Traumafolgestörungen - Homöopathen ohne Grenzen

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Traumafolgestörungen
HOG Symposium Berlin 8.6.2013
„ Von der Erfahrung zum Wissen“
- Verbindung von Homöopathie als
Erfahrungsmedizin und wissenschaftlicher
Traumaforschung
- Wissen durch Erfahrung aus den HOG – Projekten
und der alltäglichen Praxis für die homöopathische
Behandlung von Traumafolgestörungen
©
Pfanzelt
Dr. med. Ingrid
Traumafolgestörungen
1. Das Trauma und HOG
2. Theorie der Traumatisierung
3. Die homöopathische Behandlung von
Traumafolgestörungen
4. Traumabehandlung in den verschiedenen Projekten
Mostar, Sri Lanka, Sierra Leone, Bolivien,
Mazedonien
D
Traumafolgestörungen
1.Das Trauma und HOG
1. Das Trauma und HOG
HOG entstand aus einem kollektiven Trauma:
Nach dem Jugoslawien – Krieg 1997 in Mostar
Behandler waren erstmals in grossem Ausmass
mit
Folgen von Trauma konfrontiert
Seither Erfahrung in der hom. Behandlung von
Traumafolgestörungen in den nachfolgenden
Projekten
D
Traumafolgestörungen
1.Das Trauma und HOG
Trauma ist nicht gleich Trauma:
- Kollektives versus individuelles Trauma
- Kollektive Traumata: Kriegstrauma ( Mostar, Sierra
Leone)
Naturkatastrophen ( Sri Lanka,
Bam)
- Kulturelle Unterschiede im Umgang mit Trauma:
Amputierte in SL, Querschnittsgelähmte in Bam,
Erzählkreise
- Unterschiedliche Symptomatik: Asthma in Sri Lanka,
Psychosomatosen in SL, Angtstörungen in Bam
Traumafolgestörungen
1.Das Trauma und HOG
Zum besseren Verständnis der unterschiedlichen
Erkrankungen, die durch eine Traumaerfahrung
ausgelöst
werden können : Theorie der Traumatisierung
Traumafolgestörungen
2.Theorie der Traumatisierung
Definition:
Was ist ein psychisches Trauma?
Ein psychisches Trauma ist eine seelische Verletzung,
die durch ein stark belastendes Erlebnis verursacht
wird
und die üblichen psychischen
Bewältigungsmöglichkeiten
überfordert.
Traumafolgestörungen
2. Theorie der Traumatisierung
Traumata können eingeteilt werden
- nach der Art des traumatischen Ereignisses
Traumafolgestörungen können eingeteilt werden
- nach der Krankheitsdynamik
- nach der Symptomatik
Traumafolgestörungen
2. Theorie der Traumatisierung
Art des traumatischen Ereignisses: 2 Trauma Typen
Typ-1- Trauma
Extremtraumatisierung, Unfall, Zeuge von Suizid,
Naturkatastrophen, Krieg;
Risiko einer Traumafolgerkrankung : 2-10%
Typ -2 -Trauma
Beziehungstrauma: zwischenmenschliche
Gewalterfahrung,
sexueller Missbrauch,
Vergewaltigung, Folter ;
Risiko einer Traumafolgerkrankung: 50%
Primäre und sekundäre Traumatisierung
Traumafolgestörungen
2. Theorie der Traumatisierung
Die durch ein Trauma verursachte Krankheitsdynamik
kann in 4 Gruppen unterschieden werden:
1. Akute Belastungsreaktion als adäquate Antwort auf ein
traumatisches Ereignis
2. Aktuell getriggertes chronisches Trauma
3. PTBS als Spitze des Eisbergs: das kumulative Trauma
4. Beziehungstrauma als prägender Faktor für die
Konstitution
Traumafolgestörungen
2. Theorie der Traumatisierung
•
•
•
•
•
•
Einteilung nach Symptomatik
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
primär und sekundär
Somatisierungsstörungen
Neurotische Störungen (Angst, Depression, Zwang)
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörung
(Borderline Persönlichkeitsstörung,
Dissoziative Persönlichkeitsstörung)
Psychosen
Traumafolgestörungen
2. Theorie der Traumatisierung
• Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) nach
DSM3
A) Ereignis ausserhalb der üblichen menschlichen
Erfahrung
B) Es wird ständig wiedererlebt durch unwillkürliche
Erinnerungen
( Flash backs), Alpträume, dissoziative Episoden
C) Vermeidung von Stimuli, die mit dem Trauma in
Verbindung
stehen.
D) Symptome eines erhöhten Erregungsniveaus
Traumafolgestörungen
2. Theorie der Traumatisierung
Diagnose einer PTBS:
Traumatrias:
Hyperarousal
Wiedererleben
Vermeidung/ Verdrängung
Traumafolgestörungen
2. Theorie der Traumatisierung
Wie wirkt ein Trauma?
Welche neurobiologischen und
psychischen Prozesse werden ausgelöst?
Traumafolgestörungen
2. Theorie der Traumatisierung
•
Neurobiologie ( Typ 1 Trauma )
• Psychodynamik ( Typ 2 Trauma )
Traumafolgestörungen
2. Theorie der Traumatisierung
Neurobiologie des Typ 1 Traumas
Ein akutesTrauma bedeutet eine Vernichtungsdrohung
für die psychische und/oder physische Existenz
- das Gehirn wird überflutet mit extremen Reizen,
so dass die bedrohte Person in dem Moment keinen Ausweg sieht
und es entsteht eine Vernichtungsangst.
- die psychischen Bewältigungsmechanismen sind überfordert
und es werden zwei archaische Relexe hervorgerufen:
FIGHT OR FLIGHT !
Die vorherrschende Symptomatik ist typisch:
die Posttraumatischen Belastungsstörung ( PTBS)
Traumafolgestörungen
2. Theorie der Traumatisierung
Neurobiologie
Untersuchungen mittels PET und MRT:
- die primäre Reaktion auf ein traumatisches Erlebnis findet im
LIMBISCHEN SYSTEM statt:
- Limbisches System = Phylogenetisch ältester Teil des Gehirns
direkt oberhalb des Stammhirns, besteht aus
- Thalamus
- Amygdala
- Hirnstamm
- Hippocampus
- über die Sinnesrezeptoren eingehende Reize (visuell, akustisch,
haptisch, sensorisch) werden über den Thalamus „ verteilt“ auf
Hippocampus und Amygdala
Traumafolgestörungen
2. Theorie der Traumatisierung
Psychodynamik des Typ 2 Traumas
Psychoanalytisches Modell:
.
- Beziehungstraumatisierung durch Gewalt, Vernachlässigung
oder Missbrauch..
- Das Trauma ist vielschichtig, kontinuierlich, länger andauerd
und verursacht unspezifische Symptome: “komplex”.
- Die traumatisch erlebten Beziehungserfahrungen werden in den
Inneren, psychischen Raum aufgenommen und wirken dort
unbewusst als Introjekte
In der Psychotraumatologie werden die traumatisch bedingten
Introjekte “Intrusionen” genannt.
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Die homöopathischen Behandlung entspricht in ihren
theoretischen Grundlagen und der Praxis den
verschiedenen Formen der Traumafolgestörungen, denn
sie differenziert genau nach Symptomatik:
Es gibt passende Arzneimittel zur den jeweiligen
Traumafolgestörungen!
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Hahnemann schreibt im Organon:
„ zwölf Jahre brachte ich darüber zu, um die Quelle
jener......langwierigen Leiden aufzufinden...“ „...besonders
aber die Gesundheits – Erschütterung durch eine
äussere, grosse Beschädigung oder ein sehr trauriges,
das Gemüt beugendes Ereignis, öfter Schreck, grosser
Gram und Kummer und anhaltende Ärgernis brachten oft
das eine oder mehrere …..Leiden......hervor ( CK, S.1112)
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Typ 1 Traumata:
1. Akutes Trauma und PTBS als adäquate Reaktion
2. Aktuell getriggertes chronisches Trauma
Typ 2 Traumata:
3. PTBS als Spitze des Eisbergs: das kumulative Trauma
4. Beziehungstrauma als prägender Faktor für die Konstitution
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Typ 1 Traumata:
1. Akutes Trauma und PTBS als adäquate Reaktion
2. Aktuell getriggertes chronisches Trauma
„Typische“ posttraumatische Belastungssymptomatik
Vorherrschender Abwehrmechanismus: Spaltung
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Symptomatik
Typ 1 Trauma
1.Akutes Trauma und PTBS
Tr
au
m
Zeit
a
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Fallbeispiel: Überfall einer jungen Frau
1
2
3
4
5
Brust - Herzklopfen - Schreck, nach
Gemüt - Beschwerden durch - Schock; seelischen
Gemüt - Angst - Schreck - nach
Schlaf - Schlaflosigkeit - Schreck, nach
Träume - Alpträume, Alpdrücken
acon.
5/10
3
1
1
3
2
op.
5/7
2
2
1
1
1
ign.
4/7
2
2
2
1
nat-m.
4/5
2
1
1
1
sil.
3/5
1
2
- 2
vanil.
3/5
3
1
1
puls.
3/4
2
1
1
verat.
3/4
1
1
2
-
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Typ 1 Trauma
2. Aktuell getriggertes chronisches Trauma
Symptomatik
drei Fallbeispiele
Tr
au
m
Zeit
a
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Aktuell getriggertes chronisches Trauma
1.Fallbeispiel: PTBS durch Feuerwerk
Aconit
7/14
Gemüt - Beschwerden durch - Schreck
3
Gemüt - Beschwerden durch – Schock, seelischen
1
Brust - Herzklopfen - Schreck, nach
3
Gemüt – Angst – Schreck nach
1
Gemüt – Angst – außer sich vor Angst, ist
2
Träume – Alpträume, Alpdrücken
2
Gemüt – Angst – Kopfscherzen, mit
2
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Ursache und Spannung sind ein Merkmal von Aconit und PTBS
Clarke:
„ Es gibt nicht viele Mittel, bei denen die Kausa so sehr zu den
Charakteristika des Arzneimittels gehört und so stark ausgeprägt
ist: Schreck, Verletzung, Frost, Sturm“
Psychotraumatologie:
keine andere psychische Erkrankung als eine PTBS ist so
eindeutig auf eine exogene Ursache, ein Trauma, zurückzuführen.
Sturm - Trauma
Spannung: alles ist hochdramatisch, in Alarmreaktion,
Aconit entspricht dem physiologischen Prozess, der durch ein
akutes Trauma ausgelöst wird: Fight or Flight.
Aconit: erstes Arzneimittel bei Typ 1 Trauma und PTBS
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Aktuell getriggertes chronisches Trauma
2.Fallbeispiel: Dissoziation durch Anamnese
Opium 6/11
3 Gemüt - Beschwerden durch - Schreck
3
3 Gemüt – Bewusstlosigkeit - unvollständig
2
3 Gemüt - Beschwerden durch - Schock; seelischen
3
1 Schlaf - Schlaflosigkeit
1 Schlaf - Gestört - Alptraum; durch einen
1 Schweiß - Reichlich - nachts
1
1
1
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Arzneimittelbild Opium
Opium entspricht dem Abwehrmechanismus der Dissoziation:
ein unerträgliches traumatisches Erlebnis wird abgespalten und der
bewussten Erinnerung unzugänglich abgelegt im Gedächtnisspeicher des limbischen Systems.
Das chronische Trauma wirkt dort aber weiter, wie ein Virus auf der
Festplatte, der auch durch einen plötzlichen äusseren Reiz aktiviert
werden kann.
Dann reagiert der Körper mit Belastungssymptomen, das
Bewusstsein will das Trauma aber nicht wahrhaben, weil es zu
schmerzhaft ist – es findet eine Aufspaltung statt, die an die
Gefühllosigkeit eines Opium – Zustandes erinnert
oder an einen Opium – Rausch:
die „ unvollständige Bewusstlosigkeit“.
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
3. Fallbeispiel: durch aktuellen Trigger ausgelöstes Foltertrauma
Bell 5/7
Gemüt-Beschwerden durch Schreck
2
Kopf – Schmerz- Hinterkopf- Schlag, wie von einem
1
Extremitäten- Schmerz- brennend
2
Extremitäten – Schmerz – Arme – rechts
1
Extremitäten – Gefühllosigkeit – Arme – rechts
1
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Typ 2 Traumata:
3. PTBS als Spitze des Eisbergs: das kumulative Trauma
4. Beziehungstrauma als prägender Faktor für die Konstitution
Unspezifische, „komplexe“ Traumafolgestörung, psychische oder
psychosomatische Symptome,
vorherrschender Abwehrmechanismus: Introjektion
Traumafolgestörungen
3. die homöopathische Behandlung
Typ 2 Trauma
3. PTBS als Spitze des Eisbergs:das kummulative Trauma
Symptomatik
T
ra
Traum
um
a
a
Zeit
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Fallbeispiel: Autounfall einer Krankenschwester
Repertorisation der akuten Symptomatik
Aconit 5/10
Brust - Herzklopfen - Schreck, nach
3
Gemüt - Beschwerden durch - Schock; seelischen
1
Gemüt - Angst - Schreck - nach
1
Schlaf - Schlaflosigkeit - Schreck, nach
3
Träume - Alpträume, Alpdrücken
2
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Repertorisation nach Konstitution
Nat-mur 17/22
Gemüt - Beschwerden durch - Kummer
Gemüt - Beschwerden durch - Kummer - stiller Kummer
Gemüt - Schreckliches und traurige Geschichten
greifen sie stark an
Gemüt - Mitgefühl, Mitleid
Gemüt - Beschwerden durch - Schreck
Gemüt - Beschwerden durch – Schock; seelischen
Atmung - Asthma, asthmatische Atmung - abends
Husten - Asthmatisch
Allgemeines - Sonne - Aufenthalt in der Sonne
Allgemeines - Licht; durch - agg. - Sonnenlicht
Allgemeines - Meer; am – amel.
4
3
2
2
1
1
1
3
1
2
2
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Arzneimittelbild Natrium Muriaticum
Empfindlich und verletzlich, aber sehr klar und stark, hoher Grad an
Objektivität, starker Sinn für Verantwortung. Rolle: leiht sein Ohr
mitfühlend den anderen ( Ratgeber oder Seelsorgers). Intensive
emotionale Zuneigung zu anderen, zeigen Gefühle jedoch nicht.
Kein Weinen und Klagen , bis sie zusammenbrechen.
Körperliche Symptome: Herz- Kreislauferkrankungen wie Arrythmie,
paroxysmaler Tachykardie oder Hypertonie, asthmatische Anfälle,
Allergien.
Der typische Abwehrmechanismus der Verinnerlichung
traumatischer Erfahrungen findet sich im Charakter des
Arzneimittelbildes:: Natrium muriaticum wehrt sich nicht, sondern
schluckt die Belastungen und häuft sie innerlich an. Sie kumulieren
solange, bis sie nicht mehr unterdrückt werden können und durch
ein zusätzliches Trauma sichtbar werden
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Typ 2 Trauma
4. Frühes Beziehungstrauma als prägender Faktor für
die
Symptomatik
Konstitution
Tr
au
m
a
Zeit
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Fallbeispiel: früh und sexuell traumatisierte Frau
Diagnosen:
Rezidivierende depressive Störung mit somatischen
Symptomen
( ICD 10 F 33.11),
Somatisierungsstörung ( F 45.0),
Essstörung bei anderen psychischen Störungen ( F
50.4)
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Sepia 13/26
1 Gemüt – Beschwerden durch Kummer
2
Gemüt - Traurigkeit – morgens
3
Gemüt - Gleichgültigkeit, Apathie - Familie; gegen seine
4
Gemüt - Mitgefühl, Mitleid
5
Kopf - Schmerz - Seiten – links
6 Kopf - Schmerz – pulsierend
7
Kopf - Schmerz - Bücken – agg.
8
Kopf - Schmerz - Bewegung, bei - agg.
9
Schlaf - Unerquicklich - morgens
10
Weibliche Genitalien – Endometriose
11
Extremitäten - Knie; Beschwerden der
13
Gemüt - Bulimie
13 Magen - Appetit – unstillbar
1
1
3
1
3
2
3
2
2
1
3
3
2
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Arzneimittelbild Sepia
Der Abwehrmechanismus der Introjektion findet seine symbolische
Entsprechung in einem eigentümlichen Phänomen bei der Sepia:
der männliche Tintenfisch trennt seinen Arm ab, auf dem die
Geschlechtsdrüsen sitzen.
Dieser wandert zum Weibchen, um dort die Befruchtung
durchzuführen. Der Arm findet sich später im Inneren des weiblichen
Tintenfisches – er wurde verinnerlicht oder “introjiziert”!
Gemäss der Signaturenlehre könnte man also Sepia als das Simile
für Einige derjenigen Krankheiten bezeichenen, deren
Psychodynamik von dem Abwehrmechanismus der Introjektion
gekennzeichnet ist.
Aber nur die Gesamtheit der Symptome rechtfertigt die
Verordnung von Sepia.
Traumafolgestörungen
3. Die homöopathische Behandlung
Zusammenfassung:
Je nach Psychodynamik der Traumatisierung unterschiedliche
Behandlungsstrategien:
Akutes oder angetriggertes chronisches Trauma vom Typ 1 mit
typischer Belastungssymptomatik:
Leitrubrik: Beschwerden durch Schreck
- Aconit bei PTBS mit vegetativen Symptomen
- Opium bei PTBS mit dissoziativen Symptomen
- Symptomorientiertes akutes Arzneimittel
Bei kumulativem oder Beziehungstrauma vom Typ 2:
Leitrubrik: Beschwerden durch Kummer
- konstitutionelle Behandlung
Traumafolgestörungen
4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG
Projekte:
Mostar
Sarajevo
Bam
Sri Lanka,
Sierra Leone
Bolivien
Ecuador
Mazedonien
Kenia
Traumafolgestörungen
4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG
Mostar: direkt nach dem Krieg
PTBS häufig, etwa ¼ der dokumentierten Fälle
Verordnete AM bei PTBS: Stram, Bell, Staph, Aconit, Opium
Weitere Traumafolgestörungen: Angststörungen, Depressionen,
Psychosomatosen, Psychosen, HOP
Verordnete AM: Arn, Calc Carb, Nat Sulf, Op, Nux vom, Ign,
Nat Mur, Hyosc.
Gute und langjährige Dokumentation und Verlaufsbeobachtung
Erfolge : Reduzierung der Akutsymptomatik
In vielen chronischen Fällen nachhaltige Besserung der
psychischen oder psychosomatischen Symptomatik,
Besserung der Lebensqualität
Beispiel:PTBS bei Frontsoldat,
Sekundärtraumatisierung!
Traumafolgestörungen
4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG
Sierra Leone: 11 Jahre nach dem Krieg
Kaum Typische Symptomatik von PTBS
Eher chronische Traumafolgestörungen, viele Psychosomatosen.
Dann konstututionelle Behandlung
Leute erzählen unemotional, Belastungfssymptome vermischen
sich mit Tropenkrankheiten ( Schlaflosigkeit)
Weil Kultur fremd ist, psychische Symptomatik schwer zu
beurteilen, das Trauma ist kollektiv, also „ normal“
Häufiges Arzneimittel Natrium muriaticum: (Malaria!)
Unterdrückung durch Kolonialisation und Bürgerkrieg?
Psychosomatosen können auch als Körper – Dissoziation
interpretiert werden: das Trauma ist kollektiv abgespalten, es wird
nicht offen darüber gesprochen (vergleiche Mostar)
Beispiel: gefolterter Patient - Arnica
Traumafolgestörungen
4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG
i
Sri Lanka
Gute Doku und Verlaufsbeobachtung durch Camp-Situation
Direkt nach Tsunami
Viele Patienten mit PTBS : Aconit und Opium
Patienten ohne traumatische Vorbelastung ragierten sehr gut auf
homöopathische Behandlung ( Besserung im Laufe von 6
Monaten)
Wenn innerhalb dieser Zeit keine Besserung: vortraumatisiert
durch Bürgerkrieg! ( kumulatives Trauma!)
Schon vorher bestehende Symptome sind nach dem Tsunami
noch schlimmer geworden: Konstitutionelle Behandlung
Sehr häufig Asthma (psychosomatisches Angstäqivalent?)
Am meisten verordnete AM:
Arsenicum Album, Aconit, Arnica, Sulf, Stram, Ign, Nat mur
Traumafolgestörungen
4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG
i
:
Bolivien:
Kein kollektiv traumatisiertes Land
Traumata sind familärer oder sozialer Art:
Sexueller Missbrauch, Ausgrenzung
Folgen von Unfällen und krimineller Gewalterfahrung
Symptomorientierte und chronische Behandlung
Problem: Nachbeobachtung nur selten möglich, da die Patienten
nicht mehr kommen.
Traumafolgestörungen
4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG
i
Mazedonien:
Der Krieg war länger vorbei, als HOG nach Macedonien kam
Deshalb wenig PTBS
Chronische Traumafolgestörungen: Angststörungen,
Depressionern, Psychosomatosen
Traumafolgestörungen
4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG
Fazit:
Bei akutem kollektiven Trauma wie Krieg oder Naturkatastrphen:
PTBS häufiger, deshalb typische Traumamittel Aconit, Opium.
Liegt das kollektive Trauma weiter zurück: chronische
Traumafolgestörungen Psychosomatosen ( kollektive Abspaltung
des Traumas entspricht der psychosomatischen Abwehr)
Patienten kommen zuerst mit Körpersymptomen
(Rheuma nach Bombenagriff)
Wenn kollektives Trauma länger zurückliegt, wird nicht darüber
gesprochen, es ist normal: schwierig in der Anamnese!
In Mostar redeten die Patienten darüber: kulturell? akut?
In Ländern mit keiner jüngeren kollektiven Trauma – Historie
werden die individellen Traumata ähnlich behandelt wie hier in
Deutschland.
Traumafolgestörungen
4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG
Fazit:
Alle Arten von Traumafolgestörungen kommen vor
Verlaufsbeobachtung schwierig, da die Patienten oft nicht mehr
Kommen
In vielen Fällen erleben die Patienten eine spürbare
Verbesserung ihrer Beschwerden
Allerdings: auch die Zuwendung in der ausführlichen Anamnese
hat einen heilenden Effekt:
„ Ich bin so froh, dass ich es Euch erzählen kann, denn dadurch
geht es mir schon besser! Den Anderen kann ich es nicht mehr
erzählen, weil es allen so geht!“
Psychotherapeutische Sitution und Wirkung!
Vorsicht: Sekundärtraumatisierung
Traumafolgestörungen
Möglichkeiten der homöopathischen Behandlung
Trauma ist nicht gleich Trauma!
Die hom Behandlung als Einzige kann bei einem akuten Trauma
ohne Vorbelastung ausreichen.
Zur nachhaltigen Heilung von komplexen Traumafolgestörungen
sollte eine parallele PT stattfinden.
Aber: wenn keine anderen Möglichkeiten vorhanden sind, ist die
homöopathische Behandlung auf jeden Fall sinnvol, dennl:
sie nimmt den Patienten ihren immensen Leidensdruck durch die
Verminderung der traumabedingten Symptomatik und ist in
diesem Effekt mindestens so wirksam wie Psychopharmaka
Die Psychopharmakologische Forschung sucht seit Jahren nach
spezifischen Medikamenten zur Behandlung von
Traumafolgestörungen:
die Homöopathie hat sie schon!
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