählte Mitglieder tendieren dazu entweder dem Gesetzgebungsprozess unbeteiligt teilzunehmen oder ihn gar behindern Q5 es wird auch versucht die Gesetzesvorlagen durch zu bekommen die im neuen Kongress keine Zukunft mehr haben, aufgrund der veränderten Mehrheitsverhältnisse Q4 es werden realistische Ziele gesetzt und es wird darauf geachtet, das die Bemühungen in den letzten Wochen auch erfolgreich sind und nicht etwa vom Senat gestoppt werden Q6 ein Problem für die Kongressmitglieder beginnt bereits bei ihrem Büro, das sie räumen müssen und so keinen Arbeitsplatz mehr in Washington haben Q6 1.3 Problematik in der Folge „lame-duck-congress" des West Wings Präsident will einen Vertrag – Test Ban Treaty - durch den Senat bestätigen lassen, wozu er im neu gewählten Senat voraussichtlich keine Mehrheit für den Vertrag mehr hat Q1 bereits 12 Senatoren sind abgewählt worden und der Kongress wurde bereits vertagt, deswegen haben sie Bedenken die lame-duck-session einzuberufen, da viele Senatoren nicht begeistert sein werden und versuchen könnten die Bestätigung zu verhindern Q1 die Einberufung des Senats nach dessen Vertagung kann laut Verfassung nur unter außergewöhnlichen Umständen erfolgen, wodurch auch die Frage im Team gestellt wir, ob dies hier zutrifft Q1 um auf sicher zu gehen, dass es überhaupt noch Sinn macht eine lame duck session einzuberufen, wollen sie zuerst feststellen, welcher Senator für und gegen den Vertrag ist und danach entscheiden ob sie eine lame duck session einberufen wird Q1 bereits abgewählte Senatoren können einen positiven oder negativen Einfluss auf die Wahl haben Q1 wenn sie kein Interesse mehr haben kann es sein, dass sie wegen des Verlustes gegen etwas wählen aus Protest oder um die Wähler zu respektieren, falls sie aber sich lange für etwas eingesetzt haben und nun doch die Möglichkeit erhalten es in ihrem Sinne zu verwirklichen, kann das auch dazu beitragen, dass sie sich dafür entscheiden Q1 am Ende beruft er den Senat nicht mehr ein, da sie die Abstimmung verlieren würden Q1 2. Inwieweit ist der US-Präsident in der Außenpolitik vom Kongress abhängig? in der Außen-und Sicherheitspolitik ist der Präsident dominant, er ist der oberste Befehlshaber des Militärs, aber der Kongress spielt auch eine wichtige Rolle Q2, 112 in der Praxis schlägt der Präsident meist vor und der Senat und das Repräsentantenhaus disponieren – also ist es eine geteilte Kompetenz Q2, 112 Senat spielt die größere Rolle, wegen der Treaty Power – Zustimmung zu Verträgen mit 2/3 Mehrheit – und seiner advice and consent-Kompetenz – Zustimmung zu Ernennung von Ministern, Botschaftern usw. Q2, 112 das Repräsentantenhaus hat Einfluss durch die Vergabe von Geldmitteln in außen- und sicherheitspolitischen Dingen Q2, 112 die nach Außen gerichteten Interessen des Präsidenten und des Außenministeriums liegen meist im Konflikt mit denen nach innen gerichteten, die der Wähler im Wahlkreis Q2, 112 auch Lobbys können einen großen Druck ausüben Q2, 113 wenn der Präsident ein hohes Ansehen in der Bevölkerung genießt, wie nach dem 9.11.2001 kann das einen Einfluss auf die Entscheidungen des Kongresses nehmen Q2, 113 nur der Kongress hat laut Verfassung das Recht Krieg zu erklären Q2, 113 auch wenn der Kongress das Recht zur Kriegserklärung hat, sind einige Kriege niemals vom Kongress erklärt worden Q3, 243 War Power Act – der Präsident muss den Kongress innerhalb 48 Stunden informieren, wenn der Truppen im Ausland in einer Militäraktion einsetzt und die Operation muss innerhalb 60 Tage enden oder der Kongress genehmigt eine Verlängerung – wurde nicht beachtet Q3, 243 Präsidenten handeln bestimmte Maßnahmen – executive arrangements - aus, die nicht vom Senat ratifiziert werden müssen, wie etwa Verträge Q3, 244 Kontrolle der Geheimdienste durch den Präsidenten und damit das Informationsmonopol Q2, 113 ist ein Krieg erst ausgebrochen, dann fällt der Kongress den kämpfenden Soldaten nicht in den Rücken Q2, 113