Hypnosetherapeutische Methoden bei Ängsten und Depression Betty Erickson, die Tochter von Milton Erickson, fragte einmal die Teilnehmer ihres Seminares, was sie glaubten, welches einer der häufigsten Gründe dafür seien, dass jemand in den USA in die Notfallaufnahme eines Hospitals ginge. Überraschenderweise waren es keine tatsächlichen physischen Leiden, sondern Angst- und Panikattacken, weshalb die Personen einen Arzt aufsuchten. Die Patienten hatten Angst davor, einen Herzanfall zu bekommen, in Ohnmacht zu fallen oder andere negative Erwartungen, dass etwas Schlimmes passieren würde. Zumeist ergeben die medizinischen Checks, dass alles in Ordnung ist. Kurze Zeit später steht der Patient jedoch wieder in der Notfallaufnahme. „Was wäre, wenn nun doch tatsächlich etwas ist. Sicher sein, kann man sich ja nie…“ Und so geht der Kreislauf bei vielen Menschen mit Ängsten und Panikattacken immer weiter. Nicht selten entwickeln sich durch die Ängste psychosomatische Symptome, welche dann zusätzlich behandlungsrelevant werden. In der Hypnosetherapie finden sich viele kreative und wirkungsvolle Methoden, mit Ängsten umgehen zu lernen und/ oder diese aufzulösen. Mit einigen ausgewählten wollen wir uns in diesem Seminar befassen. So geht es weniger darum, die Ängste „weg zu hypnotisieren“ oder besser zu verdrängen, sondern vielmehr um das Entwickeln einer positiven und konstruktiven Beziehung zu der Emotion der Angst. Der Zustand der generativen und therapeutischen Trance kann hier sehr helfen, da er die Möglichkeit bietet, eine Art entspanntes und beobachtendes Gewahrsein zu entwickeln. Innerhalb dieses sicheren und ressourcevollen Zustandes wird es möglich, die Ängste, Bilder und Erfahrungen, die durch den Organismus fließen, zu akzeptieren und mit ihnen zu sein, anstatt gegen sie zu arbeiten. Das Ziel liegt darin, Methoden zu nutzen, die es der ängstlichen Person ermöglichen, zusätzlich zur Angst weitere positive Eigenschaften wie Entspannung, eine ruhige Atmung, Zentrieren können, Selbstberuhigung, einen positiven Selbst Dialog usw. zu schaffen. Sind diese ebenso vorhanden, verändert sich das subjektive Angstempfinden und relativiert sich zum Besseren und kann durch weiteres Arbeiten im optimalen Falle ganz aufgelöst werden. Das 7 Schritte Modell der Selbst Beziehung von Stephen Gilligan wird genutzt, um den Prozess der Angst Auflösung an einem Modell zu verdeutlichen. Praktische Übungen hierzu werden im Seminar vorgestellt und geübt. Das zweite Thema des Seminares ist das der Depression. Laut der Welt Gesundheitsorganisation stellte Depression schon 2010 das 4. Größte Leiden der Welt dar. Es wird prognostiziert, dass es 2020 die 2.größte Krankheit der Welt sein wird. Es lohnt sich also auch hier einmal zu schauen, auf welche Art und Weise Trance genutzt werden kann, um mit Depression umzugehen. Wie für Ängste gilt auch hier, dass Depression als eine Art „negativer Trancezustand“ betrachtet werden kann. Die Betroffenen berichten oft, dass die Depression wie von selbst passiert und dass sie scheinbar keine Kontrolle darüber haben. Alles Kennzeichen für ein sich selbst automatisch abspielendes unbewusstes Muster, nur hier eben im ungewünschten negativen Fall. Weitere Folgen einer Depression können Symptome wie Rauchen, übermäßiges Essen, Spielsucht etc sein. Im Sinn der Trancearbeit stellen diese Süchte den leider nicht wirklich helfenden Versuch des Organismus dar, mehr Freude ins Leben zu holen. In der Trancearbeit wird der Versuch unternommen, Freude und Vertrauen auf eine gesunde Weise zu entwickeln. Eine klassische Trance- Methode hierbei ist die sogenannte positive Orientierung in die Zukunft, welche von Erickson in den 1950ern entwickelt und auch heute noch in der Hypnosetherapie vielfältig zum Einsatz kommt. Diese Technik ist auch deshalb so schön, weil sie in vielen anderen Bereichen auch eingesetzt werden kann (Sport, Karriereplanung, Beruf, Hobbies…), in denen eine schönere und bessere Zukunft geschaffen werden möchte. Innerhalb des Seminares soll diese Methode vorgestellt und durch praktische Übung in und außerhalb der Trance trainiert werden. Grundlagen für alle Übungen bilden die Arbeiten von Dr. Milton Erickson und Dr. Stephen Gilligan. Die Inhalte noch einmal punktuell zusammengefasst: positive Verbindung zu sich selbst und dem eigene Unbewussten aufbauen Zentrieren für sich selbst lernen und andere dazu anleiten Intentionen setzen Ressourcen stärken und einladen Tipps und Tricks für den Alltag, um mit Ängsten und Depression umzugehen Forschungsergebnisse der positiven Psychologie: Prävention Utilisationsansatz Ericksons Geist Körper Verbindung 4 Schritte Modell der Trancearbeit Selbsthypnose Präsent im Hier und Jetzt sein Positive Psychologie Natürlich ist es unmöglich, innerhalb von 2Tagen diese komplexen Themen ausführlich darzustellen. Es soll vielmehr ein kleiner Einblick gegeben werden, auf welche Weise die Hypnosetherapie mit diesen Themen umgehen kann. Jede Teilnehmerin/ jeder Teilnehmer kann je nach seinem Stand diese Methoden für sich nutzen und integrieren. Es soll ein Bewusstsein dafür entstehen, dass diese negativen Trance veränderbar sind und dass jeder etwas tun kann, um weniger negativ von Ängsten und Depression beeinflusst zu werden und dass es sich lohnt, auch die positiven Kräfte des Lebens zu stärken. Aus der neusten Forschung rund um diese Themen ist es oft erstaunlich, mit welchen einfachen und leicht ausführbaren Methoden schon kleine oder größere Veränderungen möglich werden können. Dozent: Jörg Dierkes Jörg Dierkes ist Heilpraktiker (PT) und Diplom Psychologe. Seit 20 Jahren beschäftigt er sich mit dem Thema Hypnosetherapie und ist seit über 10 Jahren Schüler von Dr. Stephen Gilligan, einem weltweit führenden und respektierten Hypnosetherapeuten. Er führt eine Privatpraxis in Osnabrück. Außerdem ist Jörg Dierkes über viele Jahr hinweg intensiv in China ausgebildet worden zum Qi Gong Experten. Qi Gong ist eine der ältesten Heilkünste Chinas und verfolgt wie die moderne Hypnotherapie das Ziel, Geist und Körper in eine harmonische und positiv zusammenarbeitende Einheit zu bringen. Zeiten: Samstag: 9.00 – 17.30 (9 UE) Sonntag: 9.00 – 14.00 (6 UE) Bitte eine Decke mitbringen.