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KUB 2015.02 | Presseinformation
Berlinde
De Bruyckere
The Embalmer
18 | 04 — 05 | 07 | 2015
Eine Ausstellung an zwei Orten
in Kooperation mit dem Kunstraum Dornbirn
Kuratoren der Ausstellung
Rudolf Sagmeister (Kunsthaus Bregenz) und
Thomas Häusle (Kunstraum Dornbirn)
Gemeinsame Pressekonferenz im Kunsthaus Bregenz
Mittwoch, 15. April 2015, 10.30 Uhr
Pressefotos zum Download
www.kunsthaus-bregenz.at
Eröffnung Kunstraum Dornbirn
Donnerstag, 16. April 2015, 20 Uhr
Eröffnung Kunsthaus Bregenz
Freitag, 17. April 2015, 19 Uhr
Berlinde De Bruyckere (geb. 1964 in Gent) wurde durch zahlreiche
Ausstellungen u. a. in Montreal, Melbourne, Istanbul, Bern, Graz
und Gent bekannt. 2013 bespielte sie den belgischen Pavillon auf
der Biennale in Venedig. Bei ihren Skulpturen arbeitet die
Künstlerin mit Abgüssen aus Wachs und Kunstharz, Tierfellen,
Metall, Holz und Stoffen. Ihre Werke eröffnen vielschichtige
Bezüge zu kunsthistorischen Traditionen der Malerei und Plastik.
Christliche und mythologische Themen, aber auch das Pferd als
Opfer auf den Schlachtfeldern Flanderns oder abgestorbene
Bäume geben Zeugnis vom Wachsen und Vergehen. The
Embalmer ist in Kooperation mit dem Kunstraum Dornbirn als eine
Ausstellung an zwei Orten konzipiert. Zeitgleich mit der
Präsentation im Kunsthaus Bregenz wird in der Montagehalle des
Kunstraum Dornbirn eine groß angelegte Installation mit neu
geschaffenen Pferde-Skulpturen von Berlinde De Bruyckere
gezeigt.
Im Kunsthaus Bregenz werden auf drei Stockwerken Skulpturen,
Installationen sowie Zeichnungen und Collagen vereint. Beide
Präsentationen gemeinsam bieten einen faszinierenden Überblick
über das außergewöhnliche Schaffen der belgischen Künstlerin.
Im 1. OG des Kunsthaus Bregenz ergänzen und verstärken sich
Skulpturen aus der Reihe Liggende und Actaeon sowie
Zeichnungen der Serie Romeu ‘my deer’ in ihrer gemeinsamen
Aussage. Sie kreisen um die Themen der Metamorphose von
Mensch und Tier sowie Leben und Tod. Nach der griechischen
Mythologie beobachtete Aktaion die Göttin Diana beim Bad. Zur
Strafe verwandelte Diana ihn in einen Hirsch, der schließlich von
Aktaions eigenen Hunden zerrissen wird. Mit dem Tänzer Romeu
Runa entwickelte De Bruyckere dazu Zeichnungen und eine TanzPerformance, die im Kunsthaus Bregenz aufgeführt wird. In
Actaeon liegen wächserne, zu Haufen gebündelte Geweihe auf
hölzernen Podesten. Auf ähnlichen Holzpodesten ruhen die
menschlichen Körpern nachempfundenen Skulpturen Liggende I
und Liggende II. Sie erinnern an Tische aus der Pathologie, die
Skulpturen an Opfer oder an den vom Kreuz
abgenommenen Leib Christi.
Das 2. OG bestimmt mit 18 Metern Länge das raumgreifende Werk
Kreupelhout|Krüppelholz, erstmals präsentiert im belgischen
Pavillon der Biennale di Venezia 2013. Inspiriert von der während
eines Sturms gestürzten Krone einer mächtigen Ulme schuf die
Künstlerin eine monumentale Skulptur, deren farbige
Oberflächenstruktur dem zerborstenen Baum eine menschliche
Verletzlichkeit
verleiht. Wunden, Narben und unter der Rinde durchscheinende
Adern lassen den Baum zu einem Wesen zwischen Mensch, Tier
und Pflanze werden.
Für das 3. OG erarbeitet die Künstlerin eine völlig neue
Werkgruppe mit übereinandergestapelten Tierhäuten aus Wachs,
Polyester und Eisen. Diesem Werk gingen intensive
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Beobachtungen der Künstlerin in der Tierhautverarbeitung des
Brüsseler Schlachthofs voraus. Aus dem gleichen
Formenrepertoire entwickelt De Bruyckere gleichzeitig für die Oper
La Monnaie in Brüssel das Bühnenbild für die Uraufführung des
Stücks Penthesilea nach Heinrich von Kleist, in einer Komposition
von Pascal Dusapin.
Berlinde De Bruyckere — The Embalmer
im Kunsthaus Bregenz
18 | 04 — 05 | 07 | 2015
Eröffnung: Freitag, 17. April 2015 | 19 Uhr
Berlinde De Bruyckere — The Embalmer
im Kunstraum Dornbirn
17 | 04 — 05 | 07 | 2015
Eröffnung: Donnerstag, 16. April 2015 | 20 Uhr
Kunstraum Dornbirn
Berlinde De Bruyckere
The Embalmer
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17 | 04 — 05 | 07 | 2015
Die historische Montagehalle des Kunstraum Dornbirn bildet
Rahmen und Bühne für neu geschaffene, erstmals gezeigte Werke
aus der bedeutenden Serie der Pferde-Objekte.
Schockiert und zugleich inspiriert von Bildern gequälter und
verendeter Pferde auf den Schlachtfeldern ihrer Heimat Flandern
im Ersten Weltkrieg, beschäftigte sich Berlinde De Bruyckere mehr
als zehn Jahre lang mit dem Pferdekörper als Sinnbild und
Projektionsfläche ihrer Auseinandersetzung mit Leid, Schmerz und
Vergänglichkeit.
Lebensgroß an brachialen Eisengestellen hängend, vermitteln die
offensichtlich malträtierten Pferde-Objekte einerseits den
Schrecken und das Leid des Krieges, andererseits findet sich der
Betrachter mit dem eigenen Schmerz, dem eigenen Leid
konfrontiert und zur Auseinandersetzung aufgefordert.
Aus Pferdehäuten, Wachs, Textilien und Metall formt Berlinde De
Bruyckere die Körper der Tiere. Der Einsatz echten Pferdefells
verstärkt dramatisch die Authentizität des leblosen Geschöpfs. Die
Köpfe der Tiere sind dabei lediglich ausgeformt, weisen aber keine
identifizierbaren Züge und Eigenschaften, weder Augen noch
Nüstern auf. Sie stehen für das universelle Leid. Trotz der
Grausamkeit der Objekte überwältigen sie durch ihre Farb- und
Materialästhetik und die detailreiche Zeichnung, die das
unmittelbare Grauen ausbalancieren.
Ergänzt wird die Gruppe der Pferde-Objekte im Kunstraum
Dornbirn durch installativ angeordnete Eisengestelle. Die
massiven, mit Gebrauchsspuren versehenen Objekte stehen
gewissermaßen stellvertretend für das namenlose Leid, das wir
noch nicht kennen, nicht sehen können und vielleicht auch nicht
sehen wollen. In ihrer Gesamtheit vermittelt die Installation den
Eindruck eines dreidimensionalen
Stilllebens der Vergänglichkeit in der Tradition der
niederländischen Malerei des Barock. Die Visualisierung purer
Ästhetik bei gleichzeitigem Transfer beängstigender Botschaften
erreicht im Werk von Berlinde De Bruyckere eine Eindrücklichkeit,
der man sich nicht entziehen kann.
KUB Billboards
Berlinde De Bruyckere
07 | 04 — 05 | 07 | 2015
Seestraße Bregenz
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Für die KUB Billboards inszeniert Berlinde De Bruyckere
gemeinsam mit ihrer langjährigen Fotografin Mirjam Devriendt
sechs ihrer wichtigsten Arbeiten. Die Bilder sind auch in der
Ausstellung The Embalmer im Kunsthaus Bregenz zu sehen.
Details von Schlüsselwerken wie Liggende I, 2011—2012 , oder
Kreupelhout/Krüppelholz, 2012—2013, transportieren die Schau
vom geschützten Raum des Kunsthaus Bregenz in den
Außenraum der viel befahrenen Seestraße.
Publikation
Berlinde De Bruyckere
The Embalmer
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Das Katalogbuch begleitet die Ausstellung The Embalmer, die mit
unterschiedlichen Schwerpunkten im Kunsthaus Bregenz und im
Kunstraum Dornbirn gezeigt wird. Thomas Häusle, Kurator des
Kunstraum Dornbirn, geht insbesondere auf die dort präsentierten
Pferde-Objekte ein. Die Installation zeigt Berlinde De Bruyckeres
eindrücklich umgesetzte Auseinandersetzung mit Tod und
Zerstörung sowie der erhabenen Würde und Schönheit der
Kreatur.
Vor dem Hintergrund der im Kunsthaus Bregenz ausgestellten
Hauptwerke Kreupelhout/Krüppelholz und Aktaion erläutert Kurator
Rudolf Sagmeister die Position der belgischen Künstlerin innerhalb
der Kunstgeschichte, ihre Nähe zu Motiven der christlichen
Ikonografie und der niederländischen Barockmalerei.
Zudem werden in diesem Katalogbuch gemeinsam mit der
Künstlerin ausgewählte Texte sowie Briefe De Bruyckeres selbst
erstmals veröffentlicht, die sich über ihre Hauptwerke hinaus mit
dem ihr Schaffen grundlegend inspirierenden Motiv der
Metamorphose beschäftigen. Beide Ausstellungs-standorte werden
in zahlreichen Installationsansichten umfassend dokumentiert.
Berlinde De Bruyckere
The Embalmer
Herausgegeben von Kunsthaus Bregenz und Kunstraum
Dornbirn;
Mit Beiträgen von J. M. Coetzee, Berlinde De Bruyckere,
Benjamin Delmotte, Caroline Lamarche, Thomas Häusle, Herta
Pümpel und Rudolf Sagmeister
Grafik: Stefan Gassner/Bernd Altenried
Deutsch|Englisch,
ca. 160 Seiten, 22 x 29,8 cm,
Hardcover
Erscheinungstermin: Juni 2015
42,– Euro
KUB Online-Shop
www.kunsthaus-bregenz.at
KUB Künstleredition
Berlinde De Bruyckere
Zonder Titel, 2001–2002
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Aufgrund der Werk- und Produktionsnähe zu den Künstlerinnen
und Künstlern entstehen exklusiv für das Kunsthaus Bregenz
spezielle Editionen.
In der anlässlich der Ausstellung im Kunsthaus Bregenz
gestalteten Edition Zonder Titel, 2001—2002 greift Berlinde De
Bruyckere ein Motiv auf, das ihr zeichnerisches Werk seit 2001
durchzieht. Vor einem pergamentfarbenen Hintergrund erhebt
sich im Profil ein nur vage sichtbares Halbporträt. Das über Kopf
und Oberkörper fallende Haar, angedeutet in schwarzen
Bleistiftstrichen, verbirgt das Gesicht und lässt Augen und
Konturen nur erahnen. Die Unnahbarkeit des Porträts wird in der
farblichen und grafischen Zartheit der Zeichnung aufgehoben und
in einer geheimnisvoll anmutigen Schwebe gehalten.
Zonder Titel, 2001—2002, 2015
Pigmentdruck
Limitierte Auflage von 80 Exemplaren
+ 10 A.P., signiert und nummeriert;
1.500,– EUR inklusive 10% MwSt.,
zuzüglich Versand-, Zoll- und Verpackungskosten
Kontakt
Caroline Schneider-Dürr
[email protected]
Telefon +43-5574-485 94-444
KUB Kunstvermittlung
Highlights
Künstlerfrühstück & Vortrag
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Samstag, 18. April, ab 11 Uhr
Eine besondere Gelegenheit, Berlinde De Bruyckere persönlich
kennenzulernen, bietet das Künstlerfrühstück. Direkt im
Anschluss (12 Uhr) spricht die Künstlerin über
ihr Werk.
Der Unkostenbeitrag inklusive Frühstück, Eintritt und Vortrag
beträgt 15,– EUR.
Anmeldung unter: +43-5574-485 94-415
Konzert Aglaia Maria Mika
Donnerstag, 30. April, 20 Uhr
Die Vorarlberger Sängerin Aglaia Maria Mika wird mit Liedern von
Hildegard von Bingen in einen gesanglichen Dialog mit den
Werken der Ausstellung treten.
Kuratorenführung & Vortrag Rudolf Sagmeister
Donnerstag, 11. Juni, 19 Uhr
Nach einem Ausstellungsrundgang erläutert Rudolf Sagmeister
(Kurator Kunsthaus Bregenz) in einem Vortrag die
kunstgeschichtlichen Bezüge im Werk von Berlinde De
Bruyckere.
Tanzperformance Romeu »My Deer«
Freitag, 26. Juni, 19 Uhr
Seit einigen Jahren arbeitet Berlinde De Bruyckere mit dem
portugiesischen Tänzer Romeu Runa zusammen. Gemeinsam
entwickelten sie zur Werkserie Romeu »My Deer« eine
Tanzperformance, die die Inhalte der Ausstellung in Bewegungen
übersetzt.
Biografie
Berlinde De Bruyckere
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Seit ihrer ersten Ausstellung Mitte der 1980er Jahre wurden De
Bruyckeres Skulpturen und Zeichnungen in zahlreichen
Ausstellungen in wichtigen Institutionen auf der ganzen Welt
thematisiert. Ausstellungen der jüngsten Zeit waren unter
anderem im S.M.A.K. Gent, Belgien (2014); Kunsthaus Graz,
Österreich (2013); Museum De Pont Tilburg, Niederlande (2012),
sowie in La Maison Rouge – Fondation Antoine de Galbert, Paris,
Frankreich (2014); Australian Centre for Contemporary Art,
Melbourne, Australien (2012); ARTWE – Space for Art, Istanbul,
Türkei (2012); Kunstmuseum Moritzburg, Halle, Deutschland, und
Kunstmuseum Bern, Schweiz (2011).
Partner und Sponsoren
Das Kunsthaus Bregenz bedankt sich bei seinen Partnern
für die großzügige finanzielle Unterstützung
und das damit verbundene kulturelle Engagement.
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Kunsthaus Bregenz
Direktor
ab Mai 2015 Thomas D. Trummer
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Kaufmännischer Geschäftsführer
Werner Döring
Kurator
Rudolf Sagmeister
Kuratorin KUB Arena
Eva Birkenstock
Marketing | Sponsoring
Birgit Albers | DW -413
[email protected]
Presse | Onlinemedien
Martina Feurstein | DW -410
[email protected]
Kunstvermittlung
Kirsten Helfrich DW -417
[email protected]
Publikationen | Künstler-Editionen
Katrin Wiethege | DW -411
[email protected]
Verkauf Editionen
Caroline Schneider-Dürr | DW -444
[email protected]
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 — 18 Uhr
Donnerstag 10 — 21 Uhr
Kassa | DW -433
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