2_Einfuhrung Risiko I - user"s empty page at IIASA / 2013

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Entscheidungstheorie
• Motivation/Beispiel
• Kriterien zur Bewertung von Lotterien
- Erwartungswert
- Mittelwert/Varianz Kriterium
- Safety-first Kriterium.
• Erwartungsnutzen Maximierung
– Sicherheitsaequivalent
– Angebotspreis, Risikopraemie, Nachfragepreis
• Rueckversicherung, Public Sector, Arrow Lind, Ausnahmen
Beispiel: St. Petersburg Paradox
•
•
Eine (ideale) Münze (d.h. Kopf und Zahl erscheinen jeweils mit 50%
Wahrscheinlichkeit)
Der Spieler erhält als Auszahlung:
2 €, wenn bereits beim ersten Wurf Kopf erscheint,
4 €, wenn erst beim zweiten Wurf Kopf erscheint,
...
2^n €, wenn erst beim n-ten Wurf Kopf erscheint
Erwartungwert :
Die Wahrscheinlichkeit, dass beim ersten Wurf Kopf erscheint ist genau 1/2 , die
Auszahlung ist 2.
Die Wahrscheinlichkeit, dass beim zweiten Wurf Kopf erscheint ist genau ¼ , die
Auszahlung ist 4.
2
Beispiel: St. Petersburg Paradox
Wahrscheinlichkeit, dass beim n-ten Wurf Kopf
erscheint ist genau 1/2n, die Auszahlung ist
2^n.
Also ist E(X) =1/2*2 + ¼*4+...+1/2n* 2n
= 1 + 1 + ... + 1 + ...
= also unendlich
(erwartete Gewinn).
Beispiel: St. Petersburg Paradox
• Moderne Wahrscheinlichkeitstheorie konnte individuelles Verhalten bei
Spiel nicht erklären: zB Münzwurf oder Roulette
• Nicholas Bernoulli (1713) zeigte in Beispiel bekannt als St. Petersburg
Paradox, dass nicht Erwartungswert, sondern Erwartungsnutzen
maximiert wird
• Später formalisiert von Neumann und Morgenstern
• Grenznutzen des Einkommens (zumeist) nicht konstant, sondern
abnehmend
●
●
Verluste werden höher bewertet als Gewinne:
Beschreibung von Risikoaversion
Empirie zeigt dies, jedoch Erwartungsnutzen oft schwierig zu
operationalisieren
Kriterien zur Bewertung von
Lotterien
• Anfangs-Vermoegen, zufaellige Ertragsrate,
Endvermoegen
• Diskrete und stetige Lotterien
• Bewertungskriterium =>
Entscheidungskriterium
- Erwartungswert
- Mittelwert-Varianz
- Safety-First
Beispiel
Erwartungsnutzen Maximierung
• Entscheidungstraeger mit Anfangsvermoegen
• Lotterie wird anhand des erwarteten Nutzens,
den der Entscheidungstraeger aus seinem
Endvermoegen zieht, bewertet.
• Sicherheitsaequivalent: Welchen Betrag an
sicherem Vermoegen schaetzt der
Entscheidungstraeger mit Nutzenfunktion U
gleich hoch ein, wie eine Lotterie bei einem
sicheren Anfangsvermoegen.
Beispiel
Risikopraemie
• Angebotspreis: Minimaler Preis, zu dem der
Entschiedungstraeger bereit ist die Lotterie zu
verkaufen
• Nachfragepreis: Maximaler Preis, zu dem der
Entscheidungstraeger bereit ist die Lotterie zu
kaufen
• Risikopraemie: Differenz zwischen
Erwartungswert der Lotterie und
Angebotspreis
Beispiel
U
=
Y
:R
iskn
eu
tral
U
(Y
)
R
isk
-averse
R
isk
-lovin
g
Y
Thema 22:
Risikotraeger
Thema 16:
Natural Disaster
Syndrom
Staat und Risikoaversion
Arrow-Lind
• Arrow-Lind, 1970: Staat risikoneutral, kann am
bestens mit Risiko umgehen, da Möglichkeit
– Risiken zu “poolen” und zu diversifizieren
aufgrund grosser Anzahl an “eigenen” Risiken:
Gesetz der grossen Zahlen
– Risiken zu verteilen mittels Steuern so dass Risiko
und Kosten pro Kopf minimal wird.
Arrow-Lind Argument 1:
Risiko pooling /Gesetz der grossen Zahlen
• Gesetz der grossen Zahlen fundamental für Risiko
pooling
– Besagt, dass für unabhängig und identisch verteilte
Zufallsvariabeln der empirische Erwartungswert gegen den
theoretischen konvergiert
– Varianz nimmt also ab mit zunehmender Zahl an
Beobachtungen
– In gleicher Weise, wird durch Risikopooling - Zufügung von
unkorrelierten Risiken zu Portfolio - Varianz verringert
– Staat unternimmt idR weitaus grössere Anzahl an
Projekten und kann dadurch besser diversifizieren als
privater Akteur
Arrow-Lind Argument 2:
Risikoverteilung
•
In der Praxis wichtiger:
– Wenn Risiken auf Bevölkerung verteilt werden, gehen individuelle Kosten gegen Null:
[...] when risks associated with a public investment are publicly borne, the total cost of
risk-bearing is insignificant and, therefore, the government should ignore uncertainty
in evaluating public investments" (Arrow and Lind 1970: 366).
•
Einzelne HH haben somit nur geringes Risiko zu tragen, das die Entscheidung nicht
beeinträchtigt
•
Somit
Arrow-Lind Theorem: Risiko unbedeutend für staatliche Entscheidungen, oder genauer,
"[…] the government should behave as an expected-value decision maker" (Arrow and Lind
1970: 366)
---> öffentlicher Sektor kann selbst versichern, Risikotransfer nicht sinnvoll, da risikoneutral
•
Arrow and Lind Theorem mehr oder minder einflussreich: Meisten Staaten verhalten sich
risiko-neutral und zB erwerben keine Versicherung für Ihre Risiken.
Beweis der Risikoneutralitaet
Thema 1:
Arrow Lind Theorem
Staat und Risikoaversion
Empirische Analysen zu Arrow-Lind
Quelle: Mechler, 2004
Staat und Risikoaversion
Empirische Analysen zu Arrow-Lind
Natural disaster losses
compared to economic indicators
600%
500%
400%
300%
200%
100%
Lo
s
s/ c
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199
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8 fl
i dg
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s
Quelle: Mechler, 2004
Ausnahmen
Quelle: Mechler, 2004
Loss of development gains and wealth in LDC

Annual GDP losses = 2-15%

Average yearly losses due to disasters during 1990s = US$63 billion

Annual losses of infrastructure during 1990’s due to disasters in Asia alone were about $12 billion – about 2/3
total annual lending of the World Bank
GDP
GDP projected without
disaster
6,000
5,800
5,600
5,400
5,200
5,000
4,800
4,600
4,400
4,200
4,000
2004
20
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
Indirect
development loss:
stabilization at
lower level
1996
Million constant 1997 USD
GDP in Honduras
Direct effect
due to wealth
loss
Indirect Impacts
•Summary results for differences of real and projected GDP levels
Mean
Median
Std.Dev
Skewness
t+1
-1.40
-.56
7.39
-1.55
t+2
-1.77
-1.05
11.86
-1.25
t+3
-2.30
-1.84
16.98
-1.41
t+4
-2.79
-2.31
22.60
-2.26
t+5
-3.60
-4.11
30.03
-3.20
Hochrainer, 2010
Arrow-Lind: Wichtige Ausnahmen
Qualifications related to risk pooling
Existence of few and
large government
projects
Usually, developing countries' governments undertake just a
few large investment projects, which does not result in a
highly diversified portfolio of projects, thus risk pooling is
not viable (Brent 1998: 217-218).
Disaster risk is covariant risk: Disasters usually will affect
whole regions thus there is loss correlation.
Large local or
regional
consequences when
assets are lost
Qualifications related to risk spreading
Narrow tax and
financing resources
base for financing
losses of projects
Distributional
impacts
Irreversibility
In smaller developing countries the tax base is often too
narrow to spread risk sufficiently. Other potential
government financing sources such as domestic credit or
private sector lending used to spread risk are generally very
limited as well.
In developing countries large distributional impacts may
occur post-disaster when infrastructure projects whose prime
goal is poverty reduction (e.g. through road or sanitation
projects) are affected. The poor are the group most affected
by a loss of infrastructure.
If additional funds are not available to continue crucial
projects or rebuild assets there can be irreversible effects,
such as on health service provision (Little and Mirrlees
1974: 320).
1.4.2.6.1.1.1.1.1
Quelle: Mechler, 2004
Arrow-Lind: Wichtige Ausnahmen
• Formaller Beweis fuer Risikoaversion bei
Katastrophen
Quelle: Hochrainer und Pflug, 2009
Arrow-Lind: Wichtige Ausnahmen
Quelle: Hochrainer und Pflug, 2009
Arrow-Lind: Wichtige Ausnahmen
Quelle: Hochrainer und Pflug, 2009
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