I N F O R M A T I O N

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INFORMATION
zur Pressekonferenz
mit
Landesrat Rudi Anschober
18. Mai 2015
zum Thema
So verringern wir den Berg an Lebensmitteln im Müll:
Lebensmittelweitergabe – ein aktiver Beitrag zur
Abfallvermeidung.
Studie zeigt erstmals Ist-Zustand und Bedarfserhebung der
Lebensmittelweitergabe in sozialen Einrichtungen in Österreich
Weitere Gesprächsteilnehmer:
DI Christian Pladerer, Österreichisches Ökologie-Institut
Gerhard Lassnig, Obmann des Vereins SOMA Linz
Manfred Kiesenhofer, Standortleiter SOMA-Sozialmarkt Linz
DI Franz Hölzl, Leiter Nachhaltigkeit Spar
Rückfragen-Kontakt:
Mag. a Romana Pichler (+43 732) 77 20-12084 oder (+43 664) 600 72-12084
LR Rudi Anschober
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So verringern wir den Berg an Lebensmitteln im Müll:
Lebensmittelweitergabe –
ein aktiver Beitrag zur Abfallvermeidung
Studie zeigt erstmals Ist-Zustand und Bedarfserhebung der
Lebensmittelweitergabe in sozialen Einrichtungen in Österreich
Auch in Oberösterreich landen Unmengen von guten Lebensmitteln im Abfall Haushalte werfen jährlich Lebensmittel im Wert von rund 300 Euro weg, viele
Lebensmittel landen aber auch gleich direkt via Produzent/innen oder via
Handel im Müll. Die vielen Initiativen und Gegenmaßnahmen beginnen langsam
zu greifen, u.a. durch die Weitergabe von Lebensmitteln an Sozialmärkte. Eine
neue Studie, mitfinanziert durch das oö. Umweltressort, zeigt erstmals den IstZustand und Verbesserungsmöglichkeiten der Lebensmittelweitergabe in
sozialen Einrichtungen in Oberösterreich.
Täglich werden in Österreich Tonnen an einwandfreien Nahrungsmitteln
vernichtet, weil sie nicht mehr verkauft werden können, z. B. Probe- oder
Überproduktionen, Lagerbestände, deren Haltbarkeitsdatum bald abläuft,
Waren
mit
Fehletikettierungen
oder
kleinen
Verpackungsschäden.
Mit
Konsequenzen für Klima, Produzent/innen und Konsument/innen zu Ernährung
und Wohlbefinden. Für LR Anschober daher klar: „Es braucht eine neue
Wertschätzung für unsere Lebensmittel, gleichzeitig aber auch nachhaltige
Projekte zur weiteren Verwendung der oftmals weggeworfenen, aber noch
guten und gesunden Lebensmittel. Mein Ziel ist es, diesen Lebensmittelberg in
OÖ in den nächsten fünf Jahren zu halbieren – durch zahlreiche Initiativen“.
Ein Ansatz ist die Lebensmittelweitergabe an soziale Einrichtungen, denn
immer mehr Menschen in Österreich können sich grundlegende Dinge wie
Lebensmittel nicht mehr leisten: allein in Oberösterreich leben rd. 164.000
Menschen in Einkommensarmut oder sind unmittelbar davon bedroht.
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Initiativen gegen Lebensmittel im Müll des oö. Umweltressorts
Umwelt- und Konsument/innenschutz-Landesrat Rudi Anschober: „Mein
Ziel ist es, Lebensmittelmüll in Oberösterreich bis ins Jahr 2020 zu
halbieren. Dazu braucht es einerseits eine neue Wertschätzung für unsere
Lebensmittel und ihre Produzent/innen, andererseits Initiativen zur
Lebensmittelweitergabe und längeren Nutzung. Nur, wenn wir beides
realisieren, gelingt uns die Ernährungssicherheit für sozial Schwache
ebenso wie ein Beitrag zum Klimaschutz.“
Das oö. Umweltressort setzt zur Bewusstseinsbildung schon zahlreiche
Initiativen um, betreibt Aufklärungs- und Informationsarbeit mit Partnern
bei diversen Zielgruppen. Die Maßnahmen: Info-Kochshows, Foodsharing,
FairTeiler, das Projekt United Against Waste mit dem Gastgewerbe oder
Umbesa mit Großküchen.
-
Info-Kochshow „Kochtopf statt Mistkübel“
Die Info-Kochshow von LR Anschober zeigt, wie einfach und
schmackhaft Lebensmittelmüll vermieden werden kann. Krumme
Karotten schmecken genauso gut wie gerade, und Joghurt ist noch
Tage nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums ein Genuss. Bei der
Kochshow wird gezeigt, informiert und gekostet, was man aus
Lebensmitteln kocht, die sonst im Müll landen würden.
-
Foodsharing
Auf myfoodsharing.at können überschüssige Lebensmittel verschenkt
oder zum Kauf angeboten werden. Der Folder „Nicht wegwerfen!
Teilen!“ beinhaltet Infos zum Teilen bzw. Verschenken oder Verkaufen
von nicht mehr benötigten Lebensmitteln und gibt hilfreiche Tipps, wie
ein Zuviel an Lebensmitteln vermieden werden kann.
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-
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FairTeiler – Lebensmittel-Tausch-Kühlschränke
Lebensmittel holen und abliefern kann man direkt auch bei den
FairTeilern, also bei eigens aufgestellten Kühlschränken, z.B. an der
JKU, PH OÖ, Kunstuni in Linz oder in Neukirchen an der Vöckla.
-
United Against Waste mit Gastgewerbe und Großküchen
Im Zuge dieses Projekts werden aufbauend auf einer Abfallanalyse
Strategien zur Reduzierung von Lebensmittelmüll erarbeitet und
umgesetzt. Teil davon ist auch das Krankenhaus der Elisabethinen
Linz, das auf Eigeninitiative mit einfachen Mitteln die Kalkulation von
Speisen in der Küche optimiert hat und so in nur einem Jahr die Menge
an Lebensmittelmüll um 12 Tonnen verringern konnte.
-
Aufklärung für ein neues Bewusstsein der Konsument/innen
Für eine neue Wertschätzung gegenüber unseren Lebensmitteln und
ihren Produzent/innen sorgen auch folgende Initiativen aus dem oö.
Umweltressort: das Koch- und Lesebuch „Besser Essen – Mit Genuss
die
Welt
verändern“,
Urban
Gardening-Gemeinschaftsgärten,
Schulgartenwettbewerb, die Initiative FleischfreiTag, die Handy-App
„Gutes Finden“, ...
LR Anschober: „Neben vielen Aktivitäten meines Ressorts, die das Thema
Lebensmittel im Abfall und deren Vermeidung aufgreifen, schätze ich das
Engagement
sozialer
Einrichtungen
bei
der
Weitergabe
noch
genussfähiger Lebensmittel an sozial Bedürftige sehr. Damit wird ein
aktiver
Beitrag
zur
Abfallvermeidung
als
auch
ein
Angebot
für
armutsgefährdete Personen geschaffen. Und der Handel ist dabei
ebenfalls ein wichtiger Partner. Insgesamt sehe ich weiteres Potential, die
Zusammenarbeit zu stärken, als auch entlang der Vertriebs- und VerkaufsKette Lebensmittelabfälle zu vermeiden.“
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Unter Co-Finanzierung des oö. Umweltressorts wurde österreichweit nun
erstmals
eine
Studie
zu
Ist-Situation
und
Hürden
bei
der
Lebensmittelweitergabe durchgeführt.
Soziale Einrichtungen und Lebensmittelweitergabe – bisher keine Daten
Seit mehr als einem Jahrzehnt positionieren sich in Österreich eine Reihe
von sozialen Einrichtungen zur Lebensmittelweitergabe, um nicht mehr
verkaufbare, aber genussfähige Lebensmittel vor der Entsorgung zu
bewahren,
indem
diese
armutsgefährdeten
und
armutsbetroffenen
Personen zugutekommen. Österreichweit waren bisher keine gesicherten
Daten zum Mengenumsatz verfügbar – ebenso keine Infos über die
Menge des in Österreich insgesamt anfallenden Lebensmittelmülls.
2014 wurde daher vom Umweltministerium, einigen Bundesländern, wie
Oberösterreich, und der AK Wien eine Studie beauftragt, mit der das
Österreichische Ökologie-Institut nun eine Datenbasis geschaffen hat.
Das Projekt „Lebensmittelweitergabe in Österreich“ im Überblick
Im Projekt „Lebensmittelweitergabe in Österreich“ wurden die in diesem
Bereich tätigen sozialen Einrichtungen in ganz Österreich und deren
Organisationsstruktur (Warenbeschaffung und -verteilung im Ist-Stand)
dargestellt, sowie die durch diese Organisationen verteilten bzw.
verkauften Gesamtmengen an Lebensmitteln und eine Verteilung der
Lebensmittel in ausgewählten Produktgruppen abgeschätzt. Vielfältige
Methoden wurden dabei eingesetzt.
Weiters wurde eine Bedarfserhebung bei den Lebensmittelbezieher/innen,
den sozialen Einrichtungen zur Lebensmittelweitergabe als auch den
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durch „Tafeln“ als „Sozialspedition“ belieferten sozialen Einrichtungen
durchgeführt. Dabei wurden rd. 100 soziale und karitative Einrichtungen,
Team Österreich Tafel TÖT bzw. Initiativen zur Lebensmittelweitergabe
befragt (Rücklaufquote betrug 70%).
Die Gesamtbilanz:
In Österreich werden von den Sozialmärkten und anderen sozialen,
gemeinnützigen Einrichtungen 9.034 Tonnen (+/- 234t) Lebensmittel
übernommen, verteilt und/oder verkauft. Davon werden rd. 8.596 Tonnen
(95%) Lebensmittel (+/- 223t) als Nahrungsmittel verwendet. Weiters gibt
es die in ganz Österreich tätige Team Österreich Tafel (TÖT). In Summe
werden bei den 80 TÖT Ausgabestellen rd. 2.090 Tonnen Lebensmittel
(+/- 43t) übernommen und verteilt. Davon werden rd. 1.886 Tonnen (90%)
als Lebensmittel (+/- 39t) als Nahrungsmittel verwendet.
Die Ergebnisse der nun vorliegenden Untersuchung „Weitergabe von
Lebensmittel in Österreich“ (Pladerer et al. 2015) unterstreichen die
Zahlen des österreichischen Lebensmittelhandels (Schneider et al. 2014).
Die Angaben der sozialen Einrichtungen zeigen, dass mehr als die Hälfte
der Warenspenden vom Lebensmittelhandel kommt. Die 6.630 t aus
dem Lebensmittelhandel sind rd. 60% der 11.123 t. Den Rest der
Spenden beziehen die Einrichtungen von Bäckereien, Großhandel,
Lebensmittelproduzenten, landwirtschaftlichen Betrieben, Märkten
und auch fallweise von Privathaushalten.
Im Österreichischen Durchschnitt werden rd. 1,35 kg/EW bzw. 18 kg/
armutsgefährdeter Person Lebensmittel weitergegeben.
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Armut in (Ober)Österreich – auch ein Verteilungsproblem
Dazu halten die Studienautoren fest: Viele Menschen müssen bei den
grundlegendsten Dingen wie Essen, Heizen oder Wohnen sparen und das
"tägliche Brot" ist oft keine Selbstverständlichkeit. Nicht nur für Arbeitslose
oder Wohnungslose, auch für viele Menschen, die sich in einer
Endlosspirale von Billigjobs und Zeitarbeit befinden.
Als
armutsgefährdet
äquivalisiertes
werden
jene
Personen
Haushaltseinkommen
Armutsgefährdungsschwelle
von
60%
des
bezeichnet,
unter
Medians
deren
einer
liegt.
Die
Armutsgefährdungsschwelle lag 2013 bei 13.244 Euro netto für einen
Einpersonenhaushalt. In Oberösterreich gelten 11,2 % der Bevölkerung,
das sind rd. 164.000 Personen, als armutsgefährdet.
Armut ist u.a. auch ein Verteilungsproblem. Wenn das Geld knapp wird,
sparen die meisten bei der täglichen Ernährung – zu Lasten ihrer
Gesundheit. Gleichzeitig fallen noch genießbare Lebensmittel und andere
Produkte von Industrie, Handel und Gewerbe an, die – obwohl qualitativ
einwandfrei – nicht mehr verkauft werden können. Überschüssige
Lebensmittel werden teils sozialen Einrichtungen zur Lebensmittelweitergabe zur Verfügung gestellt und von diesen direkt oder indirekt an
Bedürftige abgegeben bzw. zu günstigen Preisen verkauft.
DI Christian Pladerer, Studienautor vom Österreichischen ÖkologieInstitut: „Von der Lebensmittelweitergabe profitieren alle Beteiligten.
Lebensmittelhändler und -hersteller übernehmen soziale Verantwortung
und sparen zusätzlich Entsorgungskosten. Armutsgefährdete erhalten für
wenig Geld oder kostenlos qualitativ hochwertige Nahrungsmittel. Weiters
reduzieren sich die Lebensmittelabfälle zugunsten der Umwelt, und
wertvolle Ressourcen werden geschont.“
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Soziale Einrichtungen (in OÖ), die Lebensmittel weitergeben
Anzahl an Sozialen Einrichtungen zur Lebensmittelweitergabe
In Abb. 1 sind die 102 Sozialen Einrichtungen zur Lebensmittelweitergabe
in Österreich nach Bundesländern dargestellt. Dabei handelt es sich um
karitative, private und kirchliche Organisationen sowie Einrichtungen unter
dem Dachverband SOMA Österreich & Partner und dem Verband der
österreichischen
Tafeln.
In
Oberösterreich
sind
es
aktuell
30
Einrichtungen, davon 27 stationär und 3 mobil. Die Einrichtungen sind zu
einem überwiegenden Teil (90,9 %) als Vereine organisiert.
102 Einrichtungen zur Lebensmittelweitergabe,
davon 4 Mitglied beim Verband der österreichischen Tafeln,
34 Mitglied beim Dachverband SOMA Österreich & Partner,
64 private, soziale und karitative Einrichtungen
15
30
private, soziale und karitative Einrichtungen
Dachverband SOMA Österreich & Partner
Verband der österreichischen Tafeln
14
10
1
9
4
12
7
Abb. 1: Anzahl der sozialen Einrichtungen zur Lebensmittelweitergabe in Österreich
(exklusive TÖT); Quelle: Österr. Ökologie-Institut
86% der armutsgefährdeten Bevölkerung in OÖ findet im eigenen
Wohnbezirk zumindest eine Möglichkeit vor, Lebensmittel bei einer
sozialen bzw. gemeinnützigen Einrichtung zu beziehen bzw. günstig zu
kaufen. Durchschnittlich kommen im Einzugsgebiet auf eine soziale
Einrichtung
41.658
Einwohner/innen
bzw.
Personen.
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4.666
armutsgefährdete
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In den drei Bezirken Ried im Innkreis, Schärding und Urfahr-Umgebung
stehen rd. 197.000 Einwohner/innen bzw. über 22.000 armutsgefährdeten
Personen
keine
sozialen
und
gemeinnützigen
Einrichtungen
zur
Lebensmittelweitergabe zur Verfügung.
Durchschnittliche (ober)österreichische Mengenabschätzung
Die Verteilung der verteilten und verkauften Waren über einzelne
Produktgruppen im österreichischen Durchschnitt: Die drei größten
Produktgruppen sind sonstige Lebensmittel mit 27% bzw. 154.562kg (+/92.966kg) (z.B. Süßspeisen, Fisch, Kaffee, Tee, Gewürze, Teigwaren
usw.), Brot und Backwaren mit 17% bzw. 97.734kg (+/- 60.183kg) und
Milchprodukte mit 16% bzw. 89.711kg (+/- 56.659kg).
Abb. 1: Durchschnittliche prozentuelle Verteilung der einzelnen Produktgruppen der
durch die sozialen Einrichtungen weitergegebenen Lebensmittel in Österreich (n=21);
Quelle: Österr. Ökologie-Institut
In Oberösterreich werden in Summe rd. 2.435 t Lebensmittel von den
sozialen Einrichtungen übernommen und verteilt. Die Menge an
Lebensmitteln, die als Nahrungsmittel verwendet werden und somit
vermiedene Lebensmittelabfälle sind, beträgt rd. 2.339 t (95,9%).
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Verfügbarkeit der Lebensmittel nach Produktgruppen
In Abb. 3 sind die einzelnen Produktgruppen nach ihrer Verfügbarkeit
aufgelistet. Obst und Fertiggerichte sind dabei „zu wenig“ verfügbar, die
restlichen sieben Produktgruppen „ausreichend“.
Abb.3: Verfügbarkeit der Lebensmittel nach Produktgruppen in Bezug auf die Anzahl der
Nennungen (n=26); Quelle: Österr. Ökologie-Institut
Schlussfolgerungen und Empfehlungen aus der Studie
Unstrittig ist, dass die Weitergabe von Lebensmitteln an soziale
Einrichtungen ein sinnvoller Weg zur Abfallvermeidung ist, der noch
intensiviert werden kann – und damit Mensch und Umwelt hilft.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass in OÖ – genauso wie in gesamt
Österreich – ein weiterer Bedarf an Ausgabestellen für Lebensmittel für
armutsgefährdete
Studienautoren
und
manifest
empfehlen
die
arme
Personen
Schaffung
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eines
besteht.
Die
Angebots
zur
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Lebensmittelweitergabe in den Bezirken Ried im Innkreis, Schärding und
Urfahr-Umgebung
und
den
Ausbau
der
Möglichkeiten
zur
Lebensmittelweitergabe in der Stadt Linz. Darüber wird das Umweltressort
mit dem Sozialressort rasch Gespräche aufnehmen.
Weitere Empfehlungen aus dem Projekt:
 Bestehende
Kooperationen
und
Netzwerke
im
System
zur
Lebensmittelweitergabe sollten vertieft, gegebenenfalls optimiert und
neue aufgebaut werden.
 Eine frühere Weitergabe von Lebensmitteln ist wünschenswert, auf alle
Fälle vor Ablauf des MHD.
 Der direkte Kontakt der Einrichtungen zu den Produzenten bzw.
Handelsketten wird empfohlen. Bei Etikettenmängeln soll die Ware
nicht an Produzenten zurückgeschickt werden, sondern gleich von
sozialen Einrichtungen abgeholt werden.
 Um weitere Lebensmittel vor dem Abfall zu bewahren und für die
sozialen Einrichtungen zu lukrieren, könnten auch Großküchen dazu
animiert werden zu erheben, ob eine Weitergabe von noch genießbaren
Lebensmitteln an soziale Einrichtungen umgesetzt werden könnte.
Auch bei der Auflösung von Lagerbeständen ist eine Kooperation mit
sozialen Einrichtungen empfehlenswert.
 Zu untersuchen wäre auch, ob an Großanfallstellen, wie Märkten, durch
weitere Verarbeitungs- und Konservierungsschritte Obst und Gemüse
länger
haltbar
gemacht
und
den
sozialen
Einrichtungen
zur
Lebensmittelweitergabe zur Verfügung gestellt werden können.
 Die Erhebungen haben auch gezeigt, dass die Verfügbarkeit von
Kühlmöglichkeiten einen limitierenden Faktor bei der Weitergabe von
Lebensmitteln darstellt. Infos zu Abfallvermeidungsförderprogrammen,
bei denen die Anschaffung von Kühlgeräten förderbar ist, sollten
verbreitet werden.
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 Eine Awarenesskampagne zur „Weitergabe von Lebensmitteln durch
soziale Einrichtungen“ mit entsprechenden Aktionen und Maßnahmen
kann
den
Ausbau
und
die
Stärkung
des
Systems
zur
Lebensmittelweitergabe zusätzlich unterstützen.
 Unterstützung der Liefertätigkeiten durch Parkgebührenbefreiung für
Hilfsorganisationen oder kostenlose Entsorgung von Kartonagen,
Kunststoffe, etc. bei kommunalen Sammeleinrichtungen.
 Verbreitung von innovativen Projekten wie bspw. die Tafelbox der
Wiener Tafel. Mit der Tafelbox können wertvolle Lebensmittel bei
Veranstaltungen, in der Gastronomie, Hotellerie und bei CateringUnternehmen vor dem Wegwerfen bewahrt werden.
LR Anschober: „Wir werden die Empfehlungen aus dieser Studie auf die
Umsetzbarkeit auf Landesebene prüfen und hier in Oberösterreich Schritte
zur
weiteren
Reduzierung
von
Lebensmittelabfällen
initiieren
und
unterstützen. Dies könnte z.B. eine Förder-Aktion für Kühlgeräte von
sozialen Einrichtungen, die Lebensmittel weitergeben, sein.“
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