Bolivien: Selbstbestimmtes Leben für Bauernfamilien

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Sternsingeraktion 2015
Bolivien: Selbstbestimmtes Leben für Bauernfamilien
Bausteine:
1. Allgemeiner Text Sternsingeraktion 2015............................................................................................................................... 1
2. Kurzbeschreibung zum Projekt (Text von Flugzettel) ............................................................................................................ 1
3. Projektbeschreibung (A4-Seite, Text von Aktionsheft) .......................................................................................................... 1
4. Projektbeschreibung an Hand von 4 Fotos (Text von Textplakat).......................................................................................... 2
5. Die Aymara ............................................................................................................................................................................. 3
6. Hintergrundinfo zu Bolivien ................................................................................................................................................... 3
7. Info zur Arbeit der Dreikönigsaktion, Hilfswerk der Katholischen Jungschar ......................................................................... 4
1. Allgemeiner Text Sternsingeraktion 2015
Sternsingen: Nächstenliebe klopft an die Tür
Die Heiligen Drei Könige und ihre „Tour der Nächstenliebe“ sind fixer Bestandteil der Weihnachtszeit: Im ganzen
Land bringen Caspar, Melchior und Balthasar Segenswünsche für das neue Jahr und erheben ihre Stimme für
Notleidende in Afrika, Asien und Lateinamerika. Sternsingerspenden ermöglichen rund einer Million Menschen in
den Armutsregionen der Welt ein besseres Leben.
Papst Franziskus: Sternsinger sind Anwälte der Armen und Notleidenden
„Die Sternsinger gehen von Haus zu Haus und bringen den Menschen die Frohe Botschaft: Jesus ist in eine Welt voller Kälte
und Dunkelheit gekommen und hat uns seinen Frieden geschenkt. Diese Botschaft öffnet das Herz für den Nächsten. So
werden die Kinder zu Anwälten der Armen und Notleidenden.“ Papst Franziskus
Sternsingen: Hilfe zur Selbsthilfe – am Beispiel Bolivien
Die Menschen in den Entwicklungsländern wissen selbst am besten, wie sie mit vereinten Kräften ihr Leben verbessern
können. Durch Sternsingerspenden haben sie die Möglichkeit, diese Pläne auch umzusetzen: Rund 500 SternsingerHilfsprojekte verändern konkret das Leben von über einer Million Menschen in den Armutsregionen in Afrika, Asien und
Lateinamerika. In 20 Entwicklungsländern kommen die gesammelten Spenden zum Einsatz. Eines davon ist Bolivien.
Obwohl Bolivien reich an natürlichen Ressourcen ist, lebt ein Großteil der Bevölkerung in bitterer Armut. Hier setzen die
Partnerorganisationen der Dreikönigsaktion an:
2. Kurzbeschreibung zum Projekt (Text von Flugzettel)
Selbstbestimmtes Leben für Bauernfamilien
Bolivien gehört zu den wirtschaftlich ärmsten Ländern Südamerikas. Für die Bauern und Bäuerinnen im abgelegenen
Hochland Altoplano, die zum Volk der Aymara gehören, ist das Leben besonders hart. Die Ernteerträge reichen in der
unwirtlichen Gegend nicht aus, um die Familien zu ernähren. Zusätzlich hat die jahrhundertelange Benachteiligung dieser
Bevölkerungsgruppe tiefe Spuren hinterlassen.
Unser Projektpartner CIPCA setzt sich für eine Verbesserung der Lebenssituation dieser Bauernfamilien ein:
 Speziell abgestimmte Anbaumethoden sichern eine bessere Ernte
 Politische Mitbestimmung für die lokale Bevölkerung
 Rechtsberatung für die Dorfgemeinschaften
3. Projektbeschreibung (A4-Seite, Text von Aktionsheft)
Beispielprojekt: Selbstbestimmtes Leben für Bauernfamilien
Bolivien gehört zu den ärmsten Ländern Südamerikas. Für die Bauern und Bäuerinnen im Hochland Altiplano, die
zum Volk der Aymara gehören, ist das Leben besonders hart. Die Ernteerträge reichen in der unwirtlichen,
abgelegenen Gegend San Pedro de Totora nicht aus, um die Familien zu ernähren. Zusätzlich hat die
jahrhundertelange Benachteiligung der Bevölkerungsgruppe der Aymara tiefe Spuren hinterlassen. Unser
Projektpartner CIPCA setzt sich gemeinsam mit den Bauernfamilien für eine Verbesserung der Lebenssituation ein.
Das Klima im Hochland Altiplano ist extrem und wird aufgrund des Klimawandels immer unberechenbarer.
Wasser ist sehr knapp in der Region, was die Ernteerträge noch spärlicher ausfallen lässt. Die Bauernfamilien bearbeiten die
Felder mit einfachen Mitteln, teure technische Geräte, die die Arbeit erleichtern würden, können sie sich nicht leisten.
Zusätzlich zur schlechten Ernährungssituation macht den indigenen Bauern und Bäuerinnen die kulturelle Benachteiligung
zu schaffen. Der indigenen Bevölkerung wie den Aymara wurden in Bolivien über 500 Jahre lang ihre Rechte verwehrt und
ihre Kultur gering geschätzt. Sich nun aus dieser tief verwurzelten Benachteiligung gänzlich zu befreien ist ein langer Weg.
In dieser schwierigen Situation sieht die Jugend für sich keine Zukunft am Land und wandert in der Hoffnung auf ein
besseres Leben in die Städte ab. Doch in den rasant wachsenden Städten ist es schwer, Fuß zu fassen. Viele leben dort in
noch größerer Armut, in Hütten in den Slums, ohne geregelte Arbeit, umgeben von Kriminalität und Behördenwillkür.
Unsere Projektpartner/innen von CIPCA stehen den Aymara-Bäuer/innen zur Seite und unterstützen sie in
landwirtschaftlichen, rechtlichen, sozialen und kulturellen Anliegen. So soll auch die Abwanderung in die Städte eingedämmt
werden.
Förderung und Beratung in der Landwirtschaft
Die Landwirtschaftsexpert/innen von CIPCA schulen und beraten die Bauernfamilien zu Anbaumethoden,
Bewässerungssystemen, Tierhaltung und Vermarktung eigener Produkte:
Speziell abgestimmte Anbaumethoden sichern eine ausreichende Ernte. Durch verbesserte Bewässerungssysteme kann
das knappe Wasser effizienter genutzt werden. Die Bauernfamilien lernen, Tierfutter für Lamas und Alpakas haltbar zu
machen, so haben die Tiere das ganze Jahr über ausreichend Futter. Das Fleisch, die Milch und die Wolle dieser Tiere sind
sehr wichtig für das Überleben der Dorfgemeinschaften. Unterstützt von den Landwirtschaftsexpert/innen konzentrieren sich
die Bäuer/innen auch auf den Anbau und den Verkauf von Quinoa, einer sehr genügsamen und nährstoffreichen Pflanze.
Politische Mitbestimmung für die lokale Bevölkerung
Die Mitarbeiter/innen von CIPCA sind überzeugt davon, dass sich die Probleme in den abgelegenen Dörfern der Aymara nur
dann lösen lassen, wenn die Dorfbewohner/innen selbst mitbestimmen können.
Durch Workshops, Infomaterial und Beratung von CIPCA lernen die Dorfgemeinschaften ihre Rechte kennen und erfahren,
wie sie selbst in ihren Dörfern Politik und politische Regeln mitgestalten können. Gemeinsam überlegt die Dorfgemeinschaft,
wie sie das Zusammenleben gestalten möchte: Welche Regeln soll es geben? Wie teilen wir Ressourcen gerecht auf? Wofür
wollen wir das Geld verwenden? Wie wollen wir mit unseren Schätzen, dem knappen Wasser, den Bäumen, den Tieren und
unserem kulturellen Erbe umgehen? Was brauchen unsere Kinder und Jugendliche am dringendsten, damit sie hier am Land
leben können und nicht in die Städte abwandern müssen?
Rechtsberatung für die Dorfgemeinschaften
Unterstützt durch CIPCA und Sternsinger-Spenden fordern die Dorfgemeinschaften ihre eigenen Rechte ein.
Die Mitarbeiter/innen von CIPCA unterstützen die Aymara bei der Ausarbeitung und Formulierung von politischen
Vorschlägen, gesetzlichen Regelungen und im Umgang mit den staatlichen Behörden.
4. Projektbeschreibung an Hand von 4 Fotos (Text von Textplakat)
Bolivien: Selbstbestimmtes Leben für Bauernfamilien
Die Sternsinger/innen sammeln für rund 500 engagierte Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Eines davon liegt im
Hochland Boliviens, wo die benachteiligten Aymara-Bauernfamilien um ihr tägliches Überleben kämpfen.
Unser Projektpartner CIPCA setzt sich gemeinsam mit den Bauernfamilien für eine Verbesserung der Lebenssituation ein.
Armut zerstört Zukunft
Für die Bauern und Bäuerinnen im Hochland Altoplano, die zum Volk der Aymara gehören, ist das Leben besonders hart.
Die Ernteerträge reichen in der unwirtlichen, abgelegenen Gegend San Pedro de Totora nicht aus, um die Familien gut zu
ernähren. Zusätzlich hat die jahrhundertelange Benachteiligung der Bevölkerungsgruppe der Aymara tiefe Spuren
hinterlassen.
In dieser schwierigen Situation sieht die Jugend für sich keine Zukunft am Land und wandert in der Hoffnung auf ein
besseres Leben in die Städte ab. Doch in den rasant wachsenden Städten ist es schwer, Fuß zu fassen. Viele leben dort in
noch größerer Armut, in Hütten in den Slums, ohne geregelte Arbeit, umgeben von Kriminalität und Behördenwillkür.
Förderung und Beratung in der Landwirtschaft
Die Landwirtschaftsexpert/innen von CIPCA schulen und beraten die Bauernfamilien zu Anbaumethoden,
Bewässerungssystemen, Tierhaltung und Vermarktung eigener Produkte. Damit die Familien auch bei Trockenheit oder
Kälte ausreichend zu essen haben.
Speziell abgestimmte Anbaumethoden und widerstandsfähiges Getreide wie Quinoa sichern ausreichende Ernte. Durch
verbesserte Bewässerungssysteme kann das knappe Wasser effizienter genutzt werden. Die Zucht von Lamas und Alpacas
wird unterstützt, damit die Bauernfamilien ausreichend Wolle, Milch und Fleisch haben.
Politische Mitbestimmung und Rechtsberatung
Die Probleme in den abgelegenen Dörfern der Aymara lassen sich nur dann lösen, wenn die Dorfbewohner/innen selbst
mitbestimmen können. Durch Workshops, Infomaterial und Beratung von CIPCA lernen die Dorfgemeinschaften ihre Rechte
kennen und erfahren, wie sie selbst in ihren Dörfern Politik und politische Regeln mitgestalten können. So soll auch die
Jugend eine Zukunft am Land haben.
„Wir wollen uns bei den Kindern und Jugendlichen in Österreich bedanken, die mit ihrem großen Einsatz und dem Sammeln
von Spenden unsere Arbeit unterstützen. Damit verbessern wir das Leben für die am meisten ausgegrenzten und
benachteiligten Menschen in unserem Land, wie die indigenen Bauernfamilien. Wir wollen euch auch für die nächste
Kampagne viel Energie schicken, denn mit eurem Einsatz unterstützt ihr den Aufbau einer menschlicheren,
geschwisterlichen und gerechteren Gesellschaft.“ Eduardo Acevedo, CIPCA Regionaldirektor
5. Die Aymara
Bolivien ist wirtschaftlich eines der ärmsten Länder Lateinamerikas, doch es ist reich an kultureller Vielfalt. Offiziell anerkannt
sind 36 verschiedene indigene Bevölkerungsgruppen, die Aymara sind gemeinsam mit den Quechua die größte indigene
Gruppe. Als „indigen“ bezeichnen sich Gemeinschaften, die bereits vor der Eroberung Südamerikas durch die Spanier dort
gelebt haben und sich eigene kulturelle und sprachliche Eigenheiten bewahrt haben.
Als die spanischen Eroberer nach Südamerika und so auch ins heutige Bolivien kamen, betrachteten sie die dort bereits
lebenden Menschen als minderwertig und unterlegen. Sie behandelten die Indigenen wie Tiere und nicht wie Menschen,
viele Indigene kamen durch die spanische Eroberung ums Leben. Die Eroberer beuteten auch die Bodenschätze wie Silber
aus. Die spanischen Eroberer unterdrückten die Indigenen und zwangen ihnen ihre Kultur, Sprache und Religion auf, denn
die Kultur der Indigenen wurde als weniger wert angesehen. Dieses herablassende Denken hielt sich über viele
Jahrhunderte hinweg. Immer wieder kämpften die indigenen Völker um ihre Freiheit und Würde, doch lange Zeit erfolglos.
Bis heute lebt der Großteil der indigenen Menschen in Armut und mit schlechtem Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt.
Die noch immer vorhandene Benachteiligung der indigenen Völker soll nun endlich ein Ende finden. In der neuen politischen
Verfassung von 2009 bekennt sich der bolivianische Staat nun zu seiner Vielfältigkeit und räumt den indigenen Völkern mehr
eigene Rechte, mehr Unabhängigkeit, die Anerkennung ihrer Sprachen, Kulturen und Lebensformen ein. Doch bis zur
tatsächlichen Umsetzung dieser Rechte und Gleichberechtigung ist es noch ein langer Weg. Hier leistet die SternsingerPartnerorganisation CIPCA wichtige Begleitarbeit:
Es gilt die Traditionen mit heutigen Bedürfnissen von indigenen Frauen, Männern und Kindern friedlich in Einklang zu
bringen und in angemessene Gesetze zu gießen, die in weiterer Folge auch eingefordert werden können.
Diese neu erlangte Mitgestaltungsmöglichkeit und der neue politische Einfluss der Indigenen birgt eine große Chance für die
Bekämpfung der Armut und ein Ende der Ungerechtigkeit.
6. Hintergrundinfo zu Bolivien
Trotz seines Reichtums an Bodenschätzen zählt der südamerikanische Binnenstaat immer noch zu den ärmsten Ländern
Lateinamerikas, gekennzeichnet durch eine große soziale Ungleichheit innerhalb des Landes. Weit über die Hälfte der
Bolivianer/innen leben in bitterer Armut. Für viele – vor allem für die indigenen Bauernfamilien im abgelegenen Hochland –
ist die Ernährungssituation unzureichend. Das Gesundheitswesen ist nur schwach entwickelt. Die Säuglingssterblichkeit des
Landes nimmt eine Spitzenposition innerhalb Südamerikas ein. Malaria, Ruhr und Tuberkulose sind weit verbreitet. Die
medizinische Versorgung reicht besonders in ländlichen Gebieten nicht aus. Straßenkinder gelten in Bolivien als ungeliebte
Delinquenten, die eine Belastung für eine zivilisierte Gesellschaft darstellen – eine Belastung, die verbannt werden muss.
Offiziell geben die bolivianischen Behörden die Zahl der Straßenkinder im ganzen Land mit 4.000 an. Doch Schätzungen
von NGOs liegen in etwa zehn Mal so hoch.
Bolivien zählt zu den Ländern mit dem größten indigenen Bevölkerungsanteil - über 35 indigene Völker leben in dem
plurinationalen Staat. Mit der Verabschiedung der „Neuen Verfassung“ 2009 (Nueva Consitución Política del Estado) spricht
sich Bolivien für eine Entwicklung, die in Harmonie mit der Natur steht, aus und bezeichnet sich selbst als „Plurinationaler
Staat“. Dies bedeutet einerseits, dass die ethnische Vielfalt der Einwohner/innen anerkannt wird und damit unter bestimmten
Voraussetzungen auch die traditionelle Rechtsprechung. Andererseits wird erstmals die Pachamama, die Mutter Erde, als
philosophisch-juristische Kategorie zur Sicherung des Allgemeinwohls in eine Verfassung aufgenommen. Die Autonomie der
indigenen Völker und ihre Selbstbestimmung sollen gestärkt werden, noch im Land vorherrschende koloniale Strukturen
reduziert werden und die Natur erhalten bleiben. Doch der Reichtum an natürlichen Ressourcen führt nach wie vor immer
wieder zur Verletzung von Rechten der Bevölkerung und zur Zerstörung der Natur. Die großen Differenzen zwischen dem
reicheren Tiefland und dem ärmeren Hochland schüren die sozial-politischen Konflikte.
Die Dreikönigsaktion unterstützt in Bolivien jährlich Projekte in der Höhe von rund 250.000 Euro.
Wichtigste Kennzahlen zu Bolivien
Fläche:
Bevölkerung:
Entwicklungsindex (HDI)
BIP/Kopf:
Korruptionsindex (CPI)
Lebenserwartung Frauen/Männer:
Alphabetisierungsgrad:
1,098,581km²
10,461,053
Platz 108 (von 187)
4.800 $ (vgl. Österreich 41.600 $)
Platz 105 von 176 Ländern und Regionen
67,9 Jahre (Männer 65,16 Jahre, Frauen 70,77 Jahre)
86,7 % (Männer 93,1 %, Frauen 80,7 %)
7. Info zur Arbeit der Dreikönigsaktion, Hilfswerk der Katholischen Jungschar
Die Arbeitsbereiche
Das Fundament der Sternsingeraktion wird in Österreichs Pfarren gelegt: Die Begegnungen mit den Menschen beim
Hausbesuch und das gemeinsame Engagement für die gute Sache mobilisieren Jahr für Jahr 85.000 Mädchen und Buben
der Katholischen Jungschar für diese einzigartige Aktion. Sie ziehen zum Jahreswechsel als Sternsinger/innen von Tür zu
Tür, erzählen den Menschen von der befreienden Botschaft Jesu und bitten auch um eine Spende als Zeichen weltweiter
Solidarität. Mit diesem Geld unterstützt die Dreikönigsaktion Menschen im globalen Süden. Die Dreikönigsaktion, das
Hilfswerk der Katholischen Jungschar, ist das Bindeglied zwischen Österreich und den Menschen in den Armutsregionen
des Südens unserer Welt. Die gemeinsame Vision eines Lebens in Würde für alle Menschen dieser Erde umfasst alle
Arbeitsbereiche:



Internationale Projekt- und Programmarbeit zielt auf wirksame und langfristige Verbesserungen von
Lebensbedingungen für Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika ab. Dabei arbeiten wir eng mit den
Projektpartner/innen und anderen Hilfswerken zusammen.
Bildungsarbeit in Österreich öffnet den Blick für solidarisches Handeln im Alltag und für den Reichtum anderer
Kulturen: Mit pädagogischen Materialien für Pfarre und Schule, bei Jungschar-Veranstaltungen für Kinder und
Jugendliche.
Anwaltschaft zeigt auf, wo unfaire Strukturen die Menschen arm machen und diskriminieren. Gemeinsam mit
unseren Partnerorganisationen im globalen Süden werden wir aktiv, damit die Rechte der Benachteiligten nicht
unter die Räder geraten und unsere Welt gerechter wird.
Projektzusammenarbeit – Basics & Facts
Die Dreikönigsaktion tritt in der internationalen Projekt- und Programmarbeit selbst nicht als durchführende Organisation auf,
sondern unterstützt nach dem Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ Initiativen, die von Partnerorganisationen vor Ort konzipiert
und durchgeführt werden.
Die Vergabe der Spenden erfolgt nach eingehender Prüfung der Projektanträge. Die engagierten Projekte sind in der Regel
auf mehrere Jahre ausgelegt, denn nachhaltige Verbesserungen sind nur auf langfristigem Wege zu erreichen. Wer Armut
bekämpfen will, braucht einen langen Atem. Die Auszahlung erfolgt in Raten, entsprechend dem Projektfortschritt, der
laufend kontrolliert wird.
Mit welchen Partnerorganisationen in den Entwicklungsländern arbeitet die Dreikönigsaktion zusammen?
Bei der Auswahl unserer Partner/innen legt die Dreikönigsaktion Wert auf:
Professionelle Arbeit – Die Dreikönigsaktion arbeitet nur mit geprüften Einrichtungen zusammen, die über ausgebildete
Mitarbeiter/innen mit professionellem Know-how verfügen. Dabei kann es sich um kirchliche Einrichtungen, um soziale
Bewegungen oder um Nichtregierungsorganisationen handeln. Es werden keine Einzelpersonen unterstützt.
Effizienter Mitteleinsatz – Der vorgesehene Einsatz der Spendengelder wird von unseren Projektreferenten und referentinnen vor der Zusage geprüft, um eine effiziente Mittelverwendung zu gewährleisten. Regelmäßige externe
Buchprüfungen während der gesamten Laufzeit garantieren die widmungsgemäße Verwendung der Spendengelder.
Wirksame Unterstützung – Die Prüfung der Wirksamkeit eines Projekts in Hinblick auf die Verbesserung der
Lebenssituation der Zielgruppe ist ebenso integraler Bestandteil der Projektbegleitung wie die Unterstützung unserer
Partnerorganisationen mit externer Beratung und Know-how.
Welche Projekte werden gefördert?
In den rund 500 im Vorjahr mit Sternsingermitteln geförderten Projekten in Asien, Afrika und Lateinamerika wird das
Engagement der Sternsinger/innen tausendfach multipliziert. Sternsingerspenden setzen Zeichen …
… für die Stärkung von Kindern und Jugendlichen – In speziellen Armuts- und Gewaltsituationen braucht es Schutz und
Begleitung sowie eine Stärkung ihrer Rechte.
… für Bildung, die selbstbestimmtes Handeln fördert – Bildung ermächtigt Menschen, selbst aktiv zu werden und ihre
Lebenssituation zu verbessern.
… für gesicherte Lebensgrundlagen – Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Leben ohne Armut. Wir unterstützen ländliche
Entwicklung, nachhaltige Landwirtschaft und einkommensschaffende Initiativen.
… für die Stärkung von Menschenrechten und Zivilgesellschaft – Die Durchsetzung der Menschenrechte und die
Förderung politischer Partizipation benötigt eine lebendige Zivilgesellschaft.
... für eine Kirche im Dienst an den Menschen – Die befreiende Botschaft des Evangeliums zielt auf das ganzheitliche Heil
der Menschen ab: im Aufbau lebendiger christlicher Gemeinschaften, im Einsatz für die Ärmsten und für die Bewahrung der
Schöpfung.
Der Weg der Spenden zu den Sternsinger-Projekten in Afrika, Asien und Lateinamerika:

Die Sternsinger/innen sammeln die Spenden in den österreichischen Pfarren. Die Pfarrverantwortlichen
überweisen das Sammelergebnis auf das Konto des diözesanen Jungscharbüros.

Von engagierten Menschen aus Afrika, Asien und Lateinamerika werden Anträge zur Unterstützung an das
Bundesbüro der Dreikönigsaktion gerichtet. Die betroffenen Menschen vor Ort wissen oft am Besten, was es
braucht, um die Lebenssituation zu verbessern.

Die Länderreferenten/innen der Dreikönigsaktion prüfen, ob diese Anträge den Prinzipien und
Arbeitsschwerpunkten der Dreikönigsaktion entsprechen.

Das Interdiözesane Komitee, das Gremium aus Jungscharvertreter/innen aller Diözesen, trifft die Entscheidungen
zur Projektunterstützung.

Kommt es zur Unterstützung, wird ein Vertrag mit den Partner/innen abgeschlossen. Die Überweisungen des
Spendengeldes erfolgen in Raten, der Projektfortschritt wird laufend beobachtet. Die Spenden ermöglichen so
den engagierten Menschen und Partnerorganisationen ihre Ideen auch endlich umzusetzen.

Die Länderreferenten/innen stehen in ständigem Kontakt mit den Projektpartner/innen und besuchen die
Projekte auch persönlich. Nach Abschluss des Projektes wird ein Bericht an die Dreikönigsaktion geschickt.
Spenden sammeln mit Verantwortung
Unsere Projektpartner/innen
Die Dreikönigsaktion arbeitet nur mit geprüften Einrichtungen zusammen, die entweder bei kirchlichen oder staatlichen
Stellen registriert sind und über ausgebildete und professionelle Mitarbeiter/innen verfügen. Dabei kann es sich um soziale
Bewegungen, die sich für die Rechte benachteiligter Bevölkerungsgruppen einsetzen, um kirchliche Einrichtungen oder
Nichtregierungsorganisationen handeln.
Effizienter Mitteleinsatz
Der vorgesehene Einsatz der Spendengelder wird von Expert/innen vor der Zusage geprüft, um eine effiziente
Mittelverwendung zu gewährleisten. Regelmäßige externe Buchprüfungen während der gesamten Laufzeit garantieren den
sparsamen Umgang im Sinne der Spender/innen.
Wirksame Unterstützung
Die Prüfung der Wirksamkeit eines Projekts in Hinblick auf die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen ist
Bestandteil der Projektbegleitung. Die Projektmaßnahmen werden dabei auf ihre gesellschaftliche, kulturelle, ökologische
und wirtschaftliche Nachhaltigkeit geprüft.
Externe Kontrolle
Die gesamte Finanzabwicklung der Dreikönigsaktion wird jährlich von unabhängigen Wirtschaftsprüfer/innen kontrolliert. Das
„Spendengütesiegel“ der Dreikönigsaktion garantiert Transparenz und objektive Sicherheit bei der gesamten
Spendenabwicklung.
Sternsingerspenden sind steuerlich absetzbar
Spenden an die Sternsingeraktion der Katholischen Jungschar sind steuerlich absetzbar. Auf Wunsch stellen wir unseren
Spender/innen gerne eine Spendenbestätigung aus, die über den Jahres- oder Einkommenssteuerausgleich geltend
gemacht werden kann. Bei den Spenden via Erlagschein gilt dieser als Beleg. Das heißt: Lohn- oder
Einkommenssteuerpflichtige können mehr spenden, ohne mehr Geld auszugeben!
Text aus Kinderfolder:
Unterstützung für Bauernfamilien
Die Bauernfamilien im Hochland Altoplano gehören zum Volk der Aymara. Über viele Jahrhunderte hindurch wurden diese
schlecht und ungerecht behandelt. Damit soll jetzt Schluss sein!
Unterstützt durch die Sternsinger-Projektpartner/innen können die Menschen vom Volk der Aymara nun in ihren Dörfern
vieles selbst bestimmen. Gemeinsam überlegen sich die Aymara, wie sie das Zusammenleben gestalten wollen. Welche
Regeln soll es geben? Wofür wollen wir das Geld verwenden? Wie wollen wir mit unseren Schätzen wie dem knappen
Wasser, den Bäumen und den Tieren umgehen? Was brauchen unsere Kinder und Jugendliche am dringendsten, damit sie
hier am Land leben können und nicht in die Städte abwandern müssen?
Damit die Aymara auch genug zu essen haben, zeigen die Sternsinger-Projektpartner/innen den Bauern und Bäuerinnen wie
sie verschiedene Pflanzen besser anbauen können. Gemeinsam entwickeln sie Systeme, das wenige Wasser besser für die
angebauten Pflanzen einzusetzen. Auch erlernen die Bauernfamilien wie sie Nahrungsmittel, aber auch Viehfutter länger
haltbar machen können, damit die Familien und ihre Tiere auch bei Dürre oder eisiger Kälte nicht hungern müssen.
Hier feiern die Aymara eines ihrer traditionellen Feste und geben altes Wissen auch an ihre Kinder weiter.
Endlich können die Aymara selbst bestimmen, was in ihren Dorfgemeinschaften passieren soll. Genug Essen für die
Familien und ausreichend Futter für die Tiere sollen das Überleben in den abgelegenen Gebieten sichern.
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