Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss ANTRAG AUF GENEHMIGUNG EINER INITIATIVSTELLUNGNAHME ODER EINES INFORMATIONSBERICHTS Antragsteller: NAT Sitzung der Haushaltsgruppe: Präsidiumssitzung: Thema: 1. Faire Versorgungsketten Ernährungswirtschaft in der Agrar- und Kontext und Ziele der Initiativstellungnahme (Artikel 29 Absatz 2 GO) Die Versorgungsketten der Agrar- und Ernährungswirtschaft verknüpfen wichtige, ganz unterschiedliche Bereiche der europäischen Wirtschaft, die für das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen, für die Umwelt und nicht zuletzt für die Gesundheit der europäischen Bürger von zentraler Bedeutung sind. In den letzten Jahren hat sich die Verhandlungsmacht in der Versorgungskette verlagert, meist zugunsten des Einzelhandels und zum Nachteil der Primärerzeuger. Daher sollte die Position der schwächsten Beteiligten, beispielsweise der Landwirte, untersucht und insbesondere dafür gesorgt werden, dass in der gesamten Versorgungskette der Agrar- und Ernährungswirtschaft Preise gezahlt werden, die den Landwirten ein gerechtes Einkommen sichern. Auch geht es darum, unlautere Handelspraktiken zu beenden. Ziele der Stellungnahme: Ermittlung der wichtigsten Probleme im Zusammenhang mit den Agrar- und Lebensmittelversorgungsketten, einschließlich unlauterer Handelspraktiken; klare Darstellung der schwierigen Lage der schwächsten Akteure entlang der Lebensmittelkette, darunter Landwirte, Arbeitnehmer und KMU; Aufzeigen guter Vorgehensweisen, etwa im Hinblick auf kurze Versorgungsketten für landwirtschaftliche Erzeugnisse oder Verkaufsgenossenschaften; empfohlene Maßnahmen auf EU-Ebene zur Eindämmung unfairer Handelspraktiken (z.B. beherrschende Stellung großer Einzelhandelsunternehmen in der Kette) und Förderung einer nachhaltigeren und gerechteren Lebensmittelversorgungskette. In dieser Stellungnahme sollen schwerpunktmäßig die unlauteren Handelspraktiken untersucht werden. Somit ergänzt sie die laufende Erarbeitung der Sondierungsstellungnahme zum Thema nachhaltige Lebensmittelerzeugung, in der hauptsächlich ein umfassender Ansatz verfolgt wird; außerdem wird neben den wirtschaftlichen und handelspolitischen Aspekten auch auf die sozialen und ökologischen Auswirkungen der Lebensmittelproduktion und der Verbrauchsgewohnheiten abgehoben. EESC-2015-06478-10-00-TCD-TRA (EN) 1/4 DE Die Arbeit soll in enger Zusammenarbeit mit der Fachgruppe INT erfolgen. 2. Etwaige frühere Arbeiten des EWSA zu diesem Thema EWSA-Stellungnahme zum Thema Handelsbeziehungen zwischen großen Einzelhandelsunternehmen und den Lieferanten von Lebensmitteln – aktueller Stand, NAT/571, Februar 2013 (Berichterstatter: Herr Šarmír). EWSA-Stellungnahme zum Grünbuch über unlautere Handelspraktiken in der B2B-Lieferkette für Lebensmittel und Nicht-Lebensmittel in Europa, INT/683, Juli 2013 (Berichterstatter: Herr Šarmír)1 3. Übereinstimmung des Antrags mit den politischen Prioritäten des EWSA und/oder Bezug zu bedeutsamen aktuellen politischen Entwicklungen in Europa Die Förderung einer nachhaltigen und gerechten Lebensmittelversorgungskette ist eine Priorität im Arbeitsprogramm 2015-2018 der Fachgruppe NAT und insbesondere der Ständigen Studiengruppe Ernährungssicherheit. Bei diesem Thema sehen auch die anderen EU-Institutionen einen großen Handlungsbedarf. Das Europäische Parlament erarbeitet derzeit einen Bericht über unlautere Handelspraktiken von Unternehmen in der Lebensmittelversorgungskette (2015/2065(INI)), der im Januar angenommen werden soll. Die Europäische Kommission hat kürzlich das neue Hochrangige Forum für die Verbesserung der Funktionsweise der Lebensmittelversorgungskette geschaffen2, das sich gerade auch mit Fragen der Nachhaltigkeit und der sozialen Dimension beschäftigt. In einer Entschließung vom Juli 2015 hat sich der Ausschuss der Regionen ebenfalls für nachhaltigere Lebensmittelversorgungsketten eingesetzt3. 4. Beteiligung der Organisationen der Zivilgesellschaft an der Ausarbeitung der Stellungnahme Die Organisationen der Zivilgesellschaft werden bei der Erarbeitung der Stellungnahme durch die Veranstaltung einer Anhörung in Verbindung mit einer der Studiengruppensitzungen eingebunden. Wichtige Interessengruppen werden eingeladen (darunter auch die Organisationen der Landwirte, Genossenschaften, Hersteller, Händler, Verbraucherorganisationen und NRO), um ihre Erfahrungen und Meinungen vorzutragen. 1 2 3 http://www.eesc.europa.eu/?i=portal.en.int-opinions.26065. Beschluss der Kommission vom 1. Juni 2015 zur Einrichtung eines Hochrangigen Forums für die Verbesserung der Funktionsweise der Lebensmittelversorgungskette (2015/C 179/03). http://www.toad.cor.europa.eu/corwipdetail.aspx?folderpath=RESOL-VI/004&id=23662. EESC-2015-06478-10-00-TCD-TRA (EN) 2/4 5. Geplante oder erwogene Folgemaßnahmen gegenüber anderen Institutionen Die Stellungnahme richtet sich an einen weiten Empfängerkreis und soll außerdem in den einschlägigen Sitzungen der EU-Institutionen sowie in bilateralen Ad-hoc-Sitzungen vorgelegt werden. Ein gemeinsames Seminar mit dem Europäischen Parlament und/oder dem Ausschuss der Regionen könnte ins Auge gefasst werden, um eine starke Botschaft hinsichtlich der EU-Maßnahmen zur Förderung einer gerechteren Lebensmittelversorgungskette zu senden. 6. Erwartete Wirkung und Mehrwert der Stellungnahme für die Politikgestaltung und Entscheidungsfindung der EU Die Stellungnahme ist der Beitrag der Zivilgesellschaft zu aktuellen Problemen auf der politischen Agenda der EU-Institutionen und wird von entscheidender Bedeutung für die Politikinitiativen der EU sein. Die Stellungnahme könnte ferner Impulse für die Arbeit des Hochrangigen Forums für die Verbesserung der Funktionsweise der Lebensmittelversorgungskette liefern. 7. Nutzen für die Zivilgesellschaft In der gesamten Zivilgesellschaft besteht ein sehr großes Interesse an einer funktionierenden Lebensmittelversorgungskette. Die Landwirte sind zunehmend in Sorge über die Auswirkungen unlauterer Handelspraktiken auf ihre Arbeit. Einzelhändler und Wirtschaftsverbände haben verschiedene Initiativen ergriffen, um dieses Problem zu lösen, beispielsweise die "Supply Chain Initiative"4, eine gemeinsame Initiative von acht europäischen Verbänden der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, der Markenhersteller, des Einzelhandels, der KMU und der Agrarhändler. Das Ende der Kette bilden die Verbraucher, die gleichermaßen von unfairen und nicht nachhaltigen Praktiken betroffen sind. 8. Geplante oder erwogene Initiativstellungnahme Kommunikationsaktivitäten zur Verbreitung der Kommunikation über die Internetseiten des EWSA und die sozialen Netze (vor allem Twitter), Präsentationen auf auswärtigen Konferenzen und Veranstaltungen. 9. Ausgabenschätzung Ausgabenschätzung: – Ausgabenbereich: – Teilnehmer: ... Mitglieder (Posten 1004) 1. Studiengruppensitzung (½ Tag) 2. Studiengruppensitzung (½ Tag) 4 http://www.supplychaininitiative.eu/. EESC-2015-06478-10-00-TCD-TRA (EN) 3/4 € ... Other Anhörung (½ Tag) zwei Einzelsitzungen ... Delegierte (Posten 1008) 1 Sachverständige (Posten 1422), von den Gruppen zu beschließen … weitere Teilnehmer (Posten 2542) – Dolmetschkosten (Posten 2548) insgesamt Kosten/Slot x Zahl der Slots x Zahl der Dolmetscher 1. SG-Sitzung (½ Tag): Art der Verdolmetschung + (... € x ... Slots x ... Dolm.) = GD Dolmetschen/ortsansässige Dolmetscher 2. SG-Sitzung (½ Tag): Art der Verdolmetschung + (... € x ... Slots x ... Dolm.) = GD Dolmetschen/ortsansässige Dolmetscher Anhörung (½ Tag): Art der Verdolmetschung + (... € x ... Slots x ... Dolm.) = GD Dolmetschen/ortsansässige Dolmetscher – Raummiete (Posten 2000) – Technische Infrastruktur (Artikel 214) – Fahrzeugmiete (Artikel 216) – Dienstreisekosten (Artikel 162) (… AD + … AST) – Repräsentationsausgaben (Posten 2546) – Ausgaben für Wasser, Kaffee usw. (Posten 2540) – Verschiedene Sitzungskosten (Posten 2542) – Kommunikation (Posten 2600) – Sonstiges (bitte angeben) GESAMTKOSTEN _____________ EESC-2015-06478-10-00-TCD-TRA (EN) 4/4