Theorie psychometischer Tests, V Nichtklassische Modelle U. Mortensen Mainz, Juni 2009 Das allgemeine logistische Modell (A. Birnbaum) P( X g 1| , g , g ) g (1 g ) exp( g ( g )) 1 exp( g ( g )) 3-parametriges, logistisches Modell (3-P L-Modell) : g : Wahrscheinlichkeit, korrekt zu raten g : Steilheit ( 1/ g ) g : Schwierigkeit der g-ten Aufgabe : hier kein Parameter, sondern unabhängige Variable Das allgemeine logistische Modell (A. Birnbaum) P( X g 1| , g ) exp( g ( g )) 1 exp( g ( g )) (2-parametriges Modell, 2-PL-Modell) P( X g 1| , g ) exp( g ) 1 exp( g ) (1-parametriges, 1-PL-Modell, Rasch-Mode ll, wenn noch lokale Unabhängigkeit postuliert wird) Das spezielle Rasch-Modell (G. Rasch) Rasch-Homogenität: zwei Items Ig und Ih heißen Raschhomogen, wenn beide ein und dasselbe Merkmal messen. Rasch-Homogenität gilt, wenn die Bedingung P( X g 1| ) P( X h 1| ) g gh P( X g 0 | ) P( X h 0 | ) erfüllt ist: gh ist gleich der Differenz der Schwierigkeiten Das spezielle Rasch-Modell (G. Rasch) Alternative Parametrisierung: exp( g ) g ee P( X g 1| ) Fg ( ) g 1 exp( g ) 1 e e 1 g g Die Reparametrisierung verweist auf eine Beziehung des RaschModells zu anderen Modellen: - Division durch sigma führt auf g Fg ( ) Gg ( ) 1 g 1/ g g Dies ist das Bradley-Terry-Luce-Modell für den Paarvergleich (Beziehung zur Messtheorie Suppes & Zinnes, 1963) Das spezielle Rasch-Modell (G. Rasch) Beim Rasch-Modell sind die Itemfunktionen für Items mit verschiedenen Schwierigkeiten parallel. g g g g g e e e Fg ( ) , Fg ' ( ) g g g g g 1 e 1 e 1 e Fg ' ( ) Fg ( g ) Das spezielle Rasch-Modell (G. Rasch) Wettquotienten und Logits: 1 P( X g 0 | ) 1 P( X g 1| ) . g 1 e P ( X g 1| ) P( X g 0 | ) log[ g e P( X g 1| ) P( X g 0 | ) ] g (Wettquotient) (Logit) Das spezielle Rasch-Modell (G. Rasch) Spezifische Objektivität: log[ log[ P( X ag 1| ) P( X ag 0 | ) P( X ag 1| ) P ( X ag 0 | ) ] log[ ] log[ P( X a ' g 1| ) P( X a ' g 0 | ) P( X ag ' 1| ) P( X ag ' 0 | ) ] a a ' ] g g' Der Vergleich der Logits zweier Personen beim gleichen Item liefert die Differenz der Personenparameter, der analoge Vergleich zweier Items bei der gleichen Person liefert die Differenz der Itemparameter. Das spezielle Rasch-Modell (G. Rasch) Die Schätzung der Parameter: Maximum-Likelihood-Methode X ag (a g ) L( x11 , e , xnm ) a g a g 1 e Likelihood der Messungen Maximum-LikelihoodSchätzungen von Parametern sind asymptotisch normalverteilt (aber nicht notwendig bias-frei!). Das spezielle Rasch-Modell (G. Rasch) Der Test des Modells Aufgabe: es muß geprüft werden, ob die Daten mit der Annahme (i) Der logistischen Verteilung, (ii) des 1-pl-Modells kompatibel sind. Problem: es gibt viele Funktionen, die der logistischen Funktion so ähnlich sind, dass man mit Hilfe der üblichen statistischen Tests (z.B. Chi-Quadrat-Test für die Güte der Anpassung) nicht entscheiden Kann, ob die beobachtete Funktion mit der postulierten Funktion übereinstimmt oder nicht. Das Rasch-Modell sagt parallele Itemfunktionen für verschiedene Items voraus. – also kann man Itemfunktionen auf Parallelität testen. Es treten aber ähnliche Probleme wie beim Vergleich von Funktionen auf. Das spezielle Rasch-Modell (G. Rasch) Der Test des Modells Gefordert: Homogenität der Items. Im Prinzip: Faktorenanalyse. Problem: 0-1-Daten liefern oft nicht erwartungstreue Schätzungen für die Korrelationen, es können „Schwierigkeitsfaktoren“ resultieren. Spezifische Objektivität: dieses Merkmal sagt gleiche Schwierigkeitsparameter für verschiedene Populationen voraus. Also kann man die Schwierigkeitsparameter von verschiedenen Items miteinander vergleichen (Hypothese: Gleichheit für verschiedene Teilpopulationen). Das spezielle Rasch-Modell (G. Rasch) Der Test des Modells g g ' log[ P( X g 1 X g ' 0) P( X g 0 X g ' 1) Der Quotient hängt nicht von den Personen ab! Quotienten müssen für verschiedene Populationen gleich sein, wenn das Modell gilt. Das spezielle Rasch-Modell (G. Rasch) Der Test des Modells P I ( X g 1 X g ' 0) P ( X g 0 X g ' 1) I (Sub-)Population I P II ( X g 1 X g ' 0) P II ( X g 0 X g ' 1) (Sub-)Population II Diese Quotienten können für alle Paare von Items (g, g‘) gebildet werden. Die linke und die rechte Seite können als Koordinaten eines Punktes, der das Paar (g, g‘) repräsentiert. Alle Punkte müssen auf der 45-Grad Geraden mit additiver Konstante = 0 liegen, wenn das Modell gilt. Das spezielle Rasch-Modell (G. Rasch) Der Test des Modells Wie gut, d.h. genau sind die Schätzungen der Personenparameter? Die Schätzungen sind – als Maximum-Likelihood-Schätzungen – asymptotisch normalverteilt. Also kann man ein Konfidenzintervall erklären: Konfidenzintervall = a Var (a ) 2 log L Var (a ) , I ( a ) E ( ) 2 I (a ) 1 Das Rasch-Modell: mehrdimensionale Verallgemeinerungen 1. Abgestufte Antwortskalen Beispiel: Einstellung zur Umwelt. Item: Ich fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit. Antwortalternativen: - gelten für alle Items! 1. 2. 3. 4. Tue ich bereits Kann ich mir gut vorstellen Würde ich tun, wenn geeignete Bedingungen existieren Das wäre keine geeignete Maßnahme für den Umweltschutz Das Rasch-Modell: mehrdimensionale Verallgemeinerungen Für jede befragte Person werden die Häufigkeiten bestimmt, die sich für die einzelnen Alternativen ergeben: r a (ra1 , ra 2 , ra3 , ra 4 ) ' Gegeben seien n Items – wie viele mögliche solcher „Antwortvektoren“ kann es geben? (Kombinatorik!) r a (n, 0, 0, 0) ' r a (0, n, 0, 0) ' r a (n 1,1, 0, 0) ' r a (n 1, 0,1, 0) ' (Mögliche Verteilungen von n Kugeln auf k Fächer) (n K 1)! M K !(n 1)! Das Rasch-Modell: mehrkategoriale Verallgemeinerung (Rasch,1961) Mit welcher Wahrscheinlichkeit wählt eine Person a die k-te von K möglichen Alternativen? Annahme: die Wahrscheinlichkeit hängt von der Differenz zwischen ihrem Parameter und der Kategorie ab. P( X ag 1| ak , gk ) ak gk e e ak gk k ak Tendenz der a-ten Person für k-te Kategorie gk Schwierigkeit der k-ten Kategorie bei g-ter Aufgabe Das Rasch-Modell: mehrdimensionale Verallgemeinerung Faktorenanalyse: zag g1qa1 g 2 qa 2 gr qar ag zag standardisierter Score der a-ten Person, g-te Aufgabe gk Faktorladung g-tes Item, k-te Dimension, k 1, qak Faktorwert a-te Person, k-te Dimension qak ak zag g1 a1 g 2 a 2 gr ar Logistische Regression! ,r Das Rasch-Modell: mehrdimensionale Verallgemeinerung Logistische Regression: p g1 a1 g 2 a 2 1 p P ( X ag 1| a , g ) gr ar g exp( gj aj g ) j 1 exp( gj aj g ) j a (a1 , ,ar ) ' Das Rasch-Modell: mehrdimensionale Verallgemeinerung P ( X ag 1| a , g ) exp( gj aj g ) j 1 exp( gj aj g ) j ( g ) ist eine deterministische Funktion der aj! gj aj j Interpretation: die Komponenten der Fähigkeit gehen stets in festen Anteilen deterministisch in das Lösungsverhalten ein, es gibt keine probabilistischen Aspekte des Zusammenwirkens! Dies trifft natürlich auf das faktorenanalytische Modell ebenfalls zu. Frage: ist das eine plausible Annahme? Das Rasch-Modell: mehrdimensionale Verallgemeinerung Carlson & Muraki (1995) yag g1 a1 g 2 a 2 N (0,1) verteilter Fehler gr ar ag wg Indikatorvariable: wg j Antwort j-te Kategorie Die Antwort fällt in die j-te Kategorie, wenn g , j 1 yag gj ; dann P( wg j | a ) 1 g g,j 2 g , j 1 exp( ( y yag )2 2 2 g )dy, Das Rasch-Modell: das linear-logistische Modell Das linear-logistische Modell (Suppes, Jerman, Brian 1968, Fischer 1973 etc Ansatz: das Lösen von Aufgaben bedeutet das Lösen einer Reihe von Teilaufgaben, die jede ihre eigene Schwierigkeit haben. Ansatz: die Logit-Funktion ist linear in den Teilschwierigkeiten: pg log cg1 g1 cg 2 g 2 cgr gr 1 pg Zum ersten Mal von Suppes et al (1968) vorgeschlagen cg 1 , cg 2 , , cgr "Gewichte" g1 , g 2 , , gr Schwierigkeiten der r Komponenten Das Rasch-Modell: das linear-logistische Modell log pg 1 pg cg1 g1 cg 2 g 2 cgr gr Der Ansatz entspricht dem der logistischen Regression, wobei die Schwierigkeiten unbekannte Parameter sind, die Gewichte werden aufgrund einer Aufgabenanalyse vorgegeben. Scheiblechner (1972) fügte einen Fähigkeitsparameter hinzu, es entstand damit ein Rasch-Modell mit einem SchwierigkeitsparaMeter, der durch eine gewogene Summe von Teilschwierigkeiten definiert ist: Das Rasch-Modell: das linear-logistische Modell P( X g 1| , g1 , , gr ) exp( cgj gj ) j 1 exp( cgj gj ) j Anwendungen: 1. Scheiblechner 1972: Lösen logischer Probleme 2. Fischer 1973: Lösen von Differentiationsaufgaben 3. Hornke & Habon 1986: Lösen, aber auch Konstruktion von Raven-Matrizen-Tests, etc Frage: ist das Modell ein geeignetes Modell, um Teilprozesse beim Lösen von Aufgaben oder Problemen zu charakterisieren? Das Rasch-Modell: das linear-logistische Modell Der auf Suppes et al 1968 zurückgehende Ansatz bedeutet, dass implizit Annahmen über die Existenz von Abhängigkeiten beim Lösen der Teilaufgaben gemacht werden, ohne dass diese in irgendeiner Weise spezifiziert werden. Beispiele aus Hornke & Habon 1986 Das Rasch-Modell: das linear-logistische Modell Man betrachte insgesamt drei Aufgaben: 1. Aufgabe 1 erfordert Lösen der Teilaufgaben A1 und A2 2. Aufgabe 2 erfordert nur das Lösen von A1 3. Aufgabe 3 erfordert nur das Lösen von A2 Es gelte jedes Mal das linear-logistische Modell. Zusätzliche Annahme: die beiden Teilaufgaben werden stochastisch unabhängig voneinander gelöst. Ist diese Annahme mit dem linear-logistischen Modell kompatibel? Das Rasch-Modell: das linear-logistische Modell exp( cgj gj ) exp( c11 ) exp( c2 2 ) j (1 exp( c11 )) (1 exp( c2 2 )) 1 exp( cgj gj ) j Vorhersage bei Unabhängigkeit Linear-logistisches Modell Frage: existiert eine 2-dimensionale Verteilung derart, dass sowohl die Randverteilungen als auch die gemeinsame Verteilung durch logistische Funktionen repräsentiert werden und die gemeinsame Verteilung gerade das linear-logistische Modell darstellt? Die Frage ist einerseits nicht beantwortet, richtet sich andererseits auf die interne Konsistenz des Modells! Warnung und Gebot: Du sollst nicht drauflos modellieren!!! Mehrdimensionalität: Korrespondenzanalyse Probleme mit der Faktorenanalyse: (1) Korrelationen problematisch bei dichotomen Items (2) Nahezu beliebige Häufigkeitsverteilungen bei Ratings Korrespondenzanalyse: „Faktorenanalyse‘‘ bei Häufigkeitstabellen. Idee: Zerlegung des Chi-Quadrats der Tabelle in unabhängige Komponenten, die zu latenten Dimensionen korrespondieren. Korrespondenzanalyse: Skaliere die Koordinaten der Zeilenund Spaltenkategorien derart, dass die Abhängigkeiten zwischen Zeilen- und Spaltenkategorien dargestellt werden. Tocher (1908), R. A. Fisher (1940) Mehrdimensionalität: Korrespondenzanalyse Westphal (1931): Daten aus allen Psychiatrischen Landeskrankenhäusern Mehrdimensionalität: Korrespondenzanalyse Mehrdimensionalität: Korrespondenzanalyse Mehrdimensionalität: Korrespondenzanalyse Selbstmorde in Deutschland 1974 - 1977 Selbstmorde in Deutschland 1974 - 1977 Korrespondenzanalyse - Theorie m n 2 i 1 j 1 xij (nij ni n j / N )2 ni n j / N nij ni n j / N ni n j / N m n x 2 X Q1/2 P ' (Singularwertzerlegung) i 1 j 1 2 ij Korrespondenzanalyse - Theorie Residuen X Q P ' Zeilenkategorien 1/2 Spaltenkategorien Re-skaliert derart, dass euklidische Distanzen zwischen den repräsentierenden Punkten Chi-Quadrat-Differenzen entsprechen Multiple Korrespondenzanalyse Items Matrix X = Probanden Multiple Korrespondenzanalyse Die Burt-Matrix Formal: C X ' X Multiple Korrespondenzanalyse Diskussion: KKT versus IRT KKT: Zentrales Problem ist die Populationsabhängigkeit der Schwierigkeitsindices für die Items. IRT: Großer Vorteil ist die Populationsunabhängigkeit von Personund Itemabhängigkeit – Spezifische Objektivität der Testresultate. Rasch: ein Modell sollte nicht nur gut auf die Daten passen, es sollte der Vergleich von Personen unabhängig von den Items (aus einer Klasse von Items) sein. Jedes Testmodell sollte die Bedingung der spezifischen Objektivität erfüllen; dieses Merkmal sei ein notwendiges, wenn auch kein hinreichendes Merkmal für ein gutes Testmodell. Diskussion: KKT versus IRT Zweites wünschenswertes Merkmal: die Schätzungen für die Personparameter sollten Suffiziente Statistiken sein. Suffiziente Statistiken: eine Schätzung („Statistik“) für einen Parameter ist suffizient oder erschöpfend, wenn sie alle Information über den Parameter, die in den Daten ist, enthält. Y ( y1,y 2 , ,y n ) Stichprobe T (Y ) sei Statistik (Mittelwert für Erwartung swert, etc, allgemein für einen Parameter ) Suffizienz, wenn P(Y y | T (Y ) t , ) P(Y y | T (Y ) t ) Diskussion: KKT versus IRT Suffizientes Statistiken Suffizienz: P(Y y | T (Y ) t , ) P(Y y | T (Y ) t ) Spezielle Stichprobe Statistik Parameter Unabhängigkeit vom Parameter, - Information über theta bereits in T enthalten! Diskussion: KKT versus IRT Beispiel für Suffiziente Statistik: Binomialverteilung P(Y yi ) p yi (1 p )1 yi , yi {0,1} p ist unbekannter Parameter, Statistik für p ist T ( y1 , n , yn ) yi k , i 1 k p (Schätzung als relative Häufigkeit) n Diskussion: KKT versus IRT Beispiel für Suffiziente Statistik: Binomialverteilung P(T ( y1 , , yn ) k ) C (n, k ) p k (1 p) n k C (n, k ) k! n !(n k )! P(Y T ( y1 , P(Y T ( y1 , , yn ) T k ) , yn ) | T k ) P(T k ) p k (1 p)nk 1 P(Y | T k ) k n k C (n, k ) p (1 p) C (n.k ) Unabhängig von p! Relative Häufigkeit ist suffiziente Statistik für den Parameter p. Diskussion: KKT versus IRT Es läßt sich zeigen, dass die Schätzungen der Parameter für die logistische Funktion suffiziente Statistiken sind! Es ist von G. Rasch und dann von G. Fischer (Wien) postuliert worden, dass (i) spezifische Objektivität und (ii) Parameterschätzungen als suffiziente Statistiken notwendige Voraussetzungen für ein Testmodell sein müssen. Dann bleibt nur das Rasch-Modell als das einzig sinnvolle Modell. Ramsay (1975): alle fundamentalen Gesetze der Physik haben eine multiplikative Form – Unterstellung: alle fundamentalen Gesetze haben diese Form. Diskussion: KKT versus IRT Auch das Rasch-Modell kann in diese Form gebracht werden: epx( ) e e P(Y 1| , ) 1 exp( ) 1 e e P(Y 1| , ) , mit e , e 1 Reparametrisierung! Multiplikative Gesetze, spezifische Objektivität, und Physik: Diskussion: KKT versus IRT Multiplikative Gesetze, spezifische Objektivität, und Physik: Kraft ist gleich Masse mal Beschleunigung: K mb Masse (m) und Beschleunigung (b) können unabhängig voneinander bestimmt werden. Für konstante Kraft gilt für zwei Körper mit unterschiedlicher Masse: K m1b1 m2b2 m1 b2 . m2 b1 m1 b2 b1 , b2 lassen sich messen,man erhält Messungen m2 b1 für m1, mit 1/ m2 als Einheit. Diskussion: KKT versus IRT Frage: aus welchem ontologischen Prinzip folgt, dass fundamentale Gesetze eine multiplikative Form haben müssen? Es gilt (Einstein 1905) die Beziehung m m0 1 2 , v Geschwindigkeit, c Lichtgeschwindigkeit v c2 K mb m dv hängt von v ab, keine spezifische Objektivität mehr! dt Ist Einsteins Beziehung kein „fundamentales“ Gesetz mehr? Diskussion: KKT versus IRT Micko (1969) „A psychological scale for reaction time measurement“: 1 Pi ( t ) 1 a(i )b(t ) Rasch-Modellierung von Reaktionszeiten: a(i) Person-Funktion, b(t) > 0 eine beliebige Funktion der Zeit, wird durch spezifische Aufgabe näher bestimmt. Vorberg & Schwarz (1990): Eine Reihe zentraler Modelle über Reaktionszeiten wird bei diesem Ansatz von vornherein ausgeschlossen, es bleiben nur unplausible, mit den Daten nicht kompatible Modelle übrig! Diskussion: KKT versus IRT Zusammenfassung: Für die Forderung nach spezifischer Objektivität und suffizienten Statistiken existiert kein ontologisches Argument, - Rasch-Modell ist nicht notwendig allein seligmachend! Modelliert man psychische Prozesse, so sind die Parameter der Modelle nicht notwendig spezifisch objektiv und die Schätzungen nicht notwendig suffizient! Hat man eine Menge von Items, die dem Rasch-Modell genügen: sehr schön – Glück gehabt! Zumal der große Nachteil der KKT die Populationsabhängigkeit der Schwierigkeitsparameter! Danke für Ihre Aufmerksamkeit!