2012_07d_DGNKN

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therapie Leipzig
Fachmesse mit Kongress
für Therapie, Medizinische
Rehabilitation und Prävention
(21. bis 23. März 2013)
Leipzig, 17. Dezember 2012
DGNKN-Jahreskongress: Neurorehabilitation ganz praxisnah
Jedes Jahr erleiden 270.000 Menschen in Deutschland Schädelhirnverletzungen
(ZNS - Hannelore Kohl Stiftung) und fast 270.000 Bundesbürger sind von einem
Schlaganfall betroffen (Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe). Aktuelle Methoden
der neurologischen Rehabilitation unter anderem nach Schädelhirntrauma,
Schlaganfall oder Wirbelsäulenverletzungen, bei Dysarthrie und Dysphagie stehen
im Zentrum des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für
Neurotraumatologie und Klinische Neurorehabilitation e. V. (DGNKN). Dieser findet
vom 21. bis 23. März 2013 erstmals im Rahmen der therapie Leipzig statt. Die
Symposien und praxisnahen Workshops richten sich gleichermaßen an Ärzte,
Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden.
„Das sehr praxisorientierte, interaktive und zugleich wissenschaftlich fundierte
Kongressprogramm zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie therapeutische Intervention die
Hirnplastizität beeinflussen kann“, betont Horst Hummelsheim, Professor für
Neurologische Rehabilitation an der Universität Leipzig und Erster Vorsitzender der
DGNKN. Themen wie motorisches Lernen, nicht invasive Hirnstimulation zur
Beeinflussung der neuronalen Plastizität, melodische Intonationstherapie zum Abbau von
Sprachstörungen, Critical Illness Polyneuropathie, Gangrehabilitation, Ernährung oder das
moderne Bobath-Konzept unterstreichen den integrierten, interdisziplinären Ansatz. „Zum
ersten Mal haben wir das Thema Wirbelsäulenverletzungen als Schwerpunkt ins
Programm aufgenommen“, sagt Professor Dr. Hummelsheim, der auch Geschäftsführer
und Ärztlicher Direktor am Neurologischen Rehabilitationszentrum Leipzig ist.
Prominente Key Lectures
„Für die Schlüsselvorträge konnten wir anerkannte Fachexperten gewinnen. So wird
Professor Ian Baguley von der University of Sydney, der sich mit schweren
Bewusstseinsstörungen beschäftigt, die Key Lecture am ersten Kongresstag bestreiten“,
kündigt Professor Hummelsheim an. Den zweiten Kongresstag wird Professor Dr. Walter
Sturm, Leiter Klinische Neuropsychologie an der Neurologischen Klinik des
Universitätsklinikums der RWTH Aachen, mit einem Vortrag zur Therapie von
Aufmerksamkeitsstörungen einleiten.
Neues zu motorischem Lernen und Gangrehabilitation
Beim motorischen Lernen als wesentlichem Bestandteil der Klinischen Neurorehabilitation
stehen zwei Aspekte im Mittelpunkt des Symposiums: „Entscheidend ist die
Bewegungsrepetition und wir werden uns damit befassen, wie die Bewegungen optimal
durchgeführt werden“, erklärt Professor Hummelsheim. Denn es komme auf die
Beschleunigung an: „Der Lerneffekt ist größer, wenn die Bewegungen dynamisch,
möglichst schnell absolviert werden. Die Parametrisierung in der motorischen
Rehabilitation wird deshalb Gegenstand der Diskussion sein. Der zweite Aspekt bezieht
sich auf theoretische Grundlagen bei der Gestaltung von Übungssessions – wie viele
Pausen dazwischen eingelegt werden sollten. Denn Pausen und Schlafpausen sind
wichtig, damit das Gelernte sich festigen kann.“ Einen breiten Raum im Programm werde
zudem die Gangrehabilitation nach Schlaganfall oder bei Parkinsonbetroffenen
einnehmen. So wird unter anderem das EGAIT-Projekt – elektromechanisch-assistierte
Gangrehabilitation nach Schlaganfall – vorgestellt.
Modernisiertes Bobath-Konzept
„Das Bobath-Konzept hat sich in letzten zehn Jahren stark weiterentwickelt. Moderne
Erkenntnisse der Neurowissenschaft, zum motorischen Lernen und zur motorischen
Funktionserholung wurden integriert“, berichtet DGNKN-Vorsitzender Hummelsheim. So
sei Laufbandtraining – also das repetitive Üben von Schrittbewegungen – in das bereits in
den 1940er-Jahren entwickelte Bobath-Konzept aufgenommen worden. Bobath zählt zu
den verbreiteten Therapieformen in der Behandlung von Menschen mit neurologischen
Störungen – beispielsweise bei Halbseitenlähmung nach Schlaganfall.
Ernährung, Sprech- und Schluckstörungen im Fokus
Erstmals beschäftigt sich ein Workshop auf dem DGNKN-Jahreskongress mit der
Ernährung. „In der neurologischen Rehabilitation haben wir viele schwerstbetroffene
Patienten zum Beispiel mit schweren Hirnblutungen oder Hirnverletzungen, die meist
durch eine Magen- oder Bauchsonde ernährt werden“, erläutert Professor Hummelsheim.
Doch die Ernährung sei oft zu schematisch und stereotyp, nicht fallspezifisch genug
geplant: „Deshalb wird oft über- oder unterernährt. Die Individualisierung des
Ernährungsplans ist wichtig.“ Dies sei keine triviale Angelegenheit, so Hummelsheim:
„Stoffwechsel und Gewichtsverhalten müssen beobachtet werden, damit die Patienten
beispielsweise nicht an Gewicht verlieren.“ Die Ernährungsmedizin halte erst seit zwei,
drei Jahren Einzug in die Neurologie. Sie sei ebenfalls ein für Logopäden relevantes
Thema, die diese Schluckstörungen therapieren und über die Nahrungskonsistenz
mitbestimmen. Zudem sind speziell für Logopäden das Symposium Dysarthrie und
Dysphagie
(Sprechund
Schluckstörungen)
sowie
der
Workshop
zum
Trachealkanülenmanagement interessant.
Therapie bei Gesichtsfeldeinschränkung
Vor allem an Neuropsychologen und Ergotherapeuten richtet sich der Workshop
Hemianopsie: Dabei geht es um die Rehabilitation bei halbseitigem Gesichtsfeldausfall –
eine neurologisch bedingte Sehstörung, die unter anderem Folge eines Schlaganfalls sein
kann. „So könnten Patienten zum Beispiel beim Autofahren den Spurwechsel nach links
oder rechts nicht sehen“, verdeutlicht Professor Hummelsheim. Inzwischen gebe es gute
Trainingsmethoden, um den Gesichtsfeldausfall durch Augenbewegungen auszugleichen.
Nachwuchsarbeit im Therapeutischen Hochschulforum
Über die Akademisierung der Gesundheitsberufe diskutiert das Therapeutische
Hochschulforum
des
DGNKN-Kongresses.
Studenten
der
Bacheloroder
Masterstudiengänge Physiotherapie beziehungsweise des unter Federführung der
DGNKN entwickelten Masterstudiengangs Neurorehabilitation an der SRH
Fachhochschule für Gesundheit Gera gGmbH sind eingeladen, Studien- oder
Forschungsarbeiten zu präsentieren. Ebenso sind Schüler von Logopädie-, Physio- und
Ergotherapieschulen oder Krankengymnastikschulen willkommen.
Über die therapie Leipzig:
Die therapie Leipzig bietet als einzige Fachmesse mit Kongress für Therapie, Medizinische
Rehabilitation und Prävention in Deutschland einen kompletten Marktüberblick. 2011 zeigten 243
Aussteller auf 14.000 Quadratmetern Fläche den 11.300 Messebesuchern ihre Innovationen und
aktuelle Branchentrends. Den Kongress mit mehr als 130 Seminaren nutzten über 2.500 Physiound Ergotherapeuten, Masseure, Ärzte, Sportwissenschaftler und Sporttherapeuten sowie
Führungskräfte von ambulanten Rehazentren, Akut- und Reha-Kliniken zur Fort- und
Weiterbildung. 2011 unterstützten 18 Verbände und wissenschaftliche Gesellschaften die therapie
Leipzig und wirkten an der Konzeption und Umsetzung des Fortbildungsprogrammes mit.
Ansprechpartner für die Presse:
Corinna Schwetasch,
Pressesprecherin therapie Leipzig
Leipziger Messe GmbH
Telefon: +49 (0)341 / 678 6524
Telefax: +49 (0)341 / 678 166524
E-Mail: [email protected]
therapie Leipzig im Internet:
www.therapie-leipzig.de
www.leipziger-messe.de
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