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M e d i e n m i t t e i l u n g - Bern, 27. Juni 2011, aktualisiert 30.07.2012
Lange Reise: Damit Sitzenbleiben keinen Blutstau verursacht
Koffer packen und los – ohne Thrombose
Sitzenbleiben ist selten schön – ausser es bedeutet Reisen, Ferien, Ferne. Damit
lange Flüge oder Carfahrten ein thrombosefreies Vergnügen bleiben, rät die
Schweizerische Herzstiftung zur einfachen Vorbeugung.
Wer denkt, nur Passagiere auf Langstreckenflügen riskierten eine
Beinvenenthrombose, liegt falsch. Mit veränderten Luftdruckverhältnissen oder
niedrigerer Sauerstoffkonzentration in den Kabinen allein ist die Krankheit nicht zu
erklären. Wichtigste Ursache ist vielmehr das stundenlange Sitzen in eingeengter
Position. Die Durchblutungsstörung kann deshalb ebenso auf oder nach langen Car-,
Auto- oder Zugreisen auftreten, im Extremfall sogar im Büro. Die Empfehlung der
Schweizerischen Herzstiftung lautet darum für alle, die stundenlang «sesshaft» sind,
gleich:
-
Unterbrechen Sie die langen Perioden des Bewegungsmangels mindestens alle
zwei bis drei Stunden und gehen Sie herum.
-
Bewegen Sie stündlich für drei bis vier Minuten Ihre Beine, kreisen mit den Füssen,
lassen Sie Ihre Wadenmuskeln spielen. Dies besonders auch, wenn es wegen
Turbulenzen im Flugzeug nicht möglich ist, in der Kabine herumzugehen.
-
Trinken Sie genügend Wasser (Faustregel: pro Reisestunde zwei Deziliter) und
wirken Sie so einem «Eindicken» des Blutes entgegen. Kaffee oder Alkohol fördern
allerdings die Urinausscheidung und tragen damit wiederum zu «dickem Blut» bei.
-
Entscheiden Sie sich für lockere, nicht einengende Kleider.
Blut verdünnen d.h. Blutgerinnung hemmen und Spezialstrümpfe tragen?
Wenn Reisende schon früher eine Thrombose gehabt haben, oder wenn ein anderes
Risiko besteht – zum Beispiel eine im Blut diagnostizierte genetische Neigung zu
Thrombosen, gewisse Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Krebs - sollte vor der Reise die
Blutgerinnung medikamentös gehemmt werden. «Aspirin® allerdings nützt gegen
Venenthrombosen durch bewegungsloses Sitzen nicht genügend», sagt der Basler
Kardiologe Prof. Andreas Hoffmann, Mitglied des Stiftungsratsausschusses der
Schweizerischen Herzstiftung. Denn dabei stünden andere Mechanismen der
Gerinnselbildung im Vordergrund als zum Beispiel bei einem Herzinfarkt durch eine
verstopfte Arterie. Er empfiehlt: «Lassen Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt
beraten. Das gilt auch für schwangere Frauen, die ebenfalls anfälliger sind für
Thrombosen.»
Gut angepasste Kompressionsstrümpfe sind empfehlenswert. Sie wirken aber in erster
Linie den Bein- und Knöchelschwellungen durch eine schwerkraftbedingte
Wasseransammlung entgegen und weniger einer Thrombose.
Wann ein Notfall?
In den Arterien zirkuliert das Blut dank dem schlagenden Herzen, ob wir gehen, sitzen
oder liegen. Bei den Venen dagegen muss das Blut gegen die Schwerkraft von den
Beinen zurück zum Herzen fliessen. Das funktioniert mit dem Pumpsystem der
Muskeln, vor allem der Wadenmuskeln. Wird diese Muskelpumpe längere Zeit nicht
aktiviert, erweitern sich die Gefässe, das Blut staut sich, und es können sich
Blutgerinnsel bilden. Diese können die Venen blockieren (Venenthrombose), sich aber
auch losreissen, in der Blutbahn mitschwimmen und an gefährlichen Orten wie Herz
oder Lunge zu einer Embolie führen, einem bedrohlichen Gefässverschluss. Verdacht
auf eine Venenthrombose während oder nach langem Sitzen besteht bei einer
plötzlichen Schwellung der Wade, verbunden mit Spannungsschmerz. Konsultieren Sie
bei diesen Anzeichen einen Arzt.
Mit Hilfe der erwähnten Massnahmen zur Vorbeugung wünscht die Schweizerische
Herzstiftung: Gute und gesunde Reise!
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Drei nützliche Reisebegleiter der Schweizerischen Herzstiftung
-
Faltprospekt mit Tipps zur Reiseplanung für Herz- Kreislaufpatienten und ihre
Angehörigen;
-
persönlicher Notfallausweis der Schweizerischen Herzstiftung, in dem die Art der
Krankheit sowie Medikamente und weitere medizinische Informationen eingetragen
werden können;
-
HELP Notfall-Set (nicht nur) für Patienten: Darin werden die wichtigsten Symptome
eines Herzinfarkts, eines Hirnschlags oder eines Herz-Kreislauf-Stillstands sowie
die richtigen Notfallmassnahmen beschrieben.
Die Materialien können in Deutsch, Französisch und Italienisch kostenlos bezogen werden bei
der Schweizerischen Herzstiftung, Postfach 368, 3000 Bern 14, über Telefon 031 388 80 80
oder via E-Mail [email protected]
Hinweis für Medienschaffende:
Die Medienmitteilung ist unter www.swissheart.ch/medien abrufbar und kann auch per E-Mail
übermittelt werden.
Kontaktpersonen:
Schweizerische Herzstiftung
Peter Ferloni, Leiter Kommunikation
Schwarztorstrasse 18, Postfach 368, 3000 Bern 14
Telefon 031 388 80 85, Fax 031 388 80 88
[email protected], www.swissheart.ch
Für medizinische Fragen:
Prof. Andreas Hoffmann
Mitglied des Ausschusses des Stiftungsrats der Schweizerischen Herzstiftung
Lange Gasse 78, 4052 Basel
Telefon 061 279 98 22, Fax 061 279 98 23
[email protected]
Die Schweizerische Herzstiftung – aktiv gegen Herzkrankheiten und Hirnschlag
Wir setzen uns mit Forschungsförderung und einer umfassenden Aufklärungsarbeit dafür ein, dass weniger
Menschen an Herz-Kreislauf-Leiden erkranken oder dadurch behindert bleiben, Menschen nicht vorzeitig an
Herzinfarkt oder Hirnschlag sterben und für Betroffene das Leben lebenswert bleibt. Die 1967 gegründete
Schweizerische Herzstiftung ist eine unabhängige und von der Stiftung ZEWO zertifizierte gemeinnützige
Organisation, die sich hauptsächlich aus Spenden finanziert.
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