Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss ANTRAG AUF GENEHMIGUNG EINER INITIATIVSTELLUNGNAHME Antragsteller: REX Sitzung der Haushaltsgruppe: Präsidiumssitzung: Thema: 1. Einbeziehung der europäischen Zivilgesellschaft in die Arbeiten der EU zur Förderung der Demokratie Kontext und Ziele der Initiativstellungnahme (Artikel 29 Absatz 2 GO) Die Europäische Union unterstützt die Förderung der Demokratie auf verschiedene Weise. Es ist wichtig, zu untersuchen und zu bewerten, inwieweit die Organisationen der europäischen Zivilgesellschaft einen Beitrag leisten und einbezogen werden können und wie sie ihre Erfahrungen, Kontakte und Sichtweisen in die Programme mit ihren Partnern in den Zielländern einbringen können. In der Stellungnahme sollen die Aspekte dieser Arbeiten sowie die aktuelle Einbindung der organisierten Zivilgesellschaft analysiert werden, und es soll geprüft werden, ob und wie ihre Rolle gestärkt werden kann. Die wichtigsten Politikbereiche sind diesbezüglich die EU-Nachbarschaftspolitik und die internationale Entwicklungspolitik. Die EU unterstützt ein Instrument für Demokratie und Menschenrechte und seit kurzem auch den Europäischen Fonds für Demokratie. Diese Arbeiten, in die unterschiedlichste Akteure eingebunden sind, verteilen sich auf verschiedene Haushaltslinien und Tätigkeitsbereiche. Einige nationale und europäische zivilgesellschaftliche Gruppen sind auf diesem Gebiet aktiv, viele jedoch sind es nicht. Natürlich sind internationale mit Entwicklungshilfe befasste NRO relativ stark engagiert, doch wäre es wichtig, die Rolle, das Potenzial und die Bereitschaft anderer Gruppen zu untersuchen. Mögliche Gebiete wären Behinderungen, Jugend und Kinder, Gesundheit, Arbeitgeber, Freiberufler, Gewerkschaften (die diesbezüglichen bilateralen und multilateralen Kontakte der Gewerkschaften sind recht entwickelt) und viele andere. Die zentrale Frage ist: Kann die organisierte Zivilgesellschaft, die sich derzeit noch nicht engagiert, gemeinsam mit dem EWSA etwas Neues einbringen? Über die EU hinaus gibt es zahlreiche weitere Akteure wie die Vereinten Nationen, (politische und nicht politische) Stiftungen sowie Philanthropen. Auch der in den USA vorherrschende Ansatz ist wichtig. Viele Forschungsarbeiten legen nahe, dass Anstrengungen zur Förderung der Demokratie wichtig für eine verantwortungsvolle Regierungsführung sind, die wiederum von entscheidender Bedeutung für moderne Entwicklungskonzepte ist. EESC-2015-06214-00-00-TCD-TRA (EN) 1/4 DE 2. Etwaige frühere Arbeiten des EWSA zu diesem Thema Bereits verabschiedete Stellungnahmen: Europäisches Instrument für Demokratie und Menschenrechte und Nachbarschaftspolitik (REX/447), "Eine neue Europäische Nachbarschaftspolitik" (Juli 2015, REX/319), "Die neue Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU und die Rolle der Zivilgesellschaft" (Oktober 2011, REX/263), "Europäisches Instrument für Demokratie und Menschenrechte" (Januar 2009, REX/442), "Die Rolle der EIDHR im demokratischen Übergang – Fallstudie Tunesien" (September 2015). Diese Stellungnahmen konzentrierten sich allerdings nicht auf die Förderung der Demokratie und sind zudem teilweise bereits vor einigen Jahren entstanden. Kernfragen werden unter anderem sein: Was unternimmt die EU derzeit in den einzelnen Politikbereichen? Wie erfolgt dies – direkt, mittels Finanzierung, in Zusammenarbeit mit NRO und anderen Akteuren? Welche Stellung und Aufgabe kommen der organisierten Zivilgesellschaft dabei zu? Welche Gruppen bzw. Bereiche sind an der Arbeit beteiligt? Könnten weitere Bereiche stärker einbezogen werden? Wie arbeiten die EU-Institutionen und andere Akteure gegenwärtig mit der europäischen Zivilgesellschaft in Bezug auf ihr diesbezügliches Potenzial zusammen? Wie könnte sich der EWSA einbringen? 3. Übereinstimmung des Antrags mit den politischen Prioritäten des EWSA und/oder Bezug zu bedeutsamen aktuellen politischen Entwicklungen in Europa Die Stellungnahme steht im Einklang mit verschiedenen Aspekten der EU-Außenbeziehungen und der Entwicklungspolitik. Sie ist zudem im Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingskrise von Bedeutung, da es darum gehen soll, wie Stabilität und verantwortungsvolles Regierungshandeln gewährleistet werden können. 4. Beteiligung der Organisationen der Zivilgesellschaft an der Ausarbeitung der Stellungnahme Eine der Hauptformen der Einbeziehung der Zivilgesellschaft werden Konsultationen mit Plattformen in Brüssel, relevanten großen nationalen Organisationen sowie deren Einbeziehung, wenn möglich, in die Studiengruppe sein. Auch sollen wichtige Persönlichkeiten, die über Sachkenntnis und Erfahrung verfügen, herangezogen werden. 5. Geplante oder erwogene Folgemaßnahmen gegenüber anderen Institutionen Dabei sollen im Mittelpunkt stehen: o o o o o o der auswärtige Dienst, GD ECHO, GD DEVCO das Europäische Parlament der Europäische Fonds für Demokratie zivilgesellschaftliche Plattformen in Brüssel internationale, im Entwicklungsbereich tätige NRO weitere Akteure über die EU hinaus (UN, OSZE usw.) EESC-2015-06214-00-00-TCD-TRA (EN) 2/4 Es besteht die Hoffnung, dass Entscheidungsträger und Geber, die die Förderung der Demokratie entweder auf staatlicher, europäischer oder internationaler Ebene unterstützen, in die Arbeiten zur Vorbereitung des Berichts eingebunden werden können. 6. Erwartete Wirkung und Mehrwert der Stellungnahme für die Politikgestaltung und Entscheidungsfindung der EU Mit der Stellungnahme soll die Arbeit der EU zur Förderung der Demokratie durch Schaffung einer soliden Grundlage für die Einbeziehung des Fachwissens der organisierten Zivilgesellschaft der EU in diesem Bereich gestärkt werden. Dies betrifft insbesondere zentrale Bereiche wie Frauen, Jugend, Kinder, Behinderungen, Unternehmen, Umwelt, Arbeitnehmervertretungen usw. 7. Nutzen für die Zivilgesellschaft Die organisierte Zivilgesellschaft ist ein wesentlicher Pfeiler der Demokratie in der EU und in den Mitgliedstaaten. Die Förderung der Demokratie kann und sollte sich auf das Fachwissen, die Erfahrungen und die Kontakte der organisierten Zivilgesellschaft stützen. Es ist allerdings nicht klar, ob dies immer der Fall ist bzw. systematisch erfolgt. Ein verbesserter Ansatz, der das Engagement der Zivilgesellschaft in diesem Bereich stärkt, würde deren Rolle in der EU erheblich zugutekommen, und der EWSA könnte dabei eine Brückenfunktion übernehmen. 8. Geplante oder erwogene Kommunikationsaktivitäten zur öffentlichen Verbreitung der Initiativstellungnahme oder des Informationsberichts Zwei Bereiche sollen im Vordergrund stehen: 1. Gruppen der organisierten Zivilgesellschaft, die sich stärker an diesen Arbeiten beteiligen wollen, 2. Entscheidungsträger der EU. EESC-2015-06214-00-00-TCD-TRA (EN) 3/4 9. Ausgabenschätzung Ausgabenschätzung: – Ausgabenbereich: – Teilnehmer: ... Mitglieder (Posten 1004) 1. Studiengruppensitzung (½ Tag) 2. Studiengruppensitzung (½ Tag) Anhörung (½ Tag) zwei Einzelsitzungen ... Delegierte (Posten 1008) ... Sachverständige (Posten 1422) von den Gruppen zu beschließen ... weitere Teilnehmer (Posten 2542) – Dolmetschkosten (Posten 2548) insgesamt Kosten/Slot x Zahl der Slots x Zahl der Dolmetscher 1. SG-Sitzung (½ Tag): Art der Verdolmetschung + GD Dolmetschen/ortsansässige Dolmetscher 2. SG-Sitzung (½ Tag): Art der Verdolmetschung + GD Dolmetschen/ortsansässige Dolmetscher Anhörung (½ Tag): Art der Verdolmetschung + GD Dolmetschen/ortsansässige Dolmetscher – Raummiete (Posten 2000) – Technische Infrastruktur (Artikel 214) – Fahrzeugmiete (Artikel 216) – Dienstreisekosten (Artikel 162) (... AD +... AST) – Repräsentationsausgaben (Posten 2546) – Ausgaben für Wasser, Kaffee usw. (Posten 2540) – Verschiedene Sitzungskosten (Posten 2542) – Kommunikation (Posten 2600) – Sonstiges (bitte angeben) GESAMTKOSTEN _____________ EESC-2015-06214-00-00-TCD-TRA (EN) 4/4 € … Other (... € x ... Slots x ... Dolm.) = (... € x ... Slots x ... Dolm.) = (... € x ... Slots x ... Dolm.) =