Traumafolgestörungen HOG Symposium Berlin 8.6.2013 „ Von der Erfahrung zum Wissen“ - Verbindung von Homöopathie als Erfahrungsmedizin und wissenschaftlicher Traumaforschung - Wissen durch Erfahrung aus den HOG – Projekten und der alltäglichen Praxis für die homöopathische Behandlung von Traumafolgestörungen © Pfanzelt Dr. med. Ingrid Traumafolgestörungen 1. Das Trauma und HOG 2. Theorie der Traumatisierung 3. Die homöopathische Behandlung von Traumafolgestörungen 4. Traumabehandlung in den verschiedenen Projekten Mostar, Sri Lanka, Sierra Leone, Bolivien, Mazedonien D Traumafolgestörungen 1.Das Trauma und HOG 1. Das Trauma und HOG HOG entstand aus einem kollektiven Trauma: Nach dem Jugoslawien – Krieg 1997 in Mostar Behandler waren erstmals in grossem Ausmass mit Folgen von Trauma konfrontiert Seither Erfahrung in der hom. Behandlung von Traumafolgestörungen in den nachfolgenden Projekten D Traumafolgestörungen 1.Das Trauma und HOG Trauma ist nicht gleich Trauma: - Kollektives versus individuelles Trauma - Kollektive Traumata: Kriegstrauma ( Mostar, Sierra Leone) Naturkatastrophen ( Sri Lanka, Bam) - Kulturelle Unterschiede im Umgang mit Trauma: Amputierte in SL, Querschnittsgelähmte in Bam, Erzählkreise - Unterschiedliche Symptomatik: Asthma in Sri Lanka, Psychosomatosen in SL, Angtstörungen in Bam Traumafolgestörungen 1.Das Trauma und HOG Zum besseren Verständnis der unterschiedlichen Erkrankungen, die durch eine Traumaerfahrung ausgelöst werden können : Theorie der Traumatisierung Traumafolgestörungen 2.Theorie der Traumatisierung Definition: Was ist ein psychisches Trauma? Ein psychisches Trauma ist eine seelische Verletzung, die durch ein stark belastendes Erlebnis verursacht wird und die üblichen psychischen Bewältigungsmöglichkeiten überfordert. Traumafolgestörungen 2. Theorie der Traumatisierung Traumata können eingeteilt werden - nach der Art des traumatischen Ereignisses Traumafolgestörungen können eingeteilt werden - nach der Krankheitsdynamik - nach der Symptomatik Traumafolgestörungen 2. Theorie der Traumatisierung Art des traumatischen Ereignisses: 2 Trauma Typen Typ-1- Trauma Extremtraumatisierung, Unfall, Zeuge von Suizid, Naturkatastrophen, Krieg; Risiko einer Traumafolgerkrankung : 2-10% Typ -2 -Trauma Beziehungstrauma: zwischenmenschliche Gewalterfahrung, sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, Folter ; Risiko einer Traumafolgerkrankung: 50% Primäre und sekundäre Traumatisierung Traumafolgestörungen 2. Theorie der Traumatisierung Die durch ein Trauma verursachte Krankheitsdynamik kann in 4 Gruppen unterschieden werden: 1. Akute Belastungsreaktion als adäquate Antwort auf ein traumatisches Ereignis 2. Aktuell getriggertes chronisches Trauma 3. PTBS als Spitze des Eisbergs: das kumulative Trauma 4. Beziehungstrauma als prägender Faktor für die Konstitution Traumafolgestörungen 2. Theorie der Traumatisierung • • • • • • Einteilung nach Symptomatik Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) primär und sekundär Somatisierungsstörungen Neurotische Störungen (Angst, Depression, Zwang) Suchterkrankungen Persönlichkeitsstörung (Borderline Persönlichkeitsstörung, Dissoziative Persönlichkeitsstörung) Psychosen Traumafolgestörungen 2. Theorie der Traumatisierung • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) nach DSM3 A) Ereignis ausserhalb der üblichen menschlichen Erfahrung B) Es wird ständig wiedererlebt durch unwillkürliche Erinnerungen ( Flash backs), Alpträume, dissoziative Episoden C) Vermeidung von Stimuli, die mit dem Trauma in Verbindung stehen. D) Symptome eines erhöhten Erregungsniveaus Traumafolgestörungen 2. Theorie der Traumatisierung Diagnose einer PTBS: Traumatrias: Hyperarousal Wiedererleben Vermeidung/ Verdrängung Traumafolgestörungen 2. Theorie der Traumatisierung Wie wirkt ein Trauma? Welche neurobiologischen und psychischen Prozesse werden ausgelöst? Traumafolgestörungen 2. Theorie der Traumatisierung • Neurobiologie ( Typ 1 Trauma ) • Psychodynamik ( Typ 2 Trauma ) Traumafolgestörungen 2. Theorie der Traumatisierung Neurobiologie des Typ 1 Traumas Ein akutesTrauma bedeutet eine Vernichtungsdrohung für die psychische und/oder physische Existenz - das Gehirn wird überflutet mit extremen Reizen, so dass die bedrohte Person in dem Moment keinen Ausweg sieht und es entsteht eine Vernichtungsangst. - die psychischen Bewältigungsmechanismen sind überfordert und es werden zwei archaische Relexe hervorgerufen: FIGHT OR FLIGHT ! Die vorherrschende Symptomatik ist typisch: die Posttraumatischen Belastungsstörung ( PTBS) Traumafolgestörungen 2. Theorie der Traumatisierung Neurobiologie Untersuchungen mittels PET und MRT: - die primäre Reaktion auf ein traumatisches Erlebnis findet im LIMBISCHEN SYSTEM statt: - Limbisches System = Phylogenetisch ältester Teil des Gehirns direkt oberhalb des Stammhirns, besteht aus - Thalamus - Amygdala - Hirnstamm - Hippocampus - über die Sinnesrezeptoren eingehende Reize (visuell, akustisch, haptisch, sensorisch) werden über den Thalamus „ verteilt“ auf Hippocampus und Amygdala Traumafolgestörungen 2. Theorie der Traumatisierung Psychodynamik des Typ 2 Traumas Psychoanalytisches Modell: . - Beziehungstraumatisierung durch Gewalt, Vernachlässigung oder Missbrauch.. - Das Trauma ist vielschichtig, kontinuierlich, länger andauerd und verursacht unspezifische Symptome: “komplex”. - Die traumatisch erlebten Beziehungserfahrungen werden in den Inneren, psychischen Raum aufgenommen und wirken dort unbewusst als Introjekte In der Psychotraumatologie werden die traumatisch bedingten Introjekte “Intrusionen” genannt. Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Die homöopathischen Behandlung entspricht in ihren theoretischen Grundlagen und der Praxis den verschiedenen Formen der Traumafolgestörungen, denn sie differenziert genau nach Symptomatik: Es gibt passende Arzneimittel zur den jeweiligen Traumafolgestörungen! Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Hahnemann schreibt im Organon: „ zwölf Jahre brachte ich darüber zu, um die Quelle jener......langwierigen Leiden aufzufinden...“ „...besonders aber die Gesundheits – Erschütterung durch eine äussere, grosse Beschädigung oder ein sehr trauriges, das Gemüt beugendes Ereignis, öfter Schreck, grosser Gram und Kummer und anhaltende Ärgernis brachten oft das eine oder mehrere …..Leiden......hervor ( CK, S.1112) Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Typ 1 Traumata: 1. Akutes Trauma und PTBS als adäquate Reaktion 2. Aktuell getriggertes chronisches Trauma Typ 2 Traumata: 3. PTBS als Spitze des Eisbergs: das kumulative Trauma 4. Beziehungstrauma als prägender Faktor für die Konstitution Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Typ 1 Traumata: 1. Akutes Trauma und PTBS als adäquate Reaktion 2. Aktuell getriggertes chronisches Trauma „Typische“ posttraumatische Belastungssymptomatik Vorherrschender Abwehrmechanismus: Spaltung Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Symptomatik Typ 1 Trauma 1.Akutes Trauma und PTBS Tr au m Zeit a Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Fallbeispiel: Überfall einer jungen Frau 1 2 3 4 5 Brust - Herzklopfen - Schreck, nach Gemüt - Beschwerden durch - Schock; seelischen Gemüt - Angst - Schreck - nach Schlaf - Schlaflosigkeit - Schreck, nach Träume - Alpträume, Alpdrücken acon. 5/10 3 1 1 3 2 op. 5/7 2 2 1 1 1 ign. 4/7 2 2 2 1 nat-m. 4/5 2 1 1 1 sil. 3/5 1 2 - 2 vanil. 3/5 3 1 1 puls. 3/4 2 1 1 verat. 3/4 1 1 2 - Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Typ 1 Trauma 2. Aktuell getriggertes chronisches Trauma Symptomatik drei Fallbeispiele Tr au m Zeit a Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Aktuell getriggertes chronisches Trauma 1.Fallbeispiel: PTBS durch Feuerwerk Aconit 7/14 Gemüt - Beschwerden durch - Schreck 3 Gemüt - Beschwerden durch – Schock, seelischen 1 Brust - Herzklopfen - Schreck, nach 3 Gemüt – Angst – Schreck nach 1 Gemüt – Angst – außer sich vor Angst, ist 2 Träume – Alpträume, Alpdrücken 2 Gemüt – Angst – Kopfscherzen, mit 2 Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Ursache und Spannung sind ein Merkmal von Aconit und PTBS Clarke: „ Es gibt nicht viele Mittel, bei denen die Kausa so sehr zu den Charakteristika des Arzneimittels gehört und so stark ausgeprägt ist: Schreck, Verletzung, Frost, Sturm“ Psychotraumatologie: keine andere psychische Erkrankung als eine PTBS ist so eindeutig auf eine exogene Ursache, ein Trauma, zurückzuführen. Sturm - Trauma Spannung: alles ist hochdramatisch, in Alarmreaktion, Aconit entspricht dem physiologischen Prozess, der durch ein akutes Trauma ausgelöst wird: Fight or Flight. Aconit: erstes Arzneimittel bei Typ 1 Trauma und PTBS Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Aktuell getriggertes chronisches Trauma 2.Fallbeispiel: Dissoziation durch Anamnese Opium 6/11 3 Gemüt - Beschwerden durch - Schreck 3 3 Gemüt – Bewusstlosigkeit - unvollständig 2 3 Gemüt - Beschwerden durch - Schock; seelischen 3 1 Schlaf - Schlaflosigkeit 1 Schlaf - Gestört - Alptraum; durch einen 1 Schweiß - Reichlich - nachts 1 1 1 Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Arzneimittelbild Opium Opium entspricht dem Abwehrmechanismus der Dissoziation: ein unerträgliches traumatisches Erlebnis wird abgespalten und der bewussten Erinnerung unzugänglich abgelegt im Gedächtnisspeicher des limbischen Systems. Das chronische Trauma wirkt dort aber weiter, wie ein Virus auf der Festplatte, der auch durch einen plötzlichen äusseren Reiz aktiviert werden kann. Dann reagiert der Körper mit Belastungssymptomen, das Bewusstsein will das Trauma aber nicht wahrhaben, weil es zu schmerzhaft ist – es findet eine Aufspaltung statt, die an die Gefühllosigkeit eines Opium – Zustandes erinnert oder an einen Opium – Rausch: die „ unvollständige Bewusstlosigkeit“. Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung 3. Fallbeispiel: durch aktuellen Trigger ausgelöstes Foltertrauma Bell 5/7 Gemüt-Beschwerden durch Schreck 2 Kopf – Schmerz- Hinterkopf- Schlag, wie von einem 1 Extremitäten- Schmerz- brennend 2 Extremitäten – Schmerz – Arme – rechts 1 Extremitäten – Gefühllosigkeit – Arme – rechts 1 Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Typ 2 Traumata: 3. PTBS als Spitze des Eisbergs: das kumulative Trauma 4. Beziehungstrauma als prägender Faktor für die Konstitution Unspezifische, „komplexe“ Traumafolgestörung, psychische oder psychosomatische Symptome, vorherrschender Abwehrmechanismus: Introjektion Traumafolgestörungen 3. die homöopathische Behandlung Typ 2 Trauma 3. PTBS als Spitze des Eisbergs:das kummulative Trauma Symptomatik T ra Traum um a a Zeit Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Fallbeispiel: Autounfall einer Krankenschwester Repertorisation der akuten Symptomatik Aconit 5/10 Brust - Herzklopfen - Schreck, nach 3 Gemüt - Beschwerden durch - Schock; seelischen 1 Gemüt - Angst - Schreck - nach 1 Schlaf - Schlaflosigkeit - Schreck, nach 3 Träume - Alpträume, Alpdrücken 2 Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Repertorisation nach Konstitution Nat-mur 17/22 Gemüt - Beschwerden durch - Kummer Gemüt - Beschwerden durch - Kummer - stiller Kummer Gemüt - Schreckliches und traurige Geschichten greifen sie stark an Gemüt - Mitgefühl, Mitleid Gemüt - Beschwerden durch - Schreck Gemüt - Beschwerden durch – Schock; seelischen Atmung - Asthma, asthmatische Atmung - abends Husten - Asthmatisch Allgemeines - Sonne - Aufenthalt in der Sonne Allgemeines - Licht; durch - agg. - Sonnenlicht Allgemeines - Meer; am – amel. 4 3 2 2 1 1 1 3 1 2 2 Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Arzneimittelbild Natrium Muriaticum Empfindlich und verletzlich, aber sehr klar und stark, hoher Grad an Objektivität, starker Sinn für Verantwortung. Rolle: leiht sein Ohr mitfühlend den anderen ( Ratgeber oder Seelsorgers). Intensive emotionale Zuneigung zu anderen, zeigen Gefühle jedoch nicht. Kein Weinen und Klagen , bis sie zusammenbrechen. Körperliche Symptome: Herz- Kreislauferkrankungen wie Arrythmie, paroxysmaler Tachykardie oder Hypertonie, asthmatische Anfälle, Allergien. Der typische Abwehrmechanismus der Verinnerlichung traumatischer Erfahrungen findet sich im Charakter des Arzneimittelbildes:: Natrium muriaticum wehrt sich nicht, sondern schluckt die Belastungen und häuft sie innerlich an. Sie kumulieren solange, bis sie nicht mehr unterdrückt werden können und durch ein zusätzliches Trauma sichtbar werden Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Typ 2 Trauma 4. Frühes Beziehungstrauma als prägender Faktor für die Symptomatik Konstitution Tr au m a Zeit Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Fallbeispiel: früh und sexuell traumatisierte Frau Diagnosen: Rezidivierende depressive Störung mit somatischen Symptomen ( ICD 10 F 33.11), Somatisierungsstörung ( F 45.0), Essstörung bei anderen psychischen Störungen ( F 50.4) Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Sepia 13/26 1 Gemüt – Beschwerden durch Kummer 2 Gemüt - Traurigkeit – morgens 3 Gemüt - Gleichgültigkeit, Apathie - Familie; gegen seine 4 Gemüt - Mitgefühl, Mitleid 5 Kopf - Schmerz - Seiten – links 6 Kopf - Schmerz – pulsierend 7 Kopf - Schmerz - Bücken – agg. 8 Kopf - Schmerz - Bewegung, bei - agg. 9 Schlaf - Unerquicklich - morgens 10 Weibliche Genitalien – Endometriose 11 Extremitäten - Knie; Beschwerden der 13 Gemüt - Bulimie 13 Magen - Appetit – unstillbar 1 1 3 1 3 2 3 2 2 1 3 3 2 Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Arzneimittelbild Sepia Der Abwehrmechanismus der Introjektion findet seine symbolische Entsprechung in einem eigentümlichen Phänomen bei der Sepia: der männliche Tintenfisch trennt seinen Arm ab, auf dem die Geschlechtsdrüsen sitzen. Dieser wandert zum Weibchen, um dort die Befruchtung durchzuführen. Der Arm findet sich später im Inneren des weiblichen Tintenfisches – er wurde verinnerlicht oder “introjiziert”! Gemäss der Signaturenlehre könnte man also Sepia als das Simile für Einige derjenigen Krankheiten bezeichenen, deren Psychodynamik von dem Abwehrmechanismus der Introjektion gekennzeichnet ist. Aber nur die Gesamtheit der Symptome rechtfertigt die Verordnung von Sepia. Traumafolgestörungen 3. Die homöopathische Behandlung Zusammenfassung: Je nach Psychodynamik der Traumatisierung unterschiedliche Behandlungsstrategien: Akutes oder angetriggertes chronisches Trauma vom Typ 1 mit typischer Belastungssymptomatik: Leitrubrik: Beschwerden durch Schreck - Aconit bei PTBS mit vegetativen Symptomen - Opium bei PTBS mit dissoziativen Symptomen - Symptomorientiertes akutes Arzneimittel Bei kumulativem oder Beziehungstrauma vom Typ 2: Leitrubrik: Beschwerden durch Kummer - konstitutionelle Behandlung Traumafolgestörungen 4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG Projekte: Mostar Sarajevo Bam Sri Lanka, Sierra Leone Bolivien Ecuador Mazedonien Kenia Traumafolgestörungen 4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG Mostar: direkt nach dem Krieg PTBS häufig, etwa ¼ der dokumentierten Fälle Verordnete AM bei PTBS: Stram, Bell, Staph, Aconit, Opium Weitere Traumafolgestörungen: Angststörungen, Depressionen, Psychosomatosen, Psychosen, HOP Verordnete AM: Arn, Calc Carb, Nat Sulf, Op, Nux vom, Ign, Nat Mur, Hyosc. Gute und langjährige Dokumentation und Verlaufsbeobachtung Erfolge : Reduzierung der Akutsymptomatik In vielen chronischen Fällen nachhaltige Besserung der psychischen oder psychosomatischen Symptomatik, Besserung der Lebensqualität Beispiel:PTBS bei Frontsoldat, Sekundärtraumatisierung! Traumafolgestörungen 4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG Sierra Leone: 11 Jahre nach dem Krieg Kaum Typische Symptomatik von PTBS Eher chronische Traumafolgestörungen, viele Psychosomatosen. Dann konstututionelle Behandlung Leute erzählen unemotional, Belastungfssymptome vermischen sich mit Tropenkrankheiten ( Schlaflosigkeit) Weil Kultur fremd ist, psychische Symptomatik schwer zu beurteilen, das Trauma ist kollektiv, also „ normal“ Häufiges Arzneimittel Natrium muriaticum: (Malaria!) Unterdrückung durch Kolonialisation und Bürgerkrieg? Psychosomatosen können auch als Körper – Dissoziation interpretiert werden: das Trauma ist kollektiv abgespalten, es wird nicht offen darüber gesprochen (vergleiche Mostar) Beispiel: gefolterter Patient - Arnica Traumafolgestörungen 4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG i Sri Lanka Gute Doku und Verlaufsbeobachtung durch Camp-Situation Direkt nach Tsunami Viele Patienten mit PTBS : Aconit und Opium Patienten ohne traumatische Vorbelastung ragierten sehr gut auf homöopathische Behandlung ( Besserung im Laufe von 6 Monaten) Wenn innerhalb dieser Zeit keine Besserung: vortraumatisiert durch Bürgerkrieg! ( kumulatives Trauma!) Schon vorher bestehende Symptome sind nach dem Tsunami noch schlimmer geworden: Konstitutionelle Behandlung Sehr häufig Asthma (psychosomatisches Angstäqivalent?) Am meisten verordnete AM: Arsenicum Album, Aconit, Arnica, Sulf, Stram, Ign, Nat mur Traumafolgestörungen 4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG i : Bolivien: Kein kollektiv traumatisiertes Land Traumata sind familärer oder sozialer Art: Sexueller Missbrauch, Ausgrenzung Folgen von Unfällen und krimineller Gewalterfahrung Symptomorientierte und chronische Behandlung Problem: Nachbeobachtung nur selten möglich, da die Patienten nicht mehr kommen. Traumafolgestörungen 4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG i Mazedonien: Der Krieg war länger vorbei, als HOG nach Macedonien kam Deshalb wenig PTBS Chronische Traumafolgestörungen: Angststörungen, Depressionern, Psychosomatosen Traumafolgestörungen 4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG Fazit: Bei akutem kollektiven Trauma wie Krieg oder Naturkatastrphen: PTBS häufiger, deshalb typische Traumamittel Aconit, Opium. Liegt das kollektive Trauma weiter zurück: chronische Traumafolgestörungen Psychosomatosen ( kollektive Abspaltung des Traumas entspricht der psychosomatischen Abwehr) Patienten kommen zuerst mit Körpersymptomen (Rheuma nach Bombenagriff) Wenn kollektives Trauma länger zurückliegt, wird nicht darüber gesprochen, es ist normal: schwierig in der Anamnese! In Mostar redeten die Patienten darüber: kulturell? akut? In Ländern mit keiner jüngeren kollektiven Trauma – Historie werden die individellen Traumata ähnlich behandelt wie hier in Deutschland. Traumafolgestörungen 4. Traumabehandlung in den Projekten bei HOG Fazit: Alle Arten von Traumafolgestörungen kommen vor Verlaufsbeobachtung schwierig, da die Patienten oft nicht mehr Kommen In vielen Fällen erleben die Patienten eine spürbare Verbesserung ihrer Beschwerden Allerdings: auch die Zuwendung in der ausführlichen Anamnese hat einen heilenden Effekt: „ Ich bin so froh, dass ich es Euch erzählen kann, denn dadurch geht es mir schon besser! Den Anderen kann ich es nicht mehr erzählen, weil es allen so geht!“ Psychotherapeutische Sitution und Wirkung! Vorsicht: Sekundärtraumatisierung Traumafolgestörungen Möglichkeiten der homöopathischen Behandlung Trauma ist nicht gleich Trauma! Die hom Behandlung als Einzige kann bei einem akuten Trauma ohne Vorbelastung ausreichen. Zur nachhaltigen Heilung von komplexen Traumafolgestörungen sollte eine parallele PT stattfinden. Aber: wenn keine anderen Möglichkeiten vorhanden sind, ist die homöopathische Behandlung auf jeden Fall sinnvol, dennl: sie nimmt den Patienten ihren immensen Leidensdruck durch die Verminderung der traumabedingten Symptomatik und ist in diesem Effekt mindestens so wirksam wie Psychopharmaka Die Psychopharmakologische Forschung sucht seit Jahren nach spezifischen Medikamenten zur Behandlung von Traumafolgestörungen: die Homöopathie hat sie schon!