Power-Point - Theologische Ethik

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Aktuelle Themen der MT II –
Medizinethik – WS 2014/15
Univ. Prof. Dr. med. Dr. theol.
Mag. pharm. Matthias Beck
Universität Wien
[email protected]
Herausforderungen





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Personalisierte Medizin
Partizipative Medizin
Genetik – Epigenetik
Verantwortung des Einzelnen steigt
Mitwirken an Heilung, Gesundbleiben
Selbstbestimmt Sterben
Theologie: Der Einzelne
Herausforderungen II




Individualisierte, personalisierte und
partizipative Medizin
Pharmacogenomics
Genomics, Epigenomics, Proteomics,
Genetik – Epigenetik
Psychoneuroimmunologie
Themen I - Lebensanfang

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


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

Menschenbild - Lebensbeginn
Krankheit
Embryo in vivo, Embryo in vitro
Pränataldiagnose (PND)
Chromosomenschäden
Gendefekte; Gen-Diagnose/Gen-Therapie
Prädiktive Medizin, genetische Dispositionen
Genetisches Wissen/Recht auf Nichtwissen
Themen II






Embryo in vitro
In-vitro-Fertilisation
Präimplantationsdiagnose (PID)
Embryonale Stammzellforschung
Pharmacogenomics
Gentests im Internet
Aktuelle Diskussion
(Bioethikkommission)
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


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

In-vitro-Fertilisation (seit 1978)
Kinder für alleinstehende Frauen
Kinder für lesbische Paare
Kinder für homosexuelle Paare
Leihmutterschaft
Rettungsgeschwister
Präimplantationsdiagnose (PID)
PID - Gesetzgebung

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


Situation in Deutschland
Situation in Österreich
Stand der Diskussion
Vorstellung des Papiers der
Bioethikkommission
Papier des Deutschen Ethikrates
Aktuelle Diskussion II

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
Stammzellforschung
Medizin Nobelpreis Yamanaka
iPS Zellen
Adulte Stammzellen
Nabelschnurblutzellen
Embryonale Stammzellen
Aktuelle Diskussion III

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

Forschung an Nichteinwilligungsfähigen
Beschneidung
Medizinethische Fragen in den
Religionen
Ethik im Internet im Blick auf die
Medizin
Themen III - Lebensende







Hirntod / aktuelle Diskussion
Neuroethik
Organtransplantation (Organexplantation)
Wachkoma
Euthanasie
 aktive, passive, indirekte
Beihilfe zum Suizid
Patientenverfügung
Ethiken







Philosophische
Theologische
Jüdische
Christliche (Evangelisch – Katholisch)
Muslimische
Hinduistische
Buddhistische
Ethik: Definition
Ethik ist die wissenschaftliche Reflexion
auf gelebte Moral.
Ethik- Recht

Legitim

Legal
Wissenschaften







Naturwissenschaften
Medizin
Jus
Psychologie
Soziologie
Philosophie
Theologie
Wissenschaftstheorie

Naturwissenschaft:


Psychologie:


Verallgemeinerbarkeit/Messbarkeit
Individuum, aber auch verallgemeinerbar
Philosophie/Theologie/Ethik/Spiritualität:

Verallgemeinerbar, aber auch: Der Einzelne
Leben I




Was ist Leben? (physiologisch, philosophisch,
theologisch)
Wie geht Leben? Lebensphasen Lebensganzes
Leben ist Wachstum (körperlich, seelisch,
geistig)
Orientierung
Autorität („augere“, wachsen lassen)
Bildung (Geist-, Herz-, Charakter-)
Ordnung (äußere – innere)
Leben II






Leben ist Veränderung, Selbstbewegung
(Aristoteles)
Durchhaltendes Moment (Seele, Identität)
Sich veränderndes Moment
Körper – Leib
Leib-Seele-Problem (Schopenhauer)
Lebensbeginn – Lebensende (lineare
Zeitvorstellung, Geschichte)
Where do ESC come from ?
Developmental Potential of Stem
Cells
Embryonic stem cells (ESC)
Adult stem cells (ASC)
1- unipotent
2- multipotent
3- pluripotent
4- totipotent
O‘Connor and Crystal, 2006
Developmental Potential of
embryonic stem cells (in vitro)
Totipotent: every cell has the potential to
built the whole organism (until 8-cell stage)
Reprogramming: controlling the
development of the cygote through
methylation
CH3
CH3
Reprogramming: activation of „embryonic“ genes
Cloning: defective reprogramming.
Plato - Unsterblichkeit der Seele




Unsterbliche Seele: Ewigkeit – irdische
Existenz - Ewigkeit
Körper (Leib) ist Gefängnis der Seele.
Seele verlässt ihn im Tod
Dualismus von Seele und Leib
„Leibfeindlichkeit“
Aristoteles - Seele als Leben



Seele als inneres Lebensprinzip
Formprinzip und Ganzheitsprinzip
Drei-Stufige Seele:




Nährseele
Sensible Seele
Denkende Seele
Trennung von Geist und Seele
Thomas von Aquin - Synthese






Christlich-jüdisches Menschenbild
Nephes: Hals-Kehle-Leben-Lebenskraft
Ruach: Hauchen-Atem-Geist-Sinn
Seele als Form des Leibes
Anima intellectiva, sensitiva, vegetativa
Sukzessivbeseelung
Thomas von Aquin

Anima forma corporis

Genetik: In-forma-tion

Ganzheit
Descartes
Trennung von Geist und Materie:
res cogitans / res extensa


Gedanken: keine Länge/Breite
Ausgedehnte Dinge: messbar
Neuzeit nach Descartes
Philosophie: Geist (deutscher
Idealismus)
 Hegel: Phänomenologie des Geistes
(Marx: dialektischer Materialismus)
Medizin: Philosophikum-Physikum
 „Materialismus“: Krankheitsursache in
den Genen
 Materie Mensch: Embryonale
Stammzellen

Sigmund Freud






„Wiederentdeckung“ der Seele
Seele nicht mehr als Ganzheitsprinzip
Seele jetzt als Unbewusstes, Trieb, Es, Ich,
Über-Ich, Konflikte.
Psychosomatische Medizin
Psychoonkologie
Psychoneuroimmunologie
Paradigmenwechsel

Physik: Einstein, Bohr Heisenberg,
Planck

Biologie: Gen-Protein-Funktion

Psychoneuroimmunologie
Gen – was ist das?





Chemisch Desoxyribonucleinsäure
Im lebenden Organismus: Gene werden
geschaltet
Altes Paradigma: Ein Gen – ein Protein – eine
Funktion
Neues Paradigma: Ein Gen – mehrere
Proteine (bis zu 8) – unterschiedliche
Funktionen
Epigenetik: Umgebung - Innenleben
Psychoneuroimmunologie
„Auch das Gehirn ... nimmt direkten
Einfluß darauf, welche Gene einer
Zelle aktiviert und welche Funktionen
von der Zelle infolgedessen
ausgeführt werden.“[1]
[1] G. Huether/St. Doering/U. Rüger/E. Rüther/G. Schüßler, Psychische Belastungen
und neuronale Plastizität. Ein erweitertes Modell des Streßreaktionsprozesses für das
Verhältnis zentralnervöser Anpassungsprozesse, in: U. Kropiunigg/A. Stacher,
Ganzheitsmedizin und Psychoneuroimmunologie. Vierter Wiener Dialog, Wien 1997,
126-139, hier 126.
Psychoneuroimmunologie II
Wie beobachtet wurde, „stellt der
seelische Stress der Depression mehrere
Gene des Immunsystems ab, die für die
Produktion von Immunbotenstoffen
zuständig sind.“[1]
[1] Bauer, Das Gedächtnis des Körpers, 136.
Das Innenleben






Emotionalität
Gefühl
Mensch-Mensch
Intuition
Gespür
Stimmigkeit
Gewissen
Mensch-Gott
Menschenwürde
Philosophie




Aristoteles (384-322)
Eher keine Hinweise auf
Menschenwürde
In Nikomachischer Ethik: Gerechtigkeit
Tugendethik
Cicero (106-43 v. Chr.) –
De re publica/ De officiis



Cicero: Würde und Würdigkeit sind
bezogen auf die persönliche Leistung
eines einzelnen für sein Gemeinwesen.
Würde muss man sich verdienen und
man kann sie verlieren (Ehre, Lob).
Würde ist abstufbar, veräußerlich,
verlierbar
Würde des Menschen im Gegensatz
zum Tier (De officiis)
Theologie: Judentum Christentum


Mensch: Ebenbildlichkeit Gottes
Vor Gott sind alle Menschen gleich
(Paulus: es gibt nicht mehr Juden und
Griechen…)
Philosophie des
Mittelalters/Neuzeit




Pico della Mirandola (1463 – 1494):
Willensfreiheit, das Tier ist festgestellt,
der Mensch frei
Reformation: (Subjekt), freier Wille
Dürer: Portrait: Der Einzelne
Kant (1724-1804): Befreiung aus
selbstverschuldeter Unmündigkeit,
Autonomie, Selbstbestimmung
Kant – Kategorischer
Imperativ
„Handle nur nach derjenigen
Maxime, durch die du zugleich wollen
kannst, dass sie ein allgemeines
Gesetz werde.“
(Grundlegung zur Metaphysik der Sitten)
Immanuel Kant: Würde –
Wert
„Im Reiche der Zwecke hat alles entweder
einen Preis oder eine Würde.
Was einen Preis hat, an dessen Stelle kann
auch etwas anderes als Äquivalent gesetzt
werden;
was dagegen über allen Preis erhaben ist,
mithin kein Äquivalent verstattet, das hat eine
Würde.“[1]
[1] Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, 434.
Würde – Wert II
Dinge haben „relativen Wert, …und heißen daher
Sachen
dagegen werden vernünftige Wesen Personen
genannt
weil ihre Natur sie schon als Zwecke an sich
selbst“ achtet [1]
[1] Kant. 428.
Kant – kategorischer
Imperativ
„Handle so, daß Du die Menschheit,
sowohl in Deiner Person, als in der Person
eines jeden anderen, jederzeit zugleich
als Zweck, niemals bloß als Mittel
gebrauchst.“
(Grundlegung zur Metaphysik der Sitten)
Würde des Menschen
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
(Art. 1, Charta Lissabon Vertrag, Dt. GG)
Würde – was folgt daraus?
Recht auf Unversehrtheit
(Lissabon Vertrag, Grundrechte Art. 2,
Abs. 2 GG):
„Jeder hat das Recht auf Leben und
körperliche (und geistige)
Unversehrtheit.“
Embryo – Würde?
S
K
I
P
peziesargument: immer ein Mensch
ontinuität
ndividualität
otentialität
Frage: zwei in einem?
Beckwith-Wiedemann Syndrom
Ungeborenes Leben - Würde
„Wo menschliches Leben existiert,
kommt ihm Menschenwürde zu ...
Diese Würde des Menschseins liegt
auch für das ungeborene Leben im
Dasein um seiner selbst willen.“[1]
[1] BverfGE 88 203 (252)= BVerfG NJW 1753.




Verbot der Totalinstrumentalisierung
(vgl. embryonale Stammzellen)
Fortpflanzungsmedizingesetz
(Präimplantationsdiagnose noch
verboten)
Embryonenschutzgesetz
Eigenes Gesetz zur
Präimplantationsdiagnose
Fortpflanzungsmedizingesetz
§9
Entwicklungsfähige Zellen dürfen nicht für
andere Zwecke als für medizinisch
unterstütze Fortpflanzungen verwendet
werden.
§ 1(3) Als entwicklungsfähige Zellen sind
befruchtete Eizellen und daraus entwickelte
Zellen anzusehen.
Embryonenschutzgesetz
§ 1 (1), 2.
„Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren … wird
bestraft…
Wer es unternimmt, eine Eizelle zu einem anderen
Zweck künstlich zu befruchten, als eine
Schwangerschaft der Frau herbeizuführen, von
der die Eizelle stammt.“
„Principlism“ (USA)




Autonomie
Nicht Schaden (Nonmaleficence)
Wohltun/Fürsorge (Beneficience)
Gerechtigkeit
Informed consent





Aufklärung (Nutzen, Risiken,
Aussagekraft)
Zustimmung
Autonomie
Nicht Zustimmungsfähige (Embryo,
Kinder, Demente)
Zeugen Jehovas
Menschenwürde Menschenrechte
1948
1950
1997
2000
Allgemeine Erklärung der
Menschenrechte der UNO
Europäische
Menschenrechtskonvention
Menschrechtskonvention zur
Biomedizin des Europarates
EU Charta – Lissabon Vertrag
(Grundrechts-Charta)
EU Charta
„Jeder“  Toute personne
„Personne“  Person
Jede Person hat das Recht auf Leben.
Peter Singer
„Der Fötus, das schwerst geistig behinderte
Kind, selbst das neugeborene Kind - sie alle
sind unbestreitbar Mitglieder der Spezies Homo
sapiens, aber niemand von ihnen besitzt ein
Selbstbewußtsein oder hat einen Sinn für die
Zukunft oder die Fähigkeit, mit anderen
Beziehungen zu knüpfen“[1]
[1] P. Singer, Praktische Ethik, Stuttgart 21994, 119.
Peter Singer
„Es gibt viele Wesen, die bewußt und fähig
sind, Lust und Schmerz zu erfahren, aber
nicht selbstbewußt und vernunftbegabt
und somit keine Personen.
Viele nichtmenschliche Tiere gehören … zu
dieser Kategorie; das gilt auch für Neugeborene
und manche geistig Behinderte.“[2]
[2] Singer, Praktische Ethik. 136.
Präimplantationsdiagnostik



Erlauben?
Partiell erlauben (vgl. Deutschland)
Verbieten?
In-vitro-Fertilisation
Samen und Eizelle außerhalb des Mutterleibes.
1978
1987
1990
1992
2008
erste IVF
Donum vitae
Embryonenschutzgesetz
Fortpflanzungsmedizingesetz
Dignitas Personae
In-vitro-Fertilisation II


IVF überhaupt? (Wie viele Embryonen? Schäden?)
Stufen:







zunächst: Unfruchtbarkeit - Kinderlose Paare
Heute: Embryonenforschung, Stammzellforschung, PID
Homolog – Heterologe Samenspende – Eizellspende
Leihmutterschaft
IVF + PID (auch bei fruchtbaren Paaren bei
genetischer Disposition der Eltern)
IVF für gleichgeschlechtliche Paare
Rettungsgeschwister
Themen III


Screening auf Lebensfähigkeit oder
„alles“
Chip Technologie für PND, auch für IVF
und PID ? – Screening verboten?
Indikationen?
Fehlbildungen bei IVF und
ICSI
„Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden,
dass die ICSI das Risiko für große
Fehlbildungen gegenüber der natürlichen
Zeugung erhöht. Dies gilt jedoch in gleichem
Maße auch für die IVF. Die Auswertung der
Metaanalysen zu dieser Frage ergaben eine
relative Risikoerhöhung um circa 30 %.“
(Deutsches Ärzteblatt Jg. 105,Heft 1–2,7. Januar 2008, New
England Journal 2012)
Präimplantationsdiagnostik
(PID)




Normal Zeugungsfähige wählen PID
- hohes genetisches Risiko
- schon behindertes Kind
- „schonender“ als „SS auf Probe“
Ethische Problematik:
- Routine bei jeder IVF? Begrenzung,
Lebensfähigkeit?
- Herstellung des Embryo wozu? Um seiner selbst
willen?
Verbot Österreich: Fortpflanzungsmedizingesetz
(FmedG), jetzt neu: Verbot, aber Zulassung unter
bestimmten Bedingungen
Selektion – aber auch bei SS-Abbruch
PID – Aktuelle Entwicklungen
Entnahme von
zwei Zellen des
Embryos und
deren genetische
Untersuchung.
©Kollek – FSP BIOGUM
©Kollek – FSP BIOGUM
Embryonen




Normal gezeugt – IVF
Lebensbeginn
Personcharakter
Würde: Recht auf Leben,
Unversehrtheit,
Verbot der Totalverzweckung,
Achtung um seiner selbst Willen



Individuum (SKIP Argumente)
Verzweckung (PID?), Selektion?
Herstellung auf Probe
In vitro Fertilisation





Wenn ja, wie viele Embryonen?
Überzählige?
Was tun? Vernichten, Forschen?
Töten, Sterbenlassen, Total-Verzwecken
IVF zur PID? Obwohl normal
zeugungsfähig?
IVF - Embryonen




Embryonale Stammzellforschung
Therapie, Grundlagenforschung,
Toxizitätsprüfungen
Patentierung
Entscheidung EuGH Strassburg:
Embryo: von der Verschmelzung an
Embryo, Würde, keine Patent
Zusammenfassung - Aktuelles





Präimplantationsdiagnose (viele
Embryonen)
Samenspende
Eizellspende
Kinder für gleichgeschlechtliche Paare
Enhancement
Zusammenfassung






Ablehnung Kirche (Donum vitae 1987,
Dignitas personae 2008)
Wenn ja, wie viele Embryonen
Überzählige? (FmedG, ESchG)
Was tun? Vernichten, Forschen?
Töten – Sterbenlassen, Total-Verzwecken
IVF zur PID? Obwohl normal zeugungsfähig?



Nochmal Stammzellforschung
Bisher: Menschliche embryonale
Stammzellen, Nabelschnurblut, Adulte
Stammzellen,
Zusätzlich: Klonen, „Therapeutisches
Klonen“
Klonen




z.B. zur Stammzellgewinnung
Embryosplitting
Dolly Methode
„Therapeutisches Klonen“
Typical defects: post-mortem photographs
from cloned sheep
Mandible defects
Tendon defects
Abdominal Defects
Kidney defects
Rhind et al., 2003
Pränataldiagnose (PND)
Methoden:



Amniocentese
Chorionzottenbiopsie
Bluttest (Trisomie 21, 13, 18, Geschlecht)
Pränataldiagnose II






Vorhersagbarkeit des Krankheitsausbruchs
(Chorea Huntington, Cystische Fibrose)
Vererbte Krebserkrankungen (Brustkrebs,
Darmkrebs) – Folgen der Diagnose?
Trisomie 21 (sofort)
Wissen/Recht auf Nichtwissen
Datenschutz
Krankenkassen, Versicherungen, Arbeitgeber
Fetocid


Bisher weithin Konsens: jenseits der
Lebensfähigkeit (22./23.SSW) keine
Abtreibungen mehr.
„Methoden“ der Abtreibung:
A) Ausschabung
B) Einleitung Geburt
C) Fetocid
Gentechnikgesetz §69
(3) Eine Genanalyse im Sinne des Abs. 1 Z 1 darf im
Rahmen einer pränatalen Untersuchung nur, soweit dies
medizinisch geboten ist, und nach schriftlicher
Bestätigung der Schwangeren, daß sie zuvor durch
einen Arzt oder Facharzt im Sinne des Abs. 1 Z 1 über
Wesen, Tragweite und Aussagekraft der Genanalyse
und über Risken des vorgesehenen Eingriffes aufgeklärt
worden ist und der Genanalyse zugestimmt hat,
durchgeführt werden.
Gentechnikgesetz §69
Beratung
(1) Vor und nach Durchführung einer Genanalyse
zur Feststellung einer Veranlagung für eine
Erbkrankheit oder zur Feststellung eines
Überträgerstatus hat eine ausführliche Beratung
der zu untersuchenden Person, sofern diese
Genanalyse im Rahmen einer pränatalen
Untersuchung vorgenommen wird, der Schwangeren,
in den Fällen des § 65 Abs. 4 auch der
zustimmungsberechtigten Person, durch den diese
Genanalyse gemäß § 65 Abs. 1 Z 1 veranlassenden
Arzt stattzufinden.

Datenschutz (§ 67
Gentechnikgesetz)


Verbot der Erhebung und Verwendung von Daten aus
Genanalysen für bestimmte Zwecke
Arbeitgebern und Versicherern einschließlich deren
Beauftragten und Mitarbeitern ist es verboten,
Ergebnisse von Genanalysen von ihren
Arbeitnehmern, Arbeitsuchenden oder
Versicherungsnehmern oder Versicherungswerbern
zu erheben, zu verlangen, anzunehmen oder sonst zu
verwerten.
Zusammenfassung I







Status des Embryo
In vivo, in vitro
Pränataldiagnostik, Abtreibung, Leben mit
Behinderung
Genetische, Chromosomale Schäden
Gentechnikgesetz
Gesetz, Österreich: Strafgesetzbuch § 96,
97, Deutschland § 218, 218a
Fetocid
Krankheiten





Naturwissenschaftlich
Psychisch / Psychologisch
Geistig-Geistlich / Theologisch
Angreifer – Immunsystem
Genetisch – Epigenetisch
Gesetze

Embryo in vivo (Abtreibung) : Strafrecht


§ 96 Österreich, § 218 Deutschland
Embryo in vitro (Stammzellforschung):


Fortpflanzungsmedizingesetz
Embryonenschutzgesetz
Schwangerschaftsabbruch
Österreich
§ 96
„Wer mit Einwilligung der
Schwangeren deren Schwangerschaft
abbricht, ist mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr… zu bestrafen
§ 97 Die Tat ist nach §98 nicht strafbar,
wenn…
 Embryopathische Indikation
Schwangerschaftsabbruch II
Deutschland
§ 218 (1)
„Wer eine Schwangerschaft
abbricht, wird mit
Freiheitsstrafe bis zu drei
Jahren … bestraft.“
§ 218 a Der Tatbestand des § 218 ist
nicht verwirklicht, wenn…
 Keine embryopathische Indikation
Präimplantationsdiagnostik



Erlauben?
Partiell erlauben (vgl. Deutschland)
Verbieten?
Pränataldiagnostik






Unterschied : Genetische –
chromosomale Schäden (Deutscher
Ethikrat: Nur auf Lebensfähigkeit, keine
prädiktive Diagnostik: Chorea)
Abtreibung
Leben mit Behinderung
Krankenkassen
Datenschutz
Gentechnik-Gesetz Österreich
„Principlism“ (USA)




Autonomie
Nicht Schaden (Nonmaleficence)
Wohltun/Fürsorge (Beneficience)
Gerechtigkeit
Ethik - Warum?





Entscheidungen treffen
Begründungen
Wertungen
Betroffen: immer Menschen (nicht
Organe)
legal – legitim
Ethik wo?

Alltag
Notfall
Krankenhaus
Altenheim

In der Forschung



Medizinischer Eingriff




Körperverletzung
Daher nur: mit Zustimmung des
Patienten
Nach Aufklärung
Informed consent
Informed consent





Aufklärung (Nutzen, Risiken,
Aussagekraft)
Zustimmung
Autonomie
Nicht Zustimmungsfähige (Embryo,
Kinder, Demente)
Zeugen Jehovas
Ziele der Medizin



Diagnose
Therapie
Prophylaxe
Krankheit was ist das?



Gleichgewicht
Homöostase
Gesundheit muss immer wieder
hergestellt werden
Immunsystem
 Relativ:
Zu schwach
Zu stark
 Gegen sich selbst
Anatomie des Gehirns


Gehirn = „zentraler Integrator“
Bewusstsein


Quelle: VL Prof. Litschauer Neurophysiologie
Großhirnrinde – Inhalt des Bewusstseins
Hirnstamm – Integrations/Regulationsleistungen

Außnahme: Leberfunktion, Nierenfunktion, Herzkranzgefäße
Geschichte des Hirntodes








1952
1959
Beatmungsmaschine (Poliomyelitis), Björn Ibsen
„Coma dépassé“, irreversibles Koma; Pierre Mollaret,
Maurice Goulon
1967
1. „erfolgreiche“ Herztransplantation, Christiaan
Barnard;
Sura Wada -> Anklage wegen Mordes
1968
„Hirntod“; Harvard Medical School:
Ad-hoc-Komission; 10 Mediziner,
1 Theologe, 1 Jurist
1981
USA: President‘s Commision for the study of ethical
problems in med., 4 Diagnose-Kriterien
1982
Ö: gesetzliche Regelung der Leichenspende
1997
D: Transplantationsgesetz
2008
USA: President‘s Council on Bioethics:
„Controversies in the Determination of Death“
Hirntod – Diagnose
1. Dokumentierter Verlauf einer Verletzung

Keine Unterkühlung, Vergiftung, Kreislaufschock…
2. Vollständiges Koma

Glasgow Coma Scale
3. Keine Hirnstammreflexe





Würgereflex
Hustenreflex
Kornealreflex
Pupillenreflex
Vestibulookulärer Reflex
4. Keine Anzeichen einer Atmung beim Apnoe-Test
Apnoe-Test
Grundlagen:
Hirnstamm => medulläres Atemzentrum; bei Hirnschädigung →
Ausfall → keine eigene Atmung mehr → Beatmungsmaschine
Durchführung:



1. ~10 min Beatmung mit 100% O2
2. Respirator wird abgeschaltet, CO2 im Blut steigt =
physiologischer Trigger für Atmung
3. Keine Spontanatmung = Verlust der Eigenatmung
Problem:


zu hohes CO2 wirkt wie Gift auf die Körperzellen -> u.a.
Blutdruckabfall… -> schon „angeschlagenes“ Gehirn wird noch
weniger mit Blut / O2 versorgt,…
Dass beim gesunden Menschen diese chemische Regulation
vorhanden ist, heißt nicht, dass es auch im selben Ausmaß beim
meistens schwerverletzten „hirntoten Patienten“ funktioniert.
Andere neuronale
Krankheitsbilder
a. Anenzephalie





Starke Missbildung / keine
Ausbildung von Gehirngewebe
Atmung, Schlucken, Grimassen
bei Schmerz, Weinen, Gähnen,
Kein Gehirn → kein
Bewusstsein (?!)
Begehrte Transplantationsquelle,
(noch) nicht erlaubt
Analogie zum
Großhirn - Hirntod
b. Locked – in – Syndrom





Gehirnzentren und Verbindungssysteme sind intakt, aber die
wegführenden motorischen Leitungsbahnen sind
unterbrochen
Schmerzwahrnehmung, Hör- und Sehvermögen, Sensibilität,
Bewusstsein meist normal
Vollständige Bewegungslosigkeit (auch Atmung), außer
vertikaler Blickbewegungen und Augenlid – Bewegungen
Analogie zu Hirnstamm – Hirntod
Können aufgrund spezieller Hilfsmittel zu kommunizieren
lernen
c. Apallisches Syndrom




Synonym: Wachkoma, Persistant Vegetative State
Funktioneller Ausfall / Zerstörung der gesamten
Großhirnrinde,… aber Spontanatmung vorhanden
Können Jahrzehnte überleben
Patienten wirken wach, haben wahrscheinlich kein
Bewusstsein ← es gibt keine plausiblen Tests dafür
Lebensende




Herztod
Hirntod
Euthanasie/Sterbehilfe
aktiv – Tötung auf Verlangen
passiv – Zulassen des Sterbens
indirekt- Schmerzmedikamente
Patientenverfügung - Gesetz
Psychiatrie – Theologie
„Während die Psychiatrie von den philosophischanthropologischen Bemühungen profitierte, läßt
sich Entsprechendes für die Beziehungen
zwischen Psychiatrie und Theologie nicht
feststellen. Von den Weltreligionen ist wenig
Einfluß auf die Psychiatrie ausgegangen, und die
Psychiatrie befaßte sich wenig mit der Religiosität
der Patienten.“
R. Tölle, Psychiatrie, Berlin-Heidelberg-NewYork u.a.
121999,
12.
„Die Gründe hierfür dürften sowohl in der
medizinisch-positivistischen Einstellung der
traditionellen Psychiatrie als auch in dem
Unverständnis und der Abwehr liegen, mit
denen Theologie und Kirchen auf die
Triebthematik und die Religionskritik der
Psychoanalyse reagierten. Die heutige klinische
Psychiatrie versucht, die Religiosität des
Patienten in ihrer existentiellen Bedeutung zu
beachten.“
Anthropologien - Ethiken







Philosophische
Theologische
Jüdische
Christliche
Muslimische
Hinduistische
Buddhistische
Aus der Sache heraus …………
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Schöne Ferien
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