Geschichte I. Entwicklung eines Nationalgefühls nationale Frage Deutschland: seit dem Mittelalter (10 Jahrhundert) gab es das “Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ ein loses und sich veränderndes Gebiet von verschiedenen Königreichen o keine klaren Grenzen Kleinstaaterei mit gleicher Sprache, o kein einheitliches Staatsvolk Kultur und Geschichte, aber kein o keine anerkannte Zentralgewalt Nationalgefühl 1806: der deutsche Kaiser Franz II. dankte ab (Napoléon hatte Macht) das Heilige Römische Reich Deutscher Nation löste sich auf Deutschland war in über 1000 politische Einheiten (Kleinstaaten) zersplittert deutschsprachige Länder wollten zusammen kämpfen, weil Herrschaft Napoleons nur Nachteile brach mit Ausbeutung (finanzielle Abgaben) und weil das Zollsystem das Leben verteuerte 1813: „Völkerschlacht von Leipzig“ Napoleon wird geschlagen Entwicklung eines Nationalbewusstseins durch Soldaten, Frauenvereine, usw 1871: entstand der erste deutsche Nationalstaat Zeitspanne in Frankreich Bürgerkrieg – Rettung: Napoleon 1776 o Franzosen bringen amerikanische Idee von Freiheit nach Hause 3. Generalstand (Büger, Adel, Klerus) wollen nicht mehr unterdrückt werden, wollen souverän sein – organisieren Nationalversammlung o 14. Juli: Sturm auf die Bastille 1792 Wiener Kongress und Wartburgfest 16-19 Oktober 1813: „Völkerschlacht von Leipzig“ – Truppen von Österreich, Preuβen, Russland und Schweden kämpfen gemeinsam gegen Napoleon siegen Napoleon muss sich aus Europa zurückziehen 1814: Wiener Kongress – Europa wird neu geordnet o Ziel: Restauration (= Wiederherstellung der alten Verhältnisse) o Fürsten Europas wollten Macht behalten und nicht Forderungen der Nationalbewegung (Einheit, Freiheit, Mitbestimmung) nachgeben o Fürst Metternich: österreichische Auβenminister Ziel: Friedensordnung für Europa o o o o o Deutscher Bund anstatt deutscher Nationalstaat: entsteht der Deutsche Bund – lockerer Zusammenschluss von 39 souveränen (=autonome) Staaten und Städten einziges Gremium (Versammlung): Bundestag (Sitz in Frankfurt am Main) Leitung: Österreich – so kann Metternich Ideen von Freiheit und Nation unterdrücken; da diese die monarchische Legitimität in Frage stellen 1817: „Wartburg” – politisch aktive Menschen – vor allem Studente: wollten mehr Mitspracherechte, einen Nationalstaat mit Nationalversammlung und keine Monarchie hunderte von Studenten versammelten sich auf der Wartburg in Eisenach zur ersten nationalen Kundgebung hatten Flaggen, die rot (Aufschläge), schwarz (Uniform einfach zu färben), gold (Knöpfe) waren, dabei und nicht die, die Wappen der Fürsten und Könige zeigten forderten: Ehre, Freiheit, Vaterland Mord vom Schriftsteller August von Kotzebue (wurde als Verräter gesehen) Metternich nahm dies, um die Karls Bader Beschlüsse zu veranlassen – Verbot der Burschenschaften (studentische Vereine) Kontrolle der Universitäten Verschärfung der Zensur (staatliche Kontrolle der Presse- und Meinungsfreiheit) Einrichtung einer zentralen Untersuchungskommission Verfolgung der „Demagogen“ (opositionelle, Volksverhetzer) II. Die 48er Revolution Probleme bezogen auf der Gründung des deutschen Bundes keine einheitliche Regierung: verschiedene Verfassungen, Staatsformen verschiedene Meinungen verschiedene politische Richtungen jeder Fürst (Staatsoberhaupt) verfolgte seine eigene Ziele ausländische Herrscher gehörten dazu (England, Dänemark, Holland) Einfluss auf „deutsche“ Politik Gebiete waren sehr unterschiedlich verteilt Konkurrenz und Einflussnahme Österreich u. Preuβen bestimmten Politik wirtschaftliche Zersplitterung durch Zollschranken & verschiedene Maβen, Währungen wirtschaftlicher Aufschwung wird behindert Zugehörigkeitsgefühl der Bevölkerung bezog sich häufig auf Region/Gebiet Revolutionsursachen im Deutschen Bund Durch das Bevölkerungswachstum gab es automatisch auch mehr Arbeitslosigkeit, da es zu wenige Arbeitsplätze gab. Es entstanden Bauernproteste wegen der Reformunwilligkeit des Landadels, da diese ihre Privilegien behalten wollten. Viele Bauern ziehen in die Stadt (Landflucht) mit der Hoffnung auf ein besseres Leben in der Stadt. Sie waren nicht mehr Leibeigene, hatten aber kein Geld um ein Stück Land zu kaufen. Da aber viele Menschen auf einmal flüchtetem, gab es eine groβe Massenverelendung (Pauperismus). Wenn es dem Volk schlecht geht, dann entsteht eine politische Radikalisierung. Durch die Verdopplung der Getreidepreise, gab es groβen Hunger. Dies führte zur Vertrauensverlust in die Regierungen. mögliche Folgen Gefahr von möglichen Kriegen um Machterhalt oder Machtausbau Gefahr einer Revolution durch nicht gegebene nationale Einheit und Unterdrückung wirstschaftliche Rückständigkeit Unzufriedenheit Revolution Auslöser französischer “Bürgerkönig” (also vom Volk gewählt) Louis Philippe: weigert sich Zensuswahlrecht aufzuheben (sah vor, dass nur reichesten Franzosen wählen) Straβenkämpfen und Aufstände , Barrikadenkämpfe mit Steinen Februarrevolution in F zwingt LP zur Flucht Republik zum zweiten Mal ausgerufen Revolution greift auch auf Staaten des Deutschen Bundes über automatisch, weil Menschen sauer, weil: hatten gegen Napoleon gekämpft und jetzt schon wieder Monarchie Menschen vor Schloss von Friedrich Wilhem IV. mit Forderungen , zwei Soldaten schiessen , Chaos bricht aus , zum Entschuldigen spaziert König mit Pferd um Stadt Forderungen nationale Einheit: Bürger wollten ein Nationalstaat und nicht viele unabhängige Staaten (deutscher Bund) Vorteile: politische, wirtschaftliche, militärische Stärke liberale Politik = Liberalismus: alle Freiheitsrechte (Meinungs-, Rede-, Presse-, und Versammlungsfreiheit) und Bürgermitbestimmung ≠ Restauration: Unterdrückung Aufhebung der Zensur: Presse- und Meinungsfreiheit Abschaffung der Adelsprivilegien: Adelige sollten nicht Privilegien (wie geringere Steuer; Recht auf Holz holen, fischen, usw) haben, nur aufgrund deren Schicht Gleichheit und gleiche Gesetze für alle politische Mitbestimmung: Mitwirkung an politischen Entscheidungen durch gewählte Vertreter auf staatliche Entscheidungen Einfluss nehmen Volksbewaffnung: jeder darf eine Waffe besitzen, um für den Staat zu kämpfen nationale Frage: wollten einen Nationalstaat politische Frage: Mitbestimmung, Wahlrecht soziale Frage: Unterstützung, Hilfe Erfolge für Bauern: Bauern sind frei und gleichgestellt Abschaffung der Adelsprivilegien ( Ende des Deutschen Bundes) in Berlin: Einberufung einer Nationalversammlung, die eine Verfassung ausarbeiten sollte Volksbewaffnung Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit allgemeines Wahlrecht für Männer Wahlen zur Nationalversammlung am 1. Mai 1848 Problem 1 (Frauen): Drei viertel der volljährigen Männer durften zur Wahl. Jedoch waren die Frauen in der Nationalversammlung nicht vertreten – keine Frau durfte mitwählen oder dabei sein. Problem 2 (Zusammensetzung): Viele Menschen kamen aus allen deutschen Staaten, jedoch gehörte die Mehrheit zum gebildeten Bürgertum, d.h. Lehrer, Professoren, Ärzte, Rechtsanwälte, usw. Arbeiter, Bauer und Handwerker sah man im Parlament fast nicht. Deshalb nannte man diesen auch „Professorenparlament“. Aufgabe: Das Ziel war die Erarbeitung einer Verfassung. Auch musste die Staatsgrenze, die Staatsorganisation und Staatsform entschieden werden. Kontroversen der Nationalversammlung in der Paulskirche Staatsgrenze: kleindeutsche Lösung (ohne Österreich) ≠ groβdeutsche Lösung Staatsorganisation: Bundesstaat ≠ Einheitsstaat Staatsform: konstitutionelle Monarchie (Kaiser muss sich an Verfassung halten) ≠ Republik Zusammenbrechung der ersten Verfassung des deutschen Parlaments Bei der Nationalversammlung wurde entschieden, den preuβischen König Friedrich Wilhelm IV. als Staatsoberhaupt zu haben. Jedoch lehnte er die Kaiserkrone ab, da er sich nicht vom Volk (bzw. Volksvertretung, d.h. Parlament) krönen lassen wollte und weil er als preuβischer König mehr Macht hatte als als deutscher Kaiser. Folge: Durch diese Entscheidung war die Verfassung zusammengebrochen, da der preuβische König sie abgelehnt hatte. Viele Staate erkannten diese deshalb nicht mehr an und zogen ihre Abgeordneten zurück. = Wiederherstellung des Deutschen Bundes III. Weg zum deutschen Kaiserreich Otto von Bismarck 1815-1898 streitlustiger, rebellischer, mutiger Student strenge Kindheit besseres Verhältnis zum Vater als zur Mutter gläubig + pragmatisch von Eltern geprägt: bürgerlich, adlig (Junker = Landadliger), militärisch typisch Adliger: rauchen, trinken, schick anziehen, viele Tiere (Pferde, Hunde) heiratete Adlige (spät) / war Vater (drei Kinder) studierte Recht: diplomatische Laufbahn Abgeordneter im preuβischem Landtag – später Auβenminister in Preuβen – später Reichskanzler Monarchist/Royalist: pro Monarchie, pro Adel ≠ gegen linke, Liberalisten, (Sozial)Demokraten Patriot: Vaterlandsliebe gegenüber Preuβen, für Stärke von Preuβen – wollte einen deutschen Nationalstaat schaffen Realpolitiker: lieber tun als reden / Politik als Kampf um Macht / hielt an Ehren und Prinzipien fest / nicht gefühlsgeleitet / zweckmäβig / zielstrebig für Krieg: dachte es wär gutes Mittel Bismarcks Weg zum deutschen Kaiserreich Ziel: Schaffung eines deutschen Nationalstaats Mittel der Politik: Krieg Mittel der Politik: Bündnisse 1864: Preuβen + Österreich ≠ Dänemark 1865: Deutscher Zollverein – Aufnahme --- Provokation Österreichs von Schleswig und Holstein (ohne Österr.) 1866: Preuβen + norddeutsche Staaten ≠ Auflösung des Deutschen Bundes / Österreich 1867: Norddeutscher Bund --- Provokation Frankreichs 1870: Preuβen + süddeutsche Staaten ≠ Schützbündnis mit süddeutschen Staaten Frankreich Proklamation des Deutschen Kaiserreichs (18. Januar 1871) o o o o o o Gründe: Es ging um den Besitz der beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein. Bismack wollte den Deutschen Bund reformieren und Österreich nicht im Deutschen Bund beachten, um die Macht zu behalten, da Österreich eine Konkurrenz darstellte. Österreich war gegen dieser Reform und befahl indirekt, die preuβischen Truppen zu stoppen. Preuβen unterstützte die Bundesverfassung nicht mehr und trat deshalb aus dem Deutschen Bund und verbündete sich mit den norddeutschen Staaten. Frankreich war Preuβens gröβter Feind, sie stellte die gröβte Konkurrenz dar. Die süddeutschen Staaten waren auch nicht Unterstützer Preuβens. Doch diese hatten Angst vor Frankreich erobert zu werden. Deshalb kreierten sie mit Preuβen einen geheimen Waffenbündnis. 1870 sollte ein Preuβer auf den spanischen Thron. Frankreich hatte Angst von Preuβen umgeben zu werden und wollte, dass Preuβen auf der spanischen Krone verzichtete. Der preuβische König akzeptierte dies, aber nicht weitere Forderungen. Der König schrieb einen Telegramm (Emser Depesche), den Bismarck kürzte und Frankreich als Beleidigung nahm und somit Krieg erklärte. Beurteilung: – Gewissen, + Feinde kluge Strategie, die man belohnen sollte aber: moralisch inkorrekt, kein Gewissen Proklamation des Deutschen Reiches zu sehen sind: Offiziere, Generäle, Wächer + Fürste + Herzöge (jubeln mit Schwerte und Helden) = Männer der adeligen Gesellschaftsschicht und Militär o o o o o o o o o o o wer fehlt: Bürger, Arbeiter, Arme + geistliche Mitglieder (Klerus) + Frauen geschlossene Veranstaltung, die nur einen kleinen Teil der Gesellschaft erreichte Reiche haben wieder die Macht Oligarchie: Macht gehört nur wenigen Menschen Bismarcks Weg: war Krieg – deshalb Militäre besonders hervorgehoben: Kaiser Wilhelm I., der vom Groβherzog von Boden ausgerufen wird + neben Kaiser steht Sohn: Kronprinz Friedrich + ganz vorne: Otto von Bismarck und General von Roon Mitte des Bildes im Vordergrund: leer links: Kaiser – schaut alle an, alle schauen ihn na / Groβherzog zeigt mit Handgeste auf ihn rechts: Otto hat weiβe Uniform Licht scheint auf diese Gruppe + Körpergeste und –haltung + Mimik + Kleidung wieso in Versailles: Frankreich hatte endlich Krieg gegen Deutschland verloren Demütigung von F – Franzosen sind entsetzt – müssen trotzdem Ehre und Respekt zeigen Provokation: Frankreich Ur-Feind Deutschlands – festigte nationale Einheit Deutschland zeigt ihre Stärke – wirkt als ob es eine europäische Macht wäre Aura: Symbolcharakter IV. Die Deutschen und ihr Kaiserreich Anfang 70 Jahre plötzliche Änderung der europäischen Landkarte: England erblickte Revolution, die das Gleichgewicht der Macht Europas zerstört habe o ca. 42 Millionen Menschen lebten in Grenzen des neuen Reichs (reichte von der Nordsee bis zu Alpen, also auch süddeutsche Staaten, und umfasste in ostwestlicher Richtung Städte wie Königsberg und Köln) 2/3 des Staatsgebiets und Bevölkerung gehörte Preuβen in Mitte Europa: Groβmacht – Einheit war entstanden aber: Verfassung (von Otto von Bismarck, preuβischer Staatsmann, verpasst) kam von oben und war praktisch nach seinen Günsten gemacht worden; übernahm meiste vom Norddeutschen Bund Verfassung Eine Verfassung regelt den Aufbau eines Staates. Sie legt die Aufgaben und Rechte oder einzelnen Staatsorgane fest und regelt die Staatsform. Das Deutsche Kaiserreich war eine konstitutionelle Monarchie, also eine Monarchie mit einem Parlament. Aufbau: sagt, dass es die verschiedene Staatsorgane gibt (und deren Hierarchie) Staatsorgane: jeder einzelne Teil des Staates, zusammen ergeben den Staatskörper die Gewaltenteilung: Aufteilung der Gewalt, Macht + gegenseitige Kontrolle + Verhinderung von Machtmissbrauch + Spezialisierung der Aufgaben o legislative = gesetzgebende G. ; judikative = richterliche ; exekutive = ausführende Staatsformen: (≠ Machtform) o Monarchie = Königsherrschaft (kann trotzdem Demokratie geben) ≠ absolutistische Monarchie = Alleinherrscher o Republik = demokratisch gewählte Volksvertreter, gewähltes Staatsoberhaupt o Diktatur/Tyrannei = Alleinherrscher, gewaltsam o Anarchie = alle „herrschen“ – Chaos Verfassung des Deutschen Kaiserreichs von 1871 wahlberechtigt: alle männliche Staatsbürger über 25 Jahren wählten alle 3 Jahre nach dem allgemeinen, gleichem und geheimem Wahlrecht den Reichstag (= das gesamtdeutsche Parlament) Abgeordnete: o durften den Etat bewilligen: Haushalt, also wie viel Geld welcher Bereich kriegt o wirkten bei Gesetzesbeschlüsse mit entscheidend: konnten Regierung nicht zur Verantwortung ziehen oder gar zum Rücktritt zwingen (≠ heutzutage: Misstrauens-votum) o Grundrechte (wie Gleichheit, Freiheit, Würde, Leben), wie sie der Verfassungsentwurf von 1848 vorgesehen hatte, fehlten ganz. Deutscher Kaiser, zugleich König von Preuβen war: konnte Reichstag einberufen und auflösen. Entscheidend aber war, dass im Gesamtgefüge Preuβen eine überragende Stellung einnahm – nicht zuletzt durch Bismarck selbst. Der preuβische Ministerpräsident und Auβenminister stand nun als Reichskanzler an der Spitze Deutschlands, nur der Kaiser, zu dem er immer Zugang hatte, war ihm übergeordnet – er konnte den Reichskanzler ernennen oder entlassen. Als militärischer Oberbefehlhaber entschied der Monarch über Krieg und Frieden, ohne den Reichstag dazu befragen zu müssen. Die 25 Bundesstaaten behielten ihr jeweiliges Landeswahlrecht bei. In Preuβen war dies das Dreiklassenwahlrecht. Die jeweiligen Landesregierungen entsandten weisungsgebundene Vertreter in den Bundesrat. Vorsitzender war Bismarck (zugleich Reichskanzler). Im Bundesrat hatte Preuβen mit 17 von insgesamt 58 Stimmen zwar nicht die absolute Mehrheit inne, aber es konnte durch ein Veto (14 Stimmen) unliebsame Entscheidungen blockieren (= wenn es Preuβen nicht gefällt, können sie immer alles blockieren). Der Zweck war klar: Der Bundesrat sollte als Gegengewicht zum Reichstag, dem frei gewählten Parlament, Zügel anlegen. Bismarcks Deutschland war also weder eine Republik wie in Frankreich noch eine parlamentarische Monarchie wie England mit einer der Volksvertretund verantwortlichen Regierung. Das Deutsche Reich war vielmehr eine konstitutionelle Monarchie, die sich auf einen autoritären und militärisch geprägten Obrigkeitsstaat stützte. (Obrig = Oberhaupt, Staat wichtiger als Volk) Bemerkungen Bismarck: o preuβischer Ministerpräsident o Reichskanzler nur Kaiser stand über ihn und konnte ihn entlassen und entlassen // konnte Reichsregierung (Staatssekretäre) ernennen – exekutive Gewalt o Vorsitzender des Bundesrates konnte Preuβen helfen – legislative Gewalt vier wichtigste Organe: Reichskanzler + Kaiser + Bundesrat + Reichstag konstitutionelle Monarchie: Staatsoberhaupt wird durch Verfassung (Konsitution) in seiner Macht beschränkt ≠ parlamentarische Monarchie: Parlament wacht über Machtausübung des Staatsoberhaupts Preuβen: hatte 17 Vertreter im Bundesrat – es genügten 14, um eine Entscheidung zu blockieren – Preuβen konnte unliebsame Entscheidungen schnell blockieren preuβisches Dreiklassenwahlrecht ist nach Steuernleistung eingeteilt o Gesamtsumme der Steuern wird in drei Teilen aufgeteilt – jeder Teil soll gleich viel Geld haben – jeder Teil wird von verschiedenen Klassen bezahlt o Menschen aus der 1. Klassen sind die Reichen, die mehr Steuern zahlen – sie sind weniger Menschen als die der 3. Klasse, jedoch bezahlen letzten Endes alle aus der 1. Klasse genauso viele Steuern wie alle aus der 3. Klasse o jeder 1/3 Teil der Stuern darf genauso viele Wahlmänner wählen – da aber es in der 1. Klasse weniger Menschen gibt als in der 3., gilt die Stimme eines Menschen der 1. Klasse mehr als die des Menschen aus der 3. Klasse V. Hinzufügung Otto von Bismarck Sohn von Adligen: besondere Rechte + strenge Kindheit + herrschsüchtig + Autoritätsperson + hat niemand über ihn gedulded + „Volk kann nicht reiten“, dachte Volk konnte nicht selber herrschen + Machtpolitiker + Staat kreiert mit vielen Strategien + sehr kranker Mensch Probleme der Verfassung des Deutschen Kaiserreichs preuβisches Zensuswahlrecht Ungerechtigkeit gegenüber Ärmeren Schaffung eines mächtigen Nationalstaats, aber auch neue Feinde in Europa (Frank.) Regierung ist an Reichskanzler und seine Anweisungen gebunden Übergewicht Preuβens: Kanzler = pr. Ministerpräsident, Veto-Übermacht im Bundesrat keine parlamentarische Demokratie Reichstag wird zwar gewählt, bildet aber nicht die Regierung Frauen hatten kein Wahlrecht keine Gleichheit Macht des Reichskanzlers: war auch pr. Ministerpräsident, ernennt Reichsregierung, Vorsitz im Bundesrat, war nur vom Kaiser abhängig! Reichstag (Parlament) hat wenig Macht: o keine Kontrolle über das Militär - keinen Einfluss auf Auβenpolitik o kann weder Kaiser noch Reichskanzler absetzen Reichstag kann aber vom Kaiser aufgelöst werden, muss somit dem Kaiser gehorchen VI. politische Strömungen Parteien generell Parteienspektrum links: Sozialdemokraten + extrem links Kommunismus Anarchismus mitte: Liberalen rechts: Konservativen + extrem rechts (national extrem) Diktatur Rassismus Partei Def.: Zusammenschluss von Menschen mit gemeinsamen Interessen ~ wollen Interessen durch politische Macht durchsetzen Bedingung: volljährig + gewisse Anzahl von Gruppenmitgliedern + Verfassungsrecht + in der Abstimmung stellen (+Geld) 5% Hürde: hat man 5% der Stimmen der Wähler, ist man im Bundesrat vertreten Abgeordnete bekommen Diät Die Parteienlandschaft bildet sich aus (Deutschland) Parteien Siehe Blatt Diagramm: o Die Sozialdemokraten gewannen sehr an Bedeutung. 1871 hatten sie zwei Abgeordnete, in 1912 110; d.h. sie gewannen in 41 Jahren 108 Abgeordnete. o Die Liberalen verloren an Bedeutung, nämlich 85 Abgeordnete. o Der Zentrum gewann in 3 Jahren 28 Abgeordnete - dennoch blieben sie stabil. o Die Konservativen variierten (verloren, gewannen, blieben). Am Ende hatten sie jedoch Abgeordnete verloren. o Die nationalen Minderheiten blieben immer recht stabil. Am Schluss (1912) hatten die Sozialdemokraten am meisten Abgeordnete. Hinterher waren die Katholiken, die seit Gründung auch an Bedeutung gewannen. Die Liberalen verloren an Bedeutung, doch hatten sie die 3.meisten Abgeordnete. Die Konservativen und die Minderheiten hatten praktisch die gleiche Anzahl. Bismarcks Umgang mit den Parteien Kontrolle der Abgeordneten durch: o Ämterdopplung (mehr Ämter gleichzeitig) - war nur vom Kaiser abhängig o Redemacht ~ Erzeugung von Angst - Drohungen o konnte Staatssekretäre selber ernennen, die dann in der Regierung Politik machten ~ waren weisungsgebunden, d.h. sie mussten machen, was Bismarck wollte Lenkung der verschiedenen politischen Richtungen – Erreichen seiner Ziele Realpolitik wenig Mitspracherecht der Abgeordneten Aufgabe In Bismarcks Reichtagsrede vom (...), stellt Bismarck seine Meinung (Gedanken) über die Parteien und Tendenzpolitik vor den Abgeordneten des Reichstags dar. Einleitung - Rede, Hauptgedanken: o betreibe keine Tendenzpolitik o strebe nach positiven, praktischen Zielen o ihm seien Parteien in sich nicht wichtig gebe Unterstützung und verbünde sich mit denen, die seiner Meinung seien und ähnliche Ziele und Methoden haben („ich gehe mit dem, der mit den Staats- und Landesinteressen nach meiner Überzeugung geht“) o stellt sich als neutral, pazifistisch dar: „die Fraktion, der er angehört, vollständig gleichgültig“ (Z.17-18) sei andere Quellen + Beispiel Karikatur: o verschiedene Quellen: Gegensatz stellen ihn eher als begrenzte, konservative Person dar ; begrüβt andere nicht mit offenen Armen o Beispiel: Karikatur der franzözischen Zeitung Gewalt + Realpolitik: o Peitsche symbolisiert Gewalt + andere Machtmethoden (Chantage), die Bismarck befürwortete Realpolitiker = richtete sich nach Kraft und Macht und nicht auf Idealen o nicht gefühlsgeleitet, moralisch sondern: rücksichtslos, zielstrebig, zweckmäβig Verfassung: o Verfassung - Schlüssel für seine Macht diese offizialisierte, dass Bismarck deutscher Reichskanzler, preuβischer Ministerpräsident und Vorsitzender des Bundesrats war o Stellungen ermöglichten ihn, souverän zu handeln konnte Entscheidungen in Praktik stellen ohne groβen Zustimmungsgebrauch Sozialistengesetze: o einer dieser Entscheidungen: Sozialistengesetze entstanden durch Hass gegenüber Sozialdemokraten o gaben der Partei das Recht bei Wahlen zu kandidieren - jedoch nicht: Druckschriften + andere Organisationsformen zu verwenden erschwerten Erfolgverbreitung der SPD Schluss: o Bismarck haltete sich nur an seine Ziele fest o meinte, andere Parteien wären ihm sekundär jedoch: entschied er, dank seiner Macht, etwas selber, wer seine Mit- und wer seine Gegenarbeiter waren Meinung: o Bismarcks Politik: etwas kontrovers o auf der einen Seite: seine Stelle „verdient“ musste nämlich dafür arbeiten: alles, was er geschaffen hat, war Frucht seiner Arbeit, nicht beispielsweise weil er Nachfolger war + Kämpfe im Ausland gewonnen + hat sich für Land eingesetzt o auf der anderen Seite: um Ziele zu erreichen, inkorrekte, unmoralische, diskutierbare Maβnahmen auch opportunistisch + Realpolitik zu Ernst genommen kreierte um sich eine Art Fassade, zeigte ein Gesicht - nicht das Wahre + hinter den Kulissen: war und handelte er anders - beispielsweise: sagt, Parteien wären ihm nicht wichtig ; doch mit Hilfe der Macht entschied er selber, wer mit ... Karikaturen Bismarcks Karikaturen generell 1) Leitfrage festlegen 2) Informationen über Bild: Quellenart, Titel, Entstehungszeit, Medium, Ort der Veröffentlichung + Thema + Bildunterschrift, erklärende Texte + Adressaten der Quelle 3) Beschreiben Was ist dargestellt ? 4) Deutung und Einordnen Welche Bedeutung haben die Personen, Objekte ? Auf welche Position beziehen sich die Aussagen der Karikatur ? 5) Wertung Welche Position bezieht der Karikaturist ? Wie siehst du das ? 6) Fazit Gesamturteil mit Bezug auf die Leitfrage + klare Position Beispiel Figaro Otto von Bismarck steht im Zentrum des Parlaments mit einer Peitsche in der Hand. Die Abgeordnete sitzen gebückt auf deren Sitzen. Der Karikaturist stellt Bismarck als eine Art möchtegern Alleineherrscher, der die Abgeordnete genauso wie Tiere behandelt, die man peitscht, damit diese tun, was einer will. Der Zeichner will hierdurch zeigen, dass die Menschen Bismarck nicht freiwillig gefolgt sind, sondern weil sie zu Gehorchen gezwungen wurden. Bezieht man sich zur Bildunterschrift „gewaltiger Redner“ kann man die Peitsche mit Reden vergleichen. Er konnte mit seinen Wörtern Leute „totschlagen“. Entweder konnte er sie so gut überzeugen, dass sie sich deshalb bückten und seine Anweisungen folgten oder er hatte so viel Macht, dass er mit Versprechungen oder Chantagen sie dazu führen konnte. VII. Innere Reichsfeinde Reichsfeind Vokabular Reichsfeind: Jemand oder eine Gemeinde, die in einem Fachgebiet eine komplett andere Meinung hat und so eine Opposition zur Regierung (Reich) bildet. Verrat: Wenn man sagt, man mache eine Sache, dann aber eine andere macht (meistens damit man selber profitiert). Druckschrift: Büchlein, in dem Ideen drinnstehen Bespitzelung: (als Spion) heimlich beobachten, was jemand tut Ausweisung: Befehl für einen Ausländer, das Bundesgebiet zu verlassen - dürfen dann nicht erneut in das Land einreisen Tarnorganisation: Organisation (Partei, Verein, usw) mit vorgeschobenen Zielen, durch die anderweitige Aktivitäten verdeckt werden sollen unbeugsam: fest, stark, unnachgiebig, beharrlich, persistent Sozialdemokratie: SPD Gründe, warum Bismarck die Sozialdemokraten als Reichsfeinde sah verschiedene Denkweisen, Ziel und Prinzipien o Bismarck: gehörte zu den Konservativen, d.h. arbeitete nach den Interessen der oberen Schichten o SPD: oberster Grundsatz, dass das Volk herrscht und forderten ein besseres Leben für die Arbeiter und untere Schichten SPD: o Arbeitern eine Stimme geben - direkte Gesetzgebung durch Bürger o Stärkung des Parlaments (Reichstags) Parlament fast keine Macht - hilfreich für Bismarck, da seine Entscheidungen durch dieses so nicht behindert werden konnten ~~ mit Stärkung dieses entstande Problem in Bismarcks Politik: in dem Falle bräuche er immer eine Zustimmung o manifestierte sich gegen konstitutionelle Monarchie (Staatsform) meinten, sie wäre ungerecht und kreire einen zu groβen sozialen Unterschied o forderte Arbeiter sich zu vereinigen und unterstützte Streiks o o o o Bismarck: mit Industrialisierung, gab es immer mehr Arbeiter furchtete sich, dass es zu viele Arbeiter wurden und dass sie über eine „Revolution“ sprachen furchtete Chaos, Durcheinander,Diskussionen zwischen Bewohner ‚seines‘ Landes Furcht vor internationalen Beziehungen der SPD (Frankreich und England) Furcht, dass SPD zu mächtig werde Anlass für die Sozialistengesetze zu Beginn: hat Bismarck es nich geschafft, die Gesetze durchzusetzen 2 Attentate auf König Wilhelm I., für denen die SPD unrechtig beschuldigt wurde Inhalt der Sozialistengesetze „Peitsche“ Recht: bei Wahlen zu kandidieren + sich im Parlament befinden Verbot: Druckschriften zu veröffentlichen,andere Organisationformen zu verwenden Pflichten: Partei musste täglich durch Durchsuchungen, Bespitzelungen, Verhaftungen und Ausweisungen Lehrer (1889) über SPD, wenn er sich an kaiserlichen Erlass haltete Sozialdemokraten seien gegen den Prinzipien der Kirche - Lehren widersprechen die Gebete, die Sittenlehre und generell alles, was die Kirche lehrt Lehren könnten nur theoretisch und nicht praktisch funktionieren langfristige Folgen negativ für Einzelner und Gemeinschaft Kontroversität „Zuckerbrot“ Bismarck wollte Arbeiter auf seine Seite ziehen, indem er ihnen half erstellte die Sozialgesetzgebung = Gesetze zur Absicherung der Arbeiter Ziel: vor der sozialdemokratischen Repression retten, an Macht bleiben, Unruhen unterdrücken Urteil: mit Sozialistengesetze Sozialdemokraten bekämpft ? Bismarck hat sein Ziel nicht erreicht o Sozialistengesetze kreierten nur Zorn gegen den Staat und Solidarität gegenüber den Sozialdemokraten ~ Volk war auf der Seite der SPD und gab ihr noch mehr Unterstützung + je aggressiver die Maβnahmen wurden, desto mehr Erbarmen hatten auch die anderen Parteien (Liberalen und Zentrum) o SPD erfand neue Politiktechniken (Tarnorganisationen, usw) 1890: keine Mehrheit mehr zur Verlängerung der Gesetze 1912: SPD ist stärkste Partei des Reiches Katholisce Kirche: Zentrum Gründe, warum Bismarck das Zentrum als Reichsfeind sah Bismarck war protestant, hatte aber nichts gegen Gott Furcht vor: Mischung ~ im Zentrum viele Arbeitsschichten - er hatte Angst, dass er diese starke Mischung nicht kontrollieren könne und eine Revolution entstände Furcht vor: dass Katholiken den Papst wichtiger als den Kaiser und ihn fänden hatte Angst, dass seine Autorität leide Furcht vor: dass Papst sich in der Politik einmische Kampf Kulturkampf Maβnahmen um Zentrum zu bekämpfen hat Bismarck Gesetze gegen den Katholiken erstellt Kanzelparagraph (Kanzel - wo man predigt): in Predigen und Zeitungen durfte nicht über Politik geredet werden Schulaufsichtsgesetz: Abschaffung des Rechtes der Kirche, die Schule zu kontrollieren ~ der Staat sollte die Kontrolle übernehmen Zivilehe: Einführung von Zivilehe ~ man musste nicht mehr in der Kirche heiraten, sondern durfte es auch im Standesamt tun Brotkorbgesetz: Kirche wurde finanziell nicht mehr geholfen Kontroversität Bismarck kämpfte gegen der katholischen Partei, jedoch brauchte er dessen Hilfe: er brauchte deren Stimme für die Verlängerung der Sozialistengesetze deshalb musste er sich trotzdem dieser Partei annähern Urteil: mit Gesetzen die Katholiken bekämpft ? Bismarck hat sein Ziel nicht erreicht o Gesetze verschränkten die Freiheit der Kirche, jedoch brachten sie dieser nur noch mehr Anhänger und nur noch mehr Menschen, die gegen Bismarck waren 1878: Bismarck hat den Kulturkampf gelassen es kam ein neuer Papst, mit dem sich Bismarck besser verstand Zusammenfassung Fazit Zusammenfassend kann man sagen, dass, während Bismarck in seiner Auβenpolitik groβen Erfolg erstattete, er in seiner Innenpolitik scheiterte. Mit der Bekämpfung seiner zwei groβen Innere Reichsfeinde, hat er den beiden nur noch mehr Macht und Unterstütztung des Volkes geschenkt. VIII. Geschichtsquellen Definition Die Quelle stammt aus der Vergangenheit und gibt über die vergangene Zeit Auskunft zu verschiedenen Fragen, die ein Historiker an die Quelle stellen kann. Quellen Bildquelle ~ Gemälde, Fotos, Karikaturen Textquelle ~ Buch, Briefe, Verfassung, Telegramm Sachquelle/Überreste ~ Vase, Waffe, Tempel/Gebäude Darstellung Texte, Grafiken, allgemeine Informationen über die Vergangenheit von Historikern. Diese werten Quellen aus und bilden darüber eine Vorstellung über die Vergangenheit ab - das ist dann Geschichte. Sachurteil Werturteil Sonderfall: oral history ~ Zeitzeugen