Q2, Klausur Nr.3 – DDR u. BRD +

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Geschichte Klausur Nr.3, Q2 – DDR/BRD u. Nationalismus etc. (Thema, Kl.1+2, Q1)
Grundwissen 8.3 – Vereinigung d. beiden dt. Staaten:
Einschub: Berliner Mauer; Gebaut, um DDR-Bürger an der Flucht nach Westberlin (französische,
britische u. amerikanische Zone!) zu hindern, da man von dort aus leicht in die BRD gelangen konnte
(bspw.: durch ausfliegen!) Innerdeutsche Grenze wurde bereits in den 50er gefestigt!
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DDR durchlief fortwährend existenzbedrohende Krisen, ausgelöst u.a. durch:
o Unzufriedenheit über d. Versorgungslage
o Eingeschränkte Reisemöglichkeiten
o Ablehnung politischer Beteiligung + Fälschung von Wahlergebnissen
o SED durchdrang alle Staatsorgane  Einparteiherrschaft
o Wunsch nach besseren Einkommens – und Wohnverhältnissen
o Spitzel „Stasis“ + Kritik am System zog Strafen nach sich
 INSGESAMT: DDR blieb hinter dem Lebensstandard der BRD zurück!
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DAGEGEN: BRD durchlief seit 1986/87 einen Wirtschaftsaufschwung, u.a. durch
Zusammenarbeit der Parteien  Weniger Arbeitslosigkeit + Stärkung des Staatshaushalts
Trennung Deutschlands wurde zum Normalzustand  DDR erschien „fern“ (westliche
Nachbarschaften hingegen näher!)
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Gorbatschows neue Reformpolitik, die u.a. zur Demokratisierung u. Selbstbestimmung der
Sowjetunion und deren Mitgliedsstaaten führte (um UdSSR zu stärken!), hatten
Auswirkungen auf d. DDR:
o Die, seit den 1980er Jahren offener agierenden Oppositionen in der DDR fühlten sich
ermutigt, da Polen usw. sich allmählich von der UdSSR loslösten!
o Die SED befand sich nun nicht mehr nur in einer wirtschaftlichen-, sondern auch in
einer gesellschaftlich-politischen Krise  „Doppelkrise“! FOLGLICH: Isolation von den
reformkommunistischen Staaten u. der BRD
o Die SED geriet in d. 1980er’n zsm. mit dem wachsenden Ausreisedruck in eine
Legitimationskrise!
o Öffnung d. Österreichisch-Ungarischen Grenze  Ende d. „Eisernen Vorhangs“
eingeläutet  Viele DDR-Bürger fliehen über Österreich u. Ungarn in die BRD
o DENNOCH: DDR hielt an der Verweigerung der Reformen fest  1989 wurden erneut
Wahlen gefälscht, um Situation unter Kontrolle zu kriegen!
o DDR-Politbüro zeigte Unterstützung für d. blutige Beendigung einer
Studentendemonstration in China  Sollte ein Zeichen/Statement setzen, um
Opposition einzuschüchtern!  Keine Wirkung!
o Oppositionsgruppen, die die eigentl. Wahlergebnisse kannten deckten den DDRBetrug auf und erhoben amtlichen Einspruch! SED verlor somit ihre letzte Autorität
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Vor diesem Hintergrund stieg die Zahl an Ausreiseanträgen ab 1989 stark an! Diejenigen, die
nicht auf eine Genehmigung warten wollten  Zuflucht in dt. Botschaften in Ostberlin, Prag,
Warschau usw.
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Anträge d. Botschafts-Zufluchtssuchenden wurden von Bundesaußenminister Genscher
genehmigt! Nachdem diese mit Sonderzügen ausgereist waren, füllten sich d. Botschaften
erneut mit Ausreisewilligen  Auch diese durften in d. BRD reisen!
FOLGLICH: Montagsdemonstrationen am Dresdner Hauptbahnhof, durch revolutionäre
Stimmung ausgelöst! DDR-Bürger verlangten nach Reisefreiheit u. Reformen für alle,
JEDOCH: Einige DDR-Bürger wollten Reformen durchbringen und in der DDR bleiben!
Ermutigt durch die Massenproteste  Parteien und Organisationen bilden sich in der DDR,
u.a. SDP, das Neue Forum + Demokratie Jetzt
Parteigründung besiegelte d. endgültige Niederlage der SED, sowie den Verlust ihres Machtund Meinungsmonopols!  Beschleunigung des Revolutionsprozesses
Kirchen u. Gemeinden betätigten sich an den Protestbewegungen, indem Gemeindesäle für
d. Oppositionsgruppen zur Verfügung gestellt wurden
JEDOCH: Viele der neuen Parteien, Organisationen usw. arbeiteten nicht auf eine
Wiedervereinigung, sondern auf eine Demokratisierung der DDR hin!
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Die letzte Hoffnung der SED, den Machtverlust zu unterbinden, scheiterte im am 7.Oktober
1989, DENN: Zum 40. Gründungstag der DDR forderte Gorbatschow, Erich Honecker erneut
nachdrücklich auf, die Politik der Reformverweigerung zu beenden!
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Diese Misserfolge, führte zu: Stürzung Honeckers als Staatsoberhaupt  Ersetzt durch: Egon
Krenz (18.10.89)
Dieses Manöver, dass zur Befriedigung der Demonstranten beitragen sollte, scheiterte
jedoch, da es zu offensichtlich war  Demonstrantenanzahl vergrößerte sich immer mehr,
bis sich am 4.November 1989 knapp 1.000.000 Menschen auf den Straßen Berlins befanden!
DARAUF: Rücktritte von Mitgliedern d. Ministerrats/Zentralkomitees + SED-Politbüro,
JEDOCH: Keine Wirkung
Massenflucht in die BRD erreichte im November 1989 ihren Höhepunkt (500 Ausreiser pro
Stunde!)
SED kapitulierte schließlich und verkündete die Öffnung d. Berliner Mauer am 9.11.89
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Zusammenbruch des DDR-Regimes kam für d. ganze Welt überraschend!  Keine Konzepte,
keine Strategien für diesen Fall geplant
Moskau/Russland  Sowohl positive, als auch negative Reaktionen innerhalb d.
Bevölkerung; England u. Frankreich besorgt, da Deutschland offensichtlich wieder erstarkte!
USA freuten sich über den nahenden Zusammenbruch d. Kommunismus in Osteuropa
Bundesregierung der BRD reagierte vorerst zurückhaltend, da d. Lage sehr kompliziert war
Die „Einigung“ geriet erst in den Fokus der BRD, als d. (Ost-)deutsche Volk allmählich nach
der Einigung verlangte
Bundeskanzler Helmut Kohl, stellte am 28.November den ausgearbeiteten „Zehn-PunktePlan“ vor, der die Einigung vorbereitete u. einführte indem zuerst eine lose Konföderation u.
anschließend die Einigung erfolgen sollte!
Im Dezember entstand somit eine Vertragsgemeinschaft zwischen der DDR u. der BRD!
Neue DDR-Regierung wurde unter Hand Modrow konnte die Ausreisewelle nicht aufhalten
 DDR „blutete“ allmählich aus
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Modrow berief d. Oppositionsgruppen u. Kirchenvertreter an einen Tisch und arbeitete eine
neue Verfassung mit freien Wahlen usw. aus + Auflösung der MfS (Ministerium für
Staatssicherheit!)  Wollte allerdings d. Plan der BRD, einer Konföderation, umsetzen, um
DDR zu erhalten!
Sturm auf die StaSi-Zentrale + Ausreisedruck, ließen die Einigung rasch näher kommen,
versuch Modrows, Konföderation durchzusetzen scheiterte angesichts des Drucks der
Bevölkerung!
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Wiedervereinigung: Entweder DDR wird Mitglied der BRD, ODER: Neue Verfassung + Neue
Staatsgründung  1. Option wurde verwirklicht, da 3 Gründe:
o Schnelle Einigung war gefordert! In der Volkskammerwahl der DDR (1. Freie Wahl!)
vom 18.März 1990 plädierte Siegerpartei (Zusammenschluss aus CDU, DSU u.
Demokratischer Aufbruch) für Eintritt der DDR in das Gebiet der BRD!
o Bundesregierung reagierte auf dieses Wahlergebnis, indem sie sich der Meinung, der
schnellen Einigung anschlossen (bzw. das DDR in BRD Gebiet aufgenommen werden
sollte!)
o Im 2+4 Vertrag zwischen den Siegermächten d. 2WK und den beiden dt. Staaten
wurden die diplomatischen Voraussetzungen geschaffen!
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26.2.90  Deutschland wird Mitglied der NATO
Gegen eine Zahlung von 20 Milliarden DM stimmte die, wirtschaftlich angeschlagene
Sowjetunion der Eigenständigkeit Deutschlands, dem Beitritt in die NATO und dem Abzug der
sowjetischen Truppen aus Deutschland zu!
USA, UdSSR, England u. Frankreich verzichteten daraufhin auf ihre Vorbehaltsrechte!
21.6.90  Endgültige, vertragliche Anerkennung der Oder-Neiß Grenze!
Neu gewählte DDR-Regierung unter de Maizière konnte zsm mit d. Bundesregierung eine
Wirtschafts-, Währungs-, und Sozialunion vereinbaren  Voraussetzungen für d. Einigung
waren geschaffen!
Bundestag u. Volkskammer ließen im September den Einigungsvertrag nach Art.3 des
Grundgesetzes verabschieden  Am 3. Oktober 1990 trat die staatliche Einigung in Kraft!
Rasche Einbeziehung d. DDR Möglich, u.a. weil Wiederherstellung der Bundesländer erfolgte
u. die föderale Struktur der Berliner Republik
Deutschland hat sich „friedlich“ geeint u. ist in das Zentrum eines geeinten Europas gerückt!
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Grundwissen 8.4 – 1990/2010 20 Jahre dt. Wiedervereinigung
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20. Jubiläum d. Mauerfalls  Dokumentationen usw. riefen Erinnerungen wach, erinnerte an
alte Zeiten  20 Jahre Wiedervereinigungsgeschichte haben Deutschland nachhaltig
verändert!
Prozess der Einigung/Gestaltung eines geeinten Deutschlands: schwierig (bis heute!)
Wiedervereinigung hat insbesondere den „neuen Bundesländern“ viel abverlangt, DA:
demokratische Landesverfassungen u. Institutionen aufgebaut werden mussten, die d.
Grundgesetz entsprechen
Deutschland, anerkannte, feste Grenzen  Trägt zur europäischen Stabilität bei bzw. ist
„tragfähige Brücke zwischen West- und Osteuropa“!
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Lebensstandard in Gebieten d. früheren DDR wurden auf westdeutschen Maßstab gesetzt,
z.B. Sterblichkeitsrate niedriger (da Umweltverschmutzung in d. DDR, durch Uranabbau,
Kohleabbau usw.!) u. Wohlstand höher!
Umwelt entlastet, Städte neu aufgebaut, neue u. bessere Infrastruktur etabliert usw.
Wiedervereinigung führte u.a. zu Kontroversen, z.B. die Debatte, ob sich die Vereinigung
rentiert hat bzw. ob ihr Nutzen die Kosten rechtfertigt u. ob die „innere Einheit“ wirklich
erreicht wurde!
Euphorie d. Deutschen angesichts der Vereinigung wurde ernüchtert, nachdem kulturelle
Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland zu erkennen waren  Anpassung- und
Identitätskrisen folgten!
Ostdeutsche empfanden das „neue“ System als ungerecht u. kalt, da u.a. viele d. Arbeitsplatz
wechseln mussten u. das erste Mal d. Arbeitslosigkeit erlebten  Alle DDR-Bürger mussten
umlernen, sogar der Sprachgebrauch änderte sich!
Ostdeutsche verspürten häufig Politikverdrossenheit bzw. hielten sich für benachteiligt 
Dies zeigte sich, da während der 1990er Jahre DDR-„Ostalgie“ Partys geschmissen u. DDRProdukte neu aufgelegt wurden  Kontroversen folgten! Grund dafür, jedoch nicht:
Ablehnung d. Wiedervereinigung, sondern, wie gesagt, d. Ungerechtigkeitsgefühl
Trotz Problemen  Verbundenheit zwischen den Deutschen, u.a. da große Hilfsbereitschaft
aller bei Oderhochwasser 1997 usw. + Bei der WM 2006 hielten alle die Schwarz-Rot-Gold
Flagge!
Feedback aus der Bevölkerung: Zwar immernoch Unterschiede zwischen West- und
Ostbürgern, ABER: Inzwischen hat man sich aneinander gewöhnt!
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