EU-Marktordnungsregelungen Direktion System der EU-Agrarpolitik Marktpolitik Ausgleichs- und Förderungspolitik EU Marktordnungen Gestaltung und Verwaltung durch EU-Organe EU-Finanzierung 16.05.2016 /Folie 2 Österreich Ländl. Entwicklung EU-Rahmenbedingungen, nationale Umsetzung, z.B. ÖPUL, Ausgleichszulage, Investitionsförderung usw. Nationale Maßnahmen EU-Genehmigung erforderlich Kofinanzierung EU-Österreich nationale Finanzierung WTO-Rahmenbedingungen/1 Beschränkung interner Agrarstützungen Red-box (AMS) Blue-box (mit Produktionsbeschränkung) Green-box (produktionsunabhängig) Begrenzung der Exporterstattungen mengenmäßig wertmäßig 16.05.2016 /Folie 3 WTO-Rahmenbedingungen/2 Außenschutzregelungen Zölle und Abschöpfungen Mindestmarktzutritt Zusätzlich: Freihandelsabkommen (z.B. AKP, LDC ...) Begünstigte Importkontingente Offen: Ausgang neuer WTO-Verhandlungsrunde (DOHA-Runde) 16.05.2016 /Folie 4 Entscheidungsverfahren EU-Agrarpolitik GAP-Reform-Vorschlag von Europ. Kommission (Initiativrecht) Entscheidungsgremium (Fachministerrat) Allg. Rat, Agrarministerrat, Finanzministerrat Nach Anhörung Europ. Parlament Mit qualifizierter Mehrheit (255 von 345 Stimmen) Stimmgewichtung im Ministerrat (27 Mitglieder) Österreich: 10 Stimmgewichte Sperrminorität: 91 Stimmen 16.05.2016 /Folie 5 Gemeinsame EU-Agrarpolitik (GAP) Einheit des Marktes Gemeinschaftspräferenz Finanzielle Solidarität 16.05.2016 /Folie 6 Verteilung der Agrarausgaben der EU (EAGFL-Garantie) 68% 90% 10% 11% 1991 21% 2006 Marktstützung (Exportbeihilfen und Intervention) Direktzahlungen Vortrag/Oberösterreich 2005 Quelle: Europ. Kom./Kaltenegger 16.05.2016 /Folie 7 Ländliche Entwicklung EU-Marktordnung Pflanzliche Produkte Getreide Ölsaaten Eiweißpflanzen Zucker Zuckerstärke Hopfen Tabak Obst und Gemüse Hanf und Flachs Wein Verarbeitungserzeugnisse aus Obst und Gemüse Reis Saatgut Lebende Pflanzen und Waren des Blumenhandels Trockenfutter Bananen Olivenöl Baumwolle 16.05.2016 /Folie 8 EU-Marktordnung Tierische Produkte Milch- und Milchprodukte Rindfleisch Schweinefleisch Schaf- und Ziegenfleisch Geflügel Eier Fette Fischereierzeugnisse Seidenraupen 16.05.2016 /Folie 9 Instrumente der EU-Marktordnungen Interventionsregelung (Produktankauf zu Mindestpreisen Marktentlastung) Beihilfen zur privaten Lagerhaltung Exporterstattungen: Überbrückung Preisdifferenz zwischen EU- und Weltmarkt (WTO-Kontingente) Abschöpfung bzw. Zölle: Beschränkung des Marktzuganges (WTOMindestmarktzutritte und Zollfreikontingente) Mengensteuerung: z.B. Milchquote, Stilllegungsregelungen, Referenzmengen für Rinderprämien, Referenzflächen usw.) Indirekte Marktsteuerung: z.B. Umweltprogramm, Aufforstungsbeihilfen usw. 16.05.2016 /Folie 10 Preiselemente der EU-Marktordnungen Richtpreis (Grundpreis): = agrarpolitisches Preisziel, selten erreicht! „Schwellenpreis“ (Einschleusungspreis bzw. Referenzpreis = Preisschwelle für Außenschutz) Interventionspreis (Ankaufspreis) = staatlich garantierter Mindestpreis, zu dem Ankauf durch Interventionsstelle Marktpreis: Bildet sich durch Angebot und Nachfrage (nur beschränkte Eingriffsmöglichkeiten durch Instrumente der Marktordnung) 16.05.2016 /Folie 11 EU-Ein- und Ausfuhren (Getreide) Ausfuhr Exporterstattung Einfuhr Marktpreis Abschöpfung bzw. variabler Zoll Inter- ventionspreis Weltmarktpreis 16.05.2016 /Folie 12 in EU Weltmarktpreis EU-Marktverwaltung EU-Ebene: Marktpolitik durch Entscheidungen der EU-Verwaltungsausschüsse (starke Position der EU-Kommission) Umsetzung Marktpolitik auf nationaler Ebene In Österreich: Durch Agrarmarkt Austria Ausnahme: Bananen und Wein durch BMLFUW verwaltet 16.05.2016 /Folie 13 EU-Verwaltungsausschussverfahren EU-Verwaltungsausschüsse Mitglieder: Nationale Fachbeamte unter Vorsitz eines Kommissionsbeamten Zuständigkeiten: Maßnahmen der Marktverwaltung, Erlass von Durchführungsverordnungen, Stellungnahme zu Kommissionsvorschlägen Entscheidungsverfahren: EK legt Maßnahmenvorschläge vor Zustimmung mit Quorum „Sperrminorität“ Ablehnung: nur mit qualifizierter Mehrheit Weder Zustimmung noch Ablehnung EK kann Maßnahmen umsetzen 16.05.2016 /Folie 14 EU-Getreidemarkt Stützungsregelung aus zwei Elementen: Marktstützung (Außenschutz, Intervention, Erstattung) Direktzahlungen (gekoppelte Zahlungen bzw. EBP) Institutionelle Preise Interventionspreis: € 101,31 je Tonne (€ 0,46 MZ) Außenschutz-Schwellenpreis: € 157,00 je Tonne (155 % des IP) Intervention: 1. November bis 31. Mai (o. Hafer, Roggen) (Ankaufsverpflichtung – AMA) Lizenzsystem für Ein- und Ausfuhren (Verwaltungsausschuss – wöchentlich) 16.05.2016 /Folie 15 EU-Getreidemarkt/2 Ausfuhr: Erstattung bzw. Exportsteuern (Ausnahme) (WTO: max. 26 Mio to gestützte Exporte) Einfuhr: Variabler Zoll (Abschöpfung) bzw. Zollkontingente für Weizen und Gerste Produktionserstattung für Stärke (z.B. Kartoffel) Wirtschaftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni 16.05.2016 /Folie 16 EU-Rindermarkt Stützungsregelung aus zwei Elementen Marktstützung (Außenschutz, Intervention, Erstattung) Direktzahlungen (gek. Kälber-, Mutterkuh- und Schlachtprämien sowie entkoppelte Betriebsprämie) Institutionelle Preise Grundpreis: € 2,22 Interventionspreis: seit 1. 7. 2002 abgeschafft Instrumente der Preisabsicherung Sicherheitsnetzintervention: € 1,56 je kg Private Lagerhaltung 16.05.2016 /Folie 17 EU-Rindermarkt/2 Ausfuhr: Exporterstattung (Lizenzvergabe im Verwaltungsausschuss) WTO-Kontingent: 990.000 to Einfuhr: Festzoll und Wertzölle (Basis: Einfuhrpreis) Wirtschaftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni 16.05.2016 /Folie 18 EU-Milchmarkt Stützungsregelung aus drei Elementen Marktstützung (Außenschutz, Intervention, Absatzförderung, Erstattung) Direktzahlungen (seit 2004) Quotensystem (Molkerei und Direktverkauf) Interventionspreis: Zeitraum 1. 3. bis 31. 8. Butter € 2,46/kg Magermilchpulver € 1,75/kg Intervention Lizenzsystem mit Ausschreibung für Butter und Magermilchpulver (Kontingente) 16.05.2016 /Folie 19 EU-Milchmarkt/2 Beihilfen zur privaten Lagerhaltung Butter und Magermilchpulver Exportförderung (derzeit ausgesetzt) Exporterstattungen für Butter (max. 412.000 to), Käse (max. 332.000 to), Magermilchpulver (max. 323.000 to), sonst. Milchprodukte (max. 1.009.000 to) Absatzförderung: ca. 10 % des EU-Milchaufkommens Butter- und Butterfettverbilligung (derzeit ausgesetzt) Schulmilchförderung Geförderte Magermilch für Futtermittel (derzeit ausgesetzt) Nahrungsmittelhilfe 16.05.2016 /Folie 20 EU-Milchmarktordnung/3 Direktzahlungen EU-Preisausgleich über Milchquote (Entkoppelung seit 2007) Quotenregelung (A- und D-Quote) Nationale Quote einzelbetriebliche Referenzmenge Zusatzabgabe bei Überschreitung (27,63 Cent/kg) Quotenjahr: 1. April bis 31. März 16.05.2016 /Folie 21 EU-Schweinemarkt Schweinefleisch: Wenig reglementierter Markt Marktstützung: Exporterstattungen (WTO-Kontingent): max. 588.000 to Beihilfen zur privaten Lagerhaltung außergewöhnliche Marktstützungsmaßnahmen (Tierseuchenfall) Importzölle Lizenzsystem für Ein- und Ausfuhren (Verwaltungsausschussverfahren) 16.05.2016 /Folie 22