Soll ein Mitglied der EU werden oder nicht? Thema: • 2007 Beitrittsverhandlung zwischen der Europäischen Union und der Türkei • Manche bezweifeln, dass Türkei Mitglied der EU werden kann • Andere schwärmen von einem EU-Beitritt • Warum die Türkei weder von der EU abgewiesen wird und noch ein Mitglied geworden ist Türkei • • • • • Ländername: Republik Türkei (Türkiye Cumhuriyeti) Lage: zu 3% in Europa, zu 97% in Kleinasien Landesfläche: 814.578 km² Hauptstadt: Ankara (ca. 3,6 Mio. Einwohner) Bevölkerung: 71.5 Mio. Einw. (2008) Wachstumsrate 1,21% • Währung: Türk Lirası (Türkische Lira) • Landessprache: Türkisch • Religionen: Muslim (Hanefiten, Alewiten,…)(99 %), andere (% 1) Der Staat • Staats-/ Regierungsform: Republik/parlamentarische Demokratie • Staatsoberhaupt: Staatspräsident Abdullah Gül • Regierungschef: Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan • Regierungspartei: AKP (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung) • Verwaltungsstruktur: Zentralistisch. • 81 Provinzen - Gouverneur (Vali) - oberste Organ. • in Landkreise unterteilt - Gouverneur (Vali) bzw. ein Landrat (Kaymakam) • lokale Verwaltungen - Leitung von der Bevölkerung gewählt Recep Tayyip Erdoğan Ministerpräsident der Türkei Nicolas Sarkozy Staatspräsident Frankreichs Erdoğan • Europäische Sicherheitspolitik ist gegen die Türkei weder in Südeuropa noch im Nahen Osten möglich -Sicherheitspolitik (1) -Mitgliedschaft (2) Sarkozy • Der größte Teil der Türkei liegt in Asien, also gehört die Türkei auch zu Asien -Karte (1) Erdoğan • Zypern liegt viel weiter im Süden und gehört zur EU, warum die Türkei nicht? • Türkei stellt eine geographische, ökonomische und politische Brücke zu den türkischsprachigen Republiken Mittelasiens dar - EU-Karte (1) - „die Brücke“ (2) Sarkozy • Zypern ist klein - kleine Länder brauchen wenig Unterstützung • EU würde Finanziell überfordert werden • Türkei wäre das größte Land Europas -Bevölkerung der Türkei (1) -EU-Mitglieder (1) Erdoğan • Nicht die Größe des Landes zählt, sondern die Energiepolitik, die in dem Land herrscht • Viele Firmen im Bereich Bau, Telekommunikation und Lebensmittel sind aktiv geworden -Energiepolitik (3) Sarkozy • Es gibt nur ein Paar Wirtschaftszentren • Politische Kultur der Türkei unterscheidet sich von der des Westens -Wirtschaftszentren (1) -politische Kultur (1) Erdoğan • Aufklärung hat auch Griechenland, Bulgarien und Rumänien kaum gestreift • Im Geschichtsbuch: Türkei gehört zu Europa -Geschichte (1) Sarkozy • Türkei selber hat kulturelle Probleme im Inland • Säkularisierung im anatolischen Hinterland nicht erkennbar -kulturelle Probleme (1) -Säkularisierung in der Türkei (2) Erdoğan • Es gibt aber viele Gebiete mit freien Zonen (Investitionsrecht) • Die jetzige Regierung will die Rechte der Bürger auf EU-Niveau bringen -Investitionsrecht (1) -Grundrecht-Verfassung (1) Sarkozy • Die EU ist an christlichen Werten gebunden: ein islamischer Staat würde Instabilität hervorrufen • Beitritt eines muslimischen Großstaates wäre ein Wendepunkt in der gesamten bisherigen Europapolitik -warum Instabilität (1) Erdoğan • Religion ist kein Argument zur politischen Grenzziehung, denn die EU akzeptiert auch Bosnien, obwohl diese auch den Ramadan feiern und ihren Glauben ausüben -Islamfeindlichkeit (1) Sarkozy • Die EU darf nicht ausgeweitet werden: EU könnte ihre innere Kohärenz verlieren- Eine Erweiterung der EU würde eine Vertiefung der Einigung verhindern Erdoğan • 3,5 Millionen türkischstämmige Migranten in den EUStaaten => TR in der EU würde die säkularisierende Tendenz stärken -türkische Einwanderer (1) Sarkozy • Aber Integration, gar Assimilation ist bisher nirgendwo durchgreifend geglückt -Integrationsprobleme (1) Erdoğan • Europas Union geschaffen, damit Staaten über die Wirtschaft zusammenwachsen können => Frieden • Die Bevölkerung ist begeistert und bemüht sich sehr -Was bedeutet EU? (1) Sarkozy • sich Bemühen reicht nicht aus – früher war die islamische Wissenschaft überlegener-dann war sie abfallend und diese Situation könnte ganz Europa gefährden -Islamische Wissenschaft (1) Erdoğan • ja „war abfallend“ aber die Industriewissenschaft in der Türkei steigt • Türkischer Außenhandel und Arbeitsmarkt -Wirtschaft (1) -Außenhandel (1) Sarkozy • aber die Infrastruktur ist nicht gut genug um guten Handel zu betreiben -Infrastruktur (3) Erdoğan • Griechenlands Straßen wurden auch nach dem EUBeitritt gebaut => Die Straßen in der Türkei werden verbessert Sarkozy • dafür ist Türkei unerfahrenmuss viel lernen-es gibt viel zu viele bäuerliche Gebiete in der Türkei, die gegen den EU-Beitritt sind -Gebiete gegen EU-Beitritt (1) Umfrage: • 1. „Man sollte der Türkei nicht Dinge verweigern, die man anderen Ländern anbietet“ • 2. „Die Türkei den Türken, Deutschland den Deutschen - Europa den Europäern“ Quellen • • • • • • www.zsb.uni-halle.de www.auswaertiges-amt.de www.europa.eu www.turkkulturu.net www.wikipedia.de http://de.youtube.com/watch?v=7CBllQ3Uchk &feature=related Danke für Eure Aufmerksamkeit! Sicherheitspolitik • seit 1952 Mitglied der NATO • Kalter Krieges –Bündnis mit dem Westen gegen Sowjetunion =>Teil des Westens • Mittelpunkt der neuen geopolitischen und geoökonomischen Koordinatensysteme • Wenn Türkei Mitglied des kommunistischen Warschauer Paktes gewesen wäre – hätte sie die europäische Sicherheit gefährdet • Existenz Israels wird durch die Türkei mit gesichert Unterstützung für die USA - „Periphery Strategy“ • Türkei nicht wie bisher Beobachter, sondern wichtiger Mitspieler Mitgliedschaft in internationalen Organisationen Vereinte Nationen (1945) (UNO) Organisation Islamische Konferenz (OIC, 1969) NATO (1952) KSZE/OSZE (1973) Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa Europarat (1949) OECD Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung EG-AssoziierungsAbkommen (1963) assoziiertes Mitglied der WEUWesteuropäische Union (1995-2000) Brücke zu den türkisch-sprachigen Republiken GUS-Länder (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten): Aserbaidschan, Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan und Kirgisien mit 4 Mio. km² Gesamt-Fläche – stabile Türkei mithilfe der EU gelungenes Modell westlicher Prägung - positive Wirkung haben – parlamentarisch-demokratischen System würde befördert werden verspricht Stabilität, Sicherheit und wirtschaftliche Prosperität käme auch der EU zugute Bevölkerung Türkei • 71.5 Mio. Einw. (2008) Wachstumsrate 1,21% • wäre eines der bevölkerungsreichsten Mitgliedstaaten • würde viele Sitze im Europäischen Parlament einnehmen – hätten viele Stimmen im EU-Ministerrat Veränderung der Strukturen der EU Bevölkerung der EU-Mitglieder 82.127.000 65.073.482 60.587.000 59.872.932 46.063.511 38.115.909 21.489.000 16.493.156 11.171.740 10.945.870 10.666.866 10.446.157 10.038.000 9.215.021 Deutschland Frankreich Vereinigtes Königreich Italien Spanien Polen Rumänien Niederlande Griechenland Portugal Belgien Tschechien Ungarn Schweden 8.348.233 7.679.290 5.475.791 5.455.407 5.311.211 4.239.848 3.354.700 2.270.894 2.019.614 1.342.000 778.700 483.800 410.290 Österreich Bulgarien Dänemark Slowakei Finnland Irland Litauen Lettland Slowenien Estland Zypern Luxemburg Malta Energiepolitik • Röhren mit turkmenischem, iranischem und sibirischem Gas durchziehen die türkische Erde • Wird zur wichtigsten Verteilerstelle der Öl- und Gasvorräte • Pläne: Weitertransport der Brennstoffe über den Balkan oder durch die Adria nach Europa • Europa ist abhängig von nahöstlichem Erdöl-Transportweg wäre durch die Türkei perfekt Erdöl: • Energiekorridor-Schwarzmeerpipeline Erdgas: • Energiekorridor -Nabucco -Staatsverträge seit den 80igern Schwarzmeerpipeline Erdgas Pipeline -Nabucco Wirtschaftszentren (grün)–Aufstrebende Regionen (rot) Politische Kultur • • • • EU- Grenzen im Osten, im Südosten und Süden nicht ganz definiert Norden und Westen keine Probleme Nahe Osten gehören nicht zu Europa sollten zwar an Europa gebunden sein-Stabilisierung soll unterstützt werden • Aber kein Teil Europas und gehören deshalb nicht in die EU • Haben Europa massiv beeinflusst • Aber Hauptprobleme: – – – – – die jüdisch-griechisch-römische Antike die protestantische Reformation die Renaissance die Aufklärung die Wissenschaftsrevolution haben das Gebiet nicht geprägt Geschichte Das osmanische Reich war in das europäische Mächtegeflecht der Frühen Neuzeit eingebunden Kulturelle Probleme • Keine einheitliche Kultur in der Türkei • Die Auseinandersetzung mit Kurden => Problem der Sprache • Bekämpfung der Alewiten => Problem der Religion Säkularisierung • Laizistisches Staatsverständnis • „Glücklich ist, wer von sich sagen kann: Ich bin ein Türke.“ • Vordringen des Islam in weite Teile der Bevölkerung => Trennung von Staat und Religion durch Atatürk • Aber nie bis ins anatolische Hinterland Investitionsrecht-Handel • Investitionsrecht Türkei - Freie Bahn für Ihr Engagement in der Türkei! • Seit 2003 gilt Grundsatz der Gleichstellung für in-und ausländische Direktinvestitionen in der Türkei das bedeutet: • ausländische Investitionen grundsätzlich nicht genehmigungspflichtig • Schon 1962 ein Investitionsschutzabkommen zwischen Türkei und Deutschland unterzeichnet das bedeutet (u.a.): • gegenseitiger Schutz von Investitionen • freier Kapitaltransfer Grundrechte-Verfassung • Der Grundrechtsteil der Verfassung geht über Italien od. Deutschland (Vorbilder) • Die neue Verfassung passt sich der EU an • Mehr Menschenrechte • Abschaffung der Todesstrafe • Auch Kurden spüren ihre Freiheit- bekamen eigenen Fernsehsender Warum Instabilität? • • • • • Osmanenreich 450 Jahre gegen christliche Europa - Krieg Gegnerschaft in die EU aufzunehmen Bundesrepublik 32 000 türkische Muslime - Probleme Konfliktniveau würde angehoben werden (11. September ) 30 Prozent des türkischen Arbeitskräftepotenzials arbeitslos • anatolischen Millionenheer die Freizügigkeit in die EU eröffnen - gefährlich • muslimische Minderheiten nicht assimilierbar • „Bundesrepublik hat nicht Ausländer-, sondern Türkenproblem“ Islamfeindlichkeit • Die islamische Wissenschaft war überlegen – Schriften der klassischen Griechen – Die gemeinsamen Wurzeln in Abraham oder Moses • Trotzdem: in feindlicher Abneigung gegenüber dem Islam • Türkei auch Christen – Kirchen, Synagogen und Moscheen werden gebaut - damit alle sich akzeptiert fühlen Türkische Einwanderer • in Frankreich und Deutschland jeweils drei, in England anderthalb Millionen (viele mit deutschem Pass) Deutschland: • einige 100.000 Rückkehrer aus Deutschland • einige 100.000 türkischstämmige Studenten an deutschen Universitäten (bekleiden häufig TopPositionen in TR) • Einige 10.000 Deutsche leben dauerhaft in der TR • Gut 4. Mio. deutsche Urlauber pro Jahr • kulturelle und soziale Bindungen - Türkei bedeutend Integrationsprobleme Ghettobildung in Großstädten =>keine Sprachliche Integration =>keine Integration in das Berufsleben =>Keine Aussicht auf „normales“ Leben => Werden straffällig Was bedeutet EU? • Stabilisierung von Demokratie, Sicherung der Menschenrechte, Frieden in Europa • Ausweitung des Handels und wirtschaftliche Vorteile für Mitgliedstaaten • Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen durch gemeinsame Umweltstandards • Schaffung einer Sicherheitsgemeinschaft, gemeinsamer Kampf gegen internationale Kriminalität • Intensivierung des kulturellen Austausches Islamische Wissenschaft • Für den 'modernen Menschen' Islam und Wissenschaft = Widerspruch • Die Medizin erlebte unter dem Islam einen unbeschreiblichen Auftrieb (ca. 600n.Chr.) • Entdeckungen lieferten der westlichen Medizinforschung die gesamten Grundlagen (ca. bis zum 18. Jh.) • Von anderen Ländern übernommenes kapitalistisches Gesellschaftssystem verringerte das Interesse an Wissenschaften Wirtschaft • Türkei ist unter den 20 größten Volkswirtschaften • Früher Agrar-und Textilerzeugnisse • Jetzt Bauunternehmer der Region, Produzent von Autos, Weißer und brauner Ware, Zulieferer für die Weltmärkte • Türkische Unternehmer umworbene Investoren für Deutschland Türkischer Außenhandel 2001-2007 Außenhandel in den letzten 20 Jahren verzehnfacht EU-Beitritt Gründe gegen EU-Beitritt: • Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit in einigen Sektoren (z.B. Landwirtschaft) • Rechtsangleichung • Schaffung von Verwaltungsstrukturen, die den EUStandards entsprechen • Gefühl der "Mitgliedschaft 2. Klasse" (lange Übergangsregelungen) Jedoch: • 1/3 der türkischen Bevölkerung sind unter 18 • sie sind bereit zu verändern - sich anzupassen