PRESSEMITTEILUNG Nr. 39/2015 25. Juni 2015 Montenegro und die EU: GBA EU-Montenegro fordert stärkere politische Rechenschaftspflicht und Eigenverantwortlichkeit für den montenegrinischen EU-Beitrittsprozess Auf der 6. Sitzung des Gemeinsamen Beratenden Ausschusses (GBA) der Zivilgesellschaft EU-Montenegro, die am 23./24. Juni im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) in Brüssel stattfand, wurde eine lebhafte Debatte über Transparenz und Teilhabe am EU-Beitrittsprozess Montenegros geführt. Weitere Themen waren politische Maßnahmen für Menschen mit Behinderungen und die jüngsten Entwicklungen im Bereich des sozialen Dialogs in Montenegro. Gewährleistung der Teilhabe am EU-Beitrittsprozess Der GBA begrüßte die Einbindung der Organisationen der Zivilgesellschaft in die EU-Arbeitsgruppen zu den Kapiteln der Beitrittsverhandlungen, wobei auf die Notwendigkeit einer stärkeren Konsistenz hingewiesen wurde, um sicherzustellen, dass sowohl die EU-Institutionen als auch die montenegrinische Regierung im gesamten Beitrittsprozess für Transparenz und Teilhabe sorgen. Entscheidend hierfür seien die rechtzeitige Bereitstellung von Dokumenten sowie entsprechende Konsultationen der Öffentlichkeit, so die GBA-Mitglieder. Mehr finanzielle Unterstützung und Stärkung der Zivilgesellschaft Darüber hinaus rief der GBA die EU dazu auf, ihre finanzielle Unterstützung u.a. für Projekte im Rahmen der Fazilität zur Förderung der Zivilgesellschaft aufzustocken, um die Kapazitäten der Organisationen der Zivilgesellschaft auszubauen und die Professionalität und Unabhängigkeit der Medien zu fördern. Eine starke organisierte Zivilgesellschaft fördere die politische Rechenschaftspflicht und trage zu einem besseren Verständnis und zur Akzeptanz der Reformen bei, die im Zuge des Beitrittsprozesses durchgeführt würden. In Bezug auf die Pressefreiheit - eines der grundlegenden Menschenrechte und zentrales Element der Kopenhagener Beitrittskriterien nahmen die GBA-Mitglieder mit Bedauern die weiterhin beunruhigende Lage in Montenegro sowie die wiederholte Gewalt gegen Journalisten zur Kenntnis. Maßnahmen zur Wahrung der Rechte von Menschen mit Behinderungen dringend notwendig Zwar seien einige positive Schritte zur Förderung der Integration von Menschen mit Behinderungen unternommen worden, jedoch müssten den Absichtserklärungen auch konkrete, effiziente und zeitgerechte Maßnahmen vor Ort folgen. Die GBA-Mitglieder nahmen mit großer Sorge zur Kenntnis, dass der Zugang zu den meisten staatlichen und kommunalen Institutionen, wie Schulen, Krankenhäuser, Sozialhilfeeinrichtungen und sogar zum Parlament und zu Gerichten, für Menschen mit Behinderungen nach wie vor äußerst schwierig ist. Sie forderten die montenegrinische Regierung auf, so rasch wie möglich Maßnahmen zu ergreifen, um hier Abhilfe zu schaffen. Rue Belliard/Belliardstraat 99 – 1040 Bruxelles/Brussel – BELGIQUE/BELGIË Tel. +32 2 546 8141 – Fax +32 25469764 E-Mail: [email protected] – Internet: www.eesc.europa.eu Der EWSA auf DE Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: EWSA-Pressereferat E-Mail: [email protected] Tel.: + 32 2 546 8141 / +32 473 520 774 _______________________________________________________________________________ Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss vertritt die verschiedenen wirtschaftlichen und sozialen Bereiche der organisierten Zivilgesellschaft. Er ist eine beratende Versammlung und wurde 1957 durch die Römischen Verträge errichtet. Die beratende Funktion des EWSA ermöglicht es seinen Mitgliedern und damit auch den Organisationen, die diese vertreten, am Beschlussfassungsprozess der EU teilzuhaben. Dem Ausschuss gehören 353 Mitglieder an, die vom Rat der Europäischen Union ernannt werden. _______________________________________________________________________________ Rue Belliard/Belliardstraat 99 – 1040 Bruxelles/Brussel – BELGIQUE/BELGIË Tel.: +32 25469406 – Fax: +32 25469764 E-Mail: [email protected] – Internet: www.eesc.europa.eu Der EWSA auf: