Atmung – Gründer, 11.08.2011 Säure-Base

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Atmung – Gründer, 11.08.2011
Säure-Base-Haushalt
Pufferbasen:
-
HCO3-: Hälfte aller, mit Protein- und HPO42- zusammen: alle insg. 48 mM +/3
mM
Wenn weniger 45 mM  nicht in Ordnung, oder wenn > 52 mM auch
= Basenüberschuss (negativ oder positiv: Mangel oder Überschuss an Basen)
Bei nicht respiratorischen Störungen oder Kompensationsmechanismen von
… Störungen
Ursachen für respiratorische Aziodse:
-
Hypoventilation (hat nichts mit Frequenz zu tun) ist definiert über [CO2] erhöht
CO2 in wässriger Lösung = sauer  Azidose (respiratorisch)
Als Kliniker wesentlich häufiger als Alkalose, da wenn Atmungsstörungen in
der Regel Hypoventilation als Folge
Ursachen: Schwäche der Atemmuskulatur (M.dystrophie, M.relaxation,
Poliomyelitis), Medikamente, …
Ursachen einer respiratorischen Alkalose:
-
Zu viel CO2/Säure abgeatmet durch Hyperventilation
Mehr akute Ursachen: Stress, Angst, Hypoxie im Hochgebirge (Anteil CO2
vermindern, um Anteil O2 zu erhöhen, da in der Höhe der Gesamtdruck der
Atmosphäre erniedrigt)
Respiratorische Störungen:
-
-
B.E. bleibt unverändert
Bei Hyperkapnie Bikarbonat-Konzentration erhöhen: nicht viel HCO3erzeugen, es sei denn es gibt andere Pufferbasen wie im Blut, die …
wegpuffern  mehr HCO3-  andere Basen werden gesenkt  statt 48 mM
z. B. 47,95 mM insg.  Gesamtpufferbasenkonzentration/B.E. quasi
unverändert
Bei metabolischen Kompensationen von respiratorischen Störungen kann er
verändert sein
PH-Veränderung bei Hyper-/Hypokapnie:
-
Ph-Wert nicht so stark verändert, aber HCO3- geht hoch im Blut
in wässriger Lösung ohne Bikarbonat-Puffer starke Veränderung des pHWertes
Gleichgewicht:
-
CO2 + H2O hin/zurück HCO3- + H+
-
-
Für Veränderung pH kleine H+ Veränderung
Wenn pH sich stark durch H+ verändern würde und Bikarbonat-Konzentration
bleibt praktisch gleich, weil kleine Veränderungen im nanomolaren Bereich im
H+ den pH verändern, aber schon große Mengen an HCO3- vorhanden
NBP- + H+ hin/zurück NBP (nicht Bicarbonat Basen)
Protonen verschwinden, pH ändert sich weniger + Bicarbonat stärker als in
wässrigen Lösungen
Beurteilung B.E. = Bicarbonat + NBP-  bleibt gleich, da gleich viel neu
entstehend je
Nichtrespiratorische Störungen:
-
Verlust Basen (HCO3- = 24 mM im Plasma frei filtriert + rückresorbiert in der
Niere bei Nierenverlust zu viel ausgeschieden) oder Diarrhoe  Azidose
Alkalose: zu wenig HCO3- renal ausgeschieden oder häufiges Erbrechen
Verlust Magensäure
B. E. verändert
Ziel allgemein: pH konstant
Beurteilung ob respiratorisch/nichtrespiraotorisch:
-
Zuerst pH ansehen
Dann beurteilen, ob PCO2 oder BE zum jeweiligen pH passt 
dementsprechend respiratorisch/nichtrespiratorisch
HCO3-/CO2 = 20  log20 = 1,3; pK Säurebasepaar 6.1  1,3 + 6,1 = 7,4
(pH)
B.E. normal zwischen -3 und 3
PCO2 normale zwischen 37 und 43 mmHg
pO2: 95 mmHg, über 70 ist allg. normal
Beispiele aus der Klinik:
1:
-
pH 7,141 = Azidose, pCO2 100,7 = erhöht  respiratorische Säure, pO2 = 81
= normal, HCO3- = 33,6 mM  erhöht (24 mM normal),
bei Hypoventilation: auch PO2 sinkend
2:
-
pH 7,315  leichte Azidose, pCO2 72,8 erhöht  respiratorisch, pO2
erniedrigt, HCO3- 36,2
Regulation Atmung
Periphere Chemorezeptoren:
-
an Glomera aortica + Glomus caroticum
-
-
Sinneszellen Typ I (umgeben von Typ II), keine Zelle so gut durchblutet wie
die Glomuszellen  Veränderungen in Blutgasen sehr sensitiv detektieren +
damit Veränderungen nicht durch Zellen der Umgebung hervorgerufen
Partialdruck O2, PCO2 und pH auf periphere wirkend  zentrale reagieren
nicht auf PO2; periphere besonders empfindlich für PO2
In Summe führt es zur Depolarisation, Transmitterfreisetzung vermehrt durch
diese sekundären Sinneszellen bei O2 vermindert/CO2 erhöht/pH erniedrigt
Für Glomera aortica im N. vagus, Glomera carotica im N. glossopharyngeus,
mit Atemzentrum im Hirnstamm verbunden  dieses stimulieren
Ruhefrequenz der Chemorezeptoren wird moduliert je nachdem in welche
Richtung Veränderung PCO2/pH/PO2  Antwort des O2-Partialdrucks durch
PCO2 und pH moduliert
Zentrale Chemorezeptoren:
-
-
Wirkung im Hirnstamm, unklar, wo sie genau liegen
Detektieren v.a. Veränderungen vom PCO2  viel besser als der vom pH
Dies liegt an BHS: CO2 kann trotzdem diffundieren, Protonen aber nicht
CSF = Spinalflüssigkeit
Atemminutenvolumen abhängig von CSF
pH absenken im Interstitium  Erregung zentrale Chemorezeptoren  AMV
nimmt zu
pH fällt ab  auch pH der CSF fällt ab bei respiratorischer, bei metabolischer
viel schlechter (da bei respiratoirscher PCO2 erhöht, bei metabolischer erhöht)
 viel stärker beeinflusst der PCO2 den pH der CSF
stärkere Reaktion auf respiratorische als metabolische Störungen
PCO2 nimmt ab
Intergrierte Antwort auf respiratorische Störungen
-
-
Veränderungen des PCO2 bei Hypocampnie (zu wenig CO2)  AMV nicht
stark verändern
Aber > 45 mmHG bei Azidose starke Veränderung  mehr CO2 abatmen
Wenn Hypoxie dabei (PO2 erniedrigt)  auch bei niedrigem PCO2 schon
stärkeres AMV, jede weitere Veränderung O2 führt zu stärkerer Veränderung
des PO2
Anstieg PCO2  sehr starker Atemantrieb (aber nicht durch Abfall)
PCO2 80-90 % durch zentrale Chemorezeptoren vermittelt
Periphere Rezeptoren für initiale schnelle Antwort, da zentrale Dauer durch
Veränderung pH der Cerebrospinalen Flüssigkeit
Integrierte Antwort auf metabolische Störungen:
-
Hauptantrieb von peripheren Chemorezeptoren
Bei chronischer metaboslischer Störungen: auch zentrale Rezeptoren spielen
eine Rolle
-
Bei Azidose: Kussmaulatmung = vertiefte Atmung = Hyperventilation bei
Azidose wie Diabetes mellitus Typ I (Ketoazidose) = typisch
Niereninsuffizienz: zu viel Bicarbonat verloren  Säure abatmen über
Kussmaulatmung
Integrierte Antwort auf Hypoxie:
-
-
PO2 fällt ab
Normaler alveolärer PCO2 von ca. 40 und Absinken O2: nicht wirkliche
Veränderung AMV, aber bei starkem Absinken PO2 dann ganz starker Anstieg
AMV
Wenn Hypoxie mit erhöhtem PCO2 einhergeht z. B. bei Hypoventilation:
stärkere Erhöhung des AMV schon bei leicht erniedrigtem O2
Atemmechanik
-
-
Pleuradruck: immer negativ: Druck zwischen Thoraxwand + Lunge  da
negativ  Lunge kann nicht zusammensinken
Einatmen  Thorax zieht noch mehr nach außen  Pleuradruck negativer
Alveolen: bei Einatmen Alveolardruck leicht zurückgehend (kleine
Veränderungen im Vergleich zum Umgebungsdruck)  in Lunge muss kleiner
Unterdruck herrschen, damit Luft hineingeht beim Einatmen
Alveolardruck = treibende Kraft für die Luft, in die Lunge zu gehen
Dehnbarkeit von Lunge + Thorax + Atemapparat:
-
Transpulmonaler Druck: zwischen Pleuraspalt + Alveolen
Transthorakal: zwischen Umgebung und Pleuraspalt
Transmural: zwischen Thorax + Lunge
Transmuraler Druck = entscheidend = transpulmonaler + transthorakaler
Druckunterschied
Druckdifferenz 0 = Gleichgewicht: Lunge würde gerne ½ l Volumen
einnehmen, wenn Luft in Pleuraspalt kommt, klappt Lunge zusammen
Normal wäre 3 l Lungenvolumen
Thorax hätte aber gerne 4 statt 3 l  Unterdruck im Pleuraspalt
Druckdifferenz wird größer  Lungenvolumen nimmt zu und umgekehrt
Zwischen 3 l Volumen um die Atemruhelage +/- ½ ist normal
Steilleiterkurve gibt die Compliance an
Compliance:
-
C = delta V/delta P = Steigung der Kurve
Je größer Volumenveränderung bei gegebener Druckdifferenz = größer
Wie leicht die Lunge auseinanderdehnbar  kann bei Lunfenveränderungen
verändert sein
Bei Fibrose: Steigung Kurve von Atemruhelage ausgehend erniedrigt 
Bindegewebe  Compliance abnehmend / Lunge nicht mehr so gut dehnbar
-
-
Emphysem: Lungengewebe zerstört  weniger Gewebe, dass auszudehnen
 Compliance steigt
Emphysem: Atemruhelage (Menge der Luft in Lunge) nach oben verschoben
(Extremfall: Fassthorax = aufgeblähter Thorax, da Thorax will sich ausdehnen
+ Lunge sich zusammenziehen) bei Fibrose nach unten
VC (Vitalkapazität) bei beiden vermindert
Ventilationsstörungen:
-
-
-
Restriktive Störungen:
o Vermindeter Compliance
o Typisch: Fibrose, da Lungenentfaltung gestört, auch insuffiziente
Atemmuskulatur, dass diese Lunge nicht genug auseinanderzieht
Obstruktive Störungen:
o Atemwege betroffen: ehöhter Atemwegswiderstand
o Bsp.: Verlegung durch Sekret bei Bronchitis, Schwellung der
Schleimhaut bei Asthma
Oft Kombi beider Störungen
Volumina:
-
Vitalkapazität (VC): alles
Vital volume/Vt = ½ l, ERV und IRV darunter/darüber, Residualvolumen: was
noch in Lunge bleibt: 1,5 l nachdem man ganz ausgeatmet hat
FRC = ERV (exspiratorisches Residualvolumen) + RV  Atemruhelage im
Bereich 3 l ca.
FRC = funktionelle Residualkapazität verändert sich: verringert bei Fibrose,
erhöht bei Emphysem
Forcierte Expiration führt zur dynamischen Kompression der Atemwege:
-
-
EPP = equal pressure point
Druck in Alveolen + im Pleuraspalt P
Bei forcierter Exspiration: Druck P(el) = transpulmonales deltaP würde
irgendwann positiv werden  positiver Druck auf die Atemwege  diese
komprimiert
Druck in den Atemwegen nimmt von den Alveolen zum Mund ab bei forcierter
Exspiration
Irgendwann Druck in den Atemwegen geringer als der Druck im Pleuraspalt 
Atemwege würden Komprimiert werden
Bei Gesunden EPP in den großen Atemwegen  Kollibierung dieser durch
Knorpel verhindert
Schnellerer Druckabfall bei vergrößertem Atemwegswiderstand EPP in die
Peripherieverlagert  Atemwegsverschluss möglich = Kollabieren Atemwege,
Starke Ausatmung: Pleuradruck durch starken Druck des Thorax von außen
positiv  nur dann
-
Ausatmung nur durch Zusammenziehen der Lunge  von außen kein Druck
 Pleuradruck bleibt negativ
Aber wenn von außen durch Atemhilfsmuskulatur auf die Lunge drücken 
Positiver Pleuradruck (auch unter physiologischen Bedingungen)
O2-Sättigung des Hb von PO2 abhängig:
-
Sigmoidaler Verlauf der Kurve durch tetramere Struktur
Normaler arterieller PO2: fast 100 % Sättigung  selbst bei venösem mehr
als 50 % Sättigung
40 mmHG pO2  70 % Sättigung gemischt venöses Blut
Hb puffert = wichtiger Puffer  für Hamburger Shift wichtig für Aufnahme von
CO2  beeinflusst Bindung von
Bei leichter Ansäuerung wird O2 leichter abgegeben: Bindekapazität an Hb
vermindert  Kurve verschiebt sich bei leichter Ansäuerung nach rechts
Bei gleichem PO2: weniger O2 durch abgesenktes pH
pH niedriger  Hb gibt
bei leichter erhöhung pH
durch 2-Phosphoglycerat ähnliche Veränderung
Bohr-Effekt: pH niedrig  O2 bindet weniger schnell + wird schneller abgeben
in übersäuertem Gewebe
Haldane-Effekt: auch CO2 bis gewissen Grad an Hb binden z. B. im Gewebe
 Affinität für O2 nimmt ab  wird abgegeben  Bindung von O2 in ähnlicher
Weise beeinflussen; bei O2-Bindung CO2 abgeben  leichter O2 binden in
Lunge
RQ = V(CO2):V(O2) = 43/50 (je ml/l) = 0,86
-
Respiratorischer Quotient: Verhältnis Volumen abgegebenes CO2 zu Volumen
aufgenommenes O2
Größere Partialdruckveränderung: mehr O2 aufnehmen
Spiroergometrie: mit Gesichts-Maske Atemgase messen  praktisches
Messen des RQ
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